Eine Religionsgemeinschaft muss sich, so hart das klingt, die Messlatte etwas höher legen. Im Umgang mit Fehlverhalten. Gute Prozesse sind notwendig um das zu ermöglichen. Bestenfalls ergibt sich daraus Fairness für Beschuldigte wie auch für mutmaßliche Opfer.
Neben den Einzelfällen ist natürlich auch wichtig, dass die Religionsgemeinschaft keine Umgebung ist in der systematisch Fehlverhalten auftreten kann.
Die jüngere Geschichte hat gezeigt, dass viele Religionsgemeinschaften über den Globus hinweg systematisch darin versagt haben, Missbrauch durch Leiter und Führer in den Gemeinden zu unterbinden. Ein Grund mehr achtsam und wachsam zu sein.
Es ist nicht angemessen reflexhaft Fernurteile zu bilden. Es ist aber auch unangemessen, eine journalistische Aufarbeitung anzugehen.
Hausverbot für "Anna", Einsatz des Mittels einer Unterlassungserklärung, gleichzeitig eine Stimme hier im Faden die "Anna" als "'Gute Seele' des Zentrums." bezeichnen, bei gleichzeitiger Konsequenzlosigkeit für den Lama (der immerhin ein Ordensgelübde gebrochen hat), sind definitiv allein auf der Ebene des Hamburger Zentrums eine fragwürdige Situation.
Der Fakt dass die Missbrauchsbeauftragte der DBU nicht für eine unabhängige Vertretung gesorgt haben, ist für die "Governance" der DBU definitiv relevant und erfordert Korrekturen in der Zukunft.
Nicht jede kritische Nachfrage oder Aufarbeitung ist Nestbeschmutzung.