Angst und Furcht - Kann die Buddha-Lehre/der Buddhismus helfen?

  • Hallo, ihr Lieben,


    das Thema "Angst" ist elementar für uns als Menschen und es durchzieht nahezu alle Themen auch in diesem Forum.

    Auch im Thread "Einsamkeit" wurde schnell offenbar, dass es Zusammenhänge mit Angst gibt, wobei schließlich der Vorschlag unterbreitet wurde, einen eigenen Thread dazu aufzumachen...


    Die Legende von den vier Ausfahrten des Buddha, legt nahe, dass auch Siddharta Gautama von seiner (neu aufgekommenen, bewusst gewordenen) Angst - vor Alter, Krankheit, Tod - dazu (an)getrieben wurde, einen Ausweg zu suchen aus dem leidvollen Samsara, des sich ständig wiederholenden Daseinskreislaufs - eine Befreiung von der schier endlosen Angst.

    Quote

    Da hat denn, ihr Mönche, Vipassi der Prinz, im Schlosse zurückgezogen, schmerzlich betroffen darüber gebrütet: 'O Schande sag' ich da über die Geburt, da ja doch am Gebornen das Alter zum Vorschein kommen muß, die Krankheit zum Vorschein kommen muß, der Tod zum Vorschein kommen muß.'


    (Digha Nikaya 14.2)

    - Buddha Shakyamuni fand einen Weg aus dem Leiden und lehrte aus Mitgefühl mit den noch leidenden Wesen, den achtfachen Pfad zur Befreiung, zum Nibbana.




    Was sagte Jesus in der Bibel (Joh. 16,33):

    Quote

    Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.



    Reicht es, das zu glauben, um die Angst loszuwerden?



    ANGST


    - ist wie Schmerz, daher kann man auch Angst vor der Angst entwickeln

    - kann Hass erzeugen (ist aber nicht gleichbedeutend mit Hass, der im Gehirn eigene Schaltkreise besitzt)

    - kann zu Gewalt und sogar Terror führen

    - kann körperliche Schmerzen hervorbringen

    - kann "lähmen", "dumm" machen

    - entsteht, wenn es an Vertrauen mangelt

    - entsteht, wenn es an Liebe und Geborgenheit mangelt

    ....


    FURCHT = konkrete Angst spüren selbst primitivste Lebensformen, sie steckt tief in allen fühlenden Lebewesen, ist dort regelrecht verankert, weil sie das Überleben sichert.



    Kann man diese kreatürliche Furcht besiegen? Angst je ganz loswerden?


    Nirvana/Nibbana ist Frieden, Frieden ist frei von Angst.



    Und bis dahin?


    Wahrnehmen, Konfrontieren, Annehmen, Heilen/Loslassen - vor allem: den Widerstand/Ablehnung fallenlassen...



    Wovor habt IHR (am meisten) Angst?

    Wie geht IHR mit euren Ängsten und Befürchtungen um?

    Hilft euch die Lehre Buddhas bei der Bewältigung von Furcht und Angst?


    Wie schon mehrfach erwähnt, leide ich seit über 20 Jahren an einer generalisierten Angststörung und diversen Phobien - das Thema Angst ist also ein "Dauerbrenner" (und es wird Zeit, fürs Erlöschen... ;) ).

    Mir halfen Psychotherapien weiter, aber ich merkte bald, dass Therapie alleine nicht reicht, irgendwas fehlte...

    Die Buddha-Lehre füllte die Lücke und seit ich auf dem Weg bin, ist "Land in Sicht".. .:)


    Anbei noch ein Bild, das m.E. zum Thema Angst passt:


    Please login to see this attachment.


    Wer mag schon in diesem Boot sitzen? Aber ich fürchte, wir befinden uns in einer ähnlichen Lage..... :?




    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Loslassen....öffnen... - und alles fügt sich.


    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." (F. Hölderlin)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Angst ist lebendiger Widerstand. Solange ich Widerstand leiste, wird Angst da sein. Angst vor dem eigenen Tod oder dem Tod eines geliebten Menschen, Angst vor dem Krieg, dem Alter, den Schmerzen, etc... Wenn ich den Widerstand all diesen Dingen gegenüber aufgebe, endet die Angst. Das ist, als ob man noch nicht wirklich auf dem Boden der Tatsachen angekommen wäre. Jeder Zentimeter über dem Boden in Richtung von Illusion und falscher Hoffnung hat Angst im Gepäck. Die Hoffnung aufgeben. Die Hoffnung war das, was in der Büchse der Pandora blieb, nachdem alles Übel und Laster über der Welt ausgeleert wurden. Angst sagt: Hoffentlich tritt A,B,C nicht ein. Angst ist eine verzerrte Sicht auf die Tatsache, dass das, wovor ich Angst habe, eintreten wird, dass ich alles werde verlieren müssen, dass ich nichts festhalten kann – tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit bleiben zurück, wenn der Schleier der Angst fort ist – zunächst – dann vielleicht Akzeptanz und am Ende sogar Umarmung der totalen Vergänglichkeit. Angst und Hoffnungslosigkeit scheinen Geschwister zu sein. Beide haben Gier und Hass als Eltern. Die Angst ist die dünne Schicht zwischen der Wirklichkeit und mir: Samsara. Gebe ich auf, gebe ich mich hin, endet auch die Angst.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Angstörungen haben anscheinend eine starke kulturelle Komponente:

    The way anxiety is conceptualized and defined is heavily shaped by cultural factors. In the West, anxiety is generally seen as an internal, individual experience — a psychiatric disorder stemming from biological and psychological factors. However, in many non-Western cultures, anxiety is more commonly understood in relation to social contexts and relationships.

