"Gott und ich, wir sind eins im Wirken. Er wirkt, und ich werde." - Meister Eckhart
Es gibt keinen authentischen Buddhismus
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Ein guter Lehrer zu sein, bedeutet zuvorderst, den Dharma zu leben, die Lehre korrekt zu vermitteln, gelassen, geduldig, mitfühlend und dennoch Lehrer, (im Sinne von korrektem Lehrer-Schüler-Verhältnis), zu sein.
Und mit dieser Beschreibung eines Lehrers siehst du keinen Unterschied ("höher und tiefer") zwischen ihm und anderen Menschen? ?
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Tja, ich bin mir nichts sicher. Also, ich erinnere so den einen Satz von Ch.Trungpa....die ganze Welt der Phänomenen sei nur die wie Manifestation der Leere.
Wenn du dir da nicht sicher bist, dann frage deinen Lehrer noch mal was "Leere" bedeutet.
Was ist für dich der Unterschied zwischen Abhängigem Entstehen und Leerheit?
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Ich habe auch großes Mitgefühl mit Menschen, die sich als höhere Wesen verstehen und niederen Wesen helfen wollen. Unter Menschen gibt es keine höher Entwickelte, wir sind alle auf Augenhöhe.
So ein Mensch, der sich so versteht, lebt in der Dualität. Er ist sehr arrogant und ein falscher möchtegern Guru.
Deine Beschreibungen der psychischen Strukturen von falschen Gurus finde ich ja richtig. Ist auch wichtig, das zu wissen. Aber du schreibst so, als gäbe es keine wirklichen Meister. Ein wirklicher Meister versteht sich nicht als höheres Wesen. Er versteht sich als leer von inhärenter Existenz. Zumindest bis zu einem gewissen Grad kann er dies verwirklichen. Zusätzlich wendet er andere Methoden an, das heißt er beobachtet seine Arroganz und übt damit.
Das was du beschreibst sind Menschen, die sich überhaupt nicht reflektieren können. Es wäre heftig, wenn man einem solchen Maß an Arroganz verfallen wäre, und es nicht mal bemerkt.
Ich habe aber erlebt, wie wirkliche Meister Menschen anziehen und ich habe auch erlebt wie Menschen spirituelle Lehrer sein möchten. Und gescheitert sind. Einen Menschen habe ich sehr genau mit bekommen. Das krasse ist, dass sie wirklich was drauf hat. Sie kann wirklich helfen. Das klappte für manche Menschen. Dann schlug das eben um in viel größere Wünsche, eben in Wünsche, eine spirituelle Lehrerin mit großer Reichweite zu sein. Ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen. Wie gesagt, ich kann es ja nachvollziehen was du sagst über falsche Lehrer. Bedürfnis nach Anerkennung plus materielle Bedürfnisse. Ganz genau das. Wünsche, keinen schnöden Job mehr machen zu müssen, Wünsche, Urlaub unter Palmen machen zu können...
Ja, ein wirklicher Lehrer gibt einem nicht das Gefühl, unter ihm zu sein. Er lebt nicht in der Dualität. Er erlebt gar nicht einen, der einem anderen hilft.
Ist auch so ein Zeichen von einem falschen Lehrer, dass er oder sie nicht möchte, dass ein Schüler über die Person selbst hinaus wächst in irgendeiner Beziehung.
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Stimmt so weit, doch es gibt nicht nur hoch und tief, sondern auch Ballance - neutral ... Ein guter Lehrer wird seinen Schüler ein "Gefälle" nicht spüren lassen. Ein guter Lehrer zu sein, bedeutet zuvorderst, den Dharma zu leben, die Lehre korrekt zu vermitteln, gelassen, geduldig, mitfühlend und dennoch Lehrer, (im Sinne von korrektem Lehrer-Schüler-Verhältnis), zu sein. Ein guter Lehrer bedarf keiner Reklame, er überzeugt durch spürbare Qualifikation; ... er wird von seinem Schüler den Einsatz des eigenen Geistes einfordern, und ihn immer wieder ermutigen, seine geistigen Grenzen zu erweitern - und letztendlich darüber hinauszugehen.
LG mkha'
Sehe ich auch so. Ein guter Lehrer zieht natürlicherweise Schüler an. Er bietet es nicht an. Ganz wichtige Sache in der heutigen Zeit. Bedarf keiner Reklame= er setzt keine Website ins Netz, wo er sich präsentiert. Das wäre schon was, was man mit als Beurteilungskriterium nehmen könnte. Da werden dann auch Dinge aufgeblasen.
