"Schwierige Menschen"....

  • Hallo, liebe Freunde (m/w/d),


    was sind "schwierige Menschen"?

    Menschen, die wir (und womöglich viele andere) so empfinden, bewerten und in diese "Schublade" stecken?

    Es scheint irgendwie anstrengend zu sein, im Umgang mit ihnen ruhig, ausgeglichen oder heiter, fröhlich und gelöst zu sein, bzw. zu bleiben....


    Die Psychologen zählen vor allem "Narzissten" (das Vollbild der narzisst. Persönlichkeitsstörung betrifft allerdings nur einen Bruchteil der Bevölkerung!), Borderliner, Perfektionisten, Hysteriker und zwanghafte Menschen dazu, wobei - je nach Stärke der Ausprägung - schon davon ausgegangen werden kann, dass (auch) bei den Betroffenen ein Leidensdruck besteht (Ausnahme sind i.d.R. die "Narzissten").


    Aber auch OHNE das Vorliegen krankheitswertiger Störungen der Persönlichkeit (bei den Anderen, wie auch bei einem selbst!) gibt es reichlich Gelegenheit zum Ärgern über Mitmenschen, denen wir oft allzu schnell, (im Geiste oder gar Dritten gegenüber), einen "Stempel" verpassen...
    (Besserwisser, Choleriker, Narzisst, Egozentriker, Nörgler, Kritikaster, Sturkopf, Nervensäge, Miesepeter/Spaßbremse, Lästermaul, Tratschtante, Spinner,....)



    Als Buddhisten sind wir gehalten, "für alle Wesen unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut zu entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück". (Buddhist. Bekenntnis)

    Zumindest sollte man m.E. beim Be- oder gar Verurteilen Vorsicht walten lassen, vor allem erst mal bei sich selbst nachschauen, wie man gerade gestimmt ist, anschließend überdenken, wieso der Andere so reagierte, wie er es tat (hat man ihn, vielleicht unbeabsichtigt, provoziert?) und - last, but not least - niemanden auf Lebenszeit "abstempeln".


    Ein zufriedener, glücklicher Mensch ist in der Regel nicht daran interessiert, Andere zu kränken, zu streiten und Unruhe zu stiften.

    Daher sehe ich das so: Schwierige Menschen sind Menschen in Schwierigkeiten.

    So kommen leichter Empathie, Verständnis und Mitgefühl auf, aber manchmal ist es auch nötig, sich abzugrenzen....



    Jetzt habe ich hier wieder mal viel zu viel geschrieben (Besserwisser, Klugscheißer ;) :lol: ), lasst euch bitte dadurch nicht beirren, eure Ansichten/Meinungen interessieren mich.... :)


    - Haltet ihr euch für "schwierige Menschen"?

    - Wie geht ihr mit "schwierigen Menschen" um?

    - War Buddha Shakyamuni - eurer Ansicht nach - ein "schwieriger Mensch"? (Es gibt ja auch "schwierige" Heilige)



    VORSICHT! NICHTS FÜR ZARTBESAITETE!

    Die - deutlich derbere - anglo-amerikanische Variante von Loriots "Ich möchte nur hier sitzen."

    (Man beachte den bewundernswerten Gleichmut des Mannes... :lol: )


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    Liebe Grüße, Anna ;) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Ein zufriedener, glücklicher Mensch ist in der Regel nicht daran interessiert, Andere zu kränken, zu streiten und Unruhe zu stiften.

    Daher sehe ich das so: Schwierige Menschen sind Menschen in Schwierigkeiten.

    So kommen leichter Empathie, Verständnis und Mitgefühl auf, aber manchmal ist es auch nötig, sich abzugrenzen....

    Du machst es richtig, das ist eine gute Methode mit schwierigen Menschen leichter zurecht zu kommen. Das reicht aber manchmal nicht aus ( man fühlt sich dennoch unwohl wenn sie um einen sind ), dann gehe ich solchen lieber aus dem Weg. Auf sich selbst achten, was habe ich für Fehler , habe ich gar die selben ist auch eine Methode um den anderen nicht abzulehnen für sein Verhalten.

    Wobei es schon etwas anderes ist, ob ich bestimmte Macken habe wie der andere, sie aber nicht an diesem raus lasse, sondern zB nur bei mir vertrauten Menschen, wo ich es auch gut machen kann bzw die wissen, dass ich es nicht böse meine oder dass es nicht mein Anliegen ist ihnen zu schaden. Bei jemanden Fremdes ist das ja nicht klar und daher ist es was anderes, finde ich und sollte man nicht machen. Naja sind aber auch Ausreden ( ich mache das ja nur dann und dann ). Was zählt ist, das man sie auch hat.


    Wobei ich mich frage, ob es wirklich so ist, dass man ansonsten statt Hass oder Ablehnung Mitgefühl empfinden würde. Hm.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Edited 4 times, last by Hingabe ().

