Schwierigkeiten bei Sammlung und Achsamkeit auf dem Kissen

  • Ich moechte hier mal einen Thread eroeffen, bei dem Jede/r seine Erfahrung beim Meditieren und den damit verbundenen Schwierigkeiten beschreiben kann. Eventuell auch ueber Loessungen diskutieren. Ich gehe dabei von 'einfacher' Meditation aus, so, wie sie in DN.22 des Theravada beschrieben ist. Aber ich denke mal, das Bemuehen um Sammlung wird allgemein als grundlegend in allen buddh. Stroemungen empfohlen. Ausseer vielleicht beim Nur-Sitzen des Soto-Zen.

    "Moegen alle Wesen frei von Leid sein."

  • Nun, bei mir ist es so,


    dass ich erhebliche muehe mit Konzentration habe. Oft reissen bei mir die Gedanken ab oder die Sinne springen wild von einem Fokus zum anderen, ohne dass ich es kontrollieren kann. Ich bemuehe mich immer, sanft zur Atembetrachtung zurueckzukehren. Und ich bemuehe mich auch, meinen Koerper als Ganzes wahr zu nehmen. Etwa in dem Sinne: "Da ist ein Koerper."


    Desweiteren versuche ich, das Gefuehl zu vermeiden, dass mein Selbst im Bereich der Augen und Ohren sitzt. Also ich versuche, weg von dem Gedanken zu kommen, dass das Zentrum meiner Wahrnehmung in meinem Kopf sitzt. Das gelingt mir oft, indem ich immer mit geschlossenen Augen meditiere und daher die Augen als Als Sinnesempfaenger weitgehend ausschliese.


    Was mir noch aufgefallen ist ist, dass ich mich nicht 'zwingen' kann, innerlich immer ruhiger zu werden. Also bei mir nuetzt sogenannte Selbstsuggestion nichts, sie klappt nie. Deshalb versuche ich es oft subtiler. Ich versuche, alles einfach nur passiv wahrzunehmen, indem ich die Haltung habe: "Ist doch egal." Ein inneres gefuehl des passiven Beobachtens. Schwer zu beschreiben. Vielleicht vergleichbar mit einem 'sich passiv in einen Sofasessel luemmeln' dann den Dingen seinen Lauf zu lassen. Ohne einzudoesen.


    Oft habe ich auch Rueckenschmerzen von der Bewegungslosigkeit im Sitzen. Das ist dann schwierig, damit umzugehen. Entweder, ich lasse das dann einfach so 'passieren', oder ich dehne mich kurz auf dem Kissen. Jedenfalls konnte mir noch Niemand vermitteln, warum solche Schmerzen dauerhaft waerend des Sitzens aufrechterhalten werden sollten. Ich moechte mich ja nicht schaedigen.

    "Moegen alle Wesen frei von Leid sein."

  • void

    Approved the thread.
  • nuk

    M.E. geht es nicht um Konzentration, sondern um Sammlung, wobei es da eine gewisse Ähnlichkeit gibt, die dann auch zur unterschiedlichen Benennungen führt. Konzentration meint jedoch, sich auf einen Punkt, auf eine Sache fokussieren - und Sammlung ist eher ein sich Öffnen ohne Fokus - also ein Sosein - Nur sitzen - shikantaza.


    Ich würde da allerdings nicht die Haltung einnehmen - ist doch egal - denn das ist eine Wertung, die die nicht bewertende Sammlung stört. Sondern die Haltung sollte sein - so ist es .

    Alles was einem begegnet - an Gedanken, Gefühlen, Schmerzen im Rücken - bei mir war es das Knie - mit der Haltung zu begegnen - so ist es.

    Und dann kann man sich die Gedanken, Gefühle näher ansehen, falls sie nicht gleich wieder verschwinden und die Bedingungen genauer betrachten - wodurch bedingt ist dieser Gedanke, dieses Gefühl - ist er heilsam oder unheilsam - .

    Natürlich muss man nicht Rückenschmerzen dauerhaft während des Sitzens aushalten, aber wenn man mit anderen zusammen praktziert z.B. in einem Sesshin, dann sollte man schon auch auf die anderen achten und nicht unruhig herum rutschen. Andererseits schädigt man sich auch nicht, wenn man 30 oder 40 min sitzt und dann wider aufsteht und sich bewegt. Erst wenn die Rückenschmerzen dann nicht verschwinden, sollte man mal ein paar Übungen für den Rücken einbauen im Alltag.

    Schmerzen haben ihre Ursachen in Verspannungen - und zwar körperlich-geistig - wenn man sich eben nicht auf die Sammlung einlassen kann, weil zuviel noch in einem herumspukt, erlebt man dann während der Übung sowohl Unruhe als auch Schmerzen.

    Das einzige was hilft ist sich in Geduld und Gleichmut üben, sich selbst mit Metta und Karuna zu begegnen - und unermüdlich täglich weiter zu üben.

    Irgendwann verschwinden diese Erscheinungen, sofern man auch erkennt, dass man sie selbst immer wieder ernährt.

    Anguttara Nikaya X.61-70

    :zen:



  • Es gibt einen schönen Spruch vom Zen-Mönch Jack Haubner: Fake it till you don't fake it anymore.

    Es hat keinen Sinn, sich beim Praktizieren zu zwingen. Dann lieber nur sitzen und die Zeit abwarten. Mit der Übung versteht man immer besser, wie man die richtige Art von Konzentration erreicht.

    Über Deine Rückenschmerzen beim Sitzen wundere ich mich. Bei mir war es genau umgekehrt: Meine verschwanden dadurch innerhalb einer knappen Woche. Du machst wohl irgendwas bei der Sitzposition nicht richtig. Die Wirbelsäule sollte eigentlich ohne Anstrengung die natürliche Form annehmen, wenn man gerade sitzt, mit dem Schwerpunkt auf dem Kissen.

    Hierzu muss ich aber erwähnen, dass mir die Einnahme des Lotussitzes inzwischen nicht mehr möglich ist, ein Tribut an das Alter :( . Ich sitze im Kniesitz, lege noch zwei Bände Schopenhauer unter das Zabuton, um überhaupt auf dem Kissen sitzen zu können, und trotzdem schläft mir immer noch der linke Fuß ein. Aber das ist nicht schmerzhaft. Wenn der Rücken streikt, ist das eine andere Baustelle, dann ist etwas nicht in Ordnung, entweder an der Haltung oder mit dem Rücken.

    Zu Beginn des Zazen schaukelt man auch mit dem Oberkörper etwas herum, um die "Nullanstrengungs-Position" für den Rücken zu finden. Wenn das Sitzen trotzdem noch Schmerzen hervorruft, hast Du diese Position nicht gefunden.


    - mynoself -

  • Ich muss dazu sagen, dass ich immer so knapp eine Stunde am Stueck sitze. Das ist dann schon eine andere Hausnummer als einfach nur eine Halbe oder so in etwa. Ich mache das uebrigens so, weil in meiner Online-Meditationsgruppe das Sitzen immer so lange dauert.


    Die Rueckenschmerzen machen sich vor allem fruehs bemerkbar. Ich bin am zeitigen Morgen immer noch extrem muede (und das, obwohl ich mich immer eine halbe Stunde vorher wecken lasse, Kaffee trinke und am Glimmstaengel ziehe). Und da sind dann auch die Gelenke und die Wirbelsaeule noch relativ steif. Einfach, weil das Gehirn noch halb im Schlafmodus ist (denke ich mal).

    "Moegen alle Wesen frei von Leid sein."

  • Schmerzen haben ihre Ursachen in Verspannungen - und zwar körperlich-geistig - wenn man sich eben nicht auf die Sammlung einlassen kann,

    Ein sehr guter Hinweis.


    Es war eine meiner ersten grossen Aha-Erlebnisse als junger Meditationsanfänger, dass die zeitweise wirklich sehr starken Schmerzen im halben Lotus-Sitz vollständig verschwinden, wenn der Geist völlig entspannt ist und leer von Gedanken und Emotionen, d.h. ein Bewusstseinszustand erreicht ist, der über das Alltagsbewustsein hinaus geht.


    _()_

  • Ich muss dazu sagen, dass ich immer so knapp eine Stunde am Stueck sitze.

    Eine Stunde, am Ende noch im halben Lotus-Sitz, ist natürlich schon heftig.


    Ich habe mit 28 begonnen zu meditieren, also noch sehr jung, und der körperliche Schmerz war im halben Lotus-Sitz mein ständiger Begleiter. Ich habe ihn zeitweise als Meditationsobjekt genommen: "Wo genau ist sein Zentrum ?", "Die Intensität des Schmerzes ändert sich von Sekunde zu Sekunde, wieso ?", "Wer ist es, der den Schmerz erzeugt und wahrnimmt ?".

    Oft war es so, dass wenn ich ohne mich zu wehren direkt ins Zentrum des Schmerzes gegangen bin, er auf einmal wie von Zauberhand verschwand, und der Geist plötzlich entspannt, hellwach und leer von Gedanken und Emotionen war.

    Im Zen nennt man diesen Zustand das Hishiryo-Bewusstsein, wenn ich mich nicht irre.


    :medim:

  • Manchmal weiß ich überhaupt nicht wie ich es angehen soll und hab das Gefühl ich sitz da richtig tief in meinen 5 Hindernissen.


    Es dauert dann eine weile bis ich eine IDEE habe WIE ich an die Sache rangehe.


    Im Moment mach ich es so das ich mir erstmal die 5 Hindernisse anschaue und am hervorstechenden ist wohl der skeptische Zweifel.


    Hat Buddha wirklich nur durch reine Meditation die "Natur des Geistes erkannt" die 4 edlen Wahrheiten. Hat er wirklich Erleuchtung erlangt. Ist Meditation nicht vielleicht gar sogar schädlich , wenn Sie falsch ausübt ?

    Dann wenn ich die 5 Hindernisse zur Kenntnis genommen habe.


    Versuche ich zunächst eine Art Bodyscan zu machen und die Achtsamkeit auf verschiedene Regionen des Körpers zu lenken. Ich versuch dabei die Aufmerksamkeit eher weitwinkliger zu machen und auf den ganzen Körper auszuweiten.

    Ich hätte gerne einen Zugang zu den Vertiefungen ( Jhana ) aber rein Samatha Praxis liegt mir nicht so . Ich kann die Aufmerksamkeit einfach sehr schwer nur auf ein Objekt richten.


    Manchmal kann ich mich aber auch überhaupt nicht entscheiden, was ich eigentlich in der Meditation BEARBEITEN will.


    Über die 5 täglichen Betrachtungen Meditieren .

    Über Liebe und Mitgefühl

    Über Geduld.

    Über Entsagung

    Über Dankbarkeit.


    Vielleicht wäre ein Meditationstagebuch doch sinnvoll.


    Manchmal finde ich es auch hilfreich sich eine Dokumentation über Mönche anzuschauen auf Youtube.

    Hier einer meiner Lieblings Dokumentationen.


    Ein Leben im Zeichen des Zen ( Doku ) (youtube.com)


    Das inspiriert mich , das es Menschen gibt , die sich komplett für den Buddhismus leben und fördert SATI . Ich denke das man unter Sati(sich erinnern )das versteht , indem man weiß was sich bewährt hat bei der Meditation bzw was geschickt ist.



    Alles Gute

    Gruß Kaiman

  • aber rein Samatha Praxis liegt mir nicht so . Ich kann die Aufmerksamkeit einfach sehr schwer nur auf ein Objekt richten.

    In der Samatha Praxis betrachte ich die Gedanken und Emotionen, ohne mich einzumischen.

    Ich erkenne, woher sie kommen, und wohin sie gehen, und ich geniesse die Lücke, in der sie gegangen und noch nicht wieder gekommen sind. Die Lücke mit ihrer Wachheit, Einfachheit und Leichtigkeit kann man Jhana Nr. X, Hishiryo-Bewusstsein, Samatha oder wie auch immer nennen.

    Es ist zu einfach, um es mit Logik und Vernunft zu erkennen.


    :angel:

  • Hat Buddha wirklich nur durch reine Meditation die "Natur des Geistes erkannt" die 4 edlen Wahrheiten. Hat er wirklich Erleuchtung erlangt.

    Samatha, das höchste Jhana, das Hishiryo-Bewusstsein, ... ist nicht nur wach und paradiesisch leicht, sondern auch hochintelligent. Es kann sich selbst erkennen und damit die "Natur des Geistes". Wenn das zum erstenmal "passiert", kann man es Erleuchtung nennen.

    Dann verschwindet der Zweifel.


    :angel:

  • Man kann sich ja ein paar Themen zusammenstellen und täglich darüber kontemplieren, etwa am Morgen eine halbe Stunde oder Stunde, dann hat man einen guten Start in den Tag. Das ist auch eine Form der Sammlung.

  • Das inspiriert mich , das es Menschen gibt , die sich komplett für den Buddhismus leben und fördert SATI . Ich denke das man unter Sati(sich erinnern )das versteht , indem man weiß was sich bewährt hat bei der Meditation bzw was geschickt ist.

    Ich lebe die Lehre des Buddha.

    Wenn ich Sitze, gibt es nichts Weiteres, als sitzen wollen als einzige Tätigkeit, und zwar so frei und gelassen von allen Sitzproblemen, bis ich Körper nicht mehr bemerke. Nur noch Herz, Atem.

    Kontemplieren, über etwas nachdenken ist, Leben der Lehre, nicht sitzen.

    Meine Lehre. Qualia

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Wenn ich Sitze, gibt es nichts Weiteres, als sitzen wollen als einzige Tätigkeit,

    okay gut wenn das für dich klappt. Nimmst du dann die 5 Hindernisse nicht wahr und fokussierst dich auf das sitzen. Verschwinden dann die 5 Hindernisse. ?


    schönen Abend

  • Wenn ich Sitze, gibt es nichts Weiteres, als sitzen wollen als einzige Tätigkeit,

    okay gut wenn das für dich klappt. Nimmst du dann die 5 Hindernisse nicht wahr und fokussierst dich auf das sitzen. Verschwinden dann die 5 Hindernisse. ?


    schönen Abend

    Hindernisse beim Sitzen sind rein körperlich, Schmerzen müssen durch bessere Haltung beseitigt werden, falsche Haltung behindert die Atmung, der Körper hängt bei mir nach vorn durch, also muss er aufgerichtet werden, das sind meine einzigen Hindernisse. Ach ja, da tauchen auch Gedanken auf, die sind zu beseitigen, wenn sie sich nicht aus dem Sitzen ergeben und für bessere Haltung sorgen.

    Weder die vier Wahrheiten noch die 5 Hindernisse, oder Lichter, Farben, haben die Chance, bei mir einzudringen. Alles ist dicht, außer meine Augen, Ohren, Nase, Haut, die sind offen, meine Zunge ist auch bereit, aber wie soll sie etwas schmecken?

    Meine Sinne sind offen, mein Geist ist nur mit dem Wahrnehmen der Sinneseindrücke beschäftigt, nicht mit Bewerten, Beurteilen, Ablehnen, Lieben. Beim Sitzen bin ich nur Mensch, also eigentlich nur ein fühlendes Wesen. Nichts von heilig, edel, besonders.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Ohne jetzt die letzten Beiträge gelesen zu haben, wollte ich nun ein wenig von meinen Erfahrungen mitteilen und etwas fragen.


    Es ist nötig ein Wissen zu haben, was der Geist jetzt braucht. Dafür gibt es einen Begriff, für dieses Können. Und Andere können es auch erklären wie man dieses lernt.


    Ich kenne es, dass mein Verstand mir das Üben vermiest hat bzw ich mir selbst, weil ich ihm geglaubt habe.


    Manchmal hat der glaube ich nicht so viel damit zu tun, dass es nicht klappt. Da bräuchte ich eine Inspiration oder so etwas wie Benzin um das Fahrzeug in Gang zu bringen, doch an vielen Tagen finde ich es nicht.


    Ich wollte fragen, ob ihr manchmal auch Pranayama oder andere Atemtechniken vor oder während des Zazens/ der Übung von Samatha, benutzt. Welche Atemtechniken sind hilfreich um gesammelter zu werden ?


    Und sind manche Techniken eher kontraproduktiv oder sogar gefährlich ? Da sie nicht mit in die Stille zu gehen zusammen passen ?


    Weiß da einer / eine von euch mehr ?


    Wenn es nicht zusammen passt, warum ? Das würde mich mal interessieren.


    Ich weiß, dass es Übungen gibt, die eher wach machen und energetischer. Das könnte ja helfen bei Müdigkeit währen der Übung, oder ? Aber wenn man nicht müde ist, sich nur nicht gut sammeln kann wegen anderen Gründen ( meinetwegen Unruhe ) so kann es auch nach hinten gehen, oder ?



    Oder helfen alle die Atemtechniken des Yoga beim Samatha üben ? LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


  • Ich wollte fragen, ob ihr manchmal auch Pranayama oder andere Atemtechniken vor oder während des Zazens/ der Übung von Samatha, benutzt.

    Ich habe es gerade ausprobiert.

    Ich sitze auf meinem Stuhl am Schreibtisch, höre auf zu denken, während ich meinen Blick im Raum schweifen lasse, richte meine Aufmerksamkeit dann auf den Atem und beobachte ihn, ohne zu denken, möglichst entspannt. Ich entdecke dabei mein momentanes Atem-Muster.

    Durch das entspannte Beobachten ohne zu denken verändert sich das Muster.

    Ich lerne meinen Atem kennen, wie er gerade ist.

    Vielleicht erhalte ich intuitiv einige Einsichten, die mir helfen.


    Ein Experiment.

    Meditation ist für mich auch experimentieren.


    Gegen starke Unruhe hilft mir körperliche Bewegung, beim Laufen, Spaziergehen oder Schwimmen reguliert sich der Atem automatisch. Nach z.B. zehn Minuten Spaziergehen geht Meditation auf einer Parkbank wahrscheinlich leichter. Auf einer Parkbank sitzen die Umgebung betrachten ohne zu denken, entspannt und ohne zu dösen, oder dasselbe in einem Cafe am Fenster sitzend oder ...


    ...


    :medim: :mediw:

  • Beim Gehen auf die Fußsohlen achten, nicht die Füße ansehen, nur fühlend betrachten.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

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  • Ich habe es gerade ausprobiert.

    Ich sitze auf meinem Stuhl am Schreibtisch, höre auf zu denken, während ich meinen Blick im Raum schweifen lasse, richte meine Aufmerksamkeit dann auf den Atem und beobachte ihn, ohne zu denken, möglichst entspannt. Ich entdecke dabei mein momentanes Atem-Muster.

    Äh, also da hast du was Falsches zitiert. Was du da gemacht hast, nennt sich nicht Pranayama. :grinsen: Ich meinte diese Technik :

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    Durch das entspannte Beobachten ohne zu denken verändert sich das Muster.

    Das muss man erstmal hinkriegen sich zu entspannen und das nicht mehr zu denken, sondern zu beobachten. Danke für deine Anleitung.

    Ich lerne meinen Atem kennen, wie er gerade ist.

    Vielleicht erhalte ich intuitiv einige Einsichten, die mir helfen.

    Ja, kann passieren, dass man sie kriegt. Aber der Verstand darf nicht mehr laut sein, also statt denken, nur beobachten und spüren den Atem oder was anderes.

    Meditation ist für mich auch experimentieren.

    Das stimmt. :) :like: Für mich auch.



    Meine Frage wurde noch nicht beantwortet, ob sich Atemtechnkiken aus dem Hatha- Yoga (?) und in die Stille gehen zu üben, widersprechen / das nicht zusammen passt.


    Ich kenne aber bisher nur Pranayma und die Feuer- Atmung. Kann sein, dass es auch nicht mehr gibt. Das andere wäre etwas mit den Bandas.



    Ich glaube, manche eignen sich für die Samatha- Übung, andere nicht. Oder es kommt auf die eigene Gestimmtheit / die momentane geistige und körperliche Verfassung an. Das heißt, mal können solche Techniken helfen, mal nicht.


    Nein, nein, ich habe es : Pranayama wirkt beruhigend / ausgleichend, kann also helfen bei der Samatha- Übung, aber der Feuer- Atem, der passt nicht zu dieser Übung. Mit Pranayma habe ich das aber noch nicht probiert. Schätze aber das die beiden zusammen passen.


    Ich habe es heute morgen mal mit der Feuer- Atmung zusammen mit der Ruhe- Meditation ausprobiert, dh. ca eine halbe Minute den Feuer- Atem gemacht. Davor hatte ich ein paar Minuten vesucht Samatha- Bhavana zu machen, hat aber nicht so gut geklappt.


