Wie sah Buddha wohl die Gesellschaft damals/ Wie wäre es heute während der Pandemie/ Krise?

  • Die Corona-Maßnahmen waren alles andere als einfach für mich...

    Und ich habe nicht selten für mich dagegen protestiert, weil mir das alles so gewalttätig und diskriminierend vorkommt.


    In den Masken habe ich gesehen wie wir uns die Luft zum Atmen nehmen, aber ich habe es überlebt.

    Und in den Lockdowns und Kontaktbeschränkungen, habe ich gesehen wir sehr wir uns die Nähe nehmen, aber auch das habe ich überlebt.

    Dann waren da so viele Maßnahmen die einfach als Gesundheitsmaßnahme getarnt wurden, aber mir eigentlich meine Freiheit nehmen, aber auch das war okay.

    An die Diskriminierung nicht zu denken - macht ihr mit, oder macht ihr nicht mit? Nein es sind die Impfgegner die nicht mitmachen, es ist deine Mutter oder dein Vater der dich muss impfen lassen sonst schützt du die Gesellschaft nicht! Natürlich wissen wir heute, was alles wahr gewesen ist... und wie oft es zu Mobbing kam...

    Auch der nun vorherrschende RSV-Virus bei den Kindern scheint egal, denn wo finden sich gerade freie Betten und was wird getan?

    Was mich auch sehr verletzt ist darüber hinaus die ganze Hygiene, wie wir mit chemie und reizenden Stoffe gegen unseren Körper vorgehen.

    Früher hat man das als Zwangsstörung bezeichnet, wenn sich eine Person 10-20 Mal am Tag die Hände gewaschen hat, aber heute da ist das normal, weil überall und jederzeit alles und jeder voller Viren ist?

    Außerdem haben wir ernsthaft eine Impfpflicht diskutiert und Impfen heißt erstmal auch Körperverletzung -

    Was anderes passiert da nicht - man sticht mit einer Nadel in die Haut und verletzt sich, verletzt andere.

    Und dann gibt es für die Opfer nicht mal Geld, oder Entschädigung... eher die Aufgabe auch andere zu überzeugen, von etwas, einer bestimmten Sache die Karma nach sich zieht.


    Diese Gesellschaft ist hochgradig krank und schizophren.

    Und wenn ich das sage, kommen Menschen die mich unterrichten... oder noch besser -

    Die Schizophrenie soll ja gar keine Krankheit mehr sein, seitdem die Gesellschaft es selbst hat.


    Sonst noch was?

    Ich weiß auch nicht, aber mich hat das vor zwei Tagen ziemlich mitgenommen und vielleicht ist bei mir der Bruch drin.

    Dieser Mensch fängt einfach an wie der Regen und weint... ohne zu vergessen wer wir alle sind... und was gerade geschieht.

    Und mir reißt das förmlich das Herz raus, weil ich weiß die Welt wird nie wieder so sein wie damals...

    Wir werden alle älter...


    Es gibt irgendwie einfach keine Hoffnung mehr das es mal so war, wie es gewesen ist... und alles was übrig bleibt das bin ich... für mich...

    Keine Gesellschaft mehr... kein außen mehr... alles tod, so als würde alles in sich geschlossen von seiner Erklärung leben und ich kann sie jedes mal wieder klar zurückverfolgen, wenn ich das Ziel dazu hätte.


    Könnt ihr das alles nicht sehen, oder warum tut man so gesehen eher Nichts/ Nicht-Handeln/ Pause/ Meditation?


    Ist es die Geschichte mit dem Wasser die ich als Anfänger noch in Erinnerung habe?

    Sollen wir einfach nichts tun und zuschauen wie sich das Wasser von alleine reinigt? Steht ihr darüber und macht euch für alle weiteren Leben keine Gedanken mehr?


    PS: Vielleicht hätte ich auch besser Schweigen sollen?

    3 Mal editiert, zuletzt von kristallklar ()

  • Könnt ihr das alles nicht sehen, oder warum tut man so gesehen eher Nichts/ Nicht-Handeln/ Pause/ Meditation?


    In meinem Umfeld gibt es viele Impfgegner und Menschen die daran glauben, dass die Politiker, Ärzte, Familie Rothschild und Gates sie versklaven und töten wollen.


    Als ich mich heimlich geimpft hatte, wurde ich ziemlich schnell als Verräter und idiot beschimpft.

    Heraus gekommen ist die Sache, weil ich weiterhin arbeiten durfte ohne größere Auflagen.

    Ich bin relativ Wohlhabend und Single, und jemand hat mich dann sogar gebeten ihn als Erbe einzutragen, weil bald kleine Roboter und Metallteile in der Impfung mich innerlich verbluten lassen würden.


    Ich habe da ein paar interessante WhatsApp erhalten.

    Mir hat mal jemand die Maske heruntergerissen weil es dann keine Maskenpflicht mehr gab.


    Mich persönlich hat es nicht interessiert ob jemand geimpft war, oder eben nicht.


    Aber es gab kein anderes Thema mehr.

    Vor 20 Jahren wäre ich auf deren Seite gewesen und deshalb habe ich mich gefragt, warum das jetzt nicht mehr so ist.


    Erstens habe ich mein chaotisches Leben durch die buddhistische Lehre in Ordnung gebracht.

    Ich habe meine Schulden bezahlt, mein Konsumverhalten überdacht.


    Plötzlich wurde mein Leben viel einfacher und ich konnte wieder gut schlafen.


    Dann habe ich damit begonnen, wenig bis gar keine Nachrichten zu lesen.

    Ich habe mich von Menschen getrennt, die mir nicht gut taten.


    Ich habe weder meinen Gedanken noch den "wahren" Informationen der bekannten bedingungslos geglaubt.



    Seit ich der buddhistischen Lehre Priorität gegeben habe, hat sich mein Leben grundlegend geändert.


    Ich bin nicht unbedingt glücklicher geworden, und das Leiden und die Ungerechtigkeit der Welt ist nicht verschwunden.


    Ja da ist Hass, Angst, mangelndes Selbstwertgefühl, Unsicherheit, aber niemand mehr der diese Dinge ergreift, erlebt, fürchtet und festhält.


    Wir werden heute ständig teils ungefragt mit dem Thema konfrontiert, und das hinterlässt spuren in der psyche.


    Die buddhistische Lehre hat meine innere Lehre mit Metta, Mudita, und upekkha gefüllt, und weil ich inzwischen weiß, dass ich nicht sterben kann und niemals geboren wurde, fürchte ich mich nicht vor den Geschehnissen der Welt.


    Möchtest du Frieden finden, dann ist Vipassana der Weg in die Freiheit.


    Bis dahin würde ich den Konsum von Internet, Nachrichten, Informationen der Bekannten usw drastisch einschränken.


    Ich wünsche dir alles Gute!


    Martin

  • Das Virus bringt uns also in eine Situation, wo viele unsere Wünsche enttäuscht werden, wo gewohnte Verhaltensmuster ins Leere laufen und auf einmal nichts mehr ist was es war. Eine Situation wo einem sowohl Vergänglichkeit als eben auch Alter, Krankheit und Tod vergegenwärtigt werden. Jochen Weber von der Buddhastiftung geht sogar so weit, das Virus als buddhistischen Lehrer zu sehen:


    Das kleine Virus als großer buddhistischer Lehrer

    Allen Lebewesen, Dingen und Situationen ist gemeinsam, dass sie keinen dauerhaften Kern besitzen. Alles ändert sich ständig, die Dinge bleiben nicht wie sie waren. Der Buddha nannte diese simple Tatsache Anatta, sie ist mit dem Verstand theoretisch nachvollziehbar, dazu braucht man kein Buddhist zu sein.

