Urteil gegen Sotetsu Yuzen bzw. Dr. Klaus Zernickow

  • Die rechtskräftige Entscheidung eines deutschen Gerichts gegen einen Zen-Hochstapler und Missbrauchstäter bekommt man schließlich nicht jeden Tag. Insofern poste ich die nun eingetroffene, von offizieller Seite geschwärzte Entscheidung in voller Länge hier.


    Zwei wichtige Passagen möchte ich noch herausheben, nämlich:


    Zum Vorwurf des sexuellen Missbrauchs:

    "Die Wertung des Verhaltens des Klägers als sexueller Missbrauch beruht auf den – nicht ausreichend bestrittenen bzw. sogar zugestandenen – Berichten darüber, dass er mit Schülern bzw. Patienten sexuelle Beziehungen unterhalten haben soll. Aufgrund dieses bestehenden Hierarchiegefälles bestehen tatsächliche Anknüpfungspunkte für die Meinungsäußerung."


    Zu seinem angeblichen Zen-Meistertitel:

    "Bei den als Anlagen K9 und K10 vorgelegten Schreiben handelt es sich offenbar um Schreiben eines Berliner Zen-Praktizierenden, mit denen die Weihung des Klägers zum Zen-Mönch (Anlage K9) bzw. seine Bestätigung als Meister (Anlage K 10) im Wege eines Briefes an andere Zen-Praktizierende bekannt gegeben wurde. Einen „Beleg“ für die Mönchs- bzw. Meistereigenschaft des Klägers vermag die Kammer darin nicht zu erblicken. Der Kläger trägt nicht vor, in welcher Beziehung zum Kläger der Ersteller der beiden Schreiben stand und inwiefern dieser in der Lage war, die darin behaupteten Tatsachen zu bekunden. Auch im Übrigen kann die Aussagekraft der Schreiben nicht nachvollzogen werden. Eine Urkunde durch die jeweils angeblich ausführen den Zen-Meister stellen sie jedenfalls nicht dar."

  • Urteil aus 2021

    Rechtlicher Tatbestand:


    Die Parteien streiten um die Zulässigkeit von Äußerungen des Beklagten sowie außergericht- liche Rechtsanwaltskosten.


    1.Die Klage wurde abgewiesen.

    2. Der Kläger trägt die Kosten


    Aus der Begründung/ Richter:

    Zitat;


    Für die Einstufung als Tatsachenbehauptung kommt es wesentlich darauf an, ob die Aussage einer Überprüfung auf ihre Richtigkeit mit den Mitteln des Beweises zugänglich ist, was bei Meinungsäußerungen ausscheidet, weil sie durch das Element der Stellungnahme und des Dafürhaltens gekennzeichnet werden und sich deshalb nicht als wahr oder unwahr erweisen lassen.


  • Kannst Du das noch übersetzen? Nicht jeder ist Jurist und kann das verstehen. :)

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Die rechtskräftige Entscheidung eines deutschen Gerichts gegen einen Zen-Hochstapler und Missbrauchstäter bekommt man schließlich nicht jeden Tag. Insofern poste ich die nun eingetroffene, von offizieller Seite geschwärzte Entscheidung in voller Länge hier.

    Ich habe das als ein Anklagen, als ein, einen anderen Vorführen wollen empfunden. So viel Verblendete, ich selbst noch damit am kämpfen.

    Ich habe keinen Grund oder das recht mich über einen anderen zu stellen. Darum ging es dir aber wohl gar nicht.

    Es diente lediglich der Information, dass dieser Mensch aus dem Verkehr gezogen wurde. Es war auch kein Versuch den Zen ins Negative zu drücken oder Zen- Meister. Also muss ich nicht so empfinden, dass es ein Vorführen ist. Eher ist es ein Zeigen, dass seine Taten auf ihn zurück fielen.

    Oder : Dass er nun keinem andren mehr schaden kann.

    Zum Vorwurf des sexuellen Missbrauchs:

    "Die Wertung des Verhaltens des Klägers als sexueller Missbrauch beruht auf den – nicht ausreichend bestrittenen bzw. sogar zugestandenen – Berichten darüber, dass er mit Schülern bzw. Patienten sexuelle Beziehungen unterhalten haben soll. Aufgrund dieses bestehenden Hierarchiegefälles bestehen tatsächliche Anknüpfungspunkte für die Meinungsäußerung."

    Mich hatte das zuerst nicht interessiert, wegen dem Grund siehe oben. Es laufen unzählige Menschen herum mit Verblendung, 98 % der Menschheit schätze ich. Was ein anderer falsch macht, interessiert mich nicht mehr so stark, es ist das Normale, meine Energie versuche ich in den letzten Tagen in die Übung Herzgüte zu stecken, an den Übungen der Beseitigung der Verblendung. :)

    Aber heute sehe ich es so, dass es auch gut ist, wenn jemand so etwas teilt, so weiß man, dass jemand eingekesselt wurde oder nun nicht mehr so einfach anderen schaden kann.

    Oder wie sehen das langjährige Edle Jünger ? Muss man über Skandale schreiben und sich damit befassen, weil es die eigenen Kreise betrifft ?

    Oder ist so etwas eine Form von Anhaftung ?


    Liebe Grüße :luftkuss:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Kannst Du das noch übersetzen? Nicht jeder ist Jurist und kann das verstehen. :)

    Ich selbst weiß gar nicht so richtig, was Numi da sagen möchte. Dass zB das Urteil Ende 2021 gefallen ist und Zernickow die Kosten tragen musste, ist hier nicht besonders interessant. Und der rechtliche Unterschied zwischen eine Meinungsäußerung und eine Tatsache ist da ohne Kontext auch nicht weiter hilfreich.


    Grob kann man festhalten, dass das Gericht die meisten Aussagen aus der Studie als freie Meinungsäußerung eingestuft hat. Und wo es dann doch Tatsachenbehauptungen gab, hat Zernickow es versäumt, sie auch nur ansatzweise zu widerlegen. Wo Äußerungen eine Mischung aus Tatsache und Meinung waren, z.B. beim sexuellen Missbrauch, gab es "tatsächliche Anknüpfungspunkte für die Meinungsäußerung", d.h., die Beweislage gab genug her, dass die Einstufung als Missbrauch nicht völlig aus der Luft gegriffen war, wie Z. es mehrmals behauptet hatte.

    Oder wie sehen das langjährige Edle Jünger ? Muss man über Skandale schreiben und sich damit befassen, weil es die eigenen Kreise betrifft ?

    Oder ist so etwas eine Form von Anhaftung ?

    Ich stufe mich jetzt selbst als langjähriger Edler Jünger ein und kann eindeutig sagen, dass wenn ich nicht über diesen Skandal geschrieben hätte, hätte es sonst niemand getan. Jede muss für sich selbst entscheiden, inwiefern sie sich weiter auf die eigene Praxis konzentrieren soll oder sich vielleicht doch nach außen engagieren, in dem man zB solche Typen wie Zernickow bloßstellt.

  • Jede muss für sich selbst entscheiden, inwiefern sie sich weiter auf die eigene Praxis konzentrieren soll oder sich vielleicht doch nach außen engagieren, in dem man zB solche Typen wie Zernickow bloßstellt.

    Ja, das muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Ich bin der Überzeugung, dass man Missbrauch im bud. Kontext öffentlich machen muss, damit die Täter nicht im Verborgenen weiter machen können.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • (..) dass wenn ich nicht über diesen Skandal geschrieben hätte, hätte es sonst niemand getan. Jede muss für sich selbst entscheiden, inwiefern sie sich weiter auf die eigene Praxis konzentrieren soll oder sich vielleicht doch nach außen engagieren, in dem man zB solche Typen wie Zernickow bloßstellt.

    Ja, das muss jede selbst wissen, ob sie sich damit befassen will. Egal mit was. Oder ? Man kann es niemanden übel nehmen, wenn es ihn / sie nicht interessiert was es sonst noch gibt ? :)

    Die Frage stellte sich mir, ob, wenn du nicht über diesen Fall geschrieben / berichtet hättest, es an dem Ausgang etwas geändert hätte oder es anders gekommen wäre, er nicht als Betrüger enttarnt worden wäre ? Oder hast du das Ganze ins Rollen gebracht mit seiner Enttarnung ? Oder seiner Gesinnung ? Oder seiner Taten, Untaten ? Wahrscheinlich lese ich solche Artikel meistens nicht, weil ich da ja auch selbst erstmal recherchieren müsste, ob das denn alles so stimmt. Ob sich das alles wirklich so zugetragen hatte. Da das Mühe kostet, denke ich dann meist : " Kann so sein, kann auch nicht so sein ".

