Lehrte Thich Nhat Hanh wirklich Chan?

  • Oneness by Thich Nhat Hanh


    The moment I die,

    I will try to come back to you

    as quickly as possible.

    I promise it will not take long.

    Isn’t it true

    I am already with you,

    as I die each moment?

    I come back to you

    in every moment.

    Just look,

    feel my presence.

    If you want to cry,

    please cry.

    And know

    that I will cry with you.

    The tears you shed

    will heal us both.

    Your tears are mine.

    The earth I tread this morning

    transcends history.

    Spring and Winter are both present in the moment.

    The young leaf and the dead leaf are really one.

    My feet touch deathlessness,

    and my feet are yours.

    Walk with me now.

    Let us enter the dimension of oneness

    and see the cherry tree blossom in Winter.

    Why should we talk about death?

    I don’t need to die

    to be back with you.


    Published in Call Me by My True Names by Thich Nhat Hanh (1993)

  • Zitat

    Spring and Winter are both present in the moment.

    The young leaf and the dead leaf are really one.

    My feet touch deathlessness,

    and my feet are yours.

    Walk with me now.

    Let us enter the dimension of oneness

    and see the cherry tree blossom in Winter.

    Why should we talk about death?

    I don’t need to die


    Mir kommt vor, da wird das Nicht-Getrennt Sein der Dinge zu einer All-Einheit gemacht, der man sich mit romantischen und hoffnungsfrohen Gefühlen nähert, die dazu einladen in ihnen zu schwelgen.


    Aber hilft das was? Das gibt es ja in der Religion häufig, dass man sich da so in tiefe Gefühle von All-Liebe und All-Offenheit rein steigert.


    Ich kann verstehen, dass man versucht dadurch zu Offenheit und Liebe zu gelangen. Aber diese "tiefe Subjektivität" und Innerlichkeit geht doch in die falsche Richtung - nicht weg von den eigenen, subjektiven Wünschen hin zu Enttäuschung und Ernüchterung sondern hin zu Träumen von Verbundenheit, Harmonie und Erfüllung. Das was Bebop hier "esoterisches Gefasel" nennt:


    Der große Geist denkt nicht mehr daran, und versucht es auch nicht zu begreifen. Darum kann er sich auch soweit ausdehnen das er das Ganze Universum umfasst…

    Nein, das kann er nicht. Er entscheidet sich z.B. für eine ganz bestimmte Ehefrau. Oder für einen ganz bestimmten Zen-Lehrer. Das machen alle. Es gibt niemanden, der "das ganze Universum erfasst". Das ist bloß eine leere Worthülse, esoterisches Gefasel.

    Es gibt ja andere Religionen, wo Emotionen eine große Rolle spielen. In den monotheistischen Religionen ist die Liebe des Menschen zu Gott und die Liebe Gottes sehr wichtig. Ist es also vielleicht so, dass sich TNH da in seinem Bemühen um Frieden sehr von Martin Luther King und seiner christlichen Herangehensweise ( Brüderlichkeit, Liebe , Friede) hat inspieren lassen. So dass sich dann buddhistische Begriffe ( Intersein, Sati ) so eine christliche Färbung angenommen haben.


    Oder ist das nicht notwendig und es gibt eine ganz originäre Variante des buddhistischen Gefühlsbetontheit?

  • Es gibt ja andere Religionen, wo Emotionen eine große Rolle spielen. In den monotheistischen Religionen ist die Liebe des Menschen zu Gott und die Liebe Gottes sehr wichtig. Ist es also vielleicht so, dass sich TNH da in seinem Bemühen um Frieden sehr von Martin Luther King und seiner christlichen Herangehensweise ( Brüderlichkeit, Liebe , Friede) hat inspieren lassen. So dass sich dann buddhistische Begriffe ( Intersein, Sati ) so eine christliche Färbung angenommen haben.


    Oder ist das nicht notwendig und es gibt eine ganz originäre Variante des buddhistischen Gefühlsbetontheit?

    Ich finde dass eine eher komplizierte Argumentation. In Büchern und Dharma Talks referenziert TNH doch überwiegend buddhistische Quellen um Mettapraxis zu begründen, Intersein zu erläutern, und Achtsamkeitspraxis zu belegen. Aufs Christentum bezogen betont er eben dass er da keine dualistische Trennung sieht, aber in Büchern wie "Cracking the Walnut" wird er dann doch etwas differenzierter.


    Also nur weil TNH und Martin Luther King gerne in einem Atemzug genannt werden heißt es ja nicht dass TNH sich da theologisch konsequent bedient haben muss. Viel plausibler erscheint mir, dass er im Westen in der Begegnung mit westlichen Schülern und Schülerinnen thematisch etwas umgewichtet hat welche Inhalte er aus dem Dharma lehrte, und auch wie er die Lehre für Einsteiger niederschwellig vermitteln konnte.


    Soweit ich ihn erinnern konnte war er etwas überrascht über den emotionalen Zustand der westlichen Schüler und über den Individualismus. Mit dem Begriff "Intersein" betont ja die Gemeinsamkeiten, kann man also auch auffassen als Botschaft gegen die Vereinzelung. Die Rückkehr zum Atem in der vermittelten Achtsamkeitspraxis eröffnet Wege sich aus negativen Gedankenspiralen zu lösen, Mettapraxis übt auch die positive Sicht auf sich selbst. Allles Themen die sich in buddhistischen Quellen finden lassen und die TNH auch in seinen Lehrreden und Schriften referenziert.

  • Mir kommt vor, da wird das Nicht-Getrennt Sein der Dinge zu einer All-Einheit gemacht, der man sich mit romantischen und hoffnungsfrohen Gefühlen nähert, die dazu einladen in ihnen zu schwelgen.


