Missbrauch in einem Hamburger Karma Kagyü-Zentrum

  • Und Du brauchst keine Scheu vor Lama Dawa zu haben, der ist auch nur ein Mensch und der ist wirklich froh, wenn er mal eine Abwechslung hat und jemand Interessiertes ihn aufsucht. Gerade jetzt in Corona-Zeiten ist es für einen Lama ebenso schwierig wie für uns alle. Also versuche es doch einmal mit ihm, so unter vier Augen, das wird bestimmt nett werden. Er bietet das ja auch an, dass man ihn besuchen kann, und er freut sich drauf.

    :zen:



  • Mir liegen inzwischen Deine Geschäftsberichte der letzten Jahre vor.

    Schon krass, die Frau: geht auf keine Frage ein, ist nur auf Attacke und möchte offenbar mit allen Mitteln vom Thema ablenken bzw. den Hendrik einfach abschießen, bis hin zur mafiosen

    Pass gut auf Dich auf…

    Das kenne ich sonst eigentlich nur von Sekten.

    Nö. Die Beweislage reicht noch nicht mal aus, um eine Anklage zu erheben

    Diese Obsession mit dem StGB wundert mich nach wie vor. Als ob das Fehlen einer Strafanzeige wegen eines schweren Sexualverbrechens eine Art Gütesiegel für buddhistische Lehrer wäre.


  • Nö. In dem Schreiben der Staatsanwaltschaft steht genau das, was ich zitiert habe: Die Beweislage reichte nicht aus, um aus Sicht der Staatsanwaltschaft eine Verurteilung zu erreichen. Einen Anwalt hatte Anna nicht. Warum, das weiß ich nicht. Anna hat in der Einvernehmung eine „Beziehung“ meines Wissens nicht eingeräumt und auch nicht eine Einvernehmlichkeit. Oder weisst du mehr als ich? Dann ist das von dir reine Spekulation.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Nö. Die Beweislage reicht noch nicht mal aus, um eine Anklage zu erheben

    Diese Obsession mit dem StGB wundert mich nach wie vor. Als ob das Fehlen einer Strafanzeige wegen eines schweren Sexualverbrechens eine Art Gütesiegel für buddhistische Lehrer wäre.

    Du bist doch Jurist - nicht das Fehlen der Strafanzeige, sondern das Fehlen der gesetzlichen Grundlage liegt doch hier vor. Sie und ihr Anwalt hätten ja versuchen können, die Anzeige durchzusetzen und Beschwerde gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft einreichen können.

    Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft hat aber offensichtlich dazu geführt, dass keine Anklage erhoben wurde. Dafür kann es drei Gründe geben, z.B. dass es keinen hinreichenden Tatverdacht für eine Anklage gab. Oder keine Beweise. Oder der Beschuldigte ist unschuldig - nach dem Gesetz.


    Nach meinem Eindruck hatten die beiden eine längere Beziehung, eine sexuelle Beziehung und das ist kein Verbrechen - es ist noch nicht einmal ein Verstoß gegen die Silas, wenn die Frau nicht verheiratet ist.

    Die Kraft des Begehrens
    In den Reden des Buddha finden wir nichts über den Umgang mit der sexuellen Kraft, außer dass es für den Mann nichts Anziehenderes gibt als den Körper der Frau…
    www.ursachewirkung.com


    Die Frau kann also höchstens als abhängig angesehen werden - wovon war sie abhängig? Von der Zuneigung eines Alpha-Wesens - der Lama ist ja in einer solchen Position - .

    Wenn hier von Opfer die Rede ist, dann ist "Anna" und auch sonst jeder Opfer seiner Gier, Hass und Verblendung - wie soll man da heraus kommen?

    Zunächst mal hilft die Schuldfrage nicht weiter - es hat jeder bei sich selbst zu erkennen, für welche Taten er/sie sich entscheidet.


    Natürlich sollte ich von einem Leiter eines buddhistischen Zentrums erwarten, dass er sich mit seinen Geistesgiften gut auskennt und auch sich beherrscht, wenn es da schwierige Situationen gibt. Shunryu Suzuki hat da mal auf eine Schülerin, die ihm ihre Gefühle gestanden hat, gesagt, sie brauche nichts zu befürchten, er habe Disziplin für zwei.


    Also halten wir den Lama in Hamburg für eine Dumpfbacke und das Zentrum tut sich da keinen Gefallen, wenn sie den aus Mitleid weiter versorgt. Zurück nach Bhutan will er ja nicht.

    :zen:



  • Was hat sie sich denn dabei gedacht?

    Dann machst du dich jetzt eben zum Anwalt - nachdem die Sache in den Sand gesetzt ist - vom "Opfer".


    Das Zentrum kann dich noch wegen Rufschädigung belangen. Das macht dir aber wahrscheinlich nichts aus.

    :zen:




  • Nein, ich mache mich nicht zum Anwalt von irgendwem. Ich schildere lediglich, was hier passiert ist.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Und Du brauchst keine Scheu vor Lama Dawa zu haben, der ist auch nur ein Mensch und der ist wirklich froh, wenn er mal eine Abwechslung hat und jemand Interessiertes ihn aufsucht. Gerade jetzt in Corona-Zeiten ist es für einen Lama ebenso schwierig wie für uns alle. Also versuche es doch einmal mit ihm, so unter vier Augen, das wird bestimmt nett werden. Er bietet das ja auch an, dass man ihn besuchen kann, und er freut sich drauf.

    Danke, dass Du das hier eingestellt hast!

    Da kann man mal sehen, wie ahnungslos ich damals noch war. Wirklich krass!!!

    Ich hatte aber auch dort, das war meine Antwort #5, geschrieben, dass ich zu Lama Dawa nicht so die Antenne habe, sondern mehr zum Kamalashila-Institut. Das hattest Du leider übersehen, dadurch war jetzt eine Verzerrung entstanden.

    Ich hatte nie so wirklich eine Antenne für Lama Dawa entwickelt, der war mir immer suspekt. Aber in diesem Text habe ich mich natürlich zurückgenommen, denn das konnte JulianBo ja nicht verstehen, und man muss sich bei Anfänger-Anfragen zurücknehmen, da ist man selbst nicht so wichtig.

    Man kann die eigene Erfahrung niemals einem Anderen aufdrücken.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

    Edited once, last by Amdap ().

  • Du bist doch Jurist - nicht das Fehlen der Strafanzeige, sondern das Fehlen der gesetzlichen Grundlage liegt doch hier vor.

    Ist doch Wurscht! Man kann sich gerne für eine Justizreform einsetzen aber mein Punkt bleibt, dass, wenn es nach den Lamas ginge, wir doch gar kein StGB bräuchten, weil alle so friedlich und frei von Begierden rumlaufen würden :)

  • Ist doch Wurscht! Man kann sich gerne für eine Justizreform einsetzen aber mein Punkt bleibt, dass, wenn es nach den Lamas ginge, wir doch gar kein StGB bräuchten, weil alle so friedlich und frei von Begierden rumlaufen würden :)

    Ich hab vergessen, dass du in Kanada Jura studiert hast -


    Da wäre doch die Katholische Kirche ein gutes Beispiel für die Tibeter:


    https://www.kas.de/documents/252038/16166715/Das+Verh%C3%A4ltnis+von+kirchlichem+und+weltlichem+Staatsrecht.pdf/ad1ef3a6-00ac-ffb6-843a-56d423d24078

    :zen:



  • ... nicht das Fehlen der Strafanzeige, sondern das Fehlen der gesetzlichen Grundlage liegt doch hier vor.


    Ja, nach meinem Verständnis vor allem deswegen, weil die Schulung in einem buddhistischen Zentrum nicht als klassisches Bildungs- oder Ausbildungsverhältnis verstanden wird und buddhistische Schüler*innen daher nicht den Schutzstatus erwachsener Schutzbefohlener genießen. Solange nicht körperlich ausgeübter Zwang vorliegt, wird nach deutschem Recht in solchen Situationen eben einfach davon ausgegangen, dass Erwachsene freiwillig sexuellen Kontakt miteinander haben.


    Eine Vielzahl von Fällen z.B. unter Sogyal Rinpoche, Eido T. Shimano, Dr. Klaus Zernickow u.a. zeigt aber, dass es im Rahmen von spritueller Abhängigkeit und buddhistischem Lehrer-Schüler-Gehorsam immer wieder zu missbräuchlichen Handlungen kommen konnte - sexuellen und anderen - auch wenn diese nach deutschem Recht weitgehend nicht strafbar sind. Je weniger hier unser StGB greift (auch weil übernommene Konventionen aus den buddhistischen Herkunftländern wie Idolisierung der Lehrer*innen, bedingungsloser Gehorsam als Mittel zur Überwindung eigener Ego-Anhaftung, Crazy Wisdom usw, noch keinen Eingang in deutsche Rechtsprechung gefunden haben) desto wichtiger sind offene Diskussionen zum Thema innerhalb der buddhistischen Gemeinschaft. Numisatojama 's verzweifelter und zum Glück erfolgloser Versuch, das Thema hier mit aggresiven Anwürfen, Drohungen und dem Hinweis auf das deutsche Strafrecht abzuwürgen, finde ich daher auch besonders fehlgeleitet.


    Ob im hier besprochenen Fall wirklich ein sexueller Missbrauch z.B. im Sinne von sexueller Nötigung vorliegt oder nicht, dürfte niemand von uns mit Sicherheit sagen können. Und auch Hendrik maßt sich in seinem Artikel darüber ja kein Urteil an. Wie aber mit den Beteiligten umgegangen wurde und dass spiritueller Vertrauensbruch und emotionaler Missbrauch in solche Situationen mit hineinspielen, kann sehr wohl nachgezeichnet und kritisch hinterfragt bzw. dikutiert werden.


    Was bleibt ist der emotionale Missbrauch


    Genau. Dieses Thema auf rein sexuellen Missbrauch reduzieren zu wollen, kann der Sache nicht gerecht werden. Wenn sexueller Missbrauch vorliegt, findet im Rahmen eines Lehrer-Schüler-Abhängigkeitsverhältnis zwangsläufig auch emotionaler Missbrauch statt. Wenn es zwischen einem zölibatär lebendedem Lama und einer ihm ergebenen Schülerin zu sexuellen Handlungen (inklusive Vorwurf der sexuellen Nötigung) kommt, dann ist da auf jeden Fall einiges aus dem Ruder gelaufen - ganz unabhängig von Frage, ob nun sexueller Missbrauch vorliegt oder nicht. Und darüber, Numisatojama , darf ein Journalist natürlich auch berichten.

  • Es ist müßig…


    Weiter darüber zu diskutieren…

    Es war aber wichtig darüber zu diskutieren…

    Das Thema anzusprechen…


    Das jeder seinen Standpunkt dazu hat geteilt…


    Auch wenn man schwer einen gemeinsamen Konsens konnte finden…


    Die Ansichten oft auch sehr unterschiedlich waren…


    Womöglich hatte sie kein Geld für einen Anwalt…


    Wer weiß es…


    Was beide gefühlt haben, tatsächlich geschehen ist, kann man als Außenstehender auch nur erahnen…


    Sexueller Missbrauch an sich ist eine Straftat und sollte als diese auch so verfolgt werden…


    Die Konsequenz daraus ist:


    Ein Lehrer sollte immer achtsam und respektvoll sein…


    Ein Schüler sollte immer achtsam und respektvoll sein…


    Außenstehende sollten immer achtsam und respektvoll sein…


    Sich selbst und anderen gegenüber…

  • Tai


    Es lässt sich mit dem Thema des "Geistlichen Missbrauchs" vergleichen, was inzwischen auch diskutiert wird. Allerdings bezieht sich das auf religiöse Gemeinschaften, in denen man durch Gelübde oder ähnlichem eintritt und sich bindet.

