Alles brennt -Firesutta (SN 35.28)

  • Alles brennt. Wenn ich meinen Alltag betrachte, so fällt mir auf, dass ich ständig von irgendetwas getrieben werde, um großes und kleines und kleinstes Unwohlsein zu vertreiben. Damit meine ich nicht irgendwelche großen Ziele oder Aktionen, sondern das kleine, kleinste ruhelose und unablässige Abändern dessen, was gerade ist.


    Beispiel: Ich sitze auf einem Stuhl. Kaum ein paar Sekunden vergehen, so wird die Sitz-Haltung leicht unangenehm, sodass ich eine andere Haltung einnehme. Immer wieder kommen mir während dieses Gezappels Ideen, was ich tun könnte: Jetzt einen Kaffee, einen Tee vielleicht? Etwas lesen? Zu warm, zu kalt, zu lau, zu wenig lau? Diese Musik, jene Musik, Stille, ein Hörbuch, etwas arbeiten? Einen Spaziergang, etwas im Netz anschauen, YouTube, eine Doku, etwas Buddhistisches, hier im Form etwas schreiben? Etwas essen, jemanden anrufen, duschen?


    Ständig spielt mein Hirn unbewusst und halbbewusst Möglichkeiten durch, das leichte Unbehagen, die Langeweile, die Abwesenheit von etwas Angenehmem, die Anwesenheit von etwas Unangenehmem zu verändern. Ständig kommen neue Assoziationen, neue Motivationen und Wünsche werden geboren... STÄNDIG, ohne Unterlass und zumeist unbemerkt! Und das schimpft sich dann "Freizeit". In dieser "Freizeit" bin ich nie frei. Irgendein Wunsch ist ständig da, und ich muss mich ihm gegenüber irgendwie verhalten: Ihn ignorieren oder erfüllen, ihn aushalten oder ihm nachgeben.


    Niemals ist Ruhe. Alles brennt und juckt und zieht und zerrt.


    Ausnahme: in der Meditation gibt es Sequenzen, wo keine neuen Wünsche geboren werden, wo alles ist wie es ist und gut ist. Das Ziehen und Zerren ist weg. Für ein paar Augenblicke bin ich nicht mehr am Motor von Wünschen, Abneigungen und unablässiger Suche nach einer vermeintlichen Verbesserung angeschlossen. Der Sog ist fort, das Feuer brennt nicht mehr so stark. Und mir fällt auf: Im Alltag brennt alles. Meine Welt, mein Wesen, mein Wünschen: Alles brennt!


    Buddha vergleicht dieses Getriebensein mit dem Zustand eines Leprakranken, der sich die Wunden an einem Kohlenfeuer ausbrennt und in diesem Schmerz des Ausbrennens Erleichterung (wir nennen das Glück) empfindet:


    Zitat

    Angenommen, Māgandiya, es gäbe einen Leprakranken mit Wunden und Blasen an den Gliedern, der, von Würmern zerfressen, mit den Fingernägeln den Schorf von seinen wunden Stellen kratzte und seinen Körper zur Erleichterung über einer Grube mit brennender Holzkohle einbrannte; je mehr er den Schorf abkratzt und seinen Körper einbrennt, desto fauliger, übelriechender und stärker infiziert würden seine wunden Stellen werden, und doch würde er ein gewisses Maß an Befriedigung und Vergnügen daran finden, seine wunden Stellen zu kratzen. Ebenso, Māgandiya, schwelgen Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen brennen, dennoch in Sinnesvergnügen; je mehr solche Wesen in Sinnesvergnügen schwelgen, desto mehr wächst ihr Begehren nach Sinnesvergnügen an, und desto mehr werden sie von ihrem Fieber nach Sinnesvergnügen verbrannt, und doch finden sie ein gewisses Maß an Befriedigung und Vergnügen bedingt durch die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens.


    Quelle


    Dumm ist, dass ich immer wieder ins unbewusste Getriebensein abdrifte, manchmal über Stunden und Tage. Nur die Meditation bringt manchmal kurzzeitige Unterbrechungen dieses Zustandes. Oder ich nutze die Meditation, um den derzeitigen Zustand zu unterbrechen, weil ich etwas Angenehmes von der Meditation erhoffe. Damit wird dann sogar die Meditation Gehilfe der Geistesgifte.


    :roll:

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

    Einmal editiert, zuletzt von Thorsten Hallscheidt ()

  • Ständig spielt mein Hirn unbewusst und halbbewusst Möglichkeiten durch, das leichte Unbehagen, die Langeweile, die Abwesenheit von etwas Angenehmem, die Anwesenheit von etwas Unangenehmem zu verändern. Ständig kommen neue Assoziationen, neue Motivationen und Wünsche werden geboren... STÄNDIG, ohne Unterlass und zumeist unbemerkt!