    Für mich macht das Sinn. Wenn man vom Subjekt aus denkt, dann hat "hat" dieses Subjekt Angst. Aber das Gegenteil von Angst wären ja Trost, Geborgenheit, Zuversicht und Entspannung. Und da fällt einem ja auf, dass da viel Soziales dabei ist.


    Da Kind das allein im dunklen Wald ist hat Angst, während diese Angst verschwindet je mehr liebevoll, starke Beschützer da sind. In der USA hat man untersucht, wie starke mit Angst den unterschiedlichen ethnischen Gruppen vorkommt:

    The results showed that Asian Americans consistently endorsed symptoms of all four major anxiety disorders (social anxiety disorder, generalized anxiety disorder, panic disorder, and post-traumatic stress disorder) less frequently than any of the other racial groups. White Americans (N = 6,870) consistently endorsed symptoms of social anxiety disorder (12.6%), generalized anxiety disorder (8.6%) and panic disorder (5.1%) more frequently than African Americans (8.6%, 4.9%, 3.8%, respectively), Hispanic Americans (8.2%, 5.8%, 4.1%, respectively), and Asian Americans (5.3%, 2.4%, 2.1%, respectively).

    Weiße Amerikaner haben also hier eine doppelt so hohe Rate wie asiatische Amerikaner.


    Woran liegt das?

  • Seit fast 30 Jahren beschäftigt mich immer wieder Angst. Psychologisch, intellektuell, Gedanken machend.


    Aber erst, nachdem sie das erste Mal verschwunden war. Das ist, glaube ich, meine Erleuchtung gewesen. Erst als Erleuchtung gezeichnet, als ich hier in den Buddhismus und seine Texte eingedrungen bin, heute sicher und Überzeugt.


    Kurzer Ablauf: Aus Unachtsamkeit fallen mir Suppentassen aus der Hand, Schreck und Angst auf das Gemecker. Erleuchtung, die sind kaputt, nichts macht sie ganz. Was soll mir passieren, man könnte mich umbringen in der Wut, aber das tut keiner und wenn, ist für mich alles in Ordnung, kein Gedanken machen mehr.


    Mit der Erfahrung wurden alle später auftauchenden Ängste praktisch sofort relativiert (psychologisch, intellektuell), werde ich körperlich verletzt, nein, also alles gut.


    Jahre später kam das „Satori“, das Erkennen meiner Welt wie sie ist, leer von jeder Substanz (schwarze Sonne, Yin) und immer mitten in der Welt der Substanzen und Realitäten (Lichte Sonne, Yang). Alle Angst war ab da schon im Kern beseitigt, erste Gedanken, keine körperlichen hormonell, chemischen Reaktionen mehr oder wenn doch, konnten sie mein handeln nicht mehr beeinflussen und vergingen so schnell, wie sie erschienen, ich blieb klar in meinem tun. Für Mitmenschen, eiskalt. Ich habe mich nie wieder auf die Ängste meiner Mitmenschen eingelassen und so wurde ich ein Anker für Wirklichkeit, Schutzwall gegen Panik.


    Noch später, bei dem Studieren der Pali und Grundtexte der Meister wurde klar, dass Angst die Leiden erzeugt. Jede Form der durch Gedanken erzeugte Angst ist sofort Leiden. Kein fühlendes Lebewesen leidet am Leben der Realität, da gibt es nur Befürchtungen dem Unwohl nicht entgehen zu können.


    Die Kette des bedingten Entstehen ist so vollkommen richtig.

    Doch was ist die Bedingung für Unwissenheit? Es ist Angst und was bedingt Angst?

    Eingebildete Frucht vor falschem Verhalten und was bedingt eingebildete Furcht vor falschem Verhalten?

    Die Angst vor Einsamkeit, Verlassenheit, ausgestoßen sein. Es ist fast schon Panik, die Angst einsam, vereinsamt zu sein, zu werden. Diese Angst ist gleichzeitig Furcht vor Realem, da ist der Schlüssel zur Befreiung.


    Alleinsein ist normal, einsam sein ist nicht erkennen der Lebewesen so, wie sie sind.

    Andere Lebewesen ergreifen und festhalten wollen durch die Unwissenheit, das jedes Lebewesen immer allein ist.

    Darum ist Unwissenheit das erste Glied der Kette, die uns sicher festbindet, bis zum Sterben, der Tod ist die Befreiung von allem.


    Für mich als fühlendes Wesen Mensch, ist das ergreifen und festhalten wollen meines Körpers und Geistes, Skandha, genau wie das Festhalten wollen eines anderen Lebewesens, weil ich nicht erkennen will: Ich bin immer allein, sogar in diesem Körper/Geist.

    Keinem körperlichen oder körperlosen Wesen bin ich verpflichtet,

    mein Handeln zu rechtfertigen oder zu begründen,

    auch nicht mir, diesem Körper oder mich, diesem Ich.

  • Die Hoffnung aufgeben. Die Hoffnung war das, was in der Büchse der Pandora blieb, nachdem alles Übel und Laster über der Welt ausgeleert wurden. Angst sagt: Hoffentlich tritt A,B,C nicht ein. Angst ist eine verzerrte Sicht auf die Tatsache, dass das, wovor ich Angst habe, eintreten wird, dass ich alles werde verlieren müssen, dass ich nichts festhalten kann – tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit bleiben zurück, wenn der Schleier der Angst fort ist – zunächst – dann vielleicht Akzeptanz und am Ende sogar Umarmung der totalen Vergänglichkeit. Angst und Hoffnungslosigkeit scheinen Geschwister zu sein.

    Nun, die Frage wäre dann, wenn ich absolut alles verliere, weil ich erkenne, also verinnerliche, dass es mir absolut nicht gehört, ob dann diese Hoffnungslosigkeit überhaupt verschwindet. Denn der normale Mensch identifiziert sich innerlich fast immer mit dem Körper und seinen Krankheiten, mit den Gefühlen und Gedanken. Wie sollte man vorgehen, um diese Illusion eines festen Ichs immer mehr abzusichern?

    Was sich früher oder später als unmögliches Unterfangen erweist, denn am Ende wird man absolut alles verlieren. Die Wette ist von vornherein verloren, nur der Tod ist die einzige sichere Tatsache im Leben. Man sagt ja „todsicher“, aber niemand sagt „lebenssicher“.

    Abschließend denke ich darüber nach, was der erste Schritt sein könnte, um nicht zu zögern oder zu verzweifeln. Chittamara empfiehlt, das ganze Leben als einen Traum wahrzunehmen. In einem Text habe ich gelesen, dass, wenn im Traum eine Frau ein Kind gebärt und dieses dann stirbt, nach dem Aufwachen alles nicht real war – weder das Kind noch dessen Tod.

    Nebenbei bemerkt: Was ist aber wirklich real? Diese Frage wäre eher nebensächlich, aber die innere Ruhe und die Befreiung von Angst können zunehmen.

    Liebe Grüße.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Reicht es, das zu glauben, um die Angst loszuwerden?

    Glaube und Glaube sind nicht dasselbe. Der eine Glaube klammert sich an Götter und Gespinste verschiedenster Art, der andere führt über die Erkenntnis.



    Die Legende von den vier Ausfahrten des Buddha, legt nahe, dass auch Siddharta Gautama von seiner (neu aufgekommenen, bewusst gewordenen) Angst - vor Alter, Krankheit, Tod ...

    Das kann ich nicht herauslesen.



    ... einen Ausweg zu suchen aus dem leidvollen Samsara, des sich ständig wiederholenden Daseinskreislaufs - eine Befreiung von der schier endlosen Angst.

    Das Dasein wäre dieser Aussage nach ja bloße Angst. Was müsste man jeden Tag schon beim Aufwachen im Bett vor ihm Angst haben?

  • Die Legende von den vier Ausfahrten des Buddha, legt nahe, dass auch Siddharta Gautama von seiner (neu aufgekommenen, bewusst gewordenen) Angst - vor Alter, Krankheit, Tod - dazu (an)getrieben wurde, einen Ausweg zu suchen aus dem leidvollen Samsara, des sich ständig wiederholenden Daseinskreislaufs - eine Befreiung von der schier endlosen Angst.

    Danke Anna, unter diesem Aspekt hatte ich die Geschichte noch nie betrachtet.


    Bei mir galten meine Ängste immer nur den anderen. Meine Familie, meine unglücklichen Freunde, das Unglück der Welt. Als mein Bruder verunfallte und im Koma lag und ich dachte, dass meine Eltern das nicht überleben, las ich in einem von Suzukis Vorträgen von "Zen Geist-Anfänger Geist" dass sich 99% unserer Gedanken nur um uns selbst drehen. Wahrscheinlich hatte ich das vorher schon mehrmals gelesen (das Buch ist ja schon alt), aber in dieser Situation war das so als hätte mir jemand auf einmal einen Schlüssel in die Hand gelegt. Es sind meine Ängste, Ich will dass es allen gut geht. Er hat mir sehr geholfen, von meinem Selbst Abstand zu nehmen.

    Danke Roshi! _()_

  • Hallo Frei , :)

    danke für deine Antworten und die Frage...


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

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    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." (F. Hölderlin)


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    (AN.VI.63)

  • Quote

    Reiner Überdruss kann es nicht gewesen sein, da hätte er sich einfach einige Wochen/Monate zurückziehen können - nein, es war ein existenzieller Schock, bewusst zu erkennen, dass alles, was ihm lieb und wert war, der Vergänglichkeit unterlag und verschwinden würde - einschließlich seiner selbst.

    Respekt, Anna Panna-Sati, :like: :like: :like: - genau das:


    Die Wahrheit des Herzen bejahen: Eine buddhistische Lehre über Samvaga u. Pasada

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Laut Hirnforschung ist die Angst ein Überlebensfaktor. Als Menschheit hätten wir ohne sie gar nicht überleben können.


    Ein Baby schreit nach der Geburt. Grundlos?

    Ohne den Reflex, seine Angst vor Kälte, Hunger, mangelnde Zuneigung hinauszuschreien, würden wir uns nicht sofort um es kümmern.

    Sie ist ein Teil von uns, wir bemerken sie nur, wenn sie "Fahrt aufnimmt".


    Heutzutage wird sie allerdings unsinnigerweise künstlich durch die Medien gefüttert.


    Deshalb müssen wir auf der Hut sein, um uns nicht von ihr "verrücktmachen zu lassen".


    Und der Buddha hätte ohne den Schock der Erkenntnis des Leidens überhaupt keinen Grund gehabt, sein "gutes Leben" aufzugeben.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Was sagte Jesus in der Bibel (Joh. 16,33):

    Quote

    Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

    Reicht es, das zu glauben, um die Angst loszuwerden?

    Nein, wir müssen auch die Welt überwinden und Frieden in uns selber finden.


    Zitat

    Edles Streben ist es, wenn man, obwohl man selbst dem Gesetz von Geburt, Altern, Krankheit und Sterben, von Sorgen und Fehlern unterliegt, das Nachteilige darin erkennt und nach dem strebt, was nicht diesem Gesetz unterliegt, nämlich nach dem höchsten Frieden, nach dem Nirwana.

    M.26


    Sonst wird man die Angst nicht los, weil alles unsicher ist. Aufgrund von Unwissenheit und Begehren sucht man nach Halt wo keiner ist, alles ist mit Dukkha verbunden und jede Persönlichkeit wird vernichtet, weshalb dem Dasein von Natur aus die Angst innewohnt. Geistesruhe und Weisheit führen zu Loslösung, alles andere ist nur eine vorübergehende Erleichterung. Das ist meines Erachtens die Wahrheit, nicht schwer zu verstehen, aber nicht leicht zu verwirklichen.

  • Davon sprach Jesus ja auch "die Welt überwinden" - also sich von den Anhaftungen zu lösen.

    "Ich bin in der Welt, aber nicht die Welt".


    Sorry, wenn ich da nochmal auf die Bibel zurückgreife 8)


    Aber alles nützt nichts, wenn wir es immer wieder LOSWERDEN wollen. So meine Erfahrung - immer wieder.


    Denn dann verspanne ich mich,

    Verspannung ist Angst.


    Wenn ich achtsam bin, lehne ich mich zurück - wie im Kino - und schaue die Angst/Einsamkeit/etc. an.

    Einfach hingucken und Schultern sacken lassen.

    ... _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Einfach hingucken und Schultern sacken lassen.

    Witzig, es ist buchstäblich so, durch das Identifizieren entsteht eine Anspannung welche die Schultern hochzieht, sobald man sich daran erinnert dass man sich nicht involvieren muss (Sati) und zum Beobachten wechselt, beruhigt sich der Geist, damit entspannen sich die Muskeln und die Schultern sacken :)

  • Angst und Sorgen sind seit jeher meine Begleiter. Es gibt eigentlich keine Woche wo Angst nicht vorbei kommt.


    Aber im vergleich zu früher trifft die Angst auf niemanden mehr.


    Es ist niemand mehr da, der Angst,Wut,Hass,Zweifel erleben und ergreifen, fürchten und abwehren muss.


    Die buddhistische Lehre hat diese Dinge nicht aus meinem Leben entfernt, aber sie hat mich (bzw meine Vorstellung von einem Selbst) entfernt.


    Gestern habe ich einen Ausflug mit meiner Mutter unternommen.

    Sie hatte Geburtstag.

    Da kam die Angst vorbei und flüsterte: ”Sie ist nun Alt und du wirst sie bald verlieren ”.

    Ich musste lachen und der Buddha in meinem Herzen hat auch gelächelt.


    Diese Angst versucht es immer noch, aber in dem todlosen stillen Meer des Friedens in meinem Herzen kann sie keine Unruhe und keinen Schaden mehr verursachen.


    Im Endeffekt ist der buddhistische Weg für mich, ein Weg der Wahrheit und der Liebe .


    Und diese Liebe ist so viel größer als die anderen Besucher des Herzens.


    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Da kam die Angst vorbei und flüsterte: ”Sie ist nun Alt und du wirst sie bald verlieren ”.

    Ich musste lachen und der Buddha in meinem Herzen hat auch gelächelt.

    Ich kann in jedem Moment beide meiner Eltern verlieren. Aber solche Reaktionen finde ich persönlich einfach grausam. ( Sorry!) Bestimmt würde ich in so einer Situation nicht über die Welt-Überwindung nachdenken. Doch wie soll ich das Ganze in meinem Inneren bewältigen und weiterleben? Am Rande bemerkt, ist es für mich wichtiger, ein Mensch mit Mitgefühl zu sein, als alle Sutras zusammen. Das ist nur meine eigene Meinung, nicht persönlich gemeint. Das ist nicht Angst, das fühlt sich wie absolute Hingabe und Aufgabe an. So ist das Leben. Punkt. Man kann nichts daran ändern. Basta.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Da kam die Angst vorbei und flüsterte: ”Sie ist nun Alt und du wirst sie bald verlieren ”.

    Ich musste lachen und der Buddha in meinem Herzen hat auch gelächelt.

    Ich kann in jedem Moment beide meiner Eltern verlieren. Aber solche Reaktionen finde ich persönlich einfach grausam. ( Sorry!) Bestimmt würde ich in so einer Situation nicht über die Welt-Überwindung nachdenken. Doch wie soll ich das Ganze in meinem Inneren bewältigen und weiterleben? Am Rande bemerkt, ist es für mich wichtiger, ein Mensch mit Mitgefühl zu sein, als alle Sutras zusammen. Das ist nur meine eigene Meinung, nicht persönlich gemeint. Das ist nicht Angst, das fühlt sich wie absolute Hingabe und Aufgabe an. So ist das Leben. Punkt. Man kann nichts daran ändern. Basta.

    Du brauchst dich nicht ständig zu entschuldigen. Ich verstehe warum Du so argumentierst. Du teilst deine Sicht der Dinge. Und ich teile meine Erfahrung mit dem Thema.

    Lass dich von mir nicht aufhalten.


    Alles gute für dich!


    Lg Martin

  • Es ist niemand mehr da, der Angst,Wut,Hass,Zweifel erleben und ergreifen, fürchten und abwehren muss.

    Super, bei mir taucht der Kerl ständig auf und muss durch Achtsamkeit und Weisheit immer wieder vertrieben werden.

    Das ist der Sinn von Achtsamkeit, nicht das Vorausahnen von irgendwas, sich sorgen, sondern erkennen, was jetzt gerade erschienen ist, um es handhaben zu können.

    Keinem körperlichen oder körperlosen Wesen bin ich verpflichtet,

    mein Handeln zu rechtfertigen oder zu begründen,

    auch nicht mir, diesem Körper oder mich, diesem Ich.

  • Denn dann verspanne ich mich,

    Verspannung ist Angst.

    Es ist ganz wichtig, diesen körperlichen Aspekt von Angst zu betonen. Emotionen sind ja so etwas wie eine Bereitschaft zu einem bestimmten Verhalten. So ist Wut ja ein Zustand der Angriffsbereitschaft. Und Angst ist eine Bereitschaft zum Rückzug - zum sich Verkriechen. Das Gegenteil davon offen und freundlich zu sein.


    Von daher helfen da für mich Formen des Bodyscans, wo ich -angefangen bei den Augen - schaue dass der Körper entspannt und freundlich ist. Aber auch wenn ich oft sehr angespannt bin, habe ich natürlich keine Angststörung.


  • Was ist die Bedingung für Unwissenheit?

    Die Angst abgelehnt zu werden, der Zweifel genügend zu sein.


    Es ist fast Panik, die Angst ungenügend zu sein oder abgelehnt zu werden.

    Angst durch besorgtes Nachdenken macht Befürchtungen vor möglichen Ausgrenzungen, Missachtung.


    Diese Vorstellungen sind immer lähmend, verwirrend, zweifelnde Unsicherheit gegenüber der Realität des Lebens.


    Die Vorstellungen werden nicht am Leben geprüft, entweder wegen schlechten Erfahrungen oder Angst vor möglichen, befürchteten schlechten Erlebnissen ohne vorige Erfahrung, Unwissenheit

    Keinem körperlichen oder körperlosen Wesen bin ich verpflichtet,

    mein Handeln zu rechtfertigen oder zu begründen,

    auch nicht mir, diesem Körper oder mich, diesem Ich.

    Edited once, last by Qualia ().

  • Hallo void , :)


    vielen Dank für deine bereichernden Beiträge und die interessanten Zitate. _()_


    Quote

    Die Art und Weise, wie Angst konzeptualisiert und definiert wird, ist stark von kulturellen Faktoren geprägt. Im Westen wird Angst im Allgemeinen als eine innere, individuelle Erfahrung betrachtet - eine psychiatrische Störung, die auf biologische und psychologische Faktoren zurückzuführen ist. In vielen nicht-westlichen Kulturen wird Angst jedoch eher im Zusammenhang mit sozialen Kontexten und Beziehungen verstanden.


    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)


    Für mich macht das Sinn. Wenn man vom Subjekt aus denkt, dann hat "hat" dieses Subjekt Angst. Aber das Gegenteil von Angst wären ja Trost, Geborgenheit, Zuversicht und Entspannung. Und da fällt einem ja auf, dass da viel Soziales dabei ist.

    Ja, es ist bemerkenswert, dass selbst kreatürliche, existenzielle Ängste durch soziale Handlungen, z.B. liebevolle Zuwendung, zumindest gelindert werden können.


    (Und diesen "Trost" kann eine Person sich sogar selbst zukommen lassen, in einer Situation des Verlassenseins, der Einsamkeit, wenn kein Anderer zur Verfügung steht.)


    Quote

    Die Ergebnisse zeigten, dass asiatische Amerikaner Symptome aller vier großen Angststörungen (soziale Angststörung, generalisierte Angststörung, Panikstörung und posttraumatische Belastungsstörung) durchweg seltener angaben als alle anderen ethnischen Gruppen. Weiße Amerikaner (N = 6.870) gaben durchweg häufiger Symptome einer sozialen Angststörung (12,6 %), einer generalisierten Angststörung (8,6 %) und einer Panikstörung (5,1 %) an als Afroamerikaner (8,6 %, 4,9 % bzw. 3,8 %), hispanische Amerikaner (8,2 %, 5,8 % bzw. 4,1 %) und asiatische Amerikaner (5,3 %, 2,4 % bzw. 2,1 %).


    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)


    Weiße Amerikaner haben also hier eine doppelt so hohe Rate wie asiatische Amerikaner.


    Woran liegt das?

    Gute Frage....


    Bei Umfragen besteht ja zum Einen leider immer die Möglichkeit, dass (bewusst oder unbewusst) nicht wahrheitsgemäß geantwortet wird (-nicht nur- bei den asiatischen Amerikanern könnte man beispielsweise an Schamgefühle denken, die das Eingestehen von Angst erschweren).


    Aber vielleicht liegt es tatsächlich an den unterschiedlichen sozialen/kulturellen Hintergründen, die zu einer anderen Denkweise führen:

    Quote

    Ähnliches beobachten wir auch bei der Wahrnehmung des Selbst: Auch hier sind die gegensätzlichen Konzepte in den USA beziehungsweise in Japan am stärksten ausgeprägt. Nirgendwo steht das unabhängige Selbst, das Individuum, so sehr im Vordergrund wie in den USA. Vermutlich gibt es in keinem Land so viel Literatur darüber, wie man seine eigene Persönlichkeit stärken und seine Individualität gegenüber anderen abgrenzen kann. Das ist in Europa zwar auch ein großes Thema, steht aber nicht ganz so im Vordergrund. Trotzdem empfinden Menschen im nahen Osten die Europäer als äußerst ich-bezogen. In Japan hingegen wäre dieser Trend völlig undenkbar. Dort herrscht das Konzept des abhängigen Selbst vor: Der Einzelne definiert sich nicht als Individuum sondern über sein Beziehungssystem – sowohl privat als auch beruflich. Eine Abgrenzung der eigenen Persönlichkeit gegenüber der Gesellschaft wäre dort undenkbar.


    https://www.dasgehirn.info/akt…-beispielsweise-europaeer


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Loslassen....öffnen... - und alles fügt sich.


    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." (F. Hölderlin)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Weiße Amerikaner haben also hier eine doppelt so hohe Rate wie asiatische Amerikaner.

    Ich finde es immer etwas schwierig, solche Umfragen zu interpretieren wenn man weder die Fragen kennt, noch die Umstände der Befragung.

    Bei Umfragen besteht ja zum Einen leider immer die Möglichkeit, dass (bewusst oder unbewusst) nicht wahrheitsgemäß geantwortet wird (-nicht nur- bei den asiatischen Amerikanern könnte man beispielsweise an Schamgefühle denken, die das Eingestehen von Angst erschweren).


    Aber vielleicht liegt es tatsächlich an den unterschiedlichen sozialen/kulturellen Hintergründen, die zu einer anderen Denkweise führen:

    Das ist bestimmt so.


    Doch in Japan gibt es ja das Phänomen der Hikikomori, Menschen, die jahrelang nicht mehr aus den Haus gehen, was wir in diesem Umfang im Westen glaube ich nicht kennen.

    Hikikomori – warum immer mehr Japaner in sozialer Isolation leben
    Hikikomori - Immer mehr Menschen in Japan entziehen sich der Gesellschaft, indem sie einfach zuhause bleiben – oft für Jahre oder gar Jahrzehnte.
    www.japanwelt.de

    Aber ich bin kein Soziologe... Vielleicht weiss jemand mehr darüber?

  • Vielleicht sollte man Ängste zunächst unterteilen und sich gezielt mit einzelnen Ängsten befassen? :?


    Man könnte beispielsweise folgende Unterscheidungen vornehmen:


    1. Existenzängste (= elementare Ängste bzgl. der Lebensgrundlagen, wie Verlust des Zuhauses, wichtiger Bezugspersonen, des Arbeitsplatzes, der Einkünfte; der physischen, geistigen und psychischen Gesundheit; usw.)


    2. Versagensängste - Angst, nicht den (u.a. gesellschaftlichen, aber auch selbst auferlegten) Leistungsanforderungen zu genügen (und demzufolge die eigene und ggf. die Existenz abhängiger Familienangehöriger, zu gefährden)


    3. Soziale Ängste (die, u.a. wegen der wechselseitigen Abhängigkeiten, ebenfalls auf existenziellen Ängsten gründen können)


    Angst ist lebendiger Widerstand. Solange ich Widerstand leiste, wird Angst da sein.