  • Hallo, liebe Hingabe , vielen Dank für deinen Beitrag! _()_ :heart:

    Ein zufriedener, glücklicher Mensch ist in der Regel nicht daran interessiert, Andere zu kränken, zu streiten und Unruhe zu stiften.

    Daher sehe ich das so: Schwierige Menschen sind Menschen in Schwierigkeiten.

    So kommen leichter Empathie, Verständnis und Mitgefühl auf, aber manchmal ist es auch nötig, sich abzugrenzen....

    ....... das ist eine gute Methode mit schwierigen Menschen leichter zurecht zu kommen. Das reicht aber manchmal nicht aus ( man fühlt sich dennoch unwohl wenn sie um einen sind ), dann gehe ich solchen lieber aus dem Weg........

    Das machst du m.E. genau richtig, liebe Hingabe !

    Ayya Khema äußerte mal (sinngemäß) in einem Vortrag: "Wenn man merkt, dass man in einer bestimmten Situation (mit bestimmten Menschen) immer wieder negativ wird, sollte man sich aus dieser Situation entfernen..."

    Sie bezog sich dabei auf eine diesbezügliche Aussage des Buddhas (die ich z.Z. noch im Palikanon suche - vielleicht weiß jemand, wo sie ist oder kann sie zitieren? ).


    Aus dem Weg gehen, auch mal einen Raum verlassen, durchatmen, runterkommen, sich dann wieder sammeln, neu fokussieren (z.B. auf etwas Positives),... - all das hilft, wieder ins seelische Gleichgewicht zu kommen.

    Leider ist es nicht immer möglich, sich zu "entfernen", dann kann man sich noch um Gleichmut bemühen und/oder die VERNUNFT einschalten. :?

    Auf sich selbst achten, was habe ich für Fehler , habe ich gar die selben ist auch eine Methode um den anderen nicht abzulehnen für sein Verhalten.

    :like: :)

    So, finde ich, lässt sich auch das folgende Sutta interpretieren (u.a.):


    S.47.19. Sedakam - 9. Sedaka Sutta


    .........

    • Auf sich selber achtend, ihr Mönche, achtet man auf die anderen.
    • Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber.


    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen?

    • Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun.

    So, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen.


    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber?

    • Durch Geduld (khanti),
    • durch Gewaltlosigkeit (avihiṃsā),
    • durch Liebe (mettacitta),
    • durch [An-]Teilnahme (anudaya).

    So, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber. .......




    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Ich musste lange darüber nachdenken, ob ich schwierige Menschen kenne. Ich kenne einige Narzissten, Borderliner, Depressive, Aggressive, Alkoholiker oder Egomanen aus der Arbeit, dem Freundeskreis oder der Familie. Wenn es nicht" klinisch" war, kam ich bisher immer damit zurecht.


    Als schwierigen Menschen kann ich doch jeden definieren der nicht meiner Meinung ist, mir immer widerspricht, sich etwas anderes vorstellt als ich oder Handlungen vornimmt, die mir verblödet vorkommen. Je nach meiner eigenen Befindlichkeit sind das so zwischen 25 und 89% meiner Mitmenschen. (: Das ändert sich ja stündlich.


    Ich denke wir sind alle schwierige Menschen solange wir in unserem festen Ich-Glauben gefangen sind und die Welt nur durch unseren Tunnelblick betrachten. Das passiert auch Buddhisten ganz ganz oft.


    Das fiel mir dazu ein. Liebe Grüsse! Nanu

    :)

  • Ich kenne inzwischen keine schwierigen Menschen mehr. Die Menschen leiden .


    Und dadurch entsteht Hilflosigkeit,Angst und Wut.


    Und wenn sie etwas gefunden haben, was ihnen temporäre Linderung verschafft (zb der Glaube an Gott oder der Glaube an ein Selbst, was sich eigentlich gegenseitig bedingt), dann werden durch andere Sichtweisen , Zweifel in ihnen entstehen. Und alte Wunden werden wieder geöffnet.


    Darum melden Sie sich zum Beispiel aus foren ab, oder lassen sich rauswerfen , nur um später wieder in einer neuen Existenz zurückzukehren ,um ihren Krieg gegen die ungläubigen weiterzuführen .


    Die buddhistische Lehre ist in Wirklichkeit gar nicht so kompliziert, aber wir sind zu schwach. Unsere Verletzungen sind manchmal zu schwer.


    Wenn man sich nun seine eigene Lehre zusammenbaut, führt dies wieder zurück zum Leiden.

    Das ist ungefähr so, wie wenn man massive Kopfschmerzen hat, und die Medizin mit einem Liter Schnaps einnimmt.

    Temporär verschwindet der Schmerz , weil man sich betäubt, aber dann kommt die Übelkeit und vieles mehr.

    Und am nächsten Tag geht es einem noch schlechter.


    Aber das Ego lässt es nicht zu, dass man seine Sichtweisen überdenkt und aufgibt, und es ist viel leichter die anderen zu attackieren.


    Was können wir tun wenn wir auf solche Menschen treffen?

    Mitgefühl entwickeln und das vorleben, was wir in der Welt sehen wollen.


    Ich habe meine Mutter mal vor vielen Jahren mit Büchern aus der thailändischen Waldtradition eingedeckt, weil ich ihr helfen wollte.

    Sie hat alle Bücher gelesen aber trotzdem hat es ihr nicht geholfen.


    Erst als sie den Wandel in mir gesehen hatte, hat sie mit der Meditation begonnen.

    Und inzwischen hat sie viele ihrer Wunden heilen können.

    Nicht alle Menschen (buddhisten) kommen mit den gleichen Fähigkeiten/ Möglichkeiten in dieses Leben.


    Die eine schafft den Stromeintritt, während vielleicht der andere nicht einmal Samadhi zusammen bringt.


    In dem wir uns befreien und heilen, befreien und heilen wir viele andere Wesen.


    Mögen wir alle Frieden finden!


    Martin

  • Ich kenne inzwischen keine schwierigen Menschen mehr. Die Menschen leiden .


    Und dadurch entsteht Hilflosigkeit,Angst und Wut.


    Und wenn sie etwas gefunden haben, was ihnen temporäre Linderung verschafft (zb der Glaube an Gott oder der Glaube an ein Selbst, was sich eigentlich gegenseitig bedingt), dann werden durch andere Sichtweisen , Zweifel in ihnen entstehen. Und alte Wunden werden wieder geöffnet.


    Darum melden Sie sich zum Beispiel aus foren ab, oder lassen sich rauswerfen , nur um später wieder in einer neuen Existenz zurückzukehren ,um ihren Krieg gegen die ungläubigen weiterzuführen .


    Die buddhistische Lehre ist in Wirklichkeit gar nicht so kompliziert, aber wir sind zu schwach. Unsere Verletzungen sind manchmal zu schwer.

    Wow, das wollte ich kommentieren.

    Die Wut, Ansgt , Hilfslosigkeit ich sollte zuerst in MIR selbst einzusehen, also nichts die zu verdrängen, oder den Sündenbock zu suchen. Was ich in anderen so wie "schwierigen " Mesnchen sehe, das ist , sozusagen meine eigene Verblendung, deswegen genau ich treffe ( oder stosse mich an) solche Menschen an. Die alle spiegeln nur meinen eigenen Wahn ( Ich-Wahn) wider, mehr aber nichts. Die alle sind mein "Innerer" Spiegel.

    Kämpfen gegen die andere "schwierige Menschen " an echt sinnlos, ich sollte von mir selsbt immer zu beginnen, um die eigene Geistesgifte mich zu kümmern, das ist die einzige Lösung für mich. Ich kann nichts die Welt verändern, aber nur mich, und wenn man berücksichtigt, dass es alles abhängig entstanden ist, so ich kann auch die Welt ( via schwierige Menschen) beeinflussen.

    Genau deswegen, Martin, alle diese Bücher waren für deine Mutter --für die Katz.

    Aber nur dein eigener Vor-bild hatte auf sie transforamtiv ausgewirkt.

    Der Krieg, über welchen du spricht, am ende man führt gegen sich selsbt, aber man merkt es nur nichts, und das ist Samsara und dukkha ohne Ende.

    Meine ! Verletzungen, oder in der modernen Sprache ausgedrückt, meine eigene Projektionen erschaffen die "Schwierige Mesnchen". Die alle sind im Mir.

    Wenn man es sehr klar einsieht, das wäre dann der Anfang auf dem Pfad.

    Oder die rechte Anschauung.

    Ich bedanke mich bei dir sehr herzlich, LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Vielen Dank, liebe Nanu , für deinen Beitrag! _()_ :heart: :)


    Als schwierigen Menschen kann ich doch jeden definieren der nicht meiner Meinung ist, mir immer widerspricht, sich etwas anderes vorstellt als ich oder Handlungen vornimmt, die mir verblödet vorkommen. Je nach meiner eigenen Befindlichkeit sind das so zwischen 25 und 89% meiner Mitmenschen. (: Das ändert sich ja stündlich.

    :lol: Ja, so läuft das oft ab....

    Häufig übersieht man auch z.B. eine Gereiztheit, miese Laune bei sich selbst, entdeckt sie alsbald beim/im Anderen und deklariert ihn - zack - als "schlecht gelaunt".

    Meine Eltern bezeichneten mich früher als "schwieriges Kind", weil ich wechselnde "Stimmungen" hatte (mein Spitzname war - u.a. - "Frau Luna"), oft widerspenstig ("Nein-rich") war und mich lustlos bzgl. kleiner Pflichten zeigte.

    In späteren Jahren entdeckte ich all diese Eigenschaften bei ihnen (jetzt, im höheren Lebensalter, scheint sich vieles noch zu verstärken und zu manifestieren)... (: :?


    Durch die buddhistische Praxis lernt man mit der Zeit, nicht mehr so schnell über Andere zu urteilen, sondern erstmal auf/in sich selbst zu schauen.

    Und man versteht, dass man Andere nicht ändern kann, nur sich selbst....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

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    (AN.VI.63)

  • was sind "schwierige Menschen"?

