Mich treibt schon länger eine Frage um betreffend einer bestimmten Art von Gefühl.
Der Buddhismus definiert ja die 4 göttlichen Gefühle als Güte/Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut. Diese kenne ich mittlerweile schon ganz gut, kann sie einordnen, sehe ihren Nutzen und wie sie unlautere Gefühle zugusten von heilsamem verdrängen können.
Es gibt da aber noch ein anderes Gefühl, das glaube ich die meisten Menschen auf die eine oder andere Weise kennen. Ich nenne es auch mal "Liebe" bzw. auch "Rührung". Es tritt oft spontan auf, und ist oft sehr stark, bis dahin dass es Tränen in die Augen treiben kann. Es ist das Gefühl, das man hat, wenn man etwas moralisch gutes sieht, und dafür grosse Sympathie und Bewunderung empfindet. Man kann es im Leben haben, oder manchmal auch einfach bei einer schönen Filmszene, oder bei Musik, die einen besonders berührt... Mir ist aufgefallen, dass dieses Gefühl stark sein kann, wenn man jemanden sieht, der einem schwächeren hilft, oder jemandem, der mutig sein Leben dem Kampf für etwas, was man gut findet, widmet. Oder manchmal auch über einen günstigen Zufall, und die Erleichterung derjenigen, denen Leid erspart geblieben ist. Man kann es auch für sich selbst empfinden, etwa in einem Moment, in dem man grossen Mut schöpft, einen Entschluss für andere gut zu wirken, so etwas. Es ist begleitet mit grosser Zuwendung zu dem Objekt, das/den man dabei dabei als sehr gut, edel, erhaben usw. empfindet.
Hier ist meine Frage, sollte ich solch ein Gefühl als eine starke Facette von "Metta" deuten, oder ist es noch etwas anderes? Wenn es etwas anderes ist, kennt ihr buddhistische Quellen, die auf solch ein Gefühl und seine Bedeutung verweisen?
Ich bin mir etwas unsicher. Einerseits ist dieses Gefühl sehr edel und stark, scheint auch Achtsamkeit nicht zu brechen sondern zu nähren, und scheint auch nicht unbedingt noch nicht vorhandene Verblendung zu bestärken. Andererseits ist es denke ich auch möglich, dieses Gefühl mit einem ungeschulten Geist aus Verblendung heraus zu empfinden, ja sogar für Dinge, die eigentlich nicht wirklich heilsam sind, sondern die nur als erstrebenswert anerzogen wurden, bis dahin, dass die Wirkung dieses Gefühls gezielt missbraucht werden kann.
Was denkt ihr dazu?