"Schwierige Menschen"....

  • Hallo, lieber Tim99 ,

    versuche mal, auf deine Fragen Antworten/Denkanstöße (aus meiner Perspektive) zu finden, vielleicht kannst du etwas damit anfangen... :)


    Wenn ich nachdenke ging und geht es nicht nur in meinem Leben meist um die Anderen.

    Das Bedenkenswerte ist, dass es dabei immer auch um DICH geht - das kann sehr anstrengend sein...

    Blöd für mich ist, dass sobald ich mit anderen Menschen konfrontiert bin geradezu mit den "Anderen" überschüttet werde. Egal, mit wem ich spreche, jeder "beschwert" sich über den Anderen oder das Andere.

    Anscheinend sehen dich andere Menschen als "vertrauenswürdig" an und meinen, dass man sich gut bei dir "ausheulen" kann?

    Nach meinem Empfinden fühlst du dich überfordert, so etwas darf man ruhig auch mal den "Anderen" sagen (Stichwort: Grenzen setzen!)

    Wie soll man sich da abgrenzen.

    Indem man "Stopp!" meint und sagt/zum Ausdruck bringt.

    (Und innerlich: Sich nicht so stark mit den Anderen identifizieren.)


    wie blockt man es ab nicht ins Negative dabei zu kommen, da ich ausschließlich mit solchen Themen konfrontiert werde. Ich finde das sehr schwer, weil ich kann nicht Nichts antworten.

    Ja, das ist wirklich eine heikle Angelegenheit, wenn man etwas antworten muss, schwer zu lösen.... :?

    Nichts persönlich nehmen, nicht "mitärgern", ganz auf der sachlichen Ebene argumentieren, ohne sich hineinziehen zu lassen, aber dennoch Empathie zu zeigen, ist wahrlich nicht einfach...

    ich möchte nicht permanent das Leben anderer Leben müssen sondern meines und das geht meiner Ansicht nach nur, wenn ich keinerlei Kontakte hätte.

    Von "zuviel" in "keinerlei" Kontakte umzuschwenken, ist vielleicht ein bisschen krass - für dich selbst, wie die "Anderen". (Manchmal könnte es aber auch die Anderen zum Nachdenken bewegen...).

    Mein Vater, der von Beruf Lehrer war, zog sich immer wieder mal zurück von der Familie (vor allem nachmittags, nach einem stressigen Vormittag in der Schule), er brauchte diese Auszeit, um zu "funktionieren", denn: "Menschen strengen mich an."

    Nach ein paar Stunden im Wald kehrte er meist erfrischt und erholt zurück....


    Vielleicht brauchst du auch mal einen längeren "Ausstieg", z.B. in einem (buddhist.?) Kloster?


    Alles Gute!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

    Edited once, last by Anna Panna-Sati ().

  • Dieses "ich komme mit anderen in Kontakt und das mag ich nicht" sind ja im Endeffekt nur Szenarien und Gedanken die in deinem Kopf abspielen. Die Zen Methode wäre ja gerade sowas loszulassen. Das bedeutet natürlich auch, von seinen eigenen Wünschen und Erwartungshaltungen loszulassen, dass muss man wollen. Willst du das überhaupt?

  • Sehe ich einen aggressiven, streitsüchtigen Menschen zB in der U- Bahn oder mir auf der Straße entgegen kommen, bin ich es dann immer auch selbst ?

    Selbst, wenn du gerade auch in so einer Stimmung wärst (und diese "ausstrahlst"), es gibt m.E. auch noch so etwas wie Zufall...

    mukti hat in irgendeinem Thread mal geschildert, wie er - nachts allein - mehreren aggressiven Männern begegnete und in dieser gefährlichen Lage beschloss, den "Anführer" mit einer Haltung von tiefem Mitgefühl und Frieden anzusehen. Tatsächlich wurde ihm kein Haar gekrümmt.... :erleichtert:

    (Vielleicht kann ER dir noch mehr dazu sagen?)

    Schön daran erinnert zu werden, leider ist mir diese wünschenswerte Haltung bis heute nicht gerade ununterbrochen gegenwärtig.

