Ein spiritueller Deckmantel?

  • Ja die Ich-Vorstellungen sind oft äußerst subtil so dass man darauf hereinfällt. Eigentlich ist das Ego permanent vorhanden und löst sich nicht auf ohne Entwicklung von Sittlichkeit. Sprich ich muss heilsame Eigenschaften entwickeln, maßvoll, vernünftig, gütig, ehrlich, bescheiden usw. werden. Da gibt es den Einwand dass jedes Werden von vornherein ein Irrweg sei, das glaube ich aber nicht.

  • Das ist sehr gut beim Ch.Trungpa geschildert, nichts neues...

    Das Buch " Spirituellen Materialismus durchschneiden".

    War auch mein eigener Thread dazu....

    Deswegen man sollte in der Welt leben, aber rein "innerlich" frei davor sein....

    Boddhisattva bleibt hier, weil er kann nichts anders.... Bevor alle lebendige Wesen nichts "erlöst" ( "befreit") würden, er bleit sozusagen in Samsara, aber er lebt selbst in Nirvana, und auch es sei sehr interessant, er weiss schon in vorhinein, dass es alles wie die "Illusion " ist....

    Von dem Standpukt Madhamyaka man kann es so sehen, aber obwohl er weiss es, er macht alles mägliche um allen Wesen zu helfen....

    Das faszieniert mich immer, wenn ich mir das alles vergegenwärtige....

    Zum Thema....

    Man kann die Spirituelität und alle mögliche Techcnologien auch dazu benutzen, um sogar anderen zu schaden....

    Schaue mal, z.B.


    Das Zeichen hat keine einheitliche Funktion und Bedeutung. Im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus wird die Swastika bis heute als religiöses Glückssymbol verwendet. Im Deutschen wird ein heraldisches Zeichen, das der Swastika ähnelt, seit dem 18. Jahrhundert „Hakenkreuz“ genannt.[3]


    Das wäre sehr gutes Beispiel für den so "Spirutuellen Missbrauch"...

    Ich sollte doch hier nichts erwähnen, dass es mit dem Buddhismus nichts!!! zu tun hat.


    Solche "Tendenzen" man beobachtet sehr gut im Christenstum.... Von Kreuz-zügen und der Hexen-Jagd bis zum Holocaust.... Das hat mit dem Cristentum nichts zu tun auch....

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Boddhisattva bleibt hier, weil er kann nichts anders.... Bevor alle lebendige Wesen nichts "erlöst" ( "befreit") würden, ...

    Nur so nebenbei und mit ein wenig Augenzwinkern: Kann man den guten Mann irgendwo treffen?

  • Nur so nebenbei und mit ein wenig Augenzwinkern: Kann man den guten Mann irgendwo treffen?

    Wenn du sogar Buddha rein persönlich triffst, dann töte den "armen".....(:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nur so nebenbei und mit ein wenig Augenzwinkern: Kann man den guten Mann irgendwo treffen?

    Wenn du sogar Buddha rein persönlich triffst, dann töte den "armen".....(:

    Dann kann er aber nicht mehr allen Wesen helfen... na egal, man muss ja nicht alles verstehen.

  • Mir ging es eindlich um das was da im Artikel steht.

    Es ist halt die Zeitschrift "Spektrum". Ich folge denen auch bei Twitter und kenne sie ein bisschen.


    Es ist nicht falsch, was in dem Artikel steht. Ich vermute, dass davon manches auf die "spirituelle Szene" zutrifft.

    Solche Fragen kenne ich auch selber. "Wie weit spielt dein Ego hier eigentlich ein Spiel mit Dir?" So in der Art.


    Ich kann nur hoffen, dass ich auf einem vernünftigen Weg bin. Mehr kann ich nicht tun. Wenn ich mich gelegentlich selbst verarsche, was soll‘s. Weiter geht’s... vielleicht wird es ja besser...


  • Mir ging es eindlich um das was da im Artikel steht.


    Na ist egal kann dicht gemacht werde.

    Hey, nicht so schnell! ;)


    Ich brauch grad immer etwas, bis ich auf irgendwas antworte.


    Was mich an solchen Untersuchungen etwas stört, ist, dass die entscheidenden Fragen nicht gestellt oder zumindest in dem Artikel nicht kommuniziert werden. Nämlich die Frage "Warum hast Du das angefangen, und warum machst Du das heute?".


    Aus buddhistischer Sicht ist das ja schon fast trivial, und ein wichtiger Teil des Wegs. Man kann aus den "falschen" Gründen anfangen, beispielsweise, weil man mit dem Stress auf der Arbeit besser fertig werden will. Aber wenn das nach 2 Jahren immer noch die Hauptmotivation ist, dann sollte man dringend überprüfen, ob man wirklich den Weg des Buddha geht. Oder ob vieleicht so ein paar Einsichten an einem vorbei gegangen sind.

    (Das heißt ja nicht, dass man deswegen aufhören sollte. Aber zur reinen Stressreduktion gibt es sicher einfachere und effektivere Methoden, als Sutten zu lesen und sich auf dem Kissen mit diesem Scheiß-Ego rumzuärgern).


    Aus den Aussagen der TeilnehmerInnen lässt sich so doch gar nichts über die Methode ableiten. Und auch nichts darüber, ob sie die Methode, die sie behaupten, überhaupt umsetzen.


    Wenn jemand anfängt, Basketball zu spielen, weil er höher springen können will, dann ist das sicher eine Möglichkeit. Wenn er bei der Idee bleibt, dann hat er nach fünf Jahren das Spiel immer noch nicht verstanden. Das liegt dann aber weder am Spiel, noch am Training, noch am Trainer.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Das mein ich ja, das es immer darauf ankommt welches Ziel ich habe. Bei mir war es tatsächlich das Versprechen besser, mit meiner Arbeit fertig zu werden, bevor sie mit mir fertig ist. Aber mit der Zeit wurde das ganz unwichtig, da wollte ich meine Gedanken erkennen und zum verschwinden bringen.

    Doch ich hab auch Buddhisten kennengelernt die schnell beleidigt waren und doch davon schwärmten wie ausgeglichen sie doch sind.

  • Doch ich hab auch Buddhisten kennengelernt die schnell beleidigt waren und doch davon schwärmten wie ausgeglichen sie doch sind.

    Mein lieber Ellviral, auch Budddhisten sind nur die Menschen, die sind , leider....*lach* .....noch nichts erleuchtet.

    Auch deswegen die benutzen "Deckmantel", das ist doch selbstverständlich....

    Wie es Jesus ausdrückte... wer ohne Schuld, solllte der erste den Stein in die gesündigte Frau werfen.... Wenn ich es echt richtig erinnere....

    LG.:rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das ist alles völlig richtig was gesagt und im Artikel kritisiert wird. Das ist alles esotherischer Bullshit, hat nur halt nichts mit der Buddhalehre gemein MN 22 :

    Das Gleichnis von der Schlange )

    10. "Ihr Bhikkhus, da lernen einige fehlgeleitete Männer das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - aber nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie nicht die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren nicht mit Weisheit ergründen, gelangen sie nicht dahin, sie reflektiv anzunehmen. Stattdessen lernen sie das Dhamma nur, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren nicht das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen falsch ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Schaden und Leid bei. Warum ist das so? Wegen des falschen Ergreifens jener Lehren."


    "Angenommen, ein Mann, der eine Schlange benötigt, der eine Schlange sucht, der sich auf die Suche nach einer Schlange macht, sähe eine große Schlange und packte sie an ihren Windungen oder am Schwanz. Sie würde sich nach ihm umdrehen und ihn in die Hand oder den Arm oder eines seiner Glieder beißen, und deswegen würde er sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Warum ist das so? Wegen des falschen Ergreifens jener Schlange. Genauso, lernen da einige fehlgeleitete Männer das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - aber nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie nicht die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren nicht mit Weisheit ergründen, gelangen sie nicht dahin, sie reflektiv anzunehmen. Stattdessen lernen sie das Dhamma nur, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren nicht das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen falsch ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Schaden und Leid bei. Warum ist das so? Wegen des falschen Ergreifens jener Lehren."


    11. "Ihr Bhikkhus, da lernen einige Männer aus guter Familie das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - und nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit ergründen, gelangen sie dahin, sie reflektiv anzunehmen. Sie lernen das Dhamma nicht, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen richtig ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Wohlergehen und Glück bei. Warum ist das so? Wegen des richtigen Ergreifens jener Lehren."


    "Angenommen, ein Mann, der eine Schlange benötigt, der eine Schlange sucht, der sich auf die Suche nach eine Schlange macht, sähe eine große Schlange und finge sie richtig mit einem gespaltenen Stock, und packte sie danach am Nacken. Obwohl sich die Schlange ihm um die Hand oder den Arm oder die Glieder winden würde, würde er sich deswegen dennoch nicht den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Warum ist das so? Wegen des richtigen Ergreifens jener Schlange. Genauso, lernen da einige Männer aus guter Familie das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - und nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit.


    Weil sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit ergründen, gelangen sie dahin, sie reflektiv anzunehmen. Sie lernen das Dhamma nicht nur, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen richtig ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Wohlergehen und Glück bei. Warum ist das so? Wegen des richtigen Ergreifens jener Lehren."


    12. "Daher, ihr Bhikkhus, wenn ihr die Bedeutung meiner Erklärungen versteht, behaltet sie dementsprechend im Gedächtnis; und wenn ihr die Bedeutung meiner Erklärungen nicht versteht, dann fragt entweder mich darüber oder jene Bhikkhus, die klar erkennen."

    Einmal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Das ist alles völlig richtig was gesagt und im Artikel kritisiert wird. Das ist alles esotherischer Bullshit, hat nur halt nichts mit der Buddhalehre gemein

    Ich danke Dir genau das wollte ich hören.

    Macht das Ding dicht.

    Hat nichts mit Buddhismus zu tun.

  • Als Untertitel bei dem Artikel den Ellviral verlinkt hat steht: "Dem Ego ist nichts heilig: Auch mit Yoga und Achtsamkeitsmeditation holt es sich Bestätigung." Da kommt es wohl auch darauf an ob das mit Absicht geschieht und wenn ja, ob es eine unheilsame Absicht ist.


    Wenn Yoga und Achtsamkeitsmeditation nur mit dem Zweck der Gesundheit, Ausgeglichenheit und Harmonie praktiziert wird ohne dass das Ego an sich weiter hinterfragt wird, ist das im weltlichen Sinn nicht unheilsam. Man erlangt ein gesundes Selbstbewusstsein und die Egos bestätigen einander: Wenn ich lieb bin zu dir bist du zu mir auch lieb. Dann kann man auch mit Alter, Krankheit und Tod besser umgehen ohne sich die vollkommene Beseitigung von Dukkha zum Ziel zu setzen. Wenn aber Yoga und Achtsamkeitsmeditation mit dem Zweck praktiziert wird sich über andere zu erheben und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist das auf jeden Fall unheilsam.

  • Als Untertitel bei dem Artikel den Ellviral verlinkt hat steht: "Dem Ego ist nichts heilig: Auch mit Yoga und Achtsamkeitsmeditation holt es sich Bestätigung." Da kommt es wohl auch darauf an ob das mit Absicht geschieht und wenn ja, ob es eine unheilsame Absicht ist.


    Wenn Yoga und Achtsamkeitsmeditation nur mit dem Zweck der Gesundheit, Ausgeglichenheit und Harmonie praktiziert wird ohne dass das Ego an sich weiter hinterfragt wird, ist das im weltlichen Sinn nicht unheilsam. Man erlangt ein gesundes Selbstbewusstsein und die Egos bestätigen einander: Wenn ich lieb bin zu dir bist du zu mir auch lieb. Dann kann man auch mit Alter, Krankheit und Tod besser umgehen ohne sich die vollkommene Beseitigung von Dukkha zum Ziel zu setzen. Wenn aber Yoga und Achtsamkeitsmeditation mit dem Zweck praktiziert wird sich über andere zu erheben und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist das auf jeden Fall unheilsam.

    Das wollte ich klarmachen und gleichzeitig, Vielleicht, ein paar Menschen darauf hinweisen das Ego/Ich-bin einen starken Überlebenswillen hat und seine Herrscht nur ungern verliert.

  • Das wollte ich klarmachen und gleichzeitig, Vielleicht, ein paar Menschen darauf hinweisen das Ego/Ich-bin einen starken Überlebenswillen hat und seine Herrscht nur ungern verliert.

    Danke, es ist schon wichtig darüber klar zu werden. Zum bloßen Überleben muss man ja kämpfen, manchmal auch gegen andere, also herrschen über Dinge und Wesen. Diese Herrschaft zu verlieren bedeutet den Tod. Die Frage ist ob ich über die Lebensnotwendigkeiten hinaus kämpfen muss und wenn ja zu welchem Zweck. Yoga und Achtsamkeitsmeditation zu praktizieren ist eine gute Idee, das ist auch mit einer gewissen Selbstbeherrschung verbunden. Über sich selbst zu herrschen und nicht über andere, ist das ein ausnahmslos gültiges Prinzip? Etwa ein Lehrer leitet einen Schüler an und korrigiert ihn auch manchmal. Da ist es gut herauszufinden ob er das ausschließlich zum Wohl des Schülers macht, ein Lehrer zu sein kann auch sehr schmeichelhaft für das Ego sein und überdies mehr einbringen als zum Leben nötig wäre.

  • Das ist alles völlig richtig was gesagt und im Artikel kritisiert wird. Das ist alles esotherischer Bullshit, hat nur halt nichts mit der Buddhalehre gemein

    Ich danke Dir genau das wollte ich hören.

    Macht das Ding dicht.

    Hat nichts mit Buddhismus zu tun.

    Das ist jetzt Realsatire, oder? Du postest hier was, um Deine Vorurteile bestätigt zu bekommen?


    Dabei passt der Artikel auf Eure hier geäußerten Aussagen und die konkrete Wortwahl perfekt:


    Zitat

    Bei den spirituellen Personen hingen spirituelle Überlegenheitsgefühle und Selbstwertgefühl enger zusammen als bei nicht spirituellen. Je mehr sie ihren Selbstwert aus spirituellen Praktiken zogen, desto mehr fühlten sie sich anderen spirituell überlegen.


    Für mich wäre diese Botschaft eigentlich völlig unabhängig davon welcher Praxis man folgt, und es wäre interessant, das zu diskutieren.


    Auch der Weg des Buddha hat keine inhärente heilsame Wirkung, wenn man ihn nicht auf Dauer der Überwindung des Egos widmet.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Spock

    Hat das Thema geschlossen.