    Nach der halben Minute feueratmen, habe ich beim wieder versuchen Samatha zu üben, gemerkt, dass sich beides zusammen widerspricht.


    Die Samatha- Übung fühlte sich anders an, war so wie gestört worden, als ob die Energie nun überall im Körper ist, der Geist hellwach, aber nicht bereit für die Stille ( nicht mehr ). Es war dadurch ein Zustand entstanden, der mich für meine Arbeit abgehärtet hat, bereit gemacht hat sozusagen. Aber ich war nicht so wie ich sonst bin, und das trotz nur ner halben Minute Feuer- Atem. Hilfreich war es schon, aber hätte auch böse enden können.


    Daher werde ich ab jetzt morgens nur Feuer- Atem machen um wach zu werden, aber keine Samatha- Bhavana Übung dazu. :!: Oder nur die Samatha- Übung.



    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 10 times, last by Hingabe ().

  • Äh, also da hast du was Falsches zitiert. Was du da gemacht hast, nennt sich nicht Pranayama. Ich meinte diese Technik :

    Stimmt, sorry.


    Nein, Pranayama mache ich nicht, zumindest nicht bewusst und vorsätzlich.

    Ich habe auf Deine Anregung hin mich nochmal überprüft und habe festgestellt, dass ich zu Beginn jeder Meditation einige langsame und tiefe Atemzüge nehme, mit einer kurzen Pause vor der Ausatmung und die Ausatmung zeitlich länger als die Einatmung.

    Das mache ich aber automatisch.


    Ich denke, viele von uns machen Yoga-Techniken unbewusst automatisch, weil sie selber draufgekommen sind.


    Meine Schwester hat mir gesagt, sie macht täglich eine intensive Mediationsübung, bei der sie mit dem Bewusstsein durch jeden Teil des Körpers geht.

    Auf dem Bett liegend, ist mir aufgefallen, dass ich das gewohnheitsmässig automatisch mache, wenn ich mich zum schlafen oder ausruhen hinlege, allerdings mehr mit dem Fokus auf den Körper als Ganzes.


    Ein sehr gute Gelegenheit für Meditationsübungen sind übrigens aus meiner Sicht die zahlreichen Meetings im Job. Aufhören zu denken, entspannt zuhören, die Stimmung im Raum wahrnehmen,

    das "Genre" mental ändern, z.B. von "ich sitze hier in einer-flog-übers-kuckucks-nest" zu "ich bin hier bei didi-der-doppelgänger" oder ...


    (:

  • One day Nan-sen allowed Jo-shu to meet him in his room. Jo-shu asked Nan-sen, “What is the true Way?”

    “Ordinary mind is the true Way,” said Nan-sen.


    “Is it something to be attained or not to be attained?” asked Jo-shu.


    “To try to attain it is to avert from it.” said Nan-sen.


    “When you do not try to attain it, how do you know the true Way? asked Jo-shu.


    To this question, Nan-sen’s answer was very polite.


    “The true way is not a matter to be known or not to be known. To know is to have a limited idea of it, and not to know is just psychological unawareness.


    If you want to achieve the absolute, where there is no doubt, you should be clear enough and vast enough to be like empty space.”

  • Ihr werdet das Erwachen, die Erleuchtung nie errreichen. Einfach, weil ihr sie wollt. Mit der Brechstange erzwingen.


    Es gilt, einfach nur zu sitzen. Zu Ruhe und Gleichmut kommen. Durch nursitzen. Sitzen als Selbstzweck. Und das ist nur ein Bruchteil. Achtsam durch den langen Alltag gehen. Das Letztere trainiert fuer Ersteres und Umgekehrt.


    Lieben Gruss.

    "Moegen alle Wesen frei von Leid sein."

  • Der Regen hat aufgehört, die Wolken sind weggezogen,

    Und der Himmel ist wieder klar.

    Wenn dein Herz rein ist,

    Dann sind alle Dinge deiner Welt rein.

    Gib diese vergängliche Welt auf, gib dich selbst auf.

    Dann werden der Mond und die Blumen

    Dir den Weg weisen.


    - Ryōkan -


    Aus "Alle Dinge sind im Herzen"

    Poetische Zen-Weisheiten

  • Anleitung Zazen-Meditation von Harad Roshi:


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  • Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.