Wahrnehmung, Merkmale und Welt

  • Ich lese grade ein paar Texte durch und wollte einzelne Zitate zu den Themen hier sammeln und teilen. Falls jemand etwas davon ergänzen, kommentieren oder diskutieren mag, dann kann er das gerne tun.

  • Die Wurzel aller Dinge M1

    Zitat

    1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene in Ukkhaṭṭhā im Subhaga Hain, am Fuß eines königlichen Salbaumes auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus [1]." - "Ehrwürdiger Herr", erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:


    2. "Ihr Bhikkhus, ich werde euch einen Vortrag über die Wurzel aller Dinge halten. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:

    (Der Weltling)

    3. "Ihr Bhikkhus, ein nicht unterrichteter Weltling [2], der die Edlen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, der aufrechte Menschen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, nimmt da Erdelement als Erdelement wahr [3]. Nachdem er Erdelement als Erdelement wahrgenommen hat, stellt er sich Erdelement vor, er macht sich Vorstellungen im Erdelement, er macht sich Vorstellungen vom Erdelement ausgehend, er stellt sich vor 'Erdelement ist mein', er ergötzt sich am Erdelement [4]. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich."

    Zitat

    (Der Tathāgata -II)

    171. "Ihr Bhikkhus, der Tathāgata, der Verwirklichte, der Vollständig Erleuchtete, erkennt da Erdelement unmittelbar als Erdelement. Nachdem er Erdelement unmittelbar als Erdelement erkannt hat, stellt er sich nicht Erdelement vor, er macht sich nicht Vorstellungen im Erdelement, er macht sich nicht Vorstellungen vom Erdelement ausgehend, er stellt sich nicht vor 'Erdelement ist mein', er ergötzt sich nicht am Erdelement. Warum ist das so? Weil er verstanden hat, daß Ergötzen die Wurzel von Dukkha ist, und daß es mit Werden (als Bedingung) Geburt, und für alles, was geworden ist, Alter und Tod gibt [23]. Daher, ihr Bhikkhus, ist der Tathāgata durch die völlige Vernichtung, die Lossagung, das Aufhören, das Aufgeben und Loslassen der Begehren zur höchsten vollkommenen Erleuchtung erwacht, sage ich."

    Majjhima Nikāya 1

  • Zitat

    16. "Er verweilt, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Gleichmut; ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Gleichmut erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen."


    17. "Er versteht: 'Es gibt dies, es gibt Niederes, es gibt Höheres, und darüber hinaus gibt es ein Entkommen aus diesem gesamten Feld der Wahrnehmung* [2].'"


    18. "Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Daseinstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.' Bhikkhus, diesen Bhikkhu nennt man einen im inneren Bad Gebadeten."

    Majjhima Nikāya 7


    *Anm.: saññāgatassa

  • Zitat

    14. "Dann hört zu, Freunde, und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, Freund", erwiderten die Bhikkhus. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna sagte dies:


    15. "Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich: 'Ihr Bhikkhus, was die Quelle anbelangt, durch welche die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, einen Mann bedrängen: wenn dort nichts gefunden wird, woran man sich ergötzen könnte, was man willkommen heißen könnte und woran man sich festhalten könnte, dann ist dies das Ende der Neigung zur Begierde, der Neigung zur Abneigung, der Neigung zu Ansichten, der Neigung zum Zweifel, der Neigung zum Dünkel, der Neigung zur Begierde nach Werden, der Neigung zur Unwissenheit; dies ist das Ende des Gebrauchs von Knüppel und Waffe, von Streit, Zank, Streitgesprächen, Anschuldigung, Gehässigkeit und falscher Rede; hier hören diese üblen unheilsamen Zustände ohne Überbleibsel auf', da verstand ich die Bedeutung dessen im Einzelnen folgendermaßen:"


    16. "Bedingt durch Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt [6]; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, beziehen [7]."



    Kommentare:


    [6] "Kontakt" in diesem technischen Zusammenhang ist nicht das Zusammentreffen von Sinnesobjekt und Sinn, wie es im Alltagsgebrauch des Wortes gesehen wird, sondern das Zusammentreffen von Sinnesobjekt, Sinn und Bewußtsein. "Kontakt" ist das Zusammentreffen von Subjekt und Objekt, Ich und der Welt.


    [7] Eine detaillierte Analyse, wie "begriffliches Ausufern" (papañca) aus dem kognitiven Prozeß entsteht und sich in unkontrollierbaren Konzepten niederschlägt, die ihren Schöpfer überwältigen und zum Opfer machen.

    Majjhima Nikāya 18

  • Zitat

    37. "Wenn, Freunde, innerlich der Geist intakt ist, aber keine äußeren Geistesobjekte in seine Reichweite kommen, und keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Wenn innerlich der Geist intakt ist, und äußere Geistesobjekte in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Aber wenn innerlich der Geist intakt ist, und äußere Geistesobjekte in seine Reichweite kommen, und passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es das Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils."


    38. "Die Form, die auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Daseinsgruppe der Form, an der angehaftet wird, eingeschlossen [8]. Das Gefühl, das auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Daseinsgruppe des Gefühls, an der angehaftet wird, eingeschlossen. Die Wahrnehmung, die auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Daseinsgruppe der Wahrnehmung, an der angehaftet wird, eingeschlossen. Die Gestaltungen, die auf solche Weise ins Dasein getreten sind, werden in die Daseinsgruppe der Gestaltungen, an der angehaftet wird, eingeschlossen. Das Bewußtsein, das auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Daseinsgruppe des Bewußtseins, an der angehaftet wird, eingeschlossen. Er versteht so: 'Auf diese Weise, in der Tat, kommt das Einschließen, Einsammeln und Anhäufen in diese fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zustande. Nun wurde dies vom Erhabenen gesagt: >Einer, der bedingte Entstehung sieht, sieht das Dhamma; einer, der das Dhamma sieht, sieht bedingte Entstehung.< Und diese fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind bedingt entstanden. Die Begierde, das Frönen, die Neigung und das Festhalten an diesen fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, ist der Ursprung von Dukkha. Das Entfernen von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach diesen fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, ist das Aufhören von Dukkha.' Auch an jenem Punkt, Freunde, ist von jenem Bhikkhu viel erreicht worden."



    Kommentar:


    [8] Auch im Fall des Geistsinnprozesses tritt Form, an der angehaftet wird, ins Dasein, da geistige Prozesse ein reflexives Widerspiegeln dessen sind, was über die fünf materiellen Sinne erfahren wird. Der Geistsinn, der die fünf “äußeren” Sinne durchdringt, ist sozusagen bedingt durch den Input von Formwahrnehmung. Das gilt auch für die formhaften Vertiefungen; erst in den formlosen Gebieten hört Formwahrnehmung auf, ebenso wie jegliche Sinneseinwirkung (vgl. z.B. M25 und “Werden” im Terminologieteil). Die formlosen Gebiete dagegen werden durch “geläutertes Geist-Bewusstsein (manoviññāṇa), das von den fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist”, erschlossen (s. M43).

    Majjhima Nikāya 28

  • Zitat

    15. "Wenn er mit dem Auge eine Form sieht, klammert er sich nicht an ihre Zeichen und ihr Erscheinungsbild [2]. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Sehsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Sehsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Sehsinns. Wenn er mit dem Ohr einen Klang hört, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Hörsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Hörsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Hörsinns. Wenn er mit der Nase einen Geruch riecht, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Geruchsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Geruchsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Geruchsinns. Wenn er mit der Zunge einen Geschmack schmeckt, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Geschmacksinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Geschmacksinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Geschmacksinns. Wenn er mit dem Körper ein Berührungsobjekt fühlt, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Berührungssinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Berührungssinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Berührungssinns. Wenn er mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Geistsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Geistsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Geistsinns. Weil er diese edle Sinneskontrolle besitzt, erlebt er in sich eine Glückseligkeit, die unbesudelt ist."