    Habe mir eben überlegt, das das doch auch sein muss, auch gut ist, etwas zu wollen. Dass wir Sehnsüchte haben oder Ideen, was man nun machen könnte.

    Wir sollten ja auch nicht wie ein Stein den ganzen Tag in Meditation sitzen, oder ?

    Und noch schlimmer wahrscheinlich als etwas zu wollen und immer neue Ideen zu haben oder Überlegungen, was man nun machen könnte, damit es einem besser geht, wäre doch wenn man zu nichts mehr motiviert wäre, das wäre die andere krasse Seite.


    Solange man sich darüber bewusst ist, dass man gerade getrieben ist und weiß, dass man jetzt etwas macht um sich besser zu fühlen, oder man sich halt beobachtet, dass da Unruhe ist oder Getriebensein, ist das schon ein großer Schritt würde ich sagen.


    Manchmal sind wir unbewusst darüber, was in uns vorgeht ja, das ist erst unangenehm wenn es zu Streit führt, wenn wir an anderen rumnörgeln oder etwas ablehnen an anderen.


    Man sollte ja auch etwas machen, was einem gut tut, wollte ich sagen.

    Nur da sitzen wäre ja auch nicht so hilfreich für die anderen Menschen, oder ?

    Oder man darf ja schon noch Sehnsüchte haben und Ideen, oder ?


    Man darf sich auch mal gönnen, sich etwas zu gönnen, oder ?

    ZB Sport machen, oder einen Kaffee zu trinken.


    Bis man das alles nicht mehr braucht.

    Dann könnte man den ganzen Tag so da sitzen wahrscheinlich. Hm.

    Aber man muss das wollen ? Die Umstände würden einen dann wohl doch dazu bringen aufzustehen, man wäre nicht gleichgültig und würde seinen Verpflichtungen dennoch nachgehen.


    Aber Schritt für Schritt geht es zum Ziel, oder ? An nichts mehr anzuhaften und nichts mehr abzulehnen. ( Gedanken, Regungen in einem ).


    Man kann sich freuen, dass man zB Zeit hat um Sport zu machen oder mal sich hinzusetzen zum meditieren, dafür haben wir die Umstände geschaffen.


    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    4 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Wenn man Nirvana erkennt, erkennt man, dass es ein Aussteigen aus Samsara nicht gibt.

    Plötzlich ganz unerwartet und unbedacht erscheint Nirvana in Samsara und Samsara in Nirvana.

    Wie unterscheidet man das? Wozu, es ist, wie es ist.

    Ha Ha Ha alles brennt schön zu sehen, Au Au Au alles brennt das tut weh.

    Wer sieht, wer fühlt, wer brennt nicht? Ich.

  • Niemals ist Ruhe. Alles brennt und juckt und zieht und zerrt.

    Ich kenne das. Es wäre schon etwas anderes als das Wollen aus Freude. Es wäre ein nicht wissen, was mir jetzt gut tut. Verstreut sein, unruhig, Mangelgefühl haben, sich selbst anklagen, dass man nicht weiß, was man machen sollte und oder dafür, dass man die Ruhe ( oder Klarheit im Kopf ) verloren hat.

    Habe hier für Dich etwas gefunden, das sagt der Ehrwürdige H. Polenski dazu.

    Quelle YT- Vortrag Innere Unruhe auflösen. _()_

    Buddha vergleicht dieses Getriebensein mit dem Zustand eines Leprakranken, der sich die Wunden an einem Kohlenfeuer ausbrennt und in diesem Schmerz des Ausbrennens Erleichterung (wir nennen das Glück) empfindet:

    Das kenne ich auch. Wenn ich von der Arbeit kam war und ist es oft so bei mir. Manchmal auch gleich morgens nach dem Aufstehen. Mir hilft, mir morgens einen kleinen Plan zu machen, was ich zuerst mache und eine Reihenfolge plane. Aber selbst einen Plan zu machen ist manchmal unmöglich, daran kann ich mich erinnern, da die Gedanken so chaotisch waren.

    Wenn man sich etwas abschottet von anderen ( besonders von bestimmten, solche welche noch tiefer im Feuer sitzen ) Menschen habe ich gemerkt ( aber nicht total/ zu viel abschotten ) kann man mehr in seiner Energiemitte bleiben.


    Danke für deinen Beitrag, er motiviert dazu, sich aus diesem Feuer zu befreien.

    :) LG


    PS. mir ist eben aufgefallen, dass auch Disziplin viel hilft, dass die Chi- Energie nicht zu stark in den Kopfbereich strömt, da stecken bleibt. so sollte man zB seiner gier nicht zu oft nachgeben, sondern einen solchen Impuls auch mal nicht folgen ( zb zulange hier zu lesen und über etwas nachzudenken). Statt dessen zB etwas zu machen oder zu lesen, was weniger Freude bereitet zunächst bzw was eben nicht so sehr die Energie in den Kopfbereich leitet.

    Das man darauf achtet dass dieser Kreislauf in Harmonie ist.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    5 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Also ich schreibe einmal aus eigener Erfahrung etwas dazu. Denn ich habe das Gefühl, dass viele Menschen, die vielleicht eine Therapie nötig hätten, oder eine grössere Änderung ihrer Lebensgewohnheiten kommen irgendwie unbewusst zum Buddhismus und versprechen sich hier Linderung.


    Wenn ich hier zum Beispiel lese, dass alles brennt und juckt dann fasse ich das als einen persönlichen Kommentar zu einer eigenen Erfahrungswelt auf. Die weiteren Zeilen dazu passen ja auch zu einer depressiven Episode, die man sich mit buddhistischen Erklärungen anders, also als ein allgemeines Phänomen hindenken möchte. Aber so erlebt es nicht jeder. Es gibt Menschen, die ruhen in sich und haben einen Frieden in sich und auch ein erfüllendes Leben. Wenn man die Empfindung hat, dass wirklich alles brennt und juckt, dann hat man die Möglichkeit, genau das was brennt und juckt anzugehen. Und das ist ja von Mensch zu Mensch verschieden und von Angelegenheit zu Angelegenheit verschieden stark auch wie es einen gedanklich immer wieder juckt und vielleicht juckt einen ja auch, dass man nicht das richtige tut. Das wäre dann sozusagen das hilfreiche Jucken, was man ja auch als peinigend empfinden kann, wenn man sich dem nicht stellt. Das kenne ich von mir zum Beispiel. Aufgaben aufschieben. Oder auch selbstgestellte Aufgaben.


    Gefühlsbetrachtung beispielsweise oder Atembetrachtung macht man doch nicht, damit man danach dem Gedanken anhängt, dass man damit wieder Geistesgifte bedient um dann erneut an einem unangenehmen Gefühl anzuhängen. Im Gegenteil das an einem sorgenfreien sonnigen Tag ausgeübt kann einem doch die extra Portion innere Ruhe verschaffen mit der man beispielsweise ein paar stille und besinnliche Stunden in der Natur verbringen kann. Manche schaffen das auch ganz ohne Meditation. Einmal zur Ruhe zu kommen, ohne eine sinnliche Befriedigung dafür zur Hilfe genommen zu haben. Abschalten, viel schlafen, spazierengehen etc. Freunde, Familie besuchen.


    Wenn man die eigenen Handlungen bewertet ist es besser, die in Relation zu früheren Handlungen zu bewerten. Und nicht so absolut. Sicher ist alles Samsara, aber darin gibt es einen Aufstieg sozusagen zum Hellen wie auch einen Abstieg zum Dunkleren und Chaotischen. Sich an eigenen Fortschritten zu erfreuen ist beispielsweise eine hilfreiche Freude - vor dem Hintergrund dass man sich selbst in jedem Moment ja gewissermassen vorprogrammiert. Da käme es natürlich auch wieder darauf an, in welcher Tätigkeit genau Fortschritt und Freude darüber erzielt wurde, aber ich denke ich konnte die Grundidee deutlich machen. Neben 'alles juckt und brennt' gäbe es noch sagen, es ist auch Ruhe und Frieden und Gelassenheit und Milde etc möglich. Und es ist zum Beispiel auch möglich, nicht zu hassen und darin liegt auch schon eine grosse! Befreiung (und Ruhigstellung dahin) des Herzens.

  • Ständig spielt mein Hirn unbewusst und halbbewusst Möglichkeiten durch, das leichte Unbehagen, die Langeweile, die Abwesenheit von etwas Angenehmem, die Anwesenheit von etwas Unangenehmem zu verändern. Ständig kommen neue Assoziationen, neue Motivationen und Wünsche werden geboren... STÄNDIG, ohne Unterlass und zumeist unbemerkt! Und das schimpft sich dann "Freizeit". In dieser "Freizeit" bin ich nie frei. Irgendein Wunsch ist ständig da, und ich muss mich ihm gegenüber irgendwie verhalten: Ihn ignorieren oder erfüllen, ihn aushalten oder ihm nachgeben.


    Niemals ist Ruhe. Alles brennt und juckt und zieht und zerrt.

    Mir geht es auch oft so, lieber Thorsten, und ich vermute bei mir, dass ich viel Energie habe, sie aber nicht nutze. Ich habe seit 17 Jahren viel Freizeit, denn seit 2006 bin ich im Ruhestand.

    So habe ich mir Herausforderungen gesucht, um das Nützliche mit dem Vergnügen zu verbinden, z.B. Kuchenbacken, asiatisch, mediterran, orientalisch Kochen - alles zur Freude meines Mannes.


    Nun ist er nicht mehr da. Jetzt muss ich meinen Widerstand immer wieder neu überwinden und mich ein bißchen um den Garten kümmern. Andere haben Freude daran und finden das meditativ. Mir tun nur die Knie weh.


    Ich bleibe immer wieder dieselbe, stehe immer wieder vor demselben Hindernis. Ich will alles essen dürfen, ohne zuzunehmen, ich will rumliegen dürfen und faul sein, ohne einzurosten und ich will befreit werden von mir, ohne mich darum kümmern zu müssen.


    :? :shrug:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wenn ich hier zum Beispiel lese, dass alles brennt und juckt dann fasse ich das als einen persönlichen Kommentar zu einer eigenen Erfahrungswelt auf. Die weiteren Zeilen dazu passen ja auch zu einer depressiven Episode

    Das ist keine depressive Episode. Das ist das normale Leben, wie es eben ist. In Relation zur Stille wird das Wünschen, Wollen, Nicht-Wollen und Planen zum Lärm. Ich laufe, ohne es zu merken, das ganze Leben mit einem schweren Rucksack herum, erst wenn ich ihn einmal kurz absetzen durfte, merke ich, wie schwer er zuvor immer schon gewesen ist:


    Zitat

    3. "Die Last will ich euch zeigen, ihr Mönche, den Träger der Last, der Last Aufladen und der Last Abwerfen. So höret und achtet wohl auf! Ich werde sprechen.


    4. Was nun, ihr Mönche, ist die Last? 'Die fünf Gruppen des Anhangens', so wäre zu antworten. Welche fünf? Es sind dies die Gruppen des Anhangens: Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewußtsein. Das, ihr Mönche, wird die 'Last' genannt.


    5. Und was, ihr Mönche, ist der Träger der Last? Das 'Individuum', so wäre zu antworten; nämlich dieser oder jener Ehrenwerte solchen Namens, solchen Geschlechtes [73]. Das, ihr Mönche, wird 'Träger der Last' genannt.


    6. Und was, ihr Mönche, ist das Aufladen [74] der Last? Es ist dieses Begehren, das Wiedergeburt erzeugende, mit Lust-Gier verbundene, hier und dort sich ergötzende, nämlich das Begehren nach Sinnlichkeit, nach Dasein, nach Nichtsein. Das, ihr Mönche, wird 'Aufladen der Last' genannt.


    7. Und was, ihr Mönche, ist das Abwerfen der Last? Es ist eben dieses Begehrens restlose Aufhebung und Vernichtung, die Entsagung, Entäußerung, Erlösung, die Haftensfreiheit. Das, ihr Mönche, wird 'Abwerfen der Last' genannt.'


    Quelle


    Erst in Relation zum freien Atmen wird die Beklemmung spürbar, die selbst die erfüllten Wünsche durchdringt. Aber es braucht leider viel Übung, Achtsamkeit, Kraft und Disziplin, diese Freiheit im Alltag zu kultivieren, vor allem als "Haushälter". Auch wenn manchmal kleine Löcher in der Dunkelheit sind, sind Verwirrung und Unfreiheit doch sehr stark.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

    3 Mal editiert, zuletzt von Thorsten Hallscheidt ()

  • Das ist keine depressive Episode. Das ist das normale Leben, wie es eben ist. In Relation zur Stille wird das Wünschen, Wollen, Nicht-Wollen und Planen zum Lärm. Ich laufe das ganze Leben mit einem schweren Rucksack herum, erst wenn ich ihn einmal kurz absetzen durfte, merke ich, wie schwer er zuvor immer schon gewesen ist:

    Dieser schwerer Rucksack als "leer" zu sehen, denn wir hatten ihn selbst erschaffen, drin liegt für mich die echte Kunst . Der ist nichts real. So meine ich, Thorsten Hallscheidt :


    Zitat

    46

    Als Schaum erkenn' den Leib, als Luftbild ohne Kern,

    Wehr' Māras Pfeile (*f5) ab, entgeh' dem Todesherrn!


    Es grenzt sich aber mit der "Depression", wenn ich darüber nachdenke. Aber ich meine nichts die klinische Depression, aber eher die "existenzielle", wie es , z.B, bei Camus oder Sartre war... Die Grenze ist aber echt fliessend. H. Hesse hatte schon den Selbstmord-Versuch(e )unternommen, und war in der Behandlung. Aber wenn nichts das wäre, wir hätten keinen " Siddhartha" als das kleine Juwel.

    P.S. Wer wieder nach den Quellen sucht, der findet die im Wiki. ;)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ein Buch wie "Siddhartha" kann nur jemand schaffen, der schon gestorben ist und weiß, worum es geht. Für den gibt es auch keine fließende Grenze mehr, der wird diese Grenze.

  • Wenn ich hier zum Beispiel lese, dass alles brennt und juckt dann fasse ich das als einen persönlichen Kommentar zu einer eigenen Erfahrungswelt auf. Die weiteren Zeilen dazu passen ja auch zu einer depressiven Episode

    Das ist keine depressive Episode. Das ist das normale Leben, wie es eben ist.


    Genau dazu schrieb ich, dass es das normale Leben nicht ist, bzw nicht bleiben muss.

  • Genau dazu schrieb ich, dass es das normale Leben nicht ist, bzw nicht bleiben muss.

    So bleiben muss es nicht. Dazu gibt es den achtfachen Pfad. Der Aufstieg zum "Helleren", den Du genannt hattest, ist nach Darstellung des Palikanon übrigens fester Teil des Samsara, der das zentrale Problem nicht löst. Was ist das zentrale Problem?

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Es gibt auch den Weg eines ausgeglichenen Lebens, in dem man möglichst bewusst mit sich selbst (den eigenen Wünschen und Gefühlen und Wahrnehmungen und dem eigenen Körper) und anderen Menschen umgeht. Das führt dann nicht direkt zu Nibbana/das Ende des Daseinsdurstes und das Ende des Kreislaufs aus geboren werden und altern und sterben. Aber es kann auch zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit führen.

  • Das zentrale Problem ist, dass nicht erkannt wird, dass der aufgeschriebene Weg nicht der mittlere ist.

    Buddha verlangt ein wenig mitdenken.

    (Ich bin eher dem Gefühl nach überzeugt, dass in SN56.11 einfach nur der Hinweis auf den unrechten Weg von den Neuverfassern bewusst weggelassen wurde.)

    Das heißt, dass sich der Mensch auch des nicht-rechten Weges bewusst ist und nicht an dem rechten oder nicht-rechten Weg hängenbleibt.

    Der rechte Weg ist der des guten Menschen und der unrechte Weg der, des bösen Menschen.

    Der mittlere Weg ist weder gut noch böse sein wollen. „weder wohl noch unwohl“


    Rechte Ansicht kann ich nur erreichen, wenn ich schlechte Ansichten erkenne und umgekehrt und erlerne, nicht an guten oder schlechten Ansichten festhalte.

  • Aber es kann auch zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit führen.

    Ja, klar, zumindest so lange nichts dazwischen kommt, was das ausgeklügelte System aus Wünschen, Abneigungen und Vorstellungen, was denn ein ausgeglichenes Leben ausmacht, aus dem Gleichgewicht bringt: z.B. Alter, Krankheit und Tod. Oder, um es eine Nummer kleiner zu machen: einfache Gewöhnung. Alle Menschen (ich auch) umgeben sich (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) mit Dingen, Gewohnheiten und Regeln, die möglichst wenig Leid und möglichst viel Freude bereithalten. Würde das auf Dauer funktionieren, wäre die buddhistische Lehre überflüssig.


    Das besondere ist ja, dass die buddhistische Lehre einen Weg darstellt, der das Wohlbefinden von Begehren, Abneigungen und äußeren Bedingungen weitgehend unabhängig macht. In Relation zu dieser Form des Wohlseins, sind die ständigen Versuche, das Feuer von Begehren und Abneigungen zu bekämpfen, sehr unbefriedigend. Buddha drückt das so aus:


    Zitat

    " Māgandiya, früher, als ich ein Leben zu Hause führte, vergnügte ich mich, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens: mit Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Ich hatte drei Paläste, einen für die Regenzeit, einen für den Winter und einen für den Sommer. Ich hielt mich die vier Monate der Regenzeit über im Regenzeit-Palast auf, vergnügte mich mit Musikern, die alle Frauen waren, und ich ging nicht zum unteren Palast hinunter."


    "Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem ich den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Sinnesvergnügen der Wirklichkeit entsprechend kannte , überwand ich das Begehren nach Sinnesvergnügen, entfernte ich das Fieber nach Sinnesvergnügen, und ich verweile ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat. Ich sehe andere Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen brennen, die in Sinnesvergnügen schwelgen, und ich beneide sie nicht, auch ergötze ich mich nicht daran. Warum ist das so? Māgandiya, weil es eine Freude gibt, abseits von Sinnesvergnügen, abseits von unheilsamen Geisteszuständen, welche himmlische Glückseligkeit übertrifft. Da ich mich an jenem erfreue, beneide ich nicht, was geringer ist, auch ergötze ich mich nicht daran."


    Quelle

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

    3 Mal editiert, zuletzt von Thorsten Hallscheidt ()

  • Aber ich meine nichts die klinische Depression, aber eher die "existenzielle", wie es , z.B, bei Camus oder Sartre war

    Die Depression (lateinisch depressio von lateinisch deprimere ‚niederdrücken‘)


    Ich finde, dass das Getriebensein von Gier, Hass und Verblendung wirklich niederdrückend ist, und dass sich zu befreien davon als einziges im Leben wirklich lohnt.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • mukti , Igor07

    Ihr hattet Majjhima Nikaya 75 ja längst weiter oben zitiert. Dann hätte ich mir das auch sparen können. Obwohl.... – – vielleicht kann man sich dieses Sutra nicht oft genug ins Bewusstsein rufen.


    (:

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Das heißt, dass sich der Mensch auch des nicht-rechten Weges bewusst ist und nicht an dem rechten oder nicht-rechten Weg hängenbleibt.

    Der rechte Weg ist der des guten Menschen und der unrechte Weg der, des bösen Menschen.

    Der mittlere Weg ist weder gut noch böse sein wollen. „weder wohl noch unwohl“


    Rechte Ansicht kann ich nur erreichen, wenn ich schlechte Ansichten erkenne und umgekehrt und erlerne, nicht an guten oder schlechten Ansichten festhalte.

    Zuerst muss ich die schlechten Ansichten loswerden und nachher die guten, nicht beide zugleich. Am rechten Weg gibt es keine Gewissensunruhe, kein Übelwollen, keine übermäßige Gier, der Geist ist ruhig und klar. In diesem Zustand kann er sich sammeln und auf die Befreiung konzentrieren.

  • Das Befolgen des rechten achtfachen Weges für zum anhaften an die rechten Taten oder ein Streben und Verlangen danach. Das Hassen der unrechten Handlungen führt zu Selbstbestrafung oder zu Ausreden wie "Ich bin halt so."

    Hilfreich ist weder das eine noch das andere Handeln.

  • Das Befolgen des rechten achtfachen Weges für zum anhaften an die rechten Taten oder ein Streben und Verlangen danach. Das Hassen der unrechten Handlungen führt zu Selbstbestrafung oder zu Ausreden wie "Ich bin halt so."

    Hilfreich ist weder das eine noch das andere Handeln.

    Man muss die unrechten Handlungen nicht hassen und sich nicht dafür selber bestrafen, man lässt sie einfach sein aufgrund von wachsender Einsicht, allmählich, nach und nach. Damit vermehrt sich das Glück und "des glücklichen Geist sammelt sich".

  • Das Befolgen des rechten achtfachen Weges für zum anhaften an die rechten Taten oder ein Streben und Verlangen danach. Das Hassen der unrechten Handlungen führt zu Selbstbestrafung oder zu Ausreden wie "Ich bin halt so."

    Hilfreich ist weder das eine noch das andere Handeln.

    Man muss die unrechten Handlungen nicht hassen und sich nicht dafür selber bestrafen, man lässt sie einfach sein aufgrund von wachsender Einsicht, allmählich, nach und nach. Damit vermehrt sich das Glück und "des glücklichen Geist sammelt sich".

    Aber wann kann man das? Doch nur wenn beide erkannt sind.

  • Aber es kann auch zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit führen.

    Ja, klar, zumindest so lange nichts dazwischen kommt, was das ausgeklügelte System aus Wünschen, Abneigungen und Vorstellungen, was denn ein ausgeglichenes Leben ausmacht, aus dem Gleichgewicht bringt: z.B. Alter, Krankheit und Tod. Oder, um es eine Nummer kleiner zu machen: einfache Gewöhnung. Alle Menschen (ich auch) umgeben sich (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) mit Dingen, Gewohnheiten und Regeln, die möglichst wenig Leid und möglichst viel Freude bereithalten. Würde das auf Dauer funktionieren, wäre die buddhistische Lehre überflüssig.


