"Schwierige Menschen"....

  • Bei drei anwesenden Personen, von denen sich zwei für Gleiche unter Gleichen sehen, ist die dritte Person ein Gegensätzliches.

    Also auch automatisch ein Individuum, das sich nicht mit den Gleichen verbinden kann.

    Es ist schon dadurch ausgeschlossen, weil es eben kein Gleicher ist, da kann er sich noch so bemühen.

    Ein Eingeborener in einem Dorf ist ein Zugezogener, wenn er Glück hat durch die Generation seiner dort geborenen Kinder.

    Du irrst mMn. Sich verbunden zu fühlen findet in einem statt und wird nicht von außen gemacht.

    Das ganze Konzept, die Welt in Gleiche und Andere zu trennen, basiert darauf die gemeinsame Menschlichkeit sowie andere Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen einzelnen Menschen auszublenden.

  • Ich habe mir eben überlegt, dass es stimmt, was ein Weisheitslehrer mal gesagt hat, in etwa das : Solange wir nicht im Geiste, also Herzen entfaltet sind ( achtsamer könnte man auch sagen, oder ? ) oder wie soll man das nennen ? In Weisheit geübter sind ? Solange dreht sich das Verhalten der anderen Menschen immer ( oder oft ) um ein schwarzes Loch ( damit meinte er, die schlechten Seiten ).


    Ich habe auch eben gemerkt, dass ich das tat. Ich kenne einen Menschen, der um Geld zu sparen bei meinem Empfinden nach Wichtigem ( für die Gesundheit ) der Kunden spart.

    Da war ich schon wütend als ich das mitbekam. Und ich schimpfte über dessen Verhalten ( innerlich ).


    Ich habe mich außerdem gefragt, ob ich ihm meine Meinung geigen soll oder mich nicht einmischen sollte ( denn das ist riskant für meinen Broterwerb ). So wie der Mann aus einer buddhistischen Geschichte, der die Dinge so hinnahm wie sie geschahen. Aber das geht doch auch nicht immer. Es kommt darauf an worum es geht.


    Ich war ratlos und auch irgendwie angespannt / wütend, weil ich das einfach nicht verstehen konnte, wie man so sein kann ( bei so etwas Wichtigem, meinen sparen zu müssen ).


    Doch nun nach einer kurzen Weile Samatha, sehe ich wie es stimmt, was dieser Weisheitslehrer gesagt hat. Meine Aufmerksamkeit drehte sich nur noch um das Schlechte bei ihm.


    Und ich bekam auf einmal neue Anwtorten, wieso er so handelte. Es verursachte ein lockerer werden oder eher gesagt- Mitgefühl bei mir.

    Und nun frage ich mich, welche Sicht ist die Wahrheit oder ist real ?


    Jetzt kommt die eigentliche Frage :

    Wenn man alles mit Mitgefühl sieht, erübrigen sich dann solche Begriffe wie geizig, gierig, selbstverliebt, arrogant usw ?


    Also ich merke, dass meine Wut weg ist, statt dessen habe ich Mitgefühl.

    Der Verstand scheint Verhalten zu beurteilen, zu benennen, wohingegen der größere Geist, der scheint alles nur zu sehen, ohne eine Bewertung. Aber ich bin mir gerade nicht ganz sicher.


    Und die Lösungen kommen. Neue Lösungen klopfen an ( beim Umgang mit schweren Situationen oder Konfklikten in sich ) . :)

    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 4 times, last by Hingabe ().

  • Anna Panna-Sati

    Spannender Beitrag, denn du da dir ausgedacht hast.


    Wer ist ein schwieriger Mensch? Fast eine philosophische Frage für mich. Ungefähr so wie was ist Liebe? Sorry, ein seltsamer Vergleich.


    Im Ernst Anna, also meinen bescheidenen Geist stellt diese Fragestellung vor eine ordentliche Herausforderung.


    So einfach sie klingen mag, so komplex ist es eine Antwort zu finden oder für Einige einfach, ich weiß es nicht, ich habe nicht alle Beiträge gelesen, wäre etwas anstrengend.


    Ich verbinde mit dem Gegenteil einfache Menschen, wobei ist das das Gegenteil?


    Ist schwierig für dich auch kompliziert oder meinst du da ganz was Anderes?


    Ich verbinde mit einfachen Menschen, dass sie nicht schwierig sind. Aber sind einfache Menschen deshalb nicht schwierig?


    Sind schwierige Menschen zwangsläufig welche die schlechte Eigenschaften haben?


    Vielleicht ist all das schon geschrieben worden, aber ich mag oft unvoreingenommen einen Beitrag schreiben, ohne, dass ich schon 100 Sichtweisen gelesen habe.


    Okay, für mich sind schwierige Menschen mal per se nicht unbedingt Menschen mit schlechten Eigenschaften. Sie sind mal anders.


    Bin ich ein schwieriger Mensch? Selbstsicht eher nein, Fremdsicht definitiv ja.


    Wenn Menschen gut handeln und ein gutes Leben führen für Andere würde ich sie als nicht schwierig bezeichnen.


    Ich kenne sehr oberflächliche Menschen, die in Kombination mit Gutmütigkeit keine schwierige Menschen sind.


    Definiere ich schwierig mit schlechten Eigenschaften wird es komplexer.


    Menschen mit schlechten Eigenschaften da tue ich mir schwer, wobei ich nach wie vor betone, es gibt sicher schwierige Menschen, die nicht böse Eigenschaften haben.


    Wenn ich den letzten Beitrag hier von Hingabe lese, definiert er oder sie schwierig mit herausfordernden Menschen, die keine guten Eigenschaften haben.


    Gehe ich von diesem Szenario aus, dann muss ich für mich zugeben, ich mag zumindest keine bösartig handelnden Menschen, das Warum die so handeln ist für mich nicht von Bedeutung, was vielleicht nicht von Weisheit spricht, aber so denke ich halt.


    Ich kenne in meinem persönlichen Umfeld Menschen, die seit vielen Jahren oder seitdem ich sie kenne überwiegend böse Handlungen setzen, da fehlt mir dann jedes Mitgefühl, weil sie schaden anderen und dieses Schaden hat eine negative Auswirkung auf die Betroffenen.


    Sie werden krank, physisch oder physisch oder Beides. Diese Form von schwierigen Menschen, mit denen habe ich kein Mitgefühl oder irgendein Verständnis. Und ja, sie werden Situationen erschaffen, wo sie gute Handlungen setzen, aber was habe ich davon oder die anderen die darunter leiden?


    Kurzum wenn die Definition schwierig böse ist, dann mag ich keine schwierige Menschen.

  • Hallo, liebe Hingabe , :)

    diesen Thread hatte ich schon fast vergessen.... :erleichtert: , danke für deinen Beitrag! _()_

    Ich kenne einen Menschen, der um Geld zu sparen bei meinem Empfinden nach Wichtigem ( für die Gesundheit ) der Kunden spart.

    Tja, leider trifft man immer wieder mal auf solche Zeitgenossen, wobei es schon wichtig wäre, zu eruieren, ob die Sparmaßnahmen jetzt zu konkreten gesundheitlichen Gefahren bei anderen Menschen/"Kunden" führen (könnten) - in diesem Fall müsste man ja etwas unternehmen... :?


    Ich war ratlos und auch irgendwie angespannt / wütend, weil ich das einfach nicht verstehen konnte, wie man so sein kann ( bei so etwas Wichtigem, meinen sparen zu müssen ).

    Das kann ich gut nachvollziehen, du hast dich wohl ein bisschen ohnmächtig gefühlt, weil du nicht direkt dagegen vorgehen konntest ("riskant für Broterwerb")?


    Deine Wut speiste sich wahrscheinlich auch aus dem Nicht-Verstehen-Können des Verhaltens, weil du offensichtlich andere (höhere) Vorstellungen von ethischem Verhalten verinnerlicht hast.

    Doch nun nach einer kurzen Weile Samatha, sehe ich wie es stimmt, was dieser Weisheitslehrer gesagt hat. Meine Aufmerksamkeit drehte sich nur noch um das Schlechte bei ihm.


    Und ich bekam auf einmal neue Anwtorten, wieso er so handelte. Es verursachte ein lockerer werden oder eher gesagt- Mitgefühl bei mir.

    Und nun frage ich mich, welche Sicht ist die Wahrheit oder ist real ?

    Sowohl die Sicht, dass dieser Mensch sich - mutmaßlich aus egoistischen Motiven (Gier/Geiz) - ethisch unkorrekt verhalten hat (indem er die Gesundheit Anderer gefährdet), als auch die Sicht, dass Mitgefühl angebracht ist, mag zutreffend sein.


