Chronische Alpträume seit Meditation

  • Hallo Brüder und Schwester,

    ich leide nun seit ungefähr 1,5 Jahren an chronischen Albträumen (leider so gut wie jede Nacht). Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Träume umso intensiver werden, je mehr ich mich tagsüber in die Meditation begebe. Hat jemand eine Idee, wie das Zusammenhängen kann und Ansätze, wie ist das behandeln kann?

    Ich sehe oftmals den Zusammenhang zwischen dem Albtraum und Geschehnissen während meines Alltags. Allerdings sind diese Geschehnisse oftmals eher banal und überhaupt nicht so "schlimm", wie sie mir dann im nachhinein im Traum erscheinen.


    Ich bin euch unendlichen dankbar für jeden Rat, welchen ich hier erhalten kann!

    love, peace & hugs <3

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich denke Du solltest unbedingt mit irgendeinem Profi Deiner Wahl sprechen.

    Dahinter kann was einfaches oder kompliziertes Psychisches stecken. Das solltest Du erstmal abklären und dann später nochmal über Meditation hier diskutieren.


    Online Ratschläge sind wie Schüsse ins Blaue. Du kannst nicht damit rechnen, dass Dir hier jemand bezüglich Deiner Meditation weiterhelfen kann.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ich habe mit der Meditation schon lange vor meinen Albträumen angefangen. Nur habe ich das Gefühl, dass an den Tagen, an welchen ich besonders viel meditiere, die Träume eben intensiver werden.

  • Das Forum wird Dir in der Sache "Therapieansätze" kaum helfen können - das ist was für Profis und nicht für Hobbytherapeuten und Laien.

    Jedoch kann ich nur so viel dazu sagen, dass Meditation vieles an die Oberfläche kommen lässt, was sonst gerne unterdrückt wird. Außerdem wird Dir vieles bewusster was um Dich rum und in Dir geschieht, als sonst..


    Es ist wie Kodo Sawaki sagte:

    Zitat

    Manche sagen: "Wenn ich Zazen mache, bekomme ich störende Gedanken!" Unfug! Wenn du Zazen machst, wirst du dich der störenden Gedanken erst bewusst. Wenn du mit deinen störenden Gedanken zum Tanzen gehst, merkst du nichts von ihnen. Wenn dich während Zazen eine Mücke sticht, merkst du es sofort. Du merkst dagegen nichts, wenn dich beim Tanzen ein Floh am Hoden zwickt, so beschäftigt bist du mit deinem Tanzen.


    Gassho

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Hallo Mascha,


    erst mal vorweg; bin ich derselben Meinung wie meine Vorredner!

    Ein Meditationslehrer kann da sehr hilfreich sein.


    Ich kann Dir nur über meine eigene Erfahrung mit Alpträumen berichten.

    Ich hatte früher auch regelmässig Alpträume.

    Während Retreats besonders.

    Es ist aber normal, dass man bei intensiverer Meditationspraxis auch vermehrt träumt, weil, wie von Horin schon geschrieben, vieles an die Oberfläche kommt. Und das ist ja auch gut so, aber deshalb ist auch eine gute Begleitung durch einen Lehrer wichtig.

    Einer meiner Lehrer sagte mal ein wenig scherzhaft

    "je schlimmer die Träume die hochkommen, umso besser. Nur raus mit dem Scheiss":grinsen:


    Was mir damals tatsächlich auch geholfen hat, war meine eigene Praxis mit der grünen Tara (bin zwar eher im Theravada verwurzelt, bediene mich aber auch mal gern bei den anderen Traditionen:)).


    Das Grüne Tara-Mantra: Eine befreiende Übung - Gedankenwelt


    Vielleicht einfach nur mal als Anregung.


    Auch von mir alles Gute!

    Lilli🙏🌼

    • Offizieller Beitrag

    Es ist aber normal, dass man bei intensiverer Meditationspraxis auch vermehrt träumt, weil, wie von Horin schon geschrieben, vieles an die Oberfläche kommt. Und das ist ja auch gut so, aber deshalb ist auch eine gute Begleitung durch einen Lehrer wichtig.

    Einer meiner Lehrer sagte mal ein wenig scherzhaft

    "je schlimmer die Träume die hochkommen, umso besser. Nur raus mit dem Scheiss":grinsen:

    Das sehe ich auch so. Leider ist es so, dass man manchmal besser "funktioniert" wenn man verdrängt. Auch eine Therapie kann ja, obwohl langfristig positiv ist- kurzfristig schlimme Gefühle an die Oberfläche bringen.


    Während man wenn man sich mit den konkreten Inhalten des Alptraums zu sehr beschäftigt, ja genau die Ängste wachrruft, kann es sinnvoll sein die Inhalte des Alptraums von dem damit verbundenen Gefühlen trennen. Und dann in der Meditation zu versuchen , sich diesem Gefühl in sich - statt in es hinein zu fallen - mit Freundlichkeit und Geduld zu stellen So als würde man ein Kind das voller Panik ist trösten. Dies ist aber natürlich nicht leicht und es besteht da immer die Gefahr, dass die negativen Gefühle stärker sind als das, was man ihnen entgegensetzten kann.

  • Hallo Mascha0807 ,


    du hast hier ja schon jede Menge nützliche Rückmeldungen bekommen.


    Meine Tipps für dich besagen da im Prinzip auch nichts neues.


    Ich halte bei solchen Dingen drei Dinge für sehr wichtig.


    1. Einen realen Ansprechpartner deines Vertrauens.


    2. Mitgefühlsmeditation. Z.b . auf einen milden Buddhaaspekt.


    3. Gute "Erdung". Da heißt viel an die frische Luft gehen oder ähnliches und z.b. abends nix mehr groß mit dem Computer machen.


    _()_ Phönix

  • Hallo Brüder und Schwester,

    ich leide nun seit ungefähr 1,5 Jahren an chronischen Albträumen (leider so gut wie jede Nacht). Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Träume umso intensiver werden, je mehr ich mich tagsüber in die Meditation begebe. Hat jemand eine Idee, wie das Zusammenhängen kann und Ansätze, wie ist das behandeln kann?

    Ich sehe oftmals den Zusammenhang zwischen dem Albtraum und Geschehnissen während meines Alltags. Allerdings sind diese Geschehnisse oftmals eher banal und überhaupt nicht so "schlimm", wie sie mir dann im nachhinein im Traum erscheinen.


    Ich bin euch unendlichen dankbar für jeden Rat, welchen ich hier erhalten kann!

    love, peace & hugs <3

    Vielleicht hab ich ein bisschen hart reagiert?

    Deine Wortwahl ("chronisch" und "seit Meditation") hat mir den Eindruck vermittelt, dass Du es selbst für etwas Schwierigeres hälst, wo es mit ein paar Ratschlägchen aus dem Internet nicht getan ist.


    Aber eigentlich kann ich dazu sagen, dass ich auch jetzt eine Zeitlang bedrückende Träume hatte. Das hatte bei mir aber gar nichts mit der Meditation zu tun. Es stellte sich mir nur die Frage, warum die Meditation das nicht glättet.


    Ich habe mir meine Gesamtsituation angeschaut und festgestellt, dass miese Träume kein Wunder waren, weil ich im Reallife unter großer Anspannung stand. Und diese Anspannung hatte wiederum ihre Ursache darin, dass ich den Dingen zu penibel und angespannt entgegengesehen habe. Ich hatte große Angst zu versagen, nicht angenommen zu werden, etwas falsch zu machen.

    Also kam ich letztendlich zu dem Schluss, ich muss die Dinge einfach mal lockerer nehmen. Dann bin ich eben mal doof und mache eben mal was falsch. So what? Davon geht ja nicht gleich mein Leben unter. Was ist, das ist und deshalb ist es okay.

    Zusätzlich zu dieser Erkenntnis habe ich zufällig den Trick entdeckt, dass ich mir vor dem Einschlafen vornehmen kann: "Ich werde jetzt traumlos schlafen, oder ich träume höchstens was Nettes, und morgen früh wache ich erholt auf."


    Erstaunlicherweise funktioniert das bei mir.


    Wahrscheinlich auch aufgrund dieser Erfahrung, war ich der Meinung, dass es Dir nichts nutzen wird, an Deiner Meditation ein paar Stellschrauben zu drehen und dann wird alles besser. Meiner Meinung nach muss man sich mal mit sich selbst befassen, wenn man mit sich selbst Schwierigkeiten hat. Aber ist das ein Ratschlag, den man im Internet geben kann? Nein. Denn vielleicht befasst Du Dich ja schon die ganze Zeit damit und kommst nicht ran. Daher ist der Rat, lieber mit jemandem vis a vis zu sprechen, in jedem Fall sicherer.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ansätze, wie ist das behandeln kann?

    Man müsste unheimlich viel Kiffen, oder andere sehr starke Medikamente nehmen um die Natur zu unterdrücken.

    Mal im ernst jetzt... Wer sagt dir, dass du das behandeln sollst? Dafür müssten die Träume dir gehören und das tun sie nicht. Fangen wir lieber erst dort an, wo man aufgehört hat -

    Allerdings sind diese Geschehnisse oftmals eher banal und überhaupt nicht so "schlimm", wie sie mir dann im nachhinein im Traum erscheinen.

    Da hast du es selbst - nimm die Träume nicht zu ernst. Irgendwann wirst du erkennen, dass auch ein Leben nur ein Traum ist, was machen wir dann? Wie unterdrücken wir das Leben am besten oder gibt es Ansätze das zu behandeln?

    _()_


    Die Natur träumt...

    DU bist hier mal wieder zu viel...

  • Ich habe mit der Meditation schon lange vor meinen Albträumen angefangen. Nur habe ich das Gefühl, dass an den Tagen, an welchen ich besonders viel meditiere, die Träume eben intensiver werden.

    Wenn du es beim Meditieren mal nicht schaffst das Tagesgeschehen hinter dir zu lassen und die Gedanken vom Tagesgeschehen mal nicht ziehenlassen kannst, ist es besser mal mit dem Meditieren an dem Tag auszusetzen oder es nach mehreren Stunden nochmal zu versuchen. Sonst werden beim Meditieren nur die Gedanken aus dem Tagesgeschehen eintrainiert, die dir dadurch noch weiter nachlaufen.


    Es gibt Tage an denen das Meditieren nicht gut klappt, weil einem zu viele Dinge durch den Kopf gehen. Dann kann man vielleicht zum Abschalten was anderes machen wie autogenes Training.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Als kleiner Input:

    Shohaku Okumura schrieb in seinem Buch "The mountains and waters sutra" folgendes


    Zitat

    "In our zazen, we are like the blue sky; many thoughts and emotions come and go, like the way how clouds somehow appear stay for a while and go away. We don't control clouds because it's neither possible nor necessary. sometimes my mind is like a cloudy day; the entire Sky is covered with clouds. sometimes I have beautiful, fluffy clouds as in spring. sometimes my mind is a completely clear, blue sky. depending on our internal and external condition, different scenery comes and goes. We don't control anything. Even when our mind is completely covered with clouds or we have a storm, the important point is that above the clouds the sky is blue and the sun shines.


    If we think that this condition is favourable, and thatone is unfavorable, then we create samsara in our zazen: "I want to get there; I want to experience this more often, or longer." When we are successful we are happy, and otherwise we are sad. Any condition of our mind is the scenery of our zazen, or the scenery of our life. So we don't cling to any condition. Even in Rinzai practice, eliminating thought is not the goal, but a preparation to study Dharma without discriminating thought. I think that is Dogen's point.


    I learnt from my teacher that any condition, whether mental or physical, is just a condition. In my practice the most important thing is just to keep the upright posture, breathe deeply from my abdomen, keep my eyes open, and let go of whatever comes up from my consciousness. That's all I do. I try to keep this posture under any condition. To create certain conditions of our mind is not the purpose of our sitting."


    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Hallo Mascha. Schreib doch mal ein bisschen was dazu, wie du meditierst. Was für Techniken folgst du, wo hast du diese gelernt?


    Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Träume umso intensiver werden, je mehr ich mich tagsüber in die Meditation begebe. Hat jemand eine Idee, wie das Zusammenhängen kann und Ansätze, wie ist das behandeln kann?

    Der Zusammenhang ist gar nicht so ungewöhnlich. Meditation kann uns achtsamer machen, und dann bemerken wir zum Teil auch unsere dunklen Seiten erst so richtig.

    Alpträume jede Nacht sind wohl wirklich mehr als üblich ist - für die Behandlung davon sollte man auf jeden Fall mit einer psychologisch geschulten Fachkraft sprechen!


    Viel Erfolg auf deinem Weg. Ich kann nur sagen: hol dir Hilfe. Die Möglichkeiten sind da, und mit der richtigen Unterstützung wirst du das viel schneller und besser in den Griff kriegen, als allein. Machs gut!