    Ich glaube, es ist besser beim Gegenteil anzufangen. "Nicht schwierig" sind ja verträgliche Menschen. Was ja bedeutet, dass sie entweder "herzensgut" sind oder - was häufiger ist - sich im Bemühen um Respekt und Kooperation zusammenreißen, was ja bedeutet andere Impulse zu unterdrücken.


    Von daher begegne ich in "schwierigen Menschen" manchmal dem was ich bei mir unterdrücke. Wo da was, wass bei mir nicht sein darf, spontan und unbeschwert fließen kann.


    Da wird mir dann klar , dass ich zu sein nur eine Option ist. Und man auch ganz andere Sachen unterdrücken oder nicht unterdrücken könnte.

  • Leider ist es nicht immer möglich, sich zu "entfernen", dann kann man sich noch um Gleichmut bemühen und/oder die VERNUNFT einschalten. :?

    Ja, das wollte ich auch noch sagen. Was kann man da tun ? Es gibt Praktiken um sich wehren zu können bzw es hilft eine geleitete Meditation gegen Angst zu machen, von einem Meister und Meditationslehrer. Also ich habe da eine sehr gute Erfahrung gemacht oder Wandlung dadurch als es wirklich sehr leidvoll für mich war. Unsere lieben Meister, sie können einem gut helfen.

    Man sollte das nicht ausnutzen, nur im Notfall anwenden. Es war bei mir ein Notfall und ich musste mich wehren, sonst hätte dieser Mensch mich zerstört und Mitgefühl, das ging bei diesem gar nicht bei mir.

    Damit ist gemeint zuerst zu sich selbst gütig zu sein und dadurch Güte für andere zu haben.

    Oder es hört sich für mich so an, dass wir wohlwollende Liebe und Mitgefühl erwecken müssen, ehe das alles was dort aufgeführt ist möglich ist. Das wäre sonst wohl oft so, dass man sich zwar bemüht, aber dennoch kommen welche und reizen uns. Und dann ist es vorbei mit Liebe, Geduld, Anteilnahme. Verstehst du was ich meine ? Bei dem anderen ist es dennoch da, egal was der andere macht. Diese Eigenschaften sind oder werden dann echt. Oder besser gesagt GEFESTIGT.

    Ich denke wir sind alle schwierige Menschen solange wir in unserem festen Ich-Glauben gefangen sind und die Welt nur durch unseren Tunnelblick betrachten. Das passiert auch Buddhisten ganz ganz oft.

    Klug gesagt. Danke, ich habe das auch so sagen wollen, aber nicht zusammen gekriegt um es auszudrücken.

    Erst als sie den Wandel in mir gesehen hatte, hat sie mit der Meditation begonnen.

    Und inzwischen hat sie viele ihrer Wunden heilen können.

    Oh wie schön. Das freut mich. So etwas zeigt wie sehr es sich doch gelohnt hat an sich zu arbeiten.

    Was ich in anderen so wie "schwierigen " Mesnchen sehe, das ist , sozusagen meine eigene Verblendung, deswegen genau ich treffe ( oder stosse mich an) solche Menschen an. Die alle spiegeln nur meinen eigenen Wahn ( Ich-Wahn) wider, mehr aber nichts. Die alle sind mein "Innerer" Spiegel.

    Habe ich auch mal erkannt. Wenn man getriggert wurde ist es um so schwieriger das zu erkennen. Manchmal lehnt man andere ab, selbst wenn sie einem persönlich nichts getan haben. Das ist schon eine Arbeit, das zu ändern aber wenn man getriggert wurde, dann ist das noch schwerer. :) Deinen Satz möchte ich mir morgen mal abschreiben und an meine Pinnwand hängen.

    Meine ! Verletzungen, oder in der modernen Sprache ausgedrückt, meine eigene Projektionen erschaffen die "Schwierige Mesnchen". Die alle sind im Mir.

    Ja, das meint dasselbe, danke für die Erinnerung Igor.

    Da wird mir dann klar , dass ich zu sein nur eine Option ist. Und man auch ganz andere Sachen unterdrücken oder nicht unterdrücken könnte.

    Das habe ich nicht verstanden.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Edited once, last by Hingabe ().

  • Da wird mir dann klar , dass ich zu sein nur eine Option ist. Und man auch ganz andere Sachen unterdrücken oder nicht unterdrücken könnte.

    Das habe ich nicht verstanden.

    Jemand lebt glücklich mit seiner Familie und unterdrückt seine Agression. Dann kommt ein Krieg und im Laufe des Krieges wird von ihm gefordert nicht seine Agression zu unterdrücken sondern im Gegenteil seine Sensibilität. So kommt er dann aus dem Krieg wieder wie eine umgedrehte Socke. Das was vorher innen war ist jetzt außen und das was vorher war ist jetzt innen. Und eine Socke hat ja nur zwei Seiten. In Wirklichkeit haben wir die Fähigkeit ganz viel zu sein oder nicht zu sein.


    Das macht Angst - und mit der Angst sind wir konfrontiert wenn wir Leute treffen, die das repräsentieren, was wir bei uns selber unterdrücken.

  • Das macht Angst - und mit der Angst sind wir konfrontiert wenn wir Leute treffen, die das repräsentieren, was wir bei uns selber unterdrücken.

    Ach so. Ja, also psychologisch gesehen, nicht aus Dharma- Sicht, naja ist dennoch dasselbe, es hat die selbe Aussage.


    Aus Angst kann Ablehnung werden.

    Meinst du es wäre besser seine Aggressionen nicht zu unterdrücken ? Aber wir sollen uns doch bemühen friedlich zu anderen zu sein. hm.

    Ok, manche haben Angst wegen anderem, zB weil jemand oft fröhlich ist. Das sollten wir ja nicht unterdrücken. Aggressionen aber schon ( Hass ), laut dem Buddha- Dharma, oder ?


    Also wir sollen einerseits friedlich handeln, keinem schaden, aber dennoch auch unsere Emotionen nicht unterdrücken, glaube ich. Man kann sie erkennen und dann loslassen.

    Das wäre aber meist erst nach viel Geist- Training möglich.

    Genauso das mit dem Ersetzen. Es geht auch ohne zuvor seinen Geist lange trainiert zu haben.

    Aber es würde uns nicht immer auffallen, dass wir etwas unheilsames Denken. Von / durch die Gedanken kommen ja die Gefühle.


    Aber nur unterdrücken wäre nicht gesund, wolltest du das dazu auch sagen ?


    H. P lehrt, dass es auf unsere Absichten ankommt oder auf unsere Ausrichtung. Ist sie heilsam oder unheilsam für mich und andere.

    Hier aus dem Lexikon :

    Quote


    Verkehrte Ansichten werden als äußerst verwerflich bezeichnet, da sie die Grundlage bilden zu verkehrter Gesinnung und verkehrtem Wandel und bisweilen fähig sind, den Menschen in die tiefsten Abgründe zu führen.


    Wir machen Fehler, aber wenn man eine heilsame Ausrichtung / Gesinnung hat, so würde man es kurz danach bereuen zB jemanden angeschrien zu haben ( der uns nichts getan hat ). Ich meine jetzt nicht, wenn uns jemand schaden wollte.( Denn wenn man Herz- Geist hat oder weise ist, würde man auch dann keinen anschreien).


    Man würde sich etwas später oder kurz danach entschuldigen. Also wir brauchen unsere Emotionen nicht unterdrücken, wir müssen es nur wieder gut machen.

    Nur wenn es nicht aus unserem Wollen her käme, wäre es ein Unterdrücken der Emotionen.

    Gesinnung ist auch das Wollen, denke ich.



    Jemand lebt glücklich mit seiner Familie und unterdrückt seine Agression. Dann kommt ein Krieg und im Laufe des Krieges wird von ihm gefordert nicht seine Agression zu unterdrücken sondern im Gegenteil seine Sensibilität. So kommt er dann aus dem Krieg wieder wie eine umgedrehte Socke. Das was vorher innen war ist jetzt außen und das was vorher war ist jetzt innen.

    Ja, ach so. Da sie unterdrückt wurde. Wäre es ein Wollen nicht aggressiv zu sein, wäre es kein Unterdrücken, glaube ich. Du möchtest sagen, es spielt keine Rolle was man unterdrückt, es wäre immer leidvoll. Nicht mitfühlend sein wollen, auch das kann man unterdrücken ?

    Das wäre dann auch keine heilsame Ausrichtung / Absicht in einem. Die rechte Erkenntnis braucht es um sich zu bemühen heilsam zu sein, es zu wollen.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Edited 7 times, last by Hingabe ().

  • Ich versuchen nur auf die Frage zu antworten, was so passiert, wenn wir uns schwierigen Menschen gegenüber sehen. Die Verblendungen der anderen sid eng mit den eigenen Verblendungen verbunden - und gerade mit denen die man sich nicht eingesteht.

  • _()_ _()_ Ich versuchen nur auf die Frage zu antworten, was so passiert, wenn wir uns schwierigen Menschen gegenüber sehen. Die Verblendungen der anderen sid eng mit den eigenen Verblendungen verbunden - und gerade mit denen die man sich nicht eingesteht.

    Guten Morgen Void,

    Danke für Deine guten Beiträge.


    Meine Erfahrung und meditative Be-ob-Achtung ist, es muss eine Resonanz geben. Ich fühle mich nur angesprochen bzw. angegriffen, wenn ich ähnliche Hindernisse habe oder Ängste usw. wie mein Gegenüber.


    Zum Beispiel, wenn ich mich nicht leiden mochte, zu dick fand, reagierte ich empfindlich, wenn jemand über Gewicht, Essen usw. sprach, weil ich dachte, der/die meint mich.

    Seit ich mich so akzeptiere wie ich bin und in der Nachfolge auch noch bewusst bin, dass ich im üblichen Sinne gar nicht bin, spüre ich das nicht einmal mehr bzw. löst das keine negative Re- Aktion aus.


