Warum ist alles so kompliziert?

  • Guten Tag!


    Mir fällt auf, das Religionen und Lehren so kompliziert sind.

    Liegt das an den Gründern, dass die so vergeistigt waren?

    Sind Religionen nichts für einfache ungebildete Menschen?


    Wenn ich hier so manche Beiträge lese, raucht mir der Kopf.


    Eckart Tolle gab ich mir mehrmals als Hörbuch.

    Eigentlich verstehe ich nicht wirklich was das soll…

  • Honin

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Vielleicht ist Shin-Buddhismus (Stichwörter: Amida, Reines Land, Honen, Shinran...) auch für dich eine Lösung! Für mich passt er jedenfalls genau.

  • Ich hatte sehr viel Glück. Fast kein Zugang zu Büchern ,und das Internet war damals keine Option.

    Achtsam in jeder wachen Minute .


    Das gute in und um mir fördern und das schlechte unterlassen (die fünf Gebote sind da sehr hilfreich)


    Wenn man sich nun dem Meditationobjekt zuwendet, erhält man sogar antworten auf Fragen, die man sich jetzt noch nicht vorstellen kann.


    Aber der intelligente Europäer möchte mehr , und er möchte es schneller.


    Man kann heute die ganzen Bücher/ Biographien der Meister lesen , und glaubt dann , dass man sich die Praxis sparen kann.


    Die Diskussionen und Streitereien entstehen eigentlich nur, weil das angelernte Wissen nicht aus der eigenen gelebten Praxis entsteht.


    Jemand der sich Schritt für Schritt der Wahrheit nähert, streitet nicht mehr.


    Die buddhistische Lehre ist überhaupt nicht kompliziert, aber wir haben heute zu viel Informationen und keine Geduld und Ausdauer.


    Deshalb machen wir die Sache so kompliziert, und deshalb basteln wir uns ständig eine effizientere schnellere Lehre .


    Der Kopf raucht, weil die Praxis in Wirklichkeit eine Herzensangelegenheit ist.

    Das geht nicht von heute auf morgen.


    Sila,Samadhi und viel Liebe im Herzen.

    Dann läuft es irgendwann von selbst.


    Alles Gute für Dich!


    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin_1980 ()

  • Es ist nicht nötig über alles Bescheid zu wissen, besser man geht in die Tiefe als in die Breite. Wenn man eine Sache bis auf den Grund betrachtet, erschließt sich

    alles andere:


    Zitat

    Viele Lehren, o Mönch, wurden von mir verkündet:

    • Lehrtexte,
    • vermischte Prosa,
    • Exegese,
    • Verse,
    • Hymnen,
    • Aussprüche,
    • Geburtsgeschichten,
    • wunderbare Dinge und Erläuterungen.

    Wenn da der Mönch auch nur von einer einzigen vierteiligen Strophe den Sinn und den Wortlaut kennt und die Lehre befolgt, so genügt das, um ihn wissensreich und einen Kenner der Lehre zu nennen.

    A.IV.186


    Z.B. die vier edlen Wahrheiten, darin ist die ganze Lehre enthalten:


    Zitat
    • »Da vernimmt der Mönch die Kunde: 'Dies ist das Leiden', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.
    • Er vernimmt die Kunde: 'Dies ist die Entstehung des Leidens', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.
    • Er vernimmt die Kunde: 'Dies ist die Erlöschung des Leidens', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.
    • Er vernimmt die Kunde: 'Dies ist der zur Erlöschung des Leidens führende Pfad', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.

    So, o Mönch, ist einer kundig und von durchdringender Weisheit.



    So einfach ist es:


    Zitat

    Der Weise von hoher Einsicht, o Mönch,

    • sinnt weder auf eigenen Schaden,
    • noch auf fremden Schaden,
    • noch auf beiderseitigen Schaden.
    • Sein Sinn ist auf das eigene Wohl gerichtet,
    • wie auf das fremde Wohl,
    • wie auf das beiderseitige Wohl,
    • wie auf das Wohl der ganzen Welt.

