Welche Erkenntnis hat für Euch den Rest eures Lebens (positiv) verändert

  • Hallo.


    Gibt es ein Ereignis, ein Gleichnis, ein Mantra, eine Erkenntnis, oder irgendwas anderes, das Euch für den Rest eures Lebens, positiv verändert hat ? Ich sammle so was, was Menschen sagen was sie erlebt haben, wo sie sagen "Danach, hatte ich eine grundlegend andere Sichtweise auf ... " .

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Zwei Dinge:


    Vor über 10 Jahren habe ich einen Verkehrsunfall nur mit viel Glück überlebt. Seitdem weiß ich, dass mein Leben endlich ist, und ich fühle mich gleichzeitig wohl in meiner "Extrarunde".


    Das zweite: Dass man offensichtlich lernen kann, unglaublich viel Liebe (Metta) auszustrahlen. Habe ich erkannt, als ich meinen Lehrer kennen gelernt habe.



    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Vor über 30 Jahren hatte ich eine mehrere Monate andauernde spirituelle Erfahrung, die meine Sichtweise von Grund auf verändert hat.


    Durch den Todd meines Mannes vor 6 Wochen hat sich wiederum eine andere Sicht aufgetan.


    Die erstgenannte Erfahrung führte zu einem inneren Durchbruch zu meinem wahren Wesen, aber auch zu meinen "weltlichen" Fähigkeiten,

    Die zweitgenannte führte mich von meinen Vorstellungen - wer oder was ich meine zu wissen, zu beurteilen, zu sein - weg In die vorsichtige Beob-Achtung und ständige Überprüfung, ob ich noch was zu sagen/schreiben habe oder lieber schweige.


    Die erste führte mich hinaus, stärkte mein Ego, endlich war da ein gutes Selbstwertgefühl, kein Mangel mehr.

    Die zweite relativiert das wieder.

    Durch beide fühle ich mich beschenkt und reich.


    Der Tod ist ein guter Ratgeber.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Schwierig... also ich weiß nicht, ob ich dieses Erlebnis "gehabt" habe... und ja, dieses Erlebnis hat mich total verändert. Wenn ich wenigstens sagen könnte, es wäre wegen Drogen oder Medikamenten, aber... ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich habe das bis heute auch noch nicht verarbeitet und sobald ich versuche zu erklären, komme ich total in's Stolpern, habe Wortfindungsstörungen und Probleme meine Sätze zu beenden.


    Stell dir vor du hast an diesem Tag frei und nicht viel geplant... aus Gewohnheit machst du diese Meditation... Einatmen, "Ich bin nicht der Körper", Ausatmen "Ich bin nicht der Verstand". Und dann geht es die ganze Zeit so weiter... Einatmen, "Ich bin nicht der Gedanke". Ausatmen, "Ich bin nicht das Licht in diesem Raum"... Einatmen "Ich bin nicht der Geist", ... Ausatmen "Ich bin keine Intelligenz" ... und anfangs sind mir noch lauter Möglichkeiten eingefallen, bis ich auf den Raum in dem ich saß wechselte und alle Gegenstände abging... Einatmen, "Ich bin nicht die Decke"... Ausatmen... "Ich bin nicht das Sofa auf dem ich sitze"... Einatmen... "Ich bin nicht die Tür"... Ausatmen.. "Ich bin nicht die Kleidung"... Einatmen.. "Ich bin nicht die Kommode"... Ausatmen... "Ich bin kein Laminatboden" ...


    Da ich den ganzen Tag nichts wirkliches zu tun hatte und in dieser Woche sehr an meiner Meditationstechnik arbeiten wollte, gab es keine Grenze für diese Scannerei nach dem Motto "was ich nicht bin". Den Satz "Ich bin" sagte ich fast schon wie eine Maschine auf, verlor nicht selten die Konzentration und driftete in eine Art Entspannung ab, wo es plötzlich diese Regeln zu geben scheint... aber diese verflixte letzte Variable am Satzende... "Ich bin keine" oder "Ich bin nicht der/die/das" war einfach zu sagen... aber dann... Tür, Licht, ObjektXY, ... das machte es so schwer und mich gleichermaßen müde.. aber das war ja die Falle dachte ich... konzentriere dich, achte auf deine Haltung... und so hielt ich erstmal durch, blieb dabei... so wie Buddha da saß, egal was die Leute gesagt haben, darüber was der Tod ist...

    Und dann war da diese Pause, so plötzlich... komisch... bin ich eingeschlafen?


    Alles weitere fühlte sich eher wie ein Krampf an, so als wäre mein Kopf verkrampft, oder der Verstand... und das sage ich jetzt, weil da gerade wo ich schreibe so viele Gedanken waren, also gerade eben im gegensatz zu damals... da gab es einfach kein Feedback mehr, keine Antwort in mir... tod. So denke ich jetzt an den nächsten Satz, so kinderleicht... aber was war das damals nur für ein Problem...

    Als ich an Tod dachte, wollte mein Verstand das überprüfen, aber da war nichts mehr zum greifen.

    Auch wollte ich mich mit meinem Körper identifizieren, aber da war kein Körper mehr.

    Und da fängt es an sehr sehr komisch zu werden... weil ich mich frage wie kann das sein?

    Also als wer oder was, habe ich diese Erinnerungen gespeichert?

    Da wird es ehrlich gesagt verrückt für mich.


    Dann ließ ich einfach los... so als würde ich einschlafen... dann nur noch Automatismus... Und in diesem Automatismus, fühlte ich keine Schmerzen, was sehr komisch war und mich beschäftigte... auch so eine Wärme die ich noch nie so erleben konnte, frieden, fülle und geborgenheit... so als hätte mich meine Mutter an die Brust genommen...


    Irgendwann hat diese Erfahrung dann aufgehört und ich bin wohl eingeschlafen... Nach dem aufstehen, bekam ich total Panik, musste alles darüber in Erfahrung bringen und legte es als Traum erstmal ad acta.


    Nicht selten dachte ich auch an eine Nahtoderfahrung, weil ich in diesem Moment wie in einer Blase war... so gesehen frage ich mich auch, welcher Kontext das war? Von jetzt auf gleich einfach die Lichter aus, kein Körper mehr, kein Verstand der Sinn ergibt... aber irgendwas ist da doch?

    Und das habe ich nicht vergessen... dieses subtile Gefühl das die Seele hat?

    Aber auch wie sich alles von selbst regelte... erstmal so befremdlich, aber es läuft einfach weiter.


    Seit 2020 sitze ich nun im Stillen und versuche es mir immer noch zu erklären, aber ich übe mich auch in der schwersten Anweisung... es zu akzeptieren. Und vorallem akzeptieren, dass es eine Erfahrung gibt, die ich gar nicht erklären kann... aber da denke ich mir auch Herz, ganz gleich was man so denken kann...


    Aber was bleibt ist das ich es mir wohl niemals erklären werde können.

    Ich war mein ganzes Leben, immer da, oder davon überzeugt in diesem Körper zu sein, aber nach der Erfahrung...
    Kein Wort mehr darüber... in diesem Körper? Und schon fangen sie an zu lachen... die Gedanken, die wie sie auch heißen, in mir...

    Der hat echt gedacht, er sei in diesem Körper drinnen...

    Aber was soll daran auch falsch sein?

    Einmal editiert, zuletzt von kristallklar ()

  • Ich durfte schon im ersten Retreat erkennen, wer und was ich bin, und welches Potential in der buddhistischen Lehre steckt.


    Und als ich verstanden hatte , dass ich der Diener meiner Katzen bin.

    Das Leben ist so viel einfacher, wenn man seinen Platz in der Welt / Hierarchie erkannt und akzeptiert hat.


    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Und als ich verstanden hatte , dass ich der Diener meiner Katzen bin.

    Das Leben ist so viel einfacher, wenn man seinen Platz in der Welt / Hierarchie erkannt und akzeptiert hat.

    :like: :lol:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Also bei mir war es jener Tag im August 2017, an dem ich total deprimiert am Laptop saß und mir mein Browser (!) ein YouTube-Video von Ayya Khema vorschlug, Titel: "Ruhe und Einsicht".


    Mein Leben war damals ein täglicher Kampf ums psychische Überleben, ständige Angst- Panik- und Unruhezustände aufgrund traumatischer Geschehnisse Jahre zuvor, in Kombination mit der Diagnose einer Autoimmunerkrankung, ließen mich ratlos und verzweifelt nach einem Ausweg suchen (Ärzte und Psychotherapeuten erwiesen sich als nicht ausreichend hilfreich).


    Ich war absolut "reif" für Buddhas Lehre (wie Ayya Khema, die damals schon fast 20 Jahre nicht mehr lebte, sie lehrte). Nach dem 1. Lehrvideo folgten weitere, ich kaufte Bücher über Buddhismus und begann langsam mit der Praxis..... :) _()_

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  • Hallo.


    Gibt es ein Ereignis, ein Gleichnis, ein Mantra, eine Erkenntnis, oder irgendwas anderes, das Euch für den Rest eures Lebens, positiv verändert hat ? Ich sammle so was, was Menschen sagen was sie erlebt haben, wo sie sagen "Danach, hatte ich eine grundlegend andere Sichtweise auf ... " .

    Das unmittelbare Erlebnis ( Erkenntnis) des Todes, aber dann du bist noch da... Das wirkt , wenn man es immer bewusst wahr-nimmt.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo.


    Gibt es ein Ereignis, ein Gleichnis, ein Mantra, eine Erkenntnis, oder irgendwas anderes, das Euch für den Rest eures Lebens, positiv verändert hat ? Ich sammle so was, was Menschen sagen was sie erlebt haben, wo sie sagen "Danach, hatte ich eine grundlegend andere Sichtweise auf ... " .


    Erkenntnis:

    Ich weiss es nicht.

  • Beim Abstieg von einem harmlosen Berg habe ich - ich war allein unterwegs - "grundlos" leise zu weinen begonnen und war schwach 10 Minuten lang unendlich sicher und glücklich dabei.


    Ich erinnere mich gern daran und es schenkt mir Sicherheit.