Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

  • Ich nehme mir bewusst Zeit für Dokumentationen und stelle oft Parallelen zu eigenen Erfahrungen fest. Besonders erschreckend fand ich einige deutsche Dokus über den US-Wahlkampf. Sie zeigen, wie radikal und fanatisch viele Menschen dort im Namen Gottes politische und gesellschaftliche Werte definieren.


    Obwohl ich nicht weiß, ob das Thema hier im Forum erlaubt ist, sehe ich diese Bewegungen nicht als Religionen, sondern als ideologische Strömungen, die in unseren Ländern kaum Akzeptanz fänden – und hoffentlich auch nicht erhalten.


    Jede Form von Fanatismus lehne ich ab, vor allem wenn Religion als Mittel zur Macht Ausübung dient. Genau das passiert aber in wichtigen Ländern der Welt.


    Oft wird der Islamismus als Bedrohung dargestellt, doch es gibt auch andere Gruppierungen innerhalb unserer eigenen Kultur, die einen Gottesstaat anstreben.


    Diese Entwicklung halte ich für gefährlich – nicht nur für Gesellschaft und Menschen, sondern auch für demokratische Rechte. Der US-Wahlkampf wurde stark auf religiöse Werte aufgebaut, obwohl der Gewinner wenig mit den ursprünglichen Lehren Jesu zu tun hat.


    Was mir am Buddhismus gefällt, ist seine Freiheit. Zumindest so, wie ich ihn lebe, gibt es keinen missionarischen Zwang. Das erlebe ich in anderen Glaubensrichtungen anders.


    Menschen versuchen fanatisch, mich zu überzeugen, hören nicht zu und lassen keine andere Meinung gelten.


    Sogar bei der Arbeit und zuletzt bei einem Arzt wurde ich damit konfrontiert.


    Statt medizinischer Hilfe bekam ich zu hören, ich bräuchte ein Wunder und Jesus könne mich retten. Das wollte ich nicht hören.


    Ich brauche kein Wunder, sondern Arbeit an mir selbst. Weder Jesus noch Buddha können mich direkt heilen – sie geben lediglich Werkzeuge an die Hand.


    Ich selbst suche keine religiöse Gemeinschaft. Die einzigen Buddhisten, die ich kenne, sind in diesem Forum – im realen Leben nicht einer.


    Der weltweite Trend hin zu radikalen Weltanschauungen beunruhigt mich zutiefst. Die Parallelen zur Entwicklung in den 1930er Jahren sind offensichtlich – es passiert schleichend, aber es passiert.


    Diese Veränderungen betreffen mich persönlich, weil ich sie in den letzten Jahren überwiegend negativ wahrgenommen habe. Natürlich gibt es viele gute Menschen, aber ob sie noch die Mehrheit stellen, bezweifle ich.

  • Diese Veränderungen betreffen mich persönlich, weil ich sie in den letzten Jahren überwiegend negativ wahrgenommen habe. Natürlich gibt es viele gute Menschen, aber ob sie noch die Mehrheit stellen, bezweifle ich.

    Auch wenn einzelne Menschen sich natürlich ändern können, bleibt die menschliche Natur im Großen und Ganzen gleich. Es gibt immer ein paar Schurken und ein paar Heilige und die meisten liegen dazwischen.


    Sie sind so gestrickt, dass sie so lange alles gut läuft und die ihre Ziele "im Guten" erreichen können, nett und umgänglich sind. Aber für die meisten gibt es einen Kipppunkt, ab dem sie sich ausgenutzt oder bedroht fühlen und dann zunehmend dazu übergehen auch unlautere oder unmoralische Maßnahmen zu ergreifen. Das kennt man ja von Kriegen, wo dann Familienväter zu Schlächtern mutieren oder man um die Familie zu schützen zum Verräter, zum Dieb oder Hehler wird. Gibt es viele "Win-Win" Situationen dann ermutigt das zur Kooperation. Gibt es diese nicht, dann zerbrechen die Netze der Kooperation sehr leicht und man zeigt sich von der schlechtesten Seite wie z.B in Gorkis Nachtasyl.


    Es besteht Gefahr dass man, wenn Leute sich nett und rücksichtsvoll verhalten, diese "Sonnenseite" als ihr Wesen sieht, und dann zutiefst enttäuscht ist, wenn sie unter veränderten Umständen ihre dunkle Seite zeigen und Barbaren werden. Man gerät ja dann leicht in ein Verzweiflung ob des Verlusts dieser Normalität. Von daher ist es gut sich, die Vieldeutigkeit der Menschen - und auch sich selbst - zu vergegenwärtigen. Dann versetzt einen das nicht so in Angst, Verzweiflung und Trauer.


    In der amerikanischen Soldatensprache gibt es den Begriff SNAFU ( Situation Normal, All Fucked Up ) aber als Buddhist kann man das einfach Samsara nennen.

  • Es ist immer eine Gradwanderung für mich, wenn ich Konversation "übe". Denn oft habe ich schon Minuten später Zweifel, war das Notwendig? Wenn interessiert das? Passt es überhaupt. Also da sind schon ordentlich viele Zweifel, vermutlich zu recht. Oft habe ich auch Angst, wenn ich was schreibe, auf Reaktionen zu sehen, denn es könnte peinlich sein oder was auch immer.


    Du schreibst viel über die menschlichen Seiten, dem kann ich zwar gut beipflichten, leider sind meine Lebenserfahrungen anders. Womit das zu tun hat, das habe ich nie rausgefunden, aber klar ist man enttäuscht.


    Mein Leben war nie so, dass Andere auf mich zugekommen sind und Zeit mit mir verbringen wollten, das macht natürlich nachdenklich, weil es eben immer so war, wo ich Kleinkind war bis heute. Habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben, ich vergesse viel.


    Heute bin ich isolierter denn je, kein einziger Kontakt mehr, denn ich als Kontakt bezeichnen würde. Ich habe mich nie aufgedrängt und werde es auch nie machen, daher gehe ich davon aus, dass es so bleiben wird und hier gilt es eben Wege zu finden auch damit glücklich zu sein.


