Habgier und Böswilligkeit

  • Warum gelten Habgier und Böswilligkeit (aufgrund von Hass, Neid und Groll) als unheilsame Handlung des Geistes?


    Solange diese Gedanken nur im Geiste auftauchen, (irgendwann) wieder verschwinden und keinen Schaden bei Dritten anrichten sind sie doch nicht unheilsam?


    Wenn aufgrund von Böswilligkeit getötet wird, ist es eindeutig unheilsam.


    Dann ist es eine unheilsame Tat des Körpers und es wird ein Dritter geschädigt.

  • Woran der Mensch häufig denkt, dahin neigt sich sein Herz, heißt es. Anders gesagt: Du baust mit Deinen Gedanken Dein Gehirn um. Das nennt man Neuroplastizität: Neuronale Plastizität – Wikipedia


    D.h. wenn Du Dich immer ärgerst, lernt Dein Gehirn das und reagiert noch leichter mit Ärger. Wenn Du ständig freundliche Gedanken hast, baut sich Dein Gehirn tatsächlich entsprechend um.


    Du kannst niemand ermorden, ohne vorhin mal daran gedacht zu haben :) Jeder Mordplan beginnt mit einem "Am liebsten würd ich dieses Schwein umbringen".


    Buddha nannte in irgendeiner Sutra den unheilsamen Gedanken als das Allerschlimmste, weil alle anderen unheilsamen Verhaltensweisen daraus folgen.

  • Habgier und Böswilligkeit sind geistige Taten, weil es keinerlei äußerer Taten bedarf, um sie zu hegen.


    Wenn diese Taten im Geist auftreten, sind sie auf äußere Objekte ausgerichtet.


    Die Objekte der Habgier sind die Güter von anderen. Die Objekte der Böswilligkeit sind andere Personen, die einem selbst oder Nahestehenden geschadet haben oder von denen man glaubt, dass sie dies in Zukunft tun werden.


    Die Motivation, die mit Habgier verbunden ist, besteht in dem Wunsch, die Güter anderer in den eigenen Besitz zu kriegen. Bei der Böswilligkeit besteht die Motivation darin, dass man wünscht, dass die Person, die man als Schädiger wahrnimmt, Leid erleben möge.


    Habgier und Böswilligkeit bestehen ja nicht nur ein paar Nanosekunden im eigenen Geist, sondern wesentlich länger. Sie hinterlassen Prägungen im eigenen Geist. Dadurch entstehen sie immer wieder neu und verstärken dadurch die negativen Prägungen im eigenen Geist und schließlich kommt es zu unheilsamen äüßeren Taten.


    Die geistigen Taten sind die Grundlage, auf der die äußeren unheilsamen Taten entstehen. Die unheilsamen Taten der Rede und des Körpers können nur unheilsam sein, weil ihre Grundlagen bereits unheilsam sind.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Du färbst deine Wahrnehmung von Realität durch die Gedanken ein.. Und dein Handeln folgt meist den Gedanken. Siehst du nur das negative in der Welt blendest du das gute aus und wirst dementsprechend handeln

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Das verstehe ich alles was ihr schreibt.

    Trotzdem: Ist es nicht entscheidend, wie lange diese Gedanken im Geist verweilen?

    Also, ob sie zum Beispiel immer wieder kehren und so eine Art Anhaftung entwickeln?

    Wenn ein Mensch aus Böswilligkeit heraus ermordet werden soll, dann muss das langfristig geplant und durchdacht werden.

    Da ist ganz viel Anhaftung dabei, diese Gedanken tatsächlich in die Tat umzusetzen.

    Andere böswillige Gedanken verschwinden eventuell auch wieder recht schnell im Geist.

    Sind sie dann trotzdem schon unheilsam?

  • 1 Der Geist den Dingen geht voran,

    die Geist geprägt, die Geist gemacht.

    Wer da mit boshaft wirrem Geist

    zu andern spricht und Werke tut,

    so folgt von da das Leid ihm nach,

    gleichwie ein Rad die Spur eingräbt.


    2 Der Geist den Dingen geht voran,

    die Geist geprägt, die Geist gemacht.

    Wer da mit klarem, stillem Geist

    zu andern spricht und Werke tut,

    so folgt von da das Glück ihm nach,

    wie Schatten, der nicht schwinden kann.

    Eckehard Saß


    Ganau da sagt Buddha das was mich geprägt hat. Jede Tat beginnt mit dem Gedanken, den Willen. Wenn ich die Gedanken nicht ausführe, gibt es "nur" das Karma der Scham sowas gedacht zu haben. Da beginnt die Reinigung, die Entsüchtigung, die Befreiung von Dukkha. Das Gedankenkarussell des Hasses, der Gier und des Glauben Wollen, weil ich der Meinung bin, ausbremsen.

    OH ja das macht scheinbar einsam, weil man ja nicht mehr "mithalten" kann. Man hat Nichtmal mehr Prinzipien die zu verteidigen sind. Doch das ist nun mal die Befreiung von Dukkha, alles was scheinbar "Spaß" macht ist als Dukkha erzeugend erkennbar.

  • Andere böswillige Gedanken verschwinden eventuell auch wieder recht schnell im Geist.

    Sind sie dann trotzdem schon unheilsam?

    Habgier und Böswilligkeit sind aufgrund des Objektes, der Motivation und der mit diesen geistigen Taten verbunden Leidenschaft immer unheilsam. Dabei spielt es keine Rolle, ob man diese Taten nur eine Minute im eigenen Geist hegt oder stunden- oder tagelang. Sie hinterlassen immer Prägungen im Geist. Diese sorgen dafür, dass sie immer wieder entstehen. Es sei denn man bereinigt die Prägungen, die diese Taten im eigenen Geist hinterlassen.


    Die Leidenschaft, die mit Habgier verbunden ist, kann eine der drei Geistesgifte Unwissenheit, Gier und Hass sein. Im Schatzhaus des Höheren Wissens von Vasubandhu heißt es, dass Habgier durch Begierde zustande kommt. Die Leidenschaft, die der Böswilligkeit zugrunde liegt, kann eine der drei Geistesgifte sein, Aber meist wird Hass oder Wut sein.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Die 4 Aspekte die eine Handlung vollständig machen irritieren mich noch (neben der Dauer der unheilsamen Handlungen. Ich finde es schon, dass es einen Unterschied ausmacht, ob ein Gedanke kurz aufflackert oder ob er omnipräsent ist):


    Zum Beispiel Töten: Wenn ich nur den Gedanken ("Ich möchte töten") entwickel, fehlt Punkt 4, der Abschluss. Die Handlung ist damit nicht vollständig.

  • Klar, wenn Du nur mal kurz dran denkst ist es ziemlich ohne Wirkung. Aber wenn Du immer wieder dran denkst, immer öfter, es Dir immer mehr ausmalst... dann.. irgendwann... und es hat auch mit dem ersten, kurzen Gedankenblitz begonnen.


    Serienmörder zB leben die Tat schon lange in Gedanken aus, bevor sie sie begehen. Ist natürlich nur ein Beispiel. Aber es sagt ja niemand, dass ein kurzer Gedanke und ein häufiges gedankliches Ausmalen einer Handlung dasselbe Karma schaffen :)

  • Klar, wenn Du nur mal kurz dran denkst ist es ziemlich ohne Wirkung. Aber wenn Du immer wieder dran denkst, immer öfter, es Dir immer mehr ausmalst... dann.. irgendwann... und es hat auch mit dem ersten, kurzen Gedankenblitz begonnen.


    Serienmörder zB leben die Tat schon lange in Gedanken aus, bevor sie sie begehen. Ist natürlich nur ein Beispiel. Aber es sagt ja niemand, dass ein kurzer Gedanke und ein häufiges gedankliches Ausmalen einer Handlung dasselbe Karma schaffen :)

    Ah, o.k. Da war wohl mein Denkfehler, danke Dir :erleichtert::)

  • Die 4 Aspekte die eine Handlung vollständig machen irritieren mich noch (neben der Dauer der unheilsamen Handlungen. Ich finde es schon, dass es einen Unterschied ausmacht, ob ein Gedanke kurz aufflackert oder ob er omnipräsent ist):


    Zum Beispiel Töten: Wenn ich nur den Gedanken ("Ich möchte töten") entwickel, fehlt Punkt 4, der Abschluss. Die Handlung ist damit nicht vollständig.

    Wenn eine Handlung nicht vollständig ist gibt es auch kein Karma, das erscheint nur durch die Handlung/Karma. Dabei ist es egal wie ein Gedanke erscheint, es kommt nicht zu Karma im Sinn von Handlung. Schwierig wird es die Handlung nicht auszuführen, wenn der Gedanke immer mehr mit Geistesgiften aufgeladen wird. Wobei Sprechen, Zeigen, Schreiben Handlung ist. Karma ist immer Handlung mit oder an äußerem. Selbstkritik ist handeln an äußerem, denn das eigene Selbst wird als nicht zu einem gehörend behandelt. Selbst - Kritik = Ich kritisiere mein Selbst/Ego/Ich.

  • Die 4 Aspekte die eine Handlung vollständig machen irritieren mich noch (neben der Dauer der unheilsamen Handlungen. Ich finde es schon, dass es einen Unterschied ausmacht, ob ein Gedanke kurz aufflackert oder ob er omnipräsent ist):


    Zum Beispiel Töten: Wenn ich nur den Gedanken ("Ich möchte töten") entwickel, fehlt Punkt 4, der Abschluss. Die Handlung ist damit nicht vollständig.

    Wenn eine Handlung nicht vollständig ist gibt es auch kein Karma, das erscheint nur durch die Handlung/Karma. Dabei ist es egal wie ein Gedanke erscheint, es kommt nicht zu Karma im Sinn von Handlung.

    In Deiner Beschreibung müsste man Gedanken aber als Handlungen ansehen. Bereits der Gedanke schafft Karma. "Karma, ihr Mönche, das sind die Absichten". Sagt zumindest der Buddha :)

  • Ist der Gedanke "ich möchte töten" heilsam oder unheilsam? Ist er mit guten Gefühlen oder mit schlechten verbunden

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Ist der Gedanke "ich möchte töten" heilsam oder unheilsam? Ist er mit guten Gefühlen oder mit schlechten verbunden

    Er ist unheilsam und mit schlechten Gefühlen verbunden. Trotzdem fehlt der Abschluss. Daher reicht er alleine nicht aus, um eine Handlung vollständig zu machen.

  • Ist der Gedanke "ich möchte töten" heilsam oder unheilsam? Ist er mit guten Gefühlen oder mit schlechten verbunden

    Er ist unheilsam und mit schlechten Gefühlen verbunden. Trotzdem fehlt der Abschluss. Daher reicht er alleine nicht aus, um eine Handlung vollständig zu machen.

    Gemäß der Karma Lehre sind es unheilsam Handlungen des Geistes. Selbst wenn sie nicht zur physischen Tat werden, hinterlassen sie negative karmische eindrücke, wie etwa eine Gewöhnung an derartige Gedanken, was eine spezifische Geisteshaltung zur Folge hat

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Und was machen dann die 4 Punkte die eine Handlung vollständig machen für einen Sinn?

    Wozu die "Vollständigkeit" wenn bereits ein Punkt reicht, damit ein Gedanke unheilsam ist?


    Auch wäre dann ja die Einteilung überflüssig in unheilsame Handlungen des Körpers (Töten, Stehlen, Sexuelles Fehlverhalten), der Rede (Lügen, Verleumdung, verletzende Rede, Geschwätz)und des Geistes (eben Habgier, Böswilligkeit und falsche Anschauung) wenn sowieso alle unheilsame Handlungen vom Geist ausgehen.

  • Ist der Gedanke "ich möchte töten" heilsam oder unheilsam? Ist er mit guten Gefühlen oder mit schlechten verbunden

    Er ist unheilsam und mit schlechten Gefühlen verbunden. Trotzdem fehlt der Abschluss. Daher reicht er alleine nicht aus, um eine Handlung vollständig zu machen.

    Gemäß der Karma Lehre sind es unheilsam Handlungen des Geistes. Selbst wenn sie nicht zur physischen Tat werden, hinterlassen sie negative karmische eindrücke, wie etwa eine Gewöhnung an derartige Gedanken, was eine spezifische Geisteshaltung zur Folge hat

    Und die Geistigen unheilsamen "Handlungen" ohne Abschluss in der Handlung an Äußerem sind viel leichter zu vermindern. Auch wenn sie unheilsam sind, können sie leichter durch heilsame Gedanken vermindert werden, als wenn es auch noch eine Wirkung durch die Handlungen des Außen auf mich als Ganzes zu reagieren gibt.


    Wenn ich schreibe: "Du dummer Affe!" dann hat das auch noch eine Wirkung auf mich, wenn du darauf reagierst. Ob ich denke: "Du dummer Affe." betrifft nur mein Ego und mich. Damit kann ich viel einfacher umgehen als mit der Wirkung die Dich persönlich trifft. Bei dir muss ich mich entschuldigen bei meinem Ego kann ich das einfach abstellen, das Geistesgift.

    Was da so Interpreten der Lehre von sich geben hat schon lange kaum noch Wirkung auf mich.

  • Wie war das nochmal, irgendwer sagte mal "Du kannst nichts dafür welcher Gedanke auftaucht,aber du kannst entscheiden ob du ihn nährst oder nicht" :)

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • In Deiner Beschreibung müsste man Gedanken aber als Handlungen ansehen.

    So ist es gemäß buddhistischer Tradition auch, da wird Handeln in einem weiteren Sinn aufgefasst. Es findet in drei Formen bzw. mit drei verschiedenen 'Werkzeugen' statt: Handeln mit Körper (kāya), Stimme (vāc) und Geist (citta). Deutlich wird das bei den 10 akuśaladharmā, den "unheilsamen Gegebenheiten". Die ersten drei (Töten, Nehmen von Nichtgegebenem und sexuelles Fehlverhalten) sind auf kāya bezogen, die folgenden vier (Lügen, Verleumdung, grobe Rede, Geschwätz) auf vāc und die letzten drei (Begehrlichkeit, Arglist, falsche Sichtweise) auf citta.


    @Sherab : selbstverständlich macht es einen Unterschied, ob ein unheilsamer Gedanke im Geist nur kurz aufblitzt, länger gehegt wird oder gar im Geist dauerhaft ('obsessiv') vorhanden ist. Das ist aber kein grundsätzlicher Unterscheid (heilsam / unheilsam) sondern nur ein gradueller (weniger oder mehr unheilsam). Wie man mit solchen Gedanken umgehen sollte, lehrte Buddha z.B. im Vitakkasanthāna Sutta.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Und was machen dann die 4 Punkte die eine Handlung vollständig machen für einen Sinn?

    Wozu die "Vollständigkeit" wenn bereits ein Punkt reicht, damit ein Gedanke unheilsam ist?


    Auch wäre dann ja die Einteilung überflüssig in unheilsame Handlungen des Körpers (Töten, Stehlen, Sexuelles Fehlverhalten), der Rede (Lügen, Verleumdung, verletzende Rede, Geschwätz)und des Geistes (eben Habgier, Böswilligkeit und falsche Anschauung) wenn sowieso alle unheilsame Handlungen vom Geist ausgehen.

    Es macht aus der Perspektive der Wirkung einer Handlung schon einen Unterschied, ob eine Handlung vollständig ausgeführt wurde oder nicht. Nur die karmische Prägung einer vollständig ausgeführten Handlung besitzt die Kraft, eine neue samsarische Existenz hervorzurufen. Das bedeutet nicht, dass Handlungen, die nicht vollständig durchgeführt wurden, keine karmischen Prägungen im Geist hinterlassen. Sie haben auf jeden Fall Auswirkungen auf die Umstände auf die man in einer samsarischen Existenz trifft.


    Die Unterteilung in die unheilsamen Handlungen von Körper, Rede und Geist macht durchaus Sinn. Das hat verschiedene Aspekte. Einer ist, dass dies eine phänomenologische Unterscheidung ist. Töten ist zum Beispiel etwas anderes als Lügen oder Habgier. Ein weiterer Punkt ist, dass die Kraft einer karmischen Prägung sich verstärkt, wenn eine unheilsame geistige Handlung mit einer unheilsame Handlung des Körpers oder der Rede umgesetzt wird. Das bedeutet, dass eine unheilsame geistige Handlung leichter zu bereinigen ist, wenn sie noch nicht mit einer unheilsamen Handlung des Körpers oder der Rede verbunden ist.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Wie kommst du auf diese Frage, @Sherab ?


    Das klingt so ein bisschen, als suchtest du eine "Hintertür"... :grinsen: Also, ich meine, es dürfte eine Instanz in dir geben, die weiß, dass der Gedanke bereits ein Anfang ist. Das vermute ich jedenfalls.


    Solange diese Gedanken nur im Geiste auftauchen, (irgendwann) wieder verschwinden und keinen Schaden bei Dritten anrichten sind sie doch nicht unheilsam?

    Auf Dritte haben sie, wenn die Kette dort aufhört, (noch) keine Auswirkungen. Aber auf mich haben sie Auswirkungen. Das Unheilsame (wie auch das Heilsame) hat ja eine Tendenz, sich zu vergrößern. Und auch anderes Unheilsames einzuladen, zu nähren, und sich mit ihm zu vergesellschaften.


  • Danke, dass du fragst Schmu:)

    Die Antwort findest Du in meiner Chronik "Yoga und so...". Ich bereite mich auf die Prüfung im März vor... :grinsen:

    Und da hilft es mir wenn ich hier ein wenig über einige Aspekte reden kann. So kann ich mir das auch besser merken :erleichtert:

  • Sherab : selbstverständlich macht es einen Unterschied, ob ein unheilsamer Gedanke im Geist nur kurz aufblitzt, länger gehegt wird oder gar im Geist dauerhaft ('obsessiv') vorhanden ist. Das ist aber kein grundsätzlicher Unterscheid (heilsam / unheilsam) sondern nur ein gradueller (weniger oder mehr unheilsam). Wie man mit solchen Gedanken umgehen sollte, lehrte Buddha

    Ja genau. Unheilsam bedeutet doch - wie der Begriff schon sagt - ist nicht heilsam. Ist also nicht gut.


    Dieses Nicht-Heilsame kann nicht zu guten Absichten führen. Es muss einfach gelassen werden, wenn es im Geist auftaucht, sondern kriegt es "augenblicklich Junge".

    Und die Geistigen unheilsamen "Handlungen" ohne Abschluss in der Handlung an Äußerem sind viel leichter zu vermindern.

    Wenn ich sie bereits im Geiste "abschneide", dann können sie mein Körper-Geist-System nicht weiter beeinflussen. Mein Nervensystem bleibt gelassen.

    Im Grunde sind das alles schon kleine Befreiungsakte.

    Und was machen dann die 4 Punkte die eine Handlung vollständig machen für einen Sinn?

    Wozu die "Vollständigkeit" wenn bereits ein Punkt reicht, damit ein Gedanke unheilsam ist?

    Hab ich also versäumt, den unheilsamen Gedanken zu stoppen, dann kommt der nächste Schritt, nämlich die "Vermehrung dieser Gedanken" zu stoppen. Das wird mit zunehmender Menge (Gedankenkarussell) immer schwieriger (Verschwörungstheorien, Hasstyraden). Wächst meine Wut oder mein Unmut immer mehr, fange ich vielleicht an zu pöbeln, z.B. andere Autofahrer als Idioten anzuschnauzen, jemanden anzurempeln. oder zuckt mir vielleicht bald die Hand, um körperlich Ausdruck zu verleihen. All das beginnt mit negativen Gedanken - womit sonst.


    Wann willst Du also einschreiten?

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    • Offizieller Beitrag

    Es ist auch unheilsam, unheilsame Gedanken vermeiden zu wollen, um damit den angeblichen Konsequenzen schlechten Karmas zu entgehen, denn das ist wiederum ein Zeichen von Vermeiden-Wollen / Anhaftung.


    "Böse Gedanken" kommen und gehen, "gute Gedanken"kommen und gehen.


    Wenn ich aber die "bösen" Gedanken nähre, wenn ich an ihnen anhafte, wenn ich sie weiterdenke und dabei eine gewisse Lust empfinde, wenn es mich innerlich erleichtert, einem anderen Menschen die Pest an den Hals zu wünschen, wird es allmählich problematisch. Wenn es innerlich unablässig beginnt zu maulen und zu zetern, zu geifern und zu giften – dann ist es für mich an der Zeit, diese Strömung loszulassen, dann ist es an der Zeit, mich zu freuen, dass ich auf diese destruktive Dynamik aufmerksam geworden bin, dann ist es Zeit, mir diese nur allzu menschliche Eigenschaft zu verzeihen.


    Gedanken sind wie das Wetter: Treten bestimmte Bedingungen auf, kommen bestimmte Gedanken. Die Identifikation macht sie problematisch, nicht ihre Existenz.

  • Gedanken sind wie das Wetter: Treten bestimmte Bedingungen auf, kommen bestimmte Gedanken. Die Identifikation macht sie problematisch, nicht ihre Existenz.

    Gedanken die mit Habgier und Böswilligkeit verbunden sind können aber nur auftreten wenn Habgier und Böswilligkeit im Geist vorhanden sind, das ist eine Bedingung dafür. Das bedeutet dass es solche Absichten gibt, die in lobha, dosa und moha (Gier, Hass und Unwissenheit) wurzeln.


    Wenn ich aber die "bösen" Gedanken nähre, wenn ich an ihnen anhafte, wenn ich sie weiterdenke und dabei eine gewisse Lust empfinde, wenn es mich innerlich erleichtert, einem anderen Menschen die Pest an den Hals zu wünschen, wird es allmählich problematisch. Wenn es innerlich unablässig beginnt zu maulen und zu zetern, zu geifern und zu giften – dann ist es für mich an der Zeit, diese Strömung loszulassen, dann ist es an der Zeit, mich zu freuen, dass ich auf diese destruktive Dynamik aufmerksam geworden bin, dann ist es Zeit, mir diese nur allzu menschliche Eigenschaft zu verzeihen.

    Das ist Wissen - Ergreifen und Anhaften an böse Gedanken schadet anderen und mir selber, erzeugt dukkha. Wenn sie nicht ergriffen werden, werden sie nicht genährt. Wenn das Wissen vollständig verwirklicht ist, ist die Absicht mit der Wurzel ausgerottet und es gibt keine Bedingung mehr für die Entstehung unheilsamer Gedanken.


    Für die Beseitigung von lobha, dosa und moha ist aber der gesamte achtfache Pfad nötig, also auch rechte Anstrengung um u.a. sittliches Verhalten zu entwickeln wie rechte Rede und rechtes Tun. Dazu gehört die Bemühung Unheilsames, auch unheilsame Gedanken zu vermeiden, die Übung des Nicht-Ergreifens alleine dürfte da nicht ausreichen.