Relative und absolute bzw. letztendliche Wahrheit

  • Da Void den Thread Subjekt, Objekt und Wirklichkeit im Anfängerbereich geschlossen hat, mache ich hier weiter.


    Wie würdet ihr die relative und die letztendliche/absolute Wahrheit beschreiben?

    Sind es Synonyme für Samsara/ Nirvana (Buddhaschaft)?

  • Ich verwende die Begriffe meistens so wie sagst : Absolute Wahrheit gleich Nirwana relative Wahrheit gleich Samsara.


    Aber ich bin dabei immer auch ziemlich vorsichtig, weil die buddhistischen Begrifflichkeiten ja aus ihrem ganz eigenen philosophischen Kontext kommen,

    und es da meistens stärkere Abweichungen von dem gibt, wie wir es gewohnt sind Begriffe zu verwenden.


    Außerdem finde ich die buddhistische Philosophie wirklich schwierig zu verstehen, das macht mich dann noch etwas vorsichtiger.


    Ich arbeite lieber mit den drei Ebenen Ausstahlungszustand, Freundenzustand und Wahrheitszustand und im Mahamudra diese dann möglicht wenig von einander getrennt. Aber mit dem Kopf komme ich da nur sehr bedingt weiter um das wirklich zu verstehen.


    _()_

  • Hallo, im Buch "Die Lehren des tibetischen Buddhismus" von Dalai-Lama im Glossar es steht der Begriff " Zwei Wahrheiten" . /konventionelle und endgültige/. S.267.

    im Buch "Harvard-Vorlesungen" auf der S.66-67. D.-L benutzt genau diesselbe Worte.

    Kurz auf den Nenner gebracht, Buddha ( in der tiefen meditativen Versunkung in die "Leerheit"-S.66 unten) nimmt alles bar der eigenen selbständigen /inhärenten/ Existenz. Das wäre vergleichbar mit der endgültigen Wahrheit.

    D.-L führ den Beisspiel aus mit dem "Farnbenblinden".

    Man kann ihm nichts erklären, was der "Normale" Mensch alles sieht. Auch so wie Buddha kann es nichts in der Sprache , usw... zu vermitteln, was es "Sich anfühlt" ---die "Leerheit" zu "Sehen".

    Deswegen er spricht meistens so, "als ob" die Phänomene die inhärente Existenzen "hätten". So wie im Pali-Kanon , z.B.

    Er macht , gleichsam, Zugeständnis, den "normalen" Schülern gegenüber.

    Auch in zwei Büchern es gibt auch, wie es auf tibetisch heisst.

    Dassselbe genau man findet im Buch " Mit allem verbunden" von G.T. Ngawang. /Glossar/.

    Warum, aber das ist schon von mir...*lach* , man sollte von neuem das Fahrrad zu erfinden, oder die Amerika zu entdecken, denn alles schon da ist. Hm?

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • ich muss mich zeitlebens auf die konventionelle Wahrheit stützen, um die endgültige Wahrheit zu erkennen.

    Ja, das war der Volltreffer!:like:

    _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Im Theravada gibt es die Unterscheidung in paramattha und vohara:


    Zitat

    Paramattha-sacca, -dhamma, -vacana, -desanā


    'Im höchsten Sinne gültige Wahrheit' (Ding, Ausdrucksweise, Darlegung), sagt man zum Unterschiede von der bloß 'konventionellen Wahrheit' (siehe vohāra-sacca) usw.

    Der Buddha nämlich bediente sich bei Darlegung seiner Lehre bisweilen der zwecks gegenseitiger Verständigung im gewöhnlichen Verkehr gebräuchlichen 'konventionellen Ausdrucksweise', bisweilen aber der der Wahrheit im höchsten Sinne entsprechenden philosophischen Ausdrucksweise.

    Im höchsten Sinne (paramattha) nämlich, so lehrt der Buddhismus, ist das sog. Dasein ein bloßer Prozess von beständig wechselnden körperlichen und geistigen Phänomenen, und weder innerhalb noch außerhalb dieses Werdeprozesses ist irgend eine beharrende Ich-Einheit oder Persönlichkeit anzutreffen.

    Wenn also in den Texten von einem Wesen, einer Person, einem Selbst oder gar von der Wiedergeburt eines Wesens die Rede ist, so ist das selbstverständlich nicht im absoluten und höchsten Sinne (paramattha) gesagt, sondern als bloße 'konventionelle Ausdrucksweise' (vohāra-vacana) aufzufassen. .


    Hier ist eine Tabelle über die bedingten und die unbedingten Wirklichkeiten nach dem Abhidhamma.

  • Die Tabelle versteh ich und bin einer "Meinung". Vor einiger Zeit hätte ich vieles zu meckern und hab auch gemeckert. Heute ist das wie schon immer gewusst.:D

  • Es gibt gewiss irgendwo in den Studienunterlagen eine genaue Definition der Wahrheiten:

    In den Studienunterlagen gibt es nicht die eine genaue Definition der zwei Wahrheiten, die für alle philosophischen Schulen des Hinayana und Mahayana gültig wäre. Die Vaibhasikas, die Sautrantikas, die Cittamatrins, die Svatrantika-Madhyamikas und die Prasangika-Madhyamikas definieren die zwei Wahrheiten unterschiedlich. Gemeinsam ist allen Definitionen, dass die zwei Wahrheiten eine Einteilung aller Phänomene ist. Dass heißt dass man alle Phänomene entweder der konventionellen Wahrheit oder der letztlichen Wahrheit zuordnen kann. Es gibt kein Phänomen, das nicht zu einer dieser beiden Wahrheitsebenen gehört.


    Definition der Vaibhasikas:


    Konventionelle Wahrheit: Ein Phänomen, das so beschaffen ist, dass das Bewusstsein, von dem es erfasst wird, entfällt, wenn dieses Phänomen zerstört oder im Geiste zerteilt wird.


    Letztgültige Wahrheit: Ein Phänomen, das nicht so beschaffen ist, dass das Bewusstsein, von dem es erfasst wird, entfällt, wenn dieses Phänomen zerstört oder im Geist zerteilt wird.


    Beispiel für eine konventionelle Wahrheit wäre eine Tonvase. Eine letztgültige Wahrheit wären die kleinsten Materieteilchen.


    Definition der Sautrantikas:


    Konventionelle Wahrheit: Ein Phänomen, welches nur als Benennung durch das Denken oder die Sprache existiert.


    Letztgültige Wahrheit: Ein Phänomen, welches nicht nur als Benennung durch das begriffliche Denken oder die Sprache, sondern von seiner eigenen Seite her existiert.


    Für die Sautrantikas sind die konventionellen Wahrheiten beständige Phänomene. Die letztgültigen Wahrheiten sind unbeständige Phänomene, Produkte, kausal Entstandenes.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Viel Dank, mukti , für Deine wichtige Anmerkung. Ich bin in Diskussionen schon gelegentlich auf die unrichtige Vorstellung gestoßen, das Schema der zwei Wahrheiten sei eine 'Spezialität' des Mahāyāna. Jedoch ist das Verständnis (sofern überhaupt vorhanden) dieser beiden Traditionen unterschiedlich, was man beim Dialog zwischen Theravadin und Mahāyānin beachten sollte. Grundsätzlich geht es um die sprachlichen Ausdrucksmittel in der Kommunikation des Buddhadharma - und da ist beim Theravada zwischen der konventionellen Sprache einerseits (die uns in den Sutten des Palikanon überwiegend begegnet) und der philosophisch-psychologischen Fachsprache des Abhidhamma andererseits zu unterscheiden.


    Dieses Konzept der 'zwei Wahrheiten' erfuhr durch Nagārjuna (vgl. insbes. MMK 24.8 - 24.12) eine Wandlung des Verständnisses, das zu einem Merkmal mahāyānischer Traditionen wurde. Durch seine Methode der logischen Dekonstruktion zeigte er auf, dass philosophische Konstrukte, wie sie insbesondere im Kontext der dharma-Theorie diskutiert wurden (und in den Abhidhamma / Abhidharma - Texten der diversen Kanones ihren Ausdruck gefunden hatten), eben auch nur dies sein können: Konstrukte, 'entfaltete [Vorstellung]', prapañca. 'Wahrheit' im Sinne des Übereinstimmens von Aussagen mit dem So-Sein ihres Objektes ist nach diesem Verständnis etwas, das sich grundsätzlich sprachlichem Ausdruck und logisch-diskursivem Erfassen gänzlich entzieht.


    Trotzdem ist diese Wahrheit nicht völlig unkommunizierbar. Was sich kommunizieren lässt, sind dṛṣṭi: Ansichten. Ansichten basieren immer auf einer Perspektive (einer Subjekt-Objekt-Beziehung) und diese Perspektive wiederum ist die Relation des Ansehenden auf etwas Angesehenes. Diese Relation lässt sich sprachlich ausdrücken - und wenn das 'Angesehene' die Wahrheit, paramārthasatya, ist, dann haben wir im Ausdruck eine relative Wahrheit, saṃvṛtisatya. Wenn.


    Festzuhalten ist, dass in beiden Traditionen beide Wahrheiten nicht als widersprüchlich angesehen werden - aber zu beachten ist bei relativen Wahrheiten eben die Relation. Wobei ein nicht unwichtiger Teil dieser Relation das Eingehen auf den Empfänger der relativen Wahrheit ist. Übrigens ist das auch der Grund, warum zur Einleitung einer Sutte standardmäßig die Einführung in die Situation gehört, in der sie gesprochen wurde. Insbesondere die soziale Funktion und damit der Verständnishorizont des oder der Belehrten (Bhikkus, Brahmanen, Adlige, Kaufleute, Jäger, Holzfäller usw. usf.) ist für die Gestaltung der 'Botschaft' von Belang - was dem Leser oder Hörer Hier und Jetzt (idR kein Bhikku, Brahmane, Adliger ...) auch ein gewisses Einfühlungsvermögen abfordert. Genau da liegt die Fallgrube des Fundamentalismus. Diese Notwendigkeit der 'Gestaltung' ist übrigens auch der Ansatz, aus dem im Saddharma Puṇḍarīka Sūtra das didaktische Konzept der 'geschickten Mittel' (upāyakauśalya) entwickelt wurde.


    Mit 'Samsara' oder 'Nirvana' hat das alles erst einmal gar nichts zu tun. Es geht lediglich darum, wie man über das Unaussprechliche spricht.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Verschoben

    Ich habe die Beiträge von Schmu und Leuchtende Birke zum Thema "Unterschiedliche Lehrmeinungen" und daraus folgend unterschiedliche Sichten auf die 4. edlen Wahaheitn in den Thread "Unterschileiche Lehrmeinungen" verschoben

    Dann macht mein Verweis auf die Beiträge (x) natürlich keinen Sinn mehr. Außerdem möchte ich den folgenden Teil meines Beitrags noch hier stehenlassen. Okay?


    I. Vertrautsein mit den "Wahrheitsebenen", um die 4 edlen Wahrheiten zu verstehen

    II. Unterschiedliches Verständnis der "Wahrheitsebenen" von Theravada und Prasangika (siehe Beiträge (6) und (3, 10) und weitere)

    ___

    > eine Konfession versteht die 4 Wahrheiten nicht korrekt bzw. umfassend

    > aus dem nicht-korrekten Verstehen folgt eine unterschiedliche Lehrmeinung.


    Korrekt?

  • Viel Dank, mukti , für Deine wichtige Anmerkung. Ich bin in Diskussionen schon gelegentlich auf die unrichtige Vorstellung gestoßen, das Schema der zwei Wahrheiten sei eine 'Spezialität' des Mahāyāna.

    Gerne, mehr als den Hinweis auf dieses Thema im Theravada werde ich hier vermutlich nicht beitragen können und wollen. Abgesehen von der Frage wie es mit der intellektuellen Potenz steht, aus diesem Grund:


    Zitat

    Sudhana:


    Dieses Konzept der 'zwei Wahrheiten' erfuhr durch Nagārjuna (vgl. insbes. MMK 24.8 - 24.12) eine Wandlung des Verständnisses, das zu einem Merkmal mahāyānischer Traditionen wurde. Durch seine Methode der logischen Dekonstruktion zeigte er auf, dass philosophische Konstrukte, wie sie insbesondere im Kontext der dharma-Theorie diskutiert wurden (und in den Abhidhamma / Abhidharma - Texten der diversen Kanones ihren Ausdruck gefunden hatten), eben auch nur dies sein können: Konstrukte, 'entfaltete [Vorstellung]', prapañca.


    Solches prapañca (Pali: papañca) gehört wohl nicht zum "Kernholz" der Lehre:


    Zitat

    'Ihr Bhikkhus, was die Quelle anbelangt, durch welche die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, einen Mann bedrängen: wenn dort nichts gefunden wird, woran man sich ergötzen könnte, was man willkommen heißen könnte und woran man sich festhalten könnte, dann ist dies das Ende der Neigung zur Begierde, der Neigung zur Abneigung, der Neigung zu Ansichten, der Neigung zum Zweifel, der Neigung zum Dünkel, der Neigung zur Begierde nach Werden, der Neigung zur Unwissenheit; dies ist das Ende des Gebrauchs von Knüppel und Waffe, von Streit, Zank, Streitgesprächen, Anschuldigung, Gehässigkeit und falscher Rede; hier hören diese üblen unheilsamen Zustände ohne Überbleibsel auf' M.18.


