Umgang mit Trennung und dem dadurch verursachten Leid

  • Guten Abend,


    kurz und knapp: Am vorgestrigen Tag habe ich mich nach längerem Abwägen und insgesamt knapp anderthalb Jahren von meiner Freundin getrennt. Es hat bereits in der Vergangenheit eine Trennung gegeben, die allerdings nach kurzer Zeit in einen erneuten Beziehungsversuch gemündet ist. Dieser lief zunächst auch besser, hat sich aber letztlich als unheilsam für beide herausgestellt. Es gab einseitige Eifersucht, Klammern und unverarbeitete Kindheitstraumata, die entsprechend alles überschattet haben.


    Da ich ihre erste "große Liebe" und sie zudem auch jünger als ich war, ist für sie durch meine Entscheidung nun eine Welt zusammengebrochen. Wenn auch emotional bedingt, sprach sie davon, nicht mehr essen, schlafen oder froh sein zu können und sich ggf. etwas anzutun.


    Es tut mir leid, dass ich ihr diese Gefühle nicht nehmen kann, aber ein "Weiter so" war für mich nicht mehr akzeptabel. Nun jedoch sorge ich mich, dass ich (noch dazu als Buddhist) dieses Leid quasi über sie gebracht habe. Ich hatte lange Ambitionen, sie nicht "aufzugeben" und das alles irgendwie mitzutragen, kam und komme allerdings an meine Grenzen.


    Was würdet ihr empfehlen, in diesem Fall rein von Seiten der Praxis her zu tun, um einen Umgang damit zu finden? Soll ich ihr diesen Weg zugestehen oder kann ich ihr irgendwie helfen, ohne mich dabei zu überfordern?


    :mala: _()_ :buddha:

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo LobsangDargye,

    nimmt sie denn psychologische Hilfe in Anspruch?

    Es gibt meines Wissens Beratungsstellen für den Fall, dass einem gegenüber jemand dies äußert. Da würde ich mich hinwenden, wenn ich mir nicht sicher bin wie mit umzugehen.


    LG Gurkenhut

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  • So hart es klingt, Du hast überhaupt kein Leid über sie gebracht, sie ist nicht Dein Opfer. Ihr Leid entsteht durch ihre Anhaftung an eine romantische Beziehung. (So wie bei uns allen in einer solchen Situation.)


    ABER das heißt natürlich nicht, dass Du nicht mitfühlend sein sollst, und auch nicht, dass Du ihr keine Liebende Güte entgegenbringen sollst. Ob sie Dein Mitgefühl statt der Beziehung zu Dir haben willst, ist wieder ihre freie Entscheidung.


    Und natürlich erscheint es mir wichtig, @Gurkenhuts Rat zu befolgen.


    Liebe Grüße und viel Liebe Euch beiden,

    Aravind.

  • Hallo LobsangDargye,

    nimmt sie denn psychologische Hilfe in Anspruch?

    Es gibt meines Wissens Beratungsstellen für den Fall, dass einem gegenüber jemand dies äußert. Da würde ich mich hinwenden, wenn ich mir nicht sicher bin wie mit umzugehen.


    LG Gurkenhut

    Danke sehr! Soweit ich weiß, ist das (noch) nicht der Fall. Es ist momentan nicht mehr so ausgeprägt wie am Trennungstag, könnte aber phasenweise auftreten..dann würde ich so verfahren

  • Auch dir vielen Dank! Ja, das ist in dem Fall sehr stark präsent bei ihr. Sie ist auch um einiges jünger als ich..vielleicht muss sich das erst entwickeln? In jedem Fall versuche ich es mit Metta. Herzlichen Dank erstmal!

  • Es ist lange lange her und es endete genau so wie angekündigt.


    Tränen, Drohung, Überdosis, Jahrelange Psychatrieeinweisung Therapie usw.


    Es war eine erste schreckliche Erfahrung mit knapp 19 Jahren, diese ist nun schon 37 Jahre her, eine Erfahrung die ich kaum aushielt.

    Dachte damals ich drehe völlig durch , unter einer Schuldenlast die ich nicht zu verantworten habe.


    Und so bekam ich zum grossen Glück (mal wieder in meinem Leben)

    auch schnell eine Art Erste-Hilfe Hinweis.

    Sie kam vom Arzt an dem Tag als meine Exfreundin im Krankenwagen von mir begleitet in die Klinik eingewiesen werden musste.


    Der behandelnde Prof.von ihr sah es mir wohl schon von weitem an...

    Und ich erinnere mich noch gut an den prägnanten Satz vor 37 Jahren an dem Tag der Aufnahme in die Geschlossene Abtg. ins (damals) AK- Hamburg Ochsenzoll...;


    „ Wenn sie die Beziehung nicht mehr wünschen halten Sie sich fern sonst sind sie hier die Nächste“

    Das war deutlich!


    Und ich hielt mich sofort daran.


    Viele Jahre später waren die Wunden dann bei uns beiden verheilt und wir konnten uns auch tatsächlich noch einmal gesund und auf Augenhöhe kurz neu begegnen, über alles austauschen was einst so war.


    Das tat uns beiden sehr gut und wir verabschiedeten uns danach als Erwachsene Menschen.


    All die Jahre dazwischen half mir wie Du es ja schon erkannt hast und auch praktizierst die

    Liebende Güte,Mettapraxis für Sie auch sehr.Und die Tatsache das ein Jeder/ Jede für sein Karma die eigene Verantwortung übernehmen muss um hier überhaupt wachsen zu dürfen,

    zu wachsen.


    Denn diese eine Chance und Möglichkeit bekommt man als Fähigkeit in diesem wertvollen menschlichen Leben🕯


    Wir können die Praxis dann ja auch jederzeit erweitern wenn wir die Güte spüren die da in uns wächst.

    Um, wer weiß evtl. eines Tages da zu sein wenn uns weitere, andere Menschen in Not einmal brauchen.

    Menschen mit denen wir dann ja nicht so verwickelt sind wie mit Expartnern.


    Es ist heute eine ganz wunderbare Praxis, Metta täglich anzuwenden und wildfremde Menschen mit einzubeziehen💕

    Eine Übung die ich Dir sehr empfehlen kann.

    Menschen in Not gibt es ja genug.


    Viel Freude dabei und Deiner Ex alles Liebe in Heilung und Wachstum.


    In Metta🙏

    2 Mal editiert, zuletzt von Numisatojama ()

  • Da ich ihre erste "große Liebe" und sie zudem auch jünger als ich war, ist für sie durch meine Entscheidung nun eine Welt zusammengebrochen. Wenn auch emotional bedingt, sprach sie davon, nicht mehr essen, schlafen oder froh sein zu können und sich ggf. etwas anzutun.

    "The first cut ist the deepest"...Der erste große Liebeskummer überfordert die meisten. Natürlich soll man Selbstmorddrohungen immer ernst nehmen und du hast da ja auch ein Auge darauf.


    Weiter unten schreibst du, dass es nicht mehr so ausgeprägt wie am Trennungstag ist. Es ist vermutlich ihre Art, mit der Trennung fertig zu werden, die sie zurzeit noch überfordert, und sie durchlebt alle einschlägig bekannten Phasen. Signalisiere ihr, dass du als mitfühlender Freund für sie da bist, aber mehr eben nicht und löse dich immer mehr, je mehr sie eure Trennung verarbeitet.


    Metta-Meditation für sie dürfte auch für dich hilfreich sein.

  • Was würdet ihr empfehlen, in diesem Fall rein von Seiten der Praxis her zu tun, um einen Umgang damit zu finden? Soll ich ihr diesen Weg zugestehen oder kann ich ihr irgendwie helfen, ohne mich dabei zu überfordern?

    Ja eig. sehr einfach.

    Lass sie in ruhe und steh zu deiner Entscheidung.


    Sie kann das für sich selbst entscheiden.

    Und interessant, dass du von Trauma sprichst.

    Eig. gehören immer zwei dazu ... ich hab den einen leider vermisst. :P


    Und ja, klar, direkt.

    Nicht um den heißen Brei herumreden.

    So hab ich überlebt.