    Bei der Begegnung damals hatte ich irgendwie diesen klaren Geisteszustand, da standen diese sehr aggressiven Männer auf dem Gehsteig und ich bin ohne Zögern auf sie zugegangen. Es war finster, weit und breit sonst niemand zu sehen. Der stramme "Anführer" vertrat mir mit offensichtlicher Gewaltbereitschaft den Weg und ich habe ihn mit aller Liebe angesehen die ich aufbringen konnte, möglichst durch seinen momentanen Geisteszustand hindurch, um ihn im Innersten zu erreichen. Dabei habe ich mich ihm vollkommen ausgeliefert, schutzlos, ohne Gegenwehr und ohne Angst. Da bezwang er sich, trat mit grimmigem Gesichtsausdruck zur Seite und alle ließen mich weitergehen. Dabei und auch noch in meiner Hörweite ist kein Wort gefallen, ich hatte mein Schritttempo nicht verändert und mich nachher nicht umgesehen.


    Was soll man sagen, ich war erstaunt dass es eine solche Wirkung haben kann wenn man versucht sein Ego mal für einen Moment weitgehend aufzugeben um sich vom Vertrauen in die innere Einigkeit der Wesen tragen zu lassen, die hinter der Verblendung liegt.


    Mensch klingt das schon wieder theatralisch, aber ich weiß nicht wie ich's besser treffen könnte.

  • Fehlverhalten bleibt jedoch Fehlverhalten, davor sollte man sich und Andere schützen - im Endeffekt schadet der "Aggressor" ja auch sich selbst.....

    Ja, also das richtig einschätzen wäre schon wichtig, finde ich auch. Es sich nicht gut reden, oder jeden der sich schadend anderen gegenüber verhält, rein waschen, das auszublenden. Dennoch kann man Mitgefühl aufbringen. Aus Mitgefühl zB Grenzen setzen. In den Fällen welche ich beschrieben habe, war das aber eher so, dass ich den Menschen besänftigt habe ( wahrscheinlich wie Mukti durch Mitgefühl aufbringen ), ihm gesagt so und so das solltest du nicht tun, habe ich aber nicht.

    In dem Moment war dieser Mensch aber besänftigt, er hatte keinen so starken Drang mehr mit anderen Streit zu suchen. Er fühlte sich wahrgenommen und mal nicht abgelehnt. Daran könnte das gelegen haben.

    Aber sein Verhalten habe ich nicht angesprochen, kritisiert, so dass er es mit Pech bald darauf wieder gemacht hat. Muss aber nicht so sein.


    Du meinst, dass man es auch klar sagen muss in manchen Situationen, oder Grenzen setzen in dem man zB sagt : " Du darfst deinen Zorn nicht an anderen / an Unschuldigen raus lassen. "


    In manchen Situationen sollte man das aber lieber bleiben lassen.

    Wir haben ja alle die 3 unheilsamen und die 3 heilsamen Wurzeln, insofern nimmt man im Anderen wahr, was man auch selbst in sich trägt (aber nicht zwangläufig auch auslebt!).

    Denke auch das als Extrembeispiel, ein Kind das oft von den Eltern geschlagen wurde, das muss ja diese Eigenschaften nicht selbst ausgelebt haben. Ich weiß nicht, ob wir auch immer die selben ( Charakter ) Eigenschaften haben müssen, um sie bei anderen zu erkennen. Schwierig.


    Also ich meine später, wenn so etwas erlebt wurde und ein Mensch bei anderen mehr das Unheilsame sieht als das Heilsame. ( Weil es wie du schriebst auch etwas mit Überlebensstrategie zu tun hat ). Wenn jemand Traumata hat und dadurch eher das Unheilsame an anderen sieht , muss es nicht heißen, er hat die Eigenschaften alle selbst.


    Darum macht deine Erklärung Sinn und kann eine Lösung sein : wir können sie erkennen, weil wir alle die sechs Wurzeln haben. Aber es heißt nicht, dass wir sie ausleben.

    Selbst, wenn du gerade auch in so einer Stimmung wärst (und diese "ausstrahlst"), es gibt m.E. auch noch so etwas wie Zufall...

    Ja, denke ich auch.

    Dafür wird es wie du sagst keine Lösung geben, aber wie blockt man es ab nicht ins Negative dabei zu kommen, da ich ausschließlich mit solchen Themen konfrontiert werde.

