Missbrauch in einem Hamburger Karma Kagyü-Zentrum

  • Dem spirituellen Leiter eines buddhistischen Zentrums wurde sexueller Missbrauch einer Frau vorgeworfen. Die Strafanzeige geht ins Leere. Eine Rückschau auf das Geschehen und die Frage, ob mit den Vorwürfen richtig umgegangen worden ist.


    Hier geht es weiter:

    "Der Lama muss weg"
    Dem spirituellen Leiter eines buddhistischen Zentrums wurde sexueller Missbrauch einer Frau vorgeworfen. Die Strafanzeige geht ins Leere. Eine Rückschau auf…
    www.ursachewirkung.com

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Die Geschichte kannte ich schon, aber dies ist immer noch geil:


    Allerdings sind beide auch Mitglieder der Gruppe, um die es hier geht: der Karma Kagyü Gemeinschaft Deutschland. Ausgerechnet.


    Ich war immer schon der Meinung, dass irgendwelche Mediatoren bzw. Vermittlungspersonen keine Buddhisten sein sollten. Auch damals in der Sache mit Shimano wurde eine Buddhistin von "The Olive Branch" eingesetzt, und das hat auch nichts gebracht. Es gibt doch genug unabhängige Therapeuten in dieser Welt, die keine besondere Sympathien für Menschen in gelben Roben haben.


    PS den Artikel kann man schon einfach finden, aber nicht über den angegebenen Link :)

  • Gibt es Informationen darüber bei Tenzin Peljor? (Ist er noch Beauftragter der DBU?)


  • Danke für den Hinweis! Ich habe den Link repariert. Sollte jetzt funktionieren.

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    Nagarjuna

  • Gibt es Informationen darüber bei Tenzin Peljor? (Ist er noch Beauftragter der DBU?)


    Tenzin Peljor hat den Artikel auf seiner Facebook-Seite geteilt. Soweit ich weiß, hat er bei der DBU derzeit keine Funktion.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Quote

    (...) Dass Lama Dawa den Bruch seiner Gelübte sofort eingeräumt habe, nachdem er auf die Vorwürfe angesprochen wurde, bedeutet im Klartext: Seine Verfehlung musste erst von Dritten ans Licht gebracht werden, bevor er Konsequenzen zog. Einer internen Quelle zufolge, habe Lama Dawa seine Gelübde auch nicht „sofort zurückgegeben“. Vielmehr sei hierfür massiver Druck der Zentrumsleitung notwendig gewesen. (...)

    Ich würde hier noch einen Schritt weitergehen: es ist von einem Mönch/Lama selbstverständlich zu erwarten, daß er seine Gelübde zurückgibt, sobald er weiß daß er sie nicht weiter einhalten will. Also: *bevor* er eine (sexuelle) Beziehung überhaupt beginnt - und nicht irgendwann nachher (forciert oder freiwillig).


    Dies mag für einen einfachen Mönch vielleicht im Rahmen des einfachen, reuebedürftigen Fehltrittes manchmal eine zu hohe Anforderung sein, - aber für einen Lama, also eine lehrende Person, ist solch eine Verfehlung ein Zeichen, daß diese Person aus Prinzip ungeeignet für diese Rolle ist und von Anfang an war - jedenfalls ist das mein Standpunkt für eine Lehrperson (meinesfalls in der Erwachsenenbildung (Uni)) .


    Ich denke, solch ein Standpunkt sollte grundsätzlich bei der Bewertung solcher Vorfälle gelten, und mich hat oft gewundert wenn ich in Berichten über solche Vorfälle und deren Bewältigung(sversuche) gelesen habe, daß nicht die Erwartung, daß der Lehrende/Lama die Entrobung *vor* jeder Beziehung selbstverständlich aus eigener Erwägung von gut & böse & heilsam & unheilsam & seiner vinaya-Gelübde vornimmt, Vordergrund bzw. Grundlage des Umgangs mit dem Lama/Lehrenden und dem Geschehen ist.

  • Am Anfang sollte das Betrachten des Lama stehen, ob er überhaupt ein Mönch im Sinn der von Buddha erlaubten Klöster für Hauslose ist.


    Ist er kein ganzer Mönch mehr, ist Buddha rigoros.

    Damit ist „Lama“ nur ein Titel, der dem Lama bleibt, der Rest ist ein ganz normaler Obdachloser, Bettler und sollte auch so behandelt werden.


    Auch Obdachlose bilden Gemeinschaften. Die Religiösen können sehr reich und mächtig werden, sind aber alle keine Mönche mehr, bei denen ist „Mönch“ nur ein Titel.

    Ich ist nicht Körper. Selbst ist temporäre Erscheinung. Körper ist nicht Ich. Subjektiv

    Bewusstsein ist nicht Körper, Leben ist temporär, Körper ist nicht Bewusstsein. Objektiv

  • !-Kritik-!


    Den Artikel habe ich gelesen und ich empfinde ihn als Außenstehende als sehr reizerisch und zum Teil auch verwirrend geschrieben.


    Eine Neutrale Berichterstattung ist es für mich jedenfalls nicht!


    Ebenso ist keinerlei Emphatie oder gar Respekt gegenüber Einzelnen Personen rauszulesen.

    Auch

    ImmobilienbesitzerInen die buddhistische Zentren unterstützten scheinen Dir gleich mit ein Dorn im Auge zu sein?

    Da kann ich mich ja dann schon mal drauf einstellen.


    Die Vorstellungen gehen auseinander und so erkenne ich keine Gründe weshalb Du diese unwichtigen Details mit eingebaut hast.

    In dieser Angelegenheit sind einige Infos jedenfalls völlig unwichtig und tragen nur weiter zu Verwirrung bei.


    Den ‚ehemaligen’ Mönch kenne ich nur vom sehen.

    So sind wir Stammgäste im zugehörigen Restaurant.

    Das hast Du im übrigen in Deinem Artikel vergessen zu erwähnen.


    Kann es sein das Du nur vom Hören-Sagen berichtest?



    Das Restaurant im Erdgeschoss ist ein wunderbarer Dreh und Angelpunkt für gelebte Kontakte.

    Es ist dazu im übrigen eines der wenigen begehrten und am Abend immer ausgebuchten Restaurants in Hamburg.

    Heute ja eher selten der Fall…


    Auch wir wurden als Stammgäste schon sehr oft nach einem Essen ins Zentrum eingeladen, doch ist es ja nicht unsere Tradition.

    So blieb es bei einem Besuch.


    Das Zentrum kenne ich, zu den hier genannten Vorwürfen kann ich nichts sagen.


    Achtsamkeit und Respekt sind für mich eine Tugend.

    Hier vermisse ich diese….


    In Metta Susann🙏

  • Numisatojama im Faden zur DBU hast du betont wie wichtig dir eine gründliche Analyse und ein professioneller Umgang mit Finanzen und Strukturen wichtig ist. Nun bin ich doch überrascht, dass du den Artikel nur auf der Ebene des persönlichen Umgangs mit Funktionsträgern betrachtest (und die Situation von “anna” mit keinem Wort des Mitgefühls bedenkst).


    Ich finde wichtig, dass Personen die Ämter bekleiden und/oder in offizieller Funktion auftreten (Rund Mails schreiben als Mäzenin zählt da schon dazu) fair behandelt werden, aber dazu gehört auch nicht falsche Rücksicht walten zu lassen.


    Natürlich sollte unser Mitgefühl auch allen Beteiligten gelten. Aber Mitgefühl entbindet nicht davon Fehlverhalten gründlich aufzuarbeiten und Opferschutz ernst zu nehmen.

  • An dieser Stelle möchte ich noch einen kleinen Nachtrag machen.


    Denn aus meiner Sicht ist das Vorgehen des Hamburger Zentrums auch nicht im Interesse des Lamas. Gehen wir davon aus, dass Aussage gegen Aussage steht, also weder Schuld noch Unschuld bewiesen ist. Dadurch dass die Untersuchung hauptsächlich intern durchgeführt wurde, ergibt sich eben nur ein Freispruch Zweiter Klasse.


    Stelle sich vor, eine unabhängige Stelle, hätte den Fall untersucht, bei gleichem Ergebnis, man wäre eher gewillt, zu glauben, dass die Beziehung einvernehmlich gewesen wäre.


    so bleibt der Eindruck, dass man sich im Zentrum gar nicht so recht mit der eigenen Verantwortung auseinandersetzen wollte.

  • Ich fand den Artikel eigentlich recht angenehm sachlich und ohne Nachtreten.

    Vor allem die Erwähnung, dass die Selbstverpflichtung erst nach dem Vorfall verabschiedet wurde, und vielleicht für die Zukunft einiges verhindern kann.


    Worin besteht eigentlich der Sinn einer Mediation in solch einer Situation? Zur Lösung von Konflikte ist es eine Methode, die ich sehr schätze. Aber zur Aufarbeitung der Vergangenheit sehe ich den Wert gerade nicht.

  • Ich denke dafür fehlt Information. bei einer Vergewaltigung klar unangemessen. Wenn aber z.B. eine Schülerin sich in den Lehrer verliebt, die große Liebe erwartet und er sieht darin aber nur eine Affäre, die Erwartungen bleiben aber unausgesprochen, bis das irgendwann der Schülerin dämmert und in ihr das Gefühl erwächst getäuscht und ausgenutzt worden zu sein, dann wäre eine Mediation vielleicht geeignet eine Aussprache zu erleichtern. Sollte aber natürlich nicht aufgedrängt werden, vor allem nicht vom Arbeitgeber des Lehrers.

  • Numisatojama im Faden zur DBU hast du betont wie wichtig dir eine gründliche Analyse und ein professioneller Umgang mit Finanzen und Strukturen wichtig ist.

    Denke Du solltest nicht nur hier sondern auch im DBU Faden

    noch einmal nachlesen was ich tatsächlich geschrieben, angeboten habe und weshalb.


    Ich biete keine aufwendige finanzielle Unterstützung fürs ‚betonen‘ an.


    Dann hätte ich wohl bis heute so einiges falsch gemacht.


    In Metta🙏

  • Dem spirituellen Leiter eines buddhistischen Zentrums wurde sexueller Missbrauch einer Frau vorgeworfen. Die Strafanzeige geht ins Leere. Eine Rückschau auf das Geschehen und die Frage, ob mit den Vorwürfen richtig umgegangen worden ist.


    Hier geht es weiter:

    https://www.ursachewirkung.com…/5023-129-missbrauch-lama

    Danke Hendrik für die Recherche und den Artikel, den ich als sachlich und ausgewogen empfinde. Beteiligte, die bereit waren sich zu äußern, kommen zu Wort. Ich sehe nicht, wo du dir in dem Artikel ein Urteil über den Kernvorwurf des Missbrauchs angemaßt hättest. Abläufe zu schildern, Statements wiederzugeben und Kontext zu erklären ist legitimer Jornalismus und erfüllt im Sinne des Opferschutzes eine wichtige Funktion. Auch dein Versuch einer allgemeinen Einordnung am Ende des Artikels ist für mich gut nachvollziebar.

  • Danke für die Veröffentlichung des Beitrages. Das Verhalten der Verantwortlichen des TTC und der KKGD halte ich für skandalös. Die Darstellung des TTC ist auch völlig verzehrend und entspricht nicht den Regelungen der buddhistischen Ordensregeln (Vinaya). Ein Mönch oder Nonne der/die eine sexuelle Handlung mit einer anderen Person (oder Tier) ausübt, hat nicht nur irgendein Gelübde gebrochen, sondern ein sogenantes Parajika-Vergehen begangen und muss mit bekanntwerden sofort aus der Gemeinschaft der Buddhisten ausgeschlossen werden und darf keineswegs noch an Veranstaltungen, Treffen usw. teilnehmen und auch natürlich nicht als buddhistischer Lehrer tätig sein, sondern der Kontakt zu ihm muss unverzüglich abgebrochen werden, da er die grundlegenden Regeln missachtet hat. Ausserdem kann man solch eine Handlung auch nicht sühnen oder wieder gutmachen und nach solch einer Handlung natürlich auch nie mehr in die Gemeinschaft aufgenommen werden.

    Sollten andere Möche oder Nonnen zu ihm weiter Kontakt haben, so begehen sie auch ein schweres Vergehen und müssen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Der Vinaya ist an dieser Stelle unmissverständlich.


    https://www.palikanon.com/vinaya/parajika/Parajika_1.htm


    Nonnen die sich solch einem ehemaligen Mönch anschliessen oder zu ihm Kontakt haben, sind nach dem Vinaya auch aus der Gemeinschaft der Buddhisten auszuschliessen.


    1. Welche Nonne/Mönch auch immer die Schulungs- und Lebensregeln der Nonnen/Mönche auf sich genommen hat, Geschlechtsverkehr ausübt, wenn auch nur mit einem männlichen/weiblichen Tier, die ist zu Fall gekommen und von der Gemeinschaft ausgeschlossen.


    7. Welche Nonne sich aber einem Mönch anschließt, der von einem vollzähligen Saṃgha gemäß Gesetz, Ordenszucht und Unterweisung des Lehrers suspendiert wurde, der respektlos ist, der (sein Vergehen) nicht wieder gutmacht (und) der keine Gefährten hat, diese Nonne ist folgendermaßen von den Nonnen anzusprechen: 'Edle Frau, dieser Mönch ist gemäß Gesetz, Ordenszucht und Unterweisung des Lehrers vom vollzähligen Saṃgha suspendiert worden. Er ist respektlos, er macht (sein Vergehen) nicht wieder gut (und) er ist ohne Gefährten. Schließe dich, edle Frau, diesem Mönch nicht an!' Hält aber die so von den Nonnen angesprochene Nonne (an ihrem Verhalten) fest, ist sie von den (anderen) Nonnen zur Aufgabe dieses (Verhaltens) bis zum dritten Mal zu ermahnen. Gibt die bis zum dritten Mal Ermahnte dies auf, so ist es gut. Gibt sie es nicht auf, so ist auch diese eine, die ein Pārājika-Vergehen begangen hat und die (deshalb) keiner Gemeinschaft (mehr) angehört, sie ist eine Ukkhittānuvattikā." [Eine, die sich einem Suspendierten anschließt]


    https://www.palikanon.com/vinaya/nonnen/parajika.html


    Diese Regeln gelten auch nicht nur im Theravada, sondern auch in der MūlasarvāstivādaTradition, nach der alle tibetischen Mönche ordiniert werden. Mit diesem Vorgehen zeigen TTC, KKGD und die dortigen verantwortlichen, dass sie die Basis der buddhistischen Lehren nicht verstanden haben und auch nicht den Lehren Buddhas folgen.

  • Lieber Hendrik,


    ein großes Lob und vielen, vielen Dank, dass der schon lange geplante Artikel endlich veröffentlicht worden ist. Das war überfällig!

    Ich habe seit Bekanntwerden des Vorfalls das TTC-Zentrum nicht mehr besucht, weil mir übel wird bei dem Gedanken, Lama Dawa begegnen zu müssen. Eine Alternative wäre, eine andere Veranstaltung dort zu besuchen, bei Lama Dawas Abwesenheit, aber weiß man das vorher.....

    Möchte an dieser Stelle noch bemerken, dass ich die erwähnte Person war, die anfangs nur harmlos vermutete:

    Zitat

    "Oh, der Lama hat sich wohl verliebt!"

    Zitat aus Deinem Artikel.


    Ich kann dem Bericht nur voll zustimmen, und beispielsweise stimme ich völlig damit überein, dass man Lama Dawa schnell wieder eingesetzt hat aus wirtschaftlichen Gründen, da ein Lama in buntem traditionellen Gewand mehr Publikum anzieht als ein zivil Gekleideter.

    Momentan kämpfe ich noch mit mir, demnächst evtl. doch noch mal im TTC aufzukreuzen, da die Weihe eines neuen bedeutenden Thangkas ansteht, was mir wichtig ist, aber dann muss ich ja Lama Dawa begegnen...

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ich denke dafür fehlt Information. bei einer Vergewaltigung klar unangemessen. Wenn aber z.B. eine Schülerin sich in den Lehrer verliebt, die große Liebe erwartet und er sieht darin aber nur eine Affäre, die Erwartungen bleiben aber unausgesprochen, bis das irgendwann der Schülerin dämmert und in ihr das Gefühl erwächst getäuscht und ausgenutzt worden zu sein, dann wäre eine Mediation vielleicht geeignet eine Aussprache zu erleichtern. Sollte aber natürlich nicht aufgedrängt werden, vor allem nicht vom Arbeitgeber des Lehrers.

    Ich verstehe Dich, und Deine Erläuterung wirkt gut überlegt und sachlich.

    Währenddessen bin ich überzeugt, dass es sich hier um verdrehtes Tantra und "Verrückte Weisheit" handelt, bei gleichzeitiger echter spiritueller Sehnsucht der Betroffenen [aber nicht ausreichendem Unterscheidungsvermögen aufgrund Verdunklung hormonellen Einflusses], was die Sache außerordentlich verkompliziert. Nur Wenige können sich da reindenken. Und dann wäre eine Mediation wahrscheinlich voll daneben, weil sie auf ganz Anderem als Voraussetzung gründet.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • verrückter-narr :

    Die Betroffene war keine Nonne, sondern die "Gute Seele" des Zentrums.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Dem kann ich nicht zustimmen.

    Du schreibst weiter, dass Du nur ins Restaurant gegangen bist und den Mönch nur vom Sehen kennst. Das reicht nicht aus, um sich ein umfassendes Bild machen zu können.

    Und die Rundmail von Rosi Findeisen kannst Du auch nicht beurteilen, hast sie ja selbst nicht erhalten (jedoch ich!) und kannst darüberhinaus ihren Brief nicht abgleichen mit eigenen diesbezüglichen Erfahrungen.

    In dieser Hinsicht ist eine negative Kritik Deinerseits nicht angemessen, da Du kein Insider bist.


    Es ist die Aufgabe eines Journalisten, so viel zu recherchieren wie möglich, und themenbezogene authentische Erlebnisberichte zu sammeln. Außerdem, sie in einen sachlichen Bezug zu setzen.

    Hendrik hat das in brillanter Weise getan.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Hier noch ein Zitat aus dem Artikel:

    Zitat

    Die Schweizer Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Maya Schuppli-Delpy, Spezialistin für Missbrauchsthemen, führt dazu aus: „Grundsätzlich ist nicht die Sexualität als solche oder die sexuellen Handlungen an sich das Traumatische, sondern die Ausbeutung der Abhängigkeit und des Vertrauens.“ Das Paradox von Zuneigung und Ausbeutung sei einer der verstörendsten Aspekte im Zusammenhang mit Missbrauch. Missbrauchende bringen ihren oft emotional bedürftigen Opfern Zuneigung entgegen, verheißen Sicherheit und geben ihnen das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Das entstandene Vertrauen werde dann ausgenutzt.

    Dazu fällt mir ein:

    Geht mal in den Zoo und beobachtet die Paviane, lest auch Autoren, über Verhaltensforschung bei Primaten. Es ist immer dasselbe: Der Übergeordnete besteigt die Untergeordneten. Damit wird das Rangsystem besiegelt. Bei den Bonobos, die uns genetisch am nächsten stehen, ist es noch ausgefeilter und pfiffiger, basiert aber auf dergleichen Grundlage.

    Diese animalischen Reflexe sind beim Menschen keinesfalls ausgestorben, nur weil wir Menschen sind.

    Tragisch ist, wenn ein Mensch mit scheinbar spirituellem Hintergrund diese animalischen Reflexe in sich entdeckt, sie dann aber mit geglaubten eigenen spirituellem Fortschritt zudeckt.


    Kurz gesagt: entdeckt und dann zudeckt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • da ein Lama in buntem traditionellen Gewand mehr Publikum anzieht als ein zivil Gekleideter.

    Dazu (aus einem anderen Thread im Zen-Kontext): http://zenkreis-weilheim.de/lehrerprofile/

    Erstaunt mich, der Link.

    Zen-Tradition und trotzdem gleichzeitig traditionelle tibetische Sakralien und Statuen?

    Wie lässt sich das erklären?

    Gibt es in jener Zen-Tradition z. B. genaue Beschreibungen der spirituellen Aspekte dieser Figuren, etwa Manjushri? Oder dienen die Figuren nur als schmückendes Beiwerk?

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Erstaunt mich, der Link.

    Zen-Tradition und trotzdem gleichzeitig traditionelle tibetische Sakralien und Statuen?

    Wie lässt sich das erklären?

    Keine Ahnung; vielleicht war die Auswahl im Weilheimer Esoterik-Laden halt nicht so groß :)

  • Hier geht es um einen Vorwurf!


    Eine ‚Weltliche‘ Anklage wurde hier aus ( im Bericht) nicht genannten Gründen von den Behörden nicht erhoben.


    Damit gilt im Weltlichen Miteinander also die Unschuldsvermutung.


    In wie weit sich ehemaliger buddhistischer Mönch fehlerhaft verhalten hat kann hier ausserdem nicht geklärt werden.


    Es ist und bleibt Reine Spekulation, Hören/Sagen.


    Ein klagen gibt es.

    Ein beklagendes Verhalten, aufgrund von Hören/Sagen und weil ein Mönch Fehlverhalten begangen haben soll.

    Doch ist das wirklich Achtsam?



    Heftige Vorwürfe anzusprechen ist im Sangha wichtig damit sich ein Jeder/Jede eine Meinung bilden kann.

    Auch damit beteiligte Personen reflektieren können.Gerade Betroffene, damit diese Ihr Verhalten überprüfen können.


    Doch ist es inzwischen länger her……Jahre her.

    Weshalb wird es also erst jetzt öffentlich?


    -„Hat sich ein ehemaliger Mönch fehlerhaft verhalten

    wird hier keinem gelingen,

    was dem Buddha schon nicht gelungen ist“-


    Mönche sind in erster Linie Personen.

    Personen die viel Zeit und Raum in sich geben auch um Anderen vorauszugehen.

    Das bedeutet nicht das sie erleuchtet sein müssen oder fehlerfrei.

    Sie üben sich auf einer anderen, einer höheren Ebene als der Laienanhänger.



    Zu einem Missbrauch gehören jedoch immer Zwei Personen.Und Jede/ Jeder muss für sich verantwortlich handeln entscheiden und kann jederzeit aus dem Kontakt gehen, wenn die Beziehung nicht heilsam ist.

    Ein ungutes Gefühl ist sehr schnell erkannt.Es zeigt sich im Unwohlsein des Kontaktes.


    Von einem Mönch wird jedoch ein fehlerfreies Verhalten erwartet wohl weil der Buddha fehlerfrei war oder weil er dies seinen Mönchen vorlebte und zur Einhaltung genaue Regeln aufstellte, damit die Umsetzung im Täglichen besser gelinge und ein Mönch sich verpflichtet darin zu üben.


    Zu üben…


    Das eine vorbildliche Umsetzung eben nicht immer gelingt, ist nicht neu.Doch erfolgt nicht bei jedem Vergehen auch gleich ein öffentlicher Aufschrei, eine Hetzjagt.


    Weshalb eigentlich nicht oder werden hier etwa Unterschiede gepflegt?



    IdR ist eine Liebes Beziehung ja auch erst einmal gut, bis es dann für eine/n von beiden nicht mehr gut ist oder überhaupt nicht gut weil ein Mönch beteiligt ist und in Wut, Hass und Sonstigen umschlagen kann.


    Mitgefühl für die Leidende/Leidenden

    kann nachvollzogen werden


    Davon können hier sicher Einige, auch Ex-Mönche lange Lieder singen…


    Doch steht ja schon nach des Buddhas Regeln eine Liebesbeziehung an sich im Widerstand mit einem buddhistischen Mönch/Nonnen Sein.


    Mit Recht!


    Doch gibt es Verläufe, wie wir ja wissen, die positiver endeten.Diese Personen leben heute friedlich ohne Robe zusammen und kein Dritter beklagt sich öffentlich oder klagt den Anderen an.


    Weil es im Prozedere heilsamer aussieht oder nachvollziehbarer erscheint oder weil Wut und Hass ausbleiben.



    Auch dieser ehemalige Mönch ist eine Person.

    Es hätte in dieser Beziehung also ebenso auch gut ausgehen können.

    Dann hätte er seine Robe abgelegt und würde heute eine weitere friedvolle Beziehung leben.

    Wie Andere vor ihm auch.


    Hier hätte sich jedenfalls keiner öffentlich aufgeregt oder als Richter/In aufgespielt das das eine oder andere kleine Vergehen der buddhistischen Regeln nicht eingehalten wurde.

    Könnte man jedenfalls annehmen.


    Heute ist er wohl kein Mönch mehr.

    Wie eben viele andere Personen vor ihm und auch hier im BL angemeldete Schreiber, ja auch nicht mehr.


    Auch das ist westliches Leben und dazu zweierlei Mass nehmen oder auch als Doppelmoral beschrieben wird, auch.


    So bestünde dann wohl ein Unterschied im Vergehen.


    Es sollte nicht vergessen werden, das der ehemalige Mönch vielen anderen Menschen geholfen hat und ( wohl) immer noch hilft.

    Und diese Menschen haben ihn zudem für sich verantwortlich ausgewählt , mal unterstellt,

    um von ihm zu lernen.

    Ob mit Robe oder ohne Robe.

    So ist er heute ja nicht der Einzige Ehemalige Mönch der noch lehrt.


    Er hat also ebenso viel Gutes für diese Gemeinschaft getan.

    Und die Gemeinschaft hat entschieden ( wohl) weiter von ihm zu lernen.


    Das entscheidet zum Glück noch

    jeder/ jede für sich!


    -DBU-

    Hat die DBU Regeln und Vereinbarungen getroffen müssen Konsequenzen folgen wenn diese nachweislich nicht eingehalten wurden.

    Die Betonung liegt hier auf „Nachweislich“!


    Hören/Sagen wiedergeben ist bloß Wichtigtuerei ‚Geschwätz‘ und hat mit Rechter Rede wenig zu tun.

    Der Buddha lehnt dies ab.


    Hat er sich als Mönch fehlerhaft verhalten,

    was hier bis heute keiner wirklich weiß,

    ist es sein Karma und er wird dafür die Verantwortung tragen.

    So oder so.



    (Sich vor Missbrauch und Manipulation zu schützen ist eine Fähigkeit die erlernt werden muss.Sonst erlebt man diese Situationen bis zur Selbstaufgabe.Es wird Niemand kommen der Deine Grenze zieht, das kannst nur Du.

    Und dafür bist alleine Du verantwortlich.

    Denn das ist Dein Karma)


    In Metta 🙏