Hallo,
ich möchte hier einen Text veröffentlichen, den mir gestern ein guter Freund hat zukommen lassen.
Vorausgegangen war eine Diskussion um Begrifflichkeiten und das rechte Verständnis darüber, sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Religionen und wie es letztlich zu verstehen sei.....
Meinen Standpunkt möchte ich an dieser Stelle erstmal hintenan stellen, um dem Leser eine unvoreingenommene Herangehensweise zu ermöglichen, aber eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren, vielleicht hat ja jemand Interesse daran und möchte sich dazu äußern:
Zitat:
" Wie bereits gesagt, sind Begriffe und Konzepte nur Hilfsmittel zur Veranschaulichung eines komplexeren Sachverhaltes, und immer nur sinnbildlich zu verstehen. Dennoch sind sie nicht "falsch", da man sie zur geistigen Orientierung ja iwie benötigt, allerdings ersetzen sie natürlich nicht die Erkenntnis der Wahrheit. Immer geht es letztlich um die unmittelbare Erfahrung der Transzendenz, das heißt des Absoluten.( Nebenbei, der bedeutendste Philosoph des Idealismus,G.F.Hegel, bezeichnete als Aufgabe der Philosophie, die "Rekonstruktion des Absoluten".
Die "fundamentalen Unterschiede" von denen du sprichst, z.B. zwischen Yoga und Buddhismus, sind keineswegs fundamental, sondern höchstens relativ, nämlich (scheinbar) unterschiedlichen Darlegungen,Aspekten und Sichtweisen auf die eine göttliche Wahrheit, und zwar allein in exoterischer Hinsicht, geschuldet. In ihrem esoterischen Gehalt entsprechen sich diese Lehren, und zwar durchaus fundamental.
Es besteht eine innere Einheit der Religionen und der aus diesen entwickelten esoterischen Lehren. Ziel ist immer die "Erleuchtung" bzw."Befreiung". Dies meint nicht ein buchstäbliches Festhalten oder Für-Wahr-Halten irgend eines Konzeptes, sondern die "Verwirklichung" bzw. "Transformation" zum "Gottmenschentum".
Ich setze das jetzt alles absichtlich in Anführungszeichen, um auf den jeweiligen sinnbildlichen Sinn hinzuweisen. Man darf nicht am Buchstaben hängen bleiben, sondern das (überlieferte) Wort muss stets "verlebendigt" werden.
Deshalb hat sich der Buddha von dem system des früheren hinduistischen Brahmanismus gelöst, da dieses in einen lebensfeindlichen Dogmatismus und Formalismus zu erstarren drohte.
Aus dem selben Grund hat Christus sich gegen die Pharisäer und deren lediglich äußere Schulweisheit und den damit verbundenen toten Konzeptualismus gewandt.
Allein in äußerlicher oder exoterischer Weise gibt es scheinbare Widersprüche und Gegensätze in den verschiedenen metaphysischen Lehren, die deshalb nicht "falsch" sind, sondern lediglich unterschiedliche Perspektiven in Hinsicht auf eine göttliche Wirklichkeit darstellen. ( Siehe auch "Gott" als das "coincidentia oppositorum", den Zusammenfall und damit Auflösung aller Widersprüche in Gott innerhalb der mittelalterlichen Scholastik.) Der esoterische Kern aller Lehren ist jedoch stets derselbe.
Was den Christen das "Paradies", ist den Buddhisten das Nirwana ( im ZEN-Buddhismus das "Satori") den Hindus und Yogis das Samadhi, den Sufis das Fana, arab. für "Entwerdung", "Erlöschen" bzw. Schwinden des Ich-Bewusstseins.
Die große Ähnlichkeit bezüglich der Esoterik des Buddhismus und der des Yoga zeigt sich nicht zuletzt auch in einer mehr oder weniger kompatiblen Meditationspraxis.
Alle metaphysischen Systeme bzw. Lehren sind Teil einer Ur-Überlieferung, die auch Philosophia Perennis-die immerwährende, ewige Philosophie- bezeichnet wird. Diese Lehren entstammen allesamt einer Wurzel und bildeten in einer Art Ur-Religion, die am "Anfang der Zeiten" von Gott offenbart wurde, noch eine unmittelbare Einheit. Diese Einheit ist (esoterisch) nach wie vor vorhanden, wird aufgrund der Erosion der göttlichen Wahrheit am "Ende der Zeiten", an welchem wir uns gerade befinden, jedoch immer weniger erkannt ("Gott ist tot").
Finis mundi."