    So, o Mönch, ist da einer weise und von hoher Einsicht.


    Es ist alles im eigenen Geist:


    Zitat

    Egal was passiert, lasst Euren Geist nicht vom Weg abweichen. Schaut in

    Euch hinein, und Ihr werdet selbst klar erkennen. So wie ich es sehe, ist

    es für die beste Praxis nicht notwendig, viele Bücher zu lesen. Nehmt alle

    Bücher und verschließt sie irgendwo. Lest einfach nur in Eurem eigenen

    Geist, Ihr habt Euch alle unter Büchern begraben lassen, seit Ihr in die

    Schule eingetreten seid. Ich denke, dass Ihr jetzt diese Möglichkeit und

    die Zeit dazu habt, also nehmt die Bücher, legt sie in einen Schrank und

    schließt die Tür. Lest einfach nur Euren Geist.

    Ajahn Chah

  • Guten Tag!


    Mir fällt auf, das Religionen und Lehren so kompliziert sind.

    ...

    Eigentlich verstehe ich nicht wirklich was das soll…

    Da gibt es auch Nichts zu VERSTEHEN ...

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Der Philosoph Lao Tse meinte, wenn man den Weg weisen könnte, wäre es nicht der ewige Weg (Tao), ferner meinte er, dass im Streben nach Gelehrsamkeit immer etwas hinzugefügt wird und im Streben nach dem Tao (dem Weg), nach und nach alles unnötige aufgegeben wird. Auch wenn es hier im Forum um Siddharta Gautama Buddha seine Weltanschauung gehen soll, so hat der Taoismus, dessen bekanntester Philosoph Lao Tse ist, den Zen-Buddhismus mit begründet. Ich denke, es geht einfach darum, ein natürliches einfaches Leben zu führen und seine Mitte im hier & jetzt zu finden. Leider sind viele Menschen ziemlich verkorkst und es fällt ihnen schwer, das Einfache zu leben.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Mir fällt auf, das Religionen und Lehren so kompliziert sind.

    Liegt das an den Gründern, dass die so vergeistigt waren?

    Sind Religionen nichts für einfache ungebildete Menschen?

    Religionen sind deshalb so kompliziert, weil die Anhänger sie kompliziert machen.


    Schauen wir uns den Buddhismus an: Laut Gründungsmythos traf Buddha nach seinem Erwachen schon bald auf ehemalige Weggefährten. Er erläuterte ihnen kurz, was er erfahren hatte und sie wurden seine ersten Anhänger. Wir lange werden diese Erklärungen gedauert haben? Einen Nachmittag?


    Studierst Du heute den Buddhismus, dauert es oft viele Jahre, bis Du das Gefühl bekommst, halbwegs einen Ein-/Überblick zu haben. Liegt das daran, dass die Grundidee, die eigentliche Botschaft so kompliziert ist? Nein, es liegt daran, dass Menschen 2.500 Jahre Zeit hatten, sie kompliziert zu machen. Das nennt sich Tradition.


    Lass Dich davon nicht abschrecken und versuche der Essenz des Buddhismus auf die Spur zu kommen. Die ist überhaupt nicht kompliziert.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Eigentlich verstehe ich nicht wirklich was das soll…

    Jede Sache muß am Anfang begonnen werden und der Buddha hat den richtigen Weg in seinen Reden gewiesen. Es gilt den "roten Faden" zu finden, der durch die Lehre führt.

    Er hat seine Zuhörer in fünffach gesteigerten Form in seine Lehre eingeführt:

    1. sprach er mit ihnen über das Geben (Abgeben), danach:

    2. über den tauglichen Lebenswandel (Saat und Ernte guten und üblen Denkens und Wirkens), dann:

    3. über die Wege zu übersinnlicher Lebensfreude, weiterhin über:

    4. Elend, Grobheit und Schmutz alles sinnlichen Begehrens und den Segen der Begehrensfreiheit.

    5. Erst wenn er sah, daß sein(e) Zuhörer davon bewegt und ergriffen war(en), führte er in die eigentliche Lehre ein:

    Das Leiden,

    die Leidensfortsetzung,

    die Leidensauflösung und

    den Weg, der zur Leidensauflösung führt, nämlich den Achtfachen Pfad.