    Ich habe geschrieben, in der Arbeit rege ich mich weniger auf, das gelingt mal besser mal schlechter, aber es ist eine gute Übungsbühne.


    Ich habe mich immer mehr mit dem Tod als der Geburt beschäftigt. Letztens kam mir der Gedanke, welch ein Wunder die Entstehung des Lebens sein muss, also wie aus ein paar Zellen quasi von Nichts ein Mensch wird im Mutterleib. Darüber hatte ich nie nachgedacht, dass dies das weit größere Wunder ist, wie der Tod, wobei der Tod kein Wunder ist, sondern eine Tatsache.


    Auch wenn das in meinen Beiträgen nie durchzuhören ist, aber der Buddhismus in meiner gelebten Form, also sehr laienhaft ist für mich Lebensfreude. Daran zu arbeiten, das Beste aus sich selbst zu machen ohne, dass es jetzt ein wirkliches Ziel wäre, es ist einfach da, der Wunsch nach Streben zur Weiterentwicklung der Lehre für mich selbst, das macht glücklich.


    Zu den Menschen kann ich sagen, dass ich einige kenne, die sehr glücklich leben und gut sind, also immerhin glaube ich dran, dass es das gibt.


    Meine jetzige Erfahrung ist ernüchternd, egal ob Arbeit, Gesundheit etc. Ich denke die Menschen haben viel von ihrer Unbeschwertheit verloren in den letzten Jahren, ich war es ohnedies nie. Aber bei Anderen fällt es mir auf.

  • Mein Leben war nie so, dass Andere auf mich zugekommen sind und Zeit mit mir verbringen wollten, das macht natürlich nachdenklich, weil es eben immer so war, wo ich Kleinkind war bis heute. Habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben, ich vergesse viel.

    Das finde ich beachtlich. Das dein Leben „schon immer so war“.

    Auch als Kleinkind schon. Das Du das Leben nicht anders kennengelernt hast.


    Und erinnert mich deshalb auch an meine eigene Kindheit und Lebensgeschichte. Ich bin erst sehr spät in Sachen Psychotherapie und Spiritualität tätig geworden:


    In einer tieferen Lebenskrise…


    Ein Therapeut würde deshalb auch fragen:

    Haben sie sich im Leben schon einmal bedingungslos geliebt und verstanden gefühlt?

    Und oft beginnt eine Therapie deshalb auch zuerst mit der Aufarbeitung der ersten, für ein Kind mit am Wichtigsten Lebensjahre.


    Wenn wir uns nie wirklich von anderen Menschen geliebt gefühlt haben, empfinden wir gewisse Dinge im Leben an sich auch intensiver und bedrohlicher als andere, die frühzeitig andere Erfahrungen im Leben gemacht und verinnerlicht haben.


    Wie das bei Dir war weiß ich nicht. Bei mir war es so.

    Und bei mir war es auch ein zweifacher Weg:


    Eine psychotherapeutischer und ein spiritueller.


    Ich habe auch die Erfahrungen gemacht, das andere Menschen, einen deshalb auch nur schwer, oder nur ansatzweise, oder gar nicht verstehen, oder die eigenen Gefühle, ihre Intensität, ihre Art, nicht genauso nachempfinden können, weil sie diese selbst nie so erlebt haben.


    Genauso wenn ich umgekehrt anderen vom „Erwachen“ erzählt habe und man belächelt worden ist. Weil sie das selbst ebenso wenig nachvollziehen konnten.


    Hinzu kommt noch einmal der Alltag. Das Internet, die Medien, Nachwirkungen von Corona, täglich irgendwo neue Krisen. Und das viele Menschen auch an sich schnell vereinsamen, in Stich gelassen werden, weil die Gesellschaft sich stark verändert hat.


    Gier und Hass gab es schon immer.


    Man kann nur lernen damit besser umzugehen, und sich von dem was einem nicht gehört, nie gehört hat, zu befreien.


    Und lernen zu erkennen, was das ist, wovon man sich befreien muss. Und wofür man sich umgekehrt lernen muss zu öffnen:


    Dazu gehören auch Liebe und Mitgefühl zu sich selbst allein:


    Lernen sich selbst lieb zu haben.


    Nicht nur, spirituell zu „erwachen“.


    Das sind so zumindest meine eigenen Erfahrungen dazu.

  • Dieses Gefühl ist uns von denen eingeredet, damit wir ihnen dankbar sind für ihren Schutz. Geliebt werden wir von allen fühlenden Wesen, wenn wir uns nur an das Abstand nehmen der Sila erinnern würden.

    Im Gegensatz zum Menschen hat kein Tier jemals um Liebe gebettelt. Wurde aber tausendfach vom verlogenen Lieben der sogenannten Menschen um Lebensjahre betrogen. „Ich liebe dich aber nur, wenn du mich auch liebst.“ Für selbstverliebte Menschen muss alles, selbst ihre „Höflichkeit“ bezahlt werden, wohl dem der Knieschützer sein Eigen nennt.

    Die andere Erfahrung ist einfach, alle Menschen zu lieben und die Selbstverliebten zu meiden wie die Pest. Damit geht es jedem gleich viel besser, ein Freund unter Freunden.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

    Edited once, last by Qualia ().

  • Samadhi1876

    Ich habe in der Jugend viele Jahre Psychotherapie gemacht, vielleicht zu lange, es ist okay, aber man muss auch zeitliche Begrenzungen für gewisse angestrebte Ziele sich setzen.


    Spirituell bin ich auch seit ich ca. 16 Jahre war, ich hatte ein dementsprechendes Umfeld. Das war spannend damals, weil da waren einige selbsternannte Heiler dabei. Heute sehe ich diese Menschen von damals kritisch, wobei ich mir das angesehen habe, aber nicht aktiv dran teilgenommen habe. Glauben ist wohl alles, auch bei diesen Dingen.


    Wie gesagt, es ist dezidiert ein großer Umbruch in den Gesellschaften im Gange seit längerem und das global, ich will es nicht bewerten, ob es gut oder schlecht ist, das Leben ist immer Entwicklung.


    Klar war das Leben früher anders, weil ich war jünger und deutlich gesünder als heute, allein das war positiv.


    Zu Corona habe ich eine eindeutige Meinung, viele, viele seinerzeit als Verschwörer und radikalen Theorien werden sich im Laufe der Zeit als Wahrheit bestätigen. Auch wenn das nicht von hierzulande ausgehen wird, aber es wird kommen.


    Wobei ich hier nicht von den Exoten spreche, die ganz skurrile Theorien damals vertraten sondern von denen, die es seriös anders sahen.


    Ich suche keine Liebe mehr, ich hatte sie in Momenten, selbst wenn sie nur von meinen Eltern kam, aber immerhin, ich weiß, wie es sich anfühlt.


    Und heute sehe ich es eben, sehr pragmatisch, so wie es ist, ist es und daraus gilt es das Beste zu machen, aber ich warte nicht auf irgendetwas, was von Außen käme. Und Selbstmitleid empfinde ich nicht, ich werde das Optimum für mich rausholen.

  • Das Einzige, was zählt, ist mein Leben. Wenn das nicht wäre, könnte ich nicht mal leiden.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Qualia

    Das sehe ich anders, sofern ich deine Aussage so verstehe, wie sie da steht. Selbst, wenn ich weder gemocht noch geliebt werde oder würde, interessieren mich sowohl meine Mitmenschen, egal ob sie gut oder weniger gut handeln und auch was sonst in der Welt vor sich geht.


    Das hat nichts mit Neugier zu tun sondern ich lebe ja sehr wohl in Abhängigkeit von anderen Menschen und Dingen. Siehe Thich Nhat Hanh, alles steht in Abhängigkeit zu einander.

  • Danke für dein ausführliches Teilen deiner „Historie“ Timi.

    So wie Du, empfinde ich auch die Veränderung innerhalb der Gesellschaft.


    Früher war auch nicht alles besser. Aber anders. Und gefühlt auch langsamer als heute.


    Erfahrungen im Ausland haben mir auch gezeigt, das Menschen oder Gesellschaften auch anders sein können, als in D. Das hat meinen Blickwinkel auch erweitert.


    Je älter man wird, umso müder, und resignierter wird man vielleicht auch.


    Manchmal drehen sich die Gedanken auch immer um Dasselbe:


    Oft hilft mir dann wieder länger zu meditieren, dabei in den Bauch zu atmen, und wieder mehr aus dem Kopf zu kommen. D.h. dann sitze ich auch mal wieder 2x45min. Und danach spüre ich meist auch wieder deutlich einen Unterschied und wieder mehr Gelassenheit.


    Oder ich gehe in die Natur, in den Wald. Die Natur ist immer authentisch. Viel ehrlicher. Als der Mensch. Und verlangt auch nie wie Menschen.

  • Die Gesellschaft hat sich krass in eine andere Richtung entwickelt, also ich kann das nicht anders bewerten. Wobei die Gesellschaft würde sich immer verändern, das ist logisch, aber für mich ist die Veränderung definitiv keine Gute.


    Jeder der sich ein wenig über seinen eigenen Tellerrand hinaus bewegt, kann es doch nicht übersehen, was sich da grad verändert hat in den letzten Jahren.


    Und nein, das ist nicht meine Sicht alleine, ich kenne unglaublich viele Menschen, die das gleich sehen und kennen heißt nicht, dass ich in einem ausführlichen Kontakt mit diesen Menschen stehe, aber von der einfachen Verkäuferin bis hinauf in höchste Ebenen und Bildungsgraden bestätigen mir diese Menschen, dass auch sie nicht sehr glücklich sind mit diesen Entwicklungen, also wird es nicht nur an mir liegen.


    Michael Mittermaier hat grad vor Tagen in einem Programm gesagt, ihm graut wenn er an der Bushaltestelle vorbeifährt und da sitzen alles Kinder, die nicht miteinander sprechen und alle sind am Handy.


    Der ist sicher von der Persönlichkeit deutlich positiver gestrickt als ich, aber auch denen fallen diese Sachen auf.


    Du hast einen wichtigen Punkt geschrieben, früher war nicht alles besser oder vielleicht auf die eine oder andere Art schlecht. Das kann ich bestätigen, aber es waren für mich weniger gravierende Dinge wie heute. Dieser Narzissmus und Egoismus treibt Menschen in die Isolation - auch die Jungen.


    Ich habe es gestern schon geschrieben, was mir definitiv auffällt ist dass es früher eine Form von Unbeschwertheit gab und dass die Menschen deutlich mehr an eine Zukunft geglaubt haben. Sprich heute mit jungen Menschen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen, da wird wenig kommen, da gibt es Studien zu dem Thema. Wichtiger Punkt, dass ich es nicht vergesse, es war früher "langsamer" - das Tempo in unserer Zeit macht die Menschen krank, was da tagtäglich an Einflüssen auf uns einprasselt ist eine komplette Reizüberflutung, dafür ist unser Gehirn nicht ausgelegt.


    Was sich lustigerweise nicht verändert hat, die Menschen haben immer gejammert, ich schaue mir öfter so Dokumentationen aus den 60er oder 70er Jahren an. Die haben auch über alles Mögliche gejammert, so viel Verkehr in den Städten, alles so teuer - kam mir irgendwie bekannt vor. Wobei viel Verkehr in den 60er Jahren, alles relativ, das ist echt klagen auf hohem Niveau.


    Meine Arbeitswelt war übrigens früher nicht anders, ich wurde schlecht behandelt von der Zeit als ich in Ausbildung war bis heute, also ich könnte nicht sagen, die Kollegen waren irgendwann deutlich besser.


    Was ich auch wie du sehe, weil ein wenig war ich auch in Welt unterwegs, dass es woanders anders ist, das muss nicht immer besser sein, aber eben anders.