    Es sind zwei verschiedene Blickwinkel auf ein und dieselbe Tatsache.

    Eine Haltung des Mitgefühls ist natürlich die bessere und heilsamere für alle Beteiligten (und eines Dharmapraktizierenden eher würdig), wobei diese keinesfalls ausschließt, aktiv zu werden, wenn faktisch Menschen geschädigt werden könnten.


    Ohne verurteilende Gefühle des Zornes, wirst du auch viel eher etwas beim Anderen erreichen, weil deine Ausstrahlung eine andere, positivere, sein wird, dein Gegenüber das spüren und sich ev. mehr öffnen und deinen "Hinweis" eher annehmen kann.


    (Falls du nichts erreichst, bist du definitiv an einen "schwierigen Menschen" geraten... ;) )

    Jetzt kommt die eigentliche Frage :

    Wenn man alles mit Mitgefühl sieht, erübrigen sich dann solche Begriffe wie geizig, gierig, selbstverliebt, arrogant usw ?

    Ja, das sind ja alles negative Zuschreibungen, Verurteilungen, welche die andere Person herabsetzen und einen selbst, zu einer Art Richter, aufwerten.


    Mit Mitgefühl sieht man durchaus die Fakten, fühlt jedoch die Beweggründe des Betreffenden (mit), versteht die Ursachen für dessen Gehabe und Handlungen und verurteilt ihn nicht (von oben herab) dafür.


    Das heißt selbstverständlich nicht, dass man die Tat(en) billigt, wenn sie unheilsam sind - im Gegenteil -, im Buddhismus weiß man ja, dass schlechte Taten, schlechtes Karma hervorrufen, also würden am Ende alle Involvierten leiden...


    Also ich merke, dass meine Wut weg ist, statt dessen habe ich Mitgefühl.

    :like: :D


    Und die Lösungen kommen. Neue Lösungen klopfen an ( beim Umgang mit schweren Situationen...

    Schön, dass du diese Erfahrung machen konntest/kannst.... :)




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Mit Mitgefühl sieht man durchaus die Fakten, fühlt jedoch die Beweggründe des Betreffenden (mit), versteht die Ursachen für dessen Gehabe und Handlungen und verurteilt ihn nicht (von oben herab) dafür.

    Gerade „dieses nicht von oben herab“ scheint mir ein wichtiger Punkt.. hier ist es manchmal so, dass der Grad von „heilig“ zu „scheinheilig“ schmal ist, und man sich immer wieder ehrlich prüfen muss….

  • Lieber Tim,

    ich danke dir für deine Antwort, weil es abgelenkt hatte von meinem Beitrag. Ich dachte hinterher ein wenig, ich sollte nicht meine Erfahrungen teilen, es ist ein sich wichtig machen- aber das muss es nicht immer sein. Also nur mal angemerkt, wieso ich Dir gestern dankbar war. Aber ich finde es auch gut, dass du erklärst, wieso du ( und das haben auch Andere und ich auch oft ) kein Mitgefühl mit bestimmten Menschen haben können. Es zeigt, wie man normalerweise mit "bösen" Menschen umgeht. Es ist nicht die weiseste dh, die für sich selbst und alle Anderen heilsamste Art.

    Ich kenne in meinem persönlichen Umfeld Menschen, die seit vielen Jahren oder seitdem ich sie kenne überwiegend böse Handlungen setzen, da fehlt mir dann jedes Mitgefühl, weil sie schaden anderen und dieses Schaden hat eine negative Auswirkung auf die Betroffenen.

    Darum machen ja manche Menschen Samatha ( Ruhemeditation ), weil mit der Zeit Mitgefühl entstehen kann. Und darum geht es ja in Buddhas Lehre den eigenen Geist entfalten, ihn ergründen, andere Menschen besser zu verstehen, statt mit Ablehnung geht man auf Augenhöhe nicht von oben herab an Menschen heran, das Wort böse gibt es dann nicht mehr.


    Wie die hochgeschätzte Anna Panna schrieb / es erklärte :

    Ja, das sind ja alles negative Zuschreibungen, Verurteilungen, welche die andere Person herabsetzen und einen selbst, zu einer Art Richter, aufwerten.



    Und, aber, das passt auch gut zu dem Faden " Ignoranz im Buddhismus " :

    Das heißt selbstverständlich nicht, dass man die Tat(en) billigt, wenn sie unheilsam sind - im Gegenteil -, im Buddhismus weiß man ja, dass schlechte Taten, schlechtes Karma hervorrufen, also würden am Ende alle Involvierten leiden...

    Sowohl die Sicht, dass dieser Mensch sich - mutmaßlich aus egoistischen Motiven (Gier/Geiz) - ethisch unkorrekt verhalten hat (indem er die Gesundheit Anderer gefährdet), als auch die Sicht, dass Mitgefühl angebracht ist, mag zutreffend sein.


    Es sind zwei verschiedene Blickwinkel auf ein und dieselbe Tatsache.

    Eine Haltung des Mitgefühls ist natürlich die bessere und heilsamere für alle Beteiligten (und eines Dharmapraktizierenden eher würdig), wobei diese keinesfalls ausschließt, aktiv zu werden, wenn faktisch Menschen geschädigt werden könnten.

    Ja, zwei verschiedene Blickwinkel auf ein und dieselbe Tatsache. Danke dir für die Erklärung. _()_


    Dann kann ich jetzt ruhig schlafen. Das Verstehen wollen ist gesättigt. :grinsen:  :oops:


    Wunderschönen Sonntag an alle. Möge bei allen der Stolz klein sein, die Gier, der Hass, also die Verblendung klein und eines Tages ausgeslöscht. Mehr gibt es zum Thema schwierige Menschen nicht zu sagen. :) Aber natürlich könnt ihr euch ja weiter hier austauschen.

    Anderen versuchen zu helfen, sich gegenseitig versuchen zu helfen, wenn einer verblendet ist, ist ja auch was wichtiges und heilsame Handlung. Oder wenn alle verblendet sind, so ist es eine heils ame Handlung wenn man sich versucht zu helfen. Wobei..... nicht in dem man Feindschaft säht, darum gibt es die Rechte Rede.


    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 6 times, last by Hingabe ().

  • Hingabe

    Menschen, die permanent und über Jahre böse Handlungen setzen und somit die Gesundheit anderer nicht nur gefährden sondern sie teils in Tod treiben, da habe ich kein Mitgefühl und ich kenne einige dieser Gruppe von Menschen. (Jahrelang in meiner Arbeit erlebt hautnah).


    Ich will auch nicht abstreiten, dass diese Menschen in ihren Familien gute Handlungen setzen, wobei sich hier wieder die Frage stellt, warum nur bei denen, die ihnen sehr nahe stehen.


    Ich habe Menschen kennengelernt, die durch ihre bewusst bösartigen Handlungen wirklich Menschen in schwere Krankheiten und Tod getrieben haben, das ist für mich unverzeihbar!


    Ein System, wie bei der Mafia, nur dass man die Menschen langsam tötet, den Vergleich habe ich bewusst gewählt, weil er passt.


    Natürlich habe ich Mitgefühl, aber nicht für aus meiner subjektiven Sicht bewusst gesteuerter Handlungen, die anderen schaden und diese Menschen verbindet meist, dass sie alle Geistesgifte parallel in sich tragen, also Gier, Hass, Unwissenheit.


    Wenn ich etwas am Christentum schätze ist, dass das Christentum glaube ich sehr wohl anerkennt, dass es das Böse gibt, andere Dinge in Bezug auf Verzeihung sehe ich anders. Darüber habe ich einmal geschrieben, als mir ein Freund erklärte, dass er großartig sei, dass Gott auch am Ende eines schlechten Lebens noch verzeiht, das sehe ich als Buddhist gänzlich anders. Selbstverantwortung.


    Meine Beobachtung ist, dass die Menschen, die sehr böse agiert haben, dass es sie häufig auch selbst traf, warum? Weil diese Bösartigkeit auch in ihnen negativen Stress und Ärger erzeugt und der macht krank. Man könnte es als Buddhist als Karma bezeichnen. Ich kenne viele böse Menschen, die es nicht mehr gibt, wobei ich nicht sage, dass dies eine Regel sei und jeder böse Mensch krank wird oder einen Schicksalsschlag hinnehmen muss im Laufe seines Lebens. Und auch nicht, dass ich daran Freude empfand, sondern für diese Menschen hatte ich auch eine Form des Mitgefühls, weil sie hatten Familien, Kinder, Freunde, wo sie vermutlich ganz anders wahrgenommen worden sind.


    Mitgefühl verbinde ich meist mit Dingen, wenn Menschen Leid erfahren, genauso wie die Mitfreude, ich gönne jedem Menschen, dass es ihm gut geht, auch wenn ich ihn nicht mag.

  • Hingabe  Tim99

    Wie es drei Empfindungen gibt, bei allen fühlenden Lebewesen: Wohl, Unwohl, weder wohl noch unwohl empfinden. Grundlegende Wahrheit. (anatta)


    Gibt es bei Lebewesen, die sich ihres Ich-bin sein bewusst sind: Mitfühlen, Ablehnend-fühlen, Nichts-fühlen. Ich-gegründete Wahrheit. (atta)


    Der Ichbewusste geht von seinem Empfinden als fühlendes Wesen aus, das weiß er aber nur selten. Weil er aufgrund seines Ich-bin-Seins die direkte Verbindung zu seinem Empfinden verblendet. Manchmal hat er diese direkte Verbindung und das nennt er „Bauchgefühl“.

    Dieses setzt er nur selten um, denn in den meisten Fällen widerspricht dieses reine Empfinden den Konditionierungen seines Ich-bin-Seins (Persönlichkeit).


    Im Nachhinein kommt manchmal die Erkenntnis: Warum habe ich nicht nach meinem Empfinden gehandelt?

    Die Antwort ist ganz einfach, ICH-BIN konnte nicht, weil es zerstört hätte. Menschen wählen meistens den Schrecken ohne Ende, anstatt das Ende mit Schrecken.

    Sie wollen, dass alles gut geht, wollen friedvoll sein, setzen sich so aber dem Willen des Gegenübers aus, den sie erst nach der Handlung zu spüren bekommen. Dann ist ein Weg beschritten, vor den das Empfinden des fühlenden Wesens gewahrt hat.

    Das heißt, dass der Mensch gegen sein Wohl, gegen sein Unwohl und auch gegen sein weder wohl noch unwohl handelt, aufgrund seiner konditionierten Prinzipien.


    Als fühlendes Wesen handeln wir immer situationsbedingt, als Menschen immer nach unseren geistigen, sozialen Konditionierungen.

    Darauf weist Buddhas Lehre: Nicht festhalten an Konditionierungen, aber auch nicht ihr Ergreifen verhindern, wenn es notwendig ist.


    Festhalten ist Ich-gegründete Wahrheit. (atta)

    Ergreifen ist Grundlegende Wahrheit. (anatta)

    Alle fühlenden Wesen würden aussterben, wenn sie nicht ergreifen, alle festhaltenden fühlenden Wesen leiden. Fühlende Wesen (Menschen), die nicht mehr leiden wollen, müssen ihr Festhalten erkennen und vernichten.


    (Das gilt auch für den Silberrücken, wenn er nicht einsieht, dass er nicht mehr ausreichend Kraft hat, um Silberrücken zu sein, ist das Risiko hoch, vom Aufsteigenden getötet zu werden.)

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv

  • Ja gut lieber Tim, deine Festtellung mag stimmen, es gibt solche Menschen. Nur, das Verurteilen allein bringt nicht mehr Glück und Freude in die Welt. Das Verändern einer Situation schon. Aber wenn wir jemanden mit Hass auf ihn / sie verändern wollen ( ihn dazu bewegen seine Entscheidung rückgängig zu machen zB ), führt es meist oder immer nicht zu einer Verbesserung für alle. Der Verurteilte fühlt sich schlecht.

    Ohne verurteilende Gefühle des Zornes, wirst du auch viel eher etwas beim Anderen erreichen,

    Das wäre ein Handeln zum Wohle aller. Der Verurteilte wird nicht verurteilt. Ihm geht es dann auch besser. Man erreicht den Anderen nicht mit einem Gefühl von Hass in sich, man erreicht nicht, dass dieser seine Handlung überdenkt. Er könnte dann wütend auf einen werden. Mehr nicht. Oder man unterdrückt jemand anderes, setzt seinen Willen durch, der andere würde sich aber dann unterdrückt fühlen, nicht verstanden fühlen. Das würde zu Leiden bei ihm/ihr führen und weiteren leidvollen Handlungen.

    Mitgefühl verbinde ich meist mit Dingen, wenn Menschen Leid erfahren, genauso wie die Mitfreude, ich gönne jedem Menschen, dass es ihm gut geht, auch wenn ich ihn nicht mag.

    Wenn jemand "böse " agiert so leidet er dabei auch. Manchmal scheint es von Außen nicht so, doch es ist meistens so. Oder wenn jemand gerne andere leiden sieht so macht er sich auch so ein Karma, was ihn auch leiden lassen wird. So oder so leidet jemand, wenn er unheilsam ist zu anderen. Er / sie ist es dann auch immer auch gleichzeitg zu sich, auch wenn er / sie es nicht merkt in dem Moment.

    Meine Beobachtung ist, dass die Menschen, die sehr böse agiert haben, dass es sie häufig auch selbst traf, warum? Weil diese Bösartigkeit auch in ihnen negativen Stress und Ärger erzeugt und der macht krank. Man könnte es als Buddhist als Karma bezeichnen.

    Ja. Das ist richtig beobachtet. Wenn es mich nicht betrifft oder es mir zu schwierig war irgendwo einzugreifen, so habe ich das so gesehen. Die Wirkungen der Handlungen die wir machen, die erziehen uns oft oder lassen uns lernen. Ich brauche nicht überall eingreifen dachte ich oft, weil die Menschen werden das bekommen, was sie verursacht haben ( ihre Taten haben eine Wirkung auf sie selbst auch ). Also da kann ich mich zurück lehnen. Aber wenn es mir möglich ist und ich mehr Mitgefühl habe, so kann ich helfen, ohne alles noch schlimmer zu machen, oder selbst in schwierige Situation dadurch zu kommen.


    Ich hoffe das hat dir geholfen. Viel Mitgefühl für sich selbst und Andere wünsche ich dir und mir und allen Anderen .

    Schönen Sonntag.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 4 times, last by Hingabe ().

  • Hingabe

    Manchmal oder meist habe ich sogar das Gefühl, dass diese Menschen, was sie sagen bzw. wie sie handeln gar nicht wahrnehmen, dass es schlecht für Andere ist.


    So gesehen, wenn es für sie normal ist, kann man es anders sehen, dann fällt der Vorwurf weg, dass sie es bewusst machen.


    Ich habe oft Menschen, die ich als nicht gut einschätzte gefragt, ob sie denn selbst glauben gut zu sein, keine/r hat mir jemals etwas anderes geantwortet als natürlich gut. Also was soll man da denken? Denn sie wissen nicht was sie tun? Scheinbar dann keine Absicht, wobei ich das Thema Gier an vorderster Front sehe.


    Ich habe diese Menschen gelernt zu akzeptieren, weil ich sie nicht ändern kann. Gut, finde ich es nicht, aber wenn ich klarer nachdenke, wie anfangs geschrieben die Selbstwahrnehmung scheint anders zu sein, also muss ich das mit der bewussten Bösartigkeit wohl überdenken, dass es die gibt.


    So genug, schönen Sonntag auch dir und den Anderen, liebe Grüße

  • Hallo, lieber Tim99 , :)

    Wer ist ein schwieriger Mensch?


    So einfach sie klingen mag, so komplex ist es eine Antwort zu finden oder für Einige einfach, ich weiß es nicht, ich habe nicht alle Beiträge gelesen, wäre etwas anstrengend.

    Meist sind in den Threads besonders die Anfangsbeiträge (ca. 1 - 40/50, das lässt sich eigentlich nicht so pauschal sagen) noch nah am Thema, sehr wertvoll und aufschlussreich, späterhin wird häufiger mal ins "offtopic" abgedriftet, aber prinzipiell kannst du überall auf - für dich hilfreiche - Kommentare stoßen

    (hier fand ich alle Posts sehr inspirierend und bereichernd.). _()_ :heart:


    Du selbst hattest ja bereits 25 Beiträge zum Thema verfasst (letztes Jahr i. August-September), die könntest du dir noch mal anschauen....

    (Einfach herunterscrollen und rechts unter "20 Benutzer haben hier geschrieben" auf deinen Namen klicken.)


    Ich verbinde mit dem Gegenteil einfache Menschen, wobei ist das das Gegenteil?


    Ist schwierig für dich auch kompliziert oder meinst du da ganz was Anderes?

    Unkomplizierte, "einfache" Menschen würde ich als anpassungsfähige, verträgliche und gutherzige/gutmütige Menschen definieren, die mit sich und der Welt (weitgehend) im Reinen und zufrieden sind.

    Die kommen immer und überall zurecht, sind oft sehr beliebt, werden aber leicht ausgenutzt...


    Aber das sind nur gewissermaßen die "Grundcharaktere", wir hatten ja, im Laufe des Threads, "erarbeitet", dass man möglichst Abstand davon nehmen sollte, den ganzen Menschen als "einfach" oder "schwierig" zu kategorisieren, es sollte nur um das jeweilig gezeigte Verhalten (die Ursachen dafür und den Umgang damit) gehen.

    Bin ich ein schwieriger Mensch? Selbstsicht eher nein, Fremdsicht definitiv ja.

    Interessant, dass du das so einschätzt, es bedeutet ja, dass du mit dir wohl im Reinen bist, aber, nach deinem Empfinden, - in den Augen Anderer - Eigenschaften aufweist, die dich (bzw. dein Verhalten) als "schwierig" erscheinen lassen...


    Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?


    Wenn Menschen gut handeln und ein gutes Leben führen für Andere würde ich sie als nicht schwierig bezeichnen.

    Hm.., ja und nein...

    Es soll beispielsweise auch "schwierige" Heilige (z.B. den hl. Franz Xaver) gegeben haben, nur die guten Taten/das gute Leben, für sich genommen, können also nicht das alleinige Kriterium für die Zuschreibung/Charakterisierung "schwierig" sein... :?


    Es mag "edle" Menschen" geben, die viel Gutes in der Welt bewirken, aber im häuslichen Umfeld, ihrer Familie gegenüber, ganz anders auftreten, sich dort "gehenlassen" und für Außenstehende kaum wiederzuerkennen wären.




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

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    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Ich habe diese Menschen gelernt zu akzeptieren, weil ich sie nicht ändern kann. Gut, finde ich es nicht, aber wenn ich klarer nachdenke, wie anfangs geschrieben die Selbstwahrnehmung scheint anders zu sein, also muss ich das mit der bewussten Bösartigkeit wohl überdenken, dass es die gibt.

    Naja, ich glaube nicht, dass du sie akzeptieren kannst so. Verdrängen also deine Gefühle unterdrücken ja. Ich kenne es. Aber wenn wir nicht verstehen, wieso so sie so handeln oder wir selbst, bleibt immer die Ablehnung in einem. Es hat auch mit Selbstmitgefühl zu tun.

    Ohne es für sich selbst zu haben, haben wir es auch nicht für alle anderen.


    Es ist auch egal, ob sie oder wir selbst bewusst anderen schaden oder unbwusst / nicht absichtlich.


    Auch wenn jemand das absichtlich macht, Wir verstehen durch Samatha besser, wieso jemand sich so verhalten hat / sich so verhält, Und gleichzeitig oder kurz danach können wir dann mitfühlen. Das Verurteilen geht nicht mehr, ist uns nicht mehr möglich. :)

    Das ist kein Vorgehen rein vom Verstand. Ohne Übung ist es schwer. Daher übe ich mich weiter im Erkennen, im Weiten des Geistes. So dass die Verblendung immer wieder abfällt. LG


    Aber das sind nur gewissermaßen die "Grundcharaktere", wir hatten ja, im Laufe des Threads, "erarbeitet", dass man möglichst Abstand davon nehmen sollte, den ganzen Menschen als "einfach" oder "schwierig" zu kategorisieren, es sollte nur um das jeweilig gezeigte Verhalten (die Ursachen dafür und den Umgang damit) gehen.

    :like:

    Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?

    Ja, wie kommt es nur dazu ? :grinsen: Selbsteinschätzung und wirkliches Verhalten oder Einstellung liegen ja oft weit auseinander. Wie schön, dass es solche LehrerInnen gab wie Ayya Khema. Sie sagte : "Wenn wir statt Mitgefühl für den Anderen ein Verhalten ablehnen, haben wir dieses Verhalten selbst".

    Und bei mir war das auch wieder so, es fiel mir nicht auf.

    nur die guten Taten/das gute Leben, für sich genommen, können also nicht das alleinige Kriterium für die Zuschreibung/Charakterisierung "schwierig" sein... :?

    Solche könnte man auch Scheinheilige nennen. Ich glaube ein geläuteter Mensch, ein ganz Befreiter der ist nie schwierig in den Augen anderer, aber ich kann mich auch täuschen.


    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 8 times, last by Hingabe ().

  • Hingabe

    Die Menschen, mit denen ich zu tun habe, das sind Menschen in meiner Arbeit, die von den Geistesgiften durchzogen sind. Und es ist schwer Akzeptanz walten zu lassen, andererseits kämpfe ich dagegen an, versuchen sie mir maximalen Schaden zuzufügen, bis zum Rauswurf und sei es nur was Erfundenes.


    So gesehen schramme ich hier an der toxischen Positivität vorbei, heißt Dinge nicht so zu sehen, wie sie wirklich sind sondern besser.


    Ich habe in Bezug auf das Thema keine Chance als Verdrängung, da gibt es nichts zu gewinnen und der Verlustpreis wäre meine Selbstbestimmtheit, da bin ich sicher, weil ich kämpfe nicht gegen einzelne Menschen, sondern ein System, das ist man chancenlos alleine.


    Anna Panna-Sati

    Da hast du mich ordentlich zum Nachdenken gebracht, als du geschrieben hast, ich hätte schon hier geschrieben und dazu noch ordentlich viel, ich werde es lesen, spannend, ob es inhaltlich sich deckt, aber es vergessen zu haben spricht wohl für meinen mentalen Zustand. Auch dass es so lange zurück schon ist, mein Gott ist das Leben kurz.


    Ich glaube nicht, dass ich schwierig bin und habe auch ein gewisses Wert(e)Gefühl. Aber andere Menschen sehen dies definitiv anders, sonst wäre ich nicht so isoliert, da bin und muss ich realistisch sein.


    Ich kannte freundliche Menschen, die immer in die Kirche gingen und zu Hause ihre Frauen und Kinder schlugen, wie passt das zusammen dachte ich mir. Was nehmen diese Menschen denn mit, hören sie nicht zu, was der Pastor da sagt?


    Gut, aber in Anbetracht dessen, was sonst so bei uns und in der Welt passiert, schweige ich lieber, vor allem, weil wir in einem zivilisierten Land leben und selbst hier ist es rein statistisch unglaublich, welche Verletzungen vor allem Frauen und Minderjährigen zugefügt werden. Sich das allein vorzustellen, was in Ländern wie Deutschland, USA oder andere hochentwickelten Ländern geschieht ist unvorstellbar.


    Der Fall "Epstein" wird alles andere als ein Einzelfall sein und wir denken immer solche Zustände gäbe es nur in nicht zivilisierten Ländern. Sind wir denn besser? Alles relativ oder?

  • interessante Frage.

    Ich glaub ich bin auch manchmal schwierig. Je nachdem auf welche Person ich treffe. Ayya Khema hat mal gesagt das Notsituationen zwischenmenschlicher Natur wertvoll sind um zu üben und zu wachsen.

    Ich habe eine Person in der Arbeit , ich weiß nicht genau warum aber diese Person ist sehr anstrengend. Ich merke bei mir oftmals körperliche Reaktionen wie Herzrasen Unsicherheit und Aggressionen. Vielleicht wäre es sinnvoll mit dieser Person an möglichen Widerständen zu arbeiten. Ich hab mir mittlerweile meine ganzen Homeoffice tage so gelegt das ich nicht mit dieser Person zusammen in einem Großraumbüro sitze . Ist das nun weise oder nicht. Keine Ahnung. Irgendetwas reizt mich aber auch wieder mich dieser Situation auszusetzen.


    Viele Grüße


    Kaiman

  • Irgendetwas reizt mich aber auch wieder mich dieser Situation auszusetzen.

    Kann ich nachvollziehen.

    Ein spiritueller Sparringspartner ?


    So mancher schwierige Kollege hat sich in einen angenehmen Zeitgenossen verwandelt, wenn ich ein paar Worte mit ihm gewechselt habe oder gar ein kurzes Gespräch mit ihm geführt habe, sei es auch nur über Banalitäten. Leider hält das (bei mir) nicht allzu lange vor und verlangt nach regelmässiger Wiederholung ...


    :cry:

  • Ich kann bei vielem auch nicht gelassen bleiben. Heute möchte ich mich auch mal beschweren.

    In meinem Wohnhaus wohnen zwei Mieter die echt anstrengend sind. Ach, falsches Thema. :grinsen:

    Dann woanders, jetzt bin ich richtig.

    Der eine hat mir meinen Briefkasten verbogen, und die anderen ( eine Familie ) hat mir gestern was geklaut, was ein Amazon- Mitarbeiter nicht hoch gebracht hat, sondern vor die zweite Eingangstüre gelegt hatte. Das hatte er schon mal, ich habe mich aber nicht beschwert. Da hatte ich es zum Glück rechtzeitig entdeckt.

    Es war dumm von mir, zu hoffen sie würden nächstes Mal hoch kommen. Angeblich hat er das Päckchen in den Briefkasten getan, nur das würde nicht duch passen. Habe schon bei Amazon angerufen. Wahrscheinlich bekomme ich den Preis erstattet.


    Nun habe ich den Bengel heute nach dem Einkaufen gesehen. Bisher hatte ich eine Mischung aus Ablehnung und Mitgefühl ihm gegenüber ( ja, das geht, also einen Tag dieses einen anderen Tag das andere ).


    Normalerweise kuckt er mich nicht an, aber heute hat er mich schon als ich vom Weiten in seine Richtung ging angekuckt mit einem frechen Grinsen. Das war schon sehr auffällig. Ich bin mir fast sicher, dass er das geklaut hat. Ich wollte ihn zuerst darauf ansprechen. Doch irgendwas in mir hat resigniert und gedacht " es hat doch eh keinen Sinn ". Aber das war falsch. Ich hätte etwa ssagen sollen. ZB "klaue keine Sachen". Oder einen frechen Spruch.


    Aber etwas in mir war zu unmutig oder zu hoffnungslos, dass es irgendetwas bringen würde.

    Natürlich hätte er es nicht zugegeben. Aber es würde ihn zum Nachdenken anrregen ( hätte es ).

    Auch wenn ich mir dann wohl einen frechen Spruch anhören hätte müssen.

    Aber nein, ich denke mal, er hätte etwas lieber ( also zum Vergleich wie er sonst reden würde, wenn ihn jemand für etwas zu Unrecht beschuldigt oder er etwas nicht so tragisches getan hätte ), geantwortet. Kleinlaut wahrscheinlich zurück gesagt " was willst du denn ? ".


    Ja, ich denke, dass, das heute kein Gleichmut bei mir war, sondern Resignation.



    Bei dem Anderen der meinen Briefkasten verbogen hat ( der ist schon seit mindestens 5 Jahren verbogen, aber ich habe keine Beweise dass er es war. ich denke heute dass er es war. Es hätte aber auch von dieser kriminellen Familie kommen können ), hatte ich schon öfter etwas gesagt, da er mir eine zeitlang auch andere Dinge angetan hatte ( auch wenn dieser Konflikt von mir anfing, ich kam jedoch nicht auf solche Ideen ).


    Meine Kinderwägen versteckt zB, böse Zettel geschrieben ( hatte mich mal über andere im Haus darauf über etwas beschwert und er hatte dann darunter etwas gemeines geschrieben ). Ich wusste Jahre nicht, wer das alles war, doch bei einem Gespräch vor ein paar Jahren, hat er es mal zugegeben ( dies war als Versöhnungsgespräch bzw Waffenstillstandgespräch gedacht, so wirklich hat es aber nichts gebracht, ich mochte ihn weiterhin nicht. Dieses Gespräch kam auch nur zustande, da ihn ein Freund mal zurecht wies ).


    Naja. So ist das. Natürlich würde mir Gleichmut helfen. Doch solange man Emotionen hat ( Ablehnung , Wut ), sollte man die, wenn es nötig und sinnvoll ist, raus lassen.


    Ok, bei dem Letzeren war es sehr sinnlos. Auf jedes Ansprechen auf sein Verhalten ( zB mich so böse anzukucken ) kamen nur Beleidungen. Also er hatte kein Unrechtsgefühl.

    Wahrscheinlich habe ich wegen dieser Erfahrung, auch heute keine Kraft mehr gehabt, etwa szu dem Jungen ( junger Mann ) zu sagen.


    Die Familie ist kriminell, also es ist kein bloßer Verdacht von mir.

    Dass er es war denke ich, weil ein paar Minuten ehe wohl der Amazon- Kurier das Päckchen hinlegte, er nach Hause kam und es mitgenommen hat ( hatte ihn zu der Uhrzeit im Treppenhaus gesehen, aber nur die Schuhe, da er schon weiter oben war, auf der Treppe ).


    Jetzt habe ich gar kein Mitgefühl mehr mit dem Jungen. Und der andere, mit dem sowieso nicht. Noch nie gehabt oder wenn dann nur mal für ein paar Minuten.


    Für mich ist der Junge jetzt unten durch. Ich weiß nicht, ob ich da noch Gleichmut oder Metta schaffe zu kriegen ihm gegenüber. Wozu ?


    Naja, ich muss auf mich wütend sein, da ich nichts gesagt habe zu ihm. Aber ich denke jetzt, ich muss mir das verzeihen. Erstmal mit mir Mitgefühl haben.


    Und nächstes Mal eben darauf bestehen, dass der Kurier hoch kommt oder nicht mehr bei Amazon bestellen, wäre auch eine Möglichkeit.


    Und : Ich lebe noch. Mir geht es ansonsten gut. Ich habe viele Gründe, um dankbar zu sein.


    In dem Sinne, es gibt keinen Grund für Groll und Trauer. :)


    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 3 times, last by Hingabe ().

  • Normalerweise kuckt er mich nicht an, aber heute hat er mich schon als ich vom Weiten in seine Richtung ging angekuckt mit einem frechen Grinsen. Das war schon sehr auffällig. Ich bin mir fast sicher, dass er das geklaut hat. Ich wollte ihn zuerst darauf ansprechen. Doch irgendwas in mir hat resigniert und gedacht " es hat doch eh keinen Sinn ". Aber das war falsch. Ich hätte etwa ssagen sollen. ZB "klaue keine Sachen". Oder einen frechen Spruch.

    Vielleicht hättest Du ihn fragen sollen, ob er Dein Päckchen gesehen hat, das du verloren hast, ob er es zufällig gefunden hat oder Dir helfen kann, es zu finden? Wenn man schon mit Groll auf die Mitmenschen zugeht, wird das Zusammenleben immer noch schwieriger.


    Bei uns leben auch unterschiedliche Menschen. Ein Verwirrter, der die Tauben füttert, ein 12- jähriger Bengel, der alles mögliche anstellt, ein notorischer Meckerer, der sich darüber beschwert, dass die Hunde seiner Nachbarin stinken. Au Mann!!!. Wenn ich diesen Menschen freundlich begegne, ändere ich vielleicht nicht ihr Verhalten, aber es bringt sie mir näher und hilft mir manchmal auch zu mehr Gleichmut.


    Viel Glück! Nanu

    :)

  • Dass er es war denke ich, weil ein paar Minuten ehe wohl der Amazon- Kurier das Päckchen hinlegte, er nach Hause kam und es mitgenommen hat ( hatte ihn zu der Uhrzeit im Treppenhaus gesehen,

    Nicht " ehe " sondern " danach " wollte ich schreiben.

    Wenn man schon mit Groll auf die Mitmenschen zugeht, wird das Zusammenleben immer noch schwieriger.

    Ja, das stimmt wohl. Aber bei manchen Menschen fällt es mir schwer. Manche kann man einfach nicht leiden ( lehnt sie ab). Aber ich übe mich darin, jeden mit Freundlichkeit zu begegnen.

    Au Mann!!!. Wenn ich diesen Menschen freundlich begegne, ändere ich vielleicht nicht ihr Verhalten, aber es bringt sie mir näher und hilft mir manchmal auch zu mehr Gleichmut.

    Ja, aber das muss echt sein, nicht vom Verstand, sondern vom Geist/ Herzen kommen, sonst macht man sich nur etwas vor oder verleugnet sich.


    Ich denke, dass mir das passiert ist, kann auch mein schlechtes Karma sein, die Wirkung. Ein Unschuldslamm bin ich auch nicht ( die Jahre gewesen, zwar nicht denen gegenüber ) gewesen. Wenn ich das so sehe, fällt es mir leichter, nicht wütend auf den zu sein wegen dem geklauten Päckchen. :) Oder, dass es weg ist. Man kriegt was man verdient. :) Bei dem Anderen war es wohl so, dass so wie man andere behandelt wird man zurück behandelt. Dennoch ich habe nie etwas von ihm versteckt und anderes, also der hat sich da viel unheilsamer verhalten.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

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    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


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    Edited once, last by Hingabe ().

  • Hallo, liebe Hingabe ,


    das ist eine vertrackte Situation, die du da geschildert hast.

    Bei Konflikten mit Nachbarn empfiehlt es sich ja immer, besonnen vorzugehen, weil die räumliche Nähe zwangsläufig dazu führt, dass man häufiger aufeinander trifft und sich nicht einfach aus dem Weg gehen kann (Letzteres wäre natürlich das Beste...).


    Meine Familie und ich hatten vor vielen Jahren auch mal Probleme mit einer übergriffigen Nachbarsfamilie.

    Der Vater, ein arbeitsloser LKW-Fahrer, der seinen Führerschein (und damit den Job) wegen Trunkenheit am Steuer verloren hatte und sich mit Gelegenheitsjobs durchschlug, war sichtbar und fühlbar ein schlechtes Vorbild für seine zwei Söhne, damals 11 J. und 16 J. jung.


    Wir waren, 2 Häuser weiter, neu zugezogen und wollten natürlich ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis pflegen, was anfangs auch gelang.


    Mit der Zeit wurde der 11- Jährige immer frecher, ließ beispielsweise seinen Hund in unseren Garten (auf der anderen Straßenseite) und dort sein Geschäft verrichten.

    In diesem Fall sagte ich gar nichts (hatte es durchs Fenster beobachtet), sondern schloss künftig das Gartentor ab, was dieses Problem erstmal beseitigte...


    Ich hatte mir vorgenommen, immer offen, freundlich und respektvoll auf die Leute zuzugehen, aber verbale und nonverbale "Grenzüberschreitungen" ruhig und sachlich anzusprechen und vernünftig zu klären.

    Manchmal brauchte es aber schlicht Humor und die Erkenntnis, dass ich (mit meiner Liebe zu Tieren und Natur) ein "gefundenes Fressen" abgab, als "grüne "Öko-Tussi" verlacht und nicht recht ernstgenommen zu werden.

    Obendrein stellte ich fest, dass Freundlichkeit manchmal als "Schwäche" gedeutet wird.... :shrug: :?




    Eines Tages gab es mächtig Zoff zwischen besagter Familie und einer anderen Nachbarin.

    Wenige Tage später, fand diese morgens ihr auf der Straße geparktes Auto schwer beschädigt vor - jemand hatte wohl Säure auf die Motorhaube gekippt und den Lack zerstört.....

    Aber das war nicht alles: Auch unser PKW hatte eine Ladung Säure abbekommen, wenn auch in geringerem Ausmaß, während der Wagen der Familie dagegen keinen Lackschaden aufwies - lediglich die Scheibenwischer waren umgebogen worden.


    Die Nachbarin und auch wir erstatteten Anzeige bei der Polizei, die "schwierigen Nachbarn" stellten sich bei der Vernehmung ebenfalls als "Opfer" irgendwelcher Chaoten" dar - immerhin waren ja ihre Scheibenwischer verbogen... (: :lol:

    Jeder wusste, dass sie hinter den Anschlägen steckten, aber zu beweisen war es nicht, die Ermittlungen wurden irgendwann eingestellt, frustrierend....



    Ich überlegte mir, wie ich mit meinem Ärger umgehen sollte (damals praktizierte ich noch nicht) und beschloss, dass die Verursacher nicht so einfach "davonkommen" sollten, sondern in irgendeiner Weise "Wiedergutmachung" zu leisten hätten...(mein Ego forderte sozusagen "Satisfaktion", denn täglich hatte ich diese "freche Bande" vor Augen..). :x :?


    Da der ältere Sohn zu dieser Zeit eine Lehre als (Auto-) Lackierer ;) absolvierte, fragte ich ihn, ob er nicht Lust hätte, sich etwas "Taschengeld" zu verdienen... 8) Er war interessiert. :grinsen:

    So kam es, dass er unser Auto reparierte, billiger als jede Werkstatt und obendrein den Schaden beseitigte, den sein Vater (möglicherweise zusammen mit seinen Söhnen) mutmaßlich verursacht hatte - am Ende waren alle zufrieden... :erleichtert:


    Ein anderes Mal ersuchte ich den Vater um "Hilfe", als ich mich -allein zu Hause- mit einer Riesenspinne :shock: (bin Arachnophobiker) konfrontiert sah und er beseitigte heldenhaft das "Untier", wofür ich ihm echt dankbar war und darüber hinaus entdeckte, dass er eigentlich gar kein schlechter Kerl war, bzw., er auch gute Seiten hatte... :)

    Bisher hatte ich eine Mischung aus Ablehnung und Mitgefühl ihm gegenüber ( ja, das geht, also einen Tag dieses einen anderen Tag das andere ).

    Ja, das kann ich nachvollziehen... ;)

    Ich wusste Jahre nicht, wer das alles war, doch bei einem Gespräch vor ein paar Jahren, hat er es mal zugegeben ( dies war als Versöhnungsgespräch bzw Waffenstillstandgespräch gedacht, so wirklich hat es aber nichts gebracht, ich mochte ihn weiterhin nicht. Dieses Gespräch kam auch nur zustande, da ihn ein Freund mal zurecht wies ).

    Ihr habt also schon länger (jahrelang) ein angespanntes Verhältnis? :? Das erschwert natürlich den Frieden, weil sich gegenseitige Vorurteile aufgebaut (und gefestigt) haben.

    Andererseits ist - unter günstigen Umständen - ein Neuanfang immer möglich, vor allem, wenn eine Seite (z.B. du, als Praktizierende) in sich Wohlwollen, Güte und Mitgefühl hochbringt und entsprechend ausstrahlt...

    Natürlich würde mir Gleichmut helfen. Doch solange man Emotionen hat ( Ablehnung , Wut ), sollte man die, wenn es nötig und sinnvoll ist, raus lassen.

    Ich wüsste -ehrlich gesagt- nicht, wann es sinnvoll sein sollte, Wut und Ablehnung rauszulassen, deine Emotionen sind ja, zunächst mal, DEIN Problem - so hart das klingen mag.

    Gerade, wenn Menschen sich so verhalten wie deine Nachbarn, leiden sie wohl selbst unter negativen Gefühlen wie Frust, Wut, Ablehnung - ein "Gegner" zum Abreagieren kommt denen gerade recht...


    Genau, eine gleichmütige Haltung wäre da am hilfreichsten, aber diese kann man halt nicht immer aufbringen... :shrug:

    Grenzen setzen ja, aber :

    Auf jedes Ansprechen auf sein Verhalten ( zB mich so böse anzukucken ) kamen nur Beleidungen. Also er hatte kein Unrechtsgefühl.

    "Böse Blicke" würde ich schlicht ignorieren oder (wenn du gut drauf sein solltest) ggf. entweder humorvoll kommentieren oder - mit echtem Mitgefühl - fragen, warum er so finster dreinschaut - du willst ihm schließlich nichts Böses...

    Jetzt habe ich gar kein Mitgefühl mehr mit dem Jungen. Und der andere, mit dem sowieso nicht. Noch nie gehabt oder wenn dann nur mal für ein paar Minuten.


    Für mich ist der Junge jetzt unten durch. Ich weiß nicht, ob ich da noch Gleichmut oder Metta schaffe zu kriegen ihm gegenüber. Wozu ?

    Für deinen inneren Frieden.

    Aber das wird vermutlich, aufgrund eurer längeren "Vorgeschichte" etwas dauern. Inzwischen würde ich die Jungs freundlich grüßen und ansonsten ignorieren, ihr Verhalten nicht persönlich nehmen.

    Naja, ich muss auf mich wütend sein, da ich nichts gesagt habe zu ihm. Aber ich denke jetzt, ich muss mir das verzeihen. Erstmal mit mir Mitgefühl haben.

    Genau, schenke dir erstmal selbst Metta/Karuna, dann wird es dir hoffentlich besser gehen.

    Ein Unschuldslamm bin ich auch nicht ( die Jahre gewesen, zwar nicht denen gegenüber ) gewesen. Wenn ich das so sehe, fällt es mir leichter, nicht wütend auf den zu sein wegen dem geklauten Päckchen. :)

    :like: :D Finde es immer wieder super, wie ehrlich du dich selbst reflektierst. :heart:

    Ich bin mir fast sicher, dass er das geklaut hat.

    Also GANZ sicher bist du dir nicht? Und hast noch nichts gesagt?


    In diesem Fall würde ich einfach mal dort klingeln und fragen, ob sie "netterweise" ;) ein Päckchen für dich "angenommen" hätten... 8)

    Vielleicht haben sie es ja noch "gebunkert" und geben es heraus?

    (Was dir die Gelegenheit geben würde, ehrlich dankbar zu sein und das zu zeigen...) :)



    Alles Gute für dich! :klee:  :heart: :sunny:



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

    Edited once, last by Anna Panna-Sati ().

  • In diesem Fall würde ich einfach mal dort klingeln und fragen, ob sie "netterweise" ;) ein Päckchen für dich "angenommen" hätten... 8)

    Vielleicht haben sie es ja noch "gebunkert" und geben es heraus?