    Es interessiert mich aber nicht so sehr. Ok interessiert mich ein wenig, aber ich habe wenig Zeit um so etwas nach zu recherchieren. Aber so wie es aussieht wurde es aber als bewiesen gesehen, dass er Frauen "missbraucht" hat. Heißt das, er hat Zwang ausgeübt dabei oder mehr so, nur zu nahe gekommen und es versucht ? Das müsste ich recherchieren, aber du kannst es mir ja auch sagen, wenn du magst.


    Dein Beitrag oder Hinweis auf ihn ist wertvoll, finde ich, weil man so sehen kann, das nicht jeder der sich Zen- Meister nennt auch einer sein muss.

    Es auch da Hochstapler gibt. Auf der anderen Seite kommt so etwas , exakt so etwas wie in dieser Geschichte, selten vor. Also so sind nicht viele, dass sie sich einen Schein oder eine Urkunde ausdenken/ behaupten sie wurden dazu ernannt, obwohl sie es nie wurden von einem anderen Meister.

    Du meinst, das man da aufpassen muss, da so etwas öfter vor kommt, das jemand das behauptet, obwohl es nicht stimmt ? Ne, oder ?

    Hat dich der Mann damit aufgeregt, getriggert ? Da wollte ich zu sagen, dass man sich dann ja von morgens bis abends nur aufregen könnte, weil ja 98 % der Menschen sich daneben benehmen. Die einen auf so eine Art wie dieser Mann, andere auf eine andere Art. Und wir sind nicht besser.

    Das wissen wir nicht, ob unsere Vergehen als geringer zu werten sind. Das feindselige Denken oder Gier sind ja gleichwertig, denke ich.

    Wir haben es in anderen Formen. Na gut wahrscheinlich gibt es doch Abstufungen von Hass und Gier. Mehr Hass oder Gier und weniger davon haben, ist möglich.


    Aber ein wenig Menschenkenntnis und Hören auf seine Intuition oder Gefühl kann auch oft verhindern, dass man so jemanden vertraut.

    Hat aber wohl nicht jeder so einen sechsten Sinn. Daher ja supi, dann wissen wir es nun, dass er aufgeflogen ist. Oder ging es nun um dieses mit den sexuellen Beziehungen pflegen ?

    Was findest du an dem beiden tragischer oder regt dich mehr auf ?

    Danke. :rainbow: :like:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Der Text der Richter ist neutral, klar und dazu sehr deutlich formuliert.

    Er spricht also für sich.


    Es muss hier bestimmt niemand Jura studiert haben😌


    So ging es hier vor ca.zwei Jahren um die Äußerungen, Streitereien zweier Personen und wer dafür die RA -/ Verfahrenskosten übernehmen muss.


    Über ein mehr, was auch immer Menschen nun aus dem Inhalt so alles basteln hat das Gericht nicht entschieden.

    Und es wurde auch von keiner der beiden Person wohl bis heute weiter verlangt.


    Danke für das neutrale Schriftstück.


    In Metta🙏

  • Streitereien zweier Personen
    Danke für das neutrale Schriftstück

    Ich verstehe nicht wirklich, warum Du die Sache so herunterspielen möchtest.


    Es geht hier um eine 50-seitige Studie über die latente Anfälligkeit des Zen-Buddhismus für Machtmissbrauch, in dem u.a. der angebliche Zen-Meister Klaus Zernickow seitenweise übelstes Fehlverhalten gegenüber seinen Schülern vorgeworfen wird. Zernickow gefiel das nicht und hat mich wegen Verleumdung in 14 verschiedenen Punkten - nach dem Motto "alles Lügen" - verklagt. Und er hat in allen 14 Punkten durchweg verloren. Dieses Ergebnis als "neutral" zu bezeichnen ist also aus meiner Sicht ziemlich weltfremd. Die Sichtweise bekomme ich von Buddhisten aber immer wieder zu spüren.

  • Aber so wie es aussieht wurde es aber als bewiesen gesehen, dass er Frauen "missbraucht" hat. Heißt das, er hat Zwang ausgeübt dabei oder mehr so, nur zu nahe gekommen und es versucht ? Das müsste ich recherchieren, aber du kannst es mir ja auch sagen, wenn du magst.

