Was ist säkularer Buddhismus?

  • Danke für den Artikel, lieber Frank Hendrik, er entspricht genau meinen Erkenntnissen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Danke für den Artikel Frank. Mir ist von der Richtung des sakulären Buddhismus nur wenig bekannt. Durch den Artikel habe ich aber einen hilfreichen Einblick bekommen.


    Auch wenn es mich nicht anspricht, so haben sich Religionen in den vergangenen Tausend Jahren immer wieder transformtiert. Wenn diese Transformation ein notwendiger Schritt ist, Buddhismus den westlichen Köpfen zugänglicher zu machen, kann das ja durchaus heilsame Konsequenzen nach sich ziehen (und sei es nur ein Zwischenschritt als Einmündung in den Theravada :P).

    Ich bin jedenfalls gespannt, wo das hinführt.


    Ich wünsche dir dabei alles Gute!

  • Falls man englisch versteht, kann ich den sekulären YT Kanal "Doug's Dharma" wärmstens empfehlen. Doug Smith, Studienleiter der " Secular Buddhist Association" erklärt neben dem sekulären Ansatz auch viele Pali-Texte und Begriffe leicht verständlich. Die Texte sind ein wichtiges Fundament für den sekulären Buddhismus laut Doug Smith. Wichtig ist die Praxis für das Leben jetzt. Manche z.B. glauben grundsätzlich nicht an Wiedergeburt andere sekuläre Buddhisten schließen das nicht aus. Hier am Anfang ein paar Videos zum Sekulärem Buddhismus https://www.youtube.com/c/DougsDharma/search?query=secular

  • Zitat

    Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos.


    Das ist starker Tobak.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Zitat

    Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos.


    Das ist starker Tobak.


    Was stört dich daran? 🙂

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Zitat

    Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos.


    Das ist starker Tobak.


    Was stört dich daran? 🙂


    Ich vermute das 'stört', weil es so eine erklärte Anschauungsbasis nicht geben kann, es aber dennoch so sicher wirkend vorgetragen wird.

  • Zitat

    Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos.


    Das ist starker Tobak.

    Was ist, wenn es wirklich so ist? Ist jemand bereit, seine Glaubenselemente zu betrachten? Ist jemand bereit, das zu sehen, zu betrachten, was er glaubt?

    Wohlgemerkt, zu betrachten, nicht zu zerstören. Denn das Betrachten zerstört und erschafft nicht.

    Betrachten ist ohne Glaubenselemente, ohne Kulturabhängigkeit und zeitlos, es betrachtet nur. Dabei könnten diese Elemente sich neu ordnen, weil sie wie intelligente Spielzeuge auf dem Tisch des Betrachters liegen.

    Wie soll beim Betrachten: "Das ist starker Tobak." aufkommen? Betrachten ist kein Gefühl.

  • Zitat

    Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos.


    Das ist starker Tobak.

    Was ist, wenn es wirklich so ist?.


    Wenn man da Buddhas Worte ernstnimmt, könnte man aber meinen, es gäbe sehr wenige Menschen, die von jedem Glauben (wollen) und Ansichten herstellen und sich daran heften wollen, befreit sind.


    Ich würde lieber nach guten Fragen suchen, die sofort die geglaubten und festgehaltenen Ansichten dessen der so erklärt, offenbaren. Vorausgesetzt derjenige der so behauptet, will lernen, also auch eigene/nichteigene widersprüchliche Ansichten überwinden. Wovon ich in diesem starren Ansichtsfall nicht ausgehen würde.

  • Zitat

    Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos.


    Das ist starker Tobak.


    Was stört dich daran? 🙂

    Ich will's mal so ausdrücken: Meine skeptische Grundausbildung macht es mir unmöglich nach solchen Sätzen weiterzulesen.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • »Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau betrachtet/beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken.«


    Weil, wenn schon jemand ausreichend genau betrachtet hat und das in seine richtig geglaubten Worte gesetzt hat, kann ich diese doch auch betrachten und für mich feststellen, ob auch ich es als ausreichend ansehen kann.


    Ich würde lieber nach guten Fragen suchen,...

    Das Suchen kann ich mir dann sparen, die Fragen werden sich einfach einstellen.

  • An der Wendung "sie enthält keinerlei Glaubenselemente" ist direkt Traum und Glaube(nwollen) erkennbar.


    Wenn man sich die Frage stellt, wer oder was mit 'Sie' eigentlich gemeint sein soll, und was das für Elemente wären, von denen sie (wer/was wirkliches denn?) frei ist.


    Ich möchte damit keinen alltäglichen und im Kern friedlichen Abgrenzungsversuch verurteilen. Andererseits lasse mich ich mich von manchen grossen Behauptungen inspiriert schon gerne mal in einem verbalen Gegenstrom treiben.

  • Es ist immer hilfreich, den Zusammenhang zu beachten:


    Säkularer Buddhismus hat folgende Basis: Die drei Daseinsmerkmale, „anicca“, alle Erscheinungen sind unbeständig, alle Erscheinungen sind „dukkha“ unterworfen, wörtlich „schwer zu ertragen“, sowie „anatta“, alle Dinge sind ohne Selbst, das Wissen um das „Bedingte Entstehen“ und die Idee eines dreiteiligen Wegs, „prajna“ – Einsicht, „sila“ – Ethik und „samadhi“ – Versenkung beziehungsweise Geistestraining. Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos.


    Diese Prämissen, anicca, dukkha und anatta sind jedem zugänglich - man kann selbst darauf kommen, wenn man scharf nachdenkt (Buddha war lediglich ein guter Beobachter und ein präziser Denker, weit weg von den Hagiographien späterer bud. Traditionen) - und frei von Religion. Der gesamte Buddhadharma ergibt sich aus ihnen. Es ist aus meiner Sicht keine kulturelle Prägung denkbar, die diese Einsichten verhindern könnte.

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    Nagarjuna

  • Hendrik Jetzt habe ich doch mal genauer in den Text gelesen, und es liesst sich für mich so, als wäre da Toleranz und ein gesunder Pragmatismus sage ich mal. So ein Streben würde ich eher bestärken wollen.

  • Der Teil an der gängigen Definition von Nirvana der ja für den Sekularen Buddhisten Schwierig ist ist die Wiedergeburt, bzw. der Ausbruch aus einem Kreislauf von Wiedergeburten zu dem der Glaube fehlt.


    Ich denke für die meisten sekularen Buddhisten wird - wenn man den Kreislauf der Wiedergeburten außen vor lässt - Nirvana so ziemlich mit Bodhi (erwachen) zusammenfallen. Und dann wird es verschiedene Sichten geben bzgl. Bodhi. Mir scheint dass samatha + vipassanā und die satta bojjhaṅgā die zu samatha + vipassanā führen mit einem sekulären Weltbild durchaus kompatibel sind.


    Einen gewissen Freiheitsgrad an Meinungen wird es noch geben, ob man die Einsicht als meditative Einsicht sieht, es also eine Art erlösenden Moment des Geisteszustands gibt, oder ob man sich auf einen genuin-philosophische Sichtweise zurückzieht, sozusagen "Sekularer Buddhismus ohne Meditation".


    Kurz gefasst kann man sicher mal sagen dass für den sekularen Buddhismus Nirvana irgendwo oder hinter dem Ende des edlen Achtfachen Pfades liegt, ggf. mit samatha + vipassanā (Einsicht, etwa in Vergänglichkeit, Nicht-Selbst, Leere/Śūnyatā, bedingtes entstehe ), und meditativen Vertiefungen. Ein Zustand in dem viel Leid erloschen ist, voller mettā (Liebende Güte), karuṇā (Mitgefühl), upekkhā (Gleichmut), muditā (Mitfreude).


    Es sollte nicht überraschen dass auch im sekularen Buddhismus ziemlich viel Freiraum ist für verschiedene Ansichten, im traditionellen Buddhismus gibt es diese ja auch.

  • Danke für die Ausführung.


    Ich dachte halt da liegt schon irgendwie eine feste Definition vor, da ja Nirvana quasi das Hauptziel des Buddhismus ist.


    Ein Zustand in dem viel Leid erloschen ist, voller mettā (Liebende Güte), karuṇā (Mitgefühl), upekkhā (Gleichmut), muditā (Mitfreude).


    So wie ich Nirvana verstehe ist es ja ein "vollkommenes Verlöschen". Ich habe so das Gefühl, dass SB dahin nicht gehen wollen, bzw. doch "in der Welt" stattfinden wollen, was ich gut finde. Daher fragte ich, ob dies überhaupt stattfindet (der Weg zum Nirvana).

  • Angst

    Vielleicht noch als persönliche Note, ich bin beim Lesen in Internetforen/Blogs regelmäßig erschreckt wenn im Bereich des traditionellen Buddhismus ich Beiträge von regelrecht verängstigten Leuten lese, die um die 'karmische Zukunft' von sich und Angehörigen fürchten. die Diskussionsfäden (Beispiele hier alle nicht aus diesem Forum) sind dann teilweise wirklich schrecklich. Z.b. fragte da ein User in einem englischen Forum, wie es um den drogenabhängigen Onkel stehe. Und dann kommt die Antwort 'Wird vielleicht als Preta wiedergeboren, man sollte halt echt nicht gierig sein'. Anderer Beitrag ist mehr ein Bericht eines (nach dem was ich lese wirklich versierten Kenners des Pali Kanons), der sich um einen Angehörigen sorgt, weil die südostasiatische Dorfgemeinschaft ihre Dorftraditionen in den letzten Tagen durchgeführt hat, statt orthodox-Theravāda.


    Da empfinde ich den säkularen Buddhismus als ziemlich befreiend auf das Wesentliche fokussiert: weniger Dukkha, mehr mettā, uppekkhā, muditā, karuṇā. Und, wenn es doch überraschenderweise für den sekularen Buddhisten zyklische Wiedergeburten geben sollte, dann sollte auch der praktizierende säkulare Buddhist wenn er nicht nur Stubenphilosoph ist eigentlich ganz gut 'karmisch' vorgesorgt haben.

    Weiterführende Fragen zum säkularen Buddhimus hätte ich da noch

    • Versteht sich der säkulare Buddhismus als genuin atheistisch, oder als agnostisch (was z.B. für Anhänger anderer Religionen den Zugang erleichtern würde)
    • MBSR ist derzeit ziemlich erfolgreich und sekularer Buddhismus wird eine für einige MBSR Kursteilnehmer akzeptable Option sein die nicht eine religiöse Heimat suchen. Aber ist das ausreichend als Pool von Neugierigen um dauerhaft eine Bewegung zu sein? Die römischen Stoiker waren so erfolglos ihre Lebensphilosophie der Gelassenheit an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben, dass wir so gut wie keine ihrer Werke mehr haben. Nicht archivwürdig könnte man sagen.
    • Mönchswesen / Nonnenwesen: Braucht es sekulare Klöster ('Akademien'). Mir scheint säklarer Buddhismus ist das, was man in religiösen Kreisen eine Laienbewegung nennen würde. Nun strukturieren sich Religionen aber mit einem Klerus. Will man Vereinsstrukturen? Pädagogik?
  • Da empfinde ich den säkularen Buddhismus als ziemlich befreiend auf das Wesentliche fokussiert:


    Das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn das was du beschrieben hast kennen wir hier im Westen ja auch zu Genüge:

    Höllenandrohung.

  • Zitat

    Diese Basis enthält keinerlei Glaubenselemente oder Religion. Sie ist jedem zugänglich, der ausreichend genau beobachtet und in der Lage ist, präzise zu denken. Diese Basis ist kulturunabhängig und nach menschlichem Zeitverständnis zeitlos


    Zugegeben, für mich hat die Magie des Unerklärbaren, trotzdem ihren Reiz.

    Nicht alles erklären zu können bzw. zu müssen.


    Ich arbeite beispielsweise teilweise mit Sterbenden. Und ich finde es gut, dass es den Tod gibt. Dass wir nicht erklären können, dass wir als Menschen das Leben noch nicht soweit erklären können, dass wir nicht gänzlich über Leben und Tod bestimmen können. Obwohl einige Forschungen schon ziemlich nah dran sind, Designerbabys, Genmanipulation, der Traum vom ewigen Leben........

    Woher kommen wir, wohin gehen wir...?

  • Wie verstehen säkulare Buddhisten "Nirvana"? Wird das undefiniert, weg gelassen oder verfolgt?

    Zunächst muss man festhalten, dass Nirvana, Befreiung, Erwachen, bereits in den bestehenden Traditionen sehr unterschiedlich aufgefasst wird.


