Alles zum Thema ERDUNG/Ausgleich

  • „Erdung“ bedeutet für mich:

    Was ist real und nicht meine Gedanken?

    Wo bin ich wirklich? Hier oder mit meinen Gedanken und damit woanders?

    „Buddha hält eine Blüte.“

    Alles mehr erkennen ist Gedanken machen.

    Wenn ich mich erden muss, ist nur wichtig: Was von mir ist mit der Erde verbunden?

    Beim Sitzen fange ich mit der „Erde“ an, und wenn ich bei meinem Scheitel angekommen bin, bin ich der Berg, der nicht auf der Erde ruht, ich bin „Erde“.

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv

  • Für mich ist Erdung, wenn ich mich aus dem "Himmel meiner Vorstellungen" herausholen muss, weil ich euphorisch bin, wie auch zum Beispiel das Verliebtsein.


    Vor mehr ca. 35 Jahren "schwebte ich immer wieder in höheren Sphären". Das war sehr anstrengend. Und mir wurde empfohlen, schwere Nahrung wie Currywurst mit Pommes zu mir zu nehmen. Das half mir, mich zu erden - also wie mein Vater sagen würde "komm zu Dir". Vermutlich war ich schon als Kind ziemlich "durchgeknallt".

    :lol:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Bei Ängsten hilft es mir, das Angstgefühl einfach zu beobachten. Je mehr das gelingt desto weniger bin ich darin involviert, es entsteht eine Distanz, und damit eine Beruhigung und Entspannung.

    Also hmmm... hat bei mir in der Vergangenheit nur zum Teil funktioniert... wenn etwas Angst da ist, vielleicht gehts dann so. Aber wo mich die Angst/Panik schon ziemlich ergriffen und gepackt hat, hab ich immer keine Chance mehr zum beobachten gehabt. Vor allen, wenn die Angst sinnvoll ist, als Warnzeichen oder Sicherheitsfunktion, kann beobachten - zumindest meiner Meinung nach - vielleicht sogar negative Auswirkungen haben, Stichwort Psychose.


    Aber logisch anhören tut sich dein Vorschlag für "normale" Fälle schon... vielleicht erweist er sich ja nochmal als nützlich.


    Ich weiß nicht so wirklich was es bedeuten soll " Erdung ". Ich habe eine Frage, die könnte mit dem Wort zu tun haben. Könnte es sein, dass alleine das gerade und still zu sitzen ( also bewegungslos ) trotz eines stark abschweifenden Geistes, erdet ? Könnte mir Erdung gemeint sein, man ist nicht mehr aufgewühlt, unruhig -vom Emotionalen her ? Dann scheint das nur sitzen bleiben und ruhig atmen zu helfen, um sich zu erden. Selbst wenn der Geist ganz woanders war.


    Wenn es so ist, dass es beruhigt, muss man sich ja nicht über sich selbst ärgern, weil der Geist so viel umherrirrt dabei. Denn alleine das Sitzen ist schon eine Hilfe für den Menschen. Er wird emotional ruhiger. Geistig aber nicht immer, muss ich sagen. Da braucht es dann mehr Anstrengung zu. Manchmal scheint es unmöglich zu sein, den Geist länger auf ein Objekt zu richten.

    Man kann statt Erdung vielleicht auch Normalisierung sagen. Zumindest in einem beruhigten Zustand sein, damit es angenehm und auszuhalten ist. Damit haben vielleicht auch eher Leute Probleme, die jetzt nicht so das normale Leben haben. Wenn man z.B. keine Arbeit, keine sozialen Kontakte, keinen Partner ect. hat, fällt schon viel weg, was einem Halt gibt.


