Wie geht der Buddhismus mit Liebeskummer um?

  • Ich habe eine Frage, da ja nicht jeder bereit ist ohne anhaftenden Dinge im Kloster zu leben.


    Aber spätestens bei Liebeskummer merkt man auf sehr schmerzhafte Weise das Anhaftung Leid bedeuten kann.


    Wie geht der Buddhismus mit Liebeskummer um?


    Auch wenn es keinen Sinn macht, da ja eh alles nicht getrennt ist.

    Ist „verliebt“ sein ein starkes Gefühl und kann auch zu sehr viel Schmerz führen.

    Ich fand nicht viel Information bei den Menschen mit Liebeskummer Rat bei einem Buddhisten suchten.


    Ich würde deswegen gerne wissen wie Praktizierende damit umgehen.


    Liebe Grüße

  • Wie geht der Buddhismus mit Liebeskummer um?


    Es kommt drauf an, in wen sich der Buddhismus verliebt hat und dann Kummer hat. Wenn er sich ins Christentum verliebt hat, würden manche in diesem Forum vielleicht dazu raten, sich einfach zu erschiessen.

  • Wenn er sich ins Christentum verliebt hat, würden manche in diesem Forum vielleicht dazu raten, sich einfach zu erschiessen.

    :D :D Haha.

    Das meinte ich natürlich nicht. Aber :lol:


    Ich meine wenn man sich in eine Frau (egal welche Religion sie angehört) verliebt und die Liebe wird nicht erwidert. Oder Trennung usw.


    Welche Buddhistischen Weisheiten werden dann angewandt?

    Weil ich nicht viele Beispiele gefunden haben, wo jemand bei solchen Dingen Rat bei einem Buddhisten suchte.

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  • Ich würde es nur gerne wissen, weil selbst wenn Menschen sterben müssen gibt es einen Rat und Einsicht und bei vielen anderen Lebenskrisen auch.


    Aber ich habe kaum was gelesen, wenn eine Person Liebeskummer hatte Rat bei einem buddhistischen Mönch suchte.


    Deswegen würde ich gerne wissen wie damit umgegangen wird, bei solch schmerzhaften Sachen.

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  • Welche Buddhistischen Weisheiten werden dann angewandt?

    Du hast es ja schon genannt: Das, woran wir anhaften, lässt uns leiden. Der Weg, Leiden zu überwinden, führt darüber, Anhaftungen zu überwinden. Liebende Güte (Metta) hilft dabei.


    Das gilt für Dich und mich genauso wie für Mönche im Kloster.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Die buddhistischen Lehren würden mMn so angewendet werden, indem untersucht wird woraus diese Liebe besteht: Ist es der Glaube, dass alles schön wäre, wenn diese eine Sache klappt? Will man irgendetwas haben, das man meint haben zu müssen? Stimmt es, dass man das haben muss? Ist es so, dass es nur ein ganz gestimmter Mensch sein kann? Jemand, der buddhistische Lehren befolgt, hat sich eine geistige Haltung erarbeitet, bei dem er sich solche Fragen im vornherein stellt und damit erst gar nicht in die "Falle" tappt. Die berühmte Achtsamkeit. Echte Liebe heißt so oder so jemanden gehen lassen können. Alles andere ist Anhaftung. Anhaftung wird im Buddhismus als unheilsam gesehen.


    Jemand, der sich mit buddhistische Lehren beschäftigt, und diese wenigstens zum Teil als wahr oder sinnvoll/heilsam ansieht, hat sich ein Denken erarbeitet, bei dem nicht danach getrachtet wird "sich was reinzuziehen". Im Buddhismus kommt nichts von außen außer ein Haufen Reize, die nur eine unheilsame Dröhnung verursachen. Es ist nicht immer einfach Reize von außen sein zu lassen, aber es wäre eine Art Schulung da, die sofort eine Warnlampe angehen lässt wie "Vorsicht! Du kannst jetzt in die Falle tappen zu meinen irgendwas haben zu müssen, was dazu führt, dass du die Dinge nicht mehr so siehst wie sie wirklich sind!". Beim Verliebtsein hat man eine rosarote Brille auf, man sieht die Dinge verklärt, weil man es gerne so hätte (eine Illusion entsteht). Irgendwann gibt es eine Enttäuschung, weil man wieder auf die Wirklichkeit aufschlägt, und die ist schmerzhaft und leidvoll. Die Lehre Buddhas besagt im Wesentlichen, dass es nur Leiden verursacht, wenn man sich eine rosarote Brille aufsetzt, und man es deswegen besser erst gar nicht tut.


    Etwas anderes ist es, wenn man einen lieben Menschen verliert durch Wegzug, Tod, etc. Die Trauer deswegen ist nicht einfach ein aufgekratzter Geist. Der Mensch ist ein soziales Wesen, dem es alleine nicht gut geht oder wenn alleine lebend erhebliche Anstrengungen unternehmen muss um mental gesund zu bleiben. Hier muss man Arbeit leisten, um sich zu verabschieden oder heilsame Erinnerungen zu behalten.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Moin SpektrumRot,

    ich hatte oft Liebeskummer, weil ich mich schon seit der Kindheit oft verliebte.

    Als Jugendliche sang ich damals Anfang der 60er gern "wer wird denn weinen, wenn wir auseinander gehen, wenn an der nächsten Ecke schon ein anderer steht ..." von Zarah Leander. Denn in meinem Elternhaus lief viel Musik übers Radio und Schallplatten. Meine Eltern waren einfach Klasse.

    Andererseits genoss ich offenbar auch Liebeskummer, indem ich schön traurige Musik anhörte oder Bücher las. 8)


    Später begriff ich, dass Liebe etwas anderes ist. Ich übte mich auch ohne Buddhismus darin, Liebe nicht mit Besitz oder Sex zu verwechseln, denn ich erfuhr von Agape. Und die schien mir erstrebenswert.


    Durch die Lehre Buddhas wurde mir klar, was alles Leiden erzeugt, und seither übe ich mich darin, nicht anzuhaften, egal woran.

    Wenn ein Schmerz auftaucht, fokussiere ich ihn. Ich habe vor Jahren entdeckt, dass, wenn ich mich auf ihn zum Beispiel im Herzen konzentriere, ohne ihn zu bewerten, dieser nach relativ kurzer Zeit verschwindet, wie durch einen Laserstrahl ausgebrannt.


    Hilfreich finde ich auch das Wissen, dass Liebeskummer in dem Bereich des Gehirns angesiedelt ist wie Drogenentzug. Es ist also nicht unbedingt mit Vernunft zu bekämpfen, sondern mit Aushalten, Durchhalten. Dieses Wissen hilft auch dabei, sich nicht schlecht zu fühlen oder schwach, denn es ist ein starker hormoneller und "chemischer" Einfluss. Selbst Hunde leiden unter Liebesentzug.


    Mein Mann ist vor 6 Monaten gestorben. Dabei hilft mir nur das Wissen/Glauben, dass es ihm jetzt besser geht als hier - kein Alter, keine Krankheit, keine Ängste, keine Sorgen ...

    Wenn ich weine dann nur wegen mir. Ich vermisse ihn sehr. Aber er ist frei. Meine Liebe zu ihm bleibt.


    Wenn Dich also eine Liebe verlassen hat, dann bedeutet das nicht, dass Du nicht weiter Liebe zu ihr/ihm spüren kannst. Was wehtut hat nichts mit Liebe zu tun.

    Wenn das einmal klar ist, löst der Schmerz sich schneller auf.


    Alles Gute für Dich

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo Monika,


    es tut mir wirklich Leid das Du soviel Trauer gerade empfindest.


    Ich glaube nichts was ich sage, würde deine Trauer wirklich lindern.

    Ich kann mir nur ansatzweise Deinen Schmerz vorstellen.

    Ich hoffe das Du die Trauer so schnell wie möglich verarbeiten kannst.


    Der Verlust den Du erfährst ist nicht vergleichbar mit „normalen“ Liebeskummer, doch hört man lieber auf die Weisheit einer Frau die die gerade diese Erfahrung mitmacht.


    Anstatt auf jemanden der von außen weise Ratschläge gibt.

  • Danke SpektrumRot,

    was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, sind nur die verschiedenen Wege, Verlust zu erleben.

    Ich meine, ich habe Deine Frage, wie ich als Buddhistin damit umgehe, doch beantwortet, oder nicht?

    :) _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich bedanke mich, das das Thema so intensiv beantwortet wurde.


    Meine Lese Empfehlung zum Thema wäre “sei dir selbst eine Insel” von Ayya Khema. Auch als Hörbuch.

    Danke für die Empfehlung _()_


    bei dem er sich solche Fragen im vornherein stellt und damit erst gar nicht in die "Falle" tappt. Die berühmte Achtsamkeit.

    Danke das Du Dir soviel Zeit genommen hast, die Frage so ausführlich zu beantworten.


    Ich wollte ganze bewusst nicht in diese Falle tappen.

    Aber manchmal ist die Strömung der Gefühle so stark, dass man sich dem nicht entreißen kann. Auch wenn einem sehr bewusst ist was es mit einem macht aber zusieht und auch stark fühlt wie sehr man zerrissen wird.


    Das schlimme ist, ich hatte meine Beziehungen, aber nie das beide eine rosarote Brille aufhatten.


    Wenn ich mal die „Crushs“ als Jugendlicher ausklammere (obwohl man dieses Thema doch mehr ernst nehmen sollte),

    verliebte ich mich sehr selten, aber wenn brauchte es sehr lange um darüber hinweg zukommen.

    Aber es hatte nie funktioniert…


    Was ich sagen will, ich fand mich damit ab, das sowas nicht in dem „Buch meines Lebens“ geschrieben ist.

    Trotzdem passieren diese Ausnahmefälle und man kann sich nicht dagegen wehren und muss die Schmerzen ertragen.



    Liebeskummer ist einer der ätzendsten Gefühle die wohl fast jeder Mensch im Leben mitmacht.

    Ich hoffe das in der Zukunft es mehr ernst genommen wird. Weil es eine Quelle von Leid ist.

  • Danke SpektrumRot,

    was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, sind nur die verschiedenen Wege, Verlust zu erleben.

    Ich meine, ich habe Deine Frage, wie ich als Buddhistin damit umgehe, doch beantwortet, oder nicht?

    Ja ich bedanke mich herzlich dafür :)


    Ich habe angst, dass ich mich irgendwie falsch formuliere wegen deiner „extrem“ belastenden Situation die Du durch machst. Deswegen wollte ich nicht direkt darauf eingehen.


    Z. B. wenn es irgendwas positives daran gibt, dass ich deine Weisheit sehr zu schätzen weiß, weil Du gerade so eine extrem belastende Situation durchmachst und Du es besser verstehst und Du dadurch eine tieferes Verständnis hast wie die buddhistischen „Weisheiten“ anzuwenden sind.

  • Oh, hab keine Angst. Ich bin da ganz offen. :)

    Aber leider bin ich wider besseres Wissens noch nicht frei. Es ist ein langer Weg, aber Erleichterung gibt es für jeden Schritt auf dem Pfad. Es lohnt sich. Ohne diese Lehre weiß ich nicht, wo ich jetzt stünde ...

    _()_ :heart:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wenn Dich also eine Liebe verlassen hat, dann bedeutet das nicht, dass Du nicht weiter Liebe zu ihr/ihm spüren kannst. Was wehtut hat nichts mit Liebe zu tun.

    Wenn das einmal klar ist, löst der Schmerz sich schneller auf.

    Wenn ich dazu was sagen kann, es ist hilfreicher und verständnisvoller, als ein typisches „auf die Schulter klopfen“ „es geht vorbei, du findest eine Bessere“


    :) :rainbow:

  • Ich habe mal den Rat gelesen, dass es auch auf die innere Einstellung drauf ankommt. Wenn zB jemand meint, dass gebrochene Herzen zum Verliebt sein oder zur Liebe dazugehören dann ist das natürlich falsch und diese Person sollte ihre Blockade diesbezüglich reinigen bzw loslassen.

  • Ich habe mal den Rat gelesen, dass es auch auf die innere Einstellung drauf ankommt. Wenn zB jemand meint, dass gebrochene Herzen zum Verliebt sein oder zur Liebe dazugehören dann ist das natürlich falsch und diese Person sollte ihre Blockade diesbezüglich reinigen bzw loslassen.

    Dann kannst du sicher auch sagen, wie man das macht, wenn man nur die Blockaden und erdrückenden Wände sieht.