    Lesen hilft, ich Dummerchen. Es stand da ja :


    "Die Wertung des Verhaltens des Klägers als sexueller Missbrauch beruht auf den – nicht ausreichend bestrittenen bzw. sogar zugestandenen – Berichten darüber, dass er mit Schülern bzw. Patienten sexuelle Beziehungen unterhalten haben soll. Aufgrund dieses bestehenden Hierarchiegefälles bestehen tatsächliche Anknüpfungspunkte für die Meinungsäußerung."

    Missbrauch in dem Sinne also. Seine Position, seinen angeblichen Titel benutzt um Frauen leichter zu sexuellen Kontakt zu bewegen.

    Wenn jemand einen richtigen Titel hätte oder eine Ernennung zum Meister, so dürfte er deiner Meinung nach dennoch keine sexuellen Beziehungen zu SchülerInnen haben ? Viele hier sehen das ja so. Ich bin da nicht so streng. Auch ein Meister darf sexuelle Bedürfnisse haben.

    Auch wenn es ein SchülerInn ist und da bei beiden eine Anziehung ist, ein Wollen dazu, es umzusetzen. Ich ziehe da keine Grenze.

    Und wenn das öfter vor kommt, dann ist auch das kein Grund einen Meister / Lehrer abzulehnen. Der hat dann eben einen großen Drang oder Trieb. Solange keiner gezwungen wird oder belästigt, sehe ich es nicht als missbrauch. Wenn eine sagt, "ich habe kein Interesse" und er es nicht lässt eine versuchen anzufassen oder sich annähert, das wäre Belästigung. Dann würde ich da weg gehen. Mir einen anderen suchen.

    Also so ein Schürzenjäger der sich im Griff hat ist nicht anzuklagen, nur einer, der andere belästigt, ein Nein nicht akzeptiert.

    Wenn beide es wollten, so sehe ich da keinen Missbrauch. Anders wäre es wenn einer gezwungen wurde. Wenn es nun so aussah, das ein Meister verspricht, das eine Schülerin dadurch mehr Erfolg hat in der Praxis, sie das glaubt, so wäre das Täuschung. Das wäre aber auch kein sexueller Missbrauch, oder da gibt es keine klare Abgrenzung zu Täuschung. So sehe ich das.

    Es geht hier um eine 50-seitige Studie über die latente Anfälligkeit des Zen-Buddhismus für Machtmissbrauch, in dem u.a. der angebliche Zen-Meister Klaus Zernickow seitenweise übelstes Fehlverhalten gegenüber seinen Schülern vorgeworfen wird. Zernickow gefiel das nicht und hat mich wegen Verleumdung in 14 verschiedenen Punkten - nach dem Motto "alles Lügen" - verklagt. Und er hat in allen 14 Punkten durchweg verloren.

    Also hast du das ins Rollen gebracht ? Dass er aufgeflogen ist ? Du bist da ja sehr engagiert gewesen. Ich finde das löblich, dass du so eine Studie erstellt hast, auf der anderen Seite frage ich mich, ob es hilfreich ist für die Praxis, wenn wir uns an Fehlern anderer aufhängen. Wenn wir zu sehr im außen nach Missverhalten suchen und diese ändern wollen, ob wir unsere eigenen Fehlverhalten oder Verblendungen damit dann vernachlässigen, an diesen zu arbeiten, sie umzuwandeln. Dass wir dann nur noch bei anderen Fehler sehen. Oder uns in Ablehnung gegen Menschen rein steigern. Aber das sehe ich bei dir wohl falsch. Es muss jeder selbst wissen / entscheiden wie sehr er sich engagiert. Es besteht aber immer das Risiko, dass uns unsere Ansichten täuschen, wir da etwas in anderen sehen, was nicht so ist. Wir falsch beurteilen oder falsch verdächtigen. Oder ein Geschehen zu einseitig sehen. Aus dem Herzgeist könnte man das besser sehen, glaube ich. Gibt es hier Grund zum Einschreiten ? Sicher, man sollte immer einschreiten, wenn einem jemanden unrecht tut oder anderen. Auf der anderen Seite beurteilen wir Verhalten oft ganz falsch. Haben unsere Moral, welche nicht oder oft nicht mit der, der anderen übereinstimmt. Stellen unsere Werte aber über die der anderen.

    Dieses Ergebnis als "neutral" zu bezeichnen ist also aus meiner Sicht ziemlich weltfremd.

    Da knallen halt unterschiedliche Moralvorstellungen aufeinander. Darum möchte der eine das neutral sehen, ein anderer sieht darin eine Bestätigung. Es ist schwer. Partei ergreifen ist manchmal schwer. Weil man nicht weiß, ob das nun so alles stimmt oder weil wir andere Wertvorstellungen haben. Und dadurch wird einem Geschehen ein anderes Gewicht von Verwerflichkeit gegeben. Es kann sein, dass einer jemand als einen Streitverursacher sieht. Also schwer, dass man Menschen für seine Werte begeistern kann.

    Wir sehen die Geschehnisse meistens unterschiedlich. Oder bilden uns dazu was ein, so und so aus diesem Grunde muss er das gemacht haben.

    Aber wir kennen dich ja nicht persönlich. Also ich finde es sehr löblich Deine Arbeit, auf der anderen Seite musst du aufpassen, dass du nicht nur bei anderen nach Fehlern suchst, oder nach Verblendung nur bei anderen suchst. :) Oder dass Du meinst die Geschehnisse im Außen zu ändern würde etwas helfen, es gibt zu viele Ungerechtigkeiten ( und oft sehen wir das verschieden, was ungerecht ist ) und Leid, da muss man ja irgendwann darauf kommen, dass ich bei mir anfangen muss, friedlicher zu werden. Und nur so kann ich angemessen urteilen und mich angemessen verhalten. Muss jetzt ja nicht auf Dich zutreffen, dass du dies nicht bereits übst.

    Die Sichtweise bekomme ich von Buddhisten aber immer wieder zu spüren.

    Denke das liegt daran, das viele Praktizierende, mehr für Herzgüte und Frieden sind, danach streben. Anklagen oder etwas offen legen, ist weniger ihre Bestrebung. Viele arbeiten lieber an sich, als zu versuchen die Welt zu ändern in dem sie andere Menschen versuchen zu ändern, oder Umstände zu ändern. Wobei das beides Hand in Hand gehen kann und das wäre ja das Ideal. Aus Herzgeist / Metta handeln, und so zur Heilung der Welt beitragen.

    Mir ist nur aufgefallen, dass wenn mein Verstand eine Sachlage oder einen anderen Menschen beurteilt, das nie zu etwas Gutem führt.

    Er lehnt dann ab. Oder mag einen. Er ist wählerisch. Uns so entsteht kein Frieden in der Welt. Wenn ich ablehne oder begehre.

    Also jemanden mag und einen anderen nicht. Oder meine ich wäre im Recht jemanden nicht zu mögen / abzulehnen, Umstände abzulehnen, andere wiederum zu mögen und als das Heil zu preisen. Mein Ich zu behaupten, in dem ich jemanden mal die Meinung geige, es ist sehr anstrengend und diese Macht/ Frieden, kann einem dann immer wieder neu entgleiten. Denn dann kommt der nächste vor dem ich mich behaupten muss, ode reine Ungerechtigkeit die ich sehe, wo ich meine einschreiten zu müssen. Mit Güte ist es ein Behaupten, wo keiner der Verlierer ist oder ein aufzeigen von Fehlern, wo keiner sich schlecht fühlt hinterher.


    So genug. Es tut mir leid, ich bin gerade nicht so bei klarem Geist. Kann mich nicht positionieren, bin hin-und her. Aber ich hoffe ich konnte dennoch ein kleinen wenig eine hilfreiche Inspiration geben. :| :sunny:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    4 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Wenn beide es wollten, so sehe ich da keinen Missbrauch. Anders wäre es wenn einer gezwungen wurde. Wenn es nun so aussah, das ein Meister verspricht, das eine Schülerin dadurch mehr Erfolg hat in der Praxis, sie das glaubt, so wäre das Täuschung. Das wäre aber auch kein sexueller Missbrauch, oder da gibt es keine klare Abgrenzung zu Täuschung. So sehe ich das.

    Dennoch ist so etwas kein Verhalten, welches einem Meister würdig wäre. Andere zu täuschen, so ein Verhalten wäre einem Meister nicht würdig.

    Also nicht so eine Täuschung.

    er sich annähert, das wäre Belästigung. Dann würde ich da weg gehen. Mir einen anderen suchen.

    Also das war doof gesagt, dumm gesagt ( bin jetzt ein wenig klarer im Geist ) , nur weg gehen und damit hat es sich, er kann weiter Meister bleiben. Nein, das sehe ich nicht so. Habe das falsch ausgedrückt oder habe es selbst so gemeint, aber das wäre gleichgültig so zu denken. Es wäre schon wichtig, dass so jemand dann nicht weiter als Meister wirkt, sein Amt aufgibt, gehen muss. Wenn es ein einziges Mal passiert, da könnte man wohl noch drüber streiten- einmal passiert ein Annäherungsversuch, ein Bedrängen/ Belästigen ist das ja dann. ( Meistens, es sei denn die SchülerInn findet es gut, wollte das so, hat von sich aus etwas dazu beigetragen absichtlich ). Aber das ist schwer zu belegen.


    Das Thema ist schwierig, ihr habt euch da ja schon vorher mit auseinander gesetzt, und beschlossen, dass Lehrer mit SchülerInnen, nie sexuelle Beziehungen haben sollten und wenn, sollte ein Meister dann sein Amt nieder legen. Selbst wenn beide das wollten und ein Schüler nicht getäuscht wurde. Das sehe ich nun auch mehr ein. Sehe es ein. Dass es so zu keinem Missverständnis kommen würde und ein Lehrer mehr Vertrauen entgegengebracht werden kann, wenn man weiß, er weiß, dass er es nicht darf. Oder sagen wir eine Sicherheit. Und wenn er/ sie sich nicht daran hält so kann man es anzeigen/ mitteilen, ohne sich schämen zu müssen oder Angst zu haben, es wird runter gespielt.


    Und was wäre wenn sie hinterher heiraten würden ? Na gut bei manchen Traditionen dürfen die Lehrer ja nicht heiraten, dann würd er ja daher schon kein Lehrer mehr sein können ( oder Lehrerin ). Ihr habt recht gehabt, so eine Regelung wäre das Beste für alle Beteiligten. Bevor es zu sexuellem Kontakt kommt, kann/ sollte er/ sie sein Amt nieder legen und erst dann darf er / sie sich mit der ehemaligen SchülerIn einlassen ? Oder sie hört auf als Schülerin. Und erst wenn sie nicht mehr seine Schülerin ist, treffen sie sich. Und er kann weiter Lehrer bleiben. Sofern es nicht heraus kommt, dass er eine ehemalige Schülerin sexuell missbraucht hat, in dem Sinne Gewalt angetan, Zwang ausgeübt hat. Also es gibt auch andere Möglichkeiten. Ihr seid ja nicht so, dass ihr keinem Lehrer gönnt, eine Beziehung anzufangen oder sexuellen Kontakt zu haben.

    Es besteht aber immer das Risiko, dass uns unsere Ansichten täuschen, wir da etwas in anderen sehen, was nicht so ist. Wir falsch beurteilen oder falsch verdächtigen. Oder ein Geschehen zu einseitig sehen.

    Das war bei dir nicht der Fall Christopher. Ich vertraue dir da, da dass du da etwas aufgedeckt hast, was nötig war und nicht etwas dazu gedichtet hast. Ich vertraue da deiner Ureilskraft, deinem Metta - Geist. Jetzt doch ( mehr ). :)

    Menschen versuchen zu ändern, oder Umstände zu ändern. Wobei das beides Hand in Hand gehen kann und das wäre ja das Ideal. Aus Herzgeist / Metta handeln, und so zur Heilung der Welt beitragen.

    Das mag so gewesen sein bei dir Christopher. Glaube schon.

    Mit Güte ist es ein Behaupten, wo keiner der Verlierer ist oder ein aufzeigen von Fehlern, wo keiner sich schlecht fühlt hinterher.

    Naja gut, wenn man in Güte jemanden Grenzen setzt / aufzeigt, sich schützt oder andere beschützt, heißt es nicht, dass der andere sich hinter her immer gut fühlen muss, glaube ich. Das ist nicht immer gegeben. Aber je geübter man wird dann wohl immer mehr möglich.

    Das weiß ich noch nicht. Oder gerade nicht ( mehr ). Liebe Grüße

    Danke Christopher für Deine Mühen, für Deine Arbeit. :rose: :luftkuss:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    3 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()