    Dann werde zumindest ich tendenziell entweder unstabil oder fange an, abzuheben^^


    Naja xD


    Man kann vermutlich in verschiedensten Situationen nicht geerdet sein, auch im normalen Leben wenn man auf der Arbeit Stress hat und zu Hause die Gedanken nicht mehr zu kreisen aufhören, oder wenn man gerade heftig gestritten hat. Ich hab mit diesem Thread aber speziell die Art von Erdung gemeint, die entsteht, wenn sich die Effekte der Zen-Praxis häufen und man dann irgendwann nicht mehr damit umgehen kann, warum auch immer.


    Deine Idee hat aber trotzdem was, einfach unaufmerksam Sitzen und vor sich hinträumen - wenn das dann auch funktioniert, dass man gezielt unaufmerksam ist :? - ist ja nur eine theoretischer Vorschlag, so wie ich das gelesen hab. Aber interessant... Also Quasi ANTI-Zazen.

  • Hallo Mentus, langsam verstehe ich was mit "Erdung" gemeint ist.

    (..) Dinge nicht zu sehr utensiliert.

    Was bedeutet das Wort ?

    „Erdung“ bedeutet für mich:

    Was ist real und nicht meine Gedanken?

    Wo bin ich wirklich? Hier oder mit meinen Gedanken und damit woanders?

    Könnte man auch als ungeerdet bezeichnen. Es gibt anscheinend verschiedene Zustände, die man so nennen kann. Edit : Siehe hier unter, was ich später dazu denke.

    Man kann statt Erdung vielleicht auch Normalisierung sagen. Zumindest in einem beruhigten Zustand sein, damit es angenehm und auszuhalten ist.

    Ja. Das habe ich dank deiner Formulierung jetzt gut verstehen können. Sich sicher fühlen in der Welt, trifft es am besten, finde ich. Es gibt womöglich auch Zustände, die man als so ähnlich nennen kann, doch sind sie nicht damit gemeint. Ein voller Geist, unruhiger Geist, heißt nicht immer, dass man nicht geerdet ist.

    Man kann vermutlich in verschiedensten Situationen nicht geerdet sein, auch im normalen Leben wenn man auf der Arbeit Stress hat und zu Hause die Gedanken nicht mehr zu kreisen aufhören, (..)

    Ja, aber was du vorher schriebst, stimmt auch, dass wir in schweren Lebenslagen oft nicht mehr geerdet sind. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

    oder wenn man gerade heftig gestritten hat.

    Ja.

    Ich hab mit diesem Thread aber speziell die Art von Erdung gemeint, die entsteht, wenn sich die Effekte der Zen-Praxis häufen und man dann irgendwann nicht mehr damit umgehen kann, warum auch immer.

    Ach so. Aber so hast du es im Eingangstext nicht geschrieben. Also du meinst eher so eine Art nicht geerdet sein, durch zu viel Geist- Entfaltungs- Übung. Dann hat das sich vorher zu erden, gefehlt. Ist mir glaube ich, auch schon einmal passiert. Dank eines guten Lehrers lerne ich immer mehr, wie wichtig die Erdung vor der Meditations- Übung ist. Also ins Hara zu gehen. Andere Schulen machen das sicher auch, haben es aber nicht so genannt, machen es aber auch, in dem sie, den Körper zu spüren üben, am Anfang.

    Deine Idee hat aber trotzdem was, einfach unaufmerksam Sitzen und vor sich hinträumen - wenn das dann auch funktioniert, dass man gezielt unaufmerksam ist :? - ist ja nur eine theoretischer Vorschlag, so wie ich das gelesen hab.

    Naja, gezielt unaufmerksam sein, wollte ich nicht. Aber du meinst es anders. Ob man gezielt unaufmerksam sein kann. Also die meisten können es auch ungezielt. :grinsen: Gezielt würde es auch gehen, schätze ich. Es hat mich geärgert. Aber wir sollen uns ja nicht selbst tadeln wenn, egal was, nicht gut läuft. Aber ich habe dann gemerkt nach einer kurzen Weile, dass es mich körperlich und emotional entspannter gemacht hat, das nur ruhig sitzen. Wobei ich würde nicht sagen, dass ich sehr ungeerdet vorher war, nur so viel im Geist zB gedacht, was ich an dem Tag noch machen muss. Das erzeugte Druck / eine Anspannung im Herzen.

    Also Quasi ANTI-Zazen.

    Wegen dem vielen Gedanken dabei machen, ja. :D


    Aber zu Anfang die Gedanken ruhig abschweifen lassen, sie wild sein lassen, das soll ja auch gut sein. Die Gedanken sich selbst sacken lassen. Bei mir hörte es aber gefühlt nicht auf, kann auch sein, da ich ab und zu versucht habe sie zu beseitigen bzw durch etwas anderes zu ersetzen / woanders den Geist hin zu lenken. Dann wurden sie noch wilder wahrscheinlich. Aber es kann auch sein, dass man akzeptieren muss wenn es manchmal nichts wird und sie einfach tanzen wollen. Oder ich versuche es nächstes Mal mit einer geführten Meditation, welche mit Körperscan anfängt.


    LG :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 4 times, last by Hingabe ().

  • Habe den Rest nicht kopiert, da zu viel Text/ zu viel zu lesen. Das wichtigste stand am Ende, finde ich :

    Quote

    Erdung ist also ein Weg, um sich energetisch zu stabilisieren und die Verbindung zu sich selbst und zur Welt zu stärken.

    https://chatgpt.com


    Frage war : was bedeutet erdung im spirituellen sinn.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


  • Bei Ängsten hilft es mir, das Angstgefühl einfach zu beobachten. Je mehr das gelingt desto weniger bin ich darin involviert, es entsteht eine Distanz, und damit eine Beruhigung und Entspannung.

    Also hmmm... hat bei mir in der Vergangenheit nur zum Teil funktioniert... wenn etwas Angst da ist, vielleicht gehts dann so. Aber wo mich die Angst/Panik schon ziemlich ergriffen und gepackt hat, hab ich immer keine Chance mehr zum beobachten gehabt. Vor allen, wenn die Angst sinnvoll ist, als Warnzeichen oder Sicherheitsfunktion, kann beobachten - zumindest meiner Meinung nach - vielleicht sogar negative Auswirkungen haben, Stichwort Psychose.


    Aber logisch anhören tut sich dein Vorschlag für "normale" Fälle schon... vielleicht erweist er sich ja nochmal als nützlich.

    Beobachten hilft mir immer, es kommt aber auf die Situation an, wie gut es gelingt. Grundsätzlich hängt es mit der Erkenntnis zusammen, dass ich nichts Körperliches oder Geistiges bin. Die ist aber meistens nicht bewusst gegenwärtig und ich werde von Gefühlen beherrscht.

    Wenn vollkommen bewusst wäre, dass Gefühle nur Gefühle und nicht Ich und mein sind, würde ich Gefahren ausweichen, ohne von Angst oder Panik überwältigt zu werden.

  • Das ist auch für mich sehr hilfreich, Mentus. Und das erdet mich auch.

    Ich frage mich auch "wovor fürchte ich mich?". MIr wird dann sofort klar, dass ich sowieso sterbe - egal wann und wie. Natürlich möchte ich nicht leiden. Aber ich bin ja dem, was immer auch kommt, ausgeliefert. Und bisher fühlte ich mich immer geführt, sobald ich mich hingegeben habe.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hingabe Du hast mir ein :heart: gegeben, das habe ich als „verstanden“ erkannt, doch nun sehe ich es als „Mitleidvolles Streicheln über meinen Kopf“, wie man das bei einem Kind macht. Trotzdem Danke.

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv

  • Hingabe Du hast mir ein :heart: gegeben, das habe ich als „verstanden“ erkannt, doch nun sehe ich es als „Mitleidvolles Streicheln über meinen Kopf“, wie man das bei einem Kind macht. Trotzdem Danke.

