Alle Wesen bestehen durch Nahrung. So wie das Essen Nahrung für den Körper ist, ist allgemein gesehen die Freude Nahrung für den Geist. Ohne Freude siecht man dahin und geht ein wie eine Blume im Herbst. Irgendwo muss man seine Freude hernehmen, hat man sie nicht in sich, holt man sie aus den Sinnen. Das ist so bis zum höchsten Gleichmut, dem Frieden und der unerschütterlichen Geistesruhe, Nibbana, dort gibt es keinen Mangel mehr und kein Begehren. Der Weg dorthin ist ein Weg immer höherer Stufen der Freude, die jeweils niedrigere Freuden ersetzt:
Der Bhikkhu löst sich ab von dem Verlangen nach Sinnengenüssen und unheilsamen Regungen und erreicht die mit Nachdenken und Überlegen verbundene, aus der Ablösung entstandene, von Freude und Wohlbehagen erfüllte erste Stufe der Versenkung und bleibt darin. Er füllt und durchtränkt seinen Körper mit Freude und Wohlbehagen, die aus der Ablösung entstanden sind, so daß kein Teil seines Körpers von der Freude und dem Wohlbehagen undurchtränkt bleibt. Wie ein Bademeister in einer Messingschale Waschpulver mit Wasser anfeuchtet und knetet, bis der zum Baden bereitete Teig mit Feuchtigkeit ganz durchtränkt ist, ohne zu tropfen, so durchtränkt der Bhikkhu seinen ganzen Körper mit Freude und Wohlbehagen. Wer dies unermüdlich und eifrig übt, dem schwinden weltliche Wünsche und Sorgen, sei Geist beruhigt sich, richtet sich auf einen einzigen Gegenstand und sammelt sich. So übt man Körperbetrachtung.
usw. M.119.
Oder hier:
Was, o Herr, ist der Segen und Lohn der heilsamen Sitten?«
Reuelosigkeit, Ānanda, ist der Segen und Lohn der heilsamen Sitten. Was aber, o Herr, ist der Segen und Lohn der Reuelosigkeit?« Freude, Ānanda.« Und was, o Herr, ist der Segen und Lohn der Freude?« Verzückung, Ānanda.« Und der Verzückung, o Herr?« Gestilltheit, Ānanda.« Und der Gestilltheit, o Herr?« Glücksgefühl, Ānanda.« Und des Glücksgefühls, o Herr?« Geistessammlung, Ānanda.« Und der Geistessammlung, o Herr?« Wirklichkeitsgemäßer Erkenntnisblick, Ānanda.« Und des wirklichkeitsgemäßen Erkenntnisblickes, o Herr?« Abwendung und Entsüchtung, Ānanda.« Und was, o Herr, ist der Segen und Lohn von Abwendung und Entsüchtung?« Der Erkenntnisblick der Erlösung, Ānanda. A.X.1.
Sowohl in der zeitweiligen Vertiefung als auch im gesamten achtfachen Pfad spielt Freude eine wesentliche Rolle, es ist kein Weg trockenen Philosophierens oder schmerzlicher Entbehrung. Die gewöhnlichen Sinnesfreuden um die sich die Welt dreht lassen sich aufgeben wenn man einen besseren Ersatz findet. Dazu ist freilich rechte Anstrengung nötig.