    Für den Anfang ist es empfehlenswert, sich mit jenen Reden zu beschäftigen, die der Buddha für sogenannte Hausleute gegeben hat, also Menschen, die keine Mönche-, sondern im Haushalt Lebende waren. Davon gibt es sehr viele, z.B. AIII.66 die Rede an die Kalamer, AIII.67 die Rede an die Salher, AIII.73, AVIII.54 u.s.w.


    Fritz Schäfer hat ein Buch über den Übungsweg für Hausleute geschrieben, welches mir am Anfang eine sehr große Hilfe war und in dem ich bis heute bei Gelegenheit lese und immer wieder Neues und Bedenkenswertes entdecke. "Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen"

    Hat man erst verstanden, worum es in Buddhas Lehre wirklich geht, findet man den Weg zum Weitergehen selbst.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

    Einmal editiert, zuletzt von Hajobo ()

  • Es gibt eine Website Buddhakids , da sind die wichtigsten Punkte des Buddhismus einfach für Kinder erklärt z.B der edle achtfache Pfad:


  • Vielen lieben Dank für all die guten Erläuterungen.

    Offensichtlich gibt es unendlich viel zum Buddhismus zu sagen.


    Weiß nicht, ob ich eine weitere Frage in diesem Thread hinzufügen soll.


    Für mich wäre noch interessant, inwieweit der Buddhismus euch geholfen hat.

  • Offensichtlich gibt es unendlich viel zum Buddhismus zu sagen.

    Auf jeden Fall! Und besonders in diesem Forum. :) :)


    Herzlich willkommen übrigens!


    Gerne meine Sicht: Mein Leben verändert meine buddhistische Praxis jeden Tag. Ich bin offener, gleichmütiger, liebevoller. Und ich nehme das, womit ich mich belaste, ganz anders wahr als früher.

    Zum Thema "kompliziert": Wie void und Hendrik bereits sagten, man kann auch die einfachsten Dinge kompliziert machen. Weil die Lehre das Potential dazu hat (immerhin hat der Palikanon viele tausend Seiten), und weil es manche Menschen befriedigt, Dinge kompliziert zu diskutieren, tief intellektuell zu durchdringen und zu betrachten (ohne Wertung, Menschen sind halt verschieden. Und es ist sicher nicht überraschend, dass diese Fraktion in einem Forum am auffälligsten sein wird, das liegt in der Natur der Sache).


    Aber es gibt natürlich auch andere Ansätze. Ich bin Vipassana-Schüler, und dort ist alles so praktisch und einfach wie möglich gestaltet: Vier Edle Wahrheiten, der achtfache Pfad, Achtsamkeit und Liebe (im Sinne von Liebende Güte). Aus dem Palikanon etwa 5 ausgewählte Sutten. Dazu eine Praxisanleitung, die sich auf 15 Buchseiten aufschreiben lässt, und deren Grundlagen man innerhalb eines verlängerten Wochenendes erlernen kann. Und die man dann ein paar Jahrzehnte übt. :)


    Nach dem bisschen, was ich weiß, wäre auch Zen ein Ansatz, bei dem Einfachheit eine zentrale Rolle spielt, das wurde hier bestimmt schon erwähnt.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Wenn ich hier so manche Beiträge lese, raucht mir der Kopf.

    Manchmal lässt man sich auch durch die recht komplizierten Beiträge und Kommentare einschüchtern. Hier hilft oft ein nachfragen, wie das denn gemeint ist und wie das Gegenüber es denn selbst versteht. Komplizierte Wortwahl und Darlegungen sind schnell abgeschrieben aber nicht das eigene Verständnis dazu. Daher sich nicht einschüchtern lassen und nachfragen. Kommunikation und das eigene Verständnis der Lehre beginnt da, es dem anderen es so zu erklären, dass er/sie es versteht bzw. nachvollziehen kann.

