Schädlingsbekämpfung mit Mitgefühl

  • Hey ihr Lieben,


    schon länger beschäftigt mich die Frage, was es für praktische Tipps gibt, wie man im buddhistischen Sinne mit Schädlingen umgeht - also wie man sie loswird, ohne sie zu töten oder unnötig zu quälen.


    Leider zielt fast alle Schädlingsbekämpfung (im kommerziellen Sinn) auf die Tötung ab. So gibt es Mäusefallen, Ameisengift und Fliegenfangklebestreifen gefühlt in jeder Drogerie zu kaufen.


    Da habe ich mir gedacht - warum nicht Erfahrungen austauschen, wie man das auch gewaltfrei, zumindest tötungsfrei behandeln kann.


    Vorab: es geht mir hier um die Schädlingsbekämpfung bei Befall, es sollte klar sein, dass der beste Weg, keine Schädlinge bekämpfen zu müssen der ist, garnicht erst welche zu bekommen, sprich: Grundhygiene, keine verdorbenen Lebensmittel lagern, den Müll richtig trennen, Fugen und Ritzen verschließen, ...

    Manchmal hat man dann aber ja trotz aller Vorsicht doch mal Ratten im Keller, Ameisen im Kühlschrank, oder Spinnen in sämtlichen Zimmern.


    Ich habe schon selbst einen Tipp zu teilen:


    Eine Obstfliegenfalle.

    Für die Bekämpfung von Fliegen etc. hatten wir Jahrelang diese klebenden Streifen/Pappen an Wände/Decken gehängt, hier flogen dann die Fliegen hin und blieben kleben, starben infolgedessen. Nun haben wir ein neues Konzept, was vor allem für Obstfliegen sehr gut funktioniert: wir nehmen ein großes Glas (mindestens 0,4l) und basteln einen Trichter aus einem Stück Papier. Dieser Trichter ist so groß, dass man ihn in das Glas setzen kann, sodass er ein paar wenige cm über dem Boden des Glases schwebt. Das Loch hat einen ca 5-10mm Durchmesser. In das Glas quetschen wir ein Stück Obst aus (also z. B. legen wir zwei Stücke Mandarine und eine Scheibe Banane hinein und quetschen kurz mal mit einer Gabel drauf; anschließend setzt man den Trichter auf. Jetzt fliegen (hauptsächlich) Obstfliegen durch diesen Trichter ins Glas, kommen aber nicht wieder heraus (funktioniert wie diese Krebsfallen oder Fischfallen). Schon nach einem Tag war das Glas voller Fliegengewimmel, mit denen kann man dann auf die Terrasse z. B., Fenster hinter einem schließen und sie freilassen.


    Das nur so zur Anregung.


    Ich hoffe auf noch mehr Tipps,


    liebe Grüße,


    Budhnik

  • Vielleicht denkst du erst einmal über deine Wortwahl nach?

    Für einen Buddhisten gibt es keine "Schädlinge". Oder auch Nützlinge.


    Alle Wesen bestehen durch Nahrung. Wenn du also den Wesen die Nahrung entziehst, werden sie von dir ablassen und sich woanders hin begeben. Wovon ernähren sich also Fruchtfliegen? Wenn du Fruchtfliegen anfütterst durch Obst und offenen Schalen mit reifem Obst, musst du diesen ganzen Bekämpfungsunsinn machen. Nur als Beispiel.

    :zen:

  • das mit dem Fliegen-Klebeband finde ich besonders grausam; leider siehr man das ja öfter🤨


    Ich hatte im Sommer eine Ameisenplage in einer Ecke🐜🐜🐜

    Ich habe es erst mit Lavendelöl probiert, bis ich das nicht mehr riechen konnte.

    Dann habe ich es mit Zitronensaft probiert und immer eine frische halbierte Zitrone in die Ecke gelegt und tatsächlich haben sie irgendwann aufgegeben👍😊.

  • ach ja, die Spinnen...

    diese kleineren dürfen bei mir bleiben, ich gebe ihnen auch immer Namen 🙈


    Diese grosse Dicken, da schauderts mich auch, habe aber meine Angst überwunden und befördere sie mit einem Glas hinaus, mit guten Wünschen...😁

  • Hallo Priya

    den Tipp mit Zitronen kenne ich auch.

    Größeren Erfolg haben wir hier mit Nelken.

    Wir ‚ leiten‘ Ameisen auf unserem Hof nun einfach 🔚mit Nelken🔜 um..Klappt draußen und drinnen.....🙃👍

  • Einige Ameisen sind ständig auf Nahrungssuche und wenn sie fündig werden, verständigen sie die Kollegen im Bau. Schnell bildet sich eine Ameisenstraße auf der sich alle an der Duftspur orientieren. Daher wird jede Ameise die im Wohnbereich auftaucht sanft hinausbefördert. Meistens sind es schon mehrere wenn man sie entdeckt, alle müssen ausfindig gemacht und sofort weggebracht werden. Falls sich schon eine Straße gebildet hat, wische ich gründlich mit einem feuchten Lappen die gesamte Duftspur weg. Obwohl sie dann die Orientierung verlieren, geben sie nicht gleich auf. Also wiederhole ich das Ganze so lange bis keine mehr nachkommt. Das funktioniert sehr gut. Im Garten sind viele Ameisen, aber es wagt sich schon lange keine mehr in die Hütte.

  • Mai - und andere Käfer platzieren ihre Nachkommen gerne ins Gemüsebeet. Die entwickeln sich zu fetten Engerlingen die alles vernichten weil sie die Wurzeln abfressen. Besonders wenn man seine Pflänzchen in einem Container hat, kann man sie durch einmalige sehr starke Bewässerung leicht loswerden. Sie müssen dann an die Oberfläche weil sie in der Erde keine Luft mehr bekommen, dort kann man sie abklauben.

  • Leonie, Schädlingsbekämpfung ist ein ganz normaler Begriff des Alltags um den es hier gehen soll. Sonst dürftest du auch nicht „du“ zu mir sagen, da es garkein beständiges unabhängiges ich gibt ;) zudem sagte ich bereits in meinem Thema, dass die beste Wahl die Prävention ist, also lies bitte zuerst den Themenstart, um Missverständnise zu vermeiden. Anstatt um Worte zu diskutieren (und entschuldigung, aber ich mache mir sehr wohl Gedanken um meine Wortwahl), hast du vielleicht selbst einen Tipp, um den wie-auch-immer-du-sie-nennen-magst Tieren wirklich zu helfen?


    Priya funktioniert das mit den Zitronen für alle Arten von Fliegen? Oder nur Fruchtfliegen? Interessant wäre auch mal etwas gegen die Lebensmittelmotten, die ja oft im Reis mit „abgepackt“ sind.


    Das mit dem Zimt gegen Ameisen kannte ich noch nicht! Muss ich mal probieren 😬

  • Priya na immerhin ist ja schon etwas. Wäre noch cooler wenns gegen alle... wie heißen doch gleich die Insekten wie Ameisen, Bienen etc...? helfen würde. Wobei auf der anderen Seite, wo ich so zweimal überlege, gehören da die normalen Fliegen sowieso nicht dazu. Und über den Besuch von Bienen und Hummeln freue ich mich meist so sehr, dass ich sie gerne dulde :)

  • Im Allgemeinen kann man ja geringe Störungen erdulden, die von den Tierchen auf der Suche nach Wohnraum und Nahrung verursacht werden. Dass unsere Spezies aufgrund ihrer Maßlosigkeit den meisten Schaden in der Welt anrichtet, ist eine gefühlte Peinlichkeit die sich nicht so leicht wegwischen lässt wie ein Fliegenschiss am Wohnzimmertisch.

  • Hallo,


    ich möchte euch mal bei diesem Thema um Rat fragen: ich habe ein kleines 60 Liter Aquarium und darin vermehren sich die Schnecken teilweise extrem und um das biologische Gleichgewicht zur Erhalten, bin ich "gezwungen" ca. alle 2 Monate ca. 50 Stück zu entfernen :cry:


    Wäre es eine buddhistisch vertretbare Möglichkeit sie in einem Glas zu sammeln und dann hier in Berlin in der Spree (ein Fluss) auszusetzen, verbunden mit der Absicht und Hoffnung, dass sie überleben, bzw. Ich nicht gezwungen bin die Sila zu verletzen?


    Verkaufen und Verschenken funktioniert leider nicht, Schnecken im Aquarium sind eher unerwünscht.


    Vielleicht hat ja jemand eine Idee...._()_

  • Ist leider auch problematisch. Neue Arten einschleppen kann das heimische Gleichgewicht kippen... Selbst so süße Kerlchen wie Eichkätzchen sind gnadenlos, hier verdrängt grad eine amerikanische Art die heimische.

    Was mir einfällt, ohne Schnecken-Kollateralschaden: Ein kleines 10L-Becken nur für Schnecken? Braucht vielleicht nichtmal Heizstab und Filter, vermute ich.


    Oder Du nimmst eine schneckenfressende Schneckenart ins Aquarium. Da gibt es welche, erinnere ich mich.

  • Mit Aquarien kenne ich mich nicht aus, aber generell sind Neem-Produkte ethisch gut vertretbar, weil sie die Tiere nicht töten, sondern unfruchtbar machen. Die Vermehrung wird also unterbrochen.