    Das ist bei Verbindungen, wie Vereine oder Bildungseinrichtungen nicht praktikabel, da davon doch ausgegangen werden muss, dass man jederzeit die Verbindung lösen kann.


    Universität Münster > Fachbereich 2 > Projekt "Geistlicher Missbrauch in Geistlichen Gemeinschaften" Leitseite

    Zitat

    „Geistlicher Missbrauch kann Anbahnung zum sexuellen Missbrauch sein. Es ist aber auch ein eigenständiges, bisher nur in Ansätzen erforschtes Phänomen“, erläutert die Professorin für Praktische Theologie, Religionspädagogik und Genderforschung der Katholisch-Theologischen Fakultät. Bei diesem Phänomen handelt es sich nicht um sexualisierte Gewalt, sondern um eine Form psychischer Gewalt. „Geistlicher Missbrauch ist immer mit der Ausübung und dem Missbrauch von Macht verbunden sowie mit Manipulation und Willkür“, erläutert die Forscherin. Dabei verletze eine geistliche Autoritätsperson die persönliche Freiheit, die spirituelle Selbstbestimmung und die psychische, seelische und soziale Integrität ihres Gegenübers. Das missbräuchliche Handeln werde dabei geistlich beziehungsweise sakral aufgeladen und auf diese Weise legitimiert und als richtig behauptet.

    Dabei muss aber auch wieder auf die Handlung/die Tat gesehen werden - denn nur um die Tat geht es.


    Allerdings scheint die Sache im Falle des TCC Hamburg etwas anders gelagert zu sein - Hendrik schreibt und zitiert den Newsletter des Zentrums:

    Zitat

    Lama Dawa bestreitet die Vorwürfe. Es habe sich um eine monatelange, einvernehmliche Beziehung gehandelt.

    In einem weiteren Newsletter des TTC, etwa einen Monat später, lesen die Mitglieder des Zentrums: „Ihr habt mittlerweile sicher alle davon erfahren, dass Lama Dawa seine Mönchsgelübde zurückgegeben und die Roben abgelegt hat, da er vor einigen Jahren eine sexuelle Beziehung mit einem (gleichaltrigen) Sanghamitglied eingegangen war. (…) Die Betroffene hat schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben – spricht von ‚sexueller Nötigung‘ und davon ‚als Frau erniedrigt, gedemütigt und manipuliert‘ worden zu sein.“


    Man kann sich natürlich wünschen, dass Bildungseinrichtungen - religiöser Art - spiritueller Art - mit den Ausbildungseinrichtungen anderer Art gleichgesetzt werden sollten - allerdings sind das Einrichtungen in öffentlichem Interesse - wie Schulen, Berufsausbildung und bereits bei den Volkshochschulen kann das nicht greifen.


    Wenn man sich die Fälle von Christopher ansieht, dann waren das auch Missbrauchstaten im Rahmen von vergleichsweise engen Gemeinschaften - man kannte sich schon länger, lebte auch zusammen und das spricht dann viel stärker für eine auch materielle Abhängigkeit.

    :zen:



  • "Anna" war ein sehr zugewandter Mensch. Außergewöhnlich zugewandt.

    Ich fühlte mich bei ihr herzlich willkommen.

    Leider ist den meisten Frauen nicht klar, dass so ein Verhalten Männer sexuell antriggern kann, besonders, wenn diese keine stabile seelische Grundlage haben.

    Nochmals: wir müssen uns vor Augen halten, dass die meisten Mönche als Kinder ins Kloster gekommen sind und ihnen eine normale Erziehung in einer intakten Familie wegbricht, bevor sie überhaupt erst richtig in Gang kommt. Noch dazu wird ihnen suggeriert, egal ob vordergründig oder subtil, dass sie Auserwählte sind. Das lässt sie unterbewusst glauben, dass sie, aufgrund ihrer "elitären" Stellung in jeder Hinsicht, sich mehr herausnehmen dürfen als "gewöhnliche" Menschen. Das ist für sie ganz normal, denn sie haben ja nichts anderes kennengelernt.

    Da bildet der Karmapa keine Ausnahme.

    In ihrer Zugewandtheit wird betroffenen Frauen dann, durch gleichzeitige Religiosität, die Sicht vernebelt und das Unterscheidungsvermögen unterdrückt. Verdächtiges Verhalten des Lamas, Berührungen, die man in Wirklichkeit gar nicht will, erklärt sich das Opfer verstandesmäßig und entschuldigt es auf diese Weise; das wiederum ist das Eingangstor dafür, sich Beleidigungen, Demütigungen und dergleichen gefallen zu lassen. Währenddessen herrscht auch noch Schweigegebot, unter dem Deckmantel der Tantrik, was die ganze Sache noch vertrackter macht. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf.

    Die Frau gerät in einen Teufelskreis. Der Lama aber genauso, denn in seiner Unreife glaubt er, etwas Besonderes zu sein - er hat ja nichts anderes gelernt. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass er im Kloster missbraucht wurde, gar nicht so gering.

    Ich habe diese dunkle Seite Lama Dawas, seine Überheblichkeit, selbst erlebt, im Schriftverkehr. Darum braucht mir keiner etwas vormachen, von wegen "Spekulation". Das Nettsein gehört auch zu dieser dunklen Seite, besonders Sponsoren gegenüber.

    Man muss sich einmal bildhaft klarmachen, welche Fassadenwucht sich da aufgebaut hat. Fassaden stehen bei Fassaden.


    Diese ganzen Vorgänge, die überwiegend subtil ablaufen, hat die Justiz natürlich nicht auf dem Schirm.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Diese ganzen Vorgänge, die überwiegend subtil ablaufen, hat die Justiz natürlich nicht auf dem Schirm.

    Und das ist genau was ich meine mit dieser fehlgeleiteten Obsession wg. StGB und Unschuldsvermutung. Sogar im Fall Zernickow wurde mir vorgeworfen, es sei doch gar keine Anklage erhoben worden. Als ob seine dutzende, gut belegte und teilweise eklatante - aber eben nicht strafbare - Verfehlungen nicht genug gewesen wären, um von "Missbrauch" zu sprechen.


    Wir sind doch alle Menschen mit Augen und Hirn, wir sehen doch was in so einem Zentrum passiert und wie die Verantwortlichen mit Problemen umgehen. Und in diesem Fall müsste ich persönlich gar nicht wissen, was genau zwischen den beiden war - der sonstige Umgang mit dem Fall wäre bezeichnend genug, um zu sagen, da gehe ich nicht mehr hin.

    "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist."

  • Ich habe mich in dem Zusammenhang soeben an den Fall Genpo D. Erinnert. In dem Fall kam es anscheinend auch zu einem Prozess:


    Zen-Meister - Machtmissbrauch im Buddhismus
    In Augsburg wird dem Zen-Meister Genpo D. wegen sexuellen Kindesmissbrauchs der Prozess gemacht. Der Priester ist kein Unbekannter. Er hatte wichtige…
    www.deutschlandfunk.de

  • Nochmals: wir müssen uns vor Augen halten, dass die meisten Mönche als Kinder ins Kloster gekommen sind und ihnen eine normale Erziehung in einer intakten Familie wegbricht, bevor sie überhaupt erst richtig in Gang kommt. Noch dazu wird ihnen suggeriert, egal ob vordergründig oder subtil, dass sie Auserwählte sind. Das lässt sie unterbewusst glauben, dass sie, aufgrund ihrer "elitären" Stellung in jeder Hinsicht, sich mehr herausnehmen dürfen als "gewöhnliche" Menschen. Das ist für sie ganz normal, denn sie haben ja nichts anderes kennengelernt.

    Sicher, dass viele glauben, dass sie sich mehr heraus nehmen dürfen als andere ? Und sind nicht auch die Kinder bei uns Westlern oft emotional verwahrlost aufgewachsen ? Das kann auch passieren, wenn man eine Familie hat in der das Kind aufwächst. Eltern die viel arbeiten gehen, kaum Zeit mit dem Kind verbringen zB oder lieblose Eltern.


    Sexuelle Straftäter gibt es ja auch bei uns im Westen ( hier Geborene ).


    Kannst du auch über die Mönche aus dieser Gegend erzählen, welche sich so etwas nicht zu Schulden kommen lassen haben ? Oder meinst du alle Mönche die aus Tibet und der Ecke dort stammen sind so drauf ? Dass sie sich nicht an ihre Gelübde halten und ein Problem mit ihrem Selbstbild haben ? Sie helfen also den Menschen nicht, solche gibt es nicht ? Es liest sich so als meinst du damit alle Mönche aus dieser Gegend.

    , erklärt sich das Opfer verstandesmäßig und entschuldigt es auf diese Weise; das wiederum ist das Eingangstor dafür, sich Beleidigungen, Demütigungen und dergleichen gefallen zu lassen. Währenddessen herrscht auch noch Schweigegebot, unter dem Deckmantel der Tantrik, was die ganze Sache noch vertrackter macht. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf.

    Ok, das ist echt übel wenn sich das so abgespielt hätte. Das muss aber wie du schon schriebst jemand sein, der geistig und emotional nicht so stark ist, der / die seine Grenzen nicht gut setzen kann und / oder seinem eigenen Urteil nicht genug vertraut.

    Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass er im Kloster missbraucht wurde, gar nicht so gering.

    Aha. Mag sein. Dennoch, willst du sagen die meisten oder viele wurden dort in ihren Klöstern vorher missbraucht ?

    Man muss sich einmal bildhaft klarmachen, welche Fassadenwucht sich da aufgebaut hat.

    Das kann sein dass du recht hast, bei manchen, aber nicht bei allen. Magst du die tibetische Schule nicht mehr ?

    Es liest sich so verallgemeinernd, wenn du das alles nicht so meinst, tut es mir leid.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





    Edited 3 times, last by Hingabe ().

  • Ich habe mich in dem Zusammenhang soeben an den Fall Genpo D. Erinnert.

    Das war natürlich eine ganz andere Hausnummer - und eben dafür haben wir das StGB und die Unschuldsvermutung - weil 8 Jahre Knast drohen.

    Apropos, die Haft müsste bald rum sein, 2017 verurteilt aber seit 2016 in U-Haft.



    Es wird hier im Faden ja auch gemutmaßt, dass Anna falsche Anschuldigungen vorbringe, und auch dafür gilt ja erstmal die Unschuldsvermutung.

  • Hier noch ein ergänzender Artikel zu dem Thema, wo auch auf DBU und „Tantrik“ und „was ist erlaubt“ von verschiedenen Seiten Stellung genommen wird:


    Buddhismus - Den Meister lockt die Macht
    Hingabe fordern buddhistische Lehrer von ihren Schülerinnen. Bisweilen in einem ganz konkreten Sinne: Es entstehen sexuelle Beziehungen. Ist das ein Missbrauch…
    www.deutschlandfunk.de

  • Diese ganzen Vorgänge, die überwiegend subtil ablaufen, hat die Justiz natürlich nicht auf dem Schirm.

    Sie könnte es natürlich zu einem Verdachtsfall erklären und diese Einrichtungen beobachten - :grinsen:

    Wir sind doch alle Menschen mit Augen und Hirn, wir sehen doch was in so einem Zentrum passiert und wie die Verantwortlichen mit Problemen umgehen.

    Richtig - das beginnt bereits bei dem Problem der Kritik - deshalb sind die Fälle Shimano und Zernikow auch erst bekannt geworden, nachdem Betroffene an die Öffentlichkeit gegangen sind und dort nach Hilfe gesucht haben.

    Es müsste doch inzwischen bekannt sein, dass Missbrauch von Menschen in Gemeinschaften - Familie, Sekten, Vereine, Religionsgemeinschaften - Betriebe, Unternehmen, Parteien - also überall dort, wo Menschen Macht an andere Menschen abgeben - um größere Macht oder einen Anteil zu gewinnen durch den Zusammenschluss, ein "normales" Phänomen ist - wir sind doch alle Menschen, ausgestattet mit den Geistesgiften Gier, Hass und Verblendung.

    Deshalb wird ja Transparenz, Compliance, die Einrichtung von Beauftragten nicht nur gefordert, sondern sie setzen sich auch langsam durch. Allerdings ist das ein mühsamer Prozess und geschieht mit Schneckentempo.


    Wenn jemand an die Öffentlichkeit geht, dann klagt er ja auch an und muss mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft rechnen. D.h. man kann erst mit einer inneren Distanz die kritischen Vorgänge in einer Gemeinschaft wahrnehmen. Man kann aber auch so vor den Kopf gestoßen werden, dass man nicht mehr anders kann, als seine Verletzungen auf-und anzuzeigen.


    Die Macht in Sekten und Religionsgemeinschaften wird dabei noch durch ein zusätzliches Element verstärkt, denn sie behauptet sich von einer höheren Autorität herzuleiten und das übt auf viele eine besondere Anziehung aus. Dass das auch geheimes Wissen sein kann, wie die esoterischen Gemeinschaften es vorgeben, knüpft an einem tiefen menschlichen Bedürfnis an, nämlich so zu sein, wie der Weise oder Wissende oder der Mächtige.


    Ein kritischer Blick auf den tibetischen Buddhismus - Tantra-Institut Jembatan

    Trimondi Online Magazin

    Trimondi Online Magazin


    Nun weiß man das alles schon sehr lange - und dennoch wird es immer in neuen Formen wiedergeboren.

    :zen:



  • Deshalb wird ja Transparenz, Compliance, die Einrichtung von Beauftragten nicht nur gefordert, sondern sie setzen sich auch langsam durch. Allerdings ist das ein mühsamer Prozess und geschieht mit Schneckentempo.

    Immerhin ein Punkt wo die Wirtschaft vorbildlich agiert - sie ist uns da weit voraus.

  • Deshalb wird ja Transparenz, Compliance, die Einrichtung von Beauftragten nicht nur gefordert, sondern sie setzen sich auch langsam durch. Allerdings ist das ein mühsamer Prozess und geschieht mit Schneckentempo.

    Immerhin ein Punkt wo die Wirtschaft vorbildlich agiert - sie ist uns da weit voraus.

    Dort wo sie Betriebsräte zulassen muss und Gewerkschaften. Die Mitbestimmung wird inzwischen scheibchenweise abgeschafft.

    :zen:



  • Wenn ich es nun also richtig behalten habe, hat "Anna" sich zurückgezogen und ist auch mit Hendrik nicht mehr in Kontakt...?

    Kann man nun davon ausgehen, dass sie die Flinte ins Korn geworfen hat?

    Jemand hat hier gemutmaßt, dass sie wahrscheinlich kein Geld für einen Anwalt hat. Sollte das der einzige Grund sein, bin ich erschüttert.


    Könnte man, Christopher, die ganze Sache nochmal aufnehmen, wenn sie denn finanzierbar wäre? Und "Anna" einverstanden wäre?

    Wie stehen da die Chancen?


    Liebe Grüße

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet