Hallo, ich hab schon seit der Kindheit ein niedriges Selbstwertgefühl. Immer hab ich geschaut, was die anderen machen und mich an den Meinungen im Außen orientiert. Ich konnte mich nie konzentrieren weshalb ich grundsätzlich schlecht war und nichts mitbekommen habe. Immer war ich nur der Klassenclown. Nach außen gab ich mich stark und arrogant. Hab andere versucht fertig zu machen, sofern sie schwächer erschienen. Ich denke, Narzissmuss trifft gut zu. Irgendwie hab ich die 10 Klassen geschafft. Danach kam die Polizeiausbildung. Selbes Spiel: keine Konzentration, kein echtes Selbstbewusstsein. Immer irgendwie durchgemogelt, gehörte immer zu den schlechtesten. Die Abschlussprüfung bestanden weil ich vorher Infos hatte was dran kommt. Sonst wär ich durchgeflogen. Später im Beruf im großen Verbund 5 Jahre gewesen, daher fast keine Verantwortung. Hatte nie das Gefühl, aus mir selbst heraus fundiert handeln zu können wenn es darauf an kommt. Als die schöne Zeit im großen Verbund (Bereitschaftspolizei) vorbei war und die Versetzung in den Streifendienst Anstand hab ich gekündigt.
Dann selbstständig gemacht mit einem An- und Verkauf für Elektroartikel. Mein ganzes Herzblut 2 Jahre reingesteckt und dann einfach aufgehört. Einfach den Ast abgesägt auf dem ich Stand. War überzeugt nun Mentaltrainer zu werden.
Ein Jahr lang fast nichts anderes gemacht als etwas Tennistraining zu geben und die Bhagavad Gita auswendig zu lernen. Wie wild auf der Suche nach DEM Schlüssel, dem einen Etwas was mir anscheinend fehlte bisher. Was meine ständige Unzufriedenheit erklären würde.
Danach eine Anstellung in einem Startup bekommen mit Wahnsinns Gehalt im Homeoffice. Undiszipliniert gewesen, Aufgaben nicht erfüllt, immer nach Alternativen gesucht bereits nach kurzer Zeit. Nach wie vor unzufrieden und rastlos.
Projekt scheiterte. Nächster Verlust bestätigt.
Nun in Ausbildung im Software IT Bereich. Nach dem ersten Tag wollte ich zurück zur Polizei. Nach wie vor unzufrieden, zweifelnd.
Aktuell bin ich in der Diagnose mit Verdacht auf ADHS. Habe öfters Angstzustände und Depressionen. Beinahe Lebensmüde, keine Motivation, keine Freude. Nur Angst. Mittlerweile extrem niedriges Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Will nichts machen weil ich glaube, dass mir nichts zusteht.
2016 hab ich das erste mal „Jetzt“ von E. Tolle gelesen. Heute sehe ich mich vor diesem Abgrund. Was läuft hier schief? Was übersehe ich? Was mache ich falsch? Warum bin ich schon mein Leben lang so unzufrieden und ernst?
Jedes Mal, wenn ich mich mit extrem viel Mühe konzentriere auf das Jetzt, klart sich alles auf. Suche ich das so dringen? Das jetzt? Ist das die Lösung aller Probleme? Abschließen mit dem Denken und Zweifeln?
Ich hab heute kaum noch ein Gedächtnis weil ich so sehr grübele was ich tun soll. Was das richtige ist, was mein Weg ist.
Dann schwanke ich dauernd zwischen den extremen
1. der Weg, der ist, ist der Weg
2. Du musst wissen, was du willst, und dann diesen Weg gehen
Meine Verwirrung ist so groß wie noch nie und ich weiß nicht, warum. Ist die Beschäftigung mit Achtsamkeit überhaupt sinnvoll? Nach jedem Konzentrationshoch falle ich ins nächste unbewusste Tal. Welchen Sinn hat das?
Warum bin ich ständig so unzufrieden?