    Ach komm, jede und jeder kann ein paar Streicheleinheiten gebrauchen. Du kannst "mitleidvoll" ja durch "liebevoll" ersetzen, wenn Du magst.


    :heart: Grüße,

    Aravind.

  • Ich hab mit diesem Thread aber speziell die Art von Erdung gemeint, die entsteht, wenn sich die Effekte der Zen-Praxis häufen und man dann irgendwann nicht mehr damit umgehen kann, warum auch immer.

    Wenn man in der Zazen Praxis erlebt, dass innere Unruhe, Konflikte oder Erinnerungen an traumatisierende Erfahrungen auftauchen, mit denen man alleine nicht mehr umgehen kann, sollte man auf jeden Fall ein vertrautes Gespräch mit seinem Lehrer suchen.

    Das passiert schon mal dass da Dinge auftauchen, die einem vorher nicht klar waren und einen dann noch mehr beunruhigen.

    Ich habe das zum Glück nur als wichtige Phasen und heilsame Durchläufe durch mein Hirn erlebt. Wenn ich nicht mehr damit umgehen könnte, würde ich die Zazen Praxis erstmal unterbrechen und mir Hilfe suchen.

    Alles Gute! Nanu :heart:

    :)

  • Wenn man in der Zazen Praxis erlebt, dass innere Unruhe, Konflikte oder Erinnerungen an traumatisierende Erfahrungen auftauchen, mit denen man alleine nicht mehr umgehen kann, sollte man auf jeden Fall ein vertrautes Gespräch mit seinem Lehrer suchen.

    .. oder mit einem Arzt oder Therapeuten. Für manche Probleme, sollte man sich lieber medizinische Hilfe suchen.



    "Geerdet sein" bedeutet für mich eine in einer Situation sein zu können, ohne, dass sie mich komplett aus der Bahn wirft. Egal ob es um etwas "Gutes" oder "Schlechtes" geht.

    _()_

  • (..) Dinge nicht zu sehr utensiliert.

    Was bedeutet das Wort ?

    Irgendwas zu einem bestimmten Zweck gebrauchen/benutzen. Bewerkstelligen.


    "Sich sicher in der Welt (und mit sich selbst) fühlen", ist eine gute Zusammenfassung zu dem Erdungsbegriff von dir...

    Und bisher fühlte ich mich immer geführt, sobald ich mich hingegeben habe.

    _()_

    Ja, kenn ich schon auch, aber dafür muss ich ja erstmal immer durch die Verzweiflung durch, und das ist meisstens bis immer nicht unbedingt ganz so komfortabel :oops:

    Aber es ist auch schon länger her, also ich fühl mich okay im Moment.


    Ich hab halt in der Psychosezeit und auch insgesamt gelernt, dass manches einen mehr zurückbringen kann auf den Boden. Sprudelwasser trinken kann auch dazu zählen. Oder sich eine Packung Chips kaufen oder ein gescheites Nuttellabrot (Empfohlene Mindestaufstrich-dicke: 1 cm :party: )

  • ein gescheites Nuttellabrot

    Mit Butter!

    Leider habe ich Diabetes & Cholesterin.


    Lieber Liebe machen, wenn man eine Liebe hat welche das auch liebt - das erdet auch sehr gut.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Nicht geerdet sein bedeutet wohl dass Körper und Geist nicht im Einklang sind, der Geist ist irgendwie abgehoben. Die Aufmerksamkeit mehr auf den Körper lenken kann da helfen, sich den Körper bewusst machen, sich selber wieder mehr im Körper verorten als im Geist. Z.B. durch körperliche Arbeit, wo man sich auf die Handlungen konzentrieren muss. Ein Nuttelabrot wirkt weil man dabei auf die sinnliche Ebene kommt.

  • Generell gehe ich begleitend zur Meditation ausreichend in den Wald: tief durchatmen, einen Baum lange umarmen und spüren wie fest und stark sein Stamm ist, wie tief er mit der Erde verbunden ist. Mit dem Baum Eins werden.


    Im Sommer gerne auch barfuß im Wald oder über Wiese, oder nackt schwimmen im See oder Meer wo das möglich ist.


    Mit Erdung sehe ich normalerweise sich wieder mehr mit der Erde, dessen Natur, dem Boden, dem eigenen Körper verbunden zu fühlen und Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen:


    Lomi Lomi Massage würde ich von daher auch sehr empfehlen. Kostet allerdings und ist oft spontan nicht möglich. Aber wenn möglich kann man das ja regelmäßig einrichten.


    Yoga Übungen oder TaiChi sind übrigens auch interessant:


    Einfach mal ausprobieren…

  • Diese Haltung des Buddha, Bhumisparsa Mudra, macht alles Gedenken über „Erdung“ unwichtig. Diese Haltung nutzte er bei seinem letzten Kampf gegen Mara, als er unter dem Baum saß.


    Wenn die Geistesverstrickung in Geistesgift-Gedanken (Mara) am größten ist, dann kann es die letzte Rettung sein.

    Bei mir klappt das schon, bevor ich Buddha erkannt habe. Das sich bewusst an einem nicht lebenden „Erde“ Gegenstand festhalten. Sein Ergreifen eines Dinges bewusst gewollt, achtsam aufmerksam werden lassen.


    Dabei bleiben, bis sich die Gedanken nur noch mit dem Ergriffenen beschäftigen, nur noch Empfinden, Ertasten, Sehen sind.

    Das Festhalten wollen, an einem Ding und nur dieses Festhalten betrachten, bis ich mich ganz auf das Festhalten dieser „Erde“ konzentriere, ist heilsam.


    Das einzige Festhalten, mit den Sinnesorganen, der Hand, dem Fuß, dem Körper, das man nie lange halten kann, ist das, welches automatisch loslässt.

    Will, kann man das nicht, zerfällt man. Gefangen durch den Erdrutsch, eingeklemmt im Fels, umfangen vom Meer, bei Einzelhaft hilft nur das Bekenntnis zur „Erde“, die mich immer bewahrt.


    Jedes Festhalten, mit Gedanken, Geistesgift-Gedanken, durch Mara, das nicht durch „Erde“ bestätigt werden kann, ist immer Dukkha. Meine Skandha können nicht festhalten, sie ergreifen Nutzen, lassen los.

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv

  • Dabei bleiben, bis sich die Gedanken nur noch mit dem Ergriffenen beschäftigen, nur noch Empfinden, Ertasten, Sehen sind.

    Das Festhalten wollen, an einem Ding und nur dieses Festhalten betrachten, bis ich mich ganz auf das Festhalten dieser „Erde“ konzentriere, ist heilsam.

    Natürlich wird beim Verlassen des bewussten Ergreifens und Gedanken vom Ergriffenen abwenden, der Gedankenfluss wieder angeregt, aber wenn die Übung gut war, viel schwächer und leichter zu unterbrechen.

    Es ist also nur ein möglicher Anfang. Wie das erste Sitzen auch.

    Beim ersten Mal da tut′s noch weh. Da glaubt man noch dass man es nie verwinden (erreichen) kann. Dann mit der Zeit so peu a peu. Gewöhnt man sich daran,

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv

  • Du hast mir ein :heart: gegeben, das habe ich als „verstanden“ erkannt, doch nun sehe ich es als „Mitleidvolles Streicheln über meinen Kopf“, wie man das bei einem Kind macht. Trotzdem Danke.

    Hallo,

    ja, hast recht, weil ich ja später schrieb, dass ich unter Erdung etwas anderes verstehe. Ich habe dir ein Herz gegeben gehabt, weil etwas in mir, das verstanden hatte, etwas anderes in mir aber nicht. Ich gebe öfter Herzen oder Daumen hoch, wenn etwas in mir die Wahrheit oder die Weisheit in Aussagen verstanden hat, es aber noch nicht klar ist auch für meinen Verstand.

    Aber etwas in mir fühlte sich angesprochen. Also nicht wundern. Manchmal begreife ich es auch später nicht besser, weil ich mich dann nicht näher damit beschäftige. Manchmal tue ich das aber und dann ja. Das geht aber nur, wenn mein Geist dann leerer ist als vorher.

    "Sich sicher in der Welt (und mit sich selbst) fühlen", ist eine gute Zusammenfassung zu dem Erdungsbegriff von dir...

    Ich habe heute germerkt, dass ich da von etwas anderem ausging als Qualia und evt auch der Zen- Lehrer den ich mir manchmal anhöre was Erdung ist. Sie meinen etwas anderes damit.

    Nicht geerdet sein bedeutet wohl dass Körper und Geist nicht im Einklang sind, der Geist ist irgendwie abgehoben.

    Ja. Aber es kann sein, dass es da Abstufungen gibt. Manche haben eher nur einen sehr anhaftenden Geist ( der an unheilsamen Gedanken anhaftet oder aber neutralen aber einfach so viel denkt ), das verhindert, dass sie im Moment sein können oder bereit sind um zB in Versenkung gehen zu können- oder um eine Unterweisung zu verstehen. Andere haben auch emotional sehr viele Blockaden. Da entseht dann so ein Unsicherheitsgefühl, was sich anfühlt wie verloren sein in der Welt, nicht beschützt oder sehr starke Ängste vor bestimmten Situationen. Das sind nur Beispiele wie sich eine noch stärkere Nichterdung zeigen kann. Das sind jetzt aber nur meine Theorien.

    Mit Erdung sehe ich normalerweise sich wieder mehr mit der Erde, dessen Natur, dem Boden, dem eigenen Körper verbunden zu fühlen und Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen:

    Ich glaube, Qualia meinte damit mehr, das etwas klarer sein im Geist, leerer im Geist sein. Und dadurch bereit zu sein, um sich auf das Nichtdenken einzulassen und bereit zu sein für das Größere in einem. Aber wahrscheinlich hat es damit zu tun, das man dann mehr mit dem Körper verbunden ist- ihn mehr fühlen kann. Generell sind die Sinne offener (? ), nicht nur der Verstand. Das Sinneserleben ist ausgewogener wenn man geerdet ist. Könnte man das so sagen, Qualia ? Ich habe übrigens den Beitrag den du meintest, eben nochmal gelesen und diesmal alles verstanden, ich möchte ihn gleich noch einmal lesen. :hug:

    Liebe Grüße

    Bhumisparsa Mudra,

    Muss ich mal nachschlagen.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 3 times, last by Hingabe ().

  • Nicht geerdet sein bedeutet wohl dass Körper und Geist nicht im Einklang sind, der Geist ist irgendwie abgehoben.

    Ja. Aber es kann sein, dass es da Abstufungen gibt. Manche haben eher nur einen sehr anhaftenden Geist ( der an unheilsamen Gedanken anhaftet oder aber neutralen aber einfach so viel denkt ), das verhindert, dass sie im Moment sein können oder bereit sind um zB in Versenkung gehen zu können- oder um eine Unterweisung zu verstehen. Andere haben auch emotional sehr viele Blockaden. Da entseht dann so ein Unsicherheitsgefühl, was sich anfühlt wie verloren sein in der Welt, nicht beschützt oder sehr starke Ängste vor bestimmten Situationen. Das sind nur Beispiele wie sich eine noch stärkere Nichterdung zeigen kann. Das sind jetzt aber nur meine Theorien.

    Hm, unter "Erdung" verstehe ich den Kontakt mit der Erde, dem Körperlichen, unter "Nichterdung" den Verlust dieses Kontakts. Etwa wenn ich in Gedanken versunken bin und nicht darauf achte dass ich gehe. Wenn ich dann an einem Laternenpfahl anrenne, bringt mich das sofort auf die Erde zurück - hoppla, das ist ja die Wirklichkeit in der ich mich befinde, hatte ich ganz vergessen.

    So kann man auf mannigfaltige Art getrennt vom Körper im Geist herumschwirren, in Abstraktionen, Vorstellungen, Phantasien, irrationalen Ängsten, Erinnerungen an die Vergangenheit, Zukunftsplänen und was noch alles. Nur halt nicht oder zu wenig in der gesamten Wirklichkeit, in der man sich hier und jetzt nun mal befindet und das ist auf Dauer ungesund.

  • Ich habe heute germerkt, dass ich da von etwas anderem ausging als Qualia und evt auch der Zen- Lehrer den ich mir manchmal anhöre was Erdung ist. Sie meinen etwas anderes damit.

    Was genau meinen die Meister, die du dir anschaust, was Erdung sei und wer ist das?


    Hm, unter "Erdung" verstehe ich den Kontakt mit der Erde, dem Körperlichen, unter "Nichterdung" den Verlust dieses Kontakts. Etwa wenn ich in Gedanken versunken bin und nicht darauf achte dass ich gehe. Wenn ich dann an einem Laternenpfahl anrenne, bringt mich das sofort auf die Erde zurück - hoppla, das ist ja die Wirklichkeit in der ich mich befinde, hatte ich ganz vergessen.

    So kann man auf mannigfaltige Art getrennt vom Körper im Geist herumschwirren, in Abstraktionen, Vorstellungen, Phantasien, irrationalen Ängsten, Erinnerungen an die Vergangenheit, Zukunftsplänen und was noch alles. Nur halt nicht oder zu wenig in der gesamten Wirklichkeit, in der man sich hier und jetzt nun mal befindet und das ist auf Dauer ungesund.

    Naja, also es versteht unter Erdung wohl jeder ein bissl was anderes, abhängig von seinem Standpunkt, Erfahrung, Vergangenheit, Praxisjahre und Person ect.


    Den Verlust des Kontaktes zum Körper, kommt mir etwas bekannt vor... aber gehts nicht darum, das zu erleben, vielleicht sogar zu festigen? Dann wäre ja Erleuchtung eine ständiges ungeerdet-sein... vielleicht muss man mit dem Ungeerdetsein halt dann nur klarkommen und seine Tolleranz erhöhen?


    Ansonsten interessieren mich halt immer konkrete Dinge, was tut ihr im Fall des Falles, wenn es "schwierig" wird?

  • Ansonsten interessieren mich halt immer konkrete Dinge, was tut ihr im Fall des Falles, wenn es "schwierig" wird?

    Halt! Was hält dich, was gibt meinem Körper Halt und Sicherheit? Wo ist die Erde, die Dinge, der Boden, die Wand? Wenn die Gefahr von der Erde den Dingen droht, kann ich etwas machen, sie kommt von Geistigem, da hilft Lachen. Lachen über Götter, Wahrheiten, Boshaftigkeiten erdet meinen Geist. Klarheit, wie ungefährlich Gedanken für meinen Körper sind, wenn er einfach still stehen bleibt, fest verwurzelt an der Erde. Und ich lache mir die Angst weg. Ja, ich kann sehr unverschämt sein, aber warum, Lachen tut, dem anderen mehr weh als beschimpfen.

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv


  • Hm, unter "Erdung" verstehe ich den Kontakt mit der Erde, dem Körperlichen, unter "Nichterdung" den Verlust dieses Kontakts. Etwa wenn ich in Gedanken versunken bin und nicht darauf achte dass ich gehe. Wenn ich dann an einem Laternenpfahl anrenne, bringt mich das sofort auf die Erde zurück - hoppla, das ist ja die Wirklichkeit in der ich mich befinde, hatte ich ganz vergessen.

    So kann man auf mannigfaltige Art getrennt vom Körper im Geist herumschwirren, in Abstraktionen, Vorstellungen, Phantasien, irrationalen Ängsten, Erinnerungen an die Vergangenheit, Zukunftsplänen und was noch alles. Nur halt nicht oder zu wenig in der gesamten Wirklichkeit, in der man sich hier und jetzt nun mal befindet und das ist auf Dauer ungesund.

    Naja, also es versteht unter Erdung wohl jeder ein bissl was anderes, abhängig von seinem Standpunkt, Erfahrung, Vergangenheit, Praxisjahre und Person ect.


    Den Verlust des Kontaktes zum Körper, kommt mir etwas bekannt vor... aber gehts nicht darum, das zu erleben, vielleicht sogar zu festigen? Dann wäre ja Erleuchtung eine ständiges ungeerdet-sein... vielleicht muss man mit dem Ungeerdetsein halt dann nur klarkommen und seine Tolleranz erhöhen?

    Es geht um den Verlust des Kontaktes zum Körper und zum Geist, im Sinne der Erkenntnis, dass man weder der Körper noch der Geist, bzw. nicht die Khandha ist. Mit der Erleuchtung ergreift man nicht die vergänglichen Sinnesobjekte und auch nicht die Geistobjekte mit Gier oder Hass und macht sie sich nicht zu eigen - 'das bin ich, das gehört mir'. Man haftet nirgends an, weil vollkommen klar ist, dass dies mit Leiden verbunden ist.


    Wenn man unter "Erdung" versteht, dass man sich auf der Erde, also in der physischen Realität der Formen befindet, dann bedeutet nicht geerdet sein, dass man stattdessen im Geist ist, in Gedanken und Gefühlen.

    Körper und Geist bilden eine Einheit, sind eng miteinander verbunden. Man kann sich z.B. im Winter einen Palmenstrand vorstellen, aber wenn man nur eine Badehose anzieht, wird man erfrieren. Oder wenn man in etwas schwelgt, das man in der Vergangenheit erlebt hat, ist man trotzdem hier und jetzt in der Gegenwart. Wenn man sich dauernd wegdenkt, verliert man den Kontakt zur Realität. Es ist auch die Realität eines Erleuchteten, aber er hängt nicht daran. Das ist der Unterschied, er sieht die Dinge wie sie sind, mit Leiden verbunden, vergänglich und nicht aus sich selbst heraus bestehend.

    So verstehe ich das.


  • Wenn man unter "Erdung" versteht, dass man sich auf der Erde, also in der physischen Realität der Formen befindet, dann bedeutet nicht geerdet sein, dass man stattdessen im Geist ist, in Gedanken und Gefühlen.

    Ein Teil des Satipatthana Sutta ist eine gute Übung, um Körper und Geist in Einklang zu bringen: "Wenn er geht weiß er: 'Ich gehe', wenn er steht, weiß er: 'Ich stehe', wenn er sitzt, weiß er: 'Ich sitze', wenn er liegt, weiß er: 'Ich liege.' Was er auch immer mit dem Körper unternimmt, das weiß er."

    Man erlebt es ja im gewöhnlichen Alltag, wenn man an etwas anderes denkt als an das was gerade man tut, haut man z.B. den Hammer auf den Daumen statt auf den Nagel. Was Schnelligkeit erfordert macht man zu langsam, wenn der Geist verträumt ist, und was Langsamkeit erfordert macht man zu schnell, wenn der Geist unter Druck steht. Alles wird unordentlich und ungenau, wenn man sich nicht auf das konzentriert was man tut und im Geist woanders ist. Wenn man sich abgehoben und nicht geerdet fühlt, ist Achtsamkeit auf den Körper hilfreich.