    Desweiteren kann ich mir (als jemand ohne Ahnung) vorstellen, dass sich vielleicht an den Lebensbedingungen was drehen lässt, dass es für Schnecken nicht mehr so extrem optimal ist - also vielleicht den ph-Wert oder die Temperatur ändern. Sowas ähnliches macht man im Gartenbau, dass man die Bedingungen für das, was sich ausbreitet ändert. Wie weit es auf Aquarium übertragbar ist, weiß ich nicht.


    Es gibt heute doch bestimmt 1000 Aquarienforen, wo auch viele Ökies und Giftgegner schreiben. Nach solchem Fachwissen würde ich mal suchen.


    Ein paar Schnecken halten das Aquarium ja sauber und dürfen nicht fehlen, soweit ich weiß.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Sie in die Natur auszusetzen, ist wohl die allerschlechteste Idee.


    Dann lieber noch ein extra Schneckenaquarium, wo man schauen kann, was überhaupt passiert, wenn es zu viele Schnecken sind.


    (Schau auch, was ich in Beitrag #14 geschrieben habe.)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Danke für eure Tipps!!

    Ich fahre jetzt mal in die Tierhandlung und lasse mich beraten, die Idee mit einem kleinen Extrabecken finde eigentlich ich ganz gut, vielleicht gibt es ja dann dort eine biologische Grenze und sie vermehren sich iwann nicht mehr so arg.

    Die Schnecken fressende Schnecke is zwar krass, weil ich den Frieden in meinem Aquarium liebe, aber vielleicht auch ne Möglichkeit....


    Ansonsten schätze ich die Arbeit der Schnecken sehr im Aquarium, weil sie es wirklich sehr sauber halten; also vielen Dank nochmal _()_

  • Ach, wegen der ganzen Geschichte ich hatte ein Vortrag von Dalai-Lama erinnert. Er war sehr vertieft, sehr komplizierte Dinge zu erklären.

    Plötzlich er wurde absolut still, aber dann er sagte:" Schue mal, das Insekt"... Und ich wolte die arme Kreatur bestimmt nichts töten. Dann diese Fliege war sehr behutsam einfach weggebracht.

    Das sagte mir mehr über den echten Wesen des Buddhismus viel mehr als Tausend der Worte...

    Ahimsa, Karuna, Agape, das sind doch die Wurzeln von allen spirituellen Traditionen der Welt.

    Ohne das Innigste Herz drin sie arten in die trockene Philsosophie aus ( sie dörren aus), im schlimmen Fall sie mutieren ins Sektentum oder Fanatismus ...

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07 zudem tut man auch immer etwas für sich, wenn man liebevollen Umgang mit anderen Wesen pflegt....


    Zum vorläufigen Ergebnis meiner gut gemeinten Aktion: ich habe heute 2 Raubturmdeckelschnecken gekauft und ins Aquarium gesetzt.


    Ob gut gemeint jetzt wirklich gut ist, bin ich noch unsicher:


    Raubturmdeckelschnecken vermehren sich auch und falls sie alle anderen Schnecken iwann getötet haben, müsste ich Schnecken als Futter besorgen :nosee:


    Für ein extra Schneckenaquarium habe ich keinen sinnvollen Platz und Neem Produkte gab es nicht für das Aquarium.


    Jetzt habe ich Killer im Aquarium und das Problem eigentlich nur verlagert, aber was anderes fällt mir momentan nicht ein.....

  • Tja, lieber Railex , so ist das Leben, einige fressen die andere, oder jemand sollte verhungern?

    Das würde bestimmt nichts funktionieren.

    Aber wenn ich das Ganze versuche zu lesen... (:,

    Ich erinnre einen Satz:" Wenn du den lieben Gott zum Lachen bringen wolltest, dann erzähl ihm über deine Pläne".

    Die Russen sagen dazu:" Ich wünsche doch deine Sorgen..."

    Im Sinne...alles ist realativ... in den buddhistischen Terminis..."bedingt".:)

    LG.:rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Jetzt habe ich Killer im Aquarium und das Problem eigentlich nur verlagert, aber was anderes fällt mir momentan nicht ein.....

    So hat ES angefangen - und dann kam eine große Flut und ein update.

    :zen:

  • Railex Falls es dich beruhigt, Raubturmdeckelschnecken brauchen keine Schnecken als Futter. Sie essen alles was auf dem Boden ist.

    Problem ist, dass sie sich schnell vermehren. Hatte auch mal nur zwei. Es wurden sehr viele danach. Ich habe sie dann alle verschenkt über eine eBay Anzeige. Auf jeden Fall gibt es Leute, die sie gerne nehmen würden. Oder Gib sie in das Tierfachgeschäft zurück bevor sie zuviel werden.