  • Hallo jwh ,

    Offensichtlich gibt es unendlich viel zum Buddhismus zu sagen.

    So ist es. Daher gilt es aufzupassen, dass man sich nicht zuviel mit Theorie befasst und dabei das Wesentliche, die Praxis, hintanstellt...


    Mir haben die (Youtube-) Vorträge von Ayya Khema (Theravada-Nonne, 1997 gestorben) einen guten Einstieg in den Buddhismus ermöglicht, da sie die Buddha-Lehre gut verständlich, klar und pragmatisch darlegte. Ein Ausspruch von ihr z.B.: "Der Buddha war weder Optimist, noch Pessimist - sondern Realist."


    Für mich wäre noch interessant, inwieweit der Buddhismus euch geholfen hat.

    Ganz grob gesagt, die Buddha-Lehre hat mein Leiden (Dukkha) vermindert und mir viel gegeben....

    Etwas detaillierter:

    - mehr Ruhe, Gelassenheit, (innerer) Frieden

    - mehr Wohlwollen und Mitgefühl für mich selbst und Andere

    - > mehr Freude und Heilsames im Leben

    - Den Weg Buddhas zu gehen, bedeutet eine Aufgabe, einen Sinn, im Leben

    gefunden zu haben und auf ein Ziel ausgerichtet zu sein.


    Alles Gute für deinen Weg. Liebe Grüße :) :heart: _()_

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Mein Weg war der Lesende, nicht um den Buddhismus zu verstehen, das wäre mir zu billig.

    Mir ging und geht es darum, mich zu verstehen.

    Meditation, die hier oft die Praxis des Buddhismus genannt wird, konnte ich schon und brachte mir nichts mehr. Da fehlte das Fleisch, „Where's the Beaf?“.

    Womit bin ich angefangen? Mit dem Verschlingen von Koan-Büchern. :rofl:

    Die waren Fett und fleischhaltig.


    Mir fehlte genau das, was du am Buddhismus so erschreckend und verwirrend erkennst. Ich wollte Buddhismus nicht studieren, denn da wusste ich schon, dass das nichts als Schinderei bringt. Nur Meditation brachte ja auch nichts.

    Beide helfen mich zu erkennen, meine Handlungen zu hinterfragen, meine Vorstellungen zu erkennen und achtsamer anzuwenden.


    Leider kann ich nichts dazu sagen, wie du meditieren oder die Schriften des Buddhismus studieren sollst.

    Das liegt an meinem Wissen um den Inhalt der Worte, nicht wo sie zu finden sind. :shrug:

    Sicher bin ich mir aber, dass du einen, deinen Weg gehen wirst.

    liebe Grüße

    Helmut

  • Oh, wieder vielen Dank für die Beiträge.

    Jeder einzelne bringt mich weiter.

    Hatte heute schon etwas Grant auf mich, der sich nach etwas Nachsinnen gelegt hat.

    Auch die Buddakidsseite ist sehr hilfreich.

    Langsam werde ich auch die Begriffe lernen.

    Wer macht eigentlich Therapie plus Buddhismus?

  • Sind Religionen nichts für einfache ungebildete Menschen?

    Es gibt die Geschichte von Arya Chudapanthaka. Zu sagen er habe es schwer mit der Bildung gehabt, ist eine Untertreibung:


    Als Junge versuchte Chudapanthaka, lesen zu lernen. Doch wenn er sich beispielsweise das Wort siddham merken wollte, hatte er jedes Mal, sobald er die Silbe sid lesen konnte, das dham wieder vergessen. Wenn er das dham gelernt hatte, konnte er sich schon nicht mehr an das sid erinnern. Der Name Chudapanthaka stand für "dumm", "Dümmster der Dummen", "gering", "Geringster der Geringen."

    Sein Bruder gab Chuda dann die Ordination und versuchte, ihn zu fördern; er gab jedoch nach drei Monaten auf und warf ihn aus dem Jetavana-Hein, in dem die Mönche lebten.