    Ich empfinde es so, dass die akute Angst (= Enge) quasi die Initialzündung für

    -Widerstand/Erstarren/Standhalten

    -Flucht

    -Angriff/Kampf

    darstellt, wobei ihr - im Kern - natürlich eine Verneinung, eine Nicht-Annahme, mithin ein "Widerstand", innewohnt.

    (Aber das macht ja bei existenziellen Ängsten, größtenteils, auch Sinn...)


    Bei chronischen Ängsten sieht die Sache etwas anders aus:

    Hier wird die - durchaus sinnvolle - akute Angst , sozusagen weiterentwickelt und mutiert zur widerstrebenden Grundhaltung, die Widerstand verkörpert (oft im wahrsten Sinne, z.B. durch muskuläre An- und Verspannungen).


    Gesellschaftlich gesehen, hat diese "Grundhaltung" des (Angst-induzierten) Widerstandes - gefühlt - in den letzten Jahren zugenommen....

    Leider wird sie von den Medien durch intensive "Fütterung" erhalten und gefördert...


    (Wobei hier - nicht nur - der praktizierende Buddhist, aufmerksam darauf achten könnte, womit er seinen Geist füttert/füttern lässt. ;) )


    Die Hoffnung aufgeben. Die Hoffnung war das, was in der Büchse der Pandora blieb, nachdem alles Übel und Laster über der Welt ausgeleert wurden.

    Ohne - zumindest "insgeheime" - Hoffnung, denke ich, kann man als Mensch kaum glücklich leben.


    ( Hoffnungslosigkeit empfinde ich als - zunächst - sehr Angst erzeugend, im Laufe der Zeit stellt sich entweder Resignation oder Akzeptanz ein, aber man balanciert auf einem schmalen Grat über dem Abgrund der Depression...)


    Allerdings sollte man von unrealistischen Hoffnungen Abstand nehmen, wie der Buddha (in MN 126) veranschaulicht:

    Quote

    "Gleichwie etwa, Bhumijo, wenn ein Mann, der Sesamöl begehrt, Sesamöl sucht, auf Sesamöl ausgeht, einen Trog mit Sand anfüllte und mit Wasser verrührte, verquirlte, verriebe;

    • mag der auch also mit Hoffnung bemüht sein, Sesamöl kann er unmöglich gewinnen;
    • mag der auch also ohne Hoffnung bemüht sein, Sesamöl kann er unmöglich gewinnen;
    • mag der auch also mit Hoffnung und ohne Hoffnung bemüht sein, Sesamöl kann er unmöglich gewinnen;
    • mag der auch also weder mit Hoffnung noch ohne Hoffnung bemüht sein, Sesamöl kann er unmöglich gewinnen:

    Weder mit, noch ohne Hoffnung, wird aus Sand Sesamöl gepresst werden können, dafür bräuchte es schon Sesammehl als richtige Grundlage. Aber:

    Quote

    "Wer da auch immer, Bhumijo, als Asket oder als Priester recht erkennt, recht bedenkt, recht redet, recht handelt, recht wandelt, recht bemüht ist, recht besonnen, recht vertieft, und

    • also etwa mit Hoffnung ein Asketenleben führt, kann das Ziel doch wohl gewinnen;
    • also etwa ohne Hoffnung ein Asketenleben führt, kann das Ziel doch wohl gewinnen;
    • also etwa mit Hoffnung und ohne Hoffnung ein Asketenleben führt, kann das Ziel doch wohl gewinnen;
    • also etwa weder mit Hoffnung noch ohne Hoffnung ein Asketenleben führt, kann das Ziel doch wohl gewinnen:

    und warum das? Weil er, Bhumijo, das Ziel gewinnen von Grund aus versteht.


    https://www.palikanon.com/majjhima/m126n.htm

    Wenn also die Grundvoraussetzungen stimmen, ist es schlicht egal, ob man Hoffnung hegt oder nicht... :?


    Dass es aber auch eine Art berechtigter, "weiser", Hoffnung gibt, lässt sich aus dem Asamsa Sutta (AN III 13.3) folgern:

    Quote

    Welcher Mensch aber gilt als hoffnungsvoll?

    Da ist ein Mönch sittenrein, dem Guten ergeben. Der erfährt: 'Ein Mönch mit dem und dem Namen hat, so heißt es, durch Versiegung der Triebe noch bei Lebzeiten die triebfreie Gemütserlösung und Weisheitserlösung erlangt, sie selber erkannt und verwirklicht.'

    Da denkt er: 'Wann werde wohl auch ich durch Versiegung der Triebe noch bei Lebzeiten die triebfreie Gemütserlösung und Weisheitserlösung erlangen, sie selber erkennen und verwirklichen?' Diesen Menschen nennt man hoffnungsvoll.


    Wer das Ziel erreicht hat, bedarf der Hoffnung nicht mehr, er ist "hoffnungsgestillt":

    Mein Resümee:


    Ohne - weise - Hoffnung: -> kein Antrieb zu handeln, zu praktizieren

    -> Versinken in Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Resignation


    Realistische, "weise" Hoffnung zu hegen, verleiht die nötige Kraft, sich der Realität zu stellen und etwas zu tun, zu verändern (hauptsächlich bei sich selbst - durch das Beschreiten des achtfachen Pfades...).


    Der Glaube, dass es nichts zu hoffen gibt, kann lähmen (und neue Ängste triggern).


    Die Angst ist die dünne Schicht zwischen der Wirklichkeit und mir: Samsara. Gebe ich auf, gebe ich mich hin, endet auch die Angst.

    Was ist das Gegenteil von Angst?


    Angstlosigkeit, offene Weite, Gleichmut, unbedingte/universelle Liebe, Annehmen, Vertrauen, Dankbarkeit, Geborgenheit, Entspannung, Glück, Zuversicht, Freiheit, Frieden, Ruhe


    Durch Aufgabe der Ich-Bezogenheit, totale Hingabe, stellt Angst kein Problem (kein Leiden) mehr dar, weil sich niemand mehr ängstigt, aber Angst, als körperliches Phänomen, endet wohl erst mit dem Tod vollständig.



    Mögen alle Wesen von Angst befreit, glücklich und zufrieden sein.




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Loslassen....öffnen... - und alles fügt sich.


    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." (F. Hölderlin)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Quote

    Angst hat keinen guten Ruf

    Im Unterschied zu den Zukunftssorgen, die als potenzielle Bedrohungen von außen wahrgenommen werden, kommen persönliche Ängste aus dem Inneren des Menschen.


    Es sind Ängste, die um die eigene Person kreisen, eine Angst um sich selbst. Im Kern ist es die Angst, sein Leben zu verfehlen und womöglich ein nicht glückliches Leben zu führen. Das angestrebte glückliche Leben kann zweifach bedroht werden: einmal von externen Gefahren – das sind die Zukunftsängste und auf diese kann man aufmerksam machen. Zum anderen durch die eigene Unzulänglichkeit, durch das Gefühl, die nötigen Kompetenzen für ein glückliches Leben nicht zu besitzen – das sind die Versagensängste und darüber zu sprechen würde einem Eingeständnis von Unfähigkeit und Mangelhaftigkeit gleichkommen. Diese Ängste rütteln somit an den Grundfesten unseres Selbst.


    Es ist daher kein Wunder, dass das Reden über seine persönliche Angst stark mit Scham besetzt ist. Wer sein wahres Ich, seine Ängste und Selbstzweifel zeigt, stellt sich bloß, macht sich in den Augen der anderen schwach und hilflos, und stellt sich selbst in Frage. Denn Angst wird in unserer Kultur mit Schwäche gleichgesetzt.

    Tabus brechen, über Ängste reden
    Ist Angst ein Tabu-Thema? Wir reden darüber.
    www.angstselbsthilfe.de



    Angst und Scham sind wohl auch Geschwister... ;)



    Wer - dem Anschein nach - keine Angst kennt oder sie publikumswirksam überwindet, ist der HELD...

    Präsidentschaftsanwärter Donald Trump hat es gerade vorgemacht - eine beeindruckende Demonstration von (scheinbarer? ) Furchtlosigkeit nach dem Attentat auf ihn:


    Die Macht der Bilder: Warum die Anschlagfotos Trump im Wahlkampf helfen könnten
    Bilder sind ein mächtiges politisches Instrument, insbesondere im Social-Media-Zeitalter.
    www.watson.ch


    Kein Zittern und Zagen (was angesichts des Angriffs, der Verletzung und der unübersichtlichen Lage absolut nachvollziehbar gewesen wäre), sondern ein kämpferisches Gesicht und eine hochgereckte Faust, Mimik und Gestik, welche entschlossene Furchtlosigkeit ausdrücken/ausdrücken sollten.

    (Wir wissen, es gibt 3 Arten auf Angst zu reagieren, eine davon ist "Kampf", also könnte man Trump durchaus unterstellen, nicht wirklich furchtlos gewesen zu sein...)


    Der Hype ist -amerikatypisch- enorm, kaum 72 Std. nach dem Anschlag kann man T-Shirts erwerben mit dem Foto der "Heldenpose":


    Nach Schüssen auf Donald Trump: Hohe Nachfrage nach Shirt mit Attentatfoto
    Händler haben nach dem Attentat das Foto des früheren amerikanischen Präsidenten mit gereckter Faust und Blut im Gesicht auf T-Shirts gedruckt. Auch in China…
    www.faz.net



    Jetzt könnte man wieder Ängste schüren und Befürchtungen nähren, dass Trump nun erneut zum Präsidenten gewählt wird - und das tun die Medien auch fleißig....(Ist wohl ihr Job...?!) :?



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    (die sich am meisten vor den Eskapaden ihres eigenen Körpers und einem unbewachten, ungezähmten, ungezügelten Geist ängstigt :roll: )

    Loslassen....öffnen... - und alles fügt sich.


    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." (F. Hölderlin)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)