    In alle Kürze kann, man sagen, dass


    • im Theravada der möglichst baldige Ausstieg aus einem Wiedergeburtskreislauf, Samsara, das Ziel ist.
    • Im tibetischen Buddhismus steht das Bodhisattva-Ideal im Vordergrund. Man tritt über die Grenze einzelner Existenzen an, alle anderen Wesen zur Befreiung zu führen. Das hat die praktische Konsequenz, dass man als Bodhisattva unendliche Leben vor sich hat. Im Volksbuddhisms geht es dann nur noch darum, durch ethisches und rituelles Handeln eine möglichst positive Wiedergeburt zu errreichen.
    • Zen Buddhismus erlebe ich eher als agnostisch. Ein weitverbreitetes Heilsziel hier ist die Überwindung einer dualistischen Sichtweise auf die Wirklichkeit.
    • Die Hoffnung im Amitabha-Buddhismus, meines Wissens die größte buddhistische Konfession weltweit, ist die Wiedergeburt im Reinen-Land durch die Gnade des Amitabha-Buddha. Diese Vorstellung kommt dem christlichen Himmel vielleicht am nächsten.


    Das vorausgeschickt, würde ich sagen, dass das Nirvana des säkularen Buddhismus ein "gelingendes Leben im Hier und Jetzt" ist. Denn durch den Verzicht auf metaphysische Spekulationen fallen alle Heilsziele weg, die irgendwo anders liegen als in dieser unserer erfahrbaren Welt. Am ehesten ist noch das Zen-Nirvana kompatibel.

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    Nagarjuna

  • Da mein Mann ja gerade verstorben ist, bin ich ziemlich nah dran an dem Unerklärbaren. Das heißt, der Tod ist mir jetzt erstrecht unerklärbar geworden, und ich kann verstehen, dass Menschen seit undenklichen Zeiten immer wieder versuchten, das Unfassbare zu erklären. Selbst ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, dass das alles gewesen sein soll.


    Und ja, es ist gut, dass alles sich verändert, dass wir sterben.


    Wo ist er hin, warum war er da? Ich fühle immer noch seine Nähe.


    Da es nicht erklärt werden kann, gebe ich mich hin an die Unvermeidbarkeit des/meines Lebens.

    _()_

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  • Versteht sich der säkulare Buddhismus als genuin atheistisch, oder als agnostisch (was z.B. für Anhänger anderer Religionen den Zugang erleichtern würde)

    Diese Frage würde ich bejahen. Kernelement des sB ist der Verzicht auf metaphysische Spekulationen. Daraus ergibt sich zwingend mindestens eine agnostische Sichtweise, meine ich.



    MBSR ist derzeit ziemlich erfolgreich und sekularer Buddhismus wird eine für einige MBSR Kursteilnehmer akzeptable Option sein die nicht eine religiöse Heimat suchen. Aber ist das ausreichend als Pool von Neugierigen um dauerhaft eine Bewegung zu sein? Die römischen Stoiker waren so erfolglos ihre Lebensphilosophie der Gelassenheit an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben, dass wir so gut wie keine ihrer Werke mehr haben. Nicht archivwürdig könnte man sagen.

    Das weiß ich nicht. Ich sehe im säkularen Buddhismus derzeit aber auch an keiner Stelle die Absicht eine Bewegung zu bauen. Säkularer Buddhismus ist mehr das zwangsläufige Produkt von Rezeption einer Religion in eine säkulare Gesellschaft.



    Mönchswesen / Nonnenwesen: Braucht es sekulare Klöster ('Akademien'). Mir scheint säklarer Buddhismus ist das, was man in religiösen Kreisen eine Laienbewegung nennen würde. Nun strukturieren sich Religionen aber mit einem Klerus. Will man Vereinsstrukturen? Pädagogik?

    "Man will" kann man beim säkularen Buddhismus glaube ich an keiner Stelle sagen, weil es zwar Vordenker gibt aber keine Leute mit Führungsanspruch. Das ist auch glaube ich nicht gewünscht. sB ist eher eine Graswurzelbewegung, weshalb Deine Frage, ob "man will" nicht beantwortbar ist.


    Ich kenne jedenfalls keine säkular-buddhistischen Mönche und Nonnen. Es gibt hier keinerlei Strukturen. Wer sollte Menschen, die säkular-buddhistischen Mönche und Nonnen werden wollen, ordinieren? Nach welchen Regeln sollten sie leben? Dafür gibt es keinerlei Grundlagen.


    Ich kenne Menschen aus dem Bereich Zen/Chan, die sich haben ordinieren lassen, sich aber zu ihrer Heimattradition dazu als sB verstehen.

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    Nagarjuna