Ich nehme mir bewusst Zeit für Dokumentationen und stelle oft Parallelen zu eigenen Erfahrungen fest. Besonders erschreckend fand ich einige deutsche Dokus über den US-Wahlkampf. Sie zeigen, wie radikal und fanatisch viele Menschen dort im Namen Gottes politische und gesellschaftliche Werte definieren.
Obwohl ich nicht weiß, ob das Thema hier im Forum erlaubt ist, sehe ich diese Bewegungen nicht als Religionen, sondern als ideologische Strömungen, die in unseren Ländern kaum Akzeptanz fänden – und hoffentlich auch nicht erhalten.
Jede Form von Fanatismus lehne ich ab, vor allem wenn Religion als Mittel zur Macht Ausübung dient. Genau das passiert aber in wichtigen Ländern der Welt.
Oft wird der Islamismus als Bedrohung dargestellt, doch es gibt auch andere Gruppierungen innerhalb unserer eigenen Kultur, die einen Gottesstaat anstreben.
Diese Entwicklung halte ich für gefährlich – nicht nur für Gesellschaft und Menschen, sondern auch für demokratische Rechte. Der US-Wahlkampf wurde stark auf religiöse Werte aufgebaut, obwohl der Gewinner wenig mit den ursprünglichen Lehren Jesu zu tun hat.
Was mir am Buddhismus gefällt, ist seine Freiheit. Zumindest so, wie ich ihn lebe, gibt es keinen missionarischen Zwang. Das erlebe ich in anderen Glaubensrichtungen anders.
Menschen versuchen fanatisch, mich zu überzeugen, hören nicht zu und lassen keine andere Meinung gelten.
Sogar bei der Arbeit und zuletzt bei einem Arzt wurde ich damit konfrontiert.
Statt medizinischer Hilfe bekam ich zu hören, ich bräuchte ein Wunder und Jesus könne mich retten. Das wollte ich nicht hören.
Ich brauche kein Wunder, sondern Arbeit an mir selbst. Weder Jesus noch Buddha können mich direkt heilen – sie geben lediglich Werkzeuge an die Hand.
Ich selbst suche keine religiöse Gemeinschaft. Die einzigen Buddhisten, die ich kenne, sind in diesem Forum – im realen Leben nicht einer.
Der weltweite Trend hin zu radikalen Weltanschauungen beunruhigt mich zutiefst. Die Parallelen zur Entwicklung in den 1930er Jahren sind offensichtlich – es passiert schleichend, aber es passiert.
Diese Veränderungen betreffen mich persönlich, weil ich sie in den letzten Jahren überwiegend negativ wahrgenommen habe. Natürlich gibt es viele gute Menschen, aber ob sie noch die Mehrheit stellen, bezweifle ich.