Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung

  • Naja... das Böse in der Gestalt des Bösen zu meiden dürfte keine große Herausforderung sein :)

    Auch hier kann es zu Fehleinschätzungen kommen, das vermeintlich "Böse" als Einschätzung kann sich mit der Zeit durchaus zu etwas Gutem entwickeln.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Naja... das Böse in der Gestalt des Bösen zu meiden dürfte keine große Herausforderung sein :)

    Auch hier kann es zu Fehleinschätzungen kommen, das vermeintlich "Böse" als Einschätzung kann sich mit der Zeit durchaus zu etwas Gutem entwickeln.

    Lol, so hatte ich wieder sofort erinnert:


    Man braucht diese "Bereinigung" , als die Kraft des Böses, ansonsten man lernt niemals.


    Man kann es auch im "Meister und Margarita " ansehen:



    Zitat

    Bezug zu Goethes Faust

    Schon im Motto verweist Bulgakow auf Goethes Faust. Es lautet:

    Zitat
    „Nun gut, wer bist du denn? – Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“

    Damit ist Voland gemeint, und diesen Namen gibt sich Mephistopheles in der Walpurgisnachtszene selbst:

    Zitat
    „Mephistopheles: Was! dort schon hingerissen? Da werd’ ich Hausrecht brauchen müssen. Platz! Junker Voland kommt. Platz! süßer Pöbel, Platz!“

    Analog dazu ist der Meister ein Verweis auf Faust und die Margarita eine Verkörperung von Gretchen, deren Name eine Koseform von Margarethe ist. Die Handlung des Romans nimmt in verschiedener Hinsicht Goethes Werk auf und parodiert es oder benutzt es zur Parodie, so kann beispielsweise des Meisters Pakt mit Satan als ein faustischer Pakt gelesen werden oder die Rettung des Meisters und der Margarita als ein Verweis auf den Schluss von Faust I. Auch auf einer symbolischen Ebene können zahlreiche Bezüge ausgemacht werden, so kommt z. B. das Pudelmotiv mehrfach vor (Volands Spazierstock, Kette Margaritas, Motiv auf Kissen). Der Ball ist eine Variation des Walpurgisnachtthemas.

    Wenn man niemals das Böse auf dem eigenem Leib erfährt, der wäre nicht instande das Gute zu tun.

    Im TB das war sehr viele, apropo....

    Eine Quelle schreibt sogar, wegen sehr vielen (Sex) -Verbrecher Nagarjuna wurde fast zum Tode verurteilt. Klar, wahrschienlich, das ist der absolute Schwachsinn. Man liest es aber über Shantideva. Der war sehr eifrige "Schürzen-Jäger". Warum dann, frage ich mich, diese bescheurte Kasanovas in die Hieligen verwandelt hatten? Genau deswegen. Wenn es keine Polarätät vorhanden wäre, dann es wäre keine innere Umkehr möglich. Es macht den Sinn. Wie mit Saulus zum Paulus.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Wie mit Saulus zum Paulus.

    Hier wird aber wohlwissend mit einem Saulus als imaginären Paulus geworben und das vom DL wobei ihn keine Hormone out of order setzen, sondern es andere fragliche Motive gibt.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Das Gleichnis, das ich erwähnt hatte, war das vom reichen Jüngling. Markus 10; Matthäus 19; Lukas 18. Die drei synoptischen Evangelien haben kleine Abweichungen, aber es geht hier immer um die Frage: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? Mk und Mt Oder: Was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe? Lk


    Und die Antwort bei Lukas, nach dem was er Gutes tun soll, ist dann eben von Jesus - Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut ist nur Einer.


    Es geht bei dem Problem von Gut und Böse nicht ums Misstrauen, sondern um Selbst-Täuschung. Wenn das Gute absolut ist oder Gott, wie das im Judentum/Christentum meint, dann können wir das Gute nicht vom Bösen unterscheiden, sondern wir werden, wie das in der Erzählung mit der Schlange in Genesis ist, durch unser Begehren getäuscht. Da konnte man noch von einer gewissen Naivität von Eva ausgehen, aber heute sollte das doch überwunden sein.

    Nun kommen wir ja nicht ohne Vertrauen aus - das meiste, was ich entscheide, ist in gutem Glauben - wenn ich einkaufe, vertraue ich darauf, dass die Lebensmittelkontrolle funktioniert - aber ich kann dennoch nicht den Enttäuschungen entkommen. Mir entgehen also keineswegs wichtige Lebenserfahrungen. Vor allem wenn ich mit wachem Auge durch die Welt gehe/fahre.


    Das Gleichnis mit dem reichen Jüngling hat auch für die Blockierung von Herz-Geist eine Relevanz. Jesus weist den Fragenden auf die Gebote hin und zählt sie auf - die Silas eben. Der Jüngling sagt, er halte sie ein. DAS lässt Jesus aufmerksam werden, denn der Jüngling sagt die Wahrheit - er ist ein Reicher, der die Gebote einhält - und da weist jesus ihn auf seine Selbst-Täuschung hin, denn das reicht nicht - das ahnte auch der Jüngling, schließlich fragte er ja danach. Aber er wollte vielleicht eine Bestätigung. Und er bekommt einen enttäuschenden Rat - wenn das so ist, dann verkaufe alles und folge mir nach. Da blieb dem Jungen die Spucke weg. Damit hat er nicht gerechnet. Und auch die Jünger waren sprachlos - wenn das so ist, wer kann denn da noch gerettet werden?


    Und da komme ich nun zum Geist und Herz oder Herz-Geist. Der Jüngling war nicht nur reich, sondern sein Herz und sein Geist hingen an seinen Gütern. Seine Aufgabe ist also zunächst mal, alles zu verkaufen und das Geld den Armen zu geben - also seinen Herz-Geist zu leeren.


    Im Buddhaland hat es mal einen thread dazu gegeben.

    solaris

    :zen:

  • Christopher : Herzlichen Dank für den verlinkten Text von Dir, den ich noch nicht kannte. Mit der Plattform des 'Unbuddhisten' habe ich in Hinsicht eines offenen Diskurses so meine Erfahrungen gemacht, so dass ich mich nur noch selten dahin verirre. Als Nur-Leser ist mir der Habitus da doch häufig allzu wadenbeißerisch. Aber Kulturkampf mal beiseite - an Deinem Text finde ich nichts auszusetzen; er verdeutlicht vielmehr exemplarisch, wie die westliche Inkulturation des Buddhadharma (welcher Färbung auch immer) unweigerlich 'westlichen' Bedingungen folgt - und es verdeutlicht, dass zumindest ein wichtiger Teil dieser Bedingungen die spätkapitalistischen Produktionsbedingungen sind. Man muss, denke ich, nicht notwendig dem dialektisch-materialistischen Postulat folgen, dies seien die primären Bedingungen, um ihre erheblichen Auswirkungen wahrzunehmen.


    Zunächst lege ich Wert darauf, dass dies keine einseitige Schuldzuweisung bei den hier diskutierten 'Betriebsunfällen der Inkulturation' an 'den Westen' (wie auch immer man den definieren will) sein soll. Ich denke, ich habe mich mit den Inkulturationsprozessen des Dharma speziell in China, Japan und Tibet sowie mit den jeweiligen real (als soziale Institution) existierenden 'Buddhismen' hinreichend befasst, um da keine Illusionen zu hegen. Geschichte ist ein altes Hobby von mir und der historische Blick kann sehr entlarvend sein. Da wurde viel Dreck vergoldet. Der Dharma ist nun mal auch Religion; dafür steht seine soziale Gestalt. Entsprechend auch das hohe Potential zu Korruption in jeder Form; unabhängig von dem jeweiligen lokalen kulturellen und ökonomischen Nährboden der jeweiligen Religionen.


