Vasubandhu "Schatzhaus des Wissens"

  • Die Tibeter studieren das Vaibhashika-System im Zusammenhang mit „Besonderen Themen des Wissens“ (chos mgon-pa, Skt. abhidharma), insbesondere das untere Abhidharma-System (mngon-pa ‘og-ma), wie es von Vasubandhu (dByigs-gnyen) formuliert wurde.

    • Vasubandhu schrieb das Werk „Ein Schatzhaus spezieller Themen des Wissens“ (Chos mngon-pa’i mdzod, Skt. Abhidharma-kosha).

    Das Werk Abhidharma-kosha von Vasubandhu scheint ein wesentlicher Grundlagentext für das Studium buddhistischer Philosophie zu sein. Ich bin auf der Suche nach einer einigermaßen erschwinglichen und brauchbaren Übersetzung. Auf deutsch habe ich bisher gar nichts gefunden.


    Es gibt wohl einige englische Übersetzungen des Autokommentars von Vasubandhu, in dem der Ursprungstext wahrscheinlich enthalten ist. Das sind aber vierbändige Werke, während der Primärtext nur 600 Verse umfasst.


    Dann bin ich noch auf den über 1000-seitigen Kommentar von Jampalyang "Ornament of Abhidharma" gestoßen, der aber wohl auch vergriffen ist bzw. nur noch als ebook erhältlich.


    Online gibt es noch diese kostenlose Übersetzung des Primärtexts https://buddhism.redzambala.co…akosha-by-vasubandhu.html

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Eine weitere interessante Zusammenstellung verschiedener Übersetzungen, die ich gefunden habe:

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    Und weiteres Material dazu:

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    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Vasubandhu lebte um 400 - 480 n.Chr. in Purusapura, das heutige Peshawar, damals im Königreich Gandhara gelegen. Sein älterer Bruder war Asanga, der mit Vasubandhu zusammen als Begründer des Yogacara angesehen wird.

    Vasubandhu war ein Mönch im Sarastivada Orden, der zu der Zeit sehr prominent in Gandhara vertreten war. Seine Lehrer waren Buddhamitra und Manoratha. Er begann an dem Vaibashika System zu zweifeln und reiste nach Kashmir, dem damaligen Zentrum der Vaibashika Lehre, wo er unter Skandhila studierte.

    Im Abhidharmakosa hat Vasubandhu in 600 Versen in sehr dichter Form die Vaibashika Lehre zusammen gefasst. In seinem späteren umfangreichen Kommentar seiner eigenen Schrift, dem Abhidharmakosa-bashya hat er die Vaibashika-Lehre teilweise aus einer Sautrantika Sicht kritisiert.


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    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Es gibt kaum deutschsprachige Werke zu Vasubandhu und diesem Text.

    Im Katalog der Deutschen Nationalbibliothekfindet sich nur dieser Text:

    Kanonische Zitate im Abhidharmakośabhāṣya des Vasubandhu von Bhikkhu Pāsādika, Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht, 1989

    DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


    Im Katalog der Buddhist Canons Research Database finden sich einige englische Übersetzungen, aber auch keine Deutsche

    AIBS | databases


    Der Katalog von Prof. Marcus Bingenheimer führt auch keine deutschen Titel

    Bibliography of Translations

  • Warum lässt du dir englische Bücher nicht von Deepl übersetzen`?

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Im Sarvastivada werden die Dharmas als Entitäten mit einem intrinsischen Charakter betrachtet. Sie werden anhand bestimmter Kategorien in Gruppen eingeteilt.


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    Diese Kategorien sind z.B bedingt - unbedingt, befleckt - unbefleckt, etc.. wie in obiger Tabelle dargestellt.


    Die insgesamt 75 Dharmas sind in folgender schematischer Übersicht dargestellt.


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    Preisfrage: Wenn Dharmas einen intrinsischen Charakter, ein unveränderliches Wesen, haben, wie existieren sie dann in den unterschiedlichen Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft)?

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Preisfrage: Wenn Dharmas einen intrinsischen Charakter, ein unveränderliches Wesen, haben, wie existieren sie dann in den unterschiedlichen Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft)?

    Weil sie Konzepte sind, und damit leer.


    Ich hätte gern einen Kuchen.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Weil sie Konzepte sind, und damit leer.

    Nach der Sarvastivada Schule sind Dharmas elementare und irreduzible Einheiten der Realität und keine bloßen Konzepte. (:

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Weil sie Konzepte sind, und damit leer.

    Nach der Sarvastivada Schule sind Dharmas elementare und irreduzible Einheiten der Realität und keine bloßen Konzepte. (:

    Rein aus Interesse, und wenn es für Dich nicht zu viel Aufwand ist: Wie können Kategorien nicht leer sein? (In der Anwendung) Das würde ja bedeuten, dass es keine Zweifelsfälle und uneindeutigen Situationen gibt.


    Liebe Grüße und schon mal Danke,

    Aravind.

  • Weil sie Konzepte sind, und damit leer.

    Nach der Sarvastivada Schule sind Dharmas elementare und irreduzible Einheiten der Realität und keine bloßen Konzepte. (:

    Nach der Sarvastivada Schule sind Dharmas grundlegend, wesentlich (elementare) und nicht auf eine Grundform zurückführbare (irreduzible) Einheiten der Realität und keine bloßen Konzepte.


    Da Satz ist nur korrekt, wenn Dharmas als nicht agierendes, nicht reagierendes Objekt erkannt wird. (Dharmas grundlegend, wesentlich (elementare))

    Dann existieren unendlich viele Dharmas, die alle dieselbe Realität ihres so seins haben, jedes ist seine Grundform und alle Grundformen sind gleich. (nicht auf eine Grundform zurückführbare (irreduzible))


    Keine Konzepte, sondern Einheiten der Realität. Hier sind wir allerdings vor der Quarks Entstehung (Dharmas grundlegend, wesentlich (elementare)). Wir wissen bisher nicht, wie Quarks entstehen, also nichts von ihrer Grundform. (nicht auf eine Grundform zurückführbare (irreduzible))


    Nach der Sarvastivada Schule geht also alles von den Dharmas aus und deren Grundform kann nicht durch zurückführende Untersuchung erkennbar gemacht werden, weil diese in den infiniten Regress des Denkens führen.


    Doch auch die Physik versagt, wie wir heute erfahren, die Mathematik nicht, doch die beweist nur ihre Methoden, nicht die Einheiten der Realität.

    Das kann Mathematik nicht, da alle ihre Einheiten nicht Einheiten der Realität sind, weil das so ist, kann sie alle existierenden und nicht existierenden Dharma berechnen.


    Wenn ich also an einen „Gott“ glauben möchte, dann an den der nicht erkennbaren Grundeinheiten der Realität. Dabei kann mir das Erkennen des Gottes, der nicht realen Einheiten des Geistes helfen, aber ich darf die Götter nicht vermischen, das führt in den infiniten Regress.


    Den Gott der Grundeinheiten der Realität kann ich nicht glauben, da endet nur mein Erkennen, Unwissenheit. Den Gott der nicht realen Einheiten des Geistes muss ich glauben, weil er keinerlei Dharma ist.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

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  • Wie können Kategorien nicht leer sein? (In der Anwendung) Das würde ja bedeuten, dass es keine Zweifelsfälle und uneindeutigen Situationen gibt.

    Für mich auch noch Neuland. Ich würde es so verstehen, dass die Sarvastivadins eine realistische Position vertreten und nicht von Konzepten, sondern von dem Sein der Dharmas ausgehen. Das heißt nicht, dass sie nicht auch differenzieren, wenn es um die Anwendung von Begriffen auf die Wirklichkeit geht. Sie unterscheiden z.B inhärente Charakteristika und allgemeine Charakteristika und sehen beides als relative Konzepte, die sich je nach Standpunkt ändern können.

    Dann existieren unendlich viele Dharmas, die alle dieselbe Realität ihres so seins haben, jedes ist seine Grundform und alle Grundformen sind gleich. (nicht auf eine Grundform zurückführbare (irreduzible))

    Bis jetzt verstehe ich es eher so, dass Dharmas mit ihrem inhärenten Charakter (Wesen) zusammenfallen und sich dadurch von anderen Dharmas unterscheiden lassen.


    Ein Dharma ist definiert als das, was seine inhärente Eigenschaft besitzt (svalaksana-dharanad dharmah - § 1.2). Das inhärente Merkmal von rupa ist zum Beispiel die Empfänglichkeit, belastet zu werden (rupyate), Sperrigkeit und Sichtbarkeit; das Merkmal von vedana ist die Empfindung, usw. Und damit ein Dharma ein Dharma ist, muss seine Eigenschaft die ganze Zeit über bestehen: Ein rupa bleibt ein rupa, unabhängig von seinen verschiedenen Modalitäten. Es kann niemals in ein anderes Dharma umgewandelt werden (z.B. vedana). Eine eindeutig charakterisierbare Einheit ist also eine eindeutig reale (im (im absoluten Sinne) Wesenheit, die eine einzigartige intrinsische Natur (svabhava) hat: "Als absolute Entität zu existieren bedeutet, als inhärente Eigenschaft (paramarthena sat svalaksanena sad ityarthah) "


    Wie das MVS erklärt, ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass "die Entität selbst ihr Merkmal ist, und das Merkmal ist die Entität selbst; denn für alle dharma-s gilt, dass das Merkmal nicht getrennt vom Dharma selbst ausgesagt werden kann. Dies ist zweifellos ganz im Sinne der buddhistischen Grundhaltung, die konsequent jede Dichotomie von Substanz und Attribut ablehnt. Indem man sich auf das svalaksana eines Dharmas bezieht -seinen phänomenologisch erkennbaren Aspekt - wird damit auch seine eigentliche ontologische Existenz als ein svabhäva/dravya begründet. Letztlich sind diese beiden eins.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Preisfrage: Wenn Dharmas einen intrinsischen Charakter, ein unveränderliches Wesen, haben, wie existieren sie dann in den unterschiedlichen Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft)?

    In der buddhistischen Sichtweise existieren Dinge in/ aus

    Ursache und Wirkung.


    Zweifeln bedeutet auch eine andere Perspektive zu akzeptieren.


    Zeit/Zeiten,

    wie Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft sind Einteilungen Weltlicher Sichtweise und damit in menschlicher Realität vorhanden.

    So schließt es sich nicht aus das Ursachen und Wirkungen in Realität existieren.


    Auch wenn diese menschlich nicht immer erlebt oder miterlebt werden.


    (Ich kannte mal einen Anwalt der meinte das es ganz gut

    wäre nicht alles zu wissen🤣😌😉)


    In Metta🙏

  • In der buddhistischen Sichtweise existieren Dinge in/ aus

    Ursache und Wirkung.

    Die Beschäftigung mit Ursachen und Bedingungen spielt im Sarvastivada auch eine wesentliche Rolle. Dennoch findet sich im oben zitierten Buch im scheinbaren Widerspruch dazu auch folgende Aussage:

    Quote

    In the Sarvastivada conception, dharma-s are distinct ontological entities which, in their intrinsic nature, abide throughout time, totally unrelated to one another and totally devoid of any activities.

    Auch interessant und neu für mich war, dass Theravada und Sarvastivada ganz unterschiedliche Abhidharmatexte haben. Abhidharma ist der dritte Korb im Tripitaka neben Sutra und Vinaya.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Quote

    In der Sarvastivada-Konzeption sind Dharma-s unterschiedliche ontologische Entitäten ‚Lehre vom Seienden‘, die in ihrer eigentlichen Natur die ganze Zeit über bestehen, völlig unabhängig voneinander und völlig frei von jeglichen Aktivitäten.

    Das entspricht unserer heutigen Forschung. Jedes Teilchen ist ein Seiendes, immer allein, nie wirklich verbunden, auch wenn wir das glauben, bleibt sogar Proton und Neutron immer sie selbst, auch wenn wir sie „Kern“ nennen. Nur die Teilchen haben Eigennatur, jedes seine Eigennatur.


    „völlig frei von jeglichen Aktivitäten“

    Auch das ist beobachtbar, denn das aufeinander beziehen der Eigennaturen der Teilchen erschafft die Naturgesetze, die uns glauben machen, dass die Teilchen selbst als Teilchen handelnd wirken. Ohne Proton, Neutron, Zusammengesetztes, keine Naturgesetze, sie sind keine Erscheinungen, nur unsere Illusion, dass ein „Kern“ etwas bewirkt durch Selbsthandeln.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Das entspricht unserer heutigen Forschung. Jedes Teilchen ist ein Seiendes, immer allein, nie wirklich verbunden, auch wenn wir das glauben, bleibt sogar Proton und Neutron immer sie selbst, auch wenn wir sie „Kern“ nennen. Nur die Teilchen haben Eigennatur, jedes seine Eigennatur.

    Vielleicht können da die hier vertretenen Naturwissenschaftler*innen auch was zu sagen. Ich bin bei solchen Gleichsetzungen immer skeptisch. Die Dharmas, die "Elementarteilchen" des Buddhismus, sind meinem Verständnis nach auf einer anderen Ebene als die Elementarteilchen der Physik. Wenn man sich die Liste der 75 Dharmas oben ansieht wird das deutlich. So mag es vielleicht eine strukturelle Ähnlichkeit geben, jedoch keine inhaltliche Übereinstimmung.


    Ich beobachte auch, dass moderne naturwissenschaftliche Theorien herangezogen werden, um alles mögliche scheinbar zu begründen. Zum Beispiel kann man mit der Quantentheorie die Willensfreiheit begründen, wobei die Quantentheorie als so eine Art black box - keiner weiß genau wie - die Möglichkeit offen hält, dass es Willensfreiheit gibt. Daher bin ich bei solchen "Kurzschlüssen" immer skeptisch.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Mein Verbinden mit der Moderne ist doch nur ein Kunstgriff. In Wahrheit sind es reale Beobachtungen meines Daseines als Skandha.


    Dieses fühlende Lebewesen ist niemals mit anderen Verbunden, mit einem anderen zusammengesetzt. Immer allein, dass ich nicht einsam bin, ist doch nur eine Schutzbehauptung, damit ich für andere nicht so deutlich rüberkomme wie es hier ist. Verhindern von Egoismus/Ego zentrierte Vorwürfen.


    Ich versuche mich in das Wissen zu bringen, zu dem die Ahnen fähig waren. Leider muss ich dabei immer wieder feststellen, dass es tatsächlich nichts Neues unter der Sonne gibt. Nur andere Begriffe.


    Das Denken in „Atomen“ war allen Menschen möglich, die sich mit dem beschäftigen, was die Welt zusammenhält. Die Physik befindet sich schon immer in dem Problem, dass es immer noch ein kleineres gibt, eine Ursache vor der beobachtbaren Wirkung, auch wenn es nur berechnet ist.


    Mir gefällt die Denke der Chinesen, zwei unterschiedliche Stiche und keinen für das davor. Yin und Yang und kein Zeichen für das, aus dem die beiden Dasein müssen.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Auch aus dem Buch von Bhikkhu Dhammajoti:

    Quote

    Für die Abhidharmikas ist es nur durch eine gründliche und systematische Untersuchung der wahren Natur aller Dharma-s möglich, die wahre Bedeutung des Dharma des Buddha zu erkennen und die Befreiung sicherzustellen.

    Der Abhidharma sieht eine Analyse / Untersuchung der Dharmas als den Weg zur Befreiung an. Aus den Dharmas setzt sich alles zusammen und die Dharmas existieren dauerhaft. Sarva asti bedeutet so viel wie alles existiert. Die Dharmas können von einem latenten in einen aktuellen Zustand wechseln soweit ich verstehe. Das ist ebenso wie Bedingung und Verursachung Gegenstand der Analyse vermute ich.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • In der buddhistischen Sichtweise existieren Dinge in/ aus

    Ursache und Wirkung.

    Auch interessant und neu für mich war, dass Theravada und Sarvastivada ganz unterschiedliche Abhidharmatexte haben. Abhidharma ist der dritte Korb im Tripitaka neben Sutra und Vinaya.

    In den Schulen des Theravada wird das Abhidharma bis heute nicht gelehrt.


    Zum einen sind die Inhalte der ältesten Texte ausreichend um Nibanna zu erreichen.

    (Das Abhidharma wurde erst viele Jahre später geschrieben)


    Zum Anderen gibt es kaum erleuchtete Lehrer die klar, rein und dazu noch verständlich die späteren Texte des Abhidharma lehren könnten.


    In Metta🙏

  • Maha du hast mich dazu gebracht, genauer über das Elektron nachzuforschen. :shock: :D

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • In den Schulen des Theravada wird das Abhidharma bis heute nicht gelehrt.

    Es gibt wohl bis heute eine lebendige Tradition der Abhidharma-Studien im Theravada. Jedenfalls wenn man Sutta-Central hier glauben darf. Dort wird auch die unterschiedliche Überlieferung im Theravada und Sarvastivada dargestellt.

    All die Jahre hindurch genoss das Studium des Abhidhamma in den buddhistischen Traditionen ein hohes Ansehen. Die Theravāda-Tradition entwickelte eine Reihe von Kommentaren und Abhandlungen, die die Ideen des Abhidhamma erläutern und weiterentwickeln. Es ist eine lebendige Tradition, die bis zum heutigen Tag eine ununterbrochene Reihe von Veröffentlichungen vorzuweisen hat. Heute wird besonders im burmesischen Buddhismus Wert auf das Abhidhamma-Studium gelegt, obwohl es in allen Gegenden des Theravāda aktiv bleibt.

    Es gab auch schon früh deutsche Übersetzungen wie den "Führer durch den Abhidharma-Pitaka" von dem ehrwürdigen Nyantiloka. Hier zum freien Download.


    Eine zeitgenößische Vertreterin der Abhidharma-Studien im Theravada ist etwa Ayya Agganyani.

    Zum einen sind die Inhalte der ältesten Texte ausreichend um Nibanna zu erreichen.

    (Das Abhidharma wurde erst viele Jahre später geschrieben)

    Das ist dann ja der Standpunkt der Sautrantika, die eine Gegenbewegung zum Sarvastivada darstellt und von Vasubandhu in seinem Kommentar zu seiner eigenen Schrift dem Abhidharmakosa auch zum Teil vertreten wurde.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

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  • Die insgesamt 75 Dharmas sind in folgender schematischer Übersicht dargestellt.


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    Ich versuche mal aus dieser Liste / schematischen Darstellung schlau zu werden.


    Auf der horizontalen Achse gibt es die fünf Kategorien, fünf Aggregate (Skandhas), 75 Dharmas, 12 Ayatanas und die 18 Dhatus.


    Die fünf Kategorien in der ersten Spalte beziehen sich auf eine Einteilung der Wirklichkeit in fünf Bereiche:

    1. Materielle Form (rupa)
    2. Geist (citta)
    3. Begleiterscheinungen des Geistes (caita-sika)
    4. Vom Geist getrennte Bedingungen (viprayukta-samskara)
    5. unbedingte Dharmas (asamskrta)


    In der zweiten Spalte folgen die Skandhas (Aggregate).

    1. Rupa-Skandha (Materielle Form)
    2. Vedana-Skandha (Gefühl)
    3. Samjna-Skandha (Begriffe)
    4. Samskara-Skandha (Formation)
    5. Vijnana-Skandha (Bewusstsein)

    Hier komme ich schon ins Stutzen, da es zwischen den fünf Kategorien und den Skandhas anscheinend Überschneidungen gibt in bei Rupa und bei dem Samskara Skandha, also der materiellen Form und den Formationen. Wenn es zwei unterschiedliche Bereiche sind warum gibt es dann eine Überscheidung? Wenn es gehaltvolle begriffliche Unterscheidungen sind, dürfte es eigentlich keine inhaltliche Überschneidung geben.


    Sind die fünf Kategorien vielleicht allgemeiner auf alles Sein bezogen und die Skandhas nur auf die menschliche Erfahrung? Das wäre eine Erklärung.

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    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Eine Konferenz in Sri Lanka zum Theravada und Sarvastivada Abhidamma Dialog, an der auch Bhikkhu Dhammajoti teilgenommen hat, mit schönen stimmungsvollen Bildern von der Ankunft der Teilnehmenden zu Beginn


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