    Wenn wir diese Tatsache jedoch nicht nur theoretisch, sondern allumfassend begreifen würden, hätte uns die Coronakrise mit ihren Folgen nicht überrascht und aus der Bahn geworfen. Eine Pandemie kann in einer globalisierten Welt immer ausbrechen und eine Krankheit kann von heute auf morgen jeden von uns treffen.

    Da wir entsprechend unserer evolutionären Entwicklung jedoch eher dazu neigen, angenehme Dinge im Lebn zu suchen und unangenehme zu vermeiden, sind wir jedes Mal aufs Neue überrascht, wenn wir mit unvermeidlichen Dingen, etwa einer potentiell tödlichen Viruserkrankung konfrontiert werden, die plötzlich und in einem unerwarteten Ausmaß unser Leben ändert. Wir fühlen uns dann bedroht.

    Diese Überraschung und das Leiden (dukkha) durch die unausweichlichen Tatsachen der menschlichen Existenz wie Alter, Krankheit, Tod oder Verluste materieller und immaterieller Art sind die grundlegenden Tatsachen der menschlichen Existenz. Als erste Aufgabe (Synonym “erste edle Wahrheit”) hat der Buddha deshalb formuliert, diese Tatsachen des Lebens als gegeben anzunehmen. In den weiteren drei Aufgaben wird dargelegt, wie es uns dies gelingen kann.

  • Danke für das Erzählen deiner Perspektive. Ich stimme dir nicht in allem zu, aber es freut mich sehr, wenn an einem Ort verschiedene Perspektiven genannt werden können.

    Könnt ihr das alles nicht sehen, oder warum tut man so gesehen eher Nichts/ Nicht-Handeln/ Pause/ Meditation?

    Ich glaube, dass die Ruhe deiner genannten Viererkette manchmal notwendig ist sich klar darüber zu werden, was denn wirklich hilfreich ist. Und was die eigenen Möglichkeiten hergeben, bzw. wird in den verschiedenen Meditationstechniken ja auch das ein oder andere trainiert. Deshalb erachte ich die Sachen als ebenso wertvoll wie manches Tun. Was möchtest du denn tun, statt nur auf dem Kissen zu sitzen und zuzuschauen?

  • hi kristallklar


    Wenn ich deinen Text lese, dann kommt es mir so vor, als willst du vor allem deine Verletzung und Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit über die Pandemie und die Reaktion der Gesellschaft darauf ausdrücken.


    Einerseits leidest du sichtbar andererseits erscheint dir die Art und Weise wie Buddha wohl reagiert hätte - mit Geduld und Freundlichkeit ohne Hass und Bitterkeit - unangemessen


    So als rechtfertigt es der Mißstand zu leiden und zu verzweifeln.

  • Hallo zusammen,


    vielen dank und ja, ich wollte einfach nur mal alles rauslassen und zu vielen Dingen die ich da gesagt habe, stehe ich weiterhin. Auch gäbe es noch viel mehr zu sagen, denn diese Gewalt zog sich nicht nur durch die oben genannten Beispiele, sondern durch restlos alles und keine öffentliche Einrichtung, war von diesen diktatorischen Regeln ausgeschlossen.


    Einerseits leidest du sichtbar andererseits erscheint dir die Art und Weise wie Buddha wohl reagiert hätte - mit Geduld und Freundlichkeit ohne Hass und Bitterkeit - unangemessen

    ... mit Geduld und Freundlichkeit, ohne Hass und Bitterkeit...

    Ja das fällt mir im Angesicht der jüngsten Tage einfach - es war auch nicht die letzte Prüfung und alles wird nicht einfacher.


    Im Prinzip habe ich wie die meisten unter uns nichts getan und mit Geduld und Freundlichkeit, ohne Hass und Bitterkeit, nichts weiter unternommen.


    Ich würde es verstehen, aber dann müsste ich auch sehen was die Menschen in all den anderen Leben getan haben. Vielleicht war ein Mensch der sehr jung an Corona stirbt in seinem früheren Leben ein Mensch der sehr viel Geld und Macht hatte, andere Wesen versklavt hat usw... ?

    In der Tat ich kann es nicht wissen ...


    Scheint sich einiges zu sortieren bei mir :)


    Danke für das Erzählen deiner Perspektive. Ich stimme dir nicht in allem zu, aber es freut mich sehr, wenn an einem Ort verschiedene Perspektiven genannt werden können.


    Fühlt sich jedenfalls sehr befreiend an, hier, so ehrlich mit euch!

  • Immer wieder erwächst in mir der Eindruck, dass wir, wenn uns eigentlich recht kleine Änderungen in unserem Alltag doch nachdrücklich erschüttern (etwa: Maskenpflicht) es garnicht sosehr an der kleinen Änderung liegt sondern vielmehr in uns, dass wir so irritierbar sind. Da die Ausgangsfrage ja war wie wohl der Buddha hiermit umgegangen wäre: Wohl eher mit stoischer Ruhe (Upekkhā) als mit Empörung über Maßnahmen zum Infektionsschutz.

  • pano


    Erstmal war das keine kleine Änderung, denn die ganze Welt war betroffen.

    Und ich weiß nicht, ob man da so tun sollte, als sei das kein großes Ding und nur eine kleine Änderung ...


    Also habe ich das richtig verstanden? Meintest du das ernst? Das waren alles nur Maßnahmen, kleine Änderungen und sowas?


    Also an mich ist die Pandemie nicht spurlos vorbei gegangen.


    Ich habe mich bis auf zwei Bekanntschaften isoliert und werde wohl auch in Zukunft keinen Schritt mehr in die Gesellschaft machen.

    Vielleicht habe ich mich irgendwann wieder im Griff, aber so hat es sich zumindest auf mich ausgerichtet und es kann gearbeitet werden, nachhaltig.


    Übrigens... es wäre gut, wenn wir uns bei dem Thema auch mit Gaslighting beschäftigen.

    Typische Sprüche waren:


    • Das hast du so nie gesagt!
    • Das habe ich so nie gesagt...
    • Das bildest du dir ein! ...
    • Du regst dich eigentlich über Nichts auf! ...
    • Immer verdrehst du die Sachen! ...
    • Du denkst ja nicht logisch/ klar/ so und so ..
    • Du hörst dich verrückt an, das weißt du aber schon oder? ...
    • Beruhig dich endlich mal.


    Vielen Dank.

  • Im Prinzip habe ich wie die meisten unter uns nichts getan und mit Geduld und Freundlichkeit, ohne Hass und Bitterkeit, nichts weiter unternommen.

    Mir scheint, du hast genaue Vorstellungen, was hätte getan werden müssen und alles andere wird unter "nichts" zusammengefasst.

    Mich hat die Pandemie in dem Gedanken bestärkt "sei freundlich, denn jeder hat sein Päckchen zu tragen" (Quelle habe ich leider vergessen), weil es an der Stelle so deutlich war, die Päckchen auf den Schultern der Menschen um mich herum zu sehen.

    Dein Nichts zeigt sich bisweilen auch im Tür aufhalten, wenn jemand mit schweren Taschen oder einem Kinderwagen kam, bei nichtfunktionierenden Aufzügen schauen, ob jemand Hilfe braucht, im Menschen in verschiedensten Berufen (eigentlich alles was für's tägliche Leben notwendig ist, besonders aber die, die viel Aggression aushalten müssen) danken, dass sie den Job machen, im Kuchen backen für den Tag der offenen Tür in der Schule, darin ein hustendes Kind zu Hause lassen, damit es andere nicht ansteckt, im Maske tragen gerade wieder bei Erkältungen, weil mir die Lage auf den Kinderstationen auch Sorge bereitet, im ein Ohr verschenken, wenn jemand eins braucht und die Ratschläge runterschlucken, Hilfe bei Quarantänen anbieten oder ein kleines Geschenk vor die Tür legen, und und und.

  • Im Prinzip habe ich wie die meisten unter uns nichts getan und mit Geduld und Freundlichkeit, ohne Hass und Bitterkeit, nichts weiter unternommen.