    Um nun auf die westlichen Produktionsbedingungen zurück zu kommen: diese charakterisieren Horkheimer/Adorno mE recht treffend als "Kulturindustrie" (in: Dialektik der Aufklärung, Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug). Unter diesen Bedingungen wird der Dharma zur kostenlosen Ressource für eine Warenproduktion. Wenn man sich die auffälligen Differenzen zwischen den Optionen beispielsweise einer Ausbildung im Eiheiji oder im Ganden und der in einer westlichen Übungsgemeinschaft, die sich der entsprechenden Tradition zuordnet, anschaut, dann wird in aller Regel schnell deutlich, dass ersteres für den westlichen Markt in nicht unerheblichem Ausmaß 'verarbeitet', d.h. an die vermuteten Bedürfnisse der Zielkundschaft angepasst wurde. Das ist der erste Schritt der Vermarktung. Die nächsten Schritte wären dann Erhöhung der Akzeptanz durch Werbung, somit erhöhter Absatz. Gerne auch unter Verwendung von Warenzeichen - der Dalai Lama und ein populärer Autor wie Ricard waren für Herrn Lakar solche Warenzeichen - insbesondere der Dalai Lama ein besonders zugkräftiges, Vertrauenswürdigkeit und Seriosität signalisierendes. Da müssen sich die Herren dann auch die Frage gefallen lassen, warum sie sich von Herrn Lakar haben instrumentalisieren lassen, was ihre Seite des deals war.


    Das von Dir propagierte 'keep it small' ist zweifellos eine erwägenswerte Herangehensweise, die Risiken einer Vermarktung des Dharma zu verringern. Namentlich das Risko, nicht an einen Dharmalehrer, sondern an einen cleveren Geschäftsmann und / oder machtbesessenen Soziopathen zu geraten. Wobei der Erfolg des Geschäftsmannes oder Soziopathen natürlich wesentlich von seiner Fähigkeit der Mimikry eines Dharmalehrers abhängt - die Wahl des richtigen Produkts "ist Vertrauenssache" - wie bei Babypuder und Hautcreme. Und nicht jeder merkt, wenn er über den Tisch gezogen wird. Seriöse Anbieter, die es ja auch gibt (ich will die mal nicht ganz unter den Tisch fallen lassen), haben es bei solcher Konkurrenz natürlich schwer.


    Wobei - so ganz kann man sich auch als "kleiner Dharma-Anbieter" nicht den herrschenden Produktionsbedingungen entziehen. Beispielsweise funktioniert solch ein wenig nachgefragtes Angebot wohl doch nur unter den Standortbedingungen einer Großstadt. Aber fehlendes kommerzielles Potential (bzw. Wille ein solches zu nutzen) ist schon ein Zeichen, dass man es als Kunde da nicht mit einem Geschäftemacher zu tun hat. Allenfalls einem recht ungeschickten, was ja auch den potentiellen Schaden minimiert. Und ich sehe es auch so, dass eine sinnvolle Begleitung von Übenden bzw. der dafür notwenige Zeitaufwand die Größe der Übungsgemeinschaft begrenzt.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hier wird aber wohlwissend mit einem Saulus als imaginären Paulus geworben und das vom DL wobei ihn keine Hormone out of order setzen, sondern es andere fragliche Motive gibt.

    Ja, sicher , liebe Schneelöwin ...

    Ich meinte, man sollte niemals blind ge-blend-et sein , von egal wem, egal DL oder dem lieben Gott höchstpersönlich, denn als die Folge wir alle würden noch mehr ver-blend-et und dann...wir verhalten uns wirklich "blind-gläubig", was man , leider, sehr oft ansieht und wovon die ganze Dokumentation erzählt.

    Man sollte kein Idol erschaffen, keinen lebendigen Fetisch, denn dann wir verpassen unsere eigene Natur, was verfehlen den Weg zum unseren eigenen Buddha in uns, wir verlöschen das Klare Licht im eigenen Geist, usw...

    So kann ich besser meinen Gedanken nichts ausdrücken.

    Das hat, allgemein gesagt, nichts mit dem DL zu tun, aber mit uns, warum wir wieder und wieder auf dem Leim gehen. Und die Geschichte wiederholt sich, wieder und wieder. Ich versuche nur das ganze im anderem Lichtwinkel zu betrachten, aber niemals von dieser Misere persönlich DL reinzuwaschen. Das sollte KLAR sein!

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der erste Schritt ist es sicherlich von einer Haltung die das Problem in "bösen Menschen" und "bösen Gruppen" zu einem Denken in Strukturen überzugehen, wo man sich dann fragt, unter welchen Bedingungen es genau passiert, das Klima entsteht in dem Mißbrauch begünstigt und geduldet wird.