    Egal wie isoliert ich lebe, ich muss zum Teil in die Gesellschaft, mich betreffen auch politische Entscheidungen, nicht nur in unserem Land sondern auch global gesehen. Wenn ich das Gefühl habe, das große und mächtige Länder immer radikalere Dinge machen sorgt mich das.


    Der Staat bzw. die Staaten versuchen immer massive mit Regulierungen usw. unsere Freiheit einzuschränken, also wer mir sagt, dass das immer so war, der kann nur aus einer Diktatur kommen.


    Was ich sagen will, sich komplett auf sich zurück zu ziehen geht meiner Ansicht nach nicht, außer man will sich überraschen lassen. Ich mag keine Überraschungen.

  • Zu Corona habe ich eine eindeutige Meinung, viele, viele seinerzeit als Verschwörer und radikalen Theorien werden sich im Laufe der Zeit als Wahrheit bestätigen. Auch wenn das nicht von hierzulande ausgehen wird, aber es wird kommen.

    In dem ganzen Korb an radikalen Theorien und Verschwörungsmythen ist üblicherweise immer etwas drin was wahr ist. Das Problem ist, dass es eben ein kleinerer Anteil der Theorien in diesem Korb ist. Die Treffsicherheit des Korbs der wissenschaftlichen Theorien ist halt im Schnitt wesentlich besser.


    Beispielsweise das mit dem Entwurmungsmittel jedenfalls ist mittlerweile eindeutig widerlegt. Ob die laborhypothese stimmt? Vielleicht gibt’s irgendwann mehr Evidenz. Vielleicht auch nicht. Ockhams Rasiermesser ist, sich im Zweifelsfall für das einfachere Modell zu entscheiden, und zoonosen durch den Kontakt mit Wildtieren gibts quasi täglich auf der Welt.

  • Michael Mittermaier hat grad vor Tagen in einem Programm gesagt, ihm graut wenn er an der Bushaltestelle vorbeifährt und da sitzen alles Kinder, die nicht miteinander sprechen und alle sind am Handy.

    Das ist mir auch schon seit längerem aufgefallen. Auch das die Kinder weniger lachen. Ernster schauen. Hört man ja auch aus Befragungen, das Kinder sich sehr große Sorgen um die Zukunft machen: Klima, Krieg, Ständig muss die Wirtschaft immer nur wachsen. Zu meiner Zeit waren wirtschaftliche Rezessionen noch normal. Da hat man auch gejammert. Aber danach ging es auch irgend wann wieder aufwärts:


    Heute ist der Druck viel größer. Auch wegen der Globalisierung der Wirtschaft. Und dem Internet: alles ist schneller geworden.


    Reizüberflutung durch die Medien: da bleibt manchmal nur noch „ausschalten“.

  • Vielleicht hilft dabei auch ein Blick auf das „Tao Te King“, auf den steten Wandel des Lebens an sich:


    Mal ist die Ernte schlecht, mal gut…

    Manches können wir selbst beeinflussen, manches nur akzeptieren…


    Um aus dem gewöhnlichem Gedankenkarussell, Konzepten, Konditionierungen, wieder rauszukommen


    In dem Buch „Der Weg der Weisheit“ geht der Author William Martin zB auch sehr offen und ehrlich und verständlich damit um.


    Wenn wir ganz allein mit Problemen sind, fühlen wir uns manchmal auch überfordert oder überwältigt davon.


    Oder wir verlieren uns oder haben uns verloren.


    Und dann tun weise Worte anderer auch einfach wieder gut, auch der eigenen Seele gut.


    Spiritualität ist nicht nur „Erwachen einmal zu erleben“, es bedeutet auch täglich zu üben.


    Es bedeutet Praxis


    „Einen lebenslangen Weg zu gehen“


    Es bedeutet zu üben mit dem Leben an sich, oft anders als bisher gewohnt, umzugehen (zu können)

  • Ist die Gesellschaft böser geworden aufgrund der Krisen? Des Wohlstandverlustes für doch einige Menschen? Ich denke ja, übrigens nicht meine Meinung alleine, das deckt sich zwar mit meiner Sicht, aber das sagen Leute, die es ja gelernt haben, Psychiater zum Beispiel und die müssen es wissen.


    Heute ist eine Wahl und glaubt wirklich jemand, dass diese Wahl etwas Gravierendes zum Besseren verändern wird? Kann ich mir nicht vorstellen, vor allem nachdem ich mir doch Einiges angesehen habe, frage ich mich, wo sind denn die Ideen für ein besseres Leben für die Menschen?


    Was ich dezidiert sagen kann ist, dass vor ca. 35 Jahren meine Welt anders aussah. Was war gleich? Die Menschen bzw. die Gesellschaft war auch damals nicht perfekt, aber anders, langsamer irgendwie, empathischer. Man konnte sofern keine Schicksalsschläge oder andere persönliche Katastrophen kamen ein Stück mehr voraus denken, fast so was wie eine Plan für sein Leben machen, wobei am Ende immer der Tod gewesen wäre, das ist heute wie damals so.


    Ich finde Freiheit sehr wichtig in allen Belangen, diese Freiheit wurde sehr eingeschränkt von staatlicher Seite. Daher ist für mich Politik, vor allem die lokale von wenig Bedeutung, da erwarte ich mir nichts.


    Wobei ich zugeben muss, die US-Wahl hat und wird die Welt wohl nachhaltiger verändern, als ich es für möglich gehalten hätte. Aber im Gegensatz zu anderen sehe ich da gute und schlechte Dinge. Die Europäer sehen es im Panikmodus.


    Die Veränderungen und die hat es gegeben, waren die nicht alle Resultate von falschen Entscheidungen? Ich meine, die zu negativen Ergebnissen der Entwicklungen geführt haben?


    Ich sehe es nicht als Schicksalsschlag, wo gewisse Länder, Gesellschaften heute stehen.


    Da kommt mir der Buddhismus als Erklärung schon sehr entgegen. Jede Auswirkung hat eine Ursache.


    Ich finde Toleranz und Meinungsfreiheit sehr wichtig bis zu einem gewissen Grad, wo Stopp ist, jegliche Form von Radikalisierung und Gewalt lehne ich ab, aber sonst?


    Ich sehe leider diese normale Freiheit und Meinungsäußerung nicht mehr, das war vor nicht so lange Zeit anders.


    Die Krisen, ich möchte sie gar nicht ansprechen haben für mich eines gezeigt, da gibt es eine überwältigende Mehrheit in der Politik und den Medien, die sehr ähnlich denken und somit auch die Gesellschaft beeinflussten.


    Was schade ist, denn bei Allem sehe ich sehr wohl die andere Seite auch. Wer sagt denn, dass das was wir denken oder unsere Politik richtig ist?


    Wobei zugegeben, das sind wichtige Themen, aber als Wichtigste sehe ich nach wie vor mein eigenes Leben, wie ich das verändern kann. Hier haben mich sehr die letzten Jahre nachdenklich gemacht, als ob ich nicht begriffen hätte, wie vergänglich alles ist und wie schnell das Leben vergeht.


    Klar, merke ich es bei mir selbst am Meisten, aber auch, wenn ich andere Menschen sehe, ob Prominente oder Menschen, die ich kenne, sind alle ziemlich alt geworden. Dass mir das erst so spät bewusst wurde, schockiert mich selbst, denn jetzt alles oder Vieles anders zu machen ist schwer, weil das Zeitenlineal wird immer kürzer.


    Heute entscheide ich sehr bewusst, wie ich meine Zeit gestalte oder mit wem. Es ist kein Geheimnis, dass ich sehr isoliert lebe, aber das habe ich mir nicht ausgesucht, aber ich akzeptiere es. Wer kein Interesse hat, was soll ich mit solchen Menschen und ich habe mein Interesse viele Jahre bekundet, mehr konnte ich nicht tun.


    Ich war vor nicht lange Zeit in Italien, da war ich öfter in meinem Leben, immer wieder über Jahrzehnte und da hatte ich das Gefühl, dass es schon anders ist, unbeschwerter und auch optisch hat sich weder das Straßenbild noch die Gesellschaft so stark verändert. Ja, klar, die Digitalisierung ist auch dort eingezogen, aber sonst?


    Das kann ich von unseren Ländern oder denen die ich im jungen Erwachsenalter bereist habe nicht behaupten. Wo war ich? Eigentlich in ganz Europa oder in vielen Teilen zumindest, in den USA, in Russland und andere osteuropäischen Ländern.


    Ich war jetzt lange nicht mehr dort, aber dass die Zeit einigermaßen ähnlich geblieben wäre, daran habe ich große Zweifel, wie gesagt Italien war eine positive Erfahrung.


    Ein aus meiner Sicht vielleicht nicht sehr spannender Beitrag, schon gar nicht für Buddhisten, aber mein Thema hat zumindest das Wort Gesellschaft im Inhalt. Und versucht vorsichtig zu schreiben, also eher sehr oberflächlich.


    Man könnte auch sagen, wozu eigentlich? Wobei das frage ich mich in den letzten Monaten und Jahren zunehmend, aber wenn ich gar nirgendwo mehr etwas sage oder schreibe, dann wird es wirklich etwas seltsam, also für mich, anderen wird es weniger fehlen. Das merke ich auch in der Wahrnehmung, die es noch gibt, nicht, dass ich nach Aufmerksamkeit giere, aber wenn ich behaupten würde, irgendwer interessiert sich noch ernsthaft für mich, dann würde ich wohl lügen.


    Und ganz ehrlich, ein wenig wünscht sich doch jeder Mensch wahrgenommen zu werden oder dass sich jemand für ihn oder sie interessiert, außer man ist ein Yogi oder Mönch, dann ist es vermutlich egal.

  • hallo Timi, vielleicht passt das hier in Deinen Faden:

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    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • E1NER

    Das ist ein sehr schwieriges Thema, dass es nicht falsch verstanden wird.


    Immerhin fordern für mich sehr radikale Menschen mehr Meinungsfreiheit, andererseits wird diese von ihnen selbst nicht zugelassen.


    Um einen kurzen Schwenk zur Politik zu machen, ist es für mich so, dass weder die eine Seite, die für die Demokratie stehen sollte, keine andere Meinung zulässt und die andere Seite, die sie einfordert erst recht dafür sorgt, dass es keine Meinungsfreiheit mehr gäbe, wenn sie an der Macht sind.


    Meinungsfreiheit ist für mich nicht, dass man gesicherte Falschinformationen schreiben darf bzw. stehen lassen soll. Und klar, kann man darüber wieder unterschiedlicher Meinung sein, was sind Falschinformationen.


    Ich spreche von sehr einfacher Meinungsfreiheit, dass ich z.B. mit negativen Konsequenzen rechnen muss, wenn ich korrekte Dinge einfordere.


    Nochmals ein sehr heißes Thema, von den polarisierenden Dingen spreche ich nicht. Da von der allgemeinen Meinung abzuweichen, da wird man schon ausgegrenzt.


    Wobei ich hoffe, dass es da global gesehen doch große Unterschiede gibt und auch Länder, wo das noch möglich ist.

  • Deine ganzen Fragen sind eigentlich die eine Frage danach, in welcher Situation Du Dich befindest, und warum, und Letzteres erklärt Ersteres.


    Es gibt sehr viele Prozesse, die eine fraktale Struktur haben. Wenn die Richtung kurzer Zeiteinheiten mit der langer Zeiteinheiten korreliert, wird es hektisch. Meistens tun sie das nicht, und mit etwas längerem Blick betrachtet ist es die meiste Zeit ruhig. Katastrophenpropheten liegen darum fast immer falsch, aber hin und wieder passieren auf lange Sicht gesehen unwahrscheinliche Dinge und das in schneller Folge. Das harmoniert mit der Normalverteilung, die in der Natur oft vorzufinden ist.


    Aus meiner Sicht sind wir kurz vor so einem Punkt, wo sich die Trends diverser Zeiteinheiten gerade treffen und es turbulent wird. In vielen Ländern wurde z.B. der demografische Wandel ignoriert, obwohl man wusste, was es bedeutet und was dann passiert. Der demografische Wandel fällt mit einer wachsenden Ungleichverteilung von Vermögen zusammen. Dann gibt es sehr vielfältige Gründe, die die Produktivität einer Wirtschaft hemmen: Stagniert diese dauerhaft, scheitert eine grundlegend auf Wachstum basierte Gesellschaft. Und vieles mehr.


    Die treibende Kraft von all dem ist die Ideologie der Kultur, deren Antworten vor langer Zeit richtig waren und den Erfolg begründeten, der die Welt änderte, so dass die Antworten nun falsch sind.


    Es gibt auf YouTube diverse Videos, die sich mit dem Nobelpreis für Wirtschaft 2024 befassen: Why nations fail. Man sollte meinen, jede politische Führung wäre nun glücklich, weil sie endlich die Antwort hat, wie man erfolgreich wird. Nein, es wird ignoriert. Weil Ideologie allgemeingültige Antworten liefert. Ideologie ist im Grunde ein Symptom kognitiver Verzerrungen.


    Das gab es in der Geschichte schon immer und aus jeder Unruhephase gingen dann neue Kulturen hervor. Jede dachte immer, die Beste und Letzte zu sein. Hat nie gestimmt.


    Du kannst verzweifeln, den Lauf der Geschichte nicht ändern zu können. Buddha sagt, "Ist halt so. Mach's nicht schlimmer. Verstehe Deine Situation." Man kann sich an der Vergangenheit nicht festhalten, also tust Du am Besten das, was für Dich am Besten ist, aber nicht auf Kosten Anderer.

  • Ich habe eine neue Erkenntnis gewonnen, ich verstehe mittlerweile, warum fast alle Länder dieser Welt Probleme mit ihren Finanzen haben. Dieses Muster ist scheinbar global und ich nehme mir das Recht als Buddhist heraus das zu sagen, weil es gibt ja den Punkt "Rechter Lebensunterhalt".


    "Ist es wie es ist" - sollte man den alles akzeptieren. Wobei es gibt Dinge, die kann ich verändern, aber mit massiven negativen Konsequenzen für mich. Da frage ich mich dann halt auch, ist es das wert bzw. kann ich es?


    Dass die Welt ungerecht ist, wusste ich immer, dass es in meiner Weltsicht so wenig korrekte Menschen gibt, wusste ich nicht. Wenn ich sage, dies ist nicht korrekt und von Menschen, die ich sehr schätze höre, das sei normal, das sei überall und immer so gewesen, denke ich mir wie weltfremd ist mein Denken.


    Und ja, der Hauptlebensmittelpunkt ist mein Leben, aber da ich wie alle Wesen in Abhängigkeit zu anderen stehe, zum Beispiel von Jemanden, der mir meine Existenz sichert, dann kann es da durchaus zu Interessenskonflikten bzw. Meinungsverschiedenheiten kommen. Dass meine Sicht da keine Rolle spielt, brauche ich nicht zu betonen. Die anderen haben immer Recht!


    Auch eine spannende Erkenntnis, ich habe darüber reflektiert in letzter Zeit, über all die Menschen, die ich kenne und mir fiel auf, da ist jeder total überzeugt von dem was er tut oder tat, auch wenn es falsch gewesen ist oder unkorrekt.


    Ich will mich hier nicht hervor tun besser zu sein, aber wenn mich wer fragen würde, ob ich gut sei, würde ich dezidiert mit NEIN antworten und sagen, ich arbeite dran, dass es besser wird, aber gut bin ich nicht. Stelle ich diese Frage bewusst Menschen, wo ich weiß, dass sie Leid über andere gebracht haben, dann habe ich immer dieselbe Antwort gehört, nämlich dass sie gut sind.


    Fremdsicht und Eigensicht scheinen wohl bei nicht spirituellen Menschen sehr auseinanderzuliegen.


    Ich bin sehr unruhig im Augenblick, das äußert sich in vielen Belangen, kein Schlaf, Angst vor sozialen Kontakten. Was ich auf ein Maximum raufgeschraubt habe ist die Achtsamkeit, mir passieren kaum Fehler, das ist der positive Effekt. Mit der Meditation ist es deutlich schwieriger, da braucht man eine gewisse innere Ruhe, um es zu tun. Meine Erfahrung ist hier, dass ich nicht ruhig werde, wenn ich schon vorher unruhig war.


    In einem anderen Beitrag hat jemand geschrieben, dass er oder sie Angst bei der Meditation bekommt. Das kenne ich nicht. Entweder ich habe keine oder ich habe eine und ich kann für mich sagen, Angst und Meditation passen schlecht zusammen.


    Da denke ich noch nach, wie mir das gelingen könnte.


    Dass ich viele Menschen verloren habe, das ist auch okay. Ich will nicht mit toxischen Menschen zusammen sein oder Menschen, die nur oberflächlich sind, da bin ich lieber allein. Und offen für neue Kontakte und richtig, das wird nicht leicht, aber immerhin möglich.


    Abschließend sei vermerkt, dass ich für andere Menschen vermutlich mein Leben lang auch toxisch war, also ich will mich hier gar nicht freispielen, so viel anders gewesen zu sein, aber wie gesagt, ich versuche es besser zu machen. Sage auch öfter mal Nein, wenn ich was nicht will bzw. sind mir zwei Dinge wichtig geworden - Erwartungen an andere - heißt keine! - Und meine Reaktion auf Dinge, die ich nicht beeinflussen kann oder die Reaktion so anzupassen, dass sie mir nicht schadet.

  • Mit der Meditation ist es deutlich schwieriger, da braucht man eine gewisse innere Ruhe, um es zu tun. Meine Erfahrung ist hier, dass ich nicht ruhig werde, wenn ich schon vorher unruhig war.

    Vielleicht hat das damit zu tun, wie lange Du meditierst:


    Am Anfang ist man oft sehr unruhig. Bzw.schafft es manchmal kaum sich überhaupt hinzusetzen. Das erscheint unglaublich schwer. Aber meine Erfahrung ist, das je länger man sitzt, sich die Unruhe mit der Zeit legt. Wichtig ist, in den Bauch zu atmen und langsam wieder auszuatmen: durch die Atmung und rechte Haltung gelangt vieles wieder ins innere Gleichgewicht.


    Ich sitze idR 45 min. Und warte bis „das wilde Pferd“ (so nenne ich die mentale und körperliche Unruhe) gekommen und wieder gegangen ist. Sitze ich kürzer, kommt das wilde Pferd nicht, und ich meine (zu früh) alles wäre schon wieder im inneren Gleichgewicht.


    Vielen Dank für deine anderen Worte:

    Es geht nicht nur Dir so.

    Es geht vielen wie Dir so.

    Wir sind auch nicht allein.

    Nie ganz allein.


    Ich selbst gehe oft in die Natur und in den Wald.

    Vielleicht hilft Dir das auch, „mal was anderes zu sehen“ und sich daran zu erfreuen, an der Natur, an das was sie Dir schenkt, als Zuviel nur an das was die Menschen tun und sagen und (vergeblich) zu hoffen.


    Beachte das was immer Da ist, Das was Dir vom Leben an sich (nicht allein nur den Menschen) täglich geschenkt wird…


    Angefangen mit der Erde, auf der Du stehen und gehen kannst, die Dir die Luft zum Atmen schenkt, die Sonne, die Dir Licht und Wärme schenkt, der Stille helle Mond und die Sterne, sich auch mit dem ganzen Universum immer verbunden und nicht mehr getrennt zu fühlen…

  • Danke für deinen Erfahrungsbericht, werde ich versuchen, bzw. hast du es gut erklärt, dass es sehr wohl funktionieren kann.


    Und auch die anderen Dinge, wenn es eine Möglichkeit gibt, bin ich in der Natur, früher mehr als jünger war, da konnte ich weiter wegfahren. Jetzt bin ich mehr auf meine Gegend beschränkt, da ist es nicht so schön, aber egal, Natur gibt es auch hier.


    Samadhi - mit den meisten Menschen verbindet mich wenig, was kein Urteil sein sollte, liegt vielleicht an mir, ich weiß es nicht. Ich mache heute das, was ich früher war, nämlich mich von dem fernzuhalten, was mir nicht gut tut, also jegliche Form von Toxizität.


    In meiner Arbeit ist das schwer, da kann ich nur versuchen mich abzugrenzen und die Gespräche erst gar nicht auf ein Klageniveau kommen zu lassen, denn es gibt bei uns nichts zu klagen, es geht den meisten gut, zu gut, das ist auch der Grund der Unzufriedenheit, weil der Mensch scheinbar darauf konzipiert ist immer mehr zu wollen und jetzt leben wir eben in einer anderen Zeit, aber es ist noch immer ganz gut.


    Zu meiner Gesellschaftskritik stehe ich, was ja nicht heißt, dass ich deshalb alles schlecht finde. Ich verstehe nur Vieles nicht, aber vielleicht ist es meine Unwissenheit.


    Wie nennen sie es "woke" - es scheint woke geworden zu sein, nicht korrekt zu sein und trotzdem erfolgreich und anerkannt. In dieser ausgeprägten Form, wie heute kannte ich das nicht. Weil wenn ich mich so umsehe, da denke ich mir, wie können die solche Funktionen bekleiden, aber dann sagen mir Menschen, die gelassener als ich sind, das sei normal.


    Ich muss es auch so sehen und mir bleibt ohnedies nur die Akzeptanz und die Toleranz, alles andere ist krankmachend. Einschränkend bleibe ich aber dabei "verstehen tu ich es nicht", auch wenn es "normal" ist.


    Es ärgert mich, wenn ich merke, dass ich in gewissen Punkten keine Fortschritte mache und meine Reaktion auf Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, noch immer Ärger, Wut etc. ist. Weil ich könnte ja anders reagieren, selbst wenn ich es nicht gut finde.


    Ich habe vorher geschrieben, ich verstehe, warum es in der ganzen Welt ähnlich ist mittlerweile, weil das, was ich erlebe scheinbar global ähnlich funktioniert, also nichts so Ungewöhnliches wie ich immer dachte, sondern ich muss es anders annehmen.

  • Ich denke, ich habe die Ursache gefunden, warum die Menschen mit mir nichts anfangen bzw. umgekehrt. Die große Mehrheit ist leider sehr unwissend, oberflächlich und einiges anderes.


    Ich brauche keine Gespräche über Nichts, über Banalität, Oberflächlichkeiten, dann die weit verbreitete Bösartigkeit ist auch nicht meines zum Kommunizieren.


    Mein IQ ist sicher nicht besonders hoch, aber es gibt auch andere Parameter im Leben, die sich unterscheiden von anderen Menschen.


    Die meisten klugen Menschen wurden in ihrer Zeit als sie lebten nicht geschätzt oder gar verfolgt und ausgegrenzt. Das ist bis heute so, wenn sich Menschen gegen die langläufigen Meinungen stellen, selbst wenn sie Recht haben.


    Manchmal denke ich mir, es wäre deutlich leichter dumm zu sein, aber das bin ich halt nicht.


    Diese Aussage soll nicht von Arroganz zeichnen, wie klug ich bin und wie dumm die anderen, unter Dummheit verstehe ich in dem Fall nicht den Bildungsgrad sondern eben, über was kann man mit Menschen reden, wie reagieren sie, agieren sie, und welche Weltbilder haben sie. Sind sie bereit dazu auch über mehr als Nichts zu sprechen und sind sie in der Lage eine Diskussion so zu führen auch von ihrer eigenen Sicht abzurücken?


    Bzw. wäre es vielleicht sogar eine Gefahr sich von seinen eigenen Bildern wie die Welt und die Menschen sind weg zu gehen?


    Ich will auch nicht in Abrede stellen, dass ich denke, dass es viele kluge Menschen gibt, und dass es auch viele gibt, die welche kennen. Das ist bei mir leider nicht der Fall und so muss ich eben anders leben.


    Auf jeden Fall habe ich für mich eine Antwort darauf gefunden, nach der ich mein Leben lang gesucht habe. Schöne Feiertage allen.

  • Mein hier erscheinen in all den Jahren hatte alle möglichen Benennungen von Genial über Hofnarr bis Verrückter. Mich konnte das nur in dem Sinn aufregen, mein Ärgern auszuleben und zu erkennen, dass mein Ärgern nichts bewirkt, außer mich darüber ärgern, dass ich mich ärgere.


    Heute weiß ich, dass ich nichts bewirken kann. Warum ist das so geworden?

    Ich habe das Bedürfnis verloren. In Bereichen, die nicht in der Nähe meines Körpers und seines Ausdrucks mit seinen Sinnen sind, bewirken zu wollen.


    Ich habe erkannt, wenn ich hier mit Menschen schreibe, schreibt meine KI mit einer KI und KI kann nicht mit KI bewirkt werden.

    Meine KI verändert sich ausschließlich durch körperliches Handeln und die Ergebnisse dieser Handlung. Erst wenn ich real spreche und dem anderen zuhöre, mit meinen Organen, bewirke ich. Ganz sicher nicht mit Schrift, Schriften werden immer mit einer KI interpretiert.


    Wenn es einen Austausch über die Interpretationen gibt, kann es ein Gespräch geben. Doch hier erscheint kaum ein Gespräch, das nicht durch Interpretationen von Dialogfremden unterbrochen und in Richtungen gelenkt wird, das kaum noch etwas mit dem Anfang des Gespräches über eine Interpretation zu tun hat.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Wie nennen sie es "woke" - es scheint woke geworden zu sein, nicht korrekt zu sein und trotzdem erfolgreich und anerkannt. In dieser ausgeprägten Form, wie heute kannte ich das nicht.

    " Woke" bedeutet ja von der Grundbedeutung "wachsam". Ursprünglich war es ein Aufruf dazu, wachsam gegenüber allen Arten von Diskriminierung z.B gegen Frauen oder gegen Minderheit zu sein und das dann auch anzusprechen und sich dafür zu engagieren. Also sowas wie Amesty International, Fridays for Future, Greenpeace, Omas gegen Rassismus.


    Weil viele Leute schlicht das eigen Wohl Wicht ger ist als hehre soziale Anliegen, bewerfen sie diese Leute mit Dreck. Sie

    zeichnen das Bild vom übereagierten, hysterischen und heuchlerischen Aktivisten. Auch wenn das für manche Leute stimmt, ist es doch total überzogen soziales Engagement insgesamt anzuprangern.


    Ich verstehe nicht ganz, warum du - der du dich da in einem Atemzug beschwerst, die Leute seinen zu oberflächlich und zu egoistisch - da in das selbe Horn stößt.

  • void

    Danke, wusste ich nicht, dass das Wort "woke" wachsam bedeutet - das hätte ich nicht damit verbunden, hätte einfach danach fragen sollen.


    Ich beschwere mich nicht über Andere, wenn es so rüber kommt, tut es mir leid. Ich wollte nur verstehen, warum die Dinge in meinem Leben so sind wie sie sind und mein Leben ist halt anders als das der Meisten hier oder es interessiert Niemanden mehr, wenn man über was Anderes als direkt über den Buddhismus schreibt.


    Ich habe geballt mit Menschen zu tun, die sehr unwissend sind, was nicht heißt, dass sie nicht gebildet wären, aber ich fange mit ihnen nichts an und sie mit mir nichts, weil es gibt mehr als die normale Intelligenz.


    Meine Interessen sind sehr breit gestreut und da ist es oft schwer Gesprächspartner zu finden, denn ich mag nicht nur über oberflächliche Dinge sprechen oder Banalitäten.


    Rassismus verurteile ich, Diskriminierung oder Gewalt natürlich auch. Was nicht heißt, dass ich alles gut finde, was unter "wokeness" sich deklariert. Wobei da gerät man schon wieder in Gefahr "rechts zu sein oder national" keine Ahnung.


    Ich habe schon länger aufgehört, das zu sagen, was mich bewegt, denn es ist nicht gewünscht, es schadet mir. Ich dachte, es gäbe ein Problem mit der Meinungsfreiheit, aber es gibt wohl auch Denkverbote schon. Da wird man rasch ausgegrenzt.


    Ich bin stärker denn je mit dem Buddhismus verbunden, ich höre sehr viele Vorträge anstatt anderen Sachen wie früher, was aber nicht heißt, dass ich mich nur noch auf mich selbst konzentriere und alles um mich herum ignoriere und sage das ist alles nicht mein Thema, ich kümmere mich ausschließlich um die Dinge, die mich selbst betreffen. Das ist Egoismus für mich und hat nichts mit einer spirituellen Haltung zu tun. Liebe Grüße


    Du sprichst über soziales Engagement? Echt? Es funktioniert doch kaum noch der normale zwischenmenschliche Kontakt der Menschen aufgrund von Narzissmus und Egoismus, die Menschen sind vielerorts sehr aggressiv und damit meine ich nicht Menschen, wie in diesem Forum.


    Ich kann mich nur bemühen in meinem Radius und das habe ich immer gemacht, aber gegen diesen Umgangston trete ich nicht an, da schweige ich lieber bevor ich mich Konfrontationen stelle, die mir nur schaden oder anders ausgedrückt - die totale Akzeptanz ist erwünscht.


    Es ist eine verschwindende Minderheit in der Bevölkerung, die sich für soziale Anliegen einsetzt oder wie ich schon schrieb für einen respektvollen, achtsamen und gutmütigen Umgang mit einander.


    Manchmal frage ich mich, wann die Menschen endlich verstehen anfangen, was sich alles verändert hat und das nicht zum Vorteil für sie, aber fast Niemand erhebt seine Stimme.

    Edited once, last by Timi ().