    Aber hilft das was? Das gibt es ja in der Religion häufig, dass man sich da so in tiefe Gefühle von All-Liebe und All-Offenheit rein steigert

    Dieses „Gedicht“ habe ich damals auf der Inetseite TNH gefunden, nachdem er starb, in den Tagen der Andacht.


    Und später meine ich gelesen zu haben, das TNH selbst wiederum dieses „Gedicht“ verfasst hat, nachdem seine Mutter starb.


    Es handelt anscheinend vom Sterben, von Trauer über verstorbene Geliebte Menschen, und um damit besser umzugehen.


    Bis hin zu „Alles ist immer Eins“. Auch wenn es „getrennt erscheint“.

  • Quote

    (void:) Der Thread hat sich ein Stück weit vom Thema "Lehrte TNH wirklich Zen" wegbewegt.

    Von daher wäre es gut, das Thema des Threads wieder klar zu machen um Ablenkung zu vermeiden. Wie würdet ihr das Thema benennen?


    Ich würde es mal so sagen: Die naive Lesart von Zen-Geschichten wie die um Hakuin und das Kind entspricht in etwa der naiven Lesart des Lebens von TNH. In beiden Fällen ist das Handelsspektrum begrenzt, und zwar, weil sie nicht bereit sind, auf eine andere als die Zen-/Buddhismus-Klischee-Art zu reagieren.


    D.h. im Falle Hakuins: Einmal übernommene Verantwortung gebe ich ab, weil ich von allem loslassen kann (oder: Ich ignoriere das Schreien des Kindes, das - wahrscheinlich - gar nicht mehr von mir weg will, oder noch zugespitzter: Ich ignoriere "den Ton des einen Kindes").


    Im Falle TNHs z.B.: Waffen sind keine Antwort (denn ich bin ja unbedingter Gewaltlosigkeit, ahimsa, verpflichtet). Beide werden Opfer ihres speziellen religiösen Schubladendenkens, das den Blick auf andere Realitäten verstellt.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

    Edited 2 times, last by Bebop ().

  • Mir kommt vor, da wird das Nicht-Getrennt Sein der Dinge zu einer All-Einheit gemacht, der man sich mit romantischen und hoffnungsfrohen Gefühlen nähert, die dazu einladen in ihnen zu schwelgen.

    Du vergisst, dass die wirklich sehr schönen Gefühle, die auftreten, wenn Planen und Wollen, Beurteilen und Werten, Ablehnen und Kategorisieren weniger werden, den Weg erst ebnen, um den buddhistischen Pfad zu betreten. Das, was dann geschieht, ist eben wesentlich freier und schöner als alles andere, was die unbeständige Wirklichkeit und selbst die intensivsten Glücksgefühle wie ein Orgasmus oder ein Lottogewinn bieten mögen. Es erlöst von dem beständigen Mangelempfinden, es beendet das unablässige Getriebensein – und es schadet weit weniger als alles andere, weder mir noch den Mitwesen. Es ist im Gegenteil heilsam und es heilt. Das hat nichts mit Romantik zu tun. Es ist eine reale Möglichkeit des Seins, die sich zeigt, wenn es gelingt, das Tor zu öffnen. Dazu braucht es aber regelmäßige Praxis und geduldiges geistiges Training. Wenn diese Erfahrung fehlt, bleibt alles Gerede.


    Zudem setzt das Ende des ständigen Mangelempfindens und Umherrennens unglaublich viel Energie frei, Freude, Geduld und Mitgefühl mit anderen Wesen sind die Konsequenz, weil man aus einem Überfluss, nicht mehr aus einem Mangel heraus agieren kann.


    Es ist so unglaublich kräftezehrend, andauernd dem eigenen Drängen nach Wohlbefinden, Bestätigung, Ich-Sein-Müssen, Bedeutung, Sicherheit, etc. entsprechen zu müssen. Mit dem Wegfall dieser Bindungen und Gefängnisse fällt wirklich eine große Last ab, eine Last, die man vorher nicht einmal mehr gespürt hat.


    Um diese Last zumindest einmal loszuwerden, braucht es ernsthaftes geistiges Training, intensive Meditation, Kontemplation, Geduld und Disziplin. Da komm man nicht drumherum. Wenn aber der Geschmack einmal geschmeckt wurde, lässt sich diese Erfahrung nicht mehr auslöschen, und das Mutmaßen und Diskutieren, was denn unter Befreiung zu verstehen sei, hat ein Ende. Damit ist der Weg klar, und der achtfache Pfad kann betreten werden.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Thorsten, ich danke Dir für diesen Beitrag. Du drückst das aus, was ich vor zig Jahren erleben durfte und was mich bis heute aufrecht hält.


    Es hat sich eingebrannt in meine Zellen, ist überhaupt nicht romantisch, aber hat mein Leben und meine Sicht auf Samsara völlig verändert.


    Seither habe ich den 8fachen Pfad betreten, ohne davon zu wissen.


    Auch, wenn ich all die Jahre danach immer wieder Fehler gemacht habe, so war doch gleichzeitig die große uneingeschränkte Bereitschaft da, daran zu arbeiten, etwas zu ändern - und das geschieht ohne Anstrengung!

    Natürlich braucht das EIN-SICHT und ständige Praxis.


    Sobald Angst auftaucht in meinem Leben, brauche ich mich nur an dieses, von Dir beschriebene Gefühl von 1989 zu erinnern und ich weiß, es ist alles gut so wie es ist.


    DANKE

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Betonen möchte ich noch nachträglich, dass es nicht "nur ein Gefühl" war, sondern tiefgreifende, befreiende EIN-SICHT, die alles in der Welt üblicherweise als Glück erlebbar in den Schatten stellt - und nicht vergänglich ist, obwohl es nicht aufrecht erhalten werden kