Lied des östlichen Schneebergs

  • Lied des östlichen Schneebergs


    Ich verneige mich vor den spirituellen Meistern.


    1.

    Über dem Gipfel des weißen Schneebergs im Osten

    schweben hoch am Himmel weiße Wolken.

    Sie betrachtend denke ich unverzüglich an meine Lamas.

    Ihre Güte wieder und wieder erwägend wächst meine Hingabe.

    2.

    Östlich der ziehenden weißen Wolken liegt

    in der Abgeschiedenheit das erhabene Kloster Ganden.

    Dort sind die drei schwer zu beschreibenden kostbaren Meister:

    mein spiritueller Vater Lobsang Drakpa und seine geistigen Söhne.

    3.

    Äußerst umfangreich sind eure Lehren des tiefgründigen

    Dharmas über das Yoga der zwei Ebenen.

    Für die Glücklichen des Landes des Schnees

    ist eure Güte, o Beschützer, unvorstellbar.

    4.

    Es ist aufgrund der Güte dieses edlen Vaters und seiner geistigen Söhne,

    dass besonders dieser an der Trägheit festhaltende Gendun Drub

    seinen Geist dem Dharma zugewandt hat.

    Eure Güte ist wahrlich groß, o edler Vater und eure geistigen Söhne.

    5.

    Von jetzt an bis ich die Essenz der Erleuchtung erlange,

    werde ich meine Zuflucht allein zu euch, edler Vater und

    euren geistigen Söhnen, und zu keinem anderen nehmen.

    Ich ersuche euch, mich mit eurer Schlinge der Liebe mitzuziehen.

    6.

    Auch wenn ich eure Güte nicht zu begleichen vermag,

    lasse ich meinen Geist nicht von Abneigung und Anhaftung beherrschen.

    Voller Entschlossenheit bemühe ich mich immerzu,

    eure Lehren, o Beschützer, aufrechtzuerhalten.

    7.

    Doch heutzutage, in diesem von Schneebergen umgebenen Land,

    gibt es jene, die zwar versprechen, die Lehre zu bewahren,

    die jedoch andere, welche die Lehre aufrechterhalten, als wahren Feind betrachten.

    Ein solches Verhalten lässt in mir tiefe Traurigkeit entstehen.

    8.

    Mit der Absicht anderen zu schaden

    halten sie unnachgiebig an ihren Begründungen fest und glauben, sich auf dem höchsten Pfad zu befinden.

    Ziehen sie dies in Betracht, bringt es sie in Verlegenheit.

    9.

    Diese feindseligen Wesen gehen voller Wut

    — da sie sich im Alter auf dem falschen Weg befinden —

    gegen jene vor, die das Dharma richtig praktizieren.

    Ist ein Dämon in ihren Geist eingedrungen?

    10.

    Sich nicht zu bemühen, den Feind — die Verblendungen — zu zähmen,

    jedoch bei einem einzigen Vorwurf gleich zu erzürnen,

    ist so als würde ein böser Geist an der östlichen Tür stehen

    und man versucht, ihn an der westlichen Tür zu beseitigen.

    11.

    Jene spirituellen Freunde, die verstehen, dass dies so ist,

    sehen im Allgemeinen alle verkörperten Wesen als gütig an

    und üben sich insbesondere darin, alle Phänomene als rein zu betrachten

    und den inneren schädlichen Feind, die Verblendungen, zu zähmen.

    12.

    O meine Freunde und Nachfolger,

    lasst nicht zu, dass sich euer Geist geschlagen gibt.

    Es ist angemessen, ihn unvoreingenommen zu untersuchen

    und auf dem geraden Pfad zu bleiben.

    13.

    Mögen die umherwandernden Wesen kraft dieser Worte

    den von Liebe und Mitgefühl eingeleiteten Erleuchtungsgeist sowie

    die Einsicht, welche die nicht-fabrizierte letztendliche Sphäre erkennt, entwickeln,

    um dann unverzüglich die unübertreffliche Erleuchtung zu erlangen.

    14.

    Ihre Körper leuchten mit den Merkmalen und Zeichen eines Buddhas.

    Ihre Rede ist mit den sechzig Aspekten der wohlklingenden Rede geschmückt.

    Ihr Geist ist ein Schatz tiefgründiger Erkenntnis und umfangreicher Zuneigung.

    Möge uns alles Glückverheißende der glorreichen Lamas beschert sein.

    Dieses bewegende Lied wurde von dem großartigen allwissenden (I. Dalai Lama) Gendun

    Drub verfasst.

  • Dort heißt es:


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    Das hier ist natürlich nicht rein für den persönlichen Gebrauch aber natürlich auch nicht kommerziell. Es als "Dharmagruppe" zu sehen ist zwar einerseits ehrend aber auch doch Recht frei ausgelegt.

  • Das hier ist natürlich nicht rein für den persönlichen Gebrauch aber natürlich auch nicht kommerziell. Es als "Dharmagruppe" zu sehen ist zwar einerseits ehrend aber auch doch Recht frei ausgelegt.

    Das ist etwas offen, denn es wird an die Freigebigkeit dana erinnert - und wir wissen ja nicht ob für das posten dieser Texte bei der Gelug Wien was gespendet wurde. Ich geh mal davon aus.

    Andererseits ist ja nicht die pdf gepostet worden, wie ich das gemacht habe, sondern nur der Text - eben "copy and paste" - ohne Verweis auf den Urheber.

    :zen: