Ans Ende der Welt gehen
Lokantagamanasutta
SN 35.116
Meine Besprechung des Sutra.
Buddha sagt:
„Es ist nicht möglich, durch Gehen das Ende der Welt zu erkennen, zu sehen oder zu erreichen.
Es ist nicht möglich, dem Leiden ein Ende zu machen, ohne das Ende der Welt zu erkennen, zu sehen oder zu erreichen.“
Nachdem er gesprochen hatte, erhob sich der Gesegnete nach kurzer Zeit von seinem Sitz und ging zu seiner Hütte.
Nachdem der Buddha gegangen war, sagten die Angesprochenen: „Wer kann die Bedeutung dieses Merksatzes zum Kontemplieren ausführlich erklären, denn wir glauben, dass der Buddha nichts mehr dazu sagt und wir wollten uns nicht aufdrängen.“
Da sagten sie: „Ānanda wird vom Buddha gelobt als sein vernünftiger und geistlicher Gefährte. Wir gehen zu ihm, um ihn zu befragen.“ Sie gingen zu Ānanda setzten sich, berichteten ihm das Geschehene und baten ihn: „Bitte, Ehrwürdiger Ānanda erkläre uns das.“
„Das Ende der Welt durch gehen zu finden ist, wie ein Mensch, der Bauholz benötigt und suchend umherwandert, nach Kernholz um Bauholz zu machen. Er kommt zu einem großen Baum, der mit Kernholz dasteht. Doch der Kernholzsucher übergeht die Wurzel und den Stamm und glaubt, das Kernholz ist in den Zweigen und Blättern zu finden.
Genauso ergeht es euch. Obwohl ihr dem Buddha Auge in Auge gegenüber gesessen wart, habt ihr ihn übergegangen und gedacht, ihr solltet mich zu der Sache befragen. Er ist der Buddha, der erkennt und sieht. Er hat das Sehen, er hat das Erkennen, er manifestierte den Grundsatz, er manifestierte sein klares Erkennen. Er ist der Lehrer, der Aussprecher, der Klargewordene, er erleuchtet die Bedeutung, er bezeugt die Wirklichkeit. Da wäre der Zeitpunkt gewesen, euch dem Vertrauen zum Buddha hinzugeben und ihn zu befragen. So wie er es erklärt, hättet ihr es behalten sollen.“
„Sicherlich ist er der Buddha, das wäre der Zeitpunkt gewesen, uns an den Buddha zu wenden und ihn zu der Sache zu befragen. Doch wir waren verblendet. Der Ehrwürdige Ānanda wird vom Buddha als sein vernünftiger und geistlicher Gefährten geschätzt und wir dachten, er kann die Bedeutung dieses Merksatzes zum Kontemplieren, ausführlich erklären. Bitte erkläre es, wenn es dir nichts ausmacht.“
„Dann hört zu und gebraucht den Verstand gut, ich werde sprechen.“
„Ja, Geehrter“, antworteten sie.
Ānanda sagte:
„Der Buddha hat diesen Merksatz zum Aufsagen vorgestellt und ist dann zu seiner Hütte gegangen, ohne die Bedeutung ausführlich zu erklären:
'Es ist nicht möglich, durch Gehen das Ende der Welt zu erkennen, zu sehen oder zu erreichen. Es ist nicht möglich, dem Leiden ein Ende zu machen, ohne das Ende der Welt zu erkennen, zu sehen oder zu erreichen.'
So verstehe ich die Bedeutung dieses Merksatzes, der vom Buddha gesagt wurde:
Alles in der Welt. Alles, wodurch man die Welt wahrnimmt. Alles, womit man sich die Welt vorstellt, nennt man in der Lehre des Buddha die Welt.
Und wodurch, in der Welt seiend, nimmt man die Welt wahr? Womit stellt man sich die Welt vor?
Durch das Auge nimmt man die Welt der Farben, des Lichtes wahr und ich stellt-sich-vor die Welt der Formen und Dinge.
Durch das Ohr nimmt man in der Welt Geräusche wahr und ich stellt-sich-vor die Welt der Töne, Sprache, Klänge.
Durch die Nase nimmt man in der Welt die Düfte wahr und ich stellt-sich-vor die Welt der Aromen, Gerüche, Gestank.
Durch die Zunge nimmt man in der Welt die Säfte als süß, salzig, sauer, bitter, umami wahr und ich stellt-sich-vor die Welt des Wohl-Unwohlgeschmacks.
Durch den Geist nimmt man die Welt seiner eigenen Vorstellungen wahr und ich stellt-sich-vor, dass die Welt, die durch die Sinne nur wahrgenommen wird, wirklich so ist wie die Vorstellung.
Durch den Körper nimmt man über die verschiedensten Tastsinne und dem Gleichgewichtsorgen die körpernahe Umwelt wahr und ich stellt sich die Formen und seine eigenen Verortung in der Welt vor.
Alles in der Welt, wodurch man die Welt wahrnimmt und sich die Welt vorstellt, nennt man in der Lehre des Buddha die Welt.
So verstehe ich die ausführliche Bedeutung dieses kurzen Merksatzes zum Aufsagen, der vom Buddha vorgestellt wurde.
Wenn ihr wollt, geht zum Buddha und fragt ihn danach. So wie er es erklärt, sollt ihr es behalten.“
Antwort des Buddha: „Ānanda ist klug, er besitzt große Weisheit. Wenn ihr zu mir gekommen wäre und mir diese Frage gestellt hätte, hätte ich auf genau die gleiche Art geantwortet wie Ānanda. Das bedeutet es, und so sollt ihr es behalten.“
***
Leider lässt mich Qualia, die Antwort unbefriedigt zurück.
Buddha sagt:
„Es ist nicht möglich, durch Gehen das Ende der Welt zu erkennen, zu sehen oder zu erreichen.“
Qualia: Die Wege zum Ende der Welt/Samsara sind unendlich in ihrer Länge und Anzahl. Die Dhamma und Dhammatore sind unzählbar.
„Es ist nicht möglich, dem Leiden ein Ende zu machen, ohne das Ende der Welt/Samsara zu erkennen, zu sehen oder zu erreichen.“
Qualia: Was ist Samsara? Alle Vorstellungen, die man sich über die Welt macht, gemacht hat, machen wird. Denn keine Vorstellung zeigt die Wirklichkeit über die Welt, nicht die vergangene, die gegenwärtige oder zukünftige. Darum sind alle Vorstellungen/Samsara, leidvoll.
Wie kann man das Ende von Leiden erreichen?
Die Wahrnehmungen der Sinnesorgane und das Empfinden des Körpers als Wahrgenommenes mit der Achtsamkeit des Selbst erkennen und mit Aufmerksamkeit darüber wachen, was nach den Sinnestoren mit dem Wahrgenommenen geschieht, wie es zu Vorstellungen/Samsara, einem Ich, einer Person, Persönlichkeit, mein, dein zusammengebaut wird.
Das Ende von Leiden ist erreichbar, nicht durch Wege gehen und auch nicht durch Erkennen von Samsara.
Ausschließlich durch Erkennen des Festhaltens an den eigenen Vorstellungen über die Welt und diese loslassen ist Leiden verhinderbar. Das Ende von Leiden ist durch Ergriffenes, nicht mehr festhalten wollen, zu erreichen.