Das ist keine Methode, das ist der "alltägliche Geist", der normale Zustand. Dem sollten wir vertrauen.
Zen-Praxis und Qigong- verträgt sich das?
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Anmerkungen habe ich fett markiert unten eingefügt.
Im Halb-Lotus kann ich meine Hände bis dato def. nicht ablegen, da sich meine Daumenspitzen dann deutlich unterhalb der Nabelhöhe befinden.
Daher muss ich die Hände mittels minimaler Bizepsaktivierung (kaum Kraftaufwand) leicht erhöht halten - genauso wie der Kursleiter im Video.
Ist das legitim bzw. wie hältst du das Mudra in Nabelhöhe? Wenn ich dich richtig verstehe, dann denkst auch du, dass die Höhe des Berührungspunktes der Daumenspitzen wichtig ist.
Sorry wegen der Verzögerung, war ein paar Tage weg.
Gar kein Ding - ich bin ja auch nicht täglich online und antworte daher oft etwas verzögert.
Also zunächst mal: ich war nie der große Sitzakrobat, im Gegenteil. Ich habe mich über ein Jahrzehnt mit dem Halblotos herumgequält (bzw. dem damit verbundenen leichten Beckenschiefstand) ohne dass ich auch nur ein bißchen gelenkiger wurde. Ganzlotus - null Chance. Aber ich will Dir keinesfalls vom Üben des Halblotus abraten; 'Fortschritte' hinsichtlich einer besseren Sitzhaltung zeigen sich nur langsam und mit viel Geduld. Meistens jedenfalls - wobei es auch da 'Naturtalente' gibt.
Ich habe als Teenager Kampfsport betrieben und bin bis Heute eigentlich relativ gelenkig. Das heißt, dass der halbe Lotus für mich ziemlich bequem ist (auch für längere und mehrere Sitzeinheiten) und sich auch stabiler anfühlt, als z.B. die burmesische Position (die aber auch sicher immer noch ganz stabil ist). Ich kann auch im vollen Lotus sitzen, aber nicht so lange - daher ist der halbe Lotus mein Default.
Auch im vollen Lotus würden sich aber meine Daumenspitzen nicht ganz auf Bauchnabel-Höhe berühren, wenn ich meine Hände auf den Beinen/Schoß ablegen würde, sondern etwas unter dem Bauchnabel.
Ich bin froh, dass ich mich eines Tages entschlossen habe, nur noch seiza zu sitzen. Es ist bequem und ausgewogen, wenn auch der Körperschwerpunkt höher ist als beim Lotos und man nicht dieselbe Stabilität hat (man sitzt da ein wenig wie ein Huhn bzw. Gockel auf der Stange ...). Der eigentliche Witz beim Zazen ist ja nicht die Sitzhaltung - die ist nur Form; wenn auch eine, die den Bedingungen, die der Körper/Geist (shinjin) dem Zazen setzt, entsprechen sollte.
Zu der "eigentliche Witz":
QuoteWenn du für einen längeren Zeitraum achtlos gegenüber Objekten bleibst, wirst du auf natürliche Weise vereinheitlicht. Das ist die essentielle Kunst des Sitzens in Versenkung.
(Dōgen, Fukan Zazen Gi)
Bei allen 'technischen' Finessen des Sitzens sollte man das nicht vergessen - auch das Sitzen ist "Objekt". Wichtig ist zu lernen, es außer Acht zu lassen - gerade während des Sitzens. Das geht nur, wenn der Sitz 'passt' und nicht Körper/Geist stört. Wobei nicht jedem jeder Sitz passt.
Ja, das stimmt. Dieser "Detail-Punkt" das Mudra ggf. mittels minimaler Bizepsaktivität leicht erhöht zu halten, so dass sich die Daumenspitzen auf Bauchnabelhöhe berühren ist natürlich eine technische Kleinigkeit. Ich wollte ihn hier nur sharen, weil dieser Punkt meiner Atmung so sehr geholfen hat, weil dadurch meine Schultern und Schulterblätter automatisch nach Hinten ausgerichtet sind und dort auch eher verbleiben, und sich somit der Brustkorb öffnet.
Vielleicht ist das auch individuell und dieser Tipp mag evtl. auch nicht Allen helfen, die "ein Problem" mit der Atmung beim Praktizieren haben.
Wenn der Sitz 'passt', dann lässt er auch dies zu:
QuoteSitzen in Versenkung ist das Wahrheitstor zu grosser Ruhe und Freude.
(Dōgen, Fukan Zazen Gi)
- etwas, was vielen 'Anfängern', die mit ihrem Sitzen kämpfen, erst einmal nach blankem Hohn klingt. Da hilft nur Geduld und Ausdauer beim Üben.
Jedenfalls - um konkret zu werden: ja, ich hebe die Hände durch entsprechendes Anwinkeln des Ellbogengelenks so an, dass die Daumen in Höhe des Bauchnabels sind. Das ist im wesentlichen die Funktion der Bizepsmuskulatur - die soll dann eben nicht entspannt sein, sondern einen (leichten) Muskeltonus haben. Der richtige Tonus ist relativ schnell antrainiert und das ist mE sinnvoller, als das Absinken der Hände bei nachlassendem Tonus mit einem kleinen Kissen zu verhindern. Beim seiza funktioniert das mit dem Kissen ohnehin nicht.
Top, danke für das konkrete Aufzeigen deiner Haltung. Das bedeutet also, dass auch deine Hände nicht abgelegt sind, sondern quasi leicht "in der Luft" schweben, oder?
Du kannst das mal achtsam ausprobieren: je tiefer die Hände positioniert sind, um so mehr kommen die Schultern nach vorne. Der Brustraum wird enger, der obere Rücken rundet sich. Das wird schnell störend unangenehm.
Exakt, so erging es mir auch immer, als ich die Hände noch "schlaff" abgelegt habe - siehe oben.
runterdrücken der Ellenbogen
Ergänzend: das "runterdrücken" ist natürlich nur eine Vorstellungshilfe. Hier wird dann die Muskelspannung der Trizepsmuskulatur erhöht, deren wichtigster Muskelkopf (caput longum) am Schulterblatt ansetzt - das sich so Richtung hinten / unten ziehen lässt, was den oberen Rücken aufrichtet.
Macht Sinn und hilft auch ggf. seine Sitzposition zu korrigieren.
Zur Sache mit dem tanden (umgangssprachlich auch hara genannt) - das ist nichts anderes als das daoistische 'Zinnoberfeld' (dantian 丹田), wobei der Begriff tanden mW nur auf den unteren dantian angewendet wird. Ob nun "Bauchatmung" oder der daoistische 'kleine himmlische Kreislauf' - das hat natürlich mit Zazen selbst nichts zu tun, sondern mit der Regulierung des Atems, mit dem das Zazen beginnt.
QuoteWenn du erst deine Körperhaltung eingerichtet hast, solltest du deinen Atem regulieren.
(Dōgen, Fukan Zazen Gi)
Je geübter man ist, um so weniger Atemzüge benötigt man dazu. Und wenn der Atem reguliert ist, folgt man ihm ein Weilchen (wie im Ānāpānasati Sutta beschrieben) und lässt ihn dann los.
Wenn mir das irgendwann mal gelingen sollte, ohne gleich wieder abzudriften, dann würde man wohl von gegenstandsloser Praxis (Shikantaza) sprechen, oder?
Ansonsten, vielen Dank auch diesmal wieder für dein sehr hilfreiches Posting - habe mir sogar paar Notizen gemacht
Ich schreibe dir auch mal zu einer anderen Thematik eine private Nachricht, die hier komplett off topic ist und eine speziell gerichtete Frage an dich ist (daher will ich diese nicht in einem Thread posten) - hoffe, dass das ok ist:)
edit:
Obiges Vorhaben geht wohl nicht, da man dir wohl keine PMs senden kann - ist natürlich kein Problem und ist auch keine wichtige Frage gewesen, sondern nur etwas, was meine Neugierde/mein Interesse geweckt hat - aber, wie gesagt - nichts Großes, daher kann es auch gut gespart werden xD
Nochmals aber Danke für den ganzen Input obenGruß
Zrebna
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Unser Kursleiter hat u.a. gemeint, dass man halt einfach die Atmung so beobachten soll, wie es halt gerade JETZT geschieht. Geschieht die Atmung gerade JETZT eher flach und ist eher im Brustbereich spürbar (z.B. durch Heben und Senken des Brustbereiches) und kaum oder gar nicht im Unterbauch-Bereich, dann ist es halt eben so und ggf. braucht das der Körper eben so.
Genau das habe ich gemeint.
Ich finde es schön, dass du was und wen gefunden hast, der und das deine Zazenpraxis bereichert.
Ich selbst spreche nicht gerne von entweder oder, sondern lieber von: sowohl als auch.
Wie geschrieben ich praktiziere seit 18 Jahren und mich erdet (Fokos, Konzentration , Zentrierung) die Bauch/Tanden/Haraatmung und es wird in meiner Tradition , welche Rinzai ist, auch so gelehrt. Auch Hakuin hat darüber geschrieben wie ich oben angehängt habe. Und Shodo Harada und Meido Moore sprechen davon.
Mit meinem Beitrag wollte ich nur darauf hinweisen, dass es sehr wohl Traditionen im Zen gibt, die das lehren und verkörpern.
Wenn man ein Sesshin sitzt, oder ich, dann ist man mit vielen Herausforderung konfrontiert und ständig abgrundtief zu Sitzen, geht halt nicht. bei mir jedenfalls nicht.
Von daher, ist das (Bauch/Tanden/Haraatmung) für mich eine geeignete Methode, die mich auch im Alltag unterstützt, dass ich mich nicht in meinem Gedanken verliere.
Lg und Gassho
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Jedenfalls - um konkret zu werden: ja, ich hebe die Hände durch entsprechendes Anwinkeln des Ellbogengelenks so an, dass die Daumen in Höhe des Bauchnabels sind.
Wenn's recht ist, dann hierzu noch einmal bzgl. dieser eher technischen Finesse nachgefragt:
Wenn bei dir sich dann die Daumenspitzen auf Bauchnabelhöhe leicht berühren,wo sind dann bei dir persönlich die Handkanten (auf der Seite der kleinen Fingern) positioniert?
Konkret:
Sind diese gegen den Unterbauch angelehnt bzw. berühren den Unterbauch, oder sind die etwas vor dem Unterbauch "in der Luft"?Wie sieht es mit den berührenden Daumenspitzen aus?
Sind sie auf Bauchnabelhöhe "in der Luft" etwas vor dem Bauchnabel oder berühren sie den Bauch(nabel) ?
Gruß
Zrebna
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Die Handflächen halte ich ziemlich waagrecht, wie ja auch die Unterarme. Fingerspitze linker Mittelfinger fast unter dem Fingergrundgelenk des rechten Mittelfingers. Die 'Öffnung' des Mudra ist also ein gestrecktes Oval.
Da die Handflächen in etwa parallel zum Boden gehalten werden, berühren die Daumen den Bauchnabel nicht - dazu müsste man das Mudra nach hinten kippen. Bei den kleinen Fingern lasse ich einen leichten Kontakt zu - die Höhe der Hände ist damit 'fixiert'. Das muss nun wohl nicht unbedingt sein; es ist im Grunde ein Element von Kontrolle. Und eine Alternative zum 'Ablegen' des Mudra auf den Unterschenkeln - man spürt die Position des Mudra und dadurch stabilisiert sie sich.
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Die Handflächen halte ich ziemlich waagrecht, wie ja auch die Unterarme. Fingerspitze linker Mittelfinger fast unter dem Fingergrundgelenk des rechten Mittelfingers. Die 'Öffnung' des Mudra ist also ein gestrecktes Oval.
Genau so verhält es sich auch bei mir, aber halt einfach umgekehrt - also Fingerspitze rechter Mittelfinger fast unter dem Fingergrundgelenk des linken Mittelfingers.
Habe mir halt damals gemäß dem Fukan Zazengi angwöhnt die linke Hand auf die rechte Handfläche zu legen...
Da die Handflächen in etwa parallel zum Boden gehalten werden, berühren die Daumen den Bauchnabel nicht - dazu müsste man das Mudra nach hinten kippen. Bei den kleinen Fingern lasse ich einen leichten Kontakt zu - die Höhe der Hände ist damit 'fixiert'. Das muss nun wohl nicht unbedingt sein; es ist im Grunde ein Element von Kontrolle. Und eine Alternative zum 'Ablegen' des Mudra auf den Unterschenkeln - man spürt die Position des Mudra und dadurch stabilisiert sie sich.
Finde ich einen guten Punkt - fühle die Position des Mudra auch kontrollierter, wenn es einen leichten Kontakt zwischen kleinen Fingern bzw. den dortigen Handkanten und dem Unterbauch gibt.
Bei den Daumenspitzen hast du recht - die berühren bei mir auch nicht den Bauchnabel, weil man das Mudra sonst (unnatürlich) "eindrehen" müsste.
Auch hier, Dank dir für deinen Input!
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Zitat
aber halt einfach umgekehrt - also Fingerspitze rechter Mittelfinger fast unter dem Fingergrundgelenk des linken Mittelfingers.
So ist es richtig und so war es auch gemeint. Um Jandl zu zitieren:
Zitatmanche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum
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Zitat
aber halt einfach umgekehrt - also Fingerspitze rechter Mittelfinger fast unter dem Fingergrundgelenk des linken Mittelfingers.
So ist es richtig und so war es auch gemeint. Um Jandl zu zitieren:
Zitatmanche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum
Hehe, das war gut
Tatsächlich wollte ich hier aber nochmal kurz nachfragen:
Um ein gestrecktes Oval zu halten, kommst du da wirklich mit deiner Fingerspitze des Mittelfingers zum Fingergrundgelenk des anderen Mittelfingers?
Ich bin da eher weiter "unten" und meine Fingerspitze des rechten Mittelfingers wäre "natürlich" so eher (drunterliegend) zwischen dem Fingergrundgelenk und ein Gelenk höher (nennt sich glaub ich Fingermittelgelenk) - Referenz, folgendes Bild (zur Überprüfung ob wir von den selben Gelenken sprechen) :Arthrose der Hand- und FingergelenkeWenn die Finger- oder Handgelenke schmerzen, oder wenn sich an den Fingergelenken kleine Knoten bilden, kann eine Arthrose die Ursache sein. Mehr über Symptome…www.apotheken-umschau.de<- Da findet sich dann weiter unten eine Abbildung mit Benennungen der einzelnen Gelenke einer Hand.
Evtl. ist es aber auch gut, wenn ich versuche bewusst näher an das Fingergrundgelenk zu "rutschen", weil mir folgendes aufgefallen ist:
Je mehr ich "runterrtusche", also Richtung Fingermittelgelenk, desto mehr nimmt potenziell der leichte Muskeltonus in der Bizepsmuskulatur ab, was meine Haltung verschlechtert und "lascher" macht - d.h. wie bereits vorher erörtert, "kommt" mein Oberkörper leicht nach vorne und Schultern fallen auch leicht nach vorne -> Brustkorb "schließt" sich etwas.Also konkret gefragt:
Gemäß obiger Abbildung, ist deine Fingerspitze des Mittelfingers definitiv fast unterhalb dem Fingergrundgelenk des anderen Mittelfingers?
Was bedeutet hierbei "fast".Also eher kurz vor dem Fingergrundgelenk (also zwischen dem Fingergrundgelenk und dem Fingermittelgelenk, aber näher am Ersterem) oder genau in die andere Richtung, also leicht hinter dem Fingergrundgelenk (in Richtung Handgelenk/Unterarme...) ?
Ich weiß, dass das absolute Detailfragen sind und nicht die Essenz der Praxis ausmachen. Auf der anderen Seite hat mit die Verbesserung meiner Haltung (siehe bereits erörterte Punkte) tatsächlich sehr geholfen - daher will ich es einmal gut aufsetzen, einüben und dann bleibt mir eine solide Haltung erhalten - schaden kann's nicht
Gruß
Zrebna
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Hallo!
Ich habe kürzlich an einem Zen-Einführungskurs teilgenommen und war erstaunt darüber (durchaus positiv), dass zwischen den Zazen-Einheiten incl. Kinhin (meist 2-3 x 25 min sitzen + 5 min Kinhin) telweise etwas Qigong-Übungen praktiziert wurden.
Wie seht ihr Qigong in Kombination mit Zen-Praxis? Verträgt sich das eurer Meinung und Erfahrung nach gut miteinander oder sieht ihr bestimmte Punkte aus irgendwelchen Gründe skeptisch.
Findet ihr, dass etwas Qigong (10-15 Minuten) unmittelbar vor dem Zazen ein guter bzw. kompatibler Zusatz ist, evtl. gar förderlich oder findet ihr das Timing aus bestimmten Gründen nicht ideal oder bedenklich?
Mich würden einfach paar Erfahrungswerte und Meinungen zum Thema Qigong in Kombination mit Zen-Praxis interessieren, wobei Qigong eher als Supplement gedacht ist und die Zen-Praxis klar im Vordergrund steht.
Viele Grüße
Zrebna
Qigong ist aus Zen entstanden und Qigong ist eine vollwertige Zen-Praxis vorausgesetzt Qigong wird authentisch praktiziert, was in den meisten Qigong-Schule auf der Welt leider nicht mehr der Fall ist. Qigong, authentisches Qigong, bringt Gesundheit, Leistungsstärke, Langlebigkeit, mentale Klarheit und spirituelle Freuden. Mit authentischem Qigong trainiert man Körper, Energie und Geist. Es ist dreifache Kultivierung.
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Nun - Qigong gab es, auch wenn die Quellen da spärlich sind, bereits vor der Dynastie der östlichen Han, während der der Buddhismus nach China gelangte (58 n.d.Z.). Es gab zwei Typen mit primär gesundheitlicher Ausrichtung; eine unter daoistischen und konfuzianischen Gelehrten verbreitete Gesundheitsprophylaxe sowie ein ausgesprochen therapeutischer Typus, der Qigong-Übungen ergänzend zu Akupunktur und Massage einsetzte. 'Religiöses', also buddhistisches und daoistisches Qigong, leiten sich davon ab, ebenso das Kampf-Qigong.
Bodhidharma / Da Mo, der legendäre 1. chinesische Dharmavorfahr des Chan, soll 547 n.d.Z. nach China gekommen sein. Die ihm zugeschriebenen Werke Yi Jin Jing und Xi Sui Jing lassen wenig 'Buddhistisches' erkennen, das ist eher dem Bereich Kampf-Qigong (martial Qigong) zuzurechnen. Und da gibt es einige Sachen, die ziemlich 'strange' sind. Speziell das Wai Dan Training (Hoden-Massage) - da gibt es verschiedene Techniken. Dient übrigens nicht der Samenabfuhr, sondern nur der Produktionserhöhung; begleitend sind mindestens 100 Tage sexuelle Abstinenz angesagt, sonst kann man wieder von vorne anfangen. Das so gesammelte Qi kann man dann sublimieren, wenn man mit einem Seiden- oder Satintuch ein möglichst schweres Gewicht an die Genitalien bindet und in Reiterstellung (Ma Bu) schaukeln lässt. Men only. Let 'em swing!
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Qigong ist grundsätzlich religionsfrei. Es läst sich auch in 5 Kategorien einteilen. Qigong fürs gesund werden, Qigong um die Gesundheit zu erhalten, Qigong für Gelehrte, Qigong für die Kampfkunst und Qigong für spirituelle Entwicklung.
Bodhidharma lehrte neben der Knochenmarksreinigung (Xi Sui Jing) und der Sehnenmetamorphosen (Yi Jin Jing), die 18 Lohan Hände.
Ich habe zwar mal gehört, dass es Qigong gibt bei dem die Hoden abgehärtet werden aber in Zusammenhang mit Bodhidharma habe ich bisher noch nichts dergleichen gehört.
Es gilt auch nicht für jeden Qigong-Stil, dass man 100 Tage auf Sex verzichten muss. Zum Beispiel für den Stil den ich lerne und praktiziere gilt das nicht. Mein Großmeister sagt dazu in etwa wenn Qigong unser Leben bereichern soll wieso sollten wir dann auf etwas verzichten zB Sex, Fleisch oder Zucker.
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Qigong ist grundsätzlich religionsfrei.
Zustimmung; es ist einfach Übung im Umgang mit Qi - wobei Geschick im Umgang mit Qi unterschiedlichen Zwecken dienen kann. Da ist auch durchaus eine Nähe zum Pranayama im Yoga und es ist wahrscheinlich, dass die Entstehung des 'religiösen' buddhistischen und daoistischen Quigong als Instrument spiritueller Vervollkommnung durch eine interkulturelle Begegnung damit angestoßen sein könnte, etwa durch buddhistische 'Missionare' oder Pilger vermittelt. Dies nun an dem Namen Bodhidharma festzumachen, ist eher ein mythisches als ein historisches Narrativ. Bodhidharma / Da Mo ist ein typisch chinesischer Kulturheros, auf den sich nicht nur Chan und Shaolin Gongfu als Traditionsbegründer berufen. Selbst den Tee soll er den Chinesen mitgebracht haben - wenn man nicht vorzieht, der Geschichte zu glauben, er habe sich die Augenlider abgeschnitten um beim Wandbetrachten (bi guan) nicht einzupennen. Aus den Augenlidern soll dann der erste Teestrauch gewachsen sein. Was bei näherem Hinschauen von der Geschichte bleibt ist, dass buddhistische Klöster eine Vorreiterrolle bei der Kultivierung von Tee als Nutzpflanze spielten. Auch aus ökonomischen Gründen, sie machten aus einer raren Kräutermedizin eine nachgefragte Handelsware ...
Ich habe zwar mal gehört, dass es Qigong gibt bei dem die Hoden abgehärtet werden aber in Zusammenhang mit Bodhidharma habe ich bisher noch nichts dergleichen gehört.
Das findest Du ziemlich zu Beginn des Xi Sui Jing (in beiden kursierenden Versionen); es steht am Beginn des Übungsprogramms, erstes Stadium (von vier) des Wai Dan, dem dann vier Stufen Nei Dan folgen.
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Ich denke nicht, dass jemand der so nahe der Erleuchtung war wie Bodhidharma und diese dann auch noch erreicht hat, Probleme mit dem Einschlafen bei der Meditation hat. Ich würde eher meinen dass nur Leute Probleme mit dem Einschlafen beim Meditieren haben wenn sie energetisch nicht vorbereitet sind. Aber das ist nur meine Vermutung.
Wir verstehen die Knochenmarksreinigung Xi Sui Jing als Fähigkeiten die Energie in 5 verschiedene Ebenen des Körpers leiten zu können. Haut, Muskeln, Meridiane, Organe und Nerven. Und es gibt sicher unzählige Versionen die im Umlauf sind. Ich habe mal gehört, dass manche Künste Bodhidharmas als Gebete missinterpretiert wurden obwohl es Qigong-Übungen waren und bei den Qigong-Übungen wurde nicht zwischen Techniken und Fähigkeiten unterschieden obwohl manchens nur als Fähigkeiten Sinn ergibt.
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Auch Bodhidharma blieb ein Mensch und auch er schlief und wachte. Sicher bin ich mir, dass er erkannt hatte, dass er den Buddha-Geist niemals verlor, egal ob er wach oder schlafend war.
Mehr braucht es nicht, um erleuchtet zu sein. Achtsam zu erkennen ist wenn die Aufmerksamkeit auf die Dharmas, die Buddhanatur verblendet und zur Achtsamkeit in den Buddha-Geist zurückkehren.
Das ist keine aufgezeichnete Lehre des Buddha.
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Sehr hohe Meister haben ja die Fähigkeit statt eine Nacht zu Schlafen 10 Minuten zu meditieren und sie sind genauso oder noch mehr erholt dadurch.
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Sehr hohe Meister haben ja die Fähigkeit statt eine Nacht zu Schlafen 10 Minuten zu meditieren und sie sind genauso oder noch mehr erholt dadurch.
Das glaube ich nicht. Es sind Menschen mit Biochemie und Chemie kann nicht betrogen werden.
Meister, die mit so einem Wunder angepriesen wurden, können mich nicht reizen.
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Verträgt sich Zen und Qigong?
Bei meinem ersten Meister praktizierten wir zwischen zwei Sitzmeditationen stilles Qigong. Die Übungen passten wunderbar dazu.
Wenn der Meister das lehrt, ist es äußerst ungezogen, sich dem zu verweigern. Man kommt dann einfach nicht wieder und sucht sich eine andere Gruppe. Dass es die hundertprozentig passende Sangha nicht gibt, muss ich hier nicht betonen.
ZAZEN üben. Bis zum Tod. Ohne Shiho. Einfach weil Zazen Freude macht!
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Einfach weil Zazen Freude macht!
"Zazen ist das Dharmator zu grosser Ruhe und Freude." - so steht's schon in der Gebrauchsanweisung . Schön, mal wieder von Dir zu lesen
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Hallo!
Ich habe kürzlich an einem Zen-Einführungskurs teilgenommen und war erstaunt darüber (durchaus positiv), dass zwischen den Zazen-Einheiten incl. Kinhin (meist 2-3 x 25 min sitzen + 5 min Kinhin) telweise etwas Qigong-Übungen praktiziert wurden.
Wie seht ihr Qigong in Kombination mit Zen-Praxis? Verträgt sich das eurer Meinung und Erfahrung nach gut miteinander oder sieht ihr bestimmte Punkte aus irgendwelchen Gründe skeptisch.
Findet ihr, dass etwas Qigong (10-15 Minuten) unmittelbar vor dem Zazen ein guter bzw. kompatibler Zusatz ist, evtl. gar förderlich oder findet ihr das Timing aus bestimmten Gründen nicht ideal oder bedenklich?
Mich würden einfach paar Erfahrungswerte und Meinungen zum Thema Qigong in Kombination mit Zen-Praxis interessieren, wobei Qigong eher als Supplement gedacht ist und die Zen-Praxis klar im Vordergrund steht.
Viele Grüße
Zrebna
Zen-Praxis ist nicht an Form gebunden, daher kannst du natürlich überall und immer Zen praktizieren. Auch beim QiGong. Einfach loslassen und im Moment sein.