Wie könnte ein westlicher Buddha aussehen?

  • Ein längeres U\W-Projekt hat einen vorläufigen Abschluss gefunden:


    Etwas mehr als 150 Jahre wirkt der Buddhismus im Westen – zu kurz, um eine eigene westlich-buddhistische Ästhetik zu entwickeln. Westlicher Buddhismus imitiert derzeit asiatische Ausdrucksformen. Die Abbildungen sind mit vielen religiösen Symbolen aufgeladen. Ursache\Wirkung hat sich vorgenommen, in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern Vorschläge für eine westlich-buddhistische Ästhetik zu entwickeln.


    Wie könnte ein westlicher Buddha aussehen?
    Mittlerweile hat auch im Westen jeder ein Bild des Buddha im Kopf. Die gängigen Abbildungen sind vom asiatischen Kulturraum geprägt. Hier zu lesen ist ein…
    www.ursachewirkung.com


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    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Die drei Buddhastatuen, die am Ende des Eröffnungsposts abgebildet sind, überzeugen mich nicht, denn sie drücken in keinster Weise die Qualitäten des Buddha aus. Deshalb sind mir Statuen und Thankas aus Nepal immer noch lieber.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Also ich finde bei einer Buddhastatue am wichtigsten, dass Buddhas Antlitz inneren Frieden, Metta und Gleichmut ausstrahlt. Beim Anschauen sollte dieser Ausdruck auf den Betrachter "überspringen"....

    Insofern fällt der eckige abstrakte "Buddha" (bei mir) durch, ebenso der greise Buddha, dessen Gesichtszüge eher von Anstrengung und körperlichem Leid/Alter gezeichnet sind.

    (Wenn der Gesichtsausdruck stimmt, stören mich auch die "Cocker-Spaniel-Ohren" der asiatischen Darstellungen nicht weiter... ;) )

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • So? Den finde ich wirklich gelungen.


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    Diesen "westlichen Buddha" haben sich aber leider Menschen aus Thailand schon ausgedacht. Das zeigt aber, dass die Idee eines "westlichen Buddha" eine Sackgasse ist, weil der Buddhismus Menschen zum Thema hat und nicht westliche Menschen oder östliche Menschen.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • So? Den finde ich wirklich gelungen.


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    Diesen "westlichen Buddha" haben sich aber leider Menschen aus Thailand schon ausgedacht. Das zeigt aber, dass die Idee eines "westlichen Buddha" eine Sackgasse ist, weil der Buddhismus Menschen zum Thema hat und nicht westliche Menschen oder östliche Menschen.

    Auch andere haben schon schöne Buddhaabbildungen abseits der traditionellen Pfade geschaffen. Die hier gefällt mir besonders (steht u.a. in der TNH Sangha hier bei mir in Ulm):

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    Nagarjuna

  • Also ich finde bei einer Buddhastatue am wichtigsten, dass Buddhas Antlitz inneren Frieden, Metta und Gleichmut ausstrahlt. Beim Anschauen sollte dieser Ausdruck auf den Betrachter "überspringen"....

    Das finde ich für mich persönlich entscheidend, mit asiatisch und westlich hat das für mich nichts zu tun. Das gilt ebenso für meinen Lehrer aus Fleisch und Blut, ich habe das hier schon öfter geschrieben: Schon nach wenigen Sekunden war klar: So liebevoll und gleichmütig will ich auch werden. In beiden Fällen geht es nicht um Ästhetik, sondern wie so häufig um "erkennen".


    Ich finde das nicht viel anders als andere bildende Kunst: Entweder es trifft einen ins Herz, oder halt nicht. Und wer sich despektierlich über die traditionellen Eigenschaften von Buddhastatuen wie "Schlabberohren" auslässt, der ist meiner Meinung nach nicht frech, sondern respektlos gegenüber einer für ihn offensichtlich fremden Kultur. (nein, das wird auch nicht besser, wenn man das mit einem Augenzwinkern als journalistisches Mittel einsetzt.)


    Einen westlichen aus der Reihe meiner Buddhas, der meine "Kriterien" erfüllt, möchte ich nicht vorenthalten:


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    (man beachte den Gleichmut: Weder der Donut noch die Brezel sind angebissen!)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

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    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Ich finde, dass die hochhausgroßen Buddhastatuen Asiens meinem westlich-theistischen Bedürfnis eigentlich sehr gut entgegenkommen und erwarte deshalb von einer säkularen "westlich-buddhistische Ästhetik" nichts Gutes.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Obwohl die Kunst des indischen Subkontinents in jener Zeit bereits auf eine lange Tradition auch figürlicher Darstellungen zurückblicken konnte, wurde der Buddha anfangs nicht in menschlicher Gestalt gezeigt. Stattdessen wurden er und die Inhalte der Lehre durch verschiedene Symbole repräsentiert

    ....

    In den Regionen Gandhara (heute: östl. Afghanistan, nordwestl. Pakistan zeitweise bis in den Punjab) und Mathura (südlich des heutigen Delhi) entstanden etwa zeitgleich und sich gegenseitig beeinflussend die ersten künstlerisch-religiösen Darstellungen des Buddha

    ...

    Im Stil Gandharas sind hingegen die damals bereits seit mehreren Jahrhunderten bestehenden engen Kontakte mit dem hellenistischen Kulturkreis deutlich zu erkennen. Während seines letzten Feldzuges hatte Alexander der Große (356–323 v. Chr.) im Jahr 326 v. Chr. auch Taxila (nahe Peschawar), seit der Zeit des Achämeniden Darius I. (549–486 v. Chr.) Hauptstadt des Landes, erobert. Gandhara wurde zu einem Teil des Weltreiches Alexanders und verblieb auch nach dessen Tod im Einflussbereich hellenistischer Reiche (siehe auch Baktrien). So vermischte sich in dem Land die buddhistische Glaubenswelt mit der künstlerischen und ästhetischen Tradition des antiken Griechenland

    Zur Darstellung Buddhas wurde also an die ästhetische Tradition Griechenlands angeknüpft. Und ich denke, das sieht man doch den Gandhara Buddha doch an:


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    Quelle

  • void Genau darum gehts. Auch die Buddhadarstellungen (wie das Dharma selbst), unterliegen der Interpretation des kulturellen Raums, in dem sie sich befinden. Kann man doof finden, ist aber so.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Im Bezug auf kulturelle Verbindungen, gefällt mir die Geschichte, wie es die Buddhalegende über verschlungene Wege ins europäische Mittelalter schaffte:

    The story of Barlaam and Josaphat or Joasaph is a Christianized and later version of the story of Siddhartha Gautama, who became the Buddha.[3] The tale derives from a second to fourth century Sanskrit Mahayana Buddhist text, via a Manichaean version,[4] then the Arabic Kitāb Bilawhar wa-Būd̠āsaf (Book of Bilawhar and Budhasaf), current in Baghdad in the eighth century, from where it entered into Middle Eastern Christian circles before appearing in European versions.

    ...

    The name Josaphat is derived from the Sanskrit bodhisattva.[11][3][12] The Sanskrit word was changed to Bodisav in Middle Persian texts in the 6th or 7th century, then to Būdhasaf or Yūdhasaf in an 8th-century Arabic document (Arabic initial "b" ﺑ‎ changed to "y" ﻳ‎ by duplication of a dot in handwriting).[13] This became Iodasaph in Georgian in the 10th century, and that name was adapted as Ioasaph (Ἰωάσαφ) in Greece in the 11th century, and then was assimilated to Iosaphat/Josaphat in Latin.[14]

    "Josaphat" ist also die westliche Form von "Bodhisattva". Werke würde z.B 1200 von Bischof Otto von Freising übersetzt und auch wenn es natürlich durch die Übertragung in einen christlichen Kontext sehr verzerrt würde, ist Buddha noch erkennbar:


    Die Rahmengeschichte handelt von einem in Indien herrschenden heidnischen König namens Abenner, dem bei der Geburt seines Sohnes Josaphat geweissagt wird, dass dieser zum Christentum übertreten wird. In der Hoffnung, dieser Vorsehung zuvorkommen zu können, lässt Abenner einen Palast errichten und seinen Sohn darin einsperren, damit er mit dem Leid dieser Welt nicht konfrontiert wird. Dennoch gerät Josaphat bei einem Ausritt mit dem Leid der Menschen in Kontakt, als ihm ein Kranker, ein Greis und ein Blinder entgegenkommen. Josaphat realisiert die Vergänglichkeit des Menschen und beginnt seine Lebensverhältnisse in Frage zu stellen.

    Die Geschichte ist anscheinend so universell, dass sich das da auch ein mittelalterlicher Mensch vergegenwärtigen konnte. Hier sieht man den heiligen Josaphat auf seinem Thron:


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    Von daher könnte das also die älteste westliche Buddhadarstellung sein.

  • Vielleicht so ungefähr wie meine Nachbarin. Ungefähr 85, geistig wach und immer freundlich trotz zunehmender körperlicher Probleme.

    Falls es das geben würde, ich würde mir schon eine Statue nach ihrem Vorbild irgendwo hinstellen. Obwohl ich nicht denke, daß sie noch einen Kreuzsitz schaffen würde - aber dafür gibt es ja Photoshop.. 8)

  • Ich glaube die meisten Buddhastatuen zeigen nicht Shakyamuni als Mensch und als historische Person mit individuellen Attributen.


    Sondern dass was dargestellt wird ist eher der Zustand von Befreiung und tiefer Meditation. Aber nicht von Außen betrachtet sondern so wie er sich anfühlt.


    Der Rücken ist gerade, die Züge sind entspannt, man ist ganz in sich ruhend. Wie ein Berg oder eine Stupa bei der alles optimal geschichtet ist.


    Von daher muss das was die Funktion einer Buddhanatur einnimmt nicht unbedingt das Abbild eines Menschen sein. Ich finde da z.B in japanischen Ansichten des Berg Fuji - wie er da in sich ruht, während gleichzeitig Vegetation, Fujiseen, Menschen und vorbeiziehende Vögel passieren, eine gute " Buddhastatue".


    Gibt es solche Bilder im Westen?

  • Warum denkt man heute noch, dass es eine westliche oder östliche Ästhetik geben müsse? Mir kommt das eher antiquiert vor. Die Welt ist doch für uns inzwischen kleiner geworden und westlich/östlich kann man gar nicht mehr wirklich trennen.

    Der mittlere, hellblaue der vorgestellten "westlichen Buddhastatuen" gefällt mir sehr gut, er erinnert etwas an Skulpturen des zeitgenössischen Bildhauers Ju Ming aus Taiwan. :herzblick:

    :)

  • Wie könnte ein westlicher Buddha aussehen?


    Stellt euch vor einen Spiegel, dann seht ihr hoffentlich den schönsten Buddha der Welt.


    LG Martin

    Toll! :rose: Man kann ( könnte) die eigene "So-heit" ( den inneren Tathagata) nichts im aussen entdecken, das alles wäre nur der Hinweis, der Finger.

    Das erinnert mir Zen. Man sollte überhaupt nichts den Spiegel polieren, denn der ist überhaupt nichts anwesend.( Huineng)



    Zitat

    Im Grunde gibt es keinen Bodhi-Baum,


    noch gibt es Spiegel und Gestell.


    Da ist ursprünglich kein (einziges) Ding ?


    wo heftete sich Staub denn hin?




    Zen-Guide Deutschland | Zen-Meister | Hui-neng

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Er würde wohl so aussehen (Wikingerfund)

    7e6fcacb25ea451f98a395fbb2875b53.jpg

    "Von der Waschschüssel der Geburt

    bis zur Waschschüssel des Bestatters -

    nur Geschwafel"

    Ikkyû Sôjun

  • Wenn ich einen Buddha-Darstellungsstil als westlich favorisieren würde dann die oben bereits von void dargestellte Gandhara-Form. Hier handelt es sich um einen natürlich und historisch gewachsenen Darstellungsstil nach hellenistischem Vorbild. Wenn ich richtig informiert bin war es sogar diese Zeit in Gandhara aus der sämtliche späteren Buddha-Darstellungen hervorgegangen sind. Der "Ur-Buddha-Darstellungsstil" quasi und von originär westlichem Stil. Daran sollte man erstmal anknüpfen und dem ganzen dann seinen Lauf lassen. Der Stil wird sich dann im Laufe der Zeit ganz von selbst verändern und entwickeln.


    Wenn man darüber nachdenkt sind eigentlich auch die Darstellungsstile östlicher Kulturen im Kern westlich.. die Gandhara-Form hat die heute bekannten östlichen Buddha-Darstellungen herbeigeführt

  • Ich habe mich gefragt, wo im Westen es Darstellung des "friedvoll in sich Ruhens" gibt das ich in Buddhastatue ausgedruckt sehr.


    Im Christentum gibt es ja viele Darstellungen von Jesus - als Lehrender, als Leidender oder als siegreicher "Salvator Mundi" - aber sie haben alles etwas ernstes. Die Darstellung die ihn aber friedvoll in sich selber ruhend darstellt ist die Darstellung als Jesuskind in der Krippe.


    Gerade weil das Christentum ja oft etwas strenges und patrarchales hatte war es mehr die Gottesmutter Maria die das Friedfertige, Sanfte und Mitfühlende ausdrückte:


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    ( Hinrik Funhof "Maria im Ährenleid" 1480)


    Da bräuchte es nur ein paar Änderungen an der Haltung und man hatte etwas, was einer Buddhastatue nicht so unähnlich wäre - zumindest an Avalokiteshvara in seiner Form als Kwannon käme man gut ran.


    Das ist natürlich nicht sehr säkular, aber

    man könnte den Tip rausziehen, dass man bei der Darstellung Buddhas vielleicht gut ist, ihn nicht so sehr männlich festlegen zu wollen. Weil viele der mit Buddhaschaft verbundenen Attribute ( Geduld, Freundlichkeit, Anmut, Sanftheit, Gewaltlosigkeit) in unserer Kultur mehr mit dem Weiblichen assoziiert wird als mit dem Männlichen.

  • Eigene Darstellungsstile entstehen ganz natürlich durch kennen lernen und nachbilden wobei wie von selbst eigene Gewohnheiten einfließen.

    Die bekannten fernöstlichen Darstellungsstile des Buddha sind ganz natürlich aus den Gandhara-Abbildungen entstanden, die ebenso natürlich aus dem damals üblichen Darstellungsstil griechischer Gottheiten entstanden sind.


    Und heute? Heute sind uns die fernöstlichen Darstellungsstile vertraut und es ist ganz natürlich wenn sich unsere hiesigen Darstellungen daraus entwickeln.

    Eine Anlehnung an die östlichen Darstellungsstile ist außerdem ein Zeichen des Respektes gegenüber den Kulturen die die buddhistische Lehre bis heute bewahrt und gelebt haben und durch die wir den kostbaren und einzigartigen Buddha-Dhamma kennen lernen dürfen.

    Ganz natürlich finde ich es wenn sich tibetische, gandharische, chinesische, thailändische, burmesische und und und Darstellungsstile hierzulande nebeneinander tummeln und irgendwann aus eben diesen vertrauten Formen ganz von selbst etwas eigenes entsteht bzw vieles eigenes.


    Einen typisch westlichen Buddha kann es gar nicht geben.

    Was westlich geprägte Länder auszeichnet ist ein vergleichsweise hohes und weiter wachsenden Maß an sichtbarer und respektierter Diversität in der Gesellschaft. Ebenso divers sollten daher die Buddhadarstellungen sein.. ganz normal. Einen westlichen Buddha als Repräsentation westlicher kultureller Eigenheit etablieren zu wollen ist ein Widerspruch dazu. Es gibt keine einheitliche Vorstellung von Kultur im Westen. Fragt Euch doch mal um was die einzelnen Menschen so alles unter westlicher Kultur verstehen.. da hat jeder seine eigene Auffassung dazu.. Diversität eben.

    2 Mal editiert, zuletzt von 123XYZ ()

  • Eigene Darstellungsstile entstehen ganz natürlich durch kennen lernen und nachbilden wobei wie von selbst eigene Gewohnheiten einfließen.

    Die bekannten fernöstlichen Darstellungsstile des Buddha sind ganz natürlich aus den Gandhara-Abbildungen entstanden, die ebenso natürlich aus dem damals üblichen Darstellungsstil griechischer Gottheiten entstanden sind.

    So ganz "natürlich" war das nicht, denn die griechische Kunst wurde erst durch den Alexanderzug nach Indien getragen. Aber es stimmt natürlich, dass das Bild des Buddha ganz wesentlich von der graeco-buddhistischen Kunst geprägt wurde, sodass die abendländisch-fernöstliche Synthese, nach der hier gesucht wird, eigentlich schon seit 2300 Jahren vorliegt.

  • Lustigerweise war es ja Chögyam Trungpa, der - als er in Schottland weilte - die Idee förderte in die Darstellung von Buddhas westliche Einflüsse aufzunehmen und Bill Burns bei seinem Ideen einer Synthese von keltischer und tibetischer Ästhetik unterstützte.Passt ja ganz gut zusammen.


    Aber ich denke in dem Artikel von Henrik geht es eigentlich nicht um östliche oder westliche Traditionen sondern mehr der Übergang vom Transzendeten zur menschlichen Ebene. "westlich" ist hier also einfach eine Chiffre für "humanistisch" und "säkular":


    Zitat

    Es geht darum, dass der Buddha nicht etwas Außergewöhnliches, Unerreichbares, Vergöttlichtes ist, sondern im besten Sinne einfach ein Mensch in der Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt. So kann der Betrachter erfahren: Das ist nicht weit weg oder außerhalb von mir selbst.


    Ich würde es so sehen, dass ein Befreiter jemand ist, der sich eben nicht in "Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt" befindet sondern ganz im Frieden. Und einer Statue kommt es gerade zu dieses Ruhen in sich selbst und der Welt auszudrücken.

  • Thorsten Hallscheidt:

    So? Den finde ich wirklich gelungen.


    12603-modern-style-golden-buddha-statue-thailand-modern-style-golden-buddha-statue-tha


    Diesen "westlichen Buddha" haben sich aber leider Menschen aus Thailand schon ausgedacht.


    Wieso leider? Ist doch toll!

    Ich sehe das als Geschenk an wenn das Zentrum des Theravada Thailand eine Buddhastatue für den Westen kreiert.

    Auf die Art kommt es auch aus den Händen einer buddhistischen Kultur selbst.. wir sollten es mit respektvoller Dankbarkeit freudig annehmen.

    Ich finde die Statue auch gelungen.


    void:

    Lustigerweise war es ja Chögyam Trungpa, der - als er in Schottland weilte - die Idee förderte in die Darstellung von Buddhas westliche Einflüsse aufzunehmen und Bill Burns bei seinem Ideen einer Synthese von keltischer und tibetischer Ästhetik unterstützte.Passt ja ganz gut zusammen.


    Diese Bilder habe ich auf einer anderen Page vor Jahren auch schon gesehen. Allerdings nicht so viele Bilder.

    Die gefallen mir sehr gut! Würde ich mir glatt als Wandbild aufhängen wenn ich noch die tibetische Tradition praktizieren würde.

    Wäre toll wenn es diesen Stil in dieser großartigen Qualität auch für den Theravada gäbe.

    Ich selbst habe vor Jahren mal einen Thorshammer in dieser Vierfach-Vajra-Form in einem Bildbearbeitungsprogramm kreiert.

    Der Thorshammer/Mjöllnir ist ja quasi ein nordeuropäischer Vajra.

  • Die Abbildungen sind mit vielen religiösen Symbolen aufgeladen.

    Die Statue selbst ist ein religiöses Symbol. Wer sich mit den Hintergründen der Figuren auseinandersetzt, kann alleine aus den ganzen Details schon viel lernen. Dabei geht es um die Hand- und Körperhaltung, Frisuren, Ohren, Kleidung, Körperform. Diese Symbole verschwinden zu lassen kann hilfreich sein, aber nimmt einem auch die Möglichkeit darüber etwas auszudrücken. Wichtiger als die pure Reduktion wäre eine Auseinandersetzung mit der Symbolik. Dann könnte man schauen ob und wie diese Symbolik hier her passt. Von solch einer Auseinandersetzung kann ich im verlinkten Artikel nicht wirklich etwas finden - Schade! Die Idee der Offenhaltung durch eine ganz starke Abstraktion finde ich gut, aber für mich war diese Offenhaltung der Entwicklung schon in den klassischen Figuren gegeben.

    Auch eine Variation.

    Aber in meinen Augen keine Gute. Die Welt durch eine Friedensbrille zu betrachten wird dem Weg genauso wenig gerecht wie sie durch eine Brille des Krieges zu sehen. Die ganze Zeit Kopfhörer auf den Ohren zu haben kommt einem Weghören gleich. Das erinnert mich an diese zwei hier: :nosee: :nohear:

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