    Eine guter Punkt ist natürlich, dass Gruppen Lehrer mit so einem Nimbus ausstatten, der ihnen dann die Macht gibt, die sie mißbrauchen können.


    Gerade für säkukaren Buddhisten liegt es nahe diesen Nimbus mit dem Heiligen und dem Autoritären zu identifizieren und zu hoffen, dass die Vermeidung religiöser und autoritärer Muster dabei hilft demokratischer und infividualistische Strukturen zu schaffen. Und zu hoffen, das ein Lehrer ohne Heiligenschein seinen Schülern auf Augen höhe begegnet.


    Aber das ist - so verstehe ich Leonie - zu kurz gedacht, weil das

    traditionelle "Heilige" ja nicht der einzige und auch nicht der vorrangige Nimbus unserer Zeit ist. Gerade so eine kapitalistische Logik des Verkaufens kann ja Träume und Sehnsüchte anfachen. In vielen amerikanischen Megachurches sieht man ja wie gut Marketing und religiöse Inhalte ineinandergehen.


    Leonie spricht von "Japaner und anderen Natives" als Markenkern. Es ist ja Reiz des Authentischen, des Geheimnisvollen, Exotischen der Buddhismus zum Andockpunkt für Sehnsüchte macht. Von daher sollte Buddhismus vielleicht einfach maximal langweilig, nüchtern und unexotisch sein. Denn Mara ist ja der Kind des Marketings.

  • Herzlichen Dank für den verlinkten Text von Dir, den ich noch nicht kannte.

    Freut mich, dass Dir den Text gefallen hat, obwohl er eigentlich veraltet ist. Aber gerade in Bezug auf Polenskis "noch unbebaute Wiese" denke ich, dass meine Kernaussage nach wie vor trifft. Übrigens war die DBU letztens in Buchenberg wohl zu Gast und man hatte Polenski gefragt, wie lange er persönlich in Japan trainiert habe: "sechs Wochen" hieß es :)


    Mit dem Unbuddhisten selbst habe ich z.Zt. weniger zu tun. Er hostet halt nach wie vor meine Sachen und dafür bin ich ihm dankbar.


    Bezüglich Adorno und die Dialektik muss ich gestehen, dass das alles etwas "over my head" war. Aber wird schon stimmen, was Du schreibst :)


    Und letztlich hast Du natürlich Recht, dass die "Small is Beautiful" Haltung von gewissen ökonomischen und anderen Rahmenbedingungen abhängig ist, die z.B. in einer Großstadt herrschen. Aber wenn sie nun mal da sind, braucht es tatsächlich Mühe, den natürlichen "Fortschrifttsgedanke" des Westens entgegenzutreten. Und dazu liefert Dschuang Dsi die richtige philosophische Grundeinstellung.

  • Um nun auf die westlichen Produktionsbedingungen zurück zu kommen: diese charakterisieren Horkheimer/Adorno mE recht treffend als "Kulturindustrie" (in: Dialektik der Aufklärung, Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug). Unter diesen Bedingungen wird der Dharma zur kostenlosen Ressource für eine Warenproduktion.


    Die modernen Produktionsbedingungen als Teil des kapitalistischen Systems sind im Kern den alten Produktionsbedingungen der Sklavenhalter- und Feudalgesellschaften gleich auf Ausbeutung der Vielen durch die Wenigen ausgelegt. Und der Dharma ist hier das Mittel der Ausbeutung. Da wird vom Thron herab gepredigt, weil die Kanzlei nicht mehr reicht. Da wird vom Wahren Menschen ohne Rank (und Namen) gepredigt nur damit der Prediger auf seinem Podium auf seinen Roshi-Rank verweist und autoritäres Cosplay macht. Kann man Dharma im Westen demokratisieren?


    In Anlehnung an die Prinzipal-Agent-Theorie, die auch im Kontext des Marktversagens Anwendung findet, ist das Lehrer-Schüler-Verhältnis zwingend durch asymmetrische Informationen gekennzeichnet. Und Informationen sind Macht. Da ist das Missbrauchspotential systemimmanent und kann zum Sanghaversagen führen. Da muss man institutionell gegenarbeiten. Zum Beispiel mit Christophers Ansatz des Kleinem.

  • Wenn man niemals das Böse auf dem eigenem Leib erfährt, der wäre nicht instande das Gute zu tun.

    Im TB das war sehr viele, apropo....

    Eine Quelle schreibt sogar, wegen sehr vielen (Sex) -Verbrecher Nagarjuna wurde fast zum Tode verurteilt. Klar, wahrschienlich, das ist der absolute Schwachsinn. Man liest es aber über Shantideva. Der war sehr eifrige "Schürzen-Jäger". Warum dann, frage ich mich, diese bescheurte Kasanovas in die Hieligen verwandelt hatten? Genau deswegen. Wenn es keine Polarätät vorhanden wäre, dann es wäre keine innere Umkehr möglich. Es macht den Sinn. Wie mit Saulus zum Paulus.

    Wir Menschen lernen an der Polarität - sollte jedenfalls so sein. Sinn und Zweck ist allerdings nicht die "Umkehr" sondern die Erfahrung des Mißbrauchs und/oder des Mißbrauchens selbst. Die Entscheidung sich in welche Richtung der Mensch sich bewegen möchte ist aber eine ganz andere Sache. Man sollte nie vergessen, dass sich der meiste aktive oder passive Mißbrauch sich ja irgendwie auch "gut" anfühlt. Der Mißbrauchende genießt seine Macht und der Mißbrauchte genießt die "Zuwendung" des Mächtigen.


    Es muß die Erkenntnis dazukommen, dass Mißbrauch für den jeweiligen Menschen immer Leid bedeutet und schließlich die Entscheidung kein weiteres Leid erfahren zu wollen, damit eine "Umkehr" überhaupt möglich wird.


    Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen? Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

  • Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen?

    Aus Mitgefühl mit den Missbrauchten und Missbrauchern? Übrigens: warum dann ausgerechnet bei Kindern verhindern? Oder ziehst Du dem Mitgefühl lediglich eine Grenze in Form des gesetzlichen Schutzalters?

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Man sollte nie vergessen, dass sich der meiste aktive oder passive Mißbrauch sich ja irgendwie auch "gut" anfühlt. Der Mißbrauchende genießt seine Macht und der Mißbrauchte genießt die "Zuwendung" des Mächtigen.

    Das ist schon eine sehr provokante These, die m.E. mehr die Sichtweise des Missbrauchers widerspiegelt ("Er/sie wollte es doch auch!"). Der Missbrauchte kann ja aus unterschiedlichsten Gründen den Missbrauch geschehen lassen, ist aber immer im Status eines "Bedürftigen" und damit verletzlich und in einer "Opferrolle". Dass er durch den Missbrauch eine psychische Verletzung erlitten hat, zeigt sich u.U. aber erst sehr viel später.


    Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen? Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

    Ganz schlicht: Weil es unheilsam ist - für alle Beteiligten.

    Es gibt auch pathologische Gründe, warum Missbraucher dieses "Spiel" spielen , (nicht nur) von daher, ist Mitgefühl auch für die Täter angebracht...

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen?

    Aus Mitgefühl mit den Missbrauchten und Missbrauchern? Übrigens: warum dann ausgerechnet bei Kindern verhindern? Oder ziehst Du dem Mitgefühl lediglich eine Grenze in Form des gesetzlichen Schutzalters?

    Nein ich ziehe diese Grenze weil Minderjährige eben einen besonderen Schutz brauchen, damit sie die Möglichkeit haben einen Selbstschutz zu erlangen. - Ach ja aus Mitgefühl zu beiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Charley ()

  • Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

    Klingt ziemlich kaltschnäuzig. Natürlich sind Kinder und Minderjährige am Hilflosesten, aber auch bei Erwachsenen können sich Abhängigkeitsverhältnisse entwickeln, denen sie nicht gewachsen sind - oft genug sind es frühere Missbrauchopfer.