Z. B. wenn du jetzt ein Fake Guru sein wolltest, könntest du dir erzählen, dass Kilaya mal erwähnt hat, dass du die meisten Likes hast. Dann könntest du das verwenden auf deiner Website und dort schreiben: "Buddhistische Beratungen gegeben seit......" und da schreibst du dann das Jahr deiner Anmeldung hier im Forum auf.
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Tja, ich bin mir nichts sicher. Also, ich erinnere so den einen Satz von Ch.Trungpa....die ganze Welt der Phänomenen sei nur die wie Manifestation der Leere.
Wenn du dir da nicht sicher bist, dann frage deinen Lehrer noch mal was "Leere" bedeutet.
Was ist für dich der Unterschied zwischen Abhängigem Entstehen und Leerheit?
Wenn Jesus sagt, so ähnlich, bevor ich war, der Abraham , ( Der Gott) war schon immer da, er meint genau das, was Zen unter dem Antlitz meint, welches ich schon habe, bevor ich noch nicht geboren wurde.
In Bezug zur Leere es sind ("") keine Unterschiede zw. Heiligen und Verbrecher, zw. Dunkelheit und Licht...die bedingen einander aber sie zugleich "relativiren " miteinader. Sie dind vonainnader abhängig wie die zwei seiten von derselben Medallie. Die Medallie kann man dann mit der Leere wenigstens "provisorisch" vergleichen.
Rudolf .
Ich habe keinen Lehrer, ich wollte dich deswegen fragen. Tut mir leid, wenn ich dich damit belastet ( gestört) habe.
LG.
Igor.
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Wenn auch ein authentisch spiritueller Lehrer sich nicht ostentativ über seine Schüler "erhebt", so ist es doch erlaubt von Seiten des Schülers dem Lehrer angemessene Verehrung zu zeigen und ihn als Vorbild (wo man erst noch hinkommen möchte) zu betrachten.
Wenn man keinen qualitativen Unterschied sieht zwischen sich und seinem spirituellen Lehrer, sondern sich von Anfang an "auf Augenhöhe" mit dem Lehrer betrachtet ..... dann wird es wohl nichts werden mit dem eigenen Fortschritt.
Dann ist die Arroganz auf der Seite des Schülers.
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Zitat
It is Truth, based upon our own personal investigation into life, and our own intuitive understanding.
Und worauf basiert unser eigenes intuitives Verstehen?
Auf der Erforschung mit der buddhistischen Praxis.
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höher und tiefer sind von einander abhängige Kategorien
ja, und genau deswegen gibt es höher und tiefer. Unabhängig können sie gar nicht existieren. Das ergäbe keinen Sinn. Und deswegen git es auch Buddhas und Nicht-Buddhas. Und deswegen gibt es auch entwickelt und noch weiter entwickelt, weil beides in gegenseitiger Abhängigkeit existiert.
Stimmt so weit, doch es gibt nicht nur hoch und tief, sondern auch Ballance - neutral ... Ein guter Lehrer wird seinen Schüler ein "Gefälle" nicht spüren lassen. Ein guter Lehrer zu sein, bedeutet zuvorderst, den Dharma zu leben, die Lehre korrekt zu vermitteln, gelassen, geduldig, mitfühlend und dennoch Lehrer, (im Sinne von korrektem Lehrer-Schüler-Verhältnis), zu sein. Ein guter Lehrer bedarf keiner Reklame, er überzeugt durch spürbare Qualifikation; ... er wird von seinem Schüler den Einsatz des eigenen Geistes einfordern, und ihn immer wieder ermutigen, seine geistigen Grenzen zu erweitern - und letztendlich darüber hinauszugehen.
LG mkha'
So einfach und klar kann man das ausdrücken.
Dankeschön!
Aravind.
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Zitat
It is Truth, based upon our own personal investigation into life, and our own intuitive understanding.
Und worauf basiert unser eigenes intuitives Verstehen?
Auf der Erforschung mit der buddhistischen Praxis.
"Erforschung mit der buddhistischen Praxis" würde ich eher als langjährige Erfahrung bezeichnen. Intuition wird meistens mit unmittelbar und sofort in Verbindung gebracht.
Und dann schreibt dieser Lehrer etwas von "investigation into life", was auch unabhängig von buddhistischer Praxis gemeint sein kann.
Einfach schauen und prüfen wie das Leben so ist, neutral und unbeeinflusst von buddhistischer Praxis.
Dies ist dann "truth".
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"Erforschung mit der buddhistischen Praxis" würde ich eher als langjährige Erfahrung bezeichnen. Intuition wird meistens mit unmittelbar und sofort in Verbindung gebracht.
Ich denke, beides stimmt. Allerdings ist Intuition nicht jedem gegeben.
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Und dann schreibt dieser Lehrer etwas von "investigation into life", was auch unabhängig von buddhistischer Praxis gemeint sein kann.
Das würde er tatsächlich auch nicht unterscheiden. Wenn man sich ernsthaft der Praxis widmet, dann gibt es kein Leben außerhalb der Praxis.
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Erkenntnis und Erfahrung sind zwei paar Stiefel, Erkenntnis ist mit einer augenblicklichen Änderung der Wahrnehmung verknüpft. Das ist ja nichts tiefschürfend-buddhistisches. Trivial auch als Aha-Moment bekannt.
Edit, Deinen Beitrag nicht genau genug gelesen: Der Übergang der Erkenntnis ist im Gegensatz zur Erfahrung nicht fließend, das ist die Unterscheidung. Erfahrung baut sich auf, Erkenntnis entsteht spontan, aber ja nicht aus dem Nichts.Liebe Grüße,
Aravind.
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Allerdings ist Intuition nicht jedem gegeben.
Aus Interesse: Gibt es tatsächlich Menschen, die keine Intuition im Sinne von Erkenntnissen kennen?
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Aus Interesse: Gibt es tatsächlich Menschen, die keine Intuition im Sinne von Erkenntnissen kennen?
Meine Meinung: nein.
Es gibt nur Menschen, die davon aus vielfältigsten Gründen (vorübergehend) "abgetrennt" sind. So wie ich z.B. manchmal. Immer wenn die Unwissenheit / Verblendung mal wieder üppig ihre Blüten bei mir treibt.
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In der Mathematik z.B. kann man das gut verstehen: wer keinerlei mathematische Intuition hat, kann keine mathematischen Beweise entdecken.
Sondern nur quasi mechanisch nachvollziehen, wie ein anderer den Beweis geführt hat.
In der Religion mag es das auch geben: wer z.B. der festen Überzeugung ist, dass alles mystische, alles was nicht in den eigenen intellektuellen Verstand reinpasst, Spinnerei ist oder ähnliches .... der hat wohl keine spirituelle oder religiöse Intuition, so nenne ich das mal.
Im täglichen Leben sehe ich auch große Unterschiede darin, wie verschiedene Menschen mit einem plötzlich aufkommenden Problem, einem unerwarteten Hindernis umgehen.
Ich bin der Meinung, wenn in der buddhistischen Praxis oder im Nachdenken oder Meditieren über Inhalte der Lehrreden Buddhas oder anderer Schriften mal eine plötzliche Erkenntnis (Intuition) sich einstellt, dass dieses Ereignis auf langer Beschäftigung mit diesem Thema beruht, also quasi auf Erfahrung sammeln bei diesem Thema.
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Wenn auch ein authentisch spiritueller Lehrer sich nicht ostentativ über seine Schüler "erhebt", so ist es doch erlaubt von Seiten des Schülers dem Lehrer angemessene Verehrung zu zeigen und ihn als Vorbild (wo man erst noch hinkommen möchte) zu betrachten.
Wenn man keinen qualitativen Unterschied sieht zwischen sich und seinem spirituellen Lehrer, sondern sich von Anfang an "auf Augenhöhe" mit dem Lehrer betrachtet ..... dann wird es wohl nichts werden mit dem eigenen Fortschritt.
Dann ist die Arroganz auf der Seite des Schülers.
Tja, aber es gibt doch die absolut andere Sicht.
Ch.Trungpa bevorzugt sogar das Wort " spiritueler Freund". ( also auf derselben "Augenhöhe")
Und auf der letzen Stufe "wir beachten ihn nicht einmal, sondern gehen einfach vorüber und laufen weiter" ( Zitat).