    So geht es mit allen Befindlichkeiten.


    Wer mich "reizt", den/die meide ich auch oder ich übe mich in Loslassen und Gelassenheit.

    War das nicht möglich, z.B. im Büro, so habe ich morgens während der gesamten Fahrt dorthin ein Mantra aufgesagt und war dann völlig entspannt.

    Alles ist Praxis.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo, lieber Pause ,

    herzlichen Dank für deinen wertvollen Beitrag! _()_ :heart:


    Kann nicht umhin, nochmal einige Passagen zu zitieren, welche - aus meiner Sicht - Kernaussagen darstellen, die sehr hilfreich sind, Balsam für Wunden....

    Ich kenne inzwischen keine schwierigen Menschen mehr. Die Menschen leiden .


    Und dadurch entsteht Hilflosigkeit,Angst und Wut.

    Oft sind sich die leidenden Menschen gar nicht bewusst, dass sie andere - häufig ungewollt - "mitleiden" lassen....

    Die buddhistische Lehre ist in Wirklichkeit gar nicht so kompliziert, aber wir sind zu schwach. Unsere Verletzungen sind manchmal zu schwer.

    Manchmal wäre es sinnvoll, vor Beginn mit der buddhist. Praxis oder parallel begleitend, eine Psychotherapie zu machen - man lernt dann schon viel über sich und seine "Baustellen" ( für mich war es sinnvoll ;) ). Bei Depressionen fehlen beispielsweise meist der erforderliche "Antrieb", die Kraft, und das Durchhaltevermögen für das Praktizieren....

    Was können wir tun wenn wir auf solche Menschen treffen?

    Mitgefühl entwickeln und das vorleben, was wir in der Welt sehen wollen.

    _()_ :heart:

    In dem wir uns befreien und heilen, befreien und heilen wir viele andere Wesen.


    Mögen wir alle Frieden finden!

    So ist es, von Herzen DANKE! _()_ :heart:



    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Hallo, lieber Igor07 ,

    vielen Dank, dass du in deinem Beitrag nochmal die Wichtigkeit der Bewusstmachung unserer Eigenverantwortung, im Umgang mit "schwierigen Menschen", hervorgehoben hast! _()_ :heart:


    Die Wut, Ansgt , Hilfslosigkeit ich sollte zuerst in MIR selbst einzusehen, also nichts die zu verdrängen, oder den Sündenbock zu suchen. Was ich in anderen so wie "schwierigen " Mesnchen sehe, das ist , sozusagen meine eigene Verblendung, deswegen genau ich treffe ( oder stosse mich an) solche Menschen an. Die alle spiegeln nur meinen eigenen Wahn ( Ich-Wahn) wider, mehr aber nichts. Die alle sind mein "Innerer" Spiegel.

    Sich selbst im Anderen zu erkennen darf nur nicht dazu führen, dass man glaubt, dies sei der einzige Aspekt, denn der andere Mensch bringt ja ebenfalls seine eigenen Projektionen mit, die er womöglich DIR "überstülpt".


    Bewusstheit/Achtsamkeit für sich selbst UND den Mitmensch sind gleichermaßen wichtig, nur allzu leicht bleibt man sonst bei der eigenen Person hängen und der Andere gerät aus dem Fokus....


    Wen empfinden wir denn als "schwierig"? (U.a.)

    - Menschen, deren Verhalten aggressiv, anmaßend und grenzüberschreitend ist und/oder

    - Menschen, die häufig wechselnde Verhaltensweisen (mal freundlich/verständnisvoll, dann wieder gereizt, laut, grobe Worte gebrauchend,...) oder Widersprüchlichkeiten zeigen, welche irritieren und verunsichern, da sie nicht eingeschätzt werden können ("unberechenbar").


    Bei einer verbalen Attacke, neigt man zu automatischen Gegenreaktionen und anschließend wird der Aggressor in eine "Schublade" befördert ("Choleriker", "Narzisst", "Egoist" usw.).

    Daher:

    - Erstmal ruhig bleiben, nicht persönlich nehmen

    - achtsam sowohl das eigene Innenleben beobachten, als auch dem Anderen zuhören

    Kämpfen gegen die andere "schwierige Menschen " an echt sinnlos, ich sollte von mir selsbt immer zu beginnen, um die eigene Geistesgifte mich zu kümmern,

    Ja, da kann ich dir nur zustimmen, (Be-)Kämpfen führt fast zwangsläufig zu - beidseitigem - Leid, macht keinen Sinn.

    Bei sich selbst beginnen, z.B. Erkennen, dass man gerade negative Gefühle in sich trägt, die nichts mit dem Anderen zu tun haben.

    (Damit verbunden ist dann nämlich die Reaktion auf "Trigger", - Ayya Khema nannte sie "Knöpfchen" - die bei einem gedrückt werden. Ihre heilsame "Formel":

    ERKENNEN - NICHT TADELN - ÄNDERN.)


    Durch die buddhist. Praxis weiß man ja auch, wie schnell Gefühle/Gedanken kommen und gehen können, sie sind unbeständig...


    Menschen, die man VERSTEHT, lösen keine Angst/Abwehr mehr aus, man kann sie demzufolge annehmen/akzeptieren wie sie sind....

    Manchmal ist es jedoch aus Selbstschutzgründen nötig, eine Grenze zu ziehen und/oder auf Abstand zu gehen - allerdings ohne dem Anderen dafür eine Schuld zuzuweisen.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Ich habe nicht den ganzen Faden gelesen, mich nur gefragt, warum eigentlich die Zuschreibung auf einen ganzen Menschen und nicht die (eigenen) Schwierigkeiten/ Unfähigkeiten in der Interaktion benennen.

  • Henna01 DAS hat gesessen! :lol:

    Sehe das eigentlich ähnlich, daher auch die Anführungszeichen bei "schwierig" , aber wie sollte man es deiner Meinung nach sonst beschreiben? :?

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Henna01 DAS hat gesessen! :lol:

    Sehe das eigentlich ähnlich, daher auch die Anführungszeichen bei "schwierig" , aber wie sollte man es deiner Meinung nach sonst beschreiben? :?

    Kann man schon so machen wie du. Sind beides valide Meinungen glaube ich. Nicht in gut und böse zu unterteilen wäre dann aber die buddhistischere, oder? Zumindest hab ich das so verstanden.

  • Hallo, liebe Gurkenhut , vielen Dank für deinen bedenkenswerten Beitrag! _()_

    Ich habe nicht den ganzen Faden gelesen, mich nur gefragt, warum eigentlich die Zuschreibung auf einen ganzen Menschen und nicht die (eigenen) Schwierigkeiten/ Unfähigkeiten in der Interaktion benennen.

    Dich stört das "Schlagwortartige": Mensch = schwierig oder Mensch = unkompliziert, "gut"...?

    Stimmt, ich habe das etwas plakativ dargestellt, weil - in der Praxis - oft so gesprochen und geurteilt wird, aber letztlich läuft es auf die Beschreibung der Schwierigkeiten und Probleme in der Interaktion hinaus....

    Wenn du magst, kannst du ja auch mal deine Erfahrungen erzählen. ;)



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Hallo, lieber Henna01 , vielen Dank für deine Einwürfe! _()_ :)

    Henna01 DAS hat gesessen! :lol:

    Sehe das eigentlich ähnlich, daher auch die Anführungszeichen bei "schwierig" , aber wie sollte man es deiner Meinung nach sonst beschreiben? :?

    Kann man schon so machen wie du. Sind beides valide Meinungen glaube ich. Nicht in gut und böse zu unterteilen wäre dann aber die buddhistischere, oder? Zumindest hab ich das so verstanden.

    Im Buddhismus wird ja auch unterschieden: Wohl und Wehe/ weder Wohl, noch Wehe/ unheilsam/heilsam/weder noch....

    Also ganz ohne Sortieren/Einteilen wird es m.E. schwer, zu verdeutlichen, was gemeint ist.

    Schubladendenken stehe ich durchaus kritisch gegenüber, aber eine OFFENE Schublade, fürs ERSTE, kann der Orientierung dienen.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Henna01 DAS hat gesessen! :lol:

    Sehe das eigentlich ähnlich, daher auch die Anführungszeichen bei "schwierig" , aber wie sollte man es deiner Meinung nach sonst beschreiben? :?

    So wie Gurkenhut schreibt, sich auf die Interaktion beschränken und dem Menschen keine grundsätzlichen Eigenschaften zuweisen.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Vielen Dank, lieber Aravind , für deine Antwort! _()_


    Fällt dir vielleicht ein konkretes Beispiel ein, an dem klar wird, was du mit - problematischen - "Interaktionen" zwischen Menschen meinst?

    Sonst bleibt das Ganze so theoretisch und abstrakt...

    M.E. bringen Menschen bestimmte Temperamente, Charakterzüge, Eigenschaften mit, die teils angeboren sind, teils -durch Umwelteinflüsse (also von außen)- erworben wurden.

    (Gemäß der Lehre Buddhas die 6 "Wurzeln"/Mula s. Beitrag #24)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

    Edited 2 times, last by Anna Panna-Sati ().

  • Vielleicht könnte man dieses Sutta als konkretes Beispiel anführen:

    A.VI.36 Die Wurzeln des Streites - 6. Vivādamūla Sutta

    Sechs Wurzeln des Streites gibt es, ihr Mönche. Welche sechs?

    Da, ihr Mönche, ist ein Mönch voll Zorn und Wut. Ein Mönch aber, der voll Zorn und Wut ist, ist ohne Achtung und Ehrfurcht vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde, und er erfüllt nicht die Übung. Wer aber unter den Mönchen vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde ohne Achtung und Ehrfurcht ist und die Übung nicht erfüllt, der ruft in der Mönchsgemeinde Streit hervor. Jener Streit aber gereicht vielen zum Schaden, vielen zum Unglück, vielen zum Verderben, zum Unheil und Leiden für Götter und Menschen. Wenn ihr nun, o Mönche, bei euch selber oder bei anderen eine solche Wurzel des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, eben jene üble Wurzel des Streites zu beseitigen. Wenn ihr aber, o Mönche, weder bei euch selber noch bei anderen eine solche Wurzel des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, daß jene üble Wurzel des Streites auch künftighin nicht zum Ausbruch kommt. Auf diese Weise wird jene üble Wurzel des Streites beseitigt, auf diese Weise kommt sie auch künftighin nicht zum Ausbruch.

    Fernerhin, ihr Mönche, ist da ein Mönch voll Verkleinerungssucht und Herrschsucht - voll Neid und Geiz - voll Gleisnerei und Falschheit - er hegt üble Wünsche und verkehrte Ansichten - er versteift sich auf seine Meinung, klammert sich an sie und gibt schwer nach. Ein solcher Mönch aber ist ohne Achtung und Ehrfurcht vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde, und er erfüllt nicht die Übung. Wer aber, ihr Mönche, unter den Mönchen vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde ohne Achtung und Ehrfurcht ist und die Übung nicht erfüllt, der ruft in der Mönchsgemeinde Streit hervor. Jener Streit aber gereicht vielen zum Schaden, vielen zum Unglück, vielen zum Verderben, zum Unheil und Leiden für Götter und Menschen. Wenn ihr nun, o Mönche, bei euch selber oder bei anderen solche Wurzeln des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, eben jene üblen Wurzeln des Streites zu beseitigen. Wenn ihr aber, o Mönche, weder bei euch selber noch bei anderen solche Wurzeln des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, daß jene üblen Wurzeln des Streites auch künftighin nicht zum Ausbruch kommen. Auf diese Weise werden jene üblen Wurzeln des Streites beseitigt, auf diese Weise kommen sie auch künftighin nicht zum Ausbruch.

    Dies, ihr Mönche, sind die sechs Wurzeln des Streites.




    Dieser Mönch verhält sich in meinen Augen "schwierig" und sein Verhalten hat Konsequenzen für die ganze Mönchsgemeinde.....


    Wir haben ja alle die 6 Wurzeln:

    mūla

    'Wurzeln', auch hetu (siehe paccaya, 1), nennt man die durch ihre Anwesenheit den jedesmaligen moralischen Wert einer Willenshandlung (cetanā) und der damit verbundenen geistigen Dinge bestimmenden Triebfedern. Diese Triebfedern bestimmen durch ihre Anwesenheit die Qualität des Karmas.

    Solcher Wurzeln gibt es sechs:

    3 heilsame und 3 unheilsame, nämlich:

    Quote
    • Gier, Haß, Verblendung, (lobha, dosa, moha)
    • Gierlosigkeit, Haßlosigkeit, Unverblendung (alobha, adosa, amoha).

    In A. III. 69-70 wird angegeben, daß Gier durch unweises Nachdenken über ein anziehendes Objekt entsteht, Haß durch unweises Nachdenken über ein abstoßendes Objekt.

    Quote
    'Gier' (lobha) also ist jedes 'Hingezogenwerden' zu einem Objekte vom leisesten Hauche eigensüchtiger Wünsche bis zum krassesten Egoismus
    Quote
    'Haß' (dosa) jedes 'Abgestoßenwerden' davon von leichtester Verstimmung bis zu äußerstem Zorne und Übelwollen.

    Obzwar die drei letzteren, die drei heilsamen Wurzeln, negative Form haben, haben sie nichtsdestoweniger einen ausgeprägt positiven Charakter, wie dies auch bei negativen Begriffen in anderen Sprachen häufig der Fall ist, wird doch z.B. auch der negative Begriff 'Unsterblichkeit' als etwas durchaus Positives empfunden.

    Gierlosigkeit (alobha) ist somit ein Name für Selbstlosigkeit und Freigebigkeit, Haßlosigkeit (adosa) für Güte (mettā), Unverblendung (amoha) für Wissen (paññā).

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Deswegen, weil wir alle Gier, Hass und Verblendung kennen und als gute Buddhisten fleissig an uns arbeiten, können wir diese Geistesgifte auch in anderen Menschen erkennen, Menschen, die uns dann "schwierig" vorkommen.


    Wenn jemand so ein Zornigel ist und Wutreden hält, kann ich mich entweder darauf einlassen, Gegenrede entwickeln und mich in einen Streit verzetteln, der bei mir selbst die Geistesgifte zur Hochform auflaufen lässt.


    Ich kann aber auch einen kleinen Schritt neben mich treten, von mir selbst absehen und erkennen, dass dieser Mensch grade in seine Geistesgifte verwickelt ist. Das ist Metta.


    Wenn ich überall nur Zornigel und Wutreden sehe, muss ich mich auf mein Kissen setzen und mir dort selbst mit Metta begegnen. Dann ändert sich meine Wahrnehmung.


    So meine Erfahrung. Ich hoffe es hilft. :herzblick:

    :)