Ich moechte hier mal einen Thread eroeffen, bei dem Jede/r seine Erfahrung beim Meditieren und den damit verbundenen Schwierigkeiten beschreiben kann. Eventuell auch ueber Loessungen diskutieren. Ich gehe dabei von 'einfacher' Meditation aus, so, wie sie in DN.22 des Theravada beschrieben ist. Aber ich denke mal, das Bemuehen um Sammlung wird allgemein als grundlegend in allen buddh. Stroemungen empfohlen. Ausseer vielleicht beim Nur-Sitzen des Soto-Zen.
Schwierigkeiten bei Sammlung und Achsamkeit auf dem Kissen
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Nun, bei mir ist es so,
dass ich erhebliche muehe mit Konzentration habe. Oft reissen bei mir die Gedanken ab oder die Sinne springen wild von einem Fokus zum anderen, ohne dass ich es kontrollieren kann. Ich bemuehe mich immer, sanft zur Atembetrachtung zurueckzukehren. Und ich bemuehe mich auch, meinen Koerper als Ganzes wahr zu nehmen. Etwa in dem Sinne: "Da ist ein Koerper."
Desweiteren versuche ich, das Gefuehl zu vermeiden, dass mein Selbst im Bereich der Augen und Ohren sitzt. Also ich versuche, weg von dem Gedanken zu kommen, dass das Zentrum meiner Wahrnehmung in meinem Kopf sitzt. Das gelingt mir oft, indem ich immer mit geschlossenen Augen meditiere und daher die Augen als Als Sinnesempfaenger weitgehend ausschliese.
Was mir noch aufgefallen ist ist, dass ich mich nicht 'zwingen' kann, innerlich immer ruhiger zu werden. Also bei mir nuetzt sogenannte Selbstsuggestion nichts, sie klappt nie. Deshalb versuche ich es oft subtiler. Ich versuche, alles einfach nur passiv wahrzunehmen, indem ich die Haltung habe: "Ist doch egal." Ein inneres gefuehl des passiven Beobachtens. Schwer zu beschreiben. Vielleicht vergleichbar mit einem 'sich passiv in einen Sofasessel luemmeln' dann den Dingen seinen Lauf zu lassen. Ohne einzudoesen.
Oft habe ich auch Rueckenschmerzen von der Bewegungslosigkeit im Sitzen. Das ist dann schwierig, damit umzugehen. Entweder, ich lasse das dann einfach so 'passieren', oder ich dehne mich kurz auf dem Kissen. Jedenfalls konnte mir noch Niemand vermitteln, warum solche Schmerzen dauerhaft waerend des Sitzens aufrechterhalten werden sollten. Ich moechte mich ja nicht schaedigen.
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void
Approved the thread. -
M.E. geht es nicht um Konzentration, sondern um Sammlung, wobei es da eine gewisse Ähnlichkeit gibt, die dann auch zur unterschiedlichen Benennungen führt. Konzentration meint jedoch, sich auf einen Punkt, auf eine Sache fokussieren - und Sammlung ist eher ein sich Öffnen ohne Fokus - also ein Sosein - Nur sitzen - shikantaza.
Ich würde da allerdings nicht die Haltung einnehmen - ist doch egal - denn das ist eine Wertung, die die nicht bewertende Sammlung stört. Sondern die Haltung sollte sein - so ist es .
Alles was einem begegnet - an Gedanken, Gefühlen, Schmerzen im Rücken - bei mir war es das Knie - mit der Haltung zu begegnen - so ist es.
Und dann kann man sich die Gedanken, Gefühle näher ansehen, falls sie nicht gleich wieder verschwinden und die Bedingungen genauer betrachten - wodurch bedingt ist dieser Gedanke, dieses Gefühl - ist er heilsam oder unheilsam - .
Natürlich muss man nicht Rückenschmerzen dauerhaft während des Sitzens aushalten, aber wenn man mit anderen zusammen praktziert z.B. in einem Sesshin, dann sollte man schon auch auf die anderen achten und nicht unruhig herum rutschen. Andererseits schädigt man sich auch nicht, wenn man 30 oder 40 min sitzt und dann wider aufsteht und sich bewegt. Erst wenn die Rückenschmerzen dann nicht verschwinden, sollte man mal ein paar Übungen für den Rücken einbauen im Alltag.
Schmerzen haben ihre Ursachen in Verspannungen - und zwar körperlich-geistig - wenn man sich eben nicht auf die Sammlung einlassen kann, weil zuviel noch in einem herumspukt, erlebt man dann während der Übung sowohl Unruhe als auch Schmerzen.
Das einzige was hilft ist sich in Geduld und Gleichmut üben, sich selbst mit Metta und Karuna zu begegnen - und unermüdlich täglich weiter zu üben.
Irgendwann verschwinden diese Erscheinungen, sofern man auch erkennt, dass man sie selbst immer wieder ernährt.