    Dazu finde ich einige Sätze von Anna- Panna sehr hilfreich :


    Das Wunderbare an der buddhistischen Praxis besteht unter anderem darin, dass im Laufe der Zeit, negative Gefühle wie Ärger und Hass immer mehr abnehmen und sich dafür zunehmend Mitgefühl, Metta, Verständnis, und Akzeptanz entwickeln.

    Dadurch wird man selbst glücklicher, aber auch diejenigen, mit denen man in Kontakt kommt.


    Ich finde das sehr schwer, weil ich kann nicht Nichts antworten.

    Ich kenne das zu gut. In so eine Beklemmung kommen wir aber erst dadurch, dass wir die Gedanken oder Worte die andere aussprechen bewertet haben. Wir mochten sie nicht.

    Dadurch entstand eine Beklemmung im Herzen. Also die Kunst ist, zuzuhören ohne dabei die Worte abzulehnen. Das kannst du lernen durch die meditativen Zustände. Es wird dein Herz weiter, du bewertest dadurch nicht mehr jedes Wort was andere aussprechen. Du wirst lernen hinter die Worte zu sehen. Durch die Worte durch. Oder du wirst achtsamer und siehst wie dein Geist bewertet und wie daraufhin das entsprechende Gefühl folgt. Du kannst dadurch lernen immer mehr die Gedanken zu ersetzen mit heilsamen Gedanken.

    Alleine komme ich gut zurecht, aber sobald ich Menschen treffe komme ich zwangsläufig meist mit Themen in Kontakt, die nicht sachlich und neutral sind.

    Siehst du, da ist eine Bewertung drin. ;)

    , aber ich kann ja andere nicht umerziehen.

    Ja, das ist sehr schwer. Es gibt verschiedene Arten sich aus schwierigen Situationen zu befreien. Beim Dharma-Weg würde es oft etwas mehr Zeit kosten ( wir müssten erst lernen unseren Geist zu zähmen, und das Herz ). Beim westlichen Weg oder psychologischen Weg wäre es wenn man seinen Mut zusammenfasst und den anderen ihre Grenzen zeigt. Angenommen du würdest immer in unheilsame Themen versucht werden reinzuziehen, es wird von dir erwartet, dass du dazu etwas sagst und immer zustimmst. Aber wie du siehst wäre auf diesem Weg immer eine Bewertung mit drin. ( Deren Worte sind unheilsam ).


    Aber beide Wege sind eine Form von Herzensgüte zu uns selbst und anderen. Weil wir zu uns selbst stehen und uns ( unsere Gefühle ) nicht verleugnen. Ok, das für andere weiß ich nicht, ob auch immer. Gibt es auch Menschen, die wehren sich schneller oder fällt das einfacher aber sie verletzen die anderen auch gerne dabei ? Also wollen in dem Moment keinen Frieden mit dem anderen.

    Das gibt es auch, oder ? Ahja kenne ich ja von meinen heftigen verbalen Auseinandertzungen mit einem anderen Menschen.


    das Gute, Positive, Glück, Zufriedenheit das gilt es sich zu erarbeiten.

    Ja, das sehe ich auch so. Manchmal braucht es einiges an Mut um seine Grenzen bei anderen zu ziehen. Ein anderer Weg wäre, sich in Meditation zu üben. Aber manche sagen, dass es dazu auch ein wenig Mut braucht ( Mut um sich los zu lassen ). Auf der anderen Seite kann durch die Meditation auch der nötige Mut entstehen, welcher immer heilsam ausgerichtet sein sollte. Also um eine Situation für alle Beteiligten zum Guten zu wenden. Klarheit rein zu bringen.

    Nach meinem Empfinden fühlst du dich überfordert, so etwas darf man ruhig auch mal den "Anderen" sagen (Stichwort: Grenzen setzen!)

    Ja. Aber manche haben mit so etwas Schwierigkeiten- die meisten würde ich sagen. Diesen Mut muss man erst zusammen kriegen. :) Das Leben in Trennung ist nicht leicht.

    Indem man "Stopp!" meint und sagt/zum Ausdruck bringt.


    (Und innerlich: Sich nicht so stark mit den Anderen identifizieren.)

    Ja. Es braucht aber Mut. Jemand kann es aber langsam lernen, so von heute auf morgen wird das wohl in der Regel nichts. Kleine Versuche starten und diese immer mehr ausweiten.

    Wobei es in manchen Situationen halt sofort viel Mut braucht. Ich wünsche es jedem, dass er sich aus unheilsamen Situationen für sich und andere zu befreien schafft. :) :luftkuss:



    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Edited 2 times, last by Hingabe ().

  • Hallo Anna,

    Hallo Hingabe,


    Ich empfinde Euch als sehr empathische Menschen, wobei es kann die Art und Weise sein, wie ihr schreibt. Ihr versucht zu verstehen und urteilt nicht.


    Das Thema also nicht des ganzen Threats, aber diesen Teil, der ist für mich hoch interessant.


    Andere im Forum sehen es möglicherweise als nicht mal ein Thema, weil sie das Problem nicht sehen oder doch? Bin ich das Problem?


    Ich bin mir nicht sicher, sonst würde ich hier nicht um Rat fragen.


    Aber zu meiner Antwort: Nein, ich finde nicht, dass es immer nur um mich geht. Ich werde angerufen und mit Problemen anderer konfrontiert, ich habe vor einem Anruf kein Problem.


    Mein Mitgefühl allen die im Dienstleistungsbereich arbeiten, denen geht es ähnlich.


    Ich fühle mich sehr überfordert, das interessiert Niemand, ich habe keine Ansprechpartner, die mir helfen, obwohl es ihre Pflicht wäre (Fürsorgepflicht), ich bin nur ein kleines Rädchen.


    Andere Menschen merken, dass ich zuhören kann und sie verstehe. Wobei ich so ehrlich bin zu sagen, ich kann oft nicht helfen, denn ich kann mir selbst nicht helfen.


    Eine häufige Frage ist, wer kann denn helfen? Dann sage ich Gott oder sie selbst.


    Abgrenzen geht nicht, ich bin die Person von der erwartet wird, dass ich Lösungen biete, das ist mein Job.


    Wenn „Andere“ sich mir anvertrauen, dass sie Hilfe brauchen und ich keine Lösung habe, ist das bitter.


    Einige dieser Menschen sind nach einer gewissen Zeit sehr krank geworden, das nehme ich sehr persönlich, weil nicht ich habe sie krank gemacht, sondern sie wurden krank gemacht.


    Zitat

    Nichts persönlich nehmen, nicht "mit ärgern", ganz auf der sachlichen Ebene argumentieren, ohne sich hineinziehen zu lassen, aber dennoch Empathie zu zeigen, ist wahrlich nicht einfach...“



    Wie kann ich argumentieren, wenn ich weiß, dass der andere im Recht ist?


    Positiv sehe ich, dass mich diese Menschen mögen und dankbar sind, und sie vertrauen mir.


    Was in der Arbeit gilt, gilt auch für das Private bei mir. Ich möchte privat vermeiden es mit toxischen Menschen zu tun zu haben. Das ist die einzige Freiheit, die blieb.


    Dein Vater war ein weiser Mann, er konnte damit umgehen, sein Beruf war schwer.


    @Ripga


    Meditation bringt immer Ruhe in unser Herz, aber die Relation Zeit zum Meditieren und Trouble Shouting zu tun, da ist der Zeitvergleich ziemlich ungleich verteilt.


    In ein Kloster zu gehen für eine Zeit. Das geht nicht, ich lebe in einer Leistungsgesellschaft, wenn ich nicht funktioniere, werde ich ausgetauscht.


    Warum mache ich diese Arbeit trotzdem? Weil sie eine Herausforderung ist, ein perfekter Übungsplatz. Wobei hätte ich den Schlüssel gefunden, ich hätte nicht geschrieben.

  • "Meditation bringt immer Ruhe in unser Herz, aber die Relation Zeit zum Meditieren und Trouble Shouting zu tun, da ist der Zeitvergleich ziemlich ungleich verteilt."


    Alle Zen-Meister reden von der Alltagspraxis, Trouble Shooting ist gute Zeit für Zen, meditieren im Sitzen ist jediglich Zen im sitzen = Zazen. Zen geht immer.


    Zen im Alltag | Zen Gruppe Hamburg


    "Ich fühle mich sehr überfordert, das interessiert Niemand, ich habe keine Ansprechpartner, die mir helfen, obwohl es ihre Pflicht wäre (Fürsorgepflicht), ich bin nur ein kleines Rädchen."


    Da hilft es vielleicht einen Stressausgleich in Form von Sport, Spaziergängen oder sowas zu finden.


    https://zen-gruppe-hamburg.de/wp-content/uploads/2020/07/Alltaeglicher_Geist.pdf

  • Henna01

    Gut, mein Beitrag hätte eigentlich nur das Thema haben sollen nämlich, wie soll man bei sich bleiben, wenn sich alles sobald man in Gesellschaft kommt entweder um jemand Anderen dreht oder etwas Anderes. Und ja du hast Recht, auch meine Beiträge gingen bis dato nur um die Anderen, aber jetzt interessiert mich die simple Frage, wie kann ich verhindern permanent mich nicht mit anderen zu beschäftigen.


    Ich arbeite übrigens auf einer Hotline, wo Probleme das Hauptthema sind. Wie gesagt, eine ganz kurze und einfache Frage. Ich werde versuchen nicht mehr die Welt zu retten, weil wie du richtig sagst, da bin ich ebenso sofort bei den Anderen.

    Ich weiß nicht, wie man keine Gedanken mehr über andere haben kann. Das können auch Buddhisten nicht steuern. Gedanken kommen und gehen.

    Da muss ich widersprechen. Durch langes Training ist es möglich, dass Gedanken über "andere" bzw. unheilsame Gedanken nicht mehr auftauchen. Aber dazu bedarf es der Einsicht und grundlegenden Sinnesänderung, z.B. durch Perspektivänderung. Wenn keine Ablehnung oder Vorliebe oder überhaupt Voreingenommenheit mehr da ist, können auch keine entsprechenden Gedanken mehr auftauchen.


    Zum Beispiel, wenn man verliebt ist, könnte man die ganze Welt umarmen. Da sieht man keine Anderen.


    Aber auf dem buddhistischen Weg ist es wie mit dem körperlichen Training "ich brauche keine Anderen", ich tu es einfach JETZT UND JETZT UND JETZT ...


    Es entsteht ein Empfinden von Frieden und Wohlwollen. Aber das ist ein langer Weg. Obwohl er sich vom ersten Schritt an lohnt. Wer das nicht "ausprobiert", wird es trotz vieler Ratschläge und Bücher nicht erfahren.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Tim99 Wenn ich nicht völlig auf dem falschen Dampfer bin, sehe ich bei dir eine hohe Empfindlichkeit und Überforderung. Wenn das stimmt, musst du das zunächst als Tatsache akzeptieren (das tust du auch, glaube ich). Und dann solltest du vielleicht genau hinschauen/fühlen, z.B. "Woher kommt das?" und "Wann tritt das auf?" usw. Ich weiß nicht, ob dich das weiterbringt, aber mir erscheint das sinnvoll.

  • Da muss ich widersprechen. Durch langes Training ist es möglich, dass Gedanken über "andere" bzw. unheilsame Gedanken nicht mehr auftauchen. _()_

    Und als du dich letztens über Eitelpfütze aufgeregt hast, war das sicher nur ein kleiner Spaß von deiner Seite aus, wa?


    Dann bin ich ja mal gespannt. Von deiner Seite aus, dürfte jetzt ja kein kleinstes bisschen mehr Kritik oder sonst was kommen, denn du hast deine Persona ja jetzt zum Glückswesen optimiert.

  • PeterW

    Deine Zeilen treffen meine Persönlichkeitsstruktur sehr genau.


    Monikadie4.

    Möglich, dass deine Option eine ist, es gehen nicht alle Menschen so mit solchen Situation um, da kann man sicher lernen, was ich seit langem versuche, scheinbar bis dato nicht konsequent genug.

  • Ich fühle mich sehr überfordert, das interessiert Niemand, ich habe keine Ansprechpartner, die mir helfen, obwohl es ihre Pflicht wäre (Fürsorgepflicht), ich bin nur ein kleines Rädchen.


    Abgrenzen geht nicht, ich bin die Person von der erwartet wird, dass ich Lösungen biete, das ist mein Job.

    Bist Du ein Betriebsrat oder in der Telefonseelsorge tätig? Wenn von Dir im Job verlangt wird, dass Du Lösungen bietest und Du keine Ansprechpartner hast, keine Fürsorge, wäre es vielleicht eine Idee, Lösungen mit anderen Kollegen zu suchen denen es ähnlich geht?.Du kannst auch eine Supervision oder ein Coaching vorschlagen, oder selbst für Dich in Anspruch nehmen.


    Es liegt ja in der Persönlichkeitsstruktur und kommt mir selbst bekannt vor. Wenn ich meine eigenen Grenzen nicht kenne, kann ich nach meiner Erfahrung auch anderen Menschen keine Grenzen setzen. Man reibt sich dann auf, das geht an die eigenen Substanz und meistens ist den ratsuchenden Menschen damit auch nicht geholfen.


    Bei mir hat es viele Jahre und noch mehr Zazen Sitzungen gedauert bis ich meine Grenzen und Schwächen erkannt habe. Dazu kam zum Glück noch, dass ich das Metta in mir für mich selbst fühlen durfte.

    Alles Gute! Nanu

    :)

  • Da muss ich widersprechen. Durch langes Training ist es möglich, dass Gedanken über "andere" bzw. unheilsame Gedanken nicht mehr auftauchen. _()_

    Und als du dich letztens über Eitelpfütze aufgeregt hast, war das sicher nur ein kleiner Spaß von deiner Seite aus, wa?


    Dann bin ich ja mal gespannt. Von deiner Seite aus, dürfte jetzt ja kein kleinstes bisschen mehr Kritik oder sonst was kommen, denn du hast deine Persona ja jetzt zum Glückswesen optimiert.

    Ich habe mich nicht über eitelpfütze aufgeregt, aber das kannst Du ja nicht wissen.

    Nein, ich bin nicht zum Glückswesen optimiert. Aber ich "arbeite" in der von mir beschriebenen Weise schon lange dran, deshalb weiß ich ja, dass es nicht von heute auf morgen geht. Und ich weiß, wie es sich anfühlt, davon frei zu sein.


    Im übrigen handelte es sich um unheilsame Gedanken und nicht um spontane Re-Aktionen. Natürlich sind die auch loszulassen.

    Danke für Deine Stoß _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich finde du Tim99 schriebst viel verwirrtes, verwirrte unzusammenhängende Sätze. Das fiel mir schon länger auf, ich konnte darum bis auf den einen Beitrag, auf den ich dir etwas geantwortet habe, nichts anfangen.

    Aber zu meiner Antwort: Nein, ich finde nicht, dass es immer nur um mich geht. Ich werde angerufen und mit Problemen anderer konfrontiert, ich habe vor einem Anruf kein Problem.

    Wenn das so ist, dann hast du den falschen Job. Eine Arbeit, welche zu dir besser passt, könntest du versuchen zu finden oder solltest du sogar. Denn wenn es dir mit der Arbeit nicht gut geht, kannst du auch nicht hilfreich sein für die Kunden. ( Falls das gewünscht wird oder hilfreich für den Arbeitgeber ).

    Eine häufige Frage ist, wer kann denn helfen? Dann sage ich Gott oder sie selbst.

    Sagst du das wirklich zu ihnen ? :? Also so hätte ich dich nicht eingeschätzt. Auf den Mund gefallen bist du dann ja nicht so. So etwas zu antworten ist eine Form von einer Grenze setzen, aber auf eine nicht so freundliche und nicht so angebrachte und indirekter Art und Weise.

    Wenn „Andere“ sich mir anvertrauen, dass sie Hilfe brauchen und ich keine Lösung habe, ist das bitter.


    Einige dieser Menschen sind nach einer gewissen Zeit sehr krank geworden, das nehme ich sehr persönlich, weil nicht ich habe sie krank gemacht, sondern sie wurden krank gemacht.

    Du nimmst es persönlich, weil sie krank gemacht wurden ? Du aber nicht dafür gesorgt hast. Und warum nimmst du das persönlich ? Evt arbeitest du für ein Pharmaunternehmen am Telefon.

    Wie kann ich argumentieren, wenn ich weiß, dass der andere im Recht ist?

    Wie ist das denn gemeint ? Ach so, du deutest hier oft nur die Umstände, die Situation an, damit du nicht zu viel von dir verrätst. Ok, dann verstehe ich es nun besser warum es manchmal für mich unzusammenhängend klang. Es ist natürlich manchmal schwer für andere dann die Situation nachzuempfinden oder sich vorzustellen und einen guten Rat versuchen zu geben.

    Bei einem Pharmaunternehmen könnte man so eine Situation haben, wie du es beschreibst, aber auch woanders zB bei einer Versicherung.

    Warum mache ich diese Arbeit trotzdem? Weil sie eine Herausforderung ist, ein perfekter Übungsplatz.

    Naja, dann musst du dich entscheiden, magst du sie oder magst du sie nicht. Oder schadet sie dir mehr als dass sie dir nützt. Wenn es dir mit ihr nicht gut geht müsstest du daraus einen Entschluss ziehen langsam, oder ? Aufhören oder etwas an der Situation ändern, aber wenn das nicht möglich ist.... Mir scheint es, dass es viele gibt, welche Angst haben eine Arbeit zu kündigen.....Die Sicherheit geht vor der Gesundheit. Das sie diese Anstellung haben, wird als wichtiger gesehen, als wie man sich dort fühlt. Es ist also ein Problem mit Ängsten vor der Zukunft oder aber auch vor einem Neuanfang oder eine Entschluss- Schwäche. Es fehlt wohl noch ein Anlass dazu. Oder ein zu sich liebevoll sein können.

    Dein letzter Satz ist ein Teil dessen, was ich versuche, wobei auch eine Säule hohe Achtsamkeitspraxis ist.

    Wie ist der Satz zu verstehen oder fehlte da vor auch ein " es " ? Und hoher sollte es heißen vermute ich.

    Und als du dich letztens über Eitelpfütze aufgeregt hast, war das sicher nur ein kleiner Spaß von deiner Seite aus, wa?


    Dann bin ich ja mal gespannt. Von deiner Seite aus, dürfte jetzt ja kein kleinstes bisschen mehr Kritik oder sonst was kommen, denn du hast deine Persona ja jetzt zum Glückswesen optimiert.

    Sie hat nur etwas geschrieben, was man auch irgendwo hätte lesen können, sie hat nicht behauptet bei ihr wäre das schon so. Sonst könnte ich deinen Einwand oder die Kritik gut verstehen. Ich fand diese Richtigstellung von ihr hilfreich.

    eine Supervision

    Wie geht das, was passiert da ?

    Wenn ich meine eigenen Grenzen nicht kenne, kann ich nach meiner Erfahrung auch anderen Menschen keine Grenzen setzen.

    Irgendwann muss man es ja merken, dass man an eine Grenze kommt bei sich. Wenn jemand immer wieder schreibt " ich komme mit xy nicht zurecht " wäre das für mich eine Grenze zu haben.


    Auf der anderen Seite kann es sein, dass ich das selbst manchmal nicht erkenne bei mir.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Edited 3 times, last by Hingabe ().

  • Wie geht das, was passiert da ?

    Man bekommt Hilfe und Beratung. Das wird den Mitarbeitern in helfenden Berufen oft angeboten.

    Irgendwann muss man es ja merken, dass man an eine Grenze kommt bei sich. Wenn jemand immer wieder schreibt " ich komme mit xy nicht zurecht " wäre das für mich eine Grenze zu haben.

    Ja, man kommt an seine Grenze und wird entmutigt weil man nicht helfen konnte, bekommt im schlimmsten Fall ein Burnout wenn man z.B. in helfenden Berufen tätig ist. Wenn man seine eigenen Schwäche sehr gut kennengelernt hat, erkennt man solche Schwächen auch bei anderen. Man erinnert sich an sich selbst und da ist in diesem Moment der Erkenntnis schon eine Art Grenze zum Gegenüber enthalten. Du bist dann wieder bei Dir und weniger den Problemen des Gegenübers hilflos ausgeliefert. Kann das jetzt auch nicht besser beschreiben.

    Hoffe das hilft.

    :)

  • War wohl eine andere Monika :? .

    Warum hängst du dich da so dran ? Monika hat doch eingeräumt, dass sie sich da nicht so ideal verhalten hat, sie hat es nicht abgestritten. Sie sagt, dass sie immer noch eine Übende ist.

    Bist du der Anwalt von Eitelpfütze oder bist er ? Diese Rechthaberei und Streitereien wegen solchen Kleinigkeiten oder aus verletztem Stolz oder aus Uneinsichtigkeit sind eines solchen Forums hier nicht würdig. Lieber mal die Tipps und weisen Worte zB bei den Zitaten im Zen oder Theravada lesen, Impulse und Hilfestellungen um an sich anzufangen zu arbeiten, gibt es hier aber auch woanders genug. Alles Gute :klee: :)



    Man bekommt Hilfe und Beratung. Das wird den Mitarbeitern in helfenden Berufen oft angeboten.

    Ach so. Danke.

    Ja, man kommt an seine Grenze und wird entmutigt weil man nicht helfen konnte, bekommt im schlimmsten Fall ein Burnout wenn man z.B. in helfenden Berufen tätig ist.

    Ach so, das ist dramatisch so etwas. Gut, dass es solche Hilfen gibt. Manche werden auch verwirrt manchmal, so wie Tim99, wahrscheinlich. Er mag seine Arbeit, auf der anderen Site wieder nicht. Er mag sich die Probleme anderer nicht anhören, aber auf der anderen Seite möchte er dort nicht aufhören. Oder er hat schon einen Burnout, das wäre tragisch, und ich wünsche dir Tim99, dann gute Besserung und eine gute Therapie dafür.


    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Edited once, last by Hingabe ().

  • Quote

    Aber ich verstehe ihn, denn so allmählich geht mir diese Streitsucherei von eitelpfuetze auch auf den Zeiger.

    War wohl eine andere Monika :?.

    Ja, die ist nicht mehr da. Alles ist in vergänglich :lol:


    Kennst Du die Geschichte von den 2 Mönchen, wo der eine einer Frau über den Fluss hilft, indem er sie auf die Schultern nimmt?

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich finde Ole1 hat Recht: Da klafft eine Lücke zwischen Theorie und Praxis bei Monika. Aber, hey, bei wem ist das nicht so? Ich z.B. bezeichne mich als Buddhist, aber meinen unausweichlichen Tod nehme ich weder an, noch nutze ich ihn, um intensiver zu praktizieren...


    Bezüglich Tim99: Auch ich sehe die Gefahr eines Burnouts, und eine psychische Erkrankung ist kein Vergnügen. Also Tim99, hol dir Hilfe!

  • PeterW, es ging aber nicht um mich als perfekte Buddhistin, sondern um das ÜBEN und die Praxis, um von ständigem negativen Gedankengut loszukommen.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ok, Monika, entschuldige, ich fand nur du hast die mit der Behauptung, man könne alle Gedanken an Andere und alle unheilsamen Gedanken durch Übung ablegen, weit aus dem Fenster gelehnt. Aber ich glaube jetzt, du meintest nicht dich und deinen jetztigen Stand. Habe ich das so richtig verstanden?

  • Ok, Monika, entschuldige, ich fand nur du hast die mit der Behauptung, man könne alle Gedanken an Andere und alle unheilsamen Gedanken durch Übung ablegen, weit aus dem Fenster gelehnt. Aber ich glaube jetzt, du meintest nicht dich und deinen jetztigen Stand. Habe ich das so richtig verstanden?

    Doch, das ist meine eigene Erfahrung. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass ich keine Rückfälle habe, auch ist es mir durchaus bewusst, wenn ich unheilsam antworte.


    Aber grundsätzlich ist es möglich, sich nicht länger als für den Moment damit zu beschäftigen. Nur darum geht es mir in diesem Thread. Tim plagen seine Gedanken. Er ist unglücklich.

    Das lässt sich ändern. Aber natürlich ist das ein langer Prozess, weil solche Gewohnheit tief sitzt.


    Ich habe deswegen mal vor 30 Jahren eine NLP-Therapie gemacht, weil ich Angst vor meinem Chef hatte. Das hat auch geholfen.

    Aber letztendlich ist die buddhistische Achtsamkeitspraxis am wirksamsten, weil ich da an meine eigenen Ursachen der Wirkungen komme.


    Dies ist kein Wettbewerb.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hat ja keiner behauptet, das wäre ein Wettbewerb.


    Jedenfalls verstehe ich dich jetzt besser.


    Das mit der Angst vor dem Chef verstehe ich gut, aus eigener Erfahrung.


    Na jedenfalls zurück zu Tim99: Ich glaube, wenn er sich nicht JETZT Hilfe holt, bekommt er ernsthafte Probleme, z B. Burnout (was ein trendiger Oberbegriff für verschiedene Dinge ist) oder Anderes.

  • Was Monika hier verspricht und wie sie das begründet, ist einfach nur dreist.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Monikas Versprechen eintreffen kann.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."