    Das bestreite ich ja nicht. Allerdings ist auch so etwas wie Resilizienz erlenbar und auch die Fähigkeit, unglückliche Lebensumstände hinzunehmen, und insbesondere auch die Fähigkeit der Liebe zu anderen Menschen. Und das ganze sicher auch unter dem Stichwort 'buddhistische Praxis'. Etwas in der Art meinte ich jedenfalls mit dem ganzen Zitat, was so lautete.


    Es gibt auch den Weg eines ausgeglichenen Lebens, in dem man möglichst bewusst mit sich selbst (den eigenen Wünschen und Gefühlen und Wahrnehmungen und dem eigenen Körper) und anderen Menschen umgeht. Das führt dann nicht direkt zu Nibbana/das Ende des Daseinsdurstes und das Ende des Kreislaufs aus geboren werden und altern und sterben. Aber es kann auch zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit führen.


    Dass es nur einen Weg aus dem leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten gibt, ist mir bekannt. Der besteht allerdings auch in der Ablösung von der Kultur und den einen umgebenden Menschen, die einen anderen Weg gehen als den der Buddha vorschlug, und die von diesem Weg auch nichts wissen. Für meine Person sehe ich nicht die realistische Möglichkeit, mich einer Gemeinschaft anzuschliessen, die genau diesem Ziel entgegenstreben möchte, zu dem schliesslich auch gehören würde komplett auf Sinnesgenuss zu verzichten.


    Allerdings gibt es auch für diejenigen, die Nibbana nicht schon in diesem Leben als Ziel anstreben die Möglichkeit, starken inneren Störgefühlen (alles brennt und juckt und zieht und zerrt?) achtsam oder bewusster zu begegnen. Dazu gehörte aus psychotherapeutischer Sicht zB die Freilegung tiefsitzender sich selbst nie zugestandener seelischer Wünsche. Oder aber auch die Freilegung von tiefgehenden Verletzungen, die vorher das eigene Denken und Handeln entsprechend geprägt hatten. In der Art, dass beispielsweise Mitempfinden mit anderen Menschen oder Mitempfinden mit sich selber nicht möglich gewesen ist. Oder so, dass vertraute Intimität (ich möchte so ein heilsame oder gesunde Form der Sexualität nennen) nicht möglich ist. Gerade Liebe und dazu gehört auch körperliche Liebe nennen andere nicht umsonst ein biologisches Grundbedürfnis, um die Tragweite also Lebensdeterminante dieses Triebes deutlich zu machen. Neben diesem Aspekt des Lebens gibt es noch weitere Säulen des Lebens an denen sich normalerweise eine Art Gesamtzufriedenheit des betreffenden Menschens ablesen lassen kann (es gibt ja hierfür solche Studien). Die mir aus der Psychologie benannten 'Säulen' sind zB noch der Beruf, sowie als weiteren wichtigen Faktor (oder Säule) die Art der Beziehungen innerhalb der Familie. Allerdings ist auch die unmittelbare Wohnsituation ein entscheidender Faktor. Mit Garten oder anschliessendem Wald lebt es sich erwiessendermassen stressfreier und auch gesünder. Jedenfalls sollte man selber in die Lage kommen zu erkennen, was einem gut tut und was nicht. Was man vom Leben will. Weil es einen, solange Samsara nicht überwunden ist ja beklemmen oder stören, aber auch beruhigen oder besänftigen oder sogar Energie spenden kann. Dazu möchte ich als ein Beispiel eine intakte Familie nennen, in der man aufeinander achtet.


    Vom Standpunkt Buddhas, der den Kreislauf der Wiedergeburten überwunden hat, das heisst von dem Standpunkt aus, von dem aus offenbar nicht nur die Möglichkeit des Aufkommens jeder weiteren Lust oder Unlust Bildung (auf irgendetwas) unterbunden ist, ist dieses in der Welt also in der Gesellschaft navigierende Streben nach Ausgeglichenheit und Frieden nicht mehr nachstrebenswert. Offenbar ist dieser Zustand so, dass er solche (friedens- oder seligerfüllte) Worte ermöglicht.


    Zitat

    "Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem ich den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Sinnesvergnügen der Wirklichkeit entsprechend kannte , überwand ich das Begehren nach Sinnesvergnügen, entfernte ich das Fieber nach Sinnesvergnügen, und ich verweile ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat. Ich sehe andere Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen brennen, die in Sinnesvergnügen schwelgen, und ich beneide sie nicht, auch ergötze ich mich nicht daran. Warum ist das so? Māgandiya, weil es eine Freude gibt, abseits von Sinnesvergnügen, abseits von unheilsamen Geisteszuständen, welche himmlische Glückseligkeit übertrifft. Da ich mich an jenem erfreue, beneide ich nicht, was geringer ist, auch ergötze ich mich nicht daran."


    Quelle


    Danke für dieses schöne Zitat!


    Meine Vorstellung dabei: Wie ein ein und für alle Mal gestilltes Gefühl. Höchster Frieden in der Gestilltheit aller Gefühlswünsche.





    Ich möchte nocheinmal betonen, dass ich vor einem eigenem Erfahrungshintergrund schreibe, und den Wert des zur Ruhe kommens und einer inneren Ausgeglichenheit mit Hilfe einer veränderteren, bewussteren Lebenspraxis (in diesem Leben) gerade vor dem Hintergrund buddhistischer Ambitionen betonen möchte. Dass es Buddha gab und er so lehrte ist das eine. Das andere ist es die Ursachen für eigene Unausgeglichenheit und Unruhe und das permanente Streben nach Ablenkung zu erkennen. Es kann zum Beispiel auch sein, dass einem die passende Aufgabe im Leben fehlt, in der beispielsweise in einem erfüllendem Masse Metta erfahren und gelebt werden könnte. In diesem Fall denke ich auch an eigene erfüllende (und zu Zufriedenheit führende) Tätigkeiten in meinem Leben, die ich, wenn ich es so bewerten müsste, auch in Hinblick auf das buddhistische Ziel Nibbana im Nachhinein für förderlich finde. Da weiß ich: das hat mir auf der einen Seite gutgetan - meine Mitempfindungsfähigkeit gestärkt. Dazu kamen erfüllende/beglückende Erfahrungen, aber auch solche Prozesse, das sich ein für mich schön anzusehendes Selbstbild festigte. Unweise Vorstellungsbildung und die Folgen, wenn annica mal richtig zuschlägt. In meinem Fall von heute auf morgen alles anders und eine starke Bedingung des vorher gefertigten Selbstbildes nicht mehr gegeben --> dukkha sehr sehr schlimm. Aber was ich eigentlich ja sagen wollte und möchte: Jede Aufgabe, jeder Beruf und jede Tätigkeit und jedes Umgehen mit anderen Menschen und eigenen Gefühlen und Wünschen birgt Gefahren. Neben der Triebunruhe auch die Gewissensunruhe beispielsweise. Ich nenne diese mild erscheinenden Gefahren vor dem Kontext unter dem ich hier schreiben wollte:


    Die Herausforderung (in Samsara) ist es, bewusst mit eigenen Gefühlen und auch den eigenen Vorstellungsbildungen und den eigenen Wünschen umzugehen. Die Folge davon hiesse aus meiner Sicht auch, dass sich weniger von innerer Unruhe hinter- oder überlagerte Zustände einstellen, so dass man vor diesen Erfahrungshintergrund sagen will, dass es sich so anfühlt, dass alles brennt und juckt und zieht und zerrt.


    Letztlich, und da möchte ich in einem buddhistischen Forum auch nicht widersprechen. Ein direkter Weg zu Nibbana ist das Leben in der Gesellschaft nicht. Aber man muss ja nicht jeden Mist sozusagen mitmachen (und dem Abstand davon eine innere Ruhe begünstigen) und im günstigen Fall schafft man sich vielleicht einen Flecken etwas weiter ausserhalb davon (von einer grossen Stadt meine ich). Das wäre doch ein erstrebenswertes Ziel für den, der Abstand von dem Getöse sucht und seine Sinne weniger davon benebelt sehen mag?

  • Man muss die unrechten Handlungen nicht hassen und sich nicht dafür selber bestrafen, man lässt sie einfach sein aufgrund von wachsender Einsicht, allmählich, nach und nach. Damit vermehrt sich das Glück und "des glücklichen Geist sammelt sich".

    Aber wann kann man das? Doch nur wenn beide erkannt sind.

    Ja schon,, man muss recht als recht und unrecht als unrecht erkennen.

  • Man muss die unrechten Handlungen nicht hassen und sich nicht dafür selber bestrafen, man lässt sie einfach sein aufgrund von wachsender Einsicht, allmählich, nach und nach. Damit vermehrt sich das Glück und "des glücklichen Geist sammelt sich".

    Aber wann kann man das? Doch nur wenn beide erkannt sind.

    Ja schon,, man muss recht als recht und unrecht als unrecht erkennen.

    Nein! Hilfreich als hilfreich. Nicht-hilfreich ergibt sich nach der Handlung.