    Mir scheint, du hast genaue Vorstellungen, was hätte getan werden müssen und alles andere wird unter "nichts" zusammengefasst.

    Inwiefern? Mir ist das nämlich nicht klar, nicht mal annähernd und ich weiß auch nicht was wir hätten tun sollen. Was ich dagegen weiß ist die Gewalt, wie gewalttätig wir gewesen sind und auch gegenwärtig sind. Dabei beschränke ich mich in diesem Thread auf die Pandemie/ Covid.


    Mich hat die Pandemie in dem Gedanken bestärkt "sei freundlich, denn jeder hat sein Päckchen zu tragen" (Quelle habe ich leider vergessen), weil es an der Stelle so deutlich war, die Päckchen auf den Schultern der Menschen um mich herum zu sehen.

    Und ich bin halt den Schritt gegangen und habe das was du gesehen hast als Gewalt beschrieben... ich habe auch diese Päckchen gesehen und naja ich sehe dazu auch noch die Gewalt.


    Beispiel dazu: Die Maske hat mich vor Infektionen geschützt, aber sie diskriminiert auf meinem Gesicht auch alle um sie herum, als potentielle Infektion. Schaut mich an ich trage eine Maske und ihr seid im Prinzip alles Viren vor denen ich mich schützen will/ muss/ soll ...


    Mit dem Beispiel habe ich vielleicht auch gezeigt, warum es sich lohnt einmal näher zu beleuchten.

    Einen Vorteil ohne Nachteil? Wirst du nicht finden...

    -


    Und nein das heißt in keiner Weise, man soll keine Maske tragen.

    Ich gehe ja auch hin und trage sie, aber mir ist dabei auch klar was meine Handlung aussagt.

    Genauer gesagt fühle ich mich also nicht nur als Opfer, sondern auch als Täter indem ich allen klar mache "Ihr seid krank!!!"


    Ich schütze mich nicht vor euch nein.... es ist doch die Natur, das Virus... ja wir alle wissen es doch, ja und das nimmst du doch nur falsch auf...


    (gecheckt?)


    Achso... warum es überhaupt zu der Pandemie gekommen ist, das weiß ich auch und das kann ich nicht vergessen.

    Es war bestimmt keine Fledermaus die gerade Bock hatte, über den Wuhan-Markt zu schlendern.

  • Ich bin froh – besser: wäre froh – wenn manches nicht mehr so wird (würde) wie früher. Es ist gut, dass wir Menschen unmittelbar merken, dass unsere menschenzentrierte Lebensweise an ihre Grenzen stößt, sodass z.B. Zoonosen ein immer größer werdendes Risiko darstellen. Corona wird zukünftig wahrscheinlich noch als relativ harmlos eingestuft werden, wenn mehr und mehr negative Konsequenzen unserer umfassend destruktiven Wachstumsdoktrin den Wohlstand einschränken werden. Wie schön der stille, klare Himmel im Mai war, als keine Flugzeuge mehr fliegen durften. Wie schön, dass Delfine im klaren Wasser der Kanäle von Venedig gesichtet wurden. Das sind Bilder, die mich eher auf das hoffen lassen, was kommt, als dass sie mich bedauern ließen, was wir an eh Überflüssigem verlieren werden müssen. Würde sich unser BIP halbieren, wären wir auf dem Wohlstandsniveau der 70er Jahre. Und selbst die Hälfte dessen würde wahrscheinlich noch reichen. Corona war neben allem Negativem auch ein Hoffnungszeichen dafür, wie schnell eine Gesellschaft Änderungen herbeiführen kann, wenn es Not tut. Das ist beruhigend, denn es zeigt mir, dass wir es als Menschheit schaffen können, ein Leben nicht gegen, sondern mit der Natur zu führen. Auch den Gasmangel zurzeit kann ich nur begrüßen. Ich hoffe, dass wir bald ganz auf fossile Brennstoffe verzichten können.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Ich bin froh – besser: wäre froh – wenn manches nicht mehr so wird (würde) wie früher. Es ist gut, dass wir Menschen unmittelbar merken, dass unsere menschenzentrierte Lebensweise an ihre Grenzen stößt, sodass z.B. Zoonosen ein immer größer werdendes Risiko darstellen. Corona wird zukünftig wahrscheinlich noch als relativ harmlos eingestuft werden, wenn mehr und mehr negative Konsequenzen unserer umfassend destruktiven Wachstumsdoktrin den Wohlstand einschränken werden.

