Buddha, Dharma, Sangha. – Hingabe, Demut, Vertrauen.
„Religiöse“ Menschen, die Hingabe üben, laufen Gefahr zum Gespött zu werden. Demut ist so viel lächerlicher und schwieriger als Eloquenz und die Sicherheit der tausend Dinge, die zu wissen das Gefühl der Kontrolle und Kraft gibt und vermittelt. Vertrauen ist oft genug die Einladung zum Missbrauch. Schafe, willige Idioten, devote Spinner ohne Rückgrat, verstrahlte Irre mit Persönlichkeitsdefiziten, Süchtige des Opium fürs Volk.
Hier die „Religiösen“, da die Wachen.
Hier die „Religiösen“, da die Eigenverantwortlichen.
Hier die „Religiösen“, da die den Mut haben, sich der Wirklichkeit zu stellen.
Hier die „Religiösen“, da die Starken.
Wer will da noch religiös geschimpft werden?
Aber das ist nun mal das Tor: Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha. Hingabe, Demut, Vertrauen – Hingabe an die Stille. Hingabe bis zur totalen Selbstaufgabe: Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst. Demut bis zur kompletten Bedeutungslosigkeit: Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst. Vertrauen bis zum totalen Ausgeliefertsein: Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst. Die Chimäre töten.
Zuflucht vor dem Irrsinn des Samsara. Zuflucht vor dem Irrsinn des Theaters in meinem Kopf. Zuflucht vor dem Getriebensein, immer wieder neu und anders, ewig ruhelos gierig, ängstlich:
„Das Geborene, Gewordene, Entstandene, Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige, aus Alter und Tod Gebildete, das Nest des Siechtums, das Gebrechliche, aus dem Strom der Nahrung Entsprungene: es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden. Der Ausweg aus ihm ist der Friede, das dem Sinnen Unzugängliche, Beständige, die ungeborene, unentstandene Stätte, frei von Kummer und Leidenschaft, die Aufhebung der Leidenserscheinungen, das selige Zurruhekommen der Prozesse.“
Die Lehre ist ein Floß, unnütz auf der anderen Seite. Bis dahin aber: Vertrauen, Hingabe, Demut. Da ist jemand, der weiß viel mehr als ich, hat viel mehr Erfahrung, ist den Weg schon gegangen, kann mich leiten, weiß den Weg. Welch ein Glück, wenn ich solch einen Menschen treffe. Keine Dankbarkeit wäre groß genug für das Weisen des Weges. Und muss ich diesen alten Mantel ablegen, um den Weg zu gehen, was liegt mir an dem alten Ding: Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst. Ich gebe ihn hin, den alten Mantel, weil ich tiefes Vertrauen habe. Was soll mir schon geschehen? Auch für mich selbst gilt ja: Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst.