Analyse - ... in irgendeiner Art und Weise ...

  • Weiterführung aus diesem Thread:


    Eine Frage an Erfahrene:)


    Ist aber auch ok, wenn niemand etwas dazu schreiben will.


    Geht mir nur darum in dem anderen Thread nicht zu sehr ins Off-Topic zu gehen.


    Ist eigentlich für mich egal in welcher Weise man das Wort Analyse nutzt.


    Auch egohafte vom Verstand her gemachte Analyse kann sinnvoll und hilreich sein, wenn es mit Weisheit geschieht.


    "Bauchhirn" ist aber genauso super.:like:


    Ich hatte da eher eine offene Sichtweise auf das Wort "Analyse" im Sinn.


    Eben:


    " ... in irgendeiner Art und Weise ..."


    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Was als Mindestmaß an logischer Analyse (untersuchendes Nachdenken, mit dem Kopf, nicht mit dem Bauch) im Buddhismus gelten kann, ist es da nicht das Beste, sich an die Vier Edlen Wahrheiten zu halten? Die sind die Grundlage der Buddhalehre. Die hat der Buddha als erstes gelehrt.

    Ich denke, die müsste man schon analysieren, und nicht bloß lesen und glauben.


    Z.B. wenn de Buddha zur Ersten Wahrheit sagt:

    Zitat

    203 Was aber, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden? Die fünf Anhaftungsgruppen, wäre da zu erwidern, nämlich: die Körperlichkeitsgruppe, die Gefühlsgruppe, die Wahrnehmungsgruppe, die Geistesformationengruppe und die Bewußtseinsgruppe.

    Die vier edlen Wahrheiten 199-212


    Warum sind die Fünf Skandhas an sich Leiden, und nicht nur wenn man körperliche Schmerzen hat?


    Und dann natürlich:

    Zitat

    203 „Im höchsten Sinne hat man alle vier Wahrheiten als leer zu betrachten, und zwar darum, weil es da (1) keinen Fühlenden, (2) keinen Täter, (3) keinen Erlösten und (4) keinen auf dem Pfade Wandelnden gibt."

    Die vier edlen Wahrheiten 199-212


    Da kommt um Analyse wohl nicht drum rum,oder?

    Denn das hat mit Beseitigung der Unwissenheit, dem Greifen nach "Ich" und nach "Dingen" zu tun.

    :rainbow:

  • Zitat

    203 „Im höchsten Sinne hat man alle vier Wahrheiten als leer zu betrachten, und zwar darum, weil es da (1) keinen Fühlenden, (2) keinen Täter, (3) keinen Erlösten und (4) keinen auf dem Pfade Wandelnden gibt."


    Da ergibt dann meine Analyse (mein inneres Vergleichen), dass damit schon wieder zuviel gesagt ist.



    Im höchsten Sinn ist es nicht richtig zu sagen, dass es keinen Täter gibt und sowas zu meinen und zu sagen hat auch der Buddha abgewiesen.

  • Worauf beziehst Du Dich Vedana?


    Das ist Advaita und nicht Buddhismus, deshalb stimme ich Dir zu.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Worauf beziehst Du Dich Vedana?


    Das ist Advaita und nicht Buddhismus, deshalb stimme ich Dir zu.

    _()_


    Ja auf das Zitat von dem Text aus 'palikanon.com'. Ist, glaub ich, ein Deutscher der das mal geschrieben hat.


    Ich glaube ... dass man solche Aussagen in den OriginalKommentaren oder anderen buddhafremden Texten des PKs finden kann. Also schon 'Buddhismus' aus meiner Sicht.


    Ich sag nicht: das ist falsch was da steht. Aber im höchsten Sinn heisst für mich auch: mitfühlend, mitempfindend. Die Neigung, es so sagen zu wollen wie dort ('an/bei sich selbst') erkennen, erkennen, dass das auch bloss Konzept ist, und denen, den man was Hilfreiches sagen will nicht sagen: Du im höchsten Sinn gibts fei gar keinen Fühlenden und auch keinen Handelnden.


    Was soll das, ehrlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Hallo Rudolf.


    Ja, das sehe ich grundsätzlich wie du.

    Logische Analyse und logisches Nachdenken sind ein wichtiger Bestandteil in der Buddhalehre.


    Allerdings nicht die einzige Möglichkeit um an Wissen zu kommen.

    Irgendwann muß man sowieso auch das Denken selbst loslassen, da auch das Denken zu den 5 Khandhas gehört.


    Es kann ein gutes Werkzeug sein, wird aber auch nicht überbewertet, da man sieht, dass es vollständig bedingt ist und Teil von Samsara ist.


    Nicht umsonst ist vom Buddha überliefert:


    Majjhima Nikāya 26


    Und genau deswegen hatte ich im Thread von dem dieser Thread hier eine Abzweigung ist, die Sutta vom Wissen und der Vertiefung angeführt, um zu zeigen, dass der Buddha beide Herangehensweisen lehrte.


    Ist im Eingangspost von diesem Thread hier nachzulesen.


    Anguttara Nikaya VI.46-54


    Einmal die Herangehensweise über die Vertiefung (Bauchwissen?).

    Und einmal die Herangehensweise über ergründen und erwägen.


    Das ist auch nicht nur in dieser Sutta so, sondern es gibt eine 3fache Unterteilung in Übende und Befreite vor allem auf Vertiefung gestützt, auf Wissen gestützt und auf Vertrauen gestützt.


    Natürlich ist bei allen 3 auch Wissen mit dabei. Aber mir ist keine Sutta bekannt wo der Buddha sagt, dass Wissen nur durch Analyse mit dem Kopf erreicht werden kann.


    Reflexion und Logik kommt beim Buddha oft auf den Anfangsstufen des Weges vor und ist deshalb ja auch nichts Schlechtes.


    Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Formulierung wie: "Da stieg Wissen in ihm auf".


    Könnte also sein, dass da Wissen aus dem Bauch aufgestiegen ist.


    Ich erinnere mich gehört zu haben, dass in fernöstlichen Kulturen das Denken teilweise auch im Bauch verortet wird. Es gibt das Wort Citta was auch als Herz-Geist übersetzt wird, um die Verbundenheit von Herz und Geist zu zeigen, vermute ich.


    Diese Kopf-Fixiertheit scheint eine Spezialität von uns hier zu sein.


    Ich finde einen ganzheitlichen Ansatz hilfreicher und wird auch in Fernost traditionell eher vertreten. Ob das heute noch so ist oder ob da auch unsere Kopf-Fixiertheit langsam auf dem Vormarsch ist, kann ich nicht beurteilen.


    Man schaue sich mal die Traditionelle Chinesische Medizin an, als Beispiel für einen ganzheitlicheren Ansatz.


    Deswegen habe ich auch kein Problem mit dem Wort "Bauchwissen".


    Aber wie gesagt, grundsätzlich stimme ich mit deinem Post sehr überein.


    Logische Analyse ist ein wichtiger Bestandteil, ein wichtiges und gutes Werkzeug in der Buddhalehre.


    Letztendlich geht es aber um Wissen und das wird nicht nur durch logisches Nachdenken erlangt.


    In den Sutten findet man meist das Wort Wissen.


    Wissen kann man zum Beispiel auch durch Vertiefungen erlangen, wo man direkter oder klarer sieht oder wo es eher wie ein aufsteigen von Wissen ist.


    Aber alles nur (m)eine Meinung.


    :)


    Liebe Grüße

    2 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Lieber Raphy,


    es war nicht meine Intention zu sagen, dass nur Nachdenken und Analyse zu spiritueller Entwicklung führen oder gar zu Nibbāna.

    Aber ich meine, es ist ein Mindestmaß an gewöhnlichem Nachdenkdenken notwendig, um irgendwas völlig verstehen oder innerlich realisieren zu können, was uns unsere natürlichen Instinkte und unser Bauchgefühl allein nicht geben können.


    Deswegen verstehe ich auch die Zitate, die du anführst so, dass beides zusammen notwendig ist: Analyse und Vertiefung in der Meditation.

    Wenn der Buddha sagt durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen verstehe ich das als nur durch Nachdenken nicht zu erlangen, vor allem nicht wenn man sich gar nicht bemüht ".....Gier und Haß. Gehüllt in Lust und Dunkelheit" zu überwinden. (Dunkelheit übrigens ist hier wohl die angeborenen Unwissenheit).



    Ist es nicht so, dass die Vertiefung nicht auch ein Teil von Samsara ist? Ist der gesamte Achfache Pfad nicht noch ein Teil von Samsara? Der Achtfache Pfad führt zu Nibbāna hin, ist aber nicht Nibbāna, sondern das Floß, an dem man nicht festhalten sollte, nicht festhalten braucht, wenn man am jenseitigen Ufer angelangt ist.

    Darin sind sich Nachdenken (über Dhamma-Inhalte) und Vertiefung also gleich.


    Also nicht entweder oder

    Einmal die Herangehensweise über die Vertiefung (Bauchwissen?).

    Und einmal die Herangehensweise über ergründen und erwägen.


    sondern in Vereinigung. Die Tibeter z.B. legen sehr großen Wert darauf, Analyse und Vertiefung zusammen (gleichzeitig) zu praktizieren. Was natürlich schwierig ist und als End-Übung angesehen wird.



    Auch A.VI.46 Wissen und Vertiefung - 4. Mahācunda Sutta kann man so verstehen, dass es wohl am allerbesten ist, in beidem fit zu sein.


    Hierzu speziell würde ich gerne deine Meinung erfahren:

    Zitat

    Darum, ihr Brüder, soll man also bestrebt sein: 'Obzwar wir selber gesetzeseifrig sind, wollen wir dennoch den sich vertiefenden Mönchen unser Lob spenden.' Und warum? Weil man, ihr Brüder, in der Welt gar selten solch außerordentliche Menschen antrifft, die das Todlose Element (amatam dhātum; d.i. Nibbāna) leibhaftig erfahren haben.

    Anguttara Nikaya VI.46-54


    Wenn der Buddha sagt, in der tiefen Meditation hätten jene Mönche das Todlose Element (amatam dhātum;) leibhaftig erfahren , ist das tatsächlich schon Nibbāna ? (Wie der Übersetzter oder Kommentator zu meinen scheint?) Oder kann das auch die zeitweise meditative Erfahrung der endgültigen Realität sein, die direkte Schau wie die Person z.B. tatsächlich existiert?

    (Der Buddha sagt ja wiederholt: nach dem Tod existiert der Tathagata nicht, aber er ist auch nicht nicht-existent. das könnte dann die Einsicht, die Erfahrung in der Meditation sein wie das genau ist)


    Mein Bauchgefühl - :) - sagt mir, dass jene Mönche wohl noch nicht Nibbāna erreicht hatten. Wie kann jemand aus dem Nibbāna heraus solche Reden halten:

    Zitat

    Da, ihr Brüder, verhöhnen die sich vertiefenden Mönche die gesetzeseifrigen Mönche derart: »Diese da denken: 'Gesetzeseifrig sind wir! Gesetzeseifrig sind wir!' So denken diese aufgeregten, aufgeblasenen, unsteten Plapperer, diese verworrenen Schwätzer! .........

    Anguttara Nikaya VI.46-54


    ? ? ?


    Wenn man völlig abgekühlt wäre, völlig leidenschaftslos, würde dann nicht eher so oder so ähnlich formuliert werden: "Diese da legen leider ausschließlich Wert auf Gesetzte, Regeln und Denken. Sie haben ein zu viel an Denken und Begriffen. Wie schön wäre es, wenn sie mehr meditieren würden. - Gibt es nicht ein geschicktes Mittel, sie zu einem mittleren Weg zu führen?"


    Der Buddha sagt es ja so auf seine Weise, oder nicht?

    :rainbow:

  • Um Herzgeist zu erfahren, dürfen sich Herz und Geist nicht durch zuviel Geist oder zuviel Bauch voneinander trennen, aber um Herzgeist zu erfahren ist es sogar notwendig das Herz und Geist ihre extremste Position erreichen. Das Eins nicht Zwei, ist erst möglich, wenn die Grenzen, alle Grenzen ausgetestet sind. Eine Halskette wird erst eine Halskette durch den Verschluß, erst wenn die Trennung nicht mehr vorhanden ist gibt es eine Halskette, die der Träger dann vergisst.

  • Lieber Rudolf .

    Lieber Raphy,


    es war nicht meine Intention zu sagen, dass nur Nachdenken und Analyse zu spiritueller Entwicklung führen oder gar zu Nibbāna.


    ...

    Das freut mich zu hören.


    Ich hatte den Eindruck, dass du "Bauchwissen" gering schätzen würdest, weil du schriebst:

    Was als Mindestmaß an logischer Analyse (untersuchendes Nachdenken, mit dem Kopf, nicht mit dem Bauch) im Buddhismus gelten kann, ist es da nicht das Beste, sich an die Vier Edlen Wahrheiten zu halten?


    ...

    Da habe ich dich wohl mißverstanden.


    ...


    Aber ich meine, es ist ein Mindestmaß an gewöhnlichem Nachdenkdenken notwendig, um irgendwas völlig verstehen oder innerlich realisieren zu können, was uns unsere natürlichen Instinkte und unser Bauchgefühl allein nicht geben können.


    ...

    Da bin ich voll dabei und auch ansonsten bei deinem ersten Post Zustimmung von mir.


    Du schreibst "Bauchgefühl". Ich würde das tatsächlich in meinem Sprachgebrauch von "Bauchwissen" trennen.


    Bauchwissen ist für mich ein Wissen das aufsteigen kann. So wie manche Leute wochenlang über die Lösung eines Problems nachdenken und nicht zur Lösung kommen. Und dann wenn sie sich zum Beispiel entspannt in der Badewanne befinden, es ihnen plötzlich klar wird was die Lösung ist.


    Aber klar, da ist dann auch das beteiligt, was man gewöhnliches Kopfwissen bezeichnen würde.


    Also natürliche Instinkte und "Bauchgefühl" sind in meinem Gebrauch etwas anderes als "Bauchwissen", wie ich es meine.


    Das Wort "Bauchwissen" kam ursprünglich von Deepa, ich habe es aufgegriffen und habe jetzt geschrieben wie ich dieses Wort verstehe. Ob sie das auch so sieht oder etwas anderes meinte, weiß ich nicht.


    ...


    Deswegen verstehe ich auch die Zitate, die du anführst so, dass beides zusammen notwendig ist: Analyse und Vertiefung in der Meditation.


    ...

    Ich würde sagen Wissen und Vertiefung. Und Analyse ist eine Möglichkeit um zu Wissen zu gelangen. Und natürlich eine sehr wichtige Möglichkeit.


    Im Theravada wird gerne gesagt, dass Vipassana (Wissen/Hellblick) und Samadhi (Vertiefung) zusammenarbeiten müssen. Und dieses Vipassana (Wissen/Hellblick) ist nicht unbedingt nur logische Analyse. Logische Analyse ist ein wichtiges Mittel um zu Vipassana zu kommen.


    Siehe auch unseren Lexikoneintrag, wo dieser Punkt der Intuition meiner Meinung nach gut rauskommt. Und Intuition ist für mich etwas anderes als Instinkt. Instinkt würde ich eher dem Bauchgefühl zuordnen und Intuition dem Bauchwissen. Ich will aber auch nicht zu sehr auf Worten rumreiten. Auf jeden Fall ist logische Analyse da auch mit dabei:


    Vipassana


    ...


    Wenn der Buddha sagt durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen verstehe ich das als nur durch Nachdenken nicht zu erlangen, vor allem nicht wenn man sich gar nicht bemüht ".....Gier und Haß. Gehüllt in Lust und Dunkelheit" zu überwinden. (Dunkelheit übrigens ist hier wohl die angeborenen Unwissenheit).


    ...

    Sehe ich auch so.


    Bin ich ganz bei dir.


    Und falls das nicht deutlich genug herausgekommen ist:


    Nachdenken über Dhamma-Inhalte ist gut und wichtig. Als Möglichkeit um zu Wissen zu gelangen, aber auch als Motivation und um karmafruchtmässig die Chance zu erhöhen, später wieder auf die gute Lehre zu treffen oder sie zu erkennen.


    Ist das bei den Tibetern wirklich so? Analyse und Vertiefung? Nicht Wissen/Hellblick/Vipassana und Vertiefung?


    Ansonsten ist die Vereinigung von Analyse/Wissen und Vertiefung natürlich richtig und gut. Trotzdem sind die Menschen auch verschieden. Es gibt Menschen die sich vor allem auf Vertiefung stützen und es gibt Menschen die sich vor allem auf Analyse/Wissen stützen. Und als drittes gibt es die Menschen die sich vor allem auf Vertrauen stützen. Als viertes gibt es die Menschen die sich auf beides gleichermaßen stützen, Analyse/Wissen und Vertiefung.


    Mit hauptsächlich Vertrauen kommt man aber "nur" bis zur Stufe des Nichtwiederkehrers. Ab da gibt es nur noch die anderen 3 Arten von Praktizierenden.


    Wenn es dich interessiert kann ich ein paar Sutten zu den verschiedenen Menschen bringen.


    Bei allen 4 Personen ist aber auch Wissen dabei. Denn Wissen ist nötig um die Fesseln zu lösen. Aber wie man zu diesem Wissen kommt, kann durch hauptsächlich vertrauen, hauptsächlich vertiefen oder hauptsächlich wissen/ergründen/nachdenken/logisches analysieren sein. Und wie gesagt Wissen nicht eingeschränkt als nur logische Analyse. Ich kann mir garnicht vorstellen, dass das bei den Tibetern nur logische Analyse ist.


    Und Vertiefung ist vermutlich auch bei allen 4 Personen zu einem gewissen Anteil dabei. Vertiefung ist schließlich ein Pfadglied.

    ...


    Auch A.VI.46 Wissen und Vertiefung - 4. Mahācunda Sutta kann man so verstehen, dass es wohl am allerbesten ist, in beidem fit zu sein.


    ...

    Für mich ist Essenz eher, dass die beiden Herangehensweisen sich gegenseitig respektieren. Weil es eben diese 2 Herangehensweisen tatsächlich gibt. Der Buddha hat Aspekte seiner Lehre bei verschiedenen Menschen unterschiedlich betont. Mal Wissen/Weisheit mehr und mal mehr Vertiefung.


    Trotzdem ist natürlich beides wichtig, Wissen und Vertiefung, sehe ich auch so, aber das geht für mich nicht aus dieser Sutta hervor.


    Das heißt also nicht, dass bestimmte Aspekte aus der Lehre fallen, aber die Gewichtung ist verschieden. Hat man ja auch selbst in der Praxis. Manchmal widme ich mich mehr einem bestimmten Aspekt der Lehre und manchmal mehr einem anderen. Und da habe ich auch meine Vorlieben bzw. Herangehensweisen die für mich besser funktionieren und Herangehensweisen die weniger gut funktionieren.


    Das hängt von Charakter, Neigungen und den Fähigkeiten jedes Einzelnen ab.


    Das Todlose Element wird, soweit ich weiß, mit Nibbana gleichgesetzt. Nibbana ist das Todlose.


    Ich interpretiere es so, dass sie Nibbana leibhaftig erfahren haben. Das heißt aber nicht unbedingt, dass sie schon Arahants sind, sondern sie können auch ab Stromeintritt aufwärts eine Stufe erreicht haben. Sie haben also möglicherweise noch viele Fehler und müssen noch üben.


    Das heißt sie sind möglicherweise noch nicht fähig vollkommen in Nibbana zu verweilen und ihre Triebe sind möglicherweise auch noch nicht vollkommen überwunden.


    Sie haben aber einen ersten Einblick in Nibbana erhalten bzw. es sogar leibhaftig erfahren. Ab da kennen sie das Ziel aus eigener Erfahrung und müßten mindestens auf dem Weg zum Stromeintritt sein. Aber es muß nicht unbedingt sein, dass sie ab da ständig in Nibbana verweilen.


    ...


    Mein Bauchgefühl - :) - sagt mir, dass jene Mönche wohl noch nicht Nibbāna erreicht hatten.


    ...

    Nicht Bauchgefühl, Bauchwissen. :)


    Ja, sehe ich auch so.


    Man muß da unterscheiden, denke ich.


    Einmal die Mönche die andere beleidigen/geringschätzen:

    Die haben vielleicht noch nichteinmal alle Stromeintritt erlangt.


    Und dann der Spruch von Buddha wo er sagt wie sie über die anderen sich besinnen sollen:

    Das heißt ja nicht, dass diejenigen welche sich auf diese Sichtweise besinnen sollen, selbst das Todlose leibhaftig erfahren haben. Sondern sie sollen einsehen, dass diese Herangehensweise der anderen tatsächlich zu Nibbana letztendlich führt und somit nicht getadelt, sondern gelobt werden sollte.


    Ansonsten mal wieder danke für das nette Gespräch.

    Ich hoffe es kommt nicht zu besserwisserisch rüber.

    Aber da du im anderen Thread zur Wiedergeburt meintest, dass dir andere Sichtweisen etwas bringen beim lernen, denke ich das ist ok.


    Kann ja auch sein, dass ich unrecht habe bei dem was ich hier schrieb.


    Ich lerne übrigens auch viel von deinen Beiträgen.

    Danke dafür.


    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Du schreibst "Bauchgefühl". Ich würde das tatsächlich in meinem Sprachgebrauch von "Bauchwissen" trennen.


    Bauchwissen ist für mich ein Wissen das aufsteigen kann. So wie manche Leute wochenlang über die Lösung eines Problems nachdenken und nicht zur Lösung kommen. Und dann wenn sie sich zum Beispiel entspannt in der Badewanne befinden, es ihnen plötzlich klar wird was die Lösung ist.


    Vielleicht verstehe ich dich in diesem einen Punkt immer noch nicht richtig, aber ich sehe dieses "Heureka" Heureka – Wikipedia als Folge der Analyse an. Wenn man den Sprung geschafft hat von den Begriffen und der Logik zu einer unmittelbaren direkten Einsicht in die Realität oder einen speziellen Aspekt der Realität, der tatsächlichen Bestehensweise eines Sachverhalts. Es ist so als wenn da ein Schleier (der Begrifflichkeit) vor den den Augen des Geistes weggezogen wird.

    Um einen verborgenen Sachverhalt (das ist z.B. anattta) richtig zu verstehen, zu erkennen, muss man ihn "sehen" und nicht nur logisch herleiten können.


    Die Frage ist, wie man zu diesem unbegrifflichen, geistigen "Sehen" kommt?

    Ich habe schon gehört, dass es Leute gibt, die meinen, man sollte das Denken ganz ausschalten, nur so komme man dahin.

    Dies ist allerdings im Tibetischen so gut wie nicht der Fall (ich kenne natürlich nicht alle Praktizierenden dort ;)).

    Die vier großen Schulen des Tibetischen Buddhismus stammen all aus Indien, zu einer Zeit wo sich offenbar die Madhyamika-Philosophie als Mainstream durchgesetzt hatte, in den beiden Zweigen der Prasangika- und Yogacara-Madyamika Schulen.

    Diese haben als Grundlage das Analysieren, insbesondere anhand der Schriften Nagarjunas und Dharmakirtis,

    Die Intuition kommt da immer obendrauf, sie kommt hinzu.


    Das war ein kleiner Ausflug nach Tibet, oder eigentlich ins indische Mahayana.

    Zu dieser philosophisch analytischen Meditation in Verbindung mit Vertiefung (Shamatha) kommen noch notwendigerweise andere Meditationen und Übungen hinzu, wenn man spirituelle Fortschritte machen will: wie Freigebigkeit, Ethik, Geduld. Beides gibt es da: Meditationen darüber und Übung im täglichen Leben.

    Statt Freigebigkeit, Ethik, Geduld kann man auch sagen: Entsagung, Liebe und Mitgefühl. Die stehen in enger Beziehung zu der ersten Dreiergruppe, respektive. Oder sind im Kern dasselbe.

    Nicht zu vergessen ist die Tatkraft, welche - nur scheinbar paradox - das Aufgeben weltlicher Aktivitäten ist.

    :rainbow:

  • Ja, Analyse wird da in den meisten Fällen vorher mit dabei gewesen sein.


    Denken und Analyse ist wohl für die meisten normal und passiert sowieso mehr oder weniger automatisch.


    Auch wenn man sich gerade nicht bewußt in ein Problem vertieft.

    Ja, genau.

    ...


    Die Frage ist, wie man zu diesem unbegrifflichen, geistigen "Sehen" kommt?


    ...

    Also mir ging es ersteinmal nur um den Hinweis, dass es neben der logischen Analyse auch noch das unbegriffliche Sehen gibt.


    Wie man dahin kommt ist natürlich auch interessant.


    So ein Schritt zwischen logischer Analyse und unbegrifflichem Sehen wäre für mich Kontemplation, wo man sich nicht unbedingt logische Zusammenhänge bewußt macht oder herleitet, sondern wo Dinge oder Zusammenhänge einfach nur betrachtet werden.


    Die Übergänge sind bei dieser Kontemplation dann fließend. Denken und Analyse kann dabei einsetzen oder das Denken wird weniger und es geht mehr ins unbegriffliche Sehen.


    ...


    Ich habe schon gehört, dass es Leute gibt, die meinen, man sollte das Denken ganz ausschalten, nur so komme man dahin.


    ...

    Na ja, wenn es unbegrifflich sein soll, besagt das, dass begriffliches Denken nicht da ist. Irgendwann muß das Denken aufhören, wenn es unbegrifflich sein soll.


    ...


    Dies ist allerdings im Tibetischen so gut wie nicht der Fall (ich kenne natürlich nicht alle Praktizierenden dort ;)).


    ...

    Das ist interessant. In meinem letzten Post gestern hatte ich ja die Frage gestellt ob das Paar bei den Tibetern wirklich Analyse und Vertiefung ist und nicht Vipassana/Wissen/Hellblick und Vertiefung.


    Bei Berzin habe ich folgendes gefunden, was meine Vermutung bestätigt, dass es da ähnlich wie im Theravada und der thailändischen Waldtradition gesehen wird. Was ja schön ist, da diese Gemeinsamkeit zu finden.


    Berzin spricht von Vipashyana und Shamatha:


    ...

    Vipashyana: ein außergewöhnlich wahrnehmungsfähiger Geisteszustand

    Nachdem wir Shamatha erreicht und die wesentlichen charakteristischen Merkmale des Objekts festgestellt haben, das im Zentrum unserer Aufmerksamkeit steht, fügt Vipashyana (ein außergewöhnlich wahrnehmungsfähiger Geisteszustand, besondere Einsicht) die Geistesfaktoren der groben Feststellung (Ermittlung) und der subtilen Unterscheidung (genaue Prüfung) hinzu, während wir weiterhin dasselbe Ausmaß an Konzentration aufrechterhalten.

    • Grobe Feststellung ermittelt ein Objekt und stellt dessen grundlegendes charakteristisches Merkmal fest.
    • Subtile Unterscheidung prüft das Objekt genau und unterscheidet dessen feine Einzelheiten. Keiner von beiden impliziert verbales Denken, kann aber von verbalem Denken in die Wege geleitet worden sein. Von den beiden hauptsächlichen Arten der Meditation, unterscheidender und stabilisierender, liegt also bei Vipashyana der Schwerpunkt auf ersterer.

    ...

    Shamatha und Vipashyana: Allgemeine Darstellung — Study Buddhism


    Das ist genau das was ich die ganze Zeit meine, dass Vipassana/Vipashyana logisches Analysieren umfasst, aber nicht darauf beschränkt ist.


    Interessant auch dieser Hinweis:


    ...

    Zusammenfassung

    Gemäß der Gelug-Prasangika-Schule gilt:

    • Klar erkennende (analytische) Meditation kann begriffliches verbales Denken mit einschließen, braucht dies aber nicht zu tun.
    • Das kombinierte Paar aus Shamatha und Vipashyana, auch wenn es unbegrifflich ist, kann die unbegriffliche klar erkennende Mediation mit einschließen, braucht dies aber nicht zu tun.

    Aufgrund dieser Punkte ist der Übersetzungsbegriff klar erkennende Mediation möglicherweise weniger verwirrend als analytische Meditation.

    Klar erkennende oder stabilisierende Meditationszustände — Study Buddhism


    Zitat

    Aufgrund dieser Punkte ist der Übersetzungsbegriff klar erkennende Mediation möglicherweise weniger verwirrend als analytische Meditation.


    Analytische Meditation klingt halt so, als wenn da nur logische Analyse mit dabei ist. Das war genau mein Punkt.


    Dass die Tibeter viel mit Analyse arbeiten, scheint mir, als jemand der sich nicht so intensiv mit tibetischem Buddhismus auseinandersetzt, allerdings auch so zu sein. Da gebe ich dir Recht.


    Da sind wir wieder mehr auf einer Linie. Analysieren als eine Grundlage finde ich eine gute Formulierung.


    ...


    Das war ein kleiner Ausflug nach Tibet, oder eigentlich ins indische Mahayana.


    ...

    Danke dafür. Finde ich immer interessant und lehrreich.


    ...


    Zu dieser philosophisch analytischen Meditation in Verbindung mit Vertiefung (Shamatha) kommen noch notwendigerweise andere Meditationen und Übungen hinzu, wenn man spirituelle Fortschritte machen will: wie Freigebigkeit, Ethik, Geduld. Beides gibt es da: Meditationen darüber und Übung im täglichen Leben.

    Statt Freigebigkeit, Ethik, Geduld kann man auch sagen: Entsagung, Liebe und Mitgefühl. Die stehen in enger Beziehung zu der ersten Dreiergruppe, respektive. Oder sind im Kern dasselbe.

    Nicht zu vergessen ist die Tatkraft, welche - nur scheinbar paradox - das Aufgeben weltlicher Aktivitäten ist.

    Ja, auch da bin ich voll dabei.


    Bis auf den Punkt mit der philosophisch analytischen Meditation, die ich ja weiter fasse als nur logische Analyse.


    Liebe Grüße

    2 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Raphy


    Zitat

    Vipashyana: ein außergewöhnlich wahrnehmungsfähiger Geisteszustand


    Nachdem wir Shamatha erreicht und die wesentlichen charakteristischen Merkmale des Objekts festgestellt haben, das im Zentrum unserer Aufmerksamkeit steht, fügt Vipashyana (ein außergewöhnlich wahrnehmungsfähiger Geisteszustand, besondere Einsicht) die Geistesfaktoren der groben Feststellung (Ermittlung) und der subtilen Unterscheidung (genaue Prüfung) hinzu, während wir weiterhin dasselbe Ausmaß an Konzentration aufrechterhalten.


    Wenn du das meinst, dann liegen wir gar nicht oder kaum auseinander:


    "Nachdem wir Shamatha erreicht und die wesentlichen charakteristischen Merkmale des Objekts festgestellt haben .." : das fettmarkierte bedeutet m.E. die gewöhnliche grundlegende Analyse.

    Das grüne und meint, dass beide Teile getrennt, nacheinander geübt werden.


    Berzin bestätigt das m.E. unten in dem Artikel (kurz vor der Zusammenfassung):

    Zitat

    Wenn der Geisteszustand derjenige von Vipashyana ist, handelt es sich also notwendigerweise um einen Zustand, in dem beides miteinander verbunden ist: Shamatha und Vipashyana. Charakteristisch für ein solches verbundenes Paar ist, dass einer der beiden Teile, in diesem Fall Shamatha, zuerst erlangt und dann der zweite Teil, in diesem Fall Vipashyana, damit verknüpft wird. Deshalb können wir zwar auf Vipashyana hinarbeiten, bevor wir Shamatha erlangt haben, aber wir können Vipashyana nicht tatsächlich erreichen, ohne zuerst Shamatha verwirklicht zu haben.

    Shamatha und Vipashyana: Allgemeine Darstellung — Study Buddhism



    Wenn beides (Shamatha und das "auf Vipashyana hinarbeiten") so weit es geht getrennt geübt worden ist, versucht man beides zusammen zu meditieren, bzw. die wesentlichen charakteristischen Merkmale des Objekts innerhalb von Shamatha zu beobachten, zu untersuchen, zu unterscheiden (was man ja schon gut kennt). Dazu braucht es dann nicht mehr das gewöhnliche Denken oder Analyse, das haben wir schon geleistet.

    Bei dieser Vereinigung entsteht eigentlich erst Vipashyana , das was ich als "der Schleier ist weggezogen" genannt habe. Das funktioniert, weil wir das Objekt vorher sehr gut kennengelernt haben und nun mit Shamatha, völliger Geistesruhe, dieses Objekt betrachten. Und da kann einem plötzlich ein Licht aufgehen, "Heureka, jetzt habe ich es total eingesehen. So ist das, ganz gewiß, als wenn ich's mit meinen eigenen Augen direkt sehe."


    Ich habe da natürlich noch keine eigene, jedenfalls noch keine eigene bewusste Erfahrung, Ich berichte hier so wie ich es von meinen Lehrern und aus Büchern verstanden habe.


    Wenn ich immer noch was missverstanden habe von dir, melde dich immer wieder ....... 8)


    Jedenfalls bin ich so der Meinung, dass man sich mit Dharma Themen vorher gewöhnlich nachdenkend beschäftigt haben muss, um zu einer besonderen Einsicht (Vipshyana) zu kommen. So ohne Vorarbeit fällt diese besondere Einsicht nicht vom Himmel.

    Was durch den Palikanon bestätigt wird, meine ich.


    Viele Grüße

    Rudolf

    :rainbow:

  • Bei meinen "Analysen" ist es so das ich soweit gehe das sogar jede Benennung abfällt. Das Objekt ist wirklich nur "Objekt" selbt ohne die Benennung "Objekt".

    Ich fühle dann auch nichts mehr zum Objekt, usw. ist nur eine Erscheinung ohne Bezug zu mir außer das Objekt und Ich, das auch keine Bennenung ist, in einem Raum von Erscheinungen ist. Das Objekt muss vorhanden sein denn ich kann über meinen Körper und.... Ach was solls… Das führt nur zu Romanen, wenn es an Menschen gerichtet ist die keine Erfahrung haben mit Objekt an sich.

    Das Wort hilft nicht über die Grenzen des Denkens hinaus.

  • Bei meinen "Analysen" ist es so das ich soweit gehe das sogar jede Benennung abfällt. Das Objekt ist wirklich nur "Objekt" selbt ohne die Benennung "Objekt".

    Ich fühle dann auch nichts mehr zum Objekt, usw. ist nur eine Erscheinung ohne Bezug zu mir außer das Objekt und Ich, das auch keine Bennenung ist, in einem Raum von Erscheinungen ist. Das Objekt muss vorhanden sein denn ich kann über meinen Körper und.... Ach was solls… Das führt nur zu Romanen, wenn es an Menschen gerichtet ist die keine Erfahrung haben mit Objekt an sich.

    Das Wort hilft nicht über die Grenzen des Denkens hinaus.

    Das ist das, was ich Vipassana nennen würde. Das "andere" hier beschriebene ist für mich eine hinführende, trotzdem wertvolle Praxis.

    Das würde ich mit "Atemzüge zählen" vergleichen. Eine wertvolle Übung, aber irgendwann ist da nur noch der Atemfluss, und irgendwann kein Atmender mehr, und das zählen wäre ein Hindernis, wenn man es beibehalten würde.


    Eine Frage, die für mich dabei auftaucht: Gibt es überhaupt eine wesentliche Verbindung zwischen der vorbereitenden Praxis der Benennung und Vipassana? Oder kommt es am Ende "nur" abstrakt auf die Achtsamkeitsschulung an? Wenn ich mich recht erinnere, gibt es Schulungen, die direkt von der Achtsamkeit auf den Atem zu Vipassana gehen, kann mich aber irren.


    Für mich ist Anapana Sati die Achtsamkeitsschulung, mit direktem Übergang zu Vipassana. Ich weiß noch, dass ich früher für eine kurze Periode auch benannt habe, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, welche Rolle das beim Lernprozess hatte. Heute benutze ich die Benennung in "Notsituationen", wenn ich mich gar nicht beruhigen kann. Aber dann so unspezifisch wie möglich (nur "Gefühl"; keine genauere Beschreibung). So ziemlich das Gegenteil von Analyse.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    PS: Sorry an die Themenstarter, dass ich hier reingrätsche. War die letzten Tage offline. Vielleicht schreibe ich zu den anderen Beiträgen noch was.

  • Einen hab ich noch, den ich sehr treffend finde, auch wenn es nicht direkt die buddhistische Praxis betrifft.


    Mutter Teresa soll mal in einem Interview gesagt haben:


    << "Mutter Teresa, über was reden sie, wenn sie zu Gott beten?"

    >> "Eigentlich gar nichts, ich höre zu."

    << "Und Gott, was antwortet er ihnen?"

    >> "Eigentlich gar nichts, er hört zu."


    So ist es für mich, das Zuhören-lernen ist für mich das entscheidende.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Aravind Von all diesen Dingen hab ich nur wenig Ahnung. Für mich war schon immer wichtig, wie ich zu einem Objekt stehe.

    Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen das wahrgenommene, empfundene, geistig gestaltete Objekt ist eben nur eines meines Geistigen.

    Das Befreien des Objektes von allen meinen "Verkleidungen" hilft mir dabei das Objekt wieder so zu sehen wie der andere es sieht der es nicht entkleiden kann, aber ich kann es so anziehen wie er es sieht, nach und nach.

    Bleibt er bei seiner Verkleidung gebe ich auf und ein Persönlichkeitsanteil übernimmt diese Wahrnehmung des anderen ohne das ich davon betroffen bin. Er schafft sich eine Schachtel in mir.

    Das ändert nichts daran das ich bei jeder Begegnung seine Verkleidungen prüfe, um mir sicher zu sein, wie er dieses Ding jetzt sieht bei dem ich eben nur ein "Objekt" sehe.

    Da es viele gibt die Dinge/Gedanken nicht als Objekte sehen können macht es ein "soziales" Leben ein wenig schwieriger für mich. Geht mich aber nichts an solange ich weder zufrieden noch unzufrieden bin.-

  • Wieso wird es sozial schwieriger? Wenn du die Dinge so sehen kannst wie sie wirklich sind und dazu noch so, wie sie die anderen sehen. Ich denke mir, müsst ja soziales Leben leichter machen. Ohne all die Verständnisschwierigkeiten.


    Wie sieht so ein 'entkleidetes Objekt' aus?

  • Vedana ist nur Vedana ein Name ohne Person. Vedana füllt diese Leere immer wieder neu auf. Es gibt keinen zukünftigen oder vergangenen Verdana. Reicht das?

    Es gibt kein Baum, keine Eiche, keine Steineiche. Mit Baum ich alles Geistig und damit nicht Objekt an sich, das keine Namen trägt, nichtmal Objekt.

  • Die Welt außerhalb meiner Welt ist vollkommen leer. Treffe ich auf ein Wesen das eine innere Welt hat, ist die äußere Welt immer noch vollkommen leer. Wir unterhalten uns mithilfe unserer inneren Welten über innere Welten die scheinbar mit der gemeinsamen äußeren Welt übereinstimmen. Das ist der Irrtum, die Verblendung. Da unterhalten sich zwei Geister die nur Erscheinungen einer Welt sind, die immer noch vollkommen leer ist von jedem Geistigen. Das ist die Suche des Menschen, seine Suche nach dem Geistigen in der äußeren Welt, es ist sinnlos da ist nichts dahinter.

  • Wieso wird es sozial schwieriger? Wenn du die Dinge so sehen kannst wie sie wirklich sind und dazu noch so, wie sie die anderen sehen. Ich denke mir, müsst ja soziales Leben leichter machen. Ohne all die Verständnisschwierigkeiten.


    Wie sieht so ein 'entkleidetes Objekt' aus?

    Vedana ist nur Vedana ein Name ohne Person. Vedana füllt diese Leere immer wieder neu auf. Es gibt keinen zukünftigen oder vergangenen Verdana. Reicht das?

    Es gibt kein Baum, keine Eiche, keine Steineiche. Mit Baum ich alles Geistig und damit nicht Objekt an sich, das keine Namen trägt, nichtmal Objekt.

    Also ich bin eine Person. Und so habe ich mich hier genannt.


    Dswg kann ich ja die Leere hinter einem Namen der nichts meint, auffüllen.


    Und Bäume und Eichen und Steineichen gibt es auch. Ist halt die Frage wie man 'es gibt das' auffasst. Aber wenn du gegen das harte Holz ihres Stammes läufst, tut dir das ja auch weh, oder? Also ... gibt es da was?

  • ...


    PS: Sorry an die Themenstarter, dass ich hier reingrätsche. War die letzten Tage offline. Vielleicht schreibe ich zu den anderen Beiträgen noch was.

    Hallo Aravind.


    Alles gut.

    Beteilige dich gerne, wenn du magst.


    Liebe Grüße

  • Noreply Wie unterscheidest du 'allgemeines Bewusstsein' von 'Gedankenbewusstsein'?


    Ich weiß nicht, was du mit 'allgemeines Bewusstsein' meinst. Kenne nur 6 verschiedene Arten und drei verschiedene Gefühle (mit Facetten).