Autofahren zur Meditationsgruppe

  • Hallo liebes Forum,


    Ich bin bisher fast wöchentlich zu einer Meditationsgruppe mit dem Auto gefahren, da der Ort 30 Minuten entfernt von meinem Wohnort liegt.


    Ich stelle mir seit längerem die Frage, ob es denn wirklich sinnvoll ist, wenn ca. 10 Menschen wöchentlich mit dem Auto zu so einer Gruppe fahren und damit die Umwelt belasten. Mir wiederstrebt das mittlerweile, vorallem weil ich auch täglich daheim sitze.

    Öffentliche Verkehrsmittel dahin sind schwierig, ist alles auf dem Land. Das wäre natürlich eine Alternative.


    Generell- wenn man mit dem Auto oder gar Flugzeug zu Retreats reist.. hmmm, irgendwie schwierig?


    Mich würde eure Meinung dazu interessieren.


    Liebe Grüße :)

  • void

    Approved the thread.
  • Da bleibt nur eines, gehen, wie Buddha auch und Gehen-Meditieren. Zum Meditieren würde ich heute nicht einmal mehr mit ÖPNV fahren.

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv

  • Hallo Eulenlicht,


    wenn dir die Gruppe guttut, dann würde ich da auch weiter hingehen.

    DON'T HATE, MEDITATE.

  • Jo, das ist ein guter Punkt. Wenn der ÖPNV schlecht ist,

    • kann man Fahrgemeinschaften bilden.
    • den ÖPNV verbessern (via Gemeinderat) -> Das geschieht gerade bei uns.
    • eine eigene Meditationsgruppe im Dorf aufmachen.

    Um nicht so weit fahren müssen, haben wir hier in Maulbronn vor 7 Jahren eine Meditationsgruppe gegründet. Ansonsten hätten wir auch mindestens eine halbe Stunde fahren müssen. Das funktioniert eigentlich recht gut.


    Das regelmäßige Meditieren in einer Gruppe ist und bleibt für mich eine wichtige Sache, da eine ganz andere Form von Konzentration aufkommt, die, wenn man immer alleine sitzt, seltener erscheint. Zudem ist der Austausch mit Gleichgesinnten auch wichtig.


    Mit dem Flugzeug zum Retreat ist kritikwürdig, da es sicher in Zugentfernung auch hier in Deutschland, der Schweiz oder Österreich sehr gute Angebote gibt. Ich denke, das eigene Erwachen sollte mit so wenig Schaden für andere Wesen wie möglich einhergehen.


    Zugleich kann der Fortschritt auf dem Weg natürlich dazu führen, dass der eigene CO₂-Fußabdruck sehr deutlich sinkt, da der Konsum und auch der Wunsch nach Bedürfnisbefriedigung nachlassen kann. Aber ich denke, dass diese Fortschritte auch im regionalen Kontext möglich sind, vor allem, da alle wichtigen Schriften mittlerweile frei zugänglich und auch hier sehr fähige Lehrer anzutreffen sind.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Hallo Eulenlicht , :)

    Ich stelle mir seit längerem die Frage, ob es denn wirklich sinnvoll ist, wenn ca. 10 Menschen wöchentlich mit dem Auto zu so einer Gruppe fahren und damit die Umwelt belasten.

    Diese Frage kann ich gut nachvollziehen...

    Könnte man nicht Fahrgemeinschaften bilden und die Leute dann reihum abholen (in ein Auto passen ja ca. 5 Personen?

    Oder die Fahrt zur Sangha mit anderen Erledigungen verbinden (vorher, oder im Anschluss, den Wocheneinkauf erledigen, damit man dafür nicht nochmal losdüsen muss)?

    Mir wiederstrebt das mittlerweile, vorallem weil ich auch täglich daheim sitze.

    Hm...Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber das hört sich für mich nach leichtem Überdruss (bzgl. des gemeinschaftlichen Meditierens) an...? :?


    Wenn ich mich irre, wäre zu erwägen: Die Nutzung der "Öffis" ermöglicht die pure buddhistische Praxis - man übt/trainiert Achtsamkeit, Geduld und Mitgefühl gleichermaßen... ;)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Persönlich im Zentrum zu erscheinen, nützt vor allem dem Zentrum.


    Und nach meiner Erfahrung und Beobachtung ist das Volk der Buddhisten immer noch viel zu dünn gesät, als dass sich Fahrgemeinschaften bilden könnten (Ausnahmen bestätigen die Regel).

    Das wird wohl auch noch längere Zeit so bleiben.

    Darüberhinaus kochen ja die Gruppen ihr eigenes Süppchen. Das hat dann den Effekt, den Verdünnungsfaktor auch noch zu befeuern.

    Ich habe es kaum erlebt, dass Theravadins Tibetische Zentren besuchen, Tibeter bei Zen-Veranstaltungen aufkreuzen und dergleichen.


    Das kann man wohl in den Wind schreiben. Schade.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Diversität führt zu Geistesgiften, wenn sich nicht auch jeder individuelle Einzelne oder diverse Gruppe als zum Ganzen gehörend sieht.

    Bilden sich Gruppen, die sich gegen andere Gruppen abgrenzend wenden, anstatt auch als Diverse für die Gemeinschaft zu arbeiten, ist selbst die einfachste Übereinstimmung nicht mehr zu erreichen.

    (Das ist das Ziel des Neo-Liberalismus, die Diversität zu fördern und anzuheizen. Viele sich von anderen Gruppen abgrenzende, sich als divers erkennende bilden keine Mehrheiten mehr.)

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv


  • Ich stelle mir seit längerem die Frage, ob es denn wirklich sinnvoll ist, wenn ca. 10 Menschen wöchentlich mit dem Auto zu so einer Gruppe fahren und damit die Umwelt belasten. Mir wiederstrebt das mittlerweile, vorallem weil ich auch täglich daheim sitze.

    Öffentliche Verkehrsmittel dahin sind schwierig, ist alles auf dem Land. Das wäre natürlich eine Alternative.

    Ich fahre wöchentlich 33 km in meinen Garten, aber mit dem E-Fahrrad, meistens auch im Winter.

  • In der Tat ein nachvollziehbares Dilemma: Einerseits zählt die Sangha zu den drei Juwelen (wobei es unterschiedliche Definitionen von Sangha gibt und mancher eine Gruppe Meditierender vielleicht nicht für sich genommen als solche definiert), andererseits belasten Autofahrten natürlich wie geschrieben die Umwelt. Persönlich, denke ich, dass, wenn Du Dich in der Gruppe wohlfühlst und sie Dich und die anderen Mitglieder auf dem buddhistischen Weg weiterbringt, die Fahrt mit dem Auto durchaus in Ordnung sein kann - gerade, wenn es keine Alternativen gibt.