Und weiter lesen wir: ...."nehmen wir allmählich die Guru-Natur in jeder Lebenssituation wahr und erkennen, daß alle Gelegenheiten im Leben uns die Möglichkeit bieten, ihnen gegenüber genauso offen wie zu dem Guru sein. Damit kann alles(!-von mir) zum Guru werden."
Das hat mit der "Arroganz" absolut nichts zu tun.
Eher , mit der Freiheit, selbst für alles im Leben die Verantwortung tragen. Und das wäre die echte Freiheit, ohne egal welche Krücken. Real oder spirituell, du bist für dich sellbst das Licht, wenn ich Buddha-Worte riichtig erinnere. Nichts buchstäblich, aber der Kern.
LG.
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Und dann schreibt dieser Lehrer etwas von "investigation into life", was auch unabhängig von buddhistischer Praxis gemeint sein kann.
Das würde er tatsächlich auch nicht unterscheiden. Wenn man sich ernsthaft der Praxis widmet, dann gibt es kein Leben außerhalb der Praxis.
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Erkenntnis und Erfahrung sind zwei paar Stiefel, Erkenntnis ist mit einer augenblicklichen Änderung der Wahrnehmung verknüpft. Das ist ja nichts tiefschürfend-buddhistisches. Trivial auch als Aha-Moment bekannt.
Edit, Deinen Beitrag nicht genau genug gelesen: Der Übergang der Erkenntnis ist im Gegensatz zur Erfahrung nicht fließend, das ist die Unterscheidung. Erfahrung baut sich auf, Erkenntnis entsteht spontan, aber ja nicht aus dem Nichts.Liebe Grüße,
Aravind.
Hi, Aravind , die Erknntnis könnte auch wie klein Lichtblick erscheinen, wenn man sogar nichts so wie...praktiziert. (""). Die Erfahrung , die ebnet sich, bahnt sich den Weg zur Erkenntnis. Und beide man kann nichts wie "fest-nageln".
Die Erkenntnis braucht die Erfahrung als die Voraussetzung, aber die könnte auch wie aus dem Nichts entstehen. ( könnte---konjuktiv 2).
LG.
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Aus Interesse: Gibt es tatsächlich Menschen, die keine Intuition im Sinne von Erkenntnissen kennen?
Meine Meinung: nein.
Es gibt nur Menschen, die davon aus vielfältigsten Gründen (vorübergehend) "abgetrennt" sind. So wie ich z.B. manchmal. Immer wenn die Unwissenheit / Verblendung mal wieder üppig ihre Blüten bei mir treibt.
Besser man spricht wie über die innere ursprüngliche Weisheit... So wie wir atmen, mir merken nichts davon( nur wenn etwas nicht stimmt).
Man kann auch es als die urspüngliche Buddha-Natur definieren.
Im diesem Sinne wir sind niemals abgetrennt. Wenn man Zwiebel nur abschält, Schicht für Schicht, nur das doch bleibt.
Das sei wie die Esssenz. Die war immer da. Wir können es nur wie offfen-zu legen, zu ent-decken, mehr nichts.
LG.
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Real oder spirituell, du bist für dich sellbst das Licht, wenn ich Buddha-Worte riichtig erinnere. Nichts buchstäblich, aber der Kern.
"Jeder ist sich selbst sein eigener Beschützer" heißt es oft in buddhistischen Unterweisungen.
Meiner Erfahrung nach bezieht sich dies hauptsächlich auf die Ethik: bewußt unheilsame Handlungen vermeiden schützt uns (andere übrigens auch) vor Leiden in Gegenwart und Zukunft.
Aber in Sachen Meditationstechnik und Erkennen und Beseitigung der angeborenen Unwissenheit:
wie soll man da nur sein eigenes Licht oder sein eigener Beschützer sein?
Willst du von anderen nichts lernen?
Du liest aber doch gute Bücher von anderen Meistern.
Wärst du auf alles selber gekommen, was man von buddhistischen Lehrern lernen kann?
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Allerdings ist Intuition nicht jedem gegeben.
Aus Interesse: Gibt es tatsächlich Menschen, die keine Intuition im Sinne von Erkenntnissen kennen?
Das kann ich nicht wirklich wissen, Aravind. Aber ich vermute - und zwar aus Erfahrung.
In meinem Leben hat sich ganz Entscheidendes immer aufgrund von Intuition gezeigt. Erst später - sogar noch heute nach zig Jahren - lese oder höre ich plötzlich davon, dass aufgrund von Forschungsergebnissen ... und ich weiß das schon seit Jahren.
Das nenne ich Intuition.
(Leider glaubt mir keiner, deshalb fühlte ich mich auch oft alleine, aber das stört mich nicht mehr)
Oder ich fahre - wie eben früher üblich ohne Navi - in eine unbekannte Gegend, biege plötzlich ab und stehe vor dem Ziel. Huch! Klasse!
Oder ich biege ab und höre abends, dass es auf der "normalen" Strecke einen langen Stau gab ...
Ich bekomme übrigens auch immer einen Parkplatz, meistens direkt am Ziel.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so verklebt im Kopf bin, sondern total offen und hingucke, hinspüre ...
Denn durch das Gegenteil kann ich ja beobachten, wie schwer es ist, sich auf die notwendige Entspannung einzulassen, dafür aber total blockiert im Kreis zu fahren.
Vielleicht hat jede/r Intuition, aber nicht jede/r kann sich entspannt auf sein Gefühl einlassen, sondern denkt, "warum bin ich jetzt abgebogen" und wendet wieder.
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Real oder spirituell, du bist für dich sellbst das Licht, wenn ich Buddha-Worte riichtig erinnere. Nichts buchstäblich, aber der Kern.
"Jeder ist sich selbst sein eigener Beschützer" heißt es oft in buddhistischen Unterweisungen.
Meiner Erfahrung nach bezieht sich dies hauptsächlich auf die Ethik: bewußt unheilsame Handlungen vermeiden schützt uns (andere übrigens auch) vor Leiden in Gegenwart und Zukunft.
Aber in Sachen Meditationstechnik und Erkennen und Beseitigung der angeborenen Unwissenheit:
wie soll man da nur sein eigenes Licht oder sein eigener Beschützer sein?
Willst du von anderen nichts lernen?
Du liest aber doch gute Bücher von anderen Meistern.
Wärst du auf alles selber gekommen, was man von buddhistischen Lehrern lernen kann?
Ich praktiziere, und zwar sehr viele Jahre.... in den Büchern ich bekomme nur die Bestätigung, oder die entsprechedende Erklärungen, für was, wie kann ich meine lebendige Erfahrungen interpretieren, einordnen, erfaassen, oder so wie "schubladiesieren".
Ansonten ich hätte doch gerne Belletristik gelesen.
Man lernt wirklich nur von dem eigenem Schmerz, oder Leid.... Und von dem eigenen Licht, auch.
Und, apropo, mich würde sehr interessieren, in welcher Verhältnis stehen mit-für-einader Die Leere und das bedingte Entsstehen, ich kann doch kein Buch darüber fragen, aber dich doch, oder?
Und warum es mich interessiert? Auch wegen meiner Erfahrungen , als ich praktiziere.
LG.
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Allerdings ist Intuition nicht jedem gegeben.
Aus Interesse: Gibt es tatsächlich Menschen, die keine Intuition im Sinne von Erkenntnissen kennen?
Das kann ich nicht wirklich wissen, Aravind. Aber ich vermute - und zwar aus Erfahrung.
In meinem Leben hat sich ganz Entscheidendes immer aufgrund von Intuition gezeigt. Erst später - sogar noch heute nach zig Jahren - lese oder höre ich plötzlich davon, dass aufgrund von Forschungsergebnissen ... und ich weiß das schon seit Jahren.
Das nenne ich Intuition.
(Leider glaubt mir keiner, deshalb fühlte ich mich auch oft alleine, aber das stört mich nicht mehr)
Oder ich fahre - wie eben früher üblich ohne Navi - in eine unbekannte Gegend, biege plötzlich ab und stehe vor dem Ziel. Huch! Klasse!
Oder ich biege ab und höre abends, dass es auf der "normalen" Strecke einen langen Stau gab ...
Ich bekomme übrigens auch immer einen Parkplatz, meistens direkt am Ziel.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so verklebt im Kopf bin, sondern total offen und hingucke, hinspüre ...
Denn durch das Gegenteil kann ich ja beobachten, wie schwer es ist, sich auf die notwendige Entspannung einzulassen, dafür aber total blockiert im Kreis zu fahren.
Vielleicht hat jede/r Intuition, aber nicht jede/r kann sich entspannt auf sein Gefühl einlassen, sondern denkt, "warum bin ich jetzt abgebogen" und wendet wieder.
In der Kürze liegt die Würze, so sagt man , oder?
aber nicht jede/r kann sich entspannt auf sein Gefühl einlassen,---Zitat.
" entspannt....ein-lassen...keine Mühe, keine innere Arbeit, so zu-lassen und los-lassen.... Schön , lapidar und prägnant ausgedrückt!
Man brauchts nicht zu tun.
Sein-Modus. ( versus Tun-Modus). Wie im Dao.
LG.
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Hinzufügen möchte ich noch, Aravind, dass auch die Lehre Buddhas intuitiv erfasst werden kann, noch bevor die gesamte Lehre im Detail bekannt ist. Das, was gewollt ist, ist entscheidend. Und das erfassen sowohl Psychologen, Philosophen, Forscher, Politiker und viele andere mehr, wenn sie denn offen sind und nicht "beschränkt" im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das ist eben nicht jedem gegeben. Es ist - wie so vieles - ein Geschenk, vielleicht von den Eltern.
Deshalb muss ich auch nicht glauben. Und deshalb bin ich auch immer wieder an Grenzen gestoßen bei anderen Religionen.
Ich habe mich immer für den Ursprung interessiert und nicht für ihre Auswüchse.
Nun könnte man das auch anders nennen - z.B. Eigensinn.
Es ist wie mit der Gleich-Gültigkeit und der Gelassenheit. Beides sieht zunächst gleich aus.
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" entspannt....ein-lassen...keine Mühe, keine innere Arbeit, so zu-lassen und los-lassen.... Schön , lapidar und prägnant ausgedrückt!
Man brauchts nicht zu tun.
Sein-Modus. ( versus Tun-Modus). Wie im Dao.
LG.
Oder wie im "Geist des Zen" Huang Po.
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Allerdings ist Intuition nicht jedem gegeben.
Aus Interesse: Gibt es tatsächlich Menschen, die keine Intuition im Sinne von Erkenntnissen kennen?
Das kann ich nicht wirklich wissen, Aravind. Aber ich vermute - und zwar aus Erfahrung.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so verklebt im Kopf bin, sondern total offen und hingucke, hinspüre ...
Denn durch das Gegenteil kann ich ja beobachten, wie schwer es ist, sich auf die notwendige Entspannung einzulassen, dafür aber total blockiert im Kreis zu fahren.
Vielleicht hat jede/r Intuition, aber nicht jede/r kann sich entspannt auf sein Gefühl einlassen, sondern denkt, "warum bin ich jetzt abgebogen" und wendet wieder.
Es hat was mit Vertrauen zu tun und einer Offenheit den Dingen und Geschehnissen gegenüber. Pascal sagte dazu: Das Herz kennt Gründe, die der Verstand nicht kennt. Und es ist das, was im Dhammapada als erster Vers sich findet: Den Dingen geht der Herz-Geist voraus. Intuition kann dann wirken, wenn es ein absichtsloser Geist ist, wenn also die Offenheit auch auf das Ergebnis einer Entscheidung sich bezieht.
Da wir dazu neigen unsere Entscheidungen später zu rechtfertigen, geben wir dann auch der Intuition recht, was sich nun nicht wirklich beweisen lässt. Wir haben eben nur nach Gefühl entschieden und das sagt nichts darüber aus, ob diese Entscheidungsgrundlage auch gerechtfertigt ist.
Wie sehr dieser Einwand gegen Intuition berechtigt ist, zeigt das Beispiel der erwähnten mathematischen Intuition. Sie setzt eine lange Erfahrung im Fach voraus und kann dann durchaus auch mal eine Art Geistesblitz erzeugen. Dann aber muss so eine intuitive Idee auch wieder bewiesen werden und das kann auch bedeuten, dass sie falsch war.
Deshalb arbeitet die Naturwissenschaft und die Wissenschaft allgemein überwiegend mit Beobachtung, Experiment und Messreihen - und das Intuitive wird den behaupteten Genies überlassen, die ab und an im Labor vorbei schauen und eine Idee raus hauen.
Daniel Kahnemann hat mit seinem System 1 und System 2 die beiden Denksysteme näher beschrieben in seinem Buch "Schnelles Denken, langsames Denken" - und es ist eine Warnung an die Neigung zur Selbstüberschätzung, denn Logik und rationales Denken ist sehr energieaufwändig und anstrengend und somit entscheiden wir lieber meistens aus dem Bauch heraus und rationalisieren dann hinterher.