Weisheiten von der Ehrwürdigen Ayya Khema

  • Zitat Ayya Khema :


    " Die Läuterung des Herzens ist notwendig, absolut notwendig für die Hingabe. Die Hingabe ist notwendig für die Meditation. Dieser Läuterungsprozess ist automatisch durch Konzentration, aber wir können und sollten ihn auch während des Tages benutzen und bearbeiten.

    Und sehen wieviel Erleichterung uns das bringt. Jeder Mensch ist ein Übungsfeld. (..) Die Erleichterung die uns das geläuterte Herz bringt

    ist gar nicht zu benennen, so stark kann sie sein. Perfekt hat sie der Erleuchtete. (..) Sobald wir uns selbst kennengelernt haben, wissen wir was mit jedem anderen auch genauso geschieht. Und wenn wir dann für uns selbst und unsere Schwierigkeiten Mitgefühl haben ( nicht Mitleid ), dann ist es uns möglich es für andere auch zu haben. Solange wir kein Mitgefühl mit uns selbst haben, sondern uns zB tadeln oder aber nicht wissen, dass wir üben müssen ( die Brahmaviharas im Alltag praktizieren ) oder andere beschuldigen einen Fehler gemacht zu haben oder uns Leid zugefügt zu haben, ist es unmöglich für andere Mitgefühl zu haben. Denn das was wir mit uns selbst tun, das tun wir mit jedem anderen. Das was wir in uns selbst erkennen, erkennen wir in jedem anderen. Unsere Umwelt ist unser Spiegel.

    Wir können in einem Spiegel nur das sehen was davor steht. Wir können in anderen nur das sehen, was wir in uns schon gefunden haben. Und darum sagen wir auch : Nur ein Buddha erkennt einen Buddha. Nur ein Erleuchteter erkennt einen Erleuchteten, denn wir wissen ja gar nicht wie sich das anfühlt erleuchtet zu sein. Aber wir wissen genau wie es sich anfühlt ärgerlich zu sein, ablehnend zu sei, anhänglich zu sein, anzuhaften.

    Und daher können wir das in einem anderen erkennen. So ist die erste vernünftige Reaktion " Aha, das habe ich wohl selbst" wenn man es aber nicht mehr hat, kommt Mitgefühl hoch ".



    Stimmt es, das wir in anderen nur das erkennen können, was wir selbst in uns kennen ? Ja, denn es bedeutet ja nicht es noch zu haben ( diese Eigenschaft ).


    Wie wäre es aber nun, wenn jemand an anderen nur noch Schönes, Heilsames erkennen würde oder ist das nicht möglich ? Na gut ich muss zugeben, dass ich das bisher auch noch nicht erlebt habe, dass ich an anderen nur Schönes erkennen konnte. Glaube ich.


    Dann noch was sehr Schönes von ihr ( leider weiß ich nicht aus welchem Vortrag, ich habe das da in der Notiz nicht zugeschrieben gehabt ) :


    "Solange wir nur an unser eigenes Heil denken, werden wir es nie finden. Wir können es nicht finden, denn es ist das Gleiche wie das Allgemeine. Und wenn wir an das Allgemeine nicht denken - das nicht finden, können wir das Eigene auch nicht finden. "


    "Negativitäten in sich erkennen im täglichen Leben ist von äußerster Wichtigkeit. Das muss nicht immer Hass sein. Es kann einfach Ablehnung sein- ein Gefühl des erhaben seins, etwas besser zu können, mehr Wert zu sein - ist auch schon Ablehnung. Dann hat man sich nicht genau erkannt. Denn wir sind sehr abhängig voneinander, da wir im Allgemeinen mit unserer ganzen Umwelt zusammen schwingen- so das weder besser noch schlechter irgendeinen Sinn macht. Das einzige was Sinn macht ist uns selbst zu erkennen".

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

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