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    Corona war neben allem Negativem auch ein Hoffnungszeichen dafür, wie schnell eine Gesellschaft Änderungen herbeiführen kann, wenn es Not tut. Das ist beruhigend, denn es zeigt mir, dass wir es als Menschheit schaffen können, ein Leben nicht gegen, sondern mit der Natur zu führen.

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    Ich denke auch, dass es an der Zeit ist.

    Und ich sage mir auch selbst, wir sollten anfangen uns mehr zu sehen und was aus dem wir zu machen.


    Es gibt ganz viel Hoffnung und Liebe da oben.

    Überall.

  • Könnt ihr das alles nicht sehen ... ?

    ...


    PS: Vielleicht hätte ich auch besser Schweigen sollen?

    Ich sehe das alles halt anders. Aber für mich ist's ok, wenn du mal rauslässt, was in dir gärt. Es rauszulassen kann ja auch was Befreiendes haben und "in sich Reinfressen" wirkt sich oft negativ aus.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Genau also so gesehen mache ich es transparent mit dem was da denkt, denken kann.


    Und ich finde das super, dass du alles anders siehst, weil dann haben wir wieder maximalen Erfolg was neue Erkenntnisse betrifft und darauf bin ich hier erstmal noch aus.

  • Ich denke, das Verschwinden der Religion in der Neuzeit hat vor allem damit zu tun, dass der Staat so funktionstüchtig wurde. Statt das man die Leute mit Moral mahnen und sie anbetteln müsste, gut zu handeln, gab es funktionstüchtige Organe ( Polizei, Gerichte, Demokratie ) die die Ordnung sachlicher aufrechterhalten konnten.


    Im Krisenfall fällt viel von den Funktionieren weg und man ist wieder beim Betteln und Mahnen und dem erhobenen Zeigefinger. In so einer Situation kann eine Gesellschaft sehen, inwieweit sie als Zivilreligion taugt und im Zweifelsfall genügend Kraft hat um die Menschen zu mobilisieren


    Das Ergebnis ist dir durchwachsen. Ich denke man könnte mit so einer medizinisch, sachlich, wissenschaftlichen Art, die das mündige Individuum anspricht durchaus einen großen Teil erfolgreich ansprechen.


    Aber ich denke mir dass es auch viele gab, die eher in einem verängstigten bis traumatisierten Zustand gelangten und denen neben den Zumutungen der Situation die Maßnahmen als kalt und technokratisch und so zusätzlich verängstigend erlebt wurden. Diese hatten vielleicht eine emotionalere Ansprache gebraucht hätten. Also Instanzen die positive Gefühle transportiert hätten : also Freundlichkeit, Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt und ein "fürchtet euch nicht" . Aber weil in einer technologiesetzen und individualisierten Gesellschaft Gefühle als etwas Privates gelten, gibt es da die entsprechenden Instanzen nicht. Ich schätze in einer traditionelleren Gesellschaft hatten vielleicht religiöse Instanzen so eine Rolle übernehmen können.


    Ich nehme an, die Querdenker entstanden gerade aus so einen Defizit heraus und konnten dann gegen die "kalten Fakten" einen Geist von Nestwärme, Gefühligkeit und Gemeinschaft beschwören.


    Aber Buddhismus sollte doch dazu führen, dass man weniger "emotional bedürftig" ist und auch bei widrigen Umständen ruhig und heiter bleiben kann ohne dass einen jemand an der Hand nimmt und liebevoll tröstet.

  • kristallklar

    Ich bin bei dem Masketragen nicht objektiv (eigentlich auch nicht missionarisch, meine Texte bitte nicht als "macht gefälligst" lesen), weil meine beiden Kinder als sie kleiner waren Probleme mit der Lunge hatten und wir unzählige Male inhaliert haben, was aus meiner Sicht ziemliche Kinderquälerei ist, aber es nicht zu tun ist es auch. Insgesamt habe ich bei den Masken nicht den egozentrierten Standpunkt "ich schütze mich vor den Viren anderer" , sondern umgekehrt "ich schütze die anderen vor meinen Viren". Ganz persönlich dazu, wenn ich anderen Kindern das Inhalieren ersparen kann, mach ich's gern. Ich glaube, es ist eher eine Sache der inneren Haltung als des Masketragens, ob ich ein Gegenüber mit positiver Intention entgegentrete oder mit negativer z.B.:

    (...) ihr seid im Prinzip alles Viren vor denen ich mich schützen will/ muss/ soll ...(...)

  • Aber Buddhismus sollte doch dazu führen, dass man weniger "emotional bedürftig" ist und auch bei widrigen Umständen ruhig und heiter bleiben kann ohne dass einen jemand an der Hand nimmt und liebevoll tröstet.

    Kommt auch drauf an wozu ihr bereit seid.

    Ich meine womit identifiziere "Ich" mich?

    Buddhist? Athist? Querdenker?


    Ich glaube, es ist eher eine Sache der inneren Haltung als des Masketragens, ob ich ein Gegenüber mit positiver Intention entgegentrete oder mit negativer z.B.:

    Ich glaube man hat unterm Strich eine Sache mehr, wenn man neben den positiven Dingen, über die ohnehin kaum noch geredet wird (weil hat ja alles geklappt und keine Probleme), auch die negativen Dinge offen anspricht und dadurch nicht weniger ist. Denn was hat es mir angetan außer eure Meinung über mich, es so negativ zu auszudrücken? Nein, es hat mich nicht mehr oder weniger gemacht - an der Sache nichts geändert und wir sehen im 21. Jahrhundert einfach unheimlich viel.


    Mir kommt es also nicht auf meine Reputation an.
    Dann wäre ich die Sache nicht so frei angegangen, in einem Forum, wo jede Antwort letztendlich auf den Thread bezogen, ein Ende sein könnte.


    Liebe Grüße

  • weil hat ja alles geklappt und keine Probleme

    Schön wär‘s gewesen, aber ich glaube das tritt generell selten ein. Manchmal kann man doch nur aus den bestehenden Übeln nach eigener Kenntnis das Kleinste auswählen.

  • Denn was hat es mir angetan außer eure Meinung über mich, es so negativ zu auszudrücken?

    Ich weiß nicht, ob ich den Satz richtig verstehe, aber ich habe keine negative Meinung über dich. Ich lese aus deinem Text heraus, dass du viel Gewalt um dich her wahrnimmst (ich habe auch eine breitgefasste Definition von Gewalt, weshalb ich dir da sofort zustimme) und den Wunsch, was dagegen zu tun.

    Bezogen auf Corona und die RSV-Infektionen gerade bin ich nur der Meinung, dass es gerade wegen der ganzen Unsicherheiten, die es gab und gibt, und der Komplexität des Themas, Entscheidungen extrem schwierig sind und waren. Wäre ich 100 Menschen, hätten bei der Impfentscheidung meiner Kinder etwa 52 für das eine gestimmt und 48 für das andere. Damit will ich nur sagen, dass ich die Welt nicht schwarz-weiß sehe, sondern ebenso wie du versuche Positives wie Negatives mir anzuschauen.

    Um aber auf die Gewalt zurückzukommen: Mein Weg damit umzugehen ist in erster Linie darauf einzuwirken, mein Verhalten gewaltloser zu machen. Nur eine kleiner Verminderung aber wenigstens eine, auf die ich Einfluss habe.