MMK / Änder meine Meinung zu Nagarjuna

  • Hier geht es mir um Nagarjuna und sein MMK

    Nagarjuna's Middle Way: Mulamadhyamakakarika (Classics of Indian Buddhism) (English Edition) eBook : Siderits, Mark, Katsura, Shoryu: Amazon.de: Kindle-Shop

    Welches englische Buch ich genau verwende weiß ich nicht mehr, es sind mehrere. Dies ist mein Grundtext.

    Es gibt auch ein paar deutsche Bücher.

    Ich verwende hier nur den Text, die Kommentare hab ich soweit es möglich war eingearbeitet.



    1. Eine Analyse der Bedingungen, „Voraussetzungen, Umstände, Zustände etc“.


    1. Nicht aus sich selbst oder aus etwas anderem. Auch nicht aus sich selbst und einem anderem und auch nicht ohne Ursache. Niemals gibt es in irgendeiner Weise ein existierendes Objekt, das so entstanden ist. Objekt ist auch nicht Objekt, denn „Objekt“ ist ein Wort nicht das was dieses verblendet.

    2. Eine inhärente Natur, also ein So-sein, der Existenzen (dinghaft oder geisthaft) kommt in den Bedingungen, Voraussetzungen, Umstände, Zustände etc. nicht vor. Weder ein inneres noch ein äußeres So-sein wird nirgends gefunden.


    3. [Der Widersprechende:] Es gibt vier Bedingungen: (7) die ursprüngliche Ursache, (8) die gegenständliche Unterstützung, (9) die unmittelbare Voraussetzung und natürlich (10) die vorherrschende Bedingung; es gibt keine fünfte Bedingung.


    4. [Nagarjuna] Eine Handlung, Karma, besitzt keine Bedingungen; noch ist sie frei von Bedingungen. Bedingungen sind nicht frei von einer Handlung, Karma; sie sind auch nicht mit Karma versehen.

    Karma, ist weder frei, noch besitzt es Voraussetzungen. Bedingungen sind weder frei noch besitzen sie Karma. Handlung oder Karma ist keine Bedingung.

    Um Karma geht es im Kapitel 2.


    5. Man bezeichnet etwas als Bedingung, wenn Etwas in Abhängigkeit von Voraussetzungen erscheint. Wenn etwas nicht so entstanden ist, also ohne Voraussetzungen, warum sind da dann nicht Nichtbedingungen?

    6. Ein Etwas kann nicht als Bedingung bezeichnet werden, wenn die Auswirkungen eines Objektes noch nicht existent oder das Objekt bereits existiert. Wenn das Objekt nicht erschienen ist, was ist dann die Bedingung dafür das es nicht erscheint? Und wenn es existiert, was ist der Sinn irgendeiner Bedingung?


    7. Da ein „Objekt“ nicht wirkt, egal ob es real existiert, nicht existiert oder sowohl existent als auch nicht existent ist, wie kann in so einem Fall etwas als eine ursprüngliche Ursache benannt werden.

    8. Es heißt, dass ein Objekt tatsächlich ohne eine gegenständliche Unterstützung durch andere Objekte existent ist, es ist einfach da. Warum sollte man dann für ein Objekt, eine gegenständliche, objektive Unterstützung als unabdingbar erklären?

    9. Wenn Erscheinungen nicht geboren werden, ist es ungültig, dass es eine Beendigung gibt.

    Deshalb ist eine unmittelbare Voraussetzung unvernünftig. Was kann, nachdem es aufgehört hat, noch eine Bedingung sein?

    10. Weil die Existenz von substanzlosen Dingen nicht vorkommt, ist es falsch zu sagen: "Wenn dieses existiert, erscheint jenes."


    11. Dieser Teppich (Produkt) existiert nicht in den Voraussetzungen, die zu seinem Entstehen führten, egal ob sie einzeln oder zusammengenommen werden. Was nicht in Bedingungen existiert, wie kann das aus den Bedingungen hervorkommen?

    12. Wenn das, was in Produkten nicht existiert, aus den Bedingungen hervorgeht, warum kann das Produkt dann nicht auch aus Nichtvoraussetzungen hervorgehen?

    13. Wirkungen, Produkterscheinungen, sind von der Natur der Bedingungen. Bedingungen haben kein So-sein, eigene Natur. Wie können die Wirkungen von etwas, Produkte, das kein So-sein hat, von der Natur der Bedingungen sein die auch kein So-sein haben?

    14. Daher existiert weder ein Produkt, das aus den Bedingungen besteht, noch eines das aus Nicht-Bedingungen existiert; wenn das Produkt nicht daraus existiert, wie kann es dann eine Bedingung oder sogar eine Unbedingung geben?


    „Ding“, „Gedanken“ „Objekte“ sind nicht als solches zu bezeichnen, nur das Wort macht sie zu Etwas.

    Es gibt keine Bedingungen, Voraussetzungen für „Objekt“, etwas ist nur. Warum? Sind Gedankenspiele subjektiv und nicht objektiv.

  • Ich glaub ich habe meine Frage beantworte: Um was geht es Nagarjuna im 1. Kapitel?


    Es geht um das Substantiv, das Gegenstandswort. Es geht darum zu erkennen, dass das Substantiv ein Etwas umhüllt, verblendet was Substanz hat, wobei das Substativ selbst ohne Substanz ist. Ihm geht es darum: das Substantiv ist nie das was es umhüllt.


    Das Substantiv "Baum" umhüllt ein Substanzielles, doch bleibt das was "Baum" umhüllt immer nur eine Verblendung. Das Substantielle existiert auch ohne "Baum".

  • Was Du da referierst, nennt sich bei den Tibetern 'extrinsische Leerheit', Shentong (Wyl.gzhan stong). Dazu wirst Du aber in MMK 1 (noch) nicht fündig. Ein guter Ansatzpunkt ist da MMK 18, insbesondere śloka 9. Aber - und das ist ein großes aber - man sollte da auch MMK 13 im Hinterkopf haben ...


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Tja, von kurzem ich habe in meiner Muttersparache uber Nagarajuna gelesen. Alles, absolut alles ist die absolute Negation. Und der Begriff "Leere" ist doch keine Ausnahme.


    [lzWas Du da referierst, nennt sich bei den Tibetern 'extrinsische Leerheit][/lz]


    Habe nachgeschaut, aber es sei doch wie die "künstliche" Stütze, oder? Kannst du es mir erklären, Sudhana , danke ...

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • 1. Eine Analyse der Bedingungen, „Voraussetzungen, Umstände, Zustände etc“.


    1. *Dinge oder **Gedanken entstehen nicht durch Selbsterschaffung oder aus etwas anderem. Auch nicht aus Selbsterschaffung zusammen mit etwas anderem. Sie sind nicht Ursachenlos. Niemals gibt es ein existierendes Ding /Gedanke, das so entstanden ist.

    * Ding = Erscheinung im Äußeren, **Gedanke = Phänomen im Inneren

    2. Eine inhärente Natur, also ein Sosein, der *Existenzen kommt in den Bedingungen ihrer Existenz nicht vor. Weder ein inneres noch ein äußeres Sosein wird nirgends in den Bedingungen gefunden.

    *Ding oder Gedanken.


    3. [Der Widersprechende:] Es gibt vier Bedingungen: (7) die ursprüngliche Ursache, (8) die gegenständliche Unterstützung, (9) die unmittelbare Voraussetzung und (10) die vorherrschende Voraussetzung; es gibt keine fünfte Bedingung.


    4. [Nāgārjuna] Eine Handlung ist nicht in den Bedingungen enthalten, noch ist Handlung frei von Bedingungen. Bedingungen sind nicht frei von einer Handlung, noch sind sie mit einer bestimmten Handlung versehen.

    5. Man bezeichnet etwas als Bedingung, wenn Etwas in Abhängigkeit von Voraussetzungen erscheint. Wenn etwas nicht so entstanden ist, also ohne Voraussetzungen, warum sind da dann nicht sowas wie Nichtbedingungen?

    6. Ein Objekt kann nicht als Bedingung bezeichnet werden, wenn die Auswirkungen eines Erscheinenden noch nicht existent oder *das Objekt bereits existiert. Wenn das Objekt nicht erschienen ist, was ist dann die Bedingung dafür das es nicht erscheint? Und wenn es existiert, was ist der Sinn irgendeiner Bedingung?

    *Ding, Gedanke = Objekt


    7. Da ein Objekt nicht wirkt, egal ob es real existiert, nicht existiert oder sowohl existent als auch nicht existent, wie kann in so einem Fall etwas als eine ursprüngliche Ursache für Wirkung benannt werden.

    8. Es heißt, dass ein Objekt tatsächlich ohne eine gegenständliche Unterstützung durch andere Objekte existent ist, es ist einfach da. Warum sollte man dann für ein Objekt, eine gegenständliche, objektive Unterstützung als unabdingbar erklären?

    9. Wenn Objekte nicht geboren werden, ist es ungültig, dass es eine Beendigung gibt, nur etwas Geborenes kann beendigt werden. Deshalb ist eine unmittelbare Voraussetzung unvernünftig. Was kann, nachdem es aufgehört hat, noch eine Bedingung sein?

    10. Weil die Existenz von substanzlosen Dingen nicht vorkommt, ist es falsch zu sagen: "Wenn dieses existiert, erscheint jenes." Substantielles ist immer so wie es ist.


    11. Dies Produkt (Wagen) existiert nicht in den Voraussetzungen, die zu seinem Entstehen führten, egal ob sie einzeln oder zusammengenommen werden. Was nicht in Bedingungen existiert, wie kann das aus den Bedingungen hervorkommen?

    12. Wenn das, was in Produkten nicht existiert, aus den Bedingungen hervorgeht, warum kann das Produkt dann nicht auch aus Nichtbedingungen hervorgehen?

    13. Wirkungen, Produkterscheinungen, sind von der Natur der Bedingungen. Bedingungen haben kein Sosein. Wie können die Wirkungen von etwas das kein Sosein hat, von die Natur der Bedingungen sein?

    14. Daher existiert weder ein Produkt, das aus den Bedingungen besteht, noch eines das aus Nichtbedingungen existiert; wenn das Produkt nicht daraus existiert, wie kann es dann eine Bedingung oder sogar eine Nichtbedingung geben?



    Es gibt keine Bedingungen, Voraussetzungen für „Objekt“, etwas ist nur. Warum, erzeugt Gedankenspiele subjektiv und nicht objektiv.

  • Schön übersetzt, der behauptet "ja, um sofort im demselbsen Atemzug "nein" zu sagen, und umgekehrt.

    Die höchste Kunst des Paradoxons par excellence.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Schön übersetzt, der behauptet "ja, um sofort im demselbsen Atemzug "nein" zu sagen, und umgekehrt.

    Die höchste Kunst des Paradoxons par excellence.

    Das ist nur in ersten Ansehen paradox. Hier kommt es auf jedes Wort und den Satz an. Da ist tatsächlich kein Ja und kein Nein, die sind bei dem der Widerspricht, der zeigt Wissen. Nagarjuna verfolgt ein bestimmtes Ziel und dieses Ziel ist den Denkenden und die Person von dem abzutrennen der dann den Nachdenkenden und die Persönlichkeit die sein Dasein Verhüllen, Verblenden, wie Bekleidung umschlossen haben, zu erkennen.


    Ein Beispiel ist das sich nackt ausziehen um zu baden. Jedes Kleidungsstück wird nicht nur ausgezogen, sondern auch auf seine Funktion genau geprüft. Was bleibt, wenn ich alle Kleider abgelegt habe, ein nackter Mensch der ganz seiner Persönlichkeit beraubt ist und der hat nichts mehr um zu begründen, dass er nicht doch nur Mensch ist. Ich sehe diesen nackten dann auch so das er seinen Schmuck, Schminke, Piercings, Tattoos, sogar ohne Frisur oder Teile die seinem Körper durch Ärzte im Inneren beigefügt wurden befreit.


    Nagarjuna zwingt mich alles abzulegen um zu erkennen das da nur, meinetwegen, nur eine Buddhanatur ist, die nur die Funktion Bodhisattva zu sein hat. Denn was hat ein nackter Mensch zu bieten? Mitgefühl, Gleichmut, Freigiebigkeit und Tugend. Er kann nichts mehr verbergen und hat keine Taschen in denen er noch was festhalten, verstecken kann und seine Hände braucht er um zu Ergreifen, sind aber nutzlos um etwas festzuhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Das Problem liegt darin, dass Nagarjuna seine Welt erdacht hatte und keine empirische Naturwissenschaft kannte.

    Man kann sich das Universum nicht ausdenken, man kann es lediglich beobachten.

  • Das Problem liegt darin, dass Nagarjuna seine Welt erdacht hatte und keine empirische Naturwissenschaft kannte.

    Man kann sich das Universum nicht ausdenken, man kann es lediglich beobachten.

    Da hast du Nagarjuna aber völlig missverstanden. Er hat sich keine Welt erdacht, sondern in Mulamadhyamakakarika eine philosophische Debatte mit seinen nicht-buddhistischen und buddhistischen Zeitgenossen geführt. Er hat sich in dem Werk mit der Vorstellung auseinander gesetzt, dass die Phänomene eine inhärente Existenz hätten. Diese Auseinandersetzung hat er auf der Grundlage von abhängigem Entstehen und Leerheit (sunyata) mittels logischer Argumentation durchgeführt. Der Text ist oftmals recht kryptisch und deshalb ist der Zugang nicht immer einfach.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Das Problem liegt darin, dass Nagarjuna seine Welt erdacht hatte und keine empirische Naturwissenschaft kannte.

    Man kann sich das Universum nicht ausdenken, man kann es lediglich beobachten.

    Und genau das sehe ich nicht so. Er hat sich gesehen und genau betrachtet was sein Geist mit der Welt macht, wie er sie sieht und wie sie wirklich ist.

    Nagarjuna beschäftigt sich wirklich mit einer von ihm erdachten zusammengebauten Welt in sich und stellt fest das das, was er denkt, niemals das ist, was da wahrgenommen wird. Er deckt die Verhüllungen der Substanzen, die sein Denken erschaffen auf und zeigt das seine Welt wirklich eine Innere ist, die mit Gedanken, Worten, Sätzen, Vorstellungen und Wahrheiten die Welt ist. Seine Welt, aus seinen Skandha die ihm vorgaukelte das diese, seine Welt, die wirkliche ist. Er ist so gründlich das er jede Welt und jede Nichtwelt, auch jede Welt/Nichtwelt auf.


    Was bleibt ist Samsara die gesamte innere Welt und Nirwana die Welt die so ist wie sie ist. Damit ist Samsara in Nirwana und Nirwana in Samsara.

  • Es ist ja schön, dass Nagarjuna einsieht, dass seine Welt eine erdachte ist und er sich falsche Vorstellungen macht

    Die Wirklichkeit hat er also nicht erkannt. Wie will er das ändern ?

  • Ellviral... Also, wenn ich schon online bin... Ich sollte es gestehen, ich stimme dir zu. Also, innerlich nackt zu sein im Sinne die eigene Buddha-natur zu "entdecken", im Sinne wie hatte dein Gesicht ausgesehen, bevor du geboren wurdest, oder bevor deine Eltern dich gezeugt hatten, und so weiter.... Also diese ganze ausgeklügelte intellektuelle Akrobatik sei wie die Leiter , so wie Vehikel, oder wie Behelfs-Mittel, um den Himmel zu erklimmern. Aber danach du brauchst doch nichts mehr....

    Wenn alles total negiert wird, was bleibt? "Nichts" ist auch der Begriff. Und wenn keine Begriffe, keine Konstrukte, keine Theorien, keine Ideen, wenn alles wie aufgehoben wird, ....also man benutzt als ob die Sprache und die Logik... um sie zu transzendieren. Zen, oder?


    LG.


    Danke.:)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was wirklich bleibt, ist ja was ganz anderes. Es bleibt ein Still-sein das umgeben ist von der Person, die hier schreibt. Nur die Person kann noch leiden. Wenn "ich" mit Kleidung angezogen wird erscheint Persönlichkeit und die leidet, unter dem "ich" das immer wieder zeigt die Kleidungen sind nur notwendig, um mit Mitmenschen zu kommunizieren. Ohne Persönlichkeit im Wald allein gibt es kein Leiden an der Person die man ist auf dem Marktplatz.

  • Wovon redest Du?

  • Es zeigt sich da für mich ein Weg aus dem Verwirren.


    Also ich bin jetzt da zu denken das es bei dein "ich,s" drei erkennbar sind.


    Da ist (mein) die Welt, alles was nicht zu mir direkt gehört. Alles nach dem ICH/ ich verlangen kann damit dies-Erleben-hier zufrieden ist.

    Da ist (ich) das ICH das wie Buddha gezeigt hat die Daseinsgruppen, Skandha ist. Diese ICH verlangt nur das was gebraucht wird um zu leben.

    Da Ist (Selbst) die Person, Persönlichkeit die mit dem ersten Wort für das Ich verbunden ist, der eigene Name. Der Name wird von den Eltern vergeben und mit dem Interagieren des Namens in der Gemeinschaft der Menschen, in der Familie beginnt das, Person, Name, werden.


    Die Person verwendet auch "ich" aber immer im Zusammenhang mit einem Verlangen das über dem des ICH hinausgeht.

    Das ICH verlangt nach Wasser, weil es Durst hat.

    Ich verlange Apfelsaft oder etwas mit Geschmack, denn ich, Name, Person hab das so gelernt.


    So ergibt das Sinn, wenn Buddha behauptet: Das ist nicht Mein, das ist nicht mein ICH, das ist nicht mein Selbst. Und so wird auch klar warum ein Anhaften, Festhalten eines dieser Drei Leiden erzeugt.


    Ich werde nun versuchen immer ICH zu schreiben, wenn ich das "ICH" das die Skandha sind verwende.


    Daraus folgt das Kapitel 1. immer wieder verändert wird in seinen Worten bis das Ding für jeden klar ist oder vielleicht sein kann.

  • Was ist das eigentlich für ein Ding mit der Nicht-Trennung?

    Die Wirklichkeit ist doch so das vom ersten Teil, das getrennt von Raum da war bis heute hinunter, bis zu kleinsten Teilchen der "Materie", alles Individuen sind, alle individuell und getrennt von allen anderen Teilchen. Die Individualität ergibt sich aus der Bedingung des Seins und der gegenseitigen Abhängigkeit im bedingten Entstehen, alles Teilchen. Ein Zusammen-wirken aber doch aus dem Zusammen-stehen. Jedes Teil ist einzeln Zusammen-wirken mit allen anderen im Zusammen-stehen. Da gibt es keine Einheit, außer die vollkommen sinnlose der Einheit im Raum.Es kann nicht das Ziel des Buddhas gewesen sein eine Einheit mit allem zu bilden. Sein Erkennen ist die einfachste Dreiheit, Welt, ICH und Buddha. Alle Einzel, doch Zusammen-stehen sich gegenseitig beeinflussen in Abhängigkeit führt zum bedingten Entstehen von Objekt und Subjekt, doch niemals wird da irgendetwas so verbunden das auch nur ein Teilchen seine Eigenständigkeit verliert.

  • Welt, ICH, Helmut bilden niemals eine Einheit. Sie stehen zusammen, wirken zusammen, doch nie bilden sie eine Einheit noch bildet Welt und ICH oder ICH und Helmut oder Welt und Helmut eine Einheit, noch können sie jemals ohne den anderen bestehen. Welt ist Welt, ICH ist ICH und Helmut ist Helmut. Gemeinsam zusammen einzeln.

    Diese drei sind "Zusammenentstehung-Bedingung" (sahajāta-paccaya.)


    Aus dem paccaya-Link:

    6. Als 'Zusammenentstehung-Bedingung" (sahajāta-paccaya.) gilt etwas, das für ein Anderes dadurch eine Bedingung bildet, daß, fast gleichzeitig mit seinem Entstehen, auch das Andere mitentstehen muß. So z.B. bildet in ein und demselben Augenblicke jede der vier geistigen Daseinsgruppen eine Bedingung für die 3 anderen im Sinne der Zusammenentstehung, ebenso jedes der vier Elemente für die anderen drei. Aber nur im Empfängnismomente bildet das Körperliche für das Geistige, und umgekehrt eine Bedingung im Sinne des Zusammenentstehens. Siehe khandha.


    Mein herzlicher Dank gilt Spock:herzblick::hug::herzblick:

  • Man sollte nicht zu viel nachdenken ! Das führt ins Netz der Ansichten (Brahmajala):


    Aus DN1 zitiert:


    [lz]... Diejenigen Asketen und Brahmanen, ihr Mönche, die die Lehre von XY erklären .. sind im Netz der Ansichten gefangen. Alle diese (Lehren) empfindet man (sinnlich) durch die ständig sich wiederholende Berührung der sechs Berührungsorgane *.


    Es folgt die Kette bedingten Entstehens:

    Bedingt durch diese Empfindung entsteht Durst. Bedingt durch Durst entsteht Ergreifen. Bedingt durch Ergreifen entsteht Werden. Bedingt durch Werden entsteht Geburt. Bedingt durch Geburt entsteht Alter, Tod, Kummer, Jammer, körperliche und geistige Pein, Verzweiflung. Wenn ein Mönch, ihr Mönche, das Entstehen, das Vergehen, die Annehmlichkeit, den Nachteil und das Entkommen aus den sechs Berührungsorganen der Wahrheit gemäß erkannt hat, von all den (Lehren) erkennt er diese als die Höchste.

    Das bedeutet durch Werden entsteht dukkha. Das bedeutet Dukkha wird in Wahrheit durch "Empfinden" geboren nachdem es von den klassischen 5 Sinnesorganen perzeptiert und vom 6. Sinnesorgan, dem Geist/Verstand interpretiert wurde.


    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, das Entstehen, das Vergehen, die Annehmlichkeit, den Nachteil und das Entkommen aus den sechs Berührungsorganen der Wahrheit gemäß erkannt hat, von all den (Lehren) erkennt er diese als die Höchste.




    *: Was aber, ihr Bhikkhus, ist Berührung? Die sechs Gruppen der Berührung:

    • die Berührung des Auges,
    • die Berührung des Ohres,
    • die Berührung der Nase,
    • die Berührung der Zunge,
    • die Berührung des Körpers,
    • die Berührung des Geistes;

    das, ihr Bhikkhus, heißt Berührung.



    Buddha lehrte offenbar: nicht hinschauen, nicht hinhören, nicht riechen, nicht schmecken, nicht fühlen, nicht denken.

    2 Mal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Und sonst geht es Dir gut. Buddha sagt immer wieder nur sehen, nur hören usw.


    Berührung "phasa" ist, wenn Sinnesobjekt mit dem Sinnesorgan und dem Sinnesbewusstsein gemeinsam auftreten.

    Wenn du schon einen so großen Wert auf den Palikanon geben willst dann lese auch nur den Palikanon und nicht irgendwelche Schriftgelehrten.

    Nagarjuna zählt nur zu den Schriftgelehrten, weil sehr viele Schriftgelehrte ihn dazu gemacht haben.

  • Drei Welten Möglichkeiten:

    Drei Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

    Das Äußere, das Körperliche, das Geistige

    Das Du, das mein, das Ich

    Die Skandha, das Ich-Bewusstsein, die Persönlichkeit.
    Es ist egal wie viele Dreiwelten es gibt, alle Teile jedes Konzeptes sind einzeln, erscheinen nie gleichzeitig, sind immer von außen nach innen gestaffelt.

    Sie stehen zusammen, wirken zusammen, doch sind sie weder zu Zwei, noch zu Drei jemals Eines. Gegangen, Gehen, noch nicht Gegangenes ist ein Beispiel für die Welt der Zeiten.

  • Drei Welten Möglichkeiten:

    Drei Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft


    Sie stehen zusammen, wirken zusammen, doch sind sie weder zu Zwei, noch zu Drei jemals Eines. Gegangen, Gehen, noch nicht Gegangenes ist ein Beispiel für die Welt der Zeiten.

    So ist es. Die drei Zeiten existieren nicht gleichzeitig, obwohl sie gegenseitig voneinander abhängen. Vergangenheit gibt es nicht ohne Gegenwart und Zukunft: Gegenwart gibt es nicht ohne Vergangenheit und Zukunft; Zukunft gibt es nur weil es Vergangenheit und Gegenwart gibt. Die drei Zeiten existieren nur in gegenseitiger Abhängigkeit. Nur so können sie existieren. Das gilt auch für jede Form von Handeln, Handelndem und Objekt des Handelns.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • 2. Eine Analyse des gegangenen, noch nicht gegangenen und gehen des gegenwärtigen Pfades.


    1. Genauso wie der durchlaufene Pfad nicht durchlaufen wird, wird auch der noch nicht durchlaufene Pfad nicht durchlaufen. Der Pfad, der gegenwärtig durchlaufen wird, wird nicht durchlaufen. Es gibt kein durchlaufener Pfad in einer der drei Zeiten.


    (Er wird gegangen. Tätigkeiten in Zeiten, gegangen, werde gehen. Jetziges Gehen ist eine Wechselseitige Verbindung von Vergangenheit und Zukunft. Gegenwart ist das Wort für diese Verbindung, nicht für das Jetzige. Das Jetzige hat keinen Begriff, ist Zeitenlos.)


    2. Einwand: Es gibt ein Gehen in der Gegenwart.

    Wo es Bewegung gibt, gibt es auch den Vorgang des Gehens. Und da die Bewegung in dem Pfad stattfindet, der gegenwärtig durchlaufen wird, nicht im Durchquerten und noch nicht Durchquerten, findet der Vorgang des Gehens in dem Pfad in der Gegenwart statt, der gerade durchquert wird.


    3. [Antwort:] Wie soll es gelingen, dass der Vorgang des Gehens im durchlaufenen Pfad liegt, wenn es einen gegenwärtig durchlaufenen Pfad nicht gibt, der auch noch ohne den Vorgang des Gehens ist?

    4. Wenn du sagst, dass der Vorgang des Gehens in dem Pfad ist, der gegenwärtig gegangen wird, würde daraus folgen, dass der Pfad, der gegangen wird, ohne den Vorgang des Gehens ist, denn für dich ist der Pfad, der gegenwärtig gegangen wird, ein beschrittener Pfad.

    5. Wenn der Vorgang des Gehens in dem Pfad liegt, der gegenwärtig durchquert wird, dann würden zwei Vorgänge des Gehens daraus folgen: derjenige, durch den, der Pfad gegenwärtig durchquert wird und darüber hinaus derjenige, der angeblich im Geher, im Vorgang des Gehens existiert.

    6. Wenn zwei Vorgänge des Gehens gegeben werden, dann würde daraus folgen, dass es zwei Geher gibt, denn es gilt nicht, dass es einen Vorgang des Gehens ohne einen Geher gibt.

    7. Wenn es nicht gilt, dass es einen Vorgang des Gehens ohne einen Geher gibt, wie kann es dann einen Geher geben, wenn es den Vorgang des Gehens nicht gibt?

    Das Gehen in der Gegenwart ist somit widerlegt.


    8. So wie ein Geher nicht geht (entweder da ist ein Geher oder jemand geht), geht auch ein Nichtgehender nicht, und welche dritte Person gibt es die geht, außer dem Geher und dem Nichtgehenden? Es gibt keine Entität, die geht (Trilemma).


    9. (Einwand Wie, zuallererst, wird es gelten, dass ein Geher geht, wenn es nicht zutrifft, dass es einen Geher gibt in Abwesenheit des Vorgangs des Gehens?

    10. (Antwort) Wenn du die These vertrittst, dass ein Geher geht, dann würde daraus folgen, dass der Geher ohne die Bewegung des Gehens ist, denn du möchtest dem Geher den Akt des Gehens erst zuschreiben.

    11. Doch wenn ein Geher tatsächlich geht, dann würde daraus folgen, dass es zwei Bewegungen des Gehens gibt: den, durch den der Geher, durch dich angeblich, ein Geher ist und den, durch den der Gehende wirklich geht.


    12. Das Gehen wird nicht auf dem zurückgelegten Pfad angefangen, das Gehen wird nicht auf dem noch nicht zurückgelegten Pfad angefangen und das Gehen wird nicht auf dem Pfad angefangen, der gerade jetzt zurückgelegt wird. Wo beginnt dann das Gehen?

    (Ein Geher kann in den drei Zeiten nicht in Bewegung kommen. Auf dem gerade begangenen Pfad kann das Gehen nicht beginnen, weil da schon gegangen wird.)


    13. Bevor der Akt des Gehens beginnt, gibt es weder einen Pfad, der gerade zurückgelegt wird, noch einen, der bereits zurückgelegt wurde, wo der Akt des Gehens beginnen könnte. Und wie könnte die Bewegung des Gehens auf dem Pfad beginnen, der noch nicht durchquert wurde?

    14. Wie kann man sich den Pfad vorstellen, der bereits zurückgelegt wurde, der gegenwärtig zurückgelegt wird oder der noch nicht zurückgelegt wurde, wenn der Anfang der Bewegung des Gehens in keiner Weise zu finden ist?


    15. Es ist zuerst nicht ein Geher, der anhält, noch ist es ein Nichtgehender, der anhält. Und wer könnte die dritte Person sein, die sich von den Gehenden und Nichtgehenden unterscheidet und anhält? (Es gibt keine Entität, die aufhört, sich zu bewegen. (Trilemma)


    16. Wie kann man überhaupt behaupten, dass ein Geher aufhört (dann ist da ein Angehaltener), wenn man niemals behaupten kann, dass es einen Geher ohne einen Akt des Gehens gibt? Auch der Nichtgeher kann nicht anhalten, weil er nicht geht

    17. Es wird nicht gesagt, dass der Gehende aufhört, wenn er sich auf dem Pfad befindet, den er gerade durchläuft, auf dem bereits durchlaufenen oder auf dem noch nicht durchlaufenen Pfad. Die gleiche Analyse, die für den Fall des Gehens gilt, gilt auch für das Beginnen und Aufhören des Gehens. "Ein Geher bleibt nicht stehen"


    18. (Einwand) Es ist nicht richtig zu sagen, dass der Geher mit der Bewegung des Gehens identisch ist; noch ist es richtig zu sagen, dass Geher und Akt des Gehens verschieden sind.

    19. (Antwort) Wenn der Akt des Gehens und der Gehende identisch wären, dann würde daraus auch folgen, dass der Handelnde und die Handlung eins sind.

    20. Würde man hingegen den Geher als von der Handlung des Gehens getrennt betrachten, dann gäbe es die Handlung des Gehens ohne einen Geher und einen Geher ohne eine Handlung des Gehens.

    21. Wenn zwei Dinge weder als identisch noch als verschieden festgestellt werden können, wie können sie dann überhaupt festgestellt werden? Ein Geher ist weder mit dem Vorgang des Gehens identisch noch davon zu unterscheiden.


    22. Ein Geher erlangt nicht das Gehen, durch das er ein Geher genannt wird, da der Geher vor dem Gehen nicht existiert; tatsächlich geht nur ein jemand irgendwo hin.

    23. Ein Gehender erlangt das Gehen nicht durch etwas anderes als gehen, durch das er ein Gehender genannt wird, denn es kann nicht behauptet werden, dass es zweimal Gehen gibt, wenn nur einer geht. Der Geher oder Jemand der geht, der eben kein Geher ist, sondern ein Jemand.


    24. Jemand, der ein wirklicher sich bewegender Geher ist, führt keine der drei Arten des Gehens aus, schon gegangener-, geht den-, noch nicht gegangener Pfad. Ebenso wenig führt jemand, der kein wirklicher sich bewegender Geher ist, eine der drei Arten des Gehens in einem der Orte aus.

    25. Jemand, der sowohl ein wirklicher als auch ein unwirklicher Geher ist, führt keine der drei Arten des Gehens aus. So gibt es kein Gehen, keinen Geher und keinen Bestimmungsort als Ziel eines Gehens. Es findet auch kein gehen in den Zeiten statt.

  • 3. Eine Analyse der zwölf Āyatanas, die Wirklichkeit in sechs Sinnesfähigkeiten und ihre jeweiligen Sinnesfelder. Analyse der Sinneswahrnehmungen.


    1. Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten und der innere Sinn /Organ sind die sechs Sinnesorgane; das Sichtbare, Hörbare, Schmeckbare, Riechbare, Ertastbare, Denkbare sind ihre Sinnesfelder.


    2. In keinen Fall sieht die Sicht sich selbst, hört das Ohr sich selbst, riecht die Nase sich selbst usw. Wenn die Sicht sich selbst nicht sieht, wie soll sie dann das sehen, was das andere ist?


    ((1*Erste Möglichkeit(Damit ein Objekt gesehen werden kann, muss es von der Eigenschaft des Gesehenwerdens durchdrungen sein. Nach dem eben erwähnten allgemeinen Prinzip kann dies nur dann der Fall sein, wenn das Sehen selbst zuerst von der Eigenschaft des Gesehenwerdens durchdrungen ist. Da aber die Sicht selbst nicht sieht, ist dies nicht der Fall. Daraus folgt, dass auch kein bestimmtes Objekt durch die Sicht gesehen werden kann.


    (2* Zweite Möglichkeit) Wenn das Sehen die innewohnende Eigennatur der Sicht ist, dann muss die Sicht diese innewohnende Natur unabhängig von anderen Dingen manifestieren. Das bedeutet, dass das Sehen zur Sicht auch in Abwesenheit eines sichtbaren Objekts fähig sein sollte. Denn sonst wäre das sich manifestierende Sehen zur Sicht von der Existenz des sichtbaren Objekts abhängig. Sehen setzt aber voraus, dass es etwas gibt, das gesehen wird, und in Abwesenheit eines sichtbaren Objekts könnte nur die Sehfähigkeit selbst das sein, was die Sehfähigkeit sieht. Aber das Sehen sieht sich nicht selbst. Folglich könnte das Sehen nicht die innewohnende Eigennatur des Sehens sein, so dass es letztlich nicht wahr sein könnte, dass das Sehen zur Sicht sichtbare Objekte sieht.)*))


    3. [Antwort auf impliziten Einwand:] ((Ein Feuer, während es seinen Brennstoff verbrennt, verbrennt auch sich selbst. Es ist also nicht bewiesen, dass sich die Sicht nicht selbst sieht.)) Das Beispiel des Feuers ist für die Begründung der Sicht nicht ausreichend. In der Tat wird das, zusammen mit der Sicht, durch die Analyse von "dem gegenwärtig Durchquerten, dem Durchquerten und dem noch nicht Durchquerten" widerlegt.


    4. Wenn es in Abwesenheit des Sehens überhaupt keine Sicht gibt, wie kann es dann richtig sein, zu sagen "die Sicht, das Sehen sieht"?

    5. Die Sicht sieht nicht, und die Nicht-Sicht sieht auch nicht. Man sollte verstehen, dass der Seher auf die gleiche Weise erklärt wird wie die Sicht.


    5. Die Sicht sieht nicht, und die Nicht-Sicht sieht auch nicht. Man sollte verstehen, dass der Seher auf die gleiche Weise erklärt wird wie die Sicht.

    6. Es gibt keinen Seher mit oder ohne Sicht. Wenn es den Seher nicht gibt, wie kann es dann das, was zu sehen ist, und die Sicht geben?


    7. Aufgrund der Nichtexistenz der Sicht und dessen, was zu sehen ist, existieren die vier: Bewusstsein, Kontakt, Gefühl und Verlangen, nicht als Realität. Wie kommen dann Zueignung und für sich als Besitz nehmen des Gesehenen usw. und daran leiden zustande?

    8. Man sollte wissen, dass das Hören, das Riechen, das Schmecken, der Tastsinn und der innere Erfahrungssinn mit Hilfe der Sicht erklärt werden, ebenso wie der Hörer und das Gehörte, usw. Alle bieten nichts an dem festgehalten werden kann.




    4. Eine Analyse der Skandha


    1. Rūpa wird nicht getrennt von der Ursache von rūpa gefunden. Auch die Ursache von rūpa wird nicht ohne rūpa gesehen. [(Rupa = Körper/Form)]

    2. Wenn rūpa von der Ursache von rūpa getrennt wäre, dann würde daraus folgen, dass rūpa ohne Ursache ist; aber kein Objekt, was auch immer, ist ohne eine Ursache.

    3. Außerdem, wenn die Ursache von rupa von rupa getrennt wäre, wäre die Ursache ohne Wirkung; aber es gibt keine Ursache, die ohne Wirkung ist.


    4. Wenn rūpa existiert, wird nicht behauptet, dass es eine Ursache für rūpa gibt. Wenn rūpa nicht existiert, kann es auch keine Ursache für rūpa geben.

    5. Aber es gilt auch keineswegs, dass rūpa ohne Ursache existiert - ganz und gar nicht. Daher sollte man rūpa keine Konzepte auferlegen.


    6. Es gilt nicht, dass die Wirkung der Ursache gleicht. Es wird nicht behauptet, dass die Wirkung der Ursache nicht gleicht.


    7. Das Gefühl, das Bewusstsein, die Wahrnehmungen und die bewussten Willenskräfte, zusammengenommen. In der Tat sollten alle Daseinsformen auf die gleiche Weise wie rūpa betrachtet werden.


    8. Da ist eine Widerlegung, die auf Leerheit basiert, wenn jemand eine solche Widerlegung ausspricht, wird für diese Person alles zu einer fragenden Nicht-Widerlegung.

    9. Da es eine Erklärung gibt, die auf Leerheit basiert, wird, wenn jemand eine solche Kritik äußert, für diese Person alles zu einer fragenden Nicht-Kritik.

  • 6. Eine Analyse des Verlangens und desjenigen, der es verlangt


    1. Wenn derjenige, der Verlangende, vor dem Verlangen und auch ohne Verlangen existiert, dann wäre das Verlangen von diesem Verlangenden abhängig. Da derjenige, der verlang, derjenige ist, der verlangt, würde das Verlangen existieren. Das Verlangen existiert nicht vor und auch nicht nach dem Verlangenden.


    2. Aber wie wird das Verlangen selbst entstehen, wenn es keinen gibt, der verlangt? Ob das Verlangen nun existiert oder nicht, die Analyse in Bezug auf denjenigen, der verlangt, wird ebenfalls in die gleiche Richtung gehen.


    3. Aber darüber hinaus kann es nicht sein, dass das Verlangen und derjenige, der verlangt, gemeinsam erscheinen. Verlangen und derjenige, der verlangt, wären dann gegenseitig unabhängig.

    Verlangender und Verlangen können nicht Zusammenerscheinen oder -wirken


    4. Wenn es eine Einheit gibt, Verlangender und Verlangen sind eins, gibt es kein Zusammenwirken, sondern Wirken. Es gibt nicht das, womit das Ding zusammenkommt. Wenn es eine Unterscheidung gibt, wie kann es dann ein Zusammenwirken geben? Verlangender und Verlangen können zusammenstehen, aber nicht zusammenwirken.

    5.Wenn es ein Zusammenwirken im Falle der Einheit gäbe, dann wäre das ohne eines der Beziehungselemente möglich. Die Beziehungselemente sind: Verlangender, Verlangen, das Verlangte. Wenn es ein Zusammenwirken im Fall der Unterscheidbarkeit gäbe, dann wäre auch das ohne eines der Beziehungselemente möglich sein.

    6. Und im Fall der Unterscheidbarkeit, wenn es ein Zusammenwirken gäbe, wie würden das Verlangen und der Verlangende, als voneinander unterschieden festgestellt werden, auf deren Grundlage es ein Zusammenwirken der beiden geben könnte?

    7. Alternativ, wenn die Unterscheidbarkeit des Verlangens und des Verlangenden festgestellt ist, was wäre dann der Sinn dieses Zusammenwirkens, das du zwischen ihnen annimmst? Verlangender und Verlangen sind getrennte Identitäten.

    8. Indem du sagst, dass das eine nicht von dem anderen unterschieden ist, strebst du ein Zusammenwirken an, du behauptest Unterscheidbarkeit um des „Zusammenwirkens“ willen. Durch das getrennt sein wird das Zusammenwirken untergraben.

    9. Und wenn die Unterscheidbarkeit nicht festgestellt ist, ist das Zusammenwirken nicht festgestellt. Wenn es eine Unterscheidbarkeit der beiden gibt, in welchem Fall behauptest du dann ein Zusammenwirken? Zusammenstehen-, auftreten heißt nicht Zusammenwirken.


    10. So wird das Verlangen weder zusammen mit dem Verlangenden noch getrennt von dem Verlangenden begründet. Wie beim Verlangen, so gibt es auch bei allen Dharmas weder ein Miteinander noch ein Nebeneinander.


    [[Das bedeutet, dass es keine zusammenhängende Erklärung für die Merkmale der Realität geben kann, die in ihrem Auftreten vom Auftreten von etwas anderem abhängen, so wie das Verlangen von dem Ort abhängt, an dem es auftritt. Beachte, dass dies nicht bedeutet, dass der Zustand und der Ort, der sein Subjekt ist, wirklich eins sind. Es bedeutet vielmehr, dass, wo immer wir dieses Abhängigkeitsverhältnis finden, keines der Beziehungselemente (Verlangender, Verlangen, Verlangtes) als real gedacht werden kann.]]


    ((( Die ersten 3 mit dem „Wollen“ geschrieben. HJ

    1. Wenn derjenige, der Wollende, vor dem Wollen und auch ohne Wollen existiert, dann wäre das Wollen von diesem Wollenden abhängig. Da der Wollende, derjenige ist, der was will, würde das Wollen als Wollen existieren. Das Wollen existiert nicht vor und auch nicht nach dem Wollenden oder dem Gewollten.


    2. Aber wie wird das Wollen selbst entstehen, wenn es keinen gibt, der etwas will? Ob das Wollen nun existiert oder nicht, die Analyse in Bezug auf den Wollenden, der etwas will und dem Verlangten, wird ebenfalls in die gleiche Richtung gehen.


    3. Aber darüber hinaus kann es nicht sein, dass das Wollen und der Wollende und das Verlangte, gemeinsam erscheinen. Wollen und Wollender und Verlangtes, wären dann gegenseitig unabhängig.

    Verlangender und Verlangen können nicht Zusammenerscheinen oder -wirken))

  • 7. Eine Analyse der Bedingten Zustände


    1. Wenn das Entstehen bedingt ist, dann treffen die drei Eigenschaften: Werden, Dauer und Vergehen darauf zu. Aber wenn das Entstehen nicht bedingt ist, wie können sie dann Merkmale des Bedingten Entstehens sein? Die Entstehung ist entweder selbst bedingend oder nicht.

    2. Wenn die drei, die bei bedingten Entstehen bestehen, getrennt davon auftreten würden, könnten sie nicht als Charakteristikum des Bedingten Entstehen fungieren. Wenn sie zusammen aufträten, wie könnten sie dann am selben Ort zur selben Zeit existieren? Auch hier ein Zusammenstehen und kein Zusammenwirken. Werden, Dauer und Vergehen treten entweder gleichzeitig auf oder nicht.

    3. Wenn Werden, Dauer und Vergehen die Kennzeichen einer Reihe von Eigenschaften des Bedingten Entstehens sind, würde es einen unendlichen Regress geben. Wenn nicht, dann würden sie nicht bedingt entstanden sein.


    4. [Gegner:] Das Werden des Entstehens ist nur das Entstehen des ursprünglichen Entstehens. Dieses ursprüngliche Entstehen bewirkt wiederum das Werden des Entstehens.

    5. [Erwiderung:] Wenn, wie du sagst, das Entstehen ist, was das primäre Werden hervorbringt, wie kann dann nach deiner Meinung das, was nicht durch den ersten Ursprung hervorgebracht wird, jenen ursprünglichen Ursprung hervorbringen?

    6. Wenn, wie du sagst, das, was durch den Urgrund hervorgebracht wird, den Urgrund hervorbringt, wie soll dann das, was nicht durch den Urgrund hervorgebracht wird, jenen Urgrund des Urgrundes hervorbringen?

    7. Zugegeben, man kann das sagen, dass dieses erste Entstehen, während es das Entstehen durchläuft, das Entstehen von jenem Entstehen des Entstehens selbst herbeiführen würde, wenn man sagt, dass jenes Entstehen des Entstehen, obwohl es nicht entstanden ist, trotzdem das Entstehen des ersten Entstehens herbeiführen kann.


    8. [Gegner:] Entstehung ist reflexiv, wie Licht, das sich selbst beleuchtet. Ein Licht beleuchtet sowohl sich selbst als auch das, was anders ist, so bewirkt das Entstehen das Entstehen von sowohl sich selbst als auch dem, was anders ist.


    9. [Antwort:] Es gibt keine Dunkelheit, weder im Licht noch dort, wo es platziert ist. Was erhellt das Licht? Die Beleuchtung ist in der Tat die Zerstörung der Finsternis.

    10. Wie wird die Finsternis durch ein entstehendes Licht zerstört, wenn ein entstehendes Licht nicht mit der Finsternis in Berührung kommt?

    11. Oder wenn die Dunkelheit durch ein Licht zerstört wird, das noch nicht mit ihm in Berührung gekommen ist, dann wird das Licht, das hier ist, die in der ganzen Welt befindliche Dunkelheit zerstören.

    12. Wenn das Licht sowohl sich selbst als auch das, was anders ist, beleuchtet, dann wird auch die Dunkelheit sicherlich sowohl sich selbst als auch das, was anders ist, verbergen.


    13. Wie könnte dieses Entstehen, das noch nicht entstanden ist, sich selbst hervorbringen? Wenn du sagst, dass es sich selbst hervorbringt, nachdem es bereits entstanden ist, wie kann es zum zweiten Mal hervorgebracht werden?


    14. In keiner Weise ist das gegenwärtig Entstandene, das bereits Entstandene oder das noch nicht Entstandene entstanden, so wie es über das gegenwärtig Durchlaufene, das Durchlaufene und das noch nicht Durchlaufene dargelegt wurde.

    15. Da das gegenwärtig Entstandene nicht auf einen Vorgang des Entstehens folgt, warum wird dann trotzdem gesagt, dass das gegenwärtig Entstandene von einem Vorgang des Entstehens abhängt?

    16. Was immer in Abhängigkeit existiert, das ist frei von Eigennatur. Also ist das gegenwärtig Entstehende frei von Eigennatur, so wie auch der Vorgang des Entstehens selbst.

    17. Wenn eine Art von aus sich selbst, ohne Ursache, also nicht-ursprünglicher Entität irgendwo existiert, dann könnte sie entstanden sein. Aber was ist entstanden, wenn diese Entität bereits existiert? Alles wäre aus sich selbst entstanden.

    18. Und wenn dieser Ursprung den gegenwärtig entstehenden Ursprung hervorgebracht hat, welcher Ursprung würde dann seinerseits diesen Ursprung hervorbringen?

    19. Wenn ein anderer Ursprung das ist, was gerade entsteht, gibt es einen unendlichen Regress. Wenn andererseits das, was entstanden ist, ohne einen anderen Ursprung wäre, dann müsste alles ebenfalls so entstanden sein.

    20. Es ist nicht richtig zu sagen, dass es den Vorgang des Entstehens gibt, sei es vom Existierenden, vom Nichtexistierenden oder von dem, was sowohl existiert als auch nicht existiert; dies wurde früher gezeigt.

    21. Man kann nicht behaupten, dass eine Wesenheit, die sich in der Beendigung befindet, entsteht. Aber es gilt auch nicht, dass es eine Wesenheit gibt, die keine Beendigung erfährt. Es gibt keinen Ursprung, kein Beenden.


    22. Ein An-Wesen, das bereits gedauert hat, ist nicht beständig, ein An-Wesen, das noch nicht gedauert hat, ist nicht beständig, das, was gegenwärtig beständig ist, ist nicht beständig, und welches nicht entstandene An-Wesen gibt es, das beständig ist?

    23. Es wird nicht behauptet, dass eine An-Wesenheit, die gegenwärtig der Beendigung unterliegt, beständig ist, aber es wird auch nicht behauptet, dass es eine An-Wesenheit gibt, die keine Beendigung erfährt.

    24. Da alle Wesenheiten immer durch Alterung und Tod gekennzeichnet sind, welche Wesenheiten gibt es dann, die ohne Alterung und Tod fortbestehen?

    25. Es ist nicht richtig zu sagen, dass das Fortbestehen der Dauer durch eine Dauer durch eine andere Dauer oder durch sich selbst ist, genauso wie das Entstehen des Entstehens nicht durch sich selbst oder durch ein anderes Entstehen ist. Es gibt keine Dauer/Beständigkeit.


    26. Was noch nicht aufgehört hat, unterliegt nicht der Beendigung, was bereits aufgehört hat, unterliegt nicht der Beendigung; gleiches gilt für das, was gegenwärtig der Beendigung unterliegt, und welches unerschaffene Ding gibt es, das der Beendigung unterliegt?

    27. Genauso wie es nicht gilt, dass ein Wesen, das Bestand hat, der Beendigung unterliegt, so gilt es auch nicht, dass ein Wesen, das nicht Bestand hat, der Beendigung unterliegt [d.h. nicht existent ist].

    28. Ein bestimmter Zustand wird nicht selbst durch diesen Zustand beendet. Es ist auch nicht der Fall, dass ein gegebener Zustand durch einen anderen Zustand zum Aufhören gebracht wird.

    29. Genauso wenig wie es die Entstehung eines Dharmas gibt, so gibt es auch nicht die Beendigung eines Dharmas.

    30. Auf der einen Seite wird nicht behauptet, dass ein An-Wesen, das existiert, der Beendigung unterliegt, denn ein Ding kann nicht gleichzeitig existent und nicht existent sein.

    32. Die Beendigung der Beendigung findet weder durch sich selbst noch durch eine andere Beendigung statt, genauso wie die Entstehung der Entstehung nicht durch sich selbst oder durch eine andere Entstehung ist.


    33. Da Entstehung, Dauer und Beendigung nicht begründet sind, gibt es nichts, dessen Bedingungen gefunden werden können. Und in Ermangelung der Etablierung von Bedingungen, welches unbedingte Ding wird etabliert werden?

    34. Wie eine Illusion, wie ein Traum, wie die Stadt der Gandharvas, so werden Entstehung, Dauer und Beendigung erklärt.





    8. Eine Analyse von Objekt und Wirkendes


    real Wirkendes ist händisch körperliches Wirkendes

    unwirkliches Wirken ist gedanklich geistige Wirkendes


    1. Ein reales Wirkendes bewirkt weder ein reales Objekt, noch zielt ein unwirkliches Wirkendes auf ein unwirkliches Objekt.


    2. Es gibt keine Aktivität in Bezug auf irgendein Wirkendes, händisch oder geistig, das real ist, also wäre das Objekt ohne einen Wirkenden. Es gibt keine Aktivität in Bezug auf ein Objekt, das real ist, also wäre auch das Wirkende ohne ein Objekt. Aktivität wirkt mit Objekten, hat aber keine.


    3. Wenn ein nicht reales Wirkendes ein substanzloses Geistes-Objekt hervorbringen würde, wäre das Objekt ohne Ursache und das Wirkende ohne Ursache. Denken erzeugt ein Unwirkliches ohne Ursache.


    4. Wenn es keine Ursache gibt, dann gibt es auch die Auswirkung und die kausale Bedingung nicht. In ihrer Abwesenheit der Ursache existieren die produktive Aktivität, das Wirkende und das Objekt nicht.

    5. Tugend und Laster existieren nicht, wenn produktive Tätigkeit und so weiter nicht möglich sind. Tugend und Laster existieren nicht, die von ihnen erzeugte Frucht existiert nicht.

    6. Die Frucht, die nicht existiert, kann nicht behaupten, dass es Pfade zur Befreiung und zum Himmel gibt. Und daraus folgt die Sinnlosigkeit aller produktiven Tätigkeit der Tugend und des Lasters zur Befreiung und zum Himmel.


    7. Ein Wirkendes, das sowohl wirklich als auch unwirklich ist, bringt nicht ein Objekt hervor, das sowohl wirklich als auch unwirklich ist, denn wie können das Wirkliche und das Unwirkliche, die sich gegenseitig widersprechend, eins sein?


    8. Ein unwirkliches Objekt wird nicht durch ein wirkliches Wirkendes hervorgerufen, ebenso wenig wird ein reales Objekt durch ein unwirkliches Wirkendes hervorgebracht. In diesem Fall ergeben sich die gleichen Schwierigkeiten, die bereits angedeutet wurden.


    9. Ein reales Wirkendes bewirkt kein unwirkliches Objekt, und es bewirkt auch kein Objekt, das sowohl real als auch unwirklich ist, aus den zuvor genannten Gründen. Reales Wirkendes interagiert mit einem realen Objekt bewirkt dieses aber nicht.


    10. Ein unwirkliches Wirkendes bewirkt kein wirkliches reales Objekt, und es bewirkt auch kein Objekt, das sowohl wirklich als auch unwirklich ist, aus den zuvor genannten Gründen.


    11. Ein Wirkendes, das sowohl real als auch unwirklich ist, bewirkt nicht ein Objekt, das real oder eines, das unwirklich ist; das sollte aus den zuvor genannten Gründen verstanden werden.


    12. Das Wirkende tritt in Abhängigkeit vom Objekt auf, und das Objekt tritt in Abhängigkeit vom Wirkenden auf; wir sehen keine andere Möglichkeit, sie festzustellen.


    13. Die Aneignung und der Aneigner sollte also durch das Aufgeben von Objekt und Wirkendes erkannt werden. Alle übrigen Existenzen sollten in Übereinstimmung mit Objekt und Wirkendes betrachtet werden, da alle anderen fühlenden Wesen nichts Bewirken oder Erschaffen wollen.