    Zitat

    Ich habe mal den Rat gelesen, dass es auch auf die innere Einstellung drauf ankommt.

    und danach kommt ein scheinbar freundliches Schulterklopfen und „Die Zeit heilt alle Wunden.“

    Ein wirklich Mitfühlender hat das selbst erlebt und kann nur helfen durch Zuhören und den Schmerz des anderen ertragen, die Klappe halten. Selbst Gedanken sind dem Mitfühlenden unmöglich. Selbstverständlich wird der von den Ratgebern als nicht helfend verachtet.

    Natürlich hab ich überhaupt keine Ahnung.

  • Aber leider bin ich wider besseres Wissens noch nicht frei. Es ist ein langer Weg, aber Erleichterung gibt es für jeden Schritt auf dem Pfad. Es lohnt sich. Ohne diese Lehre weiß ich nicht, wo ich jetzt stünde ...

    Ich hatte ja nie das Glück/Pech gegenseitig mit rosarote Brille

    Verliebt zusein. Es war immer nur einseitig.


    Meine Frage trotz den Schmerzen die Du mitmachst jetzt, willst Du wirklich „frei“ sein?


    Diese Leidenschaft der Liebe zu einem anderen vermissen oder abgemildert empfinden? Auch wenn es weh tut am

    Ende und in deinem

    Fall extrem weh tut, würdest Du darauf verzichten wollen?


    Entschuldige wenn ich eine Grenze überschreite, dann sage es bitte. Ich würde nur gerne Deine Meinung dazu wissen. :) :angel:

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  • Ich hatte ja nie das Glück/Pech gegenseitig mit rosarote Brille

    Verliebt zusein. Es war immer nur einseitig.

    Wenn die Verliebtheit erwidert wird, muss nicht unbedingt die große Freude da sein, die Sonne geht auf, alles ist schön. Es kann auch sein, dass man mit der Situation überfordert ist. Plötzlich entsteht eine Drucksituation, die man nicht erwartet hat, weil plötzlich eine Menge Anforderungen vom anderen Menschen auf einen Einströmen, mit denen man nicht gerechnet hat. Oder man erkennt, dass der andere Mensch ganz anders ist als gedacht und es schwierig werden könnte. Nach dem Sehnen wegen der Verliebtheit kommt dann das große Leid, wenn man sieht, dass jetzt nicht plötzlich alles schön ist. Deswegen ist es oft besser kleine Schritte zu machen und nicht viel zu erwarten.


    Ein guter Weg das alles zu Umgehen ist Freundlichkeit zu üben und aufzubauen. Zu jedem Menschen freundlich sein (zu denen, die es wegen schlechten Verhaltens nicht verdienen, bleibt man neutral). Wenn du willst kannst du mal versuchen für so 3-4 Wochen zu jedem Menschen freundlich zu sein (ohne "Grund" und ohne Hintersinn). So viel Zeit muss man sich nehmen, sonst bemerkt man keinen Unterschied. Mit der Zeit wirst du merken, dass die Menschen positiver auf dich reagieren und es dir in Folge davon und wegen der selbst entwickelten Freundlichkeit besser geht. Dadurch wird es dir viel besser gehen als durch Verliebtheit, die am Ende nur in Enttäuschung mündet. Es entwickeln sich neue Horizonte, man kommt einen Schritt weiter. Falls sich etwas entwickelt war es anfänglich ohne Hintersinn und dann ist der Stress sehr viel geringer, es ist viel mehr Zeit da, die Freude nicht durch Sehnen getrieben, das immer nur Leiden ist.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Guten Morgen SpektrumRot,

    Freisein bedeutet nicht, nichts mehr zu fühlen, aber es gibt keine Anhaftung mehr durch übertriebenes Leiden, also das unnötige Hinausziehen und immer wieder gedanklich von vorne bis hinten durchzukauen, das Selbstmitleid ...


    Leidenschaft ist für mich keine Liebe. Die Liebe zu meinem Mann ist in meinem Herzen und bleibt bestehen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Alles das, was wir lieben werden, wird uns leid bringen. Mir egal, ich liebe auch weiterhin.

    Alles das, was wir ablehnen werden, wir uns leid bringen. Mir egal, ich werde auch weiterhin ablehnen.

    Nur eben zu seiner Zeit, dann hebt sich Leiden auf, wenn ich immer schön liebe und ablehne zu seiner Zeit.

    Das Leid der Liebe werden wir ablehnen lernen und das Leid der Ablehnung werden wir lieben lernen.

  • Ich weiß ja nicht in wie weit hier Werbung erlaubt ist bzw oder einfach nur das Erwähnen von Gruppen und Praktiken. Blockaden reinigen habe ich gelernt von meinen Sifu im Shaolin Qigong von Shaolin Wahnam. Mein Sifu ist direkter Schüler und "inner Chamber"-Schüler von Großmeister Wong Kiew Kit und auch von ihm autorisiert die Shaolin Künste weiterzugeben wie Qigong, Kungfu und die dazugehörigen Philosophien, Techniken, Fähigkeiten und Anwendungen.

  • Ich hatte ja nie das Glück/Pech gegenseitig mit rosarote Brille

    Verliebt zusein. Es war immer nur einseitig.

    Wenn die Verliebtheit erwidert wird, muss nicht unbedingt die große Freude da sein, die Sonne geht auf, alles ist schön. Es kann auch sein, dass man mit der Situation überfordert ist. Plötzlich entsteht eine Drucksituation, die man nicht erwartet hat, weil plötzlich eine Menge Anforderungen vom anderen Menschen auf einen Einströmen, mit denen man nicht gerechnet hat. Oder man erkennt, dass der andere Mensch ganz anders ist als gedacht und es schwierig werden könnte. Nach dem Sehnen wegen der Verliebtheit kommt dann das große Leid, wenn man sieht, dass jetzt nicht plötzlich alles schön ist. Deswegen ist es oft besser kleine Schritte zu machen und nicht viel zu erwarten.


    Ein guter Weg das alles zu Umgehen ist Freundlichkeit zu üben und aufzubauen. Zu jedem Menschen freundlich sein (zu denen, die es wegen schlechten Verhaltens nicht verdienen, bleibt man neutral). Wenn du willst kannst du mal versuchen für so 3-4 Wochen zu jedem Menschen freundlich zu sein (ohne "Grund" und ohne Hintersinn). So viel Zeit muss man sich nehmen, sonst bemerkt man keinen Unterschied. Mit der Zeit wirst du merken, dass die Menschen positiver auf dich reagieren und es dir in Folge davon und wegen der selbst entwickelten Freundlichkeit besser geht. Dadurch wird es dir viel besser gehen als durch Verliebtheit, die am Ende nur in Enttäuschung mündet. Es entwickeln sich neue Horizonte, man kommt einen Schritt weiter. Falls sich etwas entwickelt war es anfänglich ohne Hintersinn und dann ist der Stress sehr viel geringer, es ist viel mehr Zeit da, die Freude nicht durch Sehnen getrieben, das immer nur Leiden ist.

    Vielleicht täusch ich mich, aber ich denke hier könnte Courage fehlen. Und man sollte sich auch nicht von anderen Anforderungen aufzwengen lassen. Erwartungen sind gut und wichtig, auch um Grenzen zu setzen. Was auch wichtig ist ist die gegenseitige Liebe. Wenn einer den anderen nicht liebt sollte man gegenseitig sich nicht die Zeit stehlen.

  • Ich bedanke mich für die vielen Antworten und bin positiv überrascht, dass so intensiv darauf eingegangen wurde.

    Ich dachte es kommt nur ein weiser Kommentar…

    :heart:  ^^


    Ich hätte nicht gedacht das so viele Reaktionen kommen.


    Auch wenn alle recht haben, ich picke mir die raus die mir am besten tun, bzw meinem Geist entsprechen, der Weg der Zugang ist ja das wichtigste :)


    Ich bedanke mich bei euch allen

  • Ich frage mich ob es so ungewöhnlich ist.

    Aber ist es euch auch schonmal im Leben passiert, dass man jemanden gesehen hat und war direkt auf den ersten Blick vollkommen verliebt?


    Ich weiß ja das ist einer der häufigsten Anhaftenden Wunschvorstellungen die man haben kann verliebt sein.


    Ich stehe zu meiner Fehlbarkeit, auch das ich nie gegenseitig glücklich verliebt war, trotz meiner Beziehungen.

    Wünschte ich mir immer noch sowas gehabt zuhaben…