Teetrinken als Meditation: Teezeremonie

  • Gastlichkeit, Ästhetik und Meditation vereint in einem Ritual: Die Teezeremonie. In ihr folgt jede Bewegung strikten Regeln. So findet der Geist Ruhe.


    Teezeremonie sei ein Übungsweg des Zen, so heißt es hin und wieder. Wer sich jedoch in beiden Welten einigermaßen auskennt, muss da Vorbehalte haben. Teezeremonie ist vor allem eins, eine Kunst. Allerdings eine Kunst, die durchaus Elemente des Zen und der Zen-Meditation in sich aufgenommen hat. Sie beinhaltet in gleichem Maße auch Elemente des Shinto, der uralten Naturreligion Japans. Die Teezeremonie ist insgesamt eine Kunst mit vielerlei Aspekten: die Kunst einer besonderen Gastlichkeit, die Kunst der ästhetisch überzeugenden Ausübung vorgeschriebener Bewegungen sowie die Kunst, durch Auswahl und Zusammenstellung der erforderlichen Requisiten den Schönheitssinn der Gäste anzuregen und zu erweitern.


    Hier gehs weiter:

    Teetrinken als Meditation
    Gastlichkeit, Ästhetik und Meditation vereint in einem Ritual: Die Teezeremonie. In ihr folgt jede Bewegung strikten Regeln. So findet der Geist Ruhe.
    www.ursachewirkung.com


    Ich persönlich finde es erschreckend, wie ecklig Matcha schmeckt. Aber das ritualisierte, meditative am Teetrinken in der Teezeremonie finde ich sehr ansprechend.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Exotisch. Ästhetisch.


    Wie proletenhaft ist da meine morgendliche Kräutertee-Andacht.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Während meiner Zeit in Plumvillage hatten wir unzählige Teezermonien.

    Ich hätte Kaffee bevorzugt, weil ich kein großer Fan von Tee bin 😂

    Eine schöne Zeremonie.


    LG Martin

  • Danke für den Artikel. Ich finde es nur etwas schade, dass der Hinweis auf andere Teewege fehlt - insbesondere Senchadō (dessen Anfänge speziell mit dem Ōbaku-Zen und Meister Baisaō in Verbindung stehen) und natürlich das chinesische Gongfu Cha.


    Für einen Artikel, der inhaltlich so stark auf Chanoyu fokussiert, finde ich die Illustrationen übrigens 'daneben'.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Danke für den Artikel. Ich finde es nur etwas schade, dass der Hinweis auf andere Teewege fehlt - insbesondere Senchadō (dessen Anfänge speziell mit dem Ōbaku-Zen und Meister Baisaō in Verbindung stehen) und natürlich das chinesische Gongfu Cha.


    Für einen Artikel, der inhaltlich so stark auf Chanoyu fokussiert, finde ich die Illustrationen übrigens 'daneben'.

    Mir war nicht bewusst, dass es mehrere Teewege gibt. Aber liegt ja eigentlich nahe. Danke für den Hinweis.


    Manchmal habe ich den Eindruck, im Zen macht eh jeder, was er will und Zack, hast du einen neuen Zweig.


    Und ja, die Bilder sind doof. Ich frage mal bei der Redakteurin nach, warum diese und nicht die, die wir im Heft hatten.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Schade, dass nicht erklärt wird, wieso man vorbehalte haben sollte (wenn man sicht auskennt) - vielleicht soll es aber auch so sein, weil ich mich nicht auskenne. Ansonsten ein netter Artikel, auch um einfach mal ein paar Schlagworte zu bekommen nach welchen man weiter suchen kann.

    _()_

  • :tee:


    Alle Gassho, heben gemeinsam die Tassen, trinken in 4 Schlucken* den Tee, Tassen abstellen, aufrichten.

    (* symbolisch für Reinheit - Ehrfurcht - Harmonie - Stille)

  • Manchmal habe ich den Eindruck, im Zen macht eh jeder, was er will und Zack, hast du einen neuen Zweig.

    Den Eindruck habe ich manchmal nicht nur bei Zenzweigen sondern auch bei so manchen ZenMeistern. einmal gefurzt, zack Zenmeister.

  • Nun ja - um auf das Thema 'Tee' zurück zu kommen. Es ist ein Getränk, das insbesondere für Meditierende einen positiven pharmakologischen Nutzen hat und überdies wohlschmeckend ist. Seine vielleicht positivste Wirkung ist, dass er auf sozialer Ebene den Gebrauch von alkoholischen Getränken reduzierte. Seine Entwicklung zur Kulturpflanze ist eng mit der Verbreitung des Buddhismus in China verbunden - zumeist waren es buddhistische Klöster, die die ersten Teepflanzungen anlegten. Für den Eigenbedarf, aber auch für den Handel, wodurch manche Klöster reich wurden.


    Daran knüpft das Sarei an, auf das Wetering anspielte - das gemeinsame Teetrinken in der Zendo, der 'Meditationshalle'. Eine gemeinsame Achtsamkeitsübung in relativ einfacher ritueller Form.


    Anders als beim Sarei steht bei säkularen zeremoniösen Formen des Teetrinkens wie dem Chanoyu (eine 'konservierte' historische Form) oder Senchado (eine modernere Form, die grünen Blatttee verwendet) das ästhetische Moment im Vordergrund - d.h. es handelt sich ganz wesentlich um einen ästhetisch gestalteten performativen Akt. Das 'buddhistische Erbe' dieser Formen zeigt sich vor allem in der für ihre Ausführung erforderlichen Achtsamkeit.


    Das chinesische Gongfu Cha trägt hingegen deutlich 'unterhaltsamere', spielerische Züge. Wobei es auch eine vor allem daoistisch geprägte Übung des Teetrinkens gibt, in die neben achtsamer Ausführung auch Aspekte der 'Arbeit' mit Qi (dem eigenen und dem des Tees) einfließen.

    OM MONEY PAYME HUNG