Dieser Thread soll einfach nur mal zum Nachdenken anregen, und keine Frage sein, und auch weniger zu einer Diskussion führen. Und um sich wieder mehr zu Besinnen:
Ich habe mich letzens an die Fernsehserie Shogun aus den 80er erinnert, die ich in meiner Jugend mir angesehen habe. Und sie mir noch mal bestellt und angeschaut:
Sie spielt im Japan um 1600. Und basiert mehr oder weniger auf tatsächliche Erfahrungen eines Europäers der damals dort gestandet ist.
Die Serie stellt sehr gut die unterschiedlichen Kulturen dar. Und wie schwer dem Europäer es anfangs fällt diese zu akzeptieren bzw. damit umzugehen.
Das Erstaunliche aber fand ich, Sätze wie „Leben und Tod“ sind dasselbe“ oder „das ist Karma und Karma kann man nur Karma sein lassen“ darin zu hören, aber niemanden meditieren zu sehen: zu erfahren das das wirklich stimmt. Und nicht anscheinend einfach nur das Gerede anderer zu übernehmen oder blind mitzumachen.
Ich habe dann mal nachgeforscht. Buddhismus existiert in Japan seit 500. Neben Shintoismus, der auch Götter kennt und verehrt. In der Serie scheint es aber mehr um Buddhismus zu gehen…
So weit ich verstanden habe, wurde man dort als Kind bereits mit diesem Glauben erzogen.
Sich fest an die Regeln zu halten. Für ein in unseren Augen lächerliches Vergehen sogar mit dem Tode bestraft zu werden, schien selbstverständlich. Genauso wie den oberen bis zum Tode zu dienen (s. Samurai).
Aktuell erinnert mich das auch an den radikalen Islam von heute. An deren strengen Regeln. An dessen Selbstmordattentäter und deren Ansicht „es kann und darf nur eine Religion geben“ und alle „Ungläubigen“ müssten demzufolge getötet werden.
Im Christentum war das lange Zeit ähnlich: indigene Völker wurden gezwungen den Glauben anzunehmen und ihre alte Kultur aufzugeben. Ich selbst war als Kind „Christ“ kenne auch noch die strengen Rituale bis ich später da ausgetreten bin: wäre ich nicht Christ gewesen in meinem Dorf, wäre ich ein „Aussätziger“ gewesen oder gefühlt „gesteinigt worden“: das war vor 50 Jahren in D noch so. In den Grosstädten wo man besser untertauchen konnte wahrscheinlich anders.
Parallel dazu las ich in NZZ über ein noch lebendes indigenes Volk in Thailand, das keine Götter kennt, keine Religion, das vier Stunden am Tag arbeitet und sonst nur friedlich chillt. Aber auch dort gibt es Regeln: bevor Du nimmst musst du auch geben. Wörter wie „Gewinn“ und „Verlust“ gibt es in ihrem Sprachschatz auch nicht. Allerdings gibt es auch die Regel, das wenn Du Dich nicht an die Regeln der Gemeinschaft hältst, gehen musst oder umgebracht wirst.