Was ist Gier?

  • Hallo Freunde!


    Ist Gier gleich „haben wollen“?

    Versteht ihr jedes Streben darunter?

    Auch nach Wissen oder besonderen Fähigkeiten wie Sport?

    Meine persönliche Erfahrung mit dem Thema :


    Unwissenheit hat mich gierig werden lassen.

    Im Endeffekt sollte die Gier meine innere Leere füllen, mein Ich an dem ich manchmal zweifelte und verzweifelte bestätigen und festigen.


    Haben wollen hatte wohl etwas zu tun mit dem sein wollen.

    Im Inneren erlebt wohl jeder irgendwann einmal den Moment, dass irgend etwas nicht stimmt.

    Egal wie rund das Leben gerade läuft, man fühlt eine Art von Mangel, Zweifel ja vielleicht sogar etwas bedrohliches hinter den Erscheinungen der Welt.


    Gier soll diesen Mangel verschwinden lassen.

    Auch definiert man sich manchmal durch die Objekte der Gier.

    Temporär überdecken diese Objekte den Mangel, die Zweifel und vielleicht auch die Angst, die durch ein Leben ohne der buddhistischen Praxis kommen.



    Ich bin wer

    Ich kann etwas besonderes

    Ich habe dieses und jenes erreicht.


    In meinem Fall war es nur Unwissenheit, die eine Leere in mir entstehen lassen hat.

    Die Gier sollte diese Leere füllen.


    Als ich irgendwann erkannte, was ich (nicht) bin, bin ich zum ersten Mal einer Leere begegnet, die mir kein Unbehagen bereitet hat.

    Liebende Güte hat die Gier aus meinem Herzen geschwemmt, weil ich auch erkannte, dass ich genug hatte und war, und dass es genug ist.


    Mir wurde klar, dass alles in dieser Welt immer wieder in neuer Form auftaucht.


    Es gibt in dieser Welt in Wirklichkeit nichts neues.

    Werde ich auf dem Recyclinghof oder im Klärwerk auch gierig?


    In Wirklichkeit ist die Welt nichts anderes, wenn man einen Blick hinter die Kulissen wirft (in der Meditation Feuer, Wasser, Erde, Luft studieren)


    Erkennen, akzeptieren, lieben, loslassen, nichts mehr ergreifen.


    Freiheit in der Welt, von der Welt.



    LG Martin

  • Das Nächstliegende wäre für mich, eine angenehme Partie Tennis zu spielen. Ich nehme an, nicht wenigen kann es so gehen. Insofern schrieb ich von einem hohen (Einsichts-) Punkt. Tennisspielen und vollkommenes Gewahrsein hinsichtlich anicca, dukkha und anatta scheint mir nicht möglich.

    Wo sollte so ein Gewahrsein eingeübt werden, wenn nicht im Alltag, wenn nicht beim Tennis, beim Spülen oder auf der Toilette? Vollkommen wird das Gewahrsein irgendwann durch beharrliche Übung im Alltäglichen.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Ich hab einen sehr starken Leistungsanspruch.

    Ist wohl eine Anhaftung.

    Von dem wegzukommen wäre ein neues Leben.

    Das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Als Laie muss man sich die Ziele nicht gleich zu hoch stecken, man bemüht sich erst mal um Sittlichkeit, die Einhaltung der 5 Tugendregeln: Keine Lebewesen töten, nicht stehlen, kein Sex mit verheirateten Personen, nicht lügen, keine Berauschung.

    Es geht darum keinen Schaden anzurichten, was man beim Tennisspielen wohl nicht tut - das kann man auch als eine Übung in Konzentration und Achtsamkeit sehen. Was man nicht tun sollte ist z.B. mit Waffen handeln oder Tiere erschießen.

  • Ich weiß nicht, ob bei mir dauerhaft Dukkha oder einfach gewisses Unbehagen vorliegt.

    Da sehe ich keinen Unterschied. Die Übersetzung von "Dukkha" mit "Leiden" ist ziemlich heikel, weil der Begriff so christlich aufgeladen ist. EIne andere Übersetzung wäre "Unbefriedigtsein".



    Ich hab einen sehr starken Leistungsanspruch.

    Ist wohl eine Anhaftung.

    Von dem wegzukommen wäre ein neues Leben.

    Ja genau, das wäre der Effekt der Praxis!


    Und weil es Gründe in unserer Vergangenheit gibt, warum es diesen Leistungsanspruch gibt, ist die Praxis nicht immer leicht. Man gibt einige Schutzschilder auf.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ich möchte die Aspekte von "was ist Gier" hier im thread nicht kleinreden, aber noch eine andere Dimension hinzufügen.


    Es gibt noch andere Übersetzungen für das "tanha" ; mein Reli-Lehrer in der Oberstufe, der zu seinem christlichen Glauben durch seine Erlebnisse/Erfahrungen in den Schützengräben in Indien im 2. Weltkrieg gekommen war, kannte sich wohl auch durch seinen Aufenthalt in Indien ein wenig(?) über Buddhismus aus. Und er erklärte uns diesen Gedanken immer mit dem Wort "Durst" - um die übliche Alltagsbedeutung von "Gier" zu umgehen/zu ergänzen. Wir Schüler haben uns dann gefragt: " 'Durst' - häh? Nicht genug zu trinken??" und er erklärte uns das dann damit, daß dieses Durst etwas tieferes andeuten soll, ein ursprüngliches Bedürfnis -nicht etwa irgendwie unethisch oder egoistisch- das uns Lebewesen mitgegeben ist. In der tiefstmöglichen Bedeutung: "Lebensdurst" (nicht nur den intellektuellen, sondern ganz basismäßig den allgemeinen physischen Drang, leben zu wollen).


    Ein kleines Beispiel das ich vor zwei Jahren oft -und mit großer Freude- sehen konnte, wie unser Nachbar-baby im Kinderwagen lag und nach den bunten und geformten Dingen griff, die über ihm aufgehängt waren. Dieses Grundbedürfnis des Er-greifens (das sehr anschaulich, finde ich, dem Be-greifen vorausgeht) : es ist ein wichtiger Antrieb, ein wichtiges Bedürfnis in der menschlichen Entwicklung. Auch auf dieses Elementarbedürfnis paßt das Wörtchen Durst, und auch dies ist gemeint mit dem Pali-Term tanha.

    Dieses zu erkennen -in seiner ganzen Tiefe- und sich als bewußter, erwachsener & erfahrener Mensch von den damit hervorgerufenen realen (und vor allem virtuellen!!) Zwängen zu emanzipieren wäre mein Ausdruck dafür. Ganz simpel, seinen realen Durst, seinen Hunger zurückstellen zu können: sich ihm (bspw. als Buddha-Mönch) durch Almosengänge immer wieder stellen - und dabei nicht in die Kochtöpfe zu starren! - und dabei nicht aufdringlich zu werden! ("Hey Mönche: große Erziehungs- und Selbsterziehungsmaßnahme btw!")


    Und ... warum nicht auch das Tennisspiel betrachten: wenn man nach dem dritten Ballwechsel Ängste bekommt, daß man gerade "eingepackt" wird, wenn das elende Bedürfnis aufsteigt: "ich kann das doch jetzt nicht zulassen, daß der Andere schon wieder punktet ... was mach' ich bloß?" - da gerät man leicht in einen sozial-Durst, Rollen-Durst, Selbstvergewisserungs-Durst... und die Charakteristik eines guten, freundschaftlichen Matches ist sicherlich, diesen Durst wie einen alltäglichen Durst und Hunger zurückstellen zu können, und vollständig die Freude des körperlichen & geistigen Ausagierens zu genießen.


    Man kann hier an allen Stellen wo Durst steht, Gier einsetzen - aber das würde meinem Gefühl nach der sachlichen Betrachtung der Dinge eine ungute Färbung und einen unnötig verkleinerten Fokus geben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Helgo ()

  • Ich spiele mit meinem Trainer und genieße das Spielen mit ihm viel mehr als ein Doppel mit meinen Senioren, wo es um Punkte und Match gewinnen geht.


    Da ist dann einfach das Ego im Vordergrund, welches gewinnen will.

    Man freut sich sogar, wenn der Gegner einen Fehler macht.

  • Das Nächstliegende wäre für mich, eine angenehme Partie Tennis zu spielen. Ich nehme an, nicht wenigen kann es so gehen. Insofern schrieb ich von einem hohen (Einsichts-) Punkt. Tennisspielen und vollkommenes Gewahrsein hinsichtlich anicca, dukkha und anatta scheint mir nicht möglich.

    Wo sollte so ein Gewahrsein eingeübt werden, wenn nicht im Alltag, wenn nicht beim Tennis, beim Spülen oder auf der Toilette? Vollkommen wird das Gewahrsein irgendwann durch beharrliche Übung im Alltäglichen.


    Einüben davon und vollkommenes Gewahrsein sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe. Beim Tennisspielen könnte und wollte ich jedenfalls so etwas nicht einüben. Wie sollte der geäusserte Vorschlag umsetzbar sein, wenn die Konzentration auf dem Ball dem Schläger, dem Gefühl und dem Willen den Ball perfekt zu treffen, ist?

  • Was ist Gier?


    Der indische Meister Asanga definiert Gier bzw. Begierde folgendermaßen: Was ist Begierde? Sie ist die Anhaftung innerhalb der drei Bereiche. Sie besitzt die Funktion, Leiden hervorzurufen.


    Eine andere Definition ist: Begierde ist ein Geistesfaktor, der von einem befleckten Objekt, das er als etwas Attraktives sieht, nicht getrennt sein möchte.


    Eine weitere Definition: Die Begierde ist ein Geistesfaktor, der nach einem befleckten Phänomen strebt, das er als etwas von seiner eigenen Entität her Attraktives ansieht.


    Die Definitionen unterscheiden sich im Prinzip nicht, betonen aber unterschiedliche Aspekte.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Einüben davon und vollkommenes Gewahrsein sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe. Beim Tennisspielen könnte und wollte ich jedenfalls so etwas nicht einüben. Wie sollte der geäusserte Vorschlag umsetzbar sein, wenn die Konzentration auf dem Ball dem Schläger, dem Gefühl und dem Willen den Ball perfekt zu treffen, ist?

    Das geht, weil es gerichtetes und ungerichtetes Gewahrsam gibt. Letzteres ist das, was Du anwendet, wenn du beim Sport intuitiv alles richtig machst. Es gibt dann weder Schläger noch Ball. Auch bekannt als Flow, oder Vipassana.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Einüben davon und vollkommenes Gewahrsein sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe. Beim Tennisspielen könnte und wollte ich jedenfalls so etwas nicht einüben. Wie sollte der geäusserte Vorschlag umsetzbar sein, wenn die Konzentration auf dem Ball dem Schläger, dem Gefühl und dem Willen den Ball perfekt zu treffen, ist?

    Das geht, weil es gerichtetes und ungerichtetes Gewahrsam gibt. Letzteres ist das, was Du anwendet, wenn du beim Sport intuitiv alles richtig machst. Es gibt dann weder Schläger noch Ball. Auch bekannt als Flow, oder Vipassana.


    Liebe Grüße, Aravind.


    Es war gar nicht meine Absicht, ein Vorgehen zum Einüben des Hellblicks, den ich Buddha und seine Mönchen zutraue, anzugeben. Ich räumte dieses Verständnis nur ein, um deutlich machen zu können, wieso auch der Wille Tennis zu spielen, als ein leidbringendes Streben erkannt werden konnte.


    Als ein solches Streben kann ich selbst nun aber einen eigenen möglicherweise aufkommenden Willen dazu, eine angenehme Partie Tennis zu spielen (vielleicht auch inklusive flow Erfahrungen) nicht erkennen. Da ergreife ich lieber die Gelegenheit, sozusagen etwas Gesundes zu tun. Ähnlich verhielte es sich mit Schach oder anderen Aktivitäten, denen ich gerne nachgehe.


    Nachträglich kann man das Aufgegangensein in dem Zustand des Flows/das Versunkensein darin reflektieren. Währenddessen findet (deswegen wird es Flow genannt) keine Unterbrechung durch ein entsprechendes Aufmerken statt, durch welches annica, dukkha und anatta so eindrücklich erfahren wird, dass die Motivationsgrundlage weiter Tennis* zu spielen empfindlicher gestört/ernüchtert ist.


    *Dabei käme es natürlich darauf an, welchem Zweck die Ausübung dieses Sportes dient. Dass Flow anstrebenswert ist und heilsame Effekte hat, kann ich bestätigen.



    ebenso gerne ein freundlicher Gruss.

  • einfachundgerne

    Ich denke, Du stellst hier analysieren und aktives erkennen gegen das Sein, aber beides ist, neben vielem anderen, Teil der Praxis.


    Aufmerksame Beobachtung, so wie Du sie beschreibst ( beispielsweise mit Blickrichtung auf Anatta), und einfach Gleichmütig und Achtsam sein. In beiden Zuständen entsteht Erkenntnis. Du hast Dich ja in dem zitieren Absatz ausdrücklich auf den konkreten Vorgang des Tennis spielens bezogen, und nur darauf bezog sich meine Antwort.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Einmal editiert, zuletzt von Aravind ()

  • einfachundgerne

    Ich denke, Du stellst hier analysieren und aktives erkennen gegen das Sein, aber beides ist, neben vielem anderen, Teil der Praxis.


    Wäre Analyse und aktives Erkennen verschieden von Sein könnte man es einander entgegenstellen.


    Dennoch kommt meine Absicht der Ihrigen womöglich entgegen. Letztlich sollten meine Zeilen an diesen Stellen ja einer möglichen Gewohnheit entgegenwirken, sich die drei Daseinsmerkmale hinzudenken. Den Willen zu sportlicher Aktivität, auch zu entsprechendem Flow, oder zu konzentrierter Beschäftigung erkenne ich für meine Person als nicht leidbringend an. Es wäre ein Konzeptualisieren an meiner Realität vorbei.


    Daneben aber gibt es buddhistische Erklärungen über anicca, dukkha und anatta aller shankaras in welchem Zusammenhang desöfteren auch das Nichtwissen (das getrübte Bewusstsein) als Ursache von Geburt, Alter und Tod angegeben wird. Ich selbst verstehe diese Erklärungen als Ausdruck eines vollkommenen Gewahrseins über die drei Daseinsmerkmale aller shankaras - man sollte sich davon im Alltag aber nicht ablenken lassen, es wären nur Gedanken, die auch schöne und heilsame Erfahrungen wie Flow zu verhindern in der Lage sind.

  • Ein als Hilfe gemeinter Hinweis. Auch am Hass wird angehaftet. Das heisst genauer: auch jenem mit einem Bewusstsein über ein Objekt verbundenen Gefühl (Abneigung, Widerwille, Zerstörungslust etc) wird nachgegangen, wenn Vergänglichkeit, Unpersönlichkeit des Gefühls und die letzte Folge: dukkha, nicht erkannt sind. Also wieder knapp gesagt: Hass ist Anhaftung.

    Hi, einfachundgerne . Ich denke, nichts am Hass "wird anhaften", aber eher an unseren "anhaften " an die Illusionen... Dieser Unterschied ist wirklich sibtil, aber genau deswegen dann als die Folge entstehen Hass, Gier.. Und der ganze Elend...

    Der Hass selbst aber ist keine Anhaftung, der ist sozuagen die "Frucht" von "Dukkha", das nichts erkannt wäre, was es in der Realität ist. Man wollte etwas kriegen, das ist der Durst, der man niemals stillen kann. So im Sinne von A. Schhopenhauer... Aber alles ist so wie im Fluss, man kann , eigenltich, nichts , absolut nichts besitzen.... Wegen der "Unwissenheit" dann enstehen die alle...

    Aber ich gehe noch weiter. Im Geist-Kontinuum sind diese tief verwurzelte Obsessionen , Verunreingungen ( "Anusaya". "Ich-Dünkel") existieren so wie die Ewigkeit, wenn man über Samsara spricht... Um das zu er-sehen, zu erkennen, und zu entwurzeln, man sollte dem Prozess des "Werdens" das Ende zu setzen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Im Endeffekt sollte die Gier meine innere Leere füllen, mein Ich an dem ich manchmal zweifelte und verzweifelte bestätigen und festigen.

    Ach, das ist echt im Sinne von Nanavira... Das ist doch das allegemeine Phänomen, der uns alle betrifft, und nach der "Wahheit" "gierig " trachtet.

    Man versucht verzweifelt diese Innere Leere zu füllen, aber man erkennt nichts, das ist alles so wie im deinem eigenen Geist. Im Sinne" Von Geiste gehen die Dinge aus", wenn ich richtig Dhammapada erinnere. Man sucht dann so wie aussen, aber wenn man die innere Um-kehr bis zum Ende gebracht hätte, dann diese "Leere" wäre der Weg, sich selbst zu finden, die eigene narur, wie sie ist .. Klar, das ist nur die Allegorie.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ein als Hilfe gemeinter Hinweis. Auch am Hass wird angehaftet. Das heisst genauer: auch jenem mit einem Bewusstsein über ein Objekt verbundenen Gefühl (Abneigung, Widerwille, Zerstörungslust etc) wird nachgegangen, wenn Vergänglichkeit, Unpersönlichkeit des Gefühls und die letzte Folge: dukkha, nicht erkannt sind. Also wieder knapp gesagt: Hass ist Anhaftung.

    Hi, einfachundgerne . Ich denke, nichts am Hass "wird anhaften", aber eher an unseren "anhaften " an die Illusionen... Dieser Unterschied ist wirklich sibtil, aber genau deswegen dann als die Folge entstehen Hass, Gier.. Und der ganze Elend...


    In dieser Hinsicht schlage ich vor, nicht so sehr zu denken und den inneren Prozess des Anhaftens und Festhalten am Gefühl, des Unangenehmens (was zur Folge das Vernichten oder Abstossenwollen - Hass hat) genauer zu beobachten, um zu einer anderen Einschätzung zu gelangen.


    Das Gefühl ermöglicht ja erst das 'illusioniert sein'.


    Dementsprechend würde ich einen anderen Unterschied mit subtil/schwer zu erkennen bewerten: der Unterschied zwischen dem Bild, also dem Namen oder auch dem Bewusstseinseindruck und dem begleitenden Gefühl.

  • Gier ist das Gegenteil von loslassen.


    Wenn also Unklarheit darüber besteht kommt Klarheit durch ein loslassen dessen.


    Lass es los.

    Wie einfach, nicht wahr,

    oder doch nicht?


    Es besteht jederzeit die Möglichkeit es zu versuchen.


    In Metta🙏

  • Ich selbst verstehe diese Erklärungen als Ausdruck eines vollkommenen Gewahrseins über die drei Daseinsmerkmale aller shankaras - man sollte sich [vom] Alltag aber nicht [davon] ablenken lassen

    ;)


    Abgesehen davon, dass es sich nicht gehört, Zitate anderer zu verändern und dies dabei nicht anzugeben - interessiert es mich, was mit dieser Sinnentstellung gemeint sein soll, und ob vielleicht ein angemessenes Eingehen auf meine Inhalte möglich ist.

  • Abgesehen davon, dass es sich nicht gehört, Zitate anderer zu verändern und dies dabei nicht anzugeben - interessiert es mich, was mit dieser Sinnentstellung gemeint sein soll, und ob vielleicht ein angemessenes Eingehen auf meine Inhalte möglich ist.

    Ich denke, mit den eckigen Klammern habe ich die Veränderung deutlich genug gemacht, dass sie nicht als ungehörig gelten sollte. Zudem ist die Sinnentstellung eher eine Sinnumstellung. Ich denke, es ist aus buddhistischer Sicht wichtig, Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit und Leerheit von einem Selbst bezüglich aller Phänomene so oft als irgend möglich im Geist zu behalten, und sich von alltäglichen Vergnügungen nicht davon ablenken zu lassen. Aber letztlich bleibt das natürlich jedem selbst überlassen. Es besteht ja kein Zwang, eine buddhistische Perspektive auf die Welt einzunehmen.


    Hier ein (recht drastischer) Text, der aber in Relation auf die Befreiung von Gier, Hass und Unwissenheit die buddhistische Sicht auf alltägliche Vergnügungen gut charakterisiert:


    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Hier ein 40 Jahre alter Schlager, der "Gier" (und "Ego") m.E. ziemlich gut demonstriert:


    "ICH will ALLES - und zwar (möglichst) SOFORT".....

    Etwas verlangen, begehren, haben wollen (Gier), führt - früher oder später - zu Dukkha, ebenso wie das Verlangen des Nicht-Habenwollens (Ablehnung, Hass, Widerwillen,..).


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    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Hier ein 40 Jahre alter Schlager, der "Gier" (und "Ego") m.E. ziemlich gut demonstriert:


    "ICH will ALLES - und zwar (möglichst) SOFORT".....

    Etwas verlangen, begehren, haben wollen (Gier), führt - früher oder später - zu Dukkha, ebenso wie das Verlangen des Nicht-Habenwollens (Ablehnung, Hass, Widerwillen,..).

    Hör dir das mal genau an, was da überhaupt gesagt wird.

    Das hat eine Frau gemacht 1982 und noch heute werden Frauen das immer noch schreien und von dir als gierig beschimpft. Auch für mich als Mann war das ein Mut mach Lied.


    Drei Daumen runter! :x

  • Entspanne dich, Noreply , ich habe das Lied selbst immer gerne mitgesungen, besonders, wenn ich frustriert und genervt war und natürlich gibt es auch einzelne Textpassagen, die Mut machen können und anspornen, sich nicht "unterbuttern" zu lassen, aber.....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

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  • Abgesehen davon, dass es sich nicht gehört, Zitate anderer zu verändern und dies dabei nicht anzugeben - interessiert es mich, was mit dieser Sinnentstellung gemeint sein soll, und ob vielleicht ein angemessenes Eingehen auf meine Inhalte möglich ist.

    Ich denke, mit den eckigen Klammern habe ich die Veränderung deutlich genug gemacht, dass sie nicht als ungehörig gelten sollte. Zudem ist die Sinnentstellung eher eine Sinnumstellung. Ich denke, es ist aus buddhistischer Sicht wichtig, Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit und Leerheit von einem Selbst bezüglich aller Phänomene so oft als irgend möglich im Geist zu behalten, und sich von alltäglichen Vergnügungen nicht davon ablenken zu lassen. Aber letztlich bleibt das natürlich jedem selbst überlassen. Es besteht ja kein Zwang, eine buddhistische Perspektive auf die Welt einzunehmen.



    Danke für diese Zitate, Thorsten Hallscheidt .



    Mein Vorschlag war der: das Gute auch annehmen zu können. Das kann auch in einem Tennisspiel oder danach passieren, beispielsweise in Form von körperlicher Beruhigung (entspanntes Gefühl). Wenn ich mich auf eine Tätigkeit konzentriere, kann ich nicht 'nebenbei' an dukkha oder anatta oder anicca denken, oder das vielleicht sogar zu erkennen suchen. Für eine solche Meditation oder Betrachtung nehme ich mir eine andere Zeiten. Insofern ist der Einschub von dir in meine Zeilen sinnentstellend. Sie meinten es ja anders, also ...


    Was ich kultivieren konnte und weiter kultivieren möchte ist das Erkennen des Gefühles oder des Willens hinter den gewollten Handlungen. Das ist die mir mögliche Praxis im Alltag.


    Sie nennen eine 'buddhistische Perspektive' - mir scheint es, sie meinten damit Gedanken an dukkha anicca und anatta aller Erscheinungen. Dazu muss im Allgemeinen aber erst ein besseres Gewahrsein über Gefühl und Wille hergestellt werden, um im zweiten Schritt Distanz (oder Ablösung) herstellen zu können, durch das Erkennen von anatta oder anicca oder dukkha der entsprechenden Vorstellung oder dieses Gefühls oder Wunsches.

  • Bezugnehmend auf einen anderen thrad ...


    Meditieren, um der Langeweile zu entgehen ist Gier

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend