Ein ist Alles, Alles ist Eins

  • Ich setze dagegen: Dasein bestätigt Da-seiendes und Da-seiendes bestätigt Dasein


    Das: Ein ist Alles, ist ein sehr schwer zu durchdringender Glaube, das es ein Glaube ist, ist sehr schwer zu knacken.


    Denn es gibt keinen Gedanken, der das bestätigt außer der Glauben, das es wahr ist, weil es eben so viele gesagt haben und scheinbar glücklich damit geworden sind.

    Sind sie auch. Denn wenn man da ganz eindringt, vergeht die Euphorie etwas erreicht zu haben: Alles ist Ein...

    In dem Augenblick in dem: Ein ist Alles ... erreicht ist wird der, der das wahrnimmt ausgeschaltet, denn der ist ja auch Alles, aber in Wahrheit ist das nicht so. Der der Wahrnimmt ist immer nie eingeschlossen im Alles, denn der nimmt ja das Alles wahr, also ist Ein nicht alles.

    Da ist ein "Dasein" das "Da-seiendes" wahrnimmt wie können die jemals Ein sein?

    Soweit mir bekannt geworden ist, ist das bei keiner anderen Buddhistischen Schule so extrem rausgearbeitet worden. Buddha hat das als Erster gemacht.


    Der Erste und wichtigste Koan "Mu" macht ihn damit wirklich zu einem Schmuckstück schon wegen seiner Kürze und den unendlichen sinnlosen Kommentaren.

    Natürlich nur, wenn MU nicht interpretiert wird, sondern als Nein akzeptiert wird.

    Das NEIN des Joshu beendet alle Gedanken.

  • Als Anfänger Koan ist er auch gut, denn er regt die Gedankentätigkeit an und weckt Zweifel, an dem kategorischen NEIN.

    In der Mitte befreit er von Gedankengestrüpp.

    Und am Ende bleibt ein NEIN das dann auch keine Begründung oder einen Gedanken braucht.


    Da-seiendes bestätigt Dasein, Dasein bestätigt Da-seiendes.

    Ich sehe Dich, Du siehst mich. Hier ein Ich da ein Ich, mehr nicht.

    Da braucht es nicht mal Achtung, Wertschätzung oder sonstigen Kram, wenn ich und du wirklich erkennen, dass sie eben "Ich sind" aber wir nicht ein Ich und nicht alle Ich sind ein Ich.

    Der ganze Rest, scheinbar sehr viel, ist Samsara, Da-seiendes, das was jetzt erscheint, wie auch immer. Für Dasein eben alles Da-seiende, einschließlich Du. Eine Individualisierung ist auch nicht möglich, denn Dasein und Da-seiendes sind überlebenswichtig daran interessiert sich im Einklang gegenseitig zu erhalten, schützen, bewahren. Dasein weiß das es nur Dasein kann, nur wenn das Da-seiende auch da ist.

  • Genau das ist mir aufgefallen. Selbst Buddha hat das Problem, das er versuchte das "Ich"/ Dasein als Teil zu sehen, das mit allem Verbunden ist, stellte aber fest, dass es nicht mit allem eins sein kann. Wenn alles Eins ist kann es kein Verbundensein geben.

    Schon bei "Leben" ist es unmöglich zu behaupten, das alles Leben ist.

    Das "Eine" bleibt das Eine und das Eine kann nur sein, wenn es auch ein Anderes gibt.

    Samsara und Nibbana sind Dualismen, aber Ich und das Andere sind das nicht.

    Dasein und das Da-seiende können nicht dualistisch sein damit es überhaupt, in dem was zwischen Ich und Du dualistisch ist, sein kann.

    Dualismus existiert also nur im Denken.

    Die "Natur" an sich, kennt kein Paradox und keine Dualität.

    Was aber Natur kennt, ist Dasein und Da-seiendes.

  • Das Problem ist eigentlich diese Ebenen Verschiebung und Vermischung.


    Das was mit Ich beschrieben wird ist alles nicht das "Ich" das Buddha, die Patriarchen und ich entdeckt haben.

    Es ist das Dasein, hinter dem nichts mehr ist und auch von nichts in nächster Nähe berührt wird.

    Dieses Dasein betrachtet nur das Da-Seiende nie sich selber, da gibt es nichts zu betrachten.

    Das ich das sich selber als Wesen betrachten, beobachten, bewerten kann ich nicht Dasein das nur Dasein ist.


    Dasein bestätigt Daseiendes.

    Mehr nicht, das Dasein (Ich) bestätigt das Andere durch aktiv und ernährend damit zu reagieren. Es geschieht nichts weiter.

    Das Daseiende bestätigt das Dasein

    Mehr nicht, das Daseiende bestätigt das andere, indem es damit aktiv ernährend reagiert, es geschieht nichts weiter.


    Das ist die Urerfahrung des Säuglings gleich nach seiner Geburt.

    Im Lauf seines Wachstums fängt er an die Umgebung zu steuern, anfangs durch Ton und Bewegung.

    Bekommt der Säugling das, was er will, fängt die Bildung des Ich an die in Ich bin . , ich bin Dies und Das , Ego weitergeht.

    Der Weg zu Dasein zurück ist eben das rückwärtsgewandte erkennen der Ich Stufen bis hin zu Dasein.


    Buddha hat das beschrieben ganz einfach in den vier Wahrheiten. Die 4. macht das Ego bewusst. Die 3. das ich bin Dies und Das, die 2. das Ich bin und die Erste führt zum Ich.

    Alle Ich-Varianten sind Leiden oder unzulänglich.

    Für das Dasein hat Buddha keinen Weg, denn es braucht nichts weiter als das: Daseiendes bestätigt Dasein, Dasein bestätigt Daseiendes.

    Die Erste Wahrheit sagt: das alles Leben Leiden ist. Ist es, wenn das eingesetzt wird, das immer leidet, ICH.


    Nicht das Leben ist Leiden, sondern das Ich ist leiden.

    Darum hab ich "Dasein" verwendet, weil Dasein nicht ich sein ist, nur Dasein.


    Dasein bestätigt den Elementarraum aller Erscheinungen, in dem Ich als Erscheinung erscheint und nicht mehr erkennen kann das dieser vom Dasein bestätigt wird. Der Elementarraum enthält eben wirklich alles das "Ich" ist, aber nicht Dasein. Das Daseiende kann auch Elementarraum aller Erscheinungen genannt werden. Doch es ist: Daseiendes bestätigt Dasein, Daseiendes bestätigt Dasein.


    Nicht DAS Daseiende und auch nicht DAS Dasein.


    Wenn jemand das bei Nagarjuna finden kann dann ist er eben Nagarjuna, der nicht ein zweites Mal das Rad der Lehre angestoßen hat, sondern es verstanden hat. Es ist da.

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  • Buddha ist Lehrer, genau wie Jesus oder Ellviral (oder seinistsein) *

    Lehre ist nicht alles.


    Was tut ein Individuum? Was gehört alles dazu? Kannst du diesem Individuellen Dingen mit dem Herzen begegnen und sie sein lassen?


    Lass sein sein und sein ist sein.

    Da wird zwar stets auch das Individuelle sein, allerdings durch Liebe und Verbundenheit. Zur Liebe gehört wie man hier direkt sieht auch Vertrauen... Natürlich kann dich Liebe verletzen... aber stets (nur) individuell ... der Kern der Liebe, die Liebe selbst ... alles was (es) zu schützen gilt. Da kommst DU nicht ran, auch in 100 Jahren nicht und hey, genau so sollte es sein!



    * Hintergrund: Steck nichts in irgendwelche Schubladen... Buddha lebt von seinen Reden, genau wie Ellviral von seinen Texten oder seinistsein von Buddha und Ellviral. In allen Fällen ist es ein Sein - und dieses Sein ist bereits und nicht diese künstliche Traumwelt eines Ich bin dies und jenes (gewesen, ... bald).

  • @seinistsein Seinistsein, war ich auch schon, aber es machte mich nicht ruhig. Es fehlte etwas, ich suchte immer noch.

    Diese seinistsein, ichbinich war richtig, aber was fehlte?

    Das Sein ist sein war ein sicherer Ort. Doch wo war das?

    Wenn es nichts Daseiendes gibt, dass das seinistsein bestätigen kann und vom Daseiendem kein Bestätigen ist, gibt es kein ende der Suche.

  • Wenn es nichts Daseiendes gibt, dass das seinistsein bestätigen kann und vom Daseiendem kein Bestätigen ist, gibt es kein ende der Suche.

    Und damit ist die Suche nicht wirklich - Es wird "deshalb" kein Ende geben - wir sind wieder bei Leid - der ewige Kreislauf des Seins... wenn man so will (und hinschaut). In der Hinsicht bin ich wie die Welt selbst... es kommt zu einer gewissen Unschärfe.. das was bereits ist kann nicht zusätzlich (unabhängig alleine) sein, darstellen was die Darstellung selbst ausmacht und schon ist. Also sagt die Welt "Ich" und meint damit im Prinzip aber "Welt"... Fiktiv also, weil bereits Ich auch Welt ist/ bedingt/ ein Konzept/ alles Glaubenssätze die es zu prüfen gilt.


    Wie willst du auf dich selbst zeigen, wenn du alles bist was zeigt?
    Wo bist du dann anders als das gezeigte oder der der zeigt?


    ...


    Achso, ist das hier der Anfängerbereich?

    Ich merke da hat sich wohl sowas wie eine Angst gebildet... warum denke ich wieder?

    Ab geht die Post.

  • Es gibt nur Dasein, das nicht Daseiendes ist und Daseiendes das nicht Dasein ist.

    Diese Form von "ich" ist nur dasein. Diese Form von "ich" kann aber nur sein, wenn es ein Daseiendes/Objekte gibt von denen es keines ist.

    Heisenberg funktioniert hier nicht. Es gibt keine Unschärfe, es gibt nur absolut klare Trennung. Wenn Heisenberg hier funktioniert kann Alles eins und Eins alles sein.

    Unschärfe erscheint nur dann, wenn man sich mit "ich" Dasein ODER Daseiendes beschäftigt. Vermischt man beide erscheint Ich-bin oder Glaube.

  • Da ist ein "Dasein" das "Da-seiendes" wahrnimmt wie können die jemals Ein sein?

    Wie könnte es (für das Wahrnehmende) jemals getrennt voneinander sein? "Alles ist eins" ist auch nur ein Fingerzeig auf den Punkt, in dem/aus dem alles eins ist. Für dich kann es gar nichts geben, das nicht gleichzeitig du bist. Deswegen heißt es der Eine Geist.

  • Da ist ein "Dasein" das "Da-seiendes" wahrnimmt wie können die jemals Ein sein?

    Wie könnte es (für das Wahrnehmende) jemals getrennt voneinander sein? "Alles ist eins" ist auch nur ein Fingerzeig auf den Punkt, in dem/aus dem alles eins ist. Für dich kann es gar nichts geben, das nicht gleichzeitig du bist. Deswegen heißt es der Eine Geist.

    Ja,danke das ist der Fingerzeig. :)^^

  • Eine Idee, ein Gefühl ein : was weiß ich denn: Bewege ich mich scheint die Welt stehen zu bleiben und ich bewege mich eben in der Welt- Bewege ich mich nicht bewegt sich die Welt, sie scheint um mich her zu bewegen ohne das ich handeln kann. Handel ich wandelt sich die stehende Welt, handel ich nicht wandelt die Welt mich. Mal bin ich Welt, mal Welt ich und doch immer nur eins ohne Welt, ohne Ich.

  • In dem Augenblick in dem: Ein ist Alles ... erreicht ist wird der, der das wahrnimmt ausgeschaltet, denn der ist ja auch Alles, aber in Wahrheit ist das nicht so. Der der Wahrnimmt ist immer nie eingeschlossen im Alles, denn der nimmt ja das Alles wahr, also ist Ein nicht alles.


    Interessanterweise war genau das immer der Streitpunkt zwischen Buddhisten und Advaitins.


    Der buddh. Standpunkt (so wie ich ihn verstehe) sagt eben, dass es Wahrnehmung gibt, aber keinen Wahrnehmenden. Diese Formel lässt auch keine Rückschlüsse a la "Alles ist Eins" zu.


    Der vedantische Standpunkt wäre das Gewahrsein als Wahrnehmenden - Brahman. Aber das ist unendlicher Regress, denn auch Gewahrsein muss wiederum wahrgenommen werden.


    "Alles ist Eins" ist eine unhaltbare Aussage, denn wir fühlen dies nicht, wir leben dies nicht, wir handeln und denken so nicht. Der spirituelle Zauberer attestiert dann aber Brahman als real, die Welt als Illusion, und damit wird alles Eins, wie im Traum, da ist auch alles eins - aber das blendet einen deutlichen Teil der Realität aus und eignet sich für Träumer.

  • Der buddh. Standpunkt (so wie ich ihn verstehe) sagt eben, dass es Wahrnehmung gibt, aber keinen Wahrnehmenden.

    Wenn man den fett markierten Satzteil wortwörtlich nimmt, hat man ihn schon missverstanden.


    Der Buddha hat das abhängige Entstehen gelehrt. Das bedeutet, dass es Wahrnehmung nur in Abhängigkeit von Phänomenen gibt, die selbst keine Wahrnehmung sind. Wahrnehmung kann es nur geben in Abhängigkeit von einem Objekt, das wahrgenommen wird, und von einem Handelnden, der dieses Objekt wahrnimmt.


    Wenn es in verschiedenen Mahayana-Sutras heißt, es gäbe keinen Wahrnehmenden, dann bezieht sich dies auf etwas anderes, nämlich darauf wie der Wahrnehmende letztlich existiert. Mit dieser Formulierung wird verneint, dass es einen inhärent existierenden Wahrnehmenden gibt. Ein Wahrnehmender existiert nicht aus sich heraus, sondern nur in Abhängigkeit vom Wahrnehmungsprozess und dem Wahrnehmungsobjekt.


    Bei der Aussage, dass es keinen Wahrnehmenden gibt, geht es anders formuliert darum, dass eine wahrnehmende Person nicht so existiert wie sie uns erscheint.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Das bedeutet, dass es Wahrnehmung nur in Abhängigkeit von Phänomenen gibt, die selbst keine Wahrnehmung sind. Wahrnehmung kann es nur geben in Abhängigkeit von einem Objekt, das wahrgenommen wird, und von einem Handelnden, der dieses Objekt wahrnimmt.


    Ja so verstehe ich es. Der Buddha hat das quasi wortwörtlich auch gesagt, etwa: "Es gibt die Tat, aber keinen Täter"