    Zitat

    Sudhana:

    Trotzdem ist diese Wahrheit nicht völlig unkommunizierbar. Was sich kommunizieren lässt, sind dṛṣṭi: Ansichten. Ansichten basieren immer auf einer Perspektive (einer Subjekt-Objekt-Beziehung) und diese Perspektive wiederum ist die Relation des Ansehenden auf etwas Angesehenes. Diese Relation lässt sich sprachlich ausdrücken - und wenn das 'Angesehene' die Wahrheit, paramārthasatya, ist, dann haben wir im Ausdruck eine relative Wahrheit, saṃvṛtisatya. Wenn.


    Das wäre dann wohl eine relative Wahrheit die sich bei allen Menschen gleich zeigt, nach der Gleichheit ihrer Beschaffenheit, also der Zusammensetzung der Daseinsgruppen (khandha). Aus allgemein menschlicher Perspektive ließe sich diese Wahrheit gewissermaßen auch als absolut bezeichnen, in dem (eingeschränkten) Sinn dass sie für alle gilt. Das betrifft das "Kernholz" der Lehre, indem rechte Ansicht (sammā-ditthi) den erstgenannten Punkt des achtfachen Pfades bildet.


    Zitat

    Sudhana:

    Festzuhalten ist, dass in beiden Traditionen beide Wahrheiten nicht als widersprüchlich angesehen werden - aber zu beachten ist bei relativen Wahrheiten eben die Relation. Wobei ein nicht unwichtiger Teil dieser Relation das Eingehen auf den Empfänger der relativen Wahrheit ist. Übrigens ist das auch der Grund, warum zur Einleitung einer Sutte standardmäßig die Einführung in die Situation gehört, in der sie gesprochen wurde. Insbesondere die soziale Funktion und damit der Verständnishorizont des oder der Belehrten (Bhikkus, Brahmanen, Adlige, Kaufleute, Jäger, Holzfäller usw. usf.) ist für die Gestaltung der 'Botschaft' von Belang - was dem Leser oder Hörer Hier und Jetzt (idR kein Bhikku, Brahmane, Adliger ...) auch ein gewisses Einfühlungsvermögen abfordert. Genau da liegt die Fallgrube des Fundamentalismus.


    Die an das Individuum angepassten Lehrreden sollen wohl letztlich zur allgemeingültigen rechten Ansicht (sammā-ditthi) führen. Demnach müssten sich die verschiedenen individuellen Ansichten sozusagen unter einen Hut bringen lassen, indem sie vorerst den Ansichten der Blinden gleichen die jeweils einen anderen Teil eines Elefanten zu fassen kriegen (Ud.VI.4.). Ihre Beschreibungen sind richtig, aber keine rechte Ansicht wenn sie nicht weiter vordringen und den Teil für das Ganze halten. Wobei die Darlegung der Wahrheit nicht zu einer Ausbreitung (papañca) veranlassen soll die endlose Argumentationen und Streitgespräche nach sich zieht, sondern zu einer Vertiefung, um von der Oberfläche individueller Ansicht in die Tiefe des Erkennens und Erfahrens zu sinken bzw. des tatsächlichen Sehens der Wahrheit, wie ja "ditthi" wörtlich "sehen" bedeutet.


    So verstehe ich das jedenfalls und man darf mich ruhig in die Kategorie "Holzfäller" einordnen, dem so eine einfache nachvollziehbare Erklärung der zwei Wahrheiten als Formel für die Praxis genügt, wie sie Nyanatiloka gibt (erlaube mir einen Teil des Zitats zu wiederholen):


    Zitat

    Im höchsten Sinne (paramattha) nämlich, so lehrt der Buddhismus, ist das sog. Dasein ein bloßer Prozess von beständig wechselnden körperlichen und geistigen Phänomenen, und weder innerhalb noch außerhalb dieses Werdeprozesses ist irgend eine beharrende Ich-Einheit oder Persönlichkeit anzutreffen.

    Wenn also in den Texten von einem Wesen, einer Person, einem Selbst oder gar von der Wiedergeburt eines Wesens die Rede ist, so ist das selbstverständlich nicht im absoluten und höchsten Sinne (paramattha) gesagt, sondern als bloße 'konventionelle Ausdrucksweise' (vohāra-vacana) aufzufassen..


    Mit dieser Verwirklichung wäre wohl das Ende des achtfachen Pfades erreicht.

  • Wenn also in den Texten von einem Wesen, einer Person, einem Selbst oder gar von der Wiedergeburt eines Wesens die Rede ist, so ist das selbstverständlich nicht im absoluten und höchsten Sinne (paramattha) gesagt, sondern als bloße 'konventionelle Ausdrucksweise' (vohāra-vacana) aufzufassen.

    Da frage ich mich nur, weshalb das Anhaften an persönliche Wiedergeburt in einigen Schulen gelehrt wird und dieser Glaube (=falsche Ansicht) in Schulen, die es nicht explizit lehren, dennoch toleriert wird ?


    Wenn alle Menschen erleuchtet wären, wären Mönche und Klöster überflüssig.

  • Punk

    Mein Lieber, frage bessser, was doch konkret sollte überhaupt wiedegeboren werden? Hm, das reicht doch sogar Wiki aus:


    Zitat

    Schüler des Buddhismus stehen manchmal vor dem intellektuellen Dilemma, dass die Lehre von Anatta und die Lehre der Wiedergeburt einander auszuschließen scheinen. Wenn es kein Selbst gibt, keine dauerhafte Essenz einer Person, was wird dann wiedergeboren? Buddha diskutierte dies in einem Gespräch mit einem Brahmanen namens Kutadanta (Kūtadanta Sutta, 5. Lehrrede im Dígha Nikaya). Es ist demnach lediglich der karmische Impuls, der die Verbindung zwischen den einzelnen Leben herstellt. Es gibt keine Substanz, die übertragen wird. Wie bei einer brennenden Kerze, der das Wachs ausgeht, wird in dem Moment des Verlöschens eine neue Kerze an der Flamme entzündet. So bleibt die Flamme erhalten, der Brennstoff ist ein neuer.

    Einige Buddhisten sagen, dass es nicht schwieriger sei zu verstehen, wie „Ich“ sterben und wiedergeboren werden kann, als zu verstehen, wie „Ich“ noch genau dieselbe Person sein kann, die sie vor ein paar Minuten war. Für Fortgeschrittene in der buddhistischen Geistesschulung besteht keine Identität vom jeweils jetzigen Selbst mit dem Selbst, das es noch vor einigen Minuten gab; und es gibt auch keine Identität des Selbst, das gerade jetzt existiert, mit dem Selbst, das noch vor einigen Leben existierte. Verbunden sind sie nur durch eine Kontinuität der Veränderung, nicht jedoch durch eine feste Substanz. Gleichsam ein fließender Fluss, der schon eine Minute später ein anderer ist.

    Eine weitere Schwierigkeit beim Verständnis der Lehre von Anatta ist, dass sie der Vorstellung von der Buddhalehre als einem Pfad der Praxis widerspricht. Aus der Lehre von Anatta kann man ableiten, dass es niemandem möglich sein kann, sich selbst vom Anhaften zu befreien. Da es kein Selbst gibt, kann das Selbst kein Selbst befreien. Man befreit sich also 'bloß' von der Wahrnehmung des Selbst.

    Man kann doch auch nachlesen, dass Mahayana mir der Buddha-natur am ende nichts aus dem Luft erschienen wurde.

    Der Keim war genug schon Im Theravada/Pali / Kanon präsent.

    Man hatte kein neues Amerika erfunden, nur ent-deckt, mehr nichts.

    Ich erinnere im diesem Zusammmehang sehr guten Artikel aus der Sicht von Prasangika Madhamyaka.

    Es alles war und ist schon erleuchtet. Und wird auch.

    Wie der klare Himmel.

    Aber die Boddhisattvas machen sich auf den Weg trotzdem. Das klingt wirklich paradoxal.

    Aber aus der Sichtweise der absoluten Wahrheit das sollte doch nichts weiter wundern.

    Denn wir leben doch alle in der relativen "Wirk-lich-keit".

    Das war kein Versprechen. Karma als Tun ist nur dank / durch die "Leeerheit" möglich. Anders ausgedrückt, die Leerheit ermöglicht das Tun und dann alles lauft weiter....

    Wenigstens für meine katze, die real die Mäuse frisst, wie ich auch real diesen ganzen Schwachsinn abtippe.

    Aber rein logisch ich finde keine Katzen, und keinen "Mich".

    Wahrscheinlich , ich sollte meine Liebe katze wirklich als die


    Schrödingers Katze – Wikipedia


    zu benennen.

    Und das wäre nur wie die "bloße" Benennung auch.

    Das alles ist nichts schwer rein intellektuell zu verstehen.

    Schwer kommt es dann vor, wenn meine Katze da-zwichen sich ver-irrt fühlt.

    Sie kommt damit nichts klar, dass es alles passiert, wie das Klatschen des Handes, aber wie in der Leere dazwischen.

    Ich kann dann das "Klatschen" per se nichts so überhaupt als etwas reales / festes/ zu finden. So , etwas eher, festnageln.

    Das passt in keine Raster.

    Und trotzdem es ist real, denn wenn meine katze sehr lange ohne Mäuse auskommen würde, dann die verreckt einfach. Und zwar absolut real.

    Aber was verreckt doch? Die katze war doch nichts da!

    Ach, ich habe die Lösung gefunden.

    Es würde Zen-Katze heissen.

    Die ist real, aber innerlich leer( bedingt, von Zuständen und Ursachen abhängig)... Und von den eigenen Teilen, wie die weiche Pfoten, usw...

    Wenn ich meine arme bis zum Ende herausprepariere, ich kann nur wie die "Raum-Partikeln" finden.

    Oder ich finde Buddha-Natur der katze, warum nichts?

    Die Profis hier könnnen es alles korrigieren, ich bin keiner, wie meine Leere Katze.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • 1 ad relative und absolute Wahrheit:


    Taschenspielertrick ! Was ist denn nun die Wahrheit ? Ist die sogenannt relative Wahrheit wahr oder die absolute ? Ist die absolute Wahrheit wahrer als die relative Wahrheit? Oder ist die relative Wahrheit wahrer als die absolute ? Ich glaube die relative Wahrheit ist wahr und die sogenannt absoltute Wahrheit ist ein Hirngespinst.


    Ich weiss nicht was „Wiedergeburt“ sein soll. Die Hindus haben da klare Vorstellungen, auch die Juden, Christen und Moslems, die glauben sie werden im Jenseits wiedergeboren. So gesehen wäre ich am liebsten Moslemattentäter, so wegen den 40 Jungfrauen, die mich in den ewigen Jagdgründen des Islams befriedigen.

    Buddha hat zwar richtig gelehrt: es gibt keine Wiedergeburt, denn man lebt ja eigentlich gar nicht wirklich, man ist bloss eine chemisch-physikalische Geist-Körpermaschiene ( nama-rupa) ohne Person dahinter, die bilden wir uns nur ein. Aber das will ja eigentlich niemand hören, die Jungfrauen sind da viel verlockender oder vielleicht doch lieber eine buddhistische Wiedergeburt als Popstar…>>>> Zack, Stockschlag auf den Kopf vom autoritären Zenmeister <<<<< hier herrschen strenge Regeln!


    Damit, d.h mit der Lehre der Körpermaschiene, nama- rupa und so holt man natürlich keinen einzigen religiösen Anhänger hinter dem Ofen hervor, der schön brav Opfer darbringt, sich brav und ehrfürchtig vor den Mönchen verneigt, seine Essschalen mit Esswaren und Geldscheinen füllen in der Hoffnung auf eine gute Wiedergeburt.


    Das ist menschlich und gab es bei uns ja früher auch in Form des Ablasshandels. Da profitieren Menschen, die vorgeben, sie stünden näher an den jeweiligen religiösen Fetischen von naiven Gläubigen. Deshalb das ganze Geschwurbel. Aufgrund dessen entstand bei uns die Reformation.

    Ist je auch im Buddhismus so. In Europa nicht ganz so doll wie in Asien, aber auch mit einer gewissen Unterwürfigkeit.


    In diesem Sinn und aufgrund meiner posts, könnt ihr mich quasi als Martin Luther des Buddhismus betrachten :) :lol::rofl:



    Nun allerdings ist Lehre Buddhas schon toll, man kann sich weiterentwickeln vom Steinzeitaffen zum kompletten Menschen. Das haben aber vielleicht nur die drei, vier ersten Buddhisten, Gautama, Anando und so geschafft, alle anderen , na ja ich weiss nicht…..

    5 Mal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Damit, d.h mit der Lehre der Körpermaschiene, nama- rupa und so holt man natürlich keinen einzigen religiösen Anhänger hinter dem Ofen hervor, der schön brav Opfer darbringt, sich brav und ehrfürchtig vor den Mönchen verneigt, seine Essschalen mit Esswaren und Geldscheinen füllen in der Hoffnung auf eine gute Wiedergeburt.

    DAS sind Deine Erfahrungen mit Buddhismus in Deutschland? Das würde mich auch irritieren. In welchen Gruppen ist das denn so?


    Als Martin Luther des Buddhismus kommst Du leider zu spät. ;)

    In Asien hat dieses Thema, die Erstarrung in Ritualen *an Stelle von Meditations-Praxis*, die Vipassana-Bewegung vor über 200 Jahren aufgegriffen und bis heute immer wieder umgesetzt. Ist Dir das nicht bekannt?


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Punk .

    Nichts persönlich gemeint, bitte.

    Weiss du, worin liegt der Unterschied zuwischen unseren Beiträgen?

    Ich versuche verzweifelt dem Usagbarem, dem Unuassprechlichen den Ausdruck zu verleihen, es zu verstehen, obwohl ich weiss, das gelingt mir niemals.

    Aber du versucht dieses "lebendige Geheimnis" zu ent-leeren, zu entschlacken und sieht drin nur die erstarrte Formen und Ritualen.

    P.S. Schade, dass meine Katze nichts bellen kann. Du bekommst von ihr keinen Ablass. eher gewaltige Tracht Prügel. Denn du hast keinen Respelt gegenüber der Leeren Katze und auch.... der "letzendlichen Wahrheit ".

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • 1 ad relative und absolute Wahrheit:


    Taschenspielertrick ! Was ist denn nun die Wahrheit ? Ist die sogenannt relative Wahrheit wahr oder die absolute ? Ist die absolute Wahrheit wahrer als die relative Wahrheit? Oder ist die relative Wahrheit wahrer als die absolute ? Ich glaube die relative Wahrheit ist wahr und die sogenannt absoltute Wahrheit ist ein Hirngespinst.

    Zitat

    Glauben ist nicht wissen

    Zitat

    Wenn ein Mann 40 alte Krampen die nur am rumkeifen sind verlockend findet, gibt es das?:lol::erleichtert:

    Was ist ein kompletter Mensch? Ich dachte Evolution wäre erst abgeschlossen, wenn eine Spezies ausstirbt.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Wiedergeburt ist in diesem Geist nicht zu erfassen, lernte ich einst.🙏

  • Ich würde dir das so beschreiben und das ist es wie ich es verstanden habe aus den wunderschönen Lehren Buddhas


    relative Wahrheiten können ich ständig verändern , bsp : heut ist es warm weil die Sonne scheint und morgen ist es kalt weil es regnet. Das es warm ist , ist also keine endgültige Wahrheit weil es sich verändert - morgen regnet es und wird kalt werden.


    Eine endgültige Wahrheit kann man nicht verändern, ist letztendlich für jeden gültig und für alles. abhängiges Entstehen , Vergänglichkeit sind sozusagen Wahrheiten die für jeden und alles gelten ., nicht?


    Buddha trennte niemals die relative Wahrheit von der endgültigen Wahrheit.



    Und ich sage bewusst abhängiges Entstehen oder Vergänglichkeit da die Erkennis dieser beiden zur Leerheit führt und man braucht diese Lehren und kann sie nicht überspringen . da ich ein Anfänger bin , taste ich mich genau auf diesem Weg heran wie es Buddha im Reissetzling Sutra bereits erwähnte - ,, wer abhängige Entstehen sieht , sieht den Dharma , wer den Dharma sieht , sieht den buddha



    eine sozusagen kurze Version vom Reissetzlich Sutra könnte für mich das Herz Sutra sein

    Form ist Leerheit , Leerheit ist Form

    die Form ist leer davon eine Form zu sein ( da nichts aus sich selbst heraus existiert)

    aber die leerheit bedeutet auch gleichzeitig das da eine Form ist, weil etwas nur leer von beständiger Existenz sein kann wenn jemand etwas beständig EXISTIERENDES wahrnimmt.

    Also man trennt diese zwei Wahrheiten niemals und das ist eben das Paradoxe das total Sinn ergibt.


    Man verneint niemals etwas , zum ersten weil es eine Tageslichtlüge wäre da wir beständige Dinge wahrnehmen und man sät eben ständig neues Karma und das führt zu leiden so lange man noch in samsara ist ; also kann man nicht rumalufen und sagen ,, alles ist leer , alles ist gut wie es ist ´´ .... das lehrt Buddha nicht . Buddha trennt die zwei Wahrheiten niemals. das wären extreme Sichten des Nihilismus oder das Gegenteil davon


    Aber ohne einen autorisierten Lehrer würde ich Leerheit nicht behandeln und deren Anweisungen


    ohne Lehrer bleibt ja doch alles nur eine Philosphie , nur trockenes Gerede und zum Teil völlig falsch verstanden und das wäre eine falsche Sicht und sät negatives Karma , keine Verinnerlichung und das macht wenig Sinn.


    Buddha hatte auch sehr viele Lehrer.. ich denke 80.000 ?



    bis bald ;:)

  • Beide Wahrheiten gelten für uns


    aber es ist mehr wie ...... die relative Wahrheit ist wie eine Art Traum .. Sie ist da aber nicht wirklich die Wahrheit.


    Wenn du träumst mein Freund du wärst in Rom , bist du es nicht wirklich , ja ? Du bist nicht wirklich dort , aber dir erscheint es als wärst du dort.

    Samsara erscheint , aber es ist nicht wirklich die Wahrheit.
    Wichtig ist nie zu verneinen dass sie da ist. Ich habe hier so viel über leerheit gelesen und manchmal klingt es wie eine verneinung , aber vielleicht liegt das auch an mir dass ich es so wahrnehme.

    Stell dir vor du bist im Traum und sagst hey ich träume gar nicht , alles ist in Ordnung. Das mag gelingen solange du einen schönen Traum hast aber wenn dann plötzlich ein Ungeheuer in deinem Traum erscheint und du nicht aufwachen kannst wirst du leiden.


    Also der Traum ist Samsara , die Illusion , das Gesetz von URSACHE WIRKUNG , KARMA , also nehmen wir ihn ernst denn wir erleben ihn ja.


    aber eigentlich ist der Traum nicht wirklich echt ... und diese Lehre über Leerheit , das ist ein langer Prozess. Um das zu realisieren reicht es nicht Bücher zu lassen.
    Hier brauchen wir einen Pfad , einen Lehrer, Praxis , Karma reinigen da hier alles Karma ist. Und ohne das richtige Karma ist es nicht möglich Leerheit zu realisieren und ohne Lehrer ist es schwer den Pfad zu finden

  • machts gut Leute . War echt interessant her . Ich will euch nich mehr langweilen haha


    Ich hab hier nur mal kurz rein geschaut weil ich darum gebeten wurde den Eintrag eines Freundes zu lesen


    Nur das beste für euch ! 8) Alles Gute

  • Warum so flüchtig, überheblich und beleidigend?


    Ich wollte Dir eigentlich auf einzelne Passagen antworten, aber wenn Du nur hier rumtrollst, dann alles Gute auch für Dich.

    Was macht Dich so überlegen fühlend? Jedenfalls widersprichst Du damit Deinem scheinbaren Wissen. Ist wohl noch nicht integriert.;)

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • hey Liebe Monika


    keine Ahnung ob du mich meinst


    tut mir leid , klar freu ich mich wenn du antwortest ! ich sehe das doch in meinem Mails und lese das doch auch


    Alles was ich sage sind nur die Worte des Buddhas. Das ist nur intellektuelles Wissen und glaube mir dass das keine falsche Bescheidenheit ist.

    Um ehrlich zu sein tu ich mir sehr schwer dass alles umzusetzen. Praxis ist nicht so leicht

    An manchen Tagen ist es ganz okay und dann nervt mich wieder was haha

    An manchen Tagen bin ich am Heulen weil ich es nicht schaffe mitfühlend zu sein und die Praxis so hart ist.


    Tut mir leid wenn ich dir auf die Füße getreten bin oder dir ein komisches Gefühl gab , ganz ehrlich


    manchmal schreib ich Nachrichten in der Eile und ich bin generell einfach ein lustiger Typ der gern Scherze macht und alles locker nimmt und ich denke das kam ganz falsch rüber.




    lg patrick

  • Okay, Patrick, wenn das denn so stimmt, dann frage mich, wieso Du Eulen nach Athen trägst, als hätten wir davon noch nichts gehört oder gelesen. Aber Du würdest das ganz genau wissen.


    Auch hab ich weder ein komisches Gefühl noch sonstwas. Ich glaube Dir nicht, denn

    machts gut Leute . War echt interessant her . Ich will euch nich mehr langweilen haha


    Ich hab hier nur mal kurz rein geschaut weil ich darum gebeten wurde den Eintrag eines Freundes zu lesen


    Nur das beste für euch ! 8) Alles Gute

    das musste doch missverstanden werden.

    LG Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)