Technik und Abhängiges Entstehen

  • Damit man versteht wie Technik funktioniert (und warum manchmal nicht :grinsen:) kann es hilfreich sein, sich mit dem Phänomen Technik auseinanderzusetzen.


    Wenn man es versteht, dann ist das Verständnis eventuell größer warum Technik so anfällig für Fehler sein kann (mal unabhängig davon, dass der Techniker natürlich auch

    Fehler macht, weil er Mensch ist) und dann ist der Ärger über diesen Zustand eventuell nicht mehr so groß oder kann sogar komplett zurück gefahren werden.


    Ärger über Technik ist für mich eine ganz persönliche Herausforderung, denn es passiert ja immer mal wieder, dass Software nicht so funktioniert wie sie sollte.

    Ich kann nicht behaupten, dass ich gelassen damit umgehe :grinsen: auch wenn ich merke, dass das Geistestraining schon "Fortschritte" macht.


    Zur Zeit ist bei meiner EDV im Home Office übrigens gerade wieder ein Technik Ausfall. Die "berühmte" Eieruhr zeigt an, dass die Leitung, die ich zur Zeit benutze ,nicht funktioniert.

    Normalerweise hilft Task beenden. Besonders ärgerlich ist die Abhängigkeit einer funktionierenden Technik unter Zeitdruck.


    Was ich persönlich immer wieder faszinierend finde: Wenn ich mit Hilfe meiner EDV Dokumente produziere und diese dann in einem fernen Druckerzentrum in München ausgedruckt werden. Wie funktionieren solche "Fernverbindungen"?


    Wie ist Eure Erfahrung mit Technik und der (geistige) Umgang damit?

  • Zuerst frustriert, dann Fehlersuche, Zeitverschwenden, ärgerlich werden. Hinsetzen und nachdenken, Wege verfolgen, echte Fehlersuche.

    Wenn mein PC nicht so läuft, wie er soll, kann mich das schon echt in "Sorge" bringen.

    Wie für einen Menschen der Probleme hat. Es hat sogar Ereignis gegeben, bei denen diese Technik wichtiger war als ein Lebewesen.

    Bis heute hab ich sogar manchmal geglaubt, dass sie wichtiger ist als andere Menschen. Das muss sich ändern.

  • Technik ist angenehm wenn sie funktioniert und unangenehm wenn sie nicht funktioniert. So geht es einem wenn man sich von Technik abhängig macht, einmal Freude, einmal Leiden. Aber ohne Technik ist das ja auch so, da ist man von der Natur abhängig und die funktioniert auch nicht immer so wie man es möchte oder braucht.


    Bei meinem neuen E-Fahrrad gab es viele Probleme mit der Gangschaltung und ich habe mich oft geärgert. Schließlich habe ich das Rad losgelassen - und ein anderes gekauft. Das macht auch Ärger, aber viel weniger. Ich habe große Freude damit aber unterschwellig ist da auch ein wenig Angst dass es jederzeit versagen kann, vielleicht weit weg von jeglicher Infrastruktur. Man muss einfach einsehen dass man sich auf gar nichts in der Welt verlassen kann und innerlich loslassen, dann nimmt man's gelassen. Ich arbeite daran.

  • Wie ist Eure Erfahrung mit Technik und der (geistige) Umgang damit?

    Ausreichend, vollkommen? Der Umgang ist kein wirklicher Umgang sondern ein direkter Gang der Fehlersuche?

    Für mich steht dabei dann nicht die Technik im Vordergrund, oder was mir schadet/ mich abhält.

    Mich interessiert zb. wie sich der Fehler bemerkbar gemacht hat, ausdrücken konnte.

    So als sei ein Fehler einfach nur eine Weise wie sich ein System ausdrückt.

    Auch Menschen als System abstrahiert, könnten das.

    Aber dann redet man nicht von Fehler,

    Pressimisten tun das.


    Welche Fehler sind für dich am schönsten?

    Sind es nicht die Fehler die eig. keine sind, sondern nur "neue Wege" oder nie für möglich gehalten?

    Was denkt ihr so dazu?


    Es gibt wirklich interessante Forschungen zur Fehlersuche aber auch genauso viele Wege loszulassen.

    Wenn es nicht die anderen sind, kann man sich selbst suchen.


    Alles Liebe mit dieser Technik die keine sein möchte.

    Finde den Fehler :P:hug:

  • Für mich ist Technik unverständlich.

    Zauberei 😂😂

    Ich frage zwar manchmal den Techniker wie dieses oder jenes funktioniert, aber verstehen du ich es nicht.


    Aber ich empfinde keinen Ärger oder Freude (deswegen) , weil ich mich verstehe und durchschaut habe.


    LG Martin

  • Wieso freut ich Euch nicht über die "Fehler" der Technik. Sie geben Euch die Chance, Eure eigenen Fehler zu erfühlen.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Wieso freut ich Euch nicht über die "Fehler" der Technik. Sie geben Euch die Chance, Eure eigenen Fehler zu erfühlen.

    Wenn überhaupt, dann schaffe ich das im Nachhinein. Dann freue ich mich, dass mein Geist trotz solcher Hindernisse einigermaßen ruhig geblieben ist. Wenn ich mich allerdings richtig ärgere, dann ärgere ich mich im Nachhinein auch noch, dass ich mich geärgert habe :roll: weil ich eigentlich weiß, dass ich es besser könnte.

    weil ich mich verstehe und durchschaut habe.

    Ich habe mich noch nicht 100% ig verstanden. Vor allem nicht meine impulsiven Handlungen, die scheinbar aus dem Nichts kommen.

    Welche Fehler sind für dich am schönsten?

    Am "schönsten" sind für mich sogenannte "Fehler" im Beruf, die ich von meiner Chefin zur "Korrektur" erhalte.

    Da wird dann in "Arbeitsanweisungen" definiert was "richtig" und "falsch" ist und der gesunde (logische) Menschenverstand dabei manchmal ausgeblendet. Das sind "Fehler", die am schönsten sind, weil sie am meisten Potential bieten, um innerlich zu wachsen.

    Allerdings eine andere Kategorie von Fehler wie die, die ich im Thread ansprechen will.

  • Oh ich habe mich schon oft über den PC geärgert, wenn etwas nicht so lief, wie gewollt. Da ich keine Informatikerin bin - dafür ist mein Sohn dann zuständig, blicke ich nicht bei allem durch, was da passiert.

    Aber manchmal sind es auch meinerseits Fehler, wenn ich das Programm nicht richtig benutze . Jedenfalls ist das ein großes Übungsfeld der Geduld für mich, dass ich leider - noch- nicht immer beherrsche.:grinsen:

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Oh ich habe mich schon oft über den PC geärgert, wenn etwas nicht so lief, wie gewollt. Da ich keine Informatikerin bin - dafür ist mein Sohn dann zuständig, blicke ich nicht bei allem durch, was da passiert.

    Aber manchmal sind es auch meinerseits Fehler, wenn ich das Programm nicht richtig benutze . Jedenfalls ist das ein großes Übungsfeld der Geduld für mich, dass ich leider - noch- nicht immer beherrsche.

    Den Computer habe ich gestern entsorgt, das Handy folgt.


    Bei all dem was ich hinter mir lasse, Jetzt bin ich alles was jetzt nötig ist.

    Es braucht niemand anderes der irgendwas anderes erkennt.

  • Die moderne Technik ist, finde ich, ein guter Lehrer, wenn es um das Abhängige Entstehen geht. Um eine Nachricht von einem Handy auf ein anderes zu schicken benötigt es viel 100-tausende, wenn nicht sogar Millionen, technische Komponenten. Angefangen bei Akkus über Halbleiter bis hin zu Gehäusen und Software. Jede Komponente steht für sich allein in der jeweiligen Funktion. Fehlt aber eine oder hat einen Defekt, gibt es Fehler oder gar einen Totalausfall.


    Im Alltag erkennt man Ergebnisse von komplexen Vorgängen in der Natur. Obwohl man sie nicht richtig greifen kann ist man sich dieser komplexen Natur intuitiv bewusst und es wertschätzend darauf geblickt. In der Technik wird das schnell vergessen. Viele Menschen mutieren zu Experten der Technik und jeglicher komplexer Zusammenhang mit trivialisiert.


    Zwar ist es wichtig, sich des abhängigen Entstehens gewahr zu sein, aber dieses Gewahrsein sollte nicht mit Wissen und erst recht nicht mit Verständnis der Abhängigkeiten und Zusammenhänge verwechselt werden.


    Ein Wichtiger Grundsatz im Umgang mit Technologien ist für mich:

    Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.

    Bachelor, Master, etliche Jahre Berufserfahrung und noch immer ist vieles davon Magie - und das wichtigste dabei: das ist ok so.

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  • Zwar ist es wichtig, sich des abhängigen Entstehens gewahr zu sein, aber dieses Gewahrsein sollte nicht mit Wissen und erst recht nicht mit Verständnis der Abhängigkeiten und Zusammenhänge verwechselt werden.

    Warum nicht mit Verständnis? Klar, solange wir selbst noch nicht Buddhaschaft erlangt haben, führt unsere Unwissenheit dazu, dass wir das Abhängige Entstehen nicht vollständig überblicken können. Aber man kann es doch wenigstens versuchen, es zumindest teilweise verstehen wollen?

  • Ich meine damit nicht, dass man nicht nach Verständnis streben sollte. Nur ist eben das Wissen um die Existenz des Abhängigen Entstehens nicht mit dem Wissen und Verständnis der Vorgänge und Wirkungen gleich zusetzen. Ein Beispiel:


    1. Ich kann mir Gewahrsein, dass es Funkwellen gibt. Somit sind sie keine reine Magie mehr. Es ist hilfreich und ich kann damit erste Vermutungen aufstellen, aber nur in einem sehr eingeschränktem Rahmen


    2. Ich kann Wissen, dass es Funkwellen gibt und habe daher eine hilfreiche Erklärung wieso Smartphones funktionieren. Das hilft mir ein besseres Bild der Realität zu bekommen und ich kann in einem eingeschränkten Rahmen mit diesem Wissen arbeiten um Dinge abzuleiten / vermutungen aufzustellen.


    3. Ich kann ein Verständnis für Funkwellen haben und in der Lage sein damit richtig zu arbeiten. So nutze ich das Verständnis um eigene Signale zu schicken und lese Signale, die für andere nicht bemerkbar sind.


    Echtes Verständnis umfasst einen gesamten (Teil-)Bereich. Dazu gehört also sehr viel. Ein Buddha ist wohl hier zu finden. Wissen ist nicht ganz so viel und beinhaltet noch einiges an Vermutungen, die sich aber häufiger als wahr herausstellen. Sollte das bei mir der Fall sein, würde ich dennoch versuchen es nicht als Wissen anzusehen, da es dazu verleiten kann sich auf die Vermutungen zu sehr zu verlassen. Also bleibt das Gewahrsein: Es gibt das Abhängige Entstehen, es ist sehr komplex. Ich behalte es im Kopf, handel nach besten Wissen und Gewissen, ohne dabei aber zu sagen "dies hier führt zwangsweise zu jenem". Damit behalte ich mir quasi eine gewisse Offenheit vor, die helfen soll einen Tunnelblick zu vermeiden.

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  • Ein Buddha ist wohl hier zu finden


    Ein Buddha hat "Allwissenheit" erlangt im Umgang mit seinem Geist.

    Allwissenheit meint nicht, dass er sich in allen Einzelheiten mit Technik auskennen muss oder mit den Paragrafen von Gesetzen ;)

    Mir hilft es allerdings schon bei der Beobachtung meines eigenen Geistes wenn ich weiß, wie Technik ansatzweise funktioniert .

    Dann verstehe ich besser warum auch mal technische Fehler passieren. Bei den meisten Fehlern bin ich allerdings total überfordert und verstehe den Zusammenhang nicht. Es ist dann eigentlich total irrational sich trotzdem darüber zu ärgern. Nach dem Motto: "Es hat schon immer funktioniert also muss es jetzt auch funktionieren".


    Damit behalte ich mir quasi eine gewisse Offenheit vor, die helfen soll einen Tunnelblick zu vermeiden.

    Das finde ich klasse :)

  • Mir hilft es allerdings schon bei der Beobachtung meines eigenen Geistes wenn ich weiß, wie Technik ansatzweise funktioniert .

    Dann verstehe ich besser warum auch mal technische Fehler passieren. Bei den meisten Fehlern bin ich allerdings total überfordert und verstehe den Zusammenhang nicht.

    Genau das ist letztlich was ich mit Gewahrsein meine. Der Ansatz ist da. Mal versteht man es, mal nicht - beides hat seine eigene Schönheit und einen eigenen Nutzen. Stattdessen steht man immer wieder wie ein Anfänger davor um dann eine neue Erkenntnis zu erelangen.

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