Denn das wäre in etwa so, wie den Regen verstehen zu wollen, statt den Regen einfach der Regen sein zu lassen und auch auf seine Haut fallen zu lassen, ihn zu spüren, und davon ganz natürlich und ohne etwas dazu zu tun nass zu werden und auch nicht mehr vor dem Regen flüchten zu wollen.
Der Mensch, vielmehr sein Kopf, neigt doch oft dazu, alles lieber verstehen und kontrollieren zu wollen. Zu dem ist der Kopf, sind seine Gedanken, nun einmal sehr begrenzt, und können bestimmtes auch gar nie verstehen oder erfassen: Er kann auch nur das und nichts anderes.
Stattdessen bräuchte es mehr Loslassen vom Kopf und den vielen ewigen trennenden im Grunde immer selben Gedanken…
Und dafür wieder mehr Hingabe zum Hier und Jetzt bis hin zu unserem Herzen und unserer Seele und auch dem Mond und allen Sternen...
Egal was war, ist oder wird sein.
Da ich hier schon verschiedenste endlose Diskussionen über auch die verschiedensten Themen ab und zu verfolgt habe, die meiner Meinung nach auch letztendlich nicht wirklich weiter helfen, mehr vom eigentlichen Kern auch nur ablenken, und oft auch nur die jeweilige Sicht verschiedenster Personen zu einem spezifischen Thema allein darstellt, Teilaspekte halt, möchte ich gerne einmalig auch etwas dazu „sagen“, und meine eigenen Erfahrungen auch gerne teilen (vielleicht hilft das auch dem ein oder anderen weiter):
Ich selbst habe begonnen mich für Spiritualität zu interessieren als meine Eltern nicht mehr lebten. Ich wollte ganz einfach nur wissen „wo sie jetzt sind“. Und ich spürte das es so etwas war, wie endlich die ganze Wahrheit wissen zu wollen. Auch über das Leben an sich, „wo ist das Universum zu Ende“, und „wer bin ich wirklich“.
Ich hatte keinen richtigen Lehrer und auch keine Sangha (dafür habe ich mich erst nach dem Erwachen interessiert: „wie die das machen“)
Ich wusste aber wie man meditiert (Za Zen mit Hilfe des Buchs „Zen Training“)
Und das habe ich dann auch getan.
Und auch nicht oft.
Aber fast jeden Tag.
Anfangs 20min bis später 50min.
Und auch keine Sesshins.
Und ich glaube das das schnelle Erwachen auch damit zu tun hatte das ich ganz allein war, nicht Zuviel abgelenkt durch andere oder anderes mehr, das ich auch öfter ganz allein in der Natur war, und das halt auch ein sehr großer innerer Druck, eine „Lebensfrage“ in mir war.
Die Erkenntnisse die ich im Zusammenhang mit dem Erwachen hatte:
Der „Dharma“ ist überall und jeder Zeit
Direkt vor deiner Nase
Du brauchst dafür einfach nur
Wieder lange genug ganz still sitzen
Wieder lange genug ganz still werden
Wieder lange genug in dein Hara atmen
Und dann kommt irgend wann der Punkt wo Du denkst Du gehst gleich durch so etwas wie ein „Tor“
Du hast aber anfangs noch Angst hindurch zu gehen, weil Du nicht weißt was dann sein wird
Es fühlt sich so an als würde man sterben wenn man „weiter geht“
Aber Du willst es endlich wissen also gehst Du weiter
Auch wenn diese große Angst da ist…
Und wenn Du nun durch das Tor gehst und zurück schaust, dann lachst Du spontan, weil Du nun weißt, da war nie ein Tor (es war nur dein Ego das das meinte und Angst hatte - aber das Ego ist nun für diesen Augenblick verschwunden)
„So einfach ist das wirklich“
Es ist stattdessen doch oft nur so:
Das Du (dein Ich, dein „“Affengeist“) lieber woanders sucht oder hin möchte oder etwas gerne vermeidet
Das Du lieber nach irgendwelchen „Erklärungen“ oder „Antworten“ suchst oder liest
Bei einem „Meister“ oder in „Büchern“ oder „Videos“
Das Du immer noch Zweifel daran hast nur zu sitzen und zu atmen würde ausreichen
Das Du (dein Ego noch nicht bereit ist loszulassen, „zu sterben“)
Das Du oft auch noch in alten immer selben (Denk)Mustern gefangen bist
Der Buddha:
Hat ja damals selbst auch nichts anderes getan
Als nur noch zu sitzen, sich nicht mehr bewegen, und nur noch zu atmen
Bis „Alles“ von selbst erscheint
Er wusste allerdings vorher schon, das alles Geld der Welt und die schönste Frau ihn nicht wirklich glücklich gemacht hat und wird.
Und wahrscheinlich hatte er auch nicht noch ein Trauma oder eine schlechte Kindheit aufzuarbeiten wie viele andere von uns (das sollten wir dabei nicht vergessen)
Im Gegensatz zu vielen anderen (normal) Interessierten war er aber auch (sofern man den Erzählungen glauben darf):
In einer Art von Lebenskrise (er wollte die ganze Wahrheit wissen, auch über das Leiden)
Ganz allein (da war kein anderer, kein „Lehrer“, der ihm etwas „beibringen konnte“ oder an was er „glauben sollte“)
Ganz allein in der Natur (Nicht im Internet, in Büchern, auf der Autobahn, zu Hause in der Familie, zur Arbeit, bei Nachbarn oder in der Kneipe) sondern ganz allein unter einem Baum
Und ich glaube das das auch einen großen Unterschied macht:
Die Art und Weise, wie und wo man übt, und die äußeren Umstände…
Ein Lehrer oder eine Sangha sind meiner eigenen Erfahrung nach auch nicht zwingend erforderlich:
Man braucht nur zu wissen wie man sitzen und atmen soll
Und das in entsprechender Art und Weise einfach nur lange genug tun
Einfach nur sitzen und atmen
Ohne Ziel
Sonst wirklich nichts
Auch wenn das natürlich anfangs vielleicht schwerer fallen mag sich dazu selbst immer wieder zu motivieren als „Ich hab jetzt einen Termin mit der Sangha oder Meister“:
Ich habe danach (nach dem Erwachen) ein paar mal dran teil genommen.
Mag sein das das für jeden auch anders ist, aber mich haben die anderen auch oft abgelenkt.
Man spürt ja auch die Anwesenheit anderer und das lenkt auch irgendwie ab.
Und vielleicht dauert das Erwachen deshalb bei manchen auch länger.
Vielleicht ist das aber auch bei manchen anders.
Der „Dharma“ (ich nenn das mal Dharma weil man das im Buddhismus glaube ich so nennt) erscheint auch ganz von selbst und ist auch immer da:
So wie man die Sterne nicht am Tag aber in der Nacht erst sehen kann.
Aber die Sterne sind immer Da, das Universum an sich ist immer Da.
Die Achtsamkeit dafür fehlt nur.
Ausreichend Raum, Zeit und Stille.
Denn dann ist es auch wieder still genug dafür geworden
Denn dann ist es auch wieder innerlich still genug in uns selbst geworden
Schriften braucht man dazu auch nicht:
Das ist alles nur drumherum
„Ausschmückung“ genauso wie Buddhastatuen zu bauen.
Darin verstrickt man sich nur wieder
In irgendwelche Worte oder Bilder.
Und man bekommt „nur wieder bestimmte Vorstellungen“ „wie etwas sein müsste“
Und alle Schriften kann man deshalb auch wirklich getrost verbrennen
(Auch das HerzSutra: das ist auch nur eine Art von Erinnerung von dem was jemand mal erlebt hat - jeder kann das HerzSutra aber nur selbst erleben und es ist auch etwas völlig anderes als es nur zu lesen und verstehen/begreifen zu wollen)
Weil man den Dharma sowieso auch nie mit Worten beschreiben kann
Und weil der Dharma auch jenseits aller Gedanken ist
Nie gedanklich fassbar ist…
Danach habe ich verschiedenste „Meister“ mal untersucht:
Natürlich verdienen manche Meister ihren Lebensunterhalt auch lieber anders statt wie andere arbeiten zu gehen
Oder drehen jeden Tag ein neues YT Video und werben für sich
Oder genießen scheinbar nur ihre Macht über Andere
Oder brüsten sich damit „erwacht zu sein“
Oder sie sind nur „Meister“ geworden weil sie „länger sitzen konnten als andere“ oder haben sich irgendwie selbst zum Meister gemacht
Es gibt auch nicht wenige Institutionen die nicht Non-Profit sind oder waren nach dem Motto: „Money First“
(S.a. Osho/Baghwan oder die „Yogi Flieger“)
In Deutschland wird man allerdings auch kaum durch Betteln allein seinen „Lebensunterhalt“ sichern können und allein in einer Hütte am Waldrand leben können: man muss also versuchen seine Praxis auch auf der Arbeit und in der Familie anzuwenden, etwas, das sicherlich schwieriger ist als in einem Kloster mit nur Gleichgesinnten zu leben…
Manche Meister fanden es auch normal Frauen abends zu sich einzuladen oder viel zu trinken:
Vergesst also die „Meister“ und nehmt sie Euch bloß nicht zum Vorbild oder zu Ernst (der Mensch neigt halt auch gerne zu Idolen und Vorbildern oder meint diese zu brauchen wie er schon Mama oder Papa gebraucht hat)
Ich habe auch überlegt warum Folgendes so ist:
Das manche Jahre lang sitzen und üben aber anscheinend nie wirklich erwachen
Und manche aber sehr schnell
Und ob Linkshänder vielleicht sogar eher erwachen als Rechtshänder da Linkshänder mehr mit der rechten Gehirnhälfte verbunden sind
Wahrscheinlich hat es aber auch vor allem damit zu tun richtig ins Hara zu atmen:
Dadurch mehr aus dem Kopf zu kommen, mehr in den Bauch, länger wieder im Bauch zu sein, dort wo erwiesener Maßen auch der andere Teil unseres einst einteiligen evolutionären Gehirns „Wohnt“ der aber nicht denkt wie der Kopf.
Natürlich ist Erwachen allein
Oder wenigstens einmal nur zu Erwachen (du wirst in dem Moment wo Du erwachst über dich selbst lachen, das du die Ganze Zeit woanders gesucht hast und weil Du dir auch immer etwas anderes unter Erwachen vorgestellt hast: Zu Erwachen ist auch absolut nichts „Erregendes“):
Nicht „ausreichend“
Sofern man generell ein anderes, eine befreiteres Leben als zuvor „anstrebt“
Es Bedarf das Erwachen auch mit in den Alltag zu nehmen…
Konzentriert und im Hier und Jetzt im Alltag zu sein genauso wie beim nur Sitzen und Atmen:
Und auch das geschieht aber mit der Zeit von ganz allein…Macht Euch da nicht so viele Gedanken und stört Euch auch bloß nicht daran das Andere weiterhin so sind wie sind oder gar ablehnend.
Alles ergibt sich mit der Zeit von Selbst…
Wenn ihr einfach weiter macht…
Weiter meditiert…
Natürlich Bedarf es auch weiterhin gewisser anderer Aktivitäten wie Arbeiten, Essen, Trinken, Schlafen, man wird auch hin und wieder mehr oder weniger aus seiner neu gefundenen Mitte gerissen: das ist normal, aber die regelmäßige Meditation zentriert uns auch immer wieder neu. D.h. man kommt auch nicht umhin weiterhin zu meditieren.
Also:
„Macht es Euch bloß nicht zu kompliziert“
Lest auch nicht zuviel
Zweifelt nicht zuviel!
Vertraut euch lieber selbst!
Denn ihr selbst seid immer euer bester Lehrer und Freund und könnt es auch nur werden!
Und der Dharma ist auch wirklich wirklich wirklich nur etwas ganz ganz ganz Natürliches
Und deshalb auch nichts Besonderes oder irgendwo „Verstecktes“ oder „Erregendes“ oder gar „Unheimliches“:
Er ist auch genau das wenn Du nackt ins Meer schwimmen gehst und nicht mehr darüber nachdenkst warum oder ob Du untergehst oder was andere Denken und Du Dich in dem Augenblick wieder mit ihm vereinst
Er ist auch genau das warum es Dir keine Angst mehr machen wird wenn Du weißt dein Körper wird jetzt tatsächlich sterben
Es ist doch ganz einfach auch nur so:
Das man seit man ein kleines Kind war sich immer mehr davon (Dharma) entfernt und verloren hat.
Kinder sind oft noch ganz selbstverständlich beim Dharma ohne das sie es wissen:
Der Dharma ist für sie nämlich noch ganz verständlich und braucht für sie auch noch keinen Namen, ganz anders als die späteren Erwachsenen.
Mit der Zeit jedoch, kommt immer mehr hinzu, immer mehr neues anderes Spielzeug, die Schule, verschiedenste Konditionierungen, durch Eltern und Gesellschaft, Sex, Alkohol, Drogen, Gewinnen wollen, der oder die Schönste sein, Vergnügen und Ablenkungen aller Art.
Und wenn man als Erwachsener später wieder „zurück erwacht“:
Dann sieht man die Welt auch wieder mit denselben Kinderaugen von damals
Und man weiß in dem Moment auch, das der Dharma die ganze Zeit immer da war
Und auch Nie fort oder woanders war.
Ich weiß, ein anderer Aspekt des Buddhismus ist der „bessere Umgang mit dem Leiden“, mit Schmerzen zu vermeiden statt zuzulassen (akzeptieren) zu wollen:
Das hat aus meiner Sicht aber mit Erwachen an sich, mit sich wieder mehr verbunden zu fühlen mit dem Universum und sich selbst, weniger zu tun.
Dies ist aber auch nur die SPIRITUELLE Seite der „ganzen Wahrheit“!
Eine andere Seite, ganz unabhängig davon, ist die PSYCHOLOGISCHE Seite die es ggf. ebenso zu heilen oder zu befreien gibt: Wie zB Narzissmus, Trauma Verletzungen die in der Kindheit entstanden sind:
Um sich ganzheitlich anders und freier als zuvor zu fühlen, ist ggf. auch externe psychotherapeutische Hilfe durch erfahrene Therapeuten notwendig.
Denn zu Erwachen oder wieder Erwacht zu sein heilt zB kein Trauma und keinen Narzissmus!
Vergesst das bitte nicht!
Denn viele Menschen suchen ihr „Glück“ auch allein nur im Erwachen…
Auch wenn das hier Beschriebene nur meine eigenen Erfahrungen widerspiegelt wünsche ich Euch alles Gute, Gesunde und Liebe
I Shin Den Shin
Von Herz zu Herz
Von Seele zu Seele