    Ich glaube, du vewechselt das "Spiel" mit Bereichen von S/M, wo die Rollen von vornherein festgelegt und definiert werden und sich alle Beteiligten für ihre gegenseitige Rolle auch würdigen und klare Grenzen festlegen.

  • Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen? Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

    Zwischen spielen möchten und nicht allein rauskommen gibt es auch bei Erwachsenen bisweilen einen ziemlich großen Unterschied.

  • Der Mißbrauchte fühlt in der Regel den Schmerz viel eher und ist eher in der Lage sich dem Mißbrauch zu entziehen. Der Mißbrauchende verharrt eher in dieser auch für Ihn ungesunden Position, weil er sich ja im Vorteil wähnt. Entscheidend ist die Erkenntnis über die pathologische Qualität der Situation ist aber das eigentlich wichtige.


    Natürlich ist die Situation auch nicht unheilsam, weil sie sich entziehen können und dies geschieht auch in der Realität. Gerade darin liegt ja auch das spirituelle Wachstum.

  • Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

    Klingt ziemlich kaltschnäuzig. Natürlich sind Kinder und Minderjährige am Hilflosesten, aber auch bei Erwachsenen können sich Abhängigkeitsverhältnisse entwickeln, denen sie nicht gewachsen sind - oft genug sind es frühere Missbrauchopfer.


    Ich glaube, du vewechselt das "Spiel" mit Bereichen von S/M, wo die Rollen von vornherein festgelegt und definiert werden und sich alle Beteiligten für ihre gegenseitige Rolle auch würdigen und klare Grenzen festlegen.

    Ist nicht kaltschnäuzig, denn ohne die Erkenntnis der Situation und einem Veränderungswunsch ist eine Weiterentwicklung gar nicht möglich und die "Opfer" fallen wie Alkoholiker immer wieder in die alten Denkstrukturen zurück.

  • Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen? Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

    Zwischen spielen möchten und nicht allein rauskommen gibt es auch bei Erwachsenen bisweilen einen ziemlich großen Unterschied.

    Bei dem Spiel geht es ja gerade um die Erkenntnis, dass man rauskommen kann indem man das Spiel eben aufgibt.

  • Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen? Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

    Zwischen spielen möchten und nicht allein rauskommen gibt es auch bei Erwachsenen bisweilen einen ziemlich großen Unterschied.

    Bei dem Spiel geht es ja gerade um die Erkenntnis, dass man rauskommen kann indem man das Spiel eben aufgibt.

    Und die Erkenntnis fällt vom Himmel, so man in einem Umfeld lebt, in dem niemand laut das Tun in Frage stellt?

  • Die Frage ist aber: Warum sollte jemand Mißbrauch (außer bei Kindern) verhindern wollen? Wer dieses Spiel spielen möchte, möge es spielen

    Zwischen spielen möchten und nicht allein rauskommen gibt es auch bei Erwachsenen bisweilen einen ziemlich großen Unterschied.

    Bei dem Spiel geht es ja gerade um die Erkenntnis, dass man rauskommen kann indem man das Spiel eben aufgibt.

    Aha.


    Erst habe ich überlegt, ob ich auf Deine Beiträge fachlich antworte. Aber dass Du das als Spiel bezeichnest, und alle anderen Posts in den letzten Minuten zeigen einfach nur, dass Du von den Mechanismen von Missbrauchssituationen unter Erwachsenen nicht den geringsten Schimmer hast. Mich damit näher zu befassen, wäre aus meiner Sicht gerade zu viel Aufmerksamkeit.


    Liebe Grüße,
    Aravind.

  • Aha.


    Erst habe ich überlegt, ob ich auf Deine Beiträge fachlich antworte. Aber dass Du das als Spiel bezeichnest, und alle anderen Posts in den letzten Minuten zeigen einfach nur, dass Du von den Mechanismen von Missbrauchssituationen unter Erwachsenen nicht den geringsten Schimmer hast. Mich damit näher zu befassen, wäre aus meiner Sicht gerade zu viel Aufmerksamkeit.


    Liebe Grüße,
    Aravind.

    Tja, hättest du geschwiegen...

  • Es ist auch ziemlch offensichtlich, dass da einer nur zum Provozieren augtetaucht ist. Am besten nicht weiter füttern.