    (Was dir die Gelegenheit geben würde, ehrlich dankbar zu sein und das zu zeigen...) :)

    Danke liebe Anna, das ist so lieb von dir, ich habe noch einen Grund zur Freude gehabt. Eben klingelte eine andere Nachbarin und meinte, sie hätte das Päckchen gerade unten im Vorflur gefunden. Sie haben es da wohl zurück gelegt ( die Anderen ). Es war geöffnet worden. Denke halt nicht, dass sie das mitgenommen hatte. Ich bin überrascht und dankbar. Möchte später noch etwas auf deine Gedanken, Ideen und die Erfahrungen, welche du geschildert hast eingehen. Mich hatte das auch aufgeregt gestern und vorgestern, weil ich darauf über eine Woche warten musste und da Vor- und Rücklichter für mein Fahrrad drin waren ( ich sie brauchte ).

    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


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  • Ja, aber das muss echt sein, nicht vom Verstand, sondern vom Geist/ Herzen kommen, sonst macht man sich nur etwas vor oder verleugnet sich.

    Manchmal darf auch der Verstand dem Herzen den Weg bereiten. Und dann ist es vielleicht gar nicht so falsch (auch wenn es sich noch so anfühlt und ich gut nachvollziehen kann, was Du meinst).

  • Obendrein stellte ich fest, dass Freundlichkeit manchmal als "Schwäche" gedeutet wird.... :shrug: :?

    Hatte ich auch schon oft das Gefühl.

    Ein anderes Mal ersuchte ich den Vater um "Hilfe", als ich mich -allein zu Hause- mit einer Riesenspinne :shock: (bin Arachnophobiker) konfrontiert sah und er beseitigte heldenhaft das "Untier", wofür ich ihm echt dankbar war und darüber hinaus entdeckte, dass er eigentlich gar kein schlechter Kerl war, bzw., er auch gute Seiten hatte... :)

    Wie kam es ? Da warst du nicht mehr wütend auf ihn. Ich weiß nicht, ob du mit ihm geredet hättest, wenn er solche Aktionen wie mit der Autobeschädigung immer wieder begangen hätte.

    Es kann sein, das jeder Mensch gute Seiten hat. Bei Manchen will ich sie nicht sehen, da ist der Wunsch nach Tunnelblick. Seltsam von mir.

    Ihr habt also schon länger (jahrelang) ein angespanntes Verhältnis? :? Das erschwert natürlich den Frieden, weil sich gegenseitige Vorurteile aufgebaut (und gefestigt) haben.

    Wir gehen uns aus dem Weg, außer mit wenigen Ausnahmen, wenn er meint wieder meinen Briefkasten verbiegen zu müssen ( der wurde mit den Jahren immer mehr rausgebogen und verbogen ). Eigentlich zum Lachen so ein Verhalten. Ich lasse ihn aber in Ruhe. Früher habe ich manchmal nen frechen Spruch ihm gegenüber gebracht, doch das war falsch von mir und schwach. Daraufhin hatte er mich, immer beleidigt.


    So ein Verhalten, wie seines, habe ich schon ein paar Male mitbekommen, auch bei Anderen, aber nicht mir gegenüber. Und tut mir leid, dass ich das nun schreibe, aber das scheint ein wenig mit der deutschen Mentalität zu tun zu haben.

    Mein Eindruck ist, dass wenn ein Deutscher ( ok, nicht alle sind so ) geärgert wurde, er es denjenigen doppelt und dreifach zurück antut. Und Manche hören nicht mehr auf damit.

    Das wird wohl schwer aufzuhören, wenn der andere / die andere sich provozieren lässt und wiederum zurück schlägt ( ich mache das nicht mehr, ich grüße ihn einfach nur nicht aber spreche ihn auch nicht mehr an, der macht mir auch Angst). Dann kommen solche Nachbarschaftsstreits bei raus, die Jahre gehen, die eingefahren sind.


    Wenn ich jemanden nicht mag, zeige ich es meistens nicht. Aber ich versuche auch nicht zu unehrlich freundlich zu sein, sondern neutral. Ich versuche solche auf Abstand zu halten- oft sie mich genauso. Sie grüßen mich erst gar nicht. Gut, dann muss sich sie auch nicht grüßen. Erleichterung.

    Andererseits ist - unter günstigen Umständen - ein Neuanfang immer möglich, vor allem, wenn eine Seite (z.B. du, als Praktizierende) in sich Wohlwollen, Güte und Mitgefühl hochbringt und entsprechend ausstrahlt...

    Da hast du recht. Ich habe das sogar fast mal geschafft. Ist eine Möglichkeit, da hast du recht.

    Ich wüsste -ehrlich gesagt- nicht, wann es sinnvoll sein sollte, Wut und Ablehnung rauszulassen, deine Emotionen sind ja, zunächst mal, DEIN Problem - so hart das klingen mag.

    Ich meinte wohl auch eher Grenzen zu setzen.

    "Böse Blicke" würde ich schlicht ignorieren oder (wenn du gut drauf sein solltest) ggf. entweder humorvoll kommentieren

    Hatte ich auch mal versucht bei dem, aber ok, es war eher ein Verspotten. Ist ja klar, dass er dann nicht freundlicher wurde.

    Genau, schenke dir erstmal selbst Metta/Karuna, dann wird es dir hoffentlich besser gehen.

    Da hast du recht. Danke dir für Deine Mühe und Zeit zum Antworten. Ich werde mich darin üben. :luftkuss:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 4 times, last by Hingabe ().

  • Hallo, liebe Hingabe :) ,

    herzlichen Dank für deine Antwort! _()_

    Ein anderes Mal ersuchte ich den Vater um "Hilfe", als ich mich -allein zu Hause- mit einer Riesenspinne :shock: (bin Arachnophobiker) konfrontiert sah und er beseitigte heldenhaft das "Untier", wofür ich ihm echt dankbar war und darüber hinaus entdeckte, dass er eigentlich gar kein schlechter Kerl war, bzw., er auch gute Seiten hatte... :)

    Wie kam es ? Da warst du nicht mehr wütend auf ihn. Ich weiß nicht, ob du mit ihm geredet hättest, wenn er solche Aktionen wie mit der Autobeschädigung immer wieder begangen hätte.

    In diesem (Angst-) Moment wäre mir fast jeder mögliche Helfer recht gewesen, der mich von dem "Untier" befreien hätte können. :erleichtert:

    Ich war ja vor die Haustüre geflüchtet und er stand zufällig auf der Straße - da habe ich nicht lange nachgedacht, sondern gefragt, ob er mir helfen wolle, wodurch dann offenbar der Kavalier in ihm zum Vorschein kam. :angel:

    (Natürlich lachte er mich auch aus und genoss es sichtlich, den "Retter" spielen zu können... :D )



    Ich bin sicher, dass in jedem Menschen Gutes steckt (der Buddha spricht ja auch von den 3 heilsamen Wurzeln - "mula"):

    Gierlosigkeit/Freigebigkeit, Hasslosigkeit/Liebe und Unverblendung/Weisheit/Klugheit).


    Die Fähigkeit, Empathie zu empfinden und eine grundsätzliche Hilfsbereitschaft bei "Notfällen", die "geweckt" werden kann, schlummern in nahezu jedem Menschen (außer schwerkranken Psychopathen usw.), ebenso das Potenzial, Liebe und Mitgefühl zu entwickeln.


    (Leider wird es nicht immer ausgeschöpft...)


    Mir hat es sehr im Umgang mit "schwierigen Menschen" geholfen, sie als

    Menschen mit "schwierigen Verhaltensweisen" (denen vielerlei Ursachen und Bedingungen zugrundeliegen können)

    zu sehen, dadurch konnte/kann ich (oft, leider nicht immer... ;)) mitfühlendes Verständnis entwickeln und aufkommender Ärger wurde/wird gedämpft und verkürzt...


    Es kann sein, das jeder Mensch gute Seiten hat. Bei Manchen will ich sie nicht sehen, da ist der Wunsch nach Tunnelblick.

    Das ist eine interessante Beobachtung, von der es sich bestimmt lohnen würde, sie zu untersuchen...


    Möglicherweise steckt ein (instinktiver) Selbstschutz dahinter, deine Intuition warnt dich gewissermaßen vor allzu großer Nähe zu manchen Menschen, die dich vielleicht ärgern/verletzen könnten? :?


    Der Buddha "warnte" ja auch schon, im Dhammapada, vor dem Umgang mit "Toren"

    (= törichte, dumme, freche, aggressive, unbelehrbare, unvernünftige,.... Menschen):


    Quote

    207

    Verkehr mit Toren schafft dir Kummer allerwegen;

    Die Toren sind wie Feinde im Verkehr; dagegen

    Sollst du mit Weisen wie mit Freunden Umgang pflegen.


    https://www.palikanon.com/khuddaka/dhp/dhp3.htm


    Alles Gute für dich! :sunny: :heart: :taube:



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Hallo danke liebe Anna wieder mal für deine hilfreiche Antwort ( als Ganzes ).

    Die Fähigkeit, Empathie zu empfinden und eine grundsätzliche Hilfsbereitschaft bei "Notfällen", die "geweckt" werden kann, schlummern in nahezu jedem Menschen (außer schwerkranken Psychopathen usw.), ebenso das Potenzial, Liebe und Mitgefühl zu entwickeln.

    Mein Verstand sagt mir, dass es so ist. Etwas in mir möchte aber lieber glauben, dass es da keine Ausnahmen gibt, dass jeder Mitgefühl empfinden kann.


    Wegen dem einen der mit mir in einem Haus wohnt, also bei ihm dachte ich und denke es immer noch manchmal, dass er zu denen gehört, die das nicht können. Naja, könnte aber auch auf mich zutreffen ( bei bestimmten Menschen ).


    Aber meistens denke ich nicht an ihn, nur wenn es hier mal lauter wird, dann ja. Dann achte ich darauf lieber nicht zu laut zu sein. (Um bestimmte Uhrzeiten ). Ok, da sollte man immer drauf achten. Aber bei mir war und ist das manchmal schon übertrieben.


    Auf der anderen Seite, sollte ich das nicht tun ( zu viel Rücksicht auf ihn zu nehmen ), denn er hatte bereits einen Denkzettel erhalten von einem guten Freund. Dennoch fühlte ich mich danach nicht sicher.


    Solange ich kein Vertrauen habe, dass er nicht zu denen gehört, die keine Empathie haben können, werde ich ein wenig vorsichtig bleiben.


    Er ist so jemand der statt zu reden, also hier klingelt falls wir mal zu laut wurden, lieber dafür etwas von meinem Eigentum zerstört hatte an nächsten Tag. Und auch anderes traue ich ihm zu ( dass er mir auch körperlich schaden würde, wenn es zu viel wird, da er so voll Hass ist auf mich ). Aber ich lebe nicht den ganzen Tag in Angst, ich bin nur etwas vorsichtig.


    Ich habe hier eben was verbessert, weil ich es erst so gelesen habe, dass es Menschen gibt, die die drei heilsamen Wurzeln nicht haben. Doch so hattest du es nicht geschrieben. Mitgefühl empfinden oder helfen wollen in Notfällen, so schriebst du ja- darauf bezog sich das.


    Also die drei heilsamen Wurzeln haben auch Psychopathen. :)

    Möglicherweise steckt ein (instinktiver) Selbstschutz dahinter, deine Intuition warnt dich gewissermaßen vor allzu großer Nähe zu manchen Menschen, die dich vielleicht ärgern/verletzen könnten? :?

    Genau.

    Der Buddha "warnte" ja auch schon, im Dhammapada, vor dem Umgang mit "Toren"

    (= törichte, dumme, freche, aggressive, unbelehrbare, unvernünftige,.... Menschen):

    :grinsen: :D Das ist witzig. Er hat schon recht. Aber oft ist man selbst genauso ein Tor. Das gilt es einzusehen / zu erkennen. Nur wenn man es selbst nicht ist oder nicht mehr so stark, dann sollte man nicht all zu viel mit Toren, zusammen Zeit verbringen. Das stimmt. Vorher kann aber auch nicht schaden.


    Danke übrigens für das Verlinken dieser Seite mit den Versen. :herzblick: Sie gefallen mir. Ich möchte sie mir bald ausdrucken und aufhängen.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 6 times, last by Hingabe ().

  • Ich wollte neue Erkenntnisse über mich mit euch teilen. :grinsen:


    Mein Verstand sagt mir, dass es so ist. Etwas in mir möchte aber lieber glauben, dass es da keine Ausnahmen gibt, dass jeder Mitgefühl empfinden kann.

    Also, ich habe etwas übertrieben, bei dem Nachbarn scheint es schon so, dass er auch Mitgefühl aufbringen kann. Doch tatsächlich habe ich manchmal gedacht, das er dies nicht kann. Bei ihm wechselt meine Ansicht ständig.

    Wegen dem einen der mit mir in einem Haus wohnt, also bei ihm dachte ich und denke es immer noch manchmal, dass er zu denen gehört, die das nicht können. Naja, könnte aber auch auf mich zutreffen ( bei bestimmten Menschen ).

    Mir ist aber heute aufgefallen, dass es mir klar ist, dass jeder Mensch die drei guten Wurzeln in sich trägt. Dennoch neige ich dazu in fast jeden fremden Menschen eine Gefahr für mich zu sehen. Das ist mir heute aufgefallen. Denn, das alle die drei heilsamen Wurzeln in sich tragen, heißt ja eben nicht, dass sie diese momentan auch ausleben. Ich habe das Gefühl ist mir heute aber erst aufgefallen, dass 80 % der Menschen mehr unheilsam handeln sich selbst und anderen gegenüber. Denn sie wissen nichts von Geist- Entfaltung von den Sila oder der rechten Anstrengung ( sich in heilsamen Handeln zu üben ).

    Wie seht ihr das ? Da liege ich doch nicht so falsch, oder ? Und darum sehe ich in fast jedem fremden Menschen zunächst eine Gefahr für mich.


    Möglicherweise steckt ein (instinktiver) Selbstschutz dahinter, deine Intuition warnt dich gewissermaßen vor allzu großer Nähe zu manchen Menschen, die dich vielleicht ärgern/verletzen könnten? :?

    Und darum zeige ich mich dann nicht so wie ich bin. Bin distanziert, ich grüße zB nur an manchen Tagen jeden der mir begegnet, oder sehe an solchen Tagen zuerst die guten Seiten an fremden Menschen. Doch so geht es wohl fast allen die nicht die Geistes- Entfaltung praktizieren. Jeder Mensch der das nicht macht, ist doch misstrauisch gegenüber Fremden und verstellt sich / ist vorsichtig.


    Und wenn man dies praktiziert und ein offeneres Herz hat ( aber noch kein Arhat ist ), heißt es dennoch nicht, dass man jedem vertrauen sollte.


    Wenn ich länger nicht die Sammlung praktiziert habe, sehe ich mehr die Schattenseiten in Anderen, als die Guten. Aber das ist ja auch die Realität, dass die meisten eher die Schattenseiten raus lassen, ausleben. Oder sind sie in dem Moment nur meine Spiegel/ Ebenbilder? Man sieht nur das, was man selbst noch in sich hat. Oder ist die Realität doch, das 80 % mehr die unheilsamen Verhaltensarten ausleben ?

    Na gut, das ist wohl zu pauschal ( denn es kann ja auch von Tag zu Tag unterschiedlich sein bei Jedem ) und die Zahl 80% ist doch zu hoch gegriffen. :grinsen: Oder auch nicht. Es war ja so gemeint, das 80 % der Menschen jeden Tag eher die unheilsamen Verhalten ausleben. Das schließt nicht aus, dass Manche es an manchen Tagen weniger ausleben, sondern mehr von den guten Eigenschaften in sich.


    Ich sollte mich darin üben, bei dem Nachbarn nicht nur die schlechte Seite zu sehen.

    Das schadet mir mehr als es mir hilft. Und, ich muss sagen, es fühlt sich mittlerweile ab und zu sogar schon so an, als ob diese Fede, die wir hatten, sich erledigt hat, es vorbei ist. Das da sozusagen Gras drüber gewachsen ist. Er mich inzischen neutral sieht, nicht mehr als Feind. :)

    Und ich ihn auch nicht. Er scheint kein Interesse mehr daran zu haben, mir zu schaden, oder regt sich nicht mehr auf, wenn wir mal lauter sind. Das Gefühl hatte ich gestern.

    Also ich hoffe es, dass ich das länger so sehen kann oder daran glauben oder darin vertrauen kann, dass er keine Gefahr mehr für mich ist. Situationen können sich ja mit der Zeit ändern. Die Zeit heilt Wunden. Es so zu sehen ( dass er keine Gefahr ist für mich und ihm dadurch nicht mehr alles mögliche zuzutrauen ), da hilft mir auch die Sammlung, also mehr Sammlung praktizieren heißt es für mich. Oder falls er doch weiter so denkt oder mir schaden will, ändert es dennoch meine Sicht auf ihn, statt Ablehnung oder Hass kann ich dann mit Glück Mitgefühl mit ihm aufbringen. Aber ich selbst würde ja keinen Hass mehr ihm gegenüber empfinden und dadurch würde er sich auch mir gegenüber friedlicher verhalten. :)


    Liebe Grüße :klee:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


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