    Bis hierher wirkt alles ganz hoffnungslos. Wie soll jemand, dem es nicht gelingt Lesen zu lernen die Lehre des Buddhas durchdringen?


    Ich weiß nicht, ob es die Person wirklich gab, oder ob das mehr eine Legende ist.


    Aber es zeigt ja, dass die Sache um die es geht - die Reinigung von Anhaftung - eine ganz praktische Aufgabe - eben ähnlich dem Saubern - ist.l

  • Wer macht eigentlich Therapie plus Buddhismus?

    Ich gehe seit bald fünf Jahren zu einem buddhistischen Lehrer der im Beruf Therapeut ist. Das ist hilfreich für die Beseitigung der individuellen Hindernisse auf dem Weg zur Befreiung.

  • Als Ergänzung hier noch das "buddhistische Bekenntnis" der Deutschen Buddistischen Union:



    Buddhistisches Bekenntnis

    der Deutschen Buddhistischen Union

    Ich bekenne mich zum Buddha als meinem unübertroffenen Lehrer. Er hat die Vollkommenheiten verwirklicht, und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und Erleuchtung gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir endgültig frei von Leid werden.

    Ich bekenne mich zum Dharma, der Lehre des Buddha. Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen.

    Ich bekenne mich zum Sangha, der Gemeinschaft derer, die den Weg des Buddha gehen, und die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des Erwachens verwirklichen.

    Ich habe festes Vertrauen zu den Vier Edlen Wahrheiten:

    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll. Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.

    Ich habe festes Vertrauen in die Lehre des Buddha:

    Alles Bedingte ist unbeständig. Alles Bedingte ist leidvoll. Alles ist ohne eigenständiges Selbst. Nirvana ist Frieden.

    Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhisten, und begegne allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit. Wir folgen dem Buddha, unserem gemeinsamen Lehrer, und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen. Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit führen zur Befreiung und Erleuchtung.

    Ich übe mich darin, keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen, Nichtgegebenes nicht zu nehmen, keine unheilsamen sexuellen Handlungen zu begehen, nicht unwahr oder unheilsam zu reden, und mir nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein zu trüben.

    Zu allen Lebewesen will ich unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.


    Es fasst die wichtigsten Grundlagen und Eckpfeiler der Lehre Buddhas zusammen:

    1. die 3 Juwelen (Zufluchtnahme): Buddha, Dhamma/Dharma, Sangha

    2. die 4 Edlen Wahrheiten

    3. 3 Daseinsmerkmale (Unbeständigkeit, Leiden, Leerheit/Bedingtheit)

    4. 8-facher Pfad zur Erleuchtung (3 Teile: Weisheit, Ethik, Sammlung)

    5. 5 Tugend-/ Ethische Regeln (Silas)

    6. 4 "Brahmaviharas" ("Unermesslichkeiten", "göttliche Verweilungsstätten")

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Oh, danke für das buddhistische Bekenntnis.

    Welche Absicht steckt dahinter?

    Hat das mit Identifikation zu tun?

    ICH bin Buddhist!

    Inwieweit kann mir das nützlich sein?

  • Inwieweit kann mir das nützlich sein?

    Als Hilfe und Krücke, bis Du in der Lage bist, den Weg von alleine und kontinuierlich weiter zu gehen. Anfangen ist leicht, dabeibleiben ist eine Herausforderung.


    Liebe Grüße, Aravind.

    • Offizieller Beitrag
    Moderation

    Im Anfängerbereich versuchen wir, dass die Threads möglichst nicht von Anliegen des Threadersteller - hier dem Thema "Warum ist alles so kompliziert?"abweichen. Von daher wäre es wichtig bei diesem Thema zu bleiben und andere Themen -"Buddhismus und Therapie"/ "Buddhistisches Bekenntnis" in einem weiteren Thread zu erörtern. Es wird sonst sehr schwer herauszufinden was noch zum Thema gehört.