    16. "Er wird einer, der wissensklar handelt beim Hingehen und Zurückgehen; der wissensklar handelt beim Hinschauen und Wegschauen; der wissensklar handelt beim Beugen und Strecken der Glieder; der wissensklar handelt beim Tragen der Robe und beim Umhertragen der äußeren Robe und der Schale; der wissensklar handelt beim Essen, Trinken, Kauen und Schmecken; der wissensklar handelt beim Entleeren von Kot und Urin; der wissensklar handelt beim Gehen, Stehen, Sitzen, Einschlafen, Aufwachen, beim Reden und Schweigen."



    Kommentar:


    [2] Er ist sich der Sinnestätigkeit bewußt und sieht Sinneseindrücke als das was sie sind: einfach nur vergängliche Sinneseindrücke.


    “Zeichen” oder “Merkmal” (nimitta) ist das, was Gier, Hass und Verblendung den Sinnesdaten beifügen; sie ordnen Form, Klang usw. eine Signifikanz zu, aufgrund derer man unheilsam auf das Erlebte reagiert (s. M43.37).

    Majjhima Nikāya 27

  • Zitat

    (Wahrnehmung)


    8. "'Wahrnehmung, Wahrnehmung', so sagt man, Freund. Worauf bezieht es sich, wenn man von 'Wahrnehmung' spricht?"


    "'Es nimmt wahr, es nimmt wahr', Freund, deshalb spricht man von 'Wahrnehmung'. Was nimmt es wahr? Es nimmt blau wahr, es nimmt gelb wahr, es nimmt rot wahr und es nimmt weiß wahr. 'Es nimmt wahr, es nimmt wahr', Freund, deshalb spricht man von 'Wahrnehmung'."


    9. "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - sind diese Geisteszustände miteinander verbunden oder getrennt? Und ist es möglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können?"


    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können [3]."

    Zu "nimitta":

    Zitat

    30. "Freund, die unermeßliche Herzensbefreiung, die Herzensbefreiung durch Nichtsheit, die Herzensbefreiung durch Leerheit und die merkmallose Herzensbefreiung [12]: sind dies verschiedene Zustände mit verschiedenen Kennzeichen, oder sind sie eins, nur mit verschiedenen Kennzeichen?"


    "Freund, die unermeßliche Herzensbefreiung, die Herzensbefreiung durch Nichtsheit, die Herzensbefreiung durch Leerheit und die merkmallose Herzensbefreiung: auf eine Weise sind dies verschiedene Zustände mit verschiedenen Kennzeichen, und auf eine andere Weise sind sie eins, nur mit verschiedenen Kennzeichen."


    […]


    35. "Und auf welche Weise, Freund, sind diese Zustände eins, nur mit verschiedenen Kennzeichen? Gier legt Maßstäbe an, Haß legt Maßstäbe an, Verblendung legt Maßstäbe an. In einem Bhikkhu, dessen Triebe vernichtet sind, sind diese aufgegeben, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind. Von allen Arten der unermeßlichen Herzensbefreiung wird die unerschütterliche Herzensbefreiung als die beste hervorgehoben. Jene unerschütterliche Herzensbefreiung aber ist leer von Gier, leer von Haß, leer von Verblendung."


    36. "Gier ist ein Etwas, Haß ist ein Etwas, Verblendung ist ein Etwas. In einem Bhikkhu, dessen Triebe vernichtet sind, sind diese aufgegeben, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind. Von allen Arten der Herzensbefreiung durch Nichtsheit wird die unerschütterliche Herzensbefreiung als die beste hervorgehoben. Jene unerschütterliche Herzensbefreiung aber ist leer von Gier, leer von Haß, leer von Verblendung."


    37. "Gier schafft Merkmale, Haß schafft Merkmale, Verblendung schafft Merkmale [13]. In einem Bhikkhu, dessen Triebe vernichtet sind, sind diese aufgegeben, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind. Von allen Arten der merkmallosen Herzensbefreiung wird die unerschütterliche Herzensbefreiung als die beste hervorgehoben. Jene unerschütterliche Herzensbefreiung aber ist leer von Gier, leer von Haß, leer von Verblendung. Auf diese Weise sind diese Zustände eins, nur mit verschiedenen Kennzeichen."



    Kommentar:


    [13] Und zwar genau die Merkmale oder Kennzeichen (nimitta), von denen man sich bei der Übung der Sinneskontrolle zu lösen sucht (vgl. M27, Anmerkung 2).

    Majjhima Nikāya 43

  • Zitat

    nimitta


    Reflex, Gegenbild, Objekt, Erscheinung, Merkmal, Marke, Zeichen.

    1. Gegenbild nennt man das bei erfolgreicher Übung gewisser Konzentrationsobjekte im Geiste, gleichsam wie mit dem sinnlichen Auge wahrgenommene geistige Bild. Das zuerst auftretende noch unruhige, unklare Bild nennt man das 'Aufgefaßte Bild' (uggaha-nimitta), das später auftretende, ganz klare und unerschütterliche Bild aber das 'Gegenbild' (patibhāga-nimitta). Mit letzterem ist die Stufe der 'Angrenzenden Sammlung'(upacāra-samādhi) erreicht. Das zu Beginn der Konzentration wahrgenommene Objekt bezeichnet man als 'Vorbereitungsbild' (parikamma-nimitta).
    2. 'Zeichen (früheren) Karmas' (kamma-nimitta) oder '(künftigen) Geschicks' (gati-nimitta); sie entstehen als Geistesobjekte des letzten karmischen Bewußtseins vor dem Tode. (Vis. XVII).
    3. Wer Sinnenkontrolle besitzt, befaßt sich nicht mit der allgemeinen 'Erscheinung' eines Sinnenobjektes (na nimittaggāhi; M.38; D.12; erklärt in Vis. I.
    4. Als 'Objekt': z. B. 'Objekt des Lieblichen' (siehe subha-nimitta), 'des Unreinen' (siehe asubha-nimitta).

    Siehe auch Sn v. 341 mit Anmerkung.

    nimitta


    Zu 3. Sinneskontrolle siehe Post Nr. 6, M27

  • Zitat

    S.1.70. Welt - 10. Loka Sutta

    1. (Die Devatā:)

    "Womit ist die Welt entstanden? [160]

    Wodurch tritt sie in Verkehr?

    Aufgrund von was (besteht) die Welt?

    Wodurch wird sie gequält?"


    2. (Der Erhabene:)

    "Mit den sechs [161] ist die Welt entstanden; durch die sechs tritt sie in Verkehr:

    Auf Grund der sechs (besteht) die Welt; von den sechs wird sie gequält."



    Kommentare:


    [160] P. kismim (mit Ergänzung von uppanne) loko samuppanno. Der Komm. I. 115.15 umschreibt die Frage so: "nach Entstehung von was sagt man: die Welt ist entstanden."


    [161] Gemeint sind die sechs āyatanāni, die sechs Sinne und die ihnen entsprechenden äußeren Bereiche. Vgl. Bd. II, S.2.

    Samyutta Nikaya 1.61-70

  • Zitat

    loka


    'Welt', ist eine Bezeichnung für die alles umfassenden 3 Welten, nämlich:


    • die 'Sinnenwelt' (kāma-loka), d.i. die Welt der fünf Sinne
    • die 'Feinkörperliche Welt' (rūpa-loka), d.i. die den vier jhānas entsprechende Himmelswelt, in der es jedoch noch den Seh- und Hörsinn gibt;
    • die den vier Unkörperlichen Gebieten (siehe jhāna, 5-8) entsprechende 'Unkörperliche Welt' (arūpa-loka).

    Die Sinnenwelt (kāma-loka) umfaßt Hölle, Tierreich, Gespensterreich, Dämonenreich, Menschenwelt und das sechsfache sinnliche Himmelsreich (siehe deva).

    loka


    Zitat

    Wie aber, ihr Mönche, verweilt ein Mönch als Himmelswesen (*1)? Da gewinnt der Mönch, ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung und weilt in ihr. Nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen gewinnt er den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassen und Überlegen freie, in der Sammlung geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte zweite Vertiefung und verweilt in ihr. Nach Loslösung von der Verzückung weilt er gleichmütig, achtsam, klar bewußt, und ein Glücksgefühl empfindet er in seinem Inneren, von dem die Edlen künden: 'Der Gleichmütige, Achtsame weilt beglückt'; so gewinnt er die dritte Vertiefung und weilt in ihr. Nach dem Schwinden von Wohlgefühl und Schmerz und dem schon früheren Erlöschen von Frohsinn und Trübsinn, gewinnt er die leidlos-freudlose, in der völligen Reinheit von Gleichmut und Achtsamkeit bestehende vierte Vertiefung und weilt in ihr. So, ihr Mönche, verweilt ein Mönch als Himmelswesen.


    Wie aber, ihr Mönche, verweilt ein Mönch als eine Brahma-Gottheit (*2)? Da durchdringt ein Mönch mit einem von Güte, von Mitleid, von Mitfreude und von Gleichmut erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte. So durchdringt er oben, unten, quer inmitten, allerwärts, in allem sich wiedererkennend, die ganze Welt mit einem von Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von Haß und Übelwollen befreiten. So, ihr Mönche, verweilt ein Mönch als eine Brahma-Gottheit.


    Wie aber, ihr Mönche, verweilt ein Mönch in Reglosigkeit (*3)? Da gewinnt ein Mönch durch völlige Aufhebung der Körperlichkeits-Wahrnehmungen, durch das Schwinden der Rückwirk-Wahrnehmungen, durch das Nichtbeachten der Vielheits-Wahrnehmungen, in der Vorstellung 'Unendlich ist der Raum', das Gebiet der Raumunendlichkeit und weilt darin. Durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeit-Gebietes gewinnt er dann, in der Vorstellung 'Unendlich ist das Bewußtsein', das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit und weilt darin. Durch völlige Überwindung des Bewußtseinsunendlichkeits-Gebietes aber gewinnt er, in der Vorstellung 'Nichts ist da', das Gebiet der Nichtsheit und weilt darin. Durch völlige Überwindung des Gebiets der Nichtsheit aber gewinnt er das Gebiet von Weder- Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung und weilt darin. So, ihr Mönche, verweilt der Mönch in Reglosigkeit.


    Wie aber, ihr Mönche, verweilt ein Mönch als Heiliger? Da versteht ein Mönch der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist das Leiden'; versteht der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist die Entstehung des Leidens'; versteht der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist die Erlöschung des Leidens'; versteht der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist der zur Erlöschung des Leidens führende Pfad'. So, ihr Mönche, verweilt ein Mönch als Heiliger.



    Kommentare:


    (*1) devappatto viharati. Die vier Vertiefungen werden als 'himmlische Weilungen' (dibba-vihāra) bezeichnet.

    (*2) brahmappatto. Die vier im folg. genannten meditativen Geisteszustände gelten als brabmavihāra, Brahma- oder Gottgleiche, d.i. erhabene Weilungen.

    (*3) āneñjapatto hoti. Dies bezieht sich auf die im folg. genannten Unkörperlichen Vertiefungen; vgl. M.106.

    Anguttara Nikaya IV.181-190

  • Mit anderen Worten, liebe Spock, ist doch die Höllenwelt nur eine der durch die Sinnenwelt wahrnehmbaren Welten, die nur im Inneren eines Menschen existieren? Oder?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Mit anderen Worten, liebe Spock, ist doch die Höllenwelt nur eine der durch die Sinnenwelt wahrnehmbaren Welten, die nur im Inneren eines Menschen existieren? Oder?

    _()_

    In der Zusammenfassung verstehe ich das sinngemäss so. Wobei das "Innere" auch durch "Äusseres" inspiriert werden kann (zB. Völlerei). Aber im Grunde habe ich dann schon einen Filter drauf liegen und das entsprechende Begehren. Da braucht man dann die Sinneswächter.


    Also im PK steht, dass die 5 Gruppen an denen angehaftet wird, "Persönlichkeit" genannt werden (sh. M44). Und wenn ich darin feststecke (was doof formuliert ist), dann habe ich dieses Dasein. Das liegt am Durst, der zieht sich quasi durch die Gruppen an denen angehaftet wird. Also ich bin was ich festhalte und dann sehe ich so die Welt (Projektion). Das fällt imho alles zusammen. Der Befreite "erscheint" hingegen nicht mehr. So verstehe ich das.

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  • Das sind sehr essenzielle Texte, die "ans Eingemachte" gehen. Vieles handelt von Wahrnehmung, Bewusstsein, Vertiefung.


    Es ist immer wieder beeindruckend, wie präzise Buddha den Dingen auf den Grund gegangen ist. Er zergliedert mühelos die Bestandteile von z.B. Wahrnehmung in ihre Einzelteile bis alles aufgeschlüsselt ist, und fügt es dann federleicht wieder zusammen. Unglaublich... :)_()_


  • 9. "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - sind diese Geisteszustände miteinander verbunden oder getrennt? Und ist es möglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können?"


    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können [3]."[/lz]

    Das habe ich nie so recht kapiert, als wäre das nicht so gut übersetzt. Diese drei Geisteszustände sind zwar verbunden, aber den Unterschied kann man doch trotzdem erkennen und beschreiben. Gefühl ist klarerweise was anderes als Wahrnehmung und Bewusstsein.


    Mit dem Unterschied zwischen Wahrnehmung und Bewusstsein ist es etwas schwieriger aber einen Unterschied muss es hier auch geben, sonst müsste man das ja nicht verschieden bezeichnen. Ungefähr dürfte es so sein dass Wahrnehmung die geistige Verarbeitung von Objekten beinhaltet. So kann dieselbe Sache von zwei Personen jeweils verschieden wahrgenommen werden, während Bewusstsein sozusagen auch über der Geistestätigkeit steht, indem es einfach über alles bewusst ist was der Geist aus den Objekten macht und auch wie dieser kreative Geistesprozess vonstatten geht kann bewusst werden.

  • Das habe ich nie so recht kapiert, als wäre das nicht so gut übersetzt. Diese drei Geisteszustände sind zwar verbunden, aber den Unterschied kann man doch trotzdem erkennen und beschreiben. Gefühl ist klarerweise was anderes als Wahrnehmung und Bewusstsein.

    Da kommen so einige Schwierigkeiten zusammen, glaube ich. "Gefühl", "Wahrnehmung" und "Bewusstsein" sind 3 Begriffe, von denen jede/r eine Vorstellung hat, die aber schwer in Worte zu fassen sind. Eine exakte Definition ist nicht möglich, weil sie den Geist betreffen.

    Anders als bei direkten Sinneswahrnehmungen (rot, gelb, groß, klein, weich, hart, glatt, laut, leise...), sind sie nicht so leicht zu "fassen".


    Trotzdem kann man sich dem mit Worten annähern, was "Wahrnehmung" ist, was "Gefühl" ist, was "Bewusstsein" ist. Es sind Oberbegriffe aus dem geistig-emotionalen Bereich, die jeder für sich wiederum aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt ist.


    Dass sie alle drei (Gefühl, Wahrnehmung, Bewusstsein) gemeinsam wirken, wird jeder bestätigen können. Dass Buddha hier sagt, sie ließen sich nicht voneinander trennen und einzeln beschreiben, halte ich für eine (bewusste) Vereinfachung von ihm. Ich bin sicher, er konnte sie sehr wohl einzeln erkennen. Nur halte ich das für einen sehr fortgeschrittenen (Geistes-)Zustand, wo es dann langsam schwierig wird, es für sich – und erst recht für andere – in brauchbare Worte zu fassen, ohne es allein dadurch (durch die Benennung) schon zu "verfälschen".


  • Dein Unverstehen ist ganz einfach. Du lässt dich von Mara verführen dich erst mit den drei Begriffen zu beschäftigen, dann mit den Begriffen die zu einem Begriff gehören und dann mit den Bedingungen die zu diesem Begriff gehören und dann fängst du das Gleiche mit dem anderen und dann mit dem dritten an und dann mit allen Drei und verstehst nichts mehr willst aber verstehen. Buddha nennt das ergreifen, festhalten für Wahr nehmen. Also Verblendung, Glauben Wollen das es so ist.

    Anhaftung.

  • Wenn ich immer wieder darauf achte das alles in wechselseitiger Abhängigkeit bedingt entsteht, vergänglich und es kein Etwas das aus sich selbst heraus geben kann, dann komme ich genau da hin wo Zufrieden ist im alles ist erleben. Keine Zeit, kein Richtig, kein Falsch nur alles ist Erleben. Zu einfach? Find ich auch.

  • Dein Unverstehen ist ganz einfach. Du lässt dich von Mara verführen dich erst mit den drei Begriffen zu beschäftigen, dann mit den Begriffen die zu einem Begriff gehören und dann mit den Bedingungen die zu diesem Begriff gehören und dann fängst du das Gleiche mit dem anderen und dann mit dem dritten an und dann mit allen Drei und verstehst nichts mehr willst aber verstehen. Buddha nennt das ergreifen, festhalten für Wahr nehmen. Also Verblendung, Glauben Wollen das es so ist.

    Anhaftung.


    Wenn ich immer wieder darauf achte das alles in wechselseitiger Abhängigkeit bedingt entsteht, vergänglich und es kein Etwas das aus sich selbst heraus geben kann, dann komme ich genau da hin wo Zufrieden ist im alles ist erleben. Keine Zeit, kein Richtig, kein Falsch nur alles ist Erleben. Zu einfach? Find ich auch.


    Geduld, oh erwürdiger Ellviral! Gepriesen seien Deine Worte, doch sei gnädig in Deiner unendlichen Weisheit. _()_ Denn siehe, dieses Forum ist voller Verblendeter und Anhaftender. Aber folgsam geloben wir, an Deinen Lippen zu hängen und zu beten, dass das Licht auch eines Tages in uns erstrahlen möge. :angel:^^


  • Das habe ich nie so recht kapiert, als wäre das nicht so gut übersetzt.

    Dort steht:

    Zitat

    9. "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - sind diese Geisteszustände miteinander verbunden oder getrennt? Und ist es möglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können?" M43

    Zitat

    ‘‘Yā cāvuso, vedanā yā ca saññā yañca viññāṇaṃ – ime dhammā saṃsaṭṭhā udāhu visaṃsaṭṭhā? Labbhā ca panimesaṃ dhammānaṃ vinibbhujitvā vinibbhujitvā nānākaraṇaṃ paññāpetu’’nti? M43

    Dazu habe ich das hier gefunden:

    Zitat

    Karaṇa, (fr. kṛ, cp. Vedic karaṇa) […] as nānā° (=nānattaṃ) difference M. II, 128; S. IV, 294; […]

    Karana, Kāraṇa, Karaṇa: 24 definitions


    Ich verstehe das so, Gier, Haß und Verblendung legen den Maßstab an (sh. Post Nr.7), somit auch einen Wahrnehmungsfilter und der Maßstab bedingt alles drei gleichermaßen "Die Kartoffeln von dem anderen Bettelmönch sind aber viel dicker als meine und seine Robe ist auch viel schöner, man schätzt mich nicht genug...". Der Maßstab sagt ob etwas größer oder kleiner ist, besser oder schlechter, Dick oder Doof, welchen Bezug ich dazu habe, usw. und das empfindet man dann geistig auch genau so gefiltert "angenehm (habenwollen), unangenehm (nichthabenwollen) , wedernoch (verblendet)". Oder umgedreht, was man so empfindet, das nimmt man dementsprechend reflexiv wahr und macht da geistige "Gegenbilder, Merkmale oder Kennzeichen" draus.

    Einmal editiert, zuletzt von Spock ()

  • 9. "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - sind diese Geisteszustände miteinander verbunden oder getrennt? Und ist es möglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können?"


    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können.

    Ich denke hier wird anhand von Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein abhängiges Bestehen (pratityasamutpada) dargelegt. Es wird ja nicht verneint, dass man Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein voneinander unterscheiden kann. Die Frage ist ja, kann ich Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein, jedes für sich, abgetrennt von den jeweils anderen, erklären und damit deren Unterschiede deutlich machen? Und es wird verneint, dass dies auf diese Weise möglich ist.


    Wenn ich Gefühl abgetrennt von Wahrnehmung und Bewusstsein erklären könnte, dann bräuchte ich ja die Begriffe Wahrnehmung und Bewusstsein nicht, um Gefühl zu erklären. Aber Gefühl kann ich nur im Zusammenhang mit Wahrnehmung und Bewusstsein erklären. Ebenso kann ich Wahrnehmung nur im Zusammenhang mit Gefühl und Bewusstsein und Bewusstsein nur im Zusammenhang mit Gefühl und Wahrnehmung erklären.


    Man kann also die drei Geistesfaktoren Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein voneinander unterscheiden, aber man kann sie nicht von einander trennen, weil sie miteinander verbunden, also in gegenseitiger Abhängigkeit, existieren.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Man kann also die drei Geistesfaktoren Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein voneinander unterscheiden, aber man kann sie nicht von einander trennen, weil sie miteinander verbunden, also in gegenseitiger Abhängigkeit, existieren.

    Ja, "Unterscheiden" steht hier im Zusammenhang mit "voneinander trennen", das hatte ich nicht ausreichend berücksichtigt.


    Danke für all eure Erklärungen.

  • Mit anderen Worten, liebe Spock, ist doch die Höllenwelt nur eine der durch die Sinnenwelt wahrnehmbaren Welten, die nur im Inneren eines Menschen existieren? Oder?

    _()_

    Ich habe grade noch eine Stelle gefunden:

    Zitat

    21. "Dann nahm der Māra Dūsī einen bestimmten Jungen in Besitz, hob einen Stein auf, schlug dem ehrwürdigen Vidhura damit auf den Kopf und schlitzte ihm den Kopf auf. Der ehrwürdige Vidhura folgte dem Erhabenen Kakusandha, verwirklicht und vollständig erleuchtet, dicht auf den Fersen, wobei das Blut aus seinem aufgeschlitzten Kopf rann. Da drehte sich der Erhabene Kakusandha, verwirklicht und vollständig erleuchtet, um und schaute ihn mit dem Blick des Elefanten an: 'Dieser Māra Dūsī kennt keine Grenzen.' Und bei diesem Blick, Böser, stürzte der Māra Dūsī von jenem Ort und erschien in der Großen Hölle wieder [9]."


    22. "Böser, es gibt drei Namen für die Großen Hölle: die Hölle der sechs Grundlagen für den Kontakt, die Hölle des Pfählens und die Hölle, die man selbst fühlen muß. Dann, Böser, kamen die Höllenwächter zu mir und sagten: 'Guter Herr, wenn die Pfähle in deinem Herzen aufeinanderstoßen, dann wirst du wissen: >Ich habe seit tausend Jahren in der Hölle geschmort.<'"

    Majjhima Nikāya 50

  • Das finde ich nicht gerade beruhigend, Spock. :?

    Wenn du anderen keine Steine an den Kopf wirfst, dann musst du auch keine Angst vor Herzschmerzen haben, wenn dich der Buddha mit seinem Elefantenblick anschaut.


    Ich fand es nur passend zu deiner Frage...


    Ergänzung: "die sechs Grundlagen für Kontakt" sind "die sechs Sinnesgrundlagen für Kontakt (phassa)".

    Einmal editiert, zuletzt von Spock ()