Uppātasanti Gāthā

  • Ich habe vor einigen Wochen das "Uppātasanti Gāthā" kennen gelernt welches ich Euch vorstellen will.


    Uppātasanti bedeutet "Magie um das Böse zu unterdrücken" oder "Chanten um Katastrophen zu stoppen" von Uppāta = Unglück, Gefahr, Katastrophe und Santi = aussetzen, Frieden schließen. Im Norden Thailands heißt es Großer Frieden (Maha Santi Luang).

    Es handelt sich um ein vermutlich im 16. Jahrhundert (hier sind sich die Experten uneinig) in Nordthailand im damaligen Lanna-Königreich von einem Mönch komponiertes sehr langes Katha mit 271 Stanzas in Pali-Poesie in denen die Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die Paccekabuddhas, die Dhammas, die Sanghas, die Theras, die Theris, die Nagas, die Pretas, die Asuras, die Devas und die Brahmas.. kurzum sämtliche heiligen und kraftvollen Mächte des Universums gepriesen und um Schutz angerufen werden.


    Es ist ein altes Schutz-Paritta welches eine Kraft erschafft um die Gesellschaft friedlich und frei von allen Katastrophen zu halten.

    Der Legende nach wurde es mehrere Tage lang rezitiert um die Stadt Chiang Mai vor den einmarschierenden chinesischen Truppen zu schützen.

    Infolgedessen wurde die chinesische Armee mit einigem Unglück zerstreut und zog sich schließlich zurück. Die Rezitation soll daher in Krisenzeiten, insbesondere angesichts einer ausländischen Invasion schützende Auswirkungen haben.



    Links:

    UPPĀTASANTI GĀTHĀ - Burmese Pali script edited by Saydaw U Dhammnanda, Wat Tha Ma O, Lampang.

    UPPĀTASANTI GĀTHĀ - thailändische Version

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    Vor dem Uppātasanti Gāthā werden mit folgenden Strophen die Gottheiten eingeladen um zuzuhören:


    sarajjang sasenang sabandhung narindang

    parittanubhavo sada rakkhatuti

    Pharitvāna mettaṁ samettā bhadantā

    Avikkhitta-cittā parittaṁ bhaṇantu.

    Sagge kāme ca rūpe Giri-sikharataṭe c’antalikkhe vimāne

    Dīpe raṭṭhe ca gāme Taruvana-gahane geha-vatthumhi khette


    Bhummā c’āyantu devā Jala-thala-visame

    yakkha-gandhabba-nāgā Tiṭṭhantā santike

    yaṁ: Muni-vara-vacanaṁ sādhavo me suṇantu.


    Dhammassavana-kālo ayam-bhadantā

    Dhammassavana-kālo ayam-bhadantā

    Dhammassavana-kālo ayam-bhadantā



    und natürlich die Verehrung des Buddha:


    Namo tassa bhagavato arahato sammāsambuddhassa

    Namo tassa bhagavato arahato sammāsambuddhassa

    Namo tassa bhagavato arahato sammāsambuddhassa




  • Ich bin beim Lesen des Buches "The Lovelorn Ghost and the Magical Monk: Practicing Buddhism in Modern Thailand" von Justin Thomas McDaniel (2011) auf das Uppātasanti Gāthā aufmerksam geworden.


    Justin Thomas McDaniel schreibt:

    Das Jinapañjara Gāthā und dessen Bedeutung für den Buddhismus in Thailand wird in o.a. Werk sehr ausführlich behandelt. Justin Thomas McDaniel bezieht sich in obigem Zitat auf die literarischen Qualitäten des Jinapañjara Gāthā.


    Die übrigen hier benannten Pali-Texte Buddho me natho, Attharasahatthubbedho und Buddho majjhime konnte ich bislang leider nicht finden.


    Ich kann dieses Buch jedem am thailändischen Buddhismus interessierten nur wärmstens empfehlen! Es wird hier der in der thailändischen Bevölkerung mehrheitlich verbreitete Buddhismus der Mahā Nikāya veranschaulicht ohne die in der Rezeptionsgeschichte leider oftmals zu lesenden Behauptungen einer "Korrumpierung" der authentischen Buddhalehre mit lokalen vorbuddhistischen Glaubenselementen zu reproduzieren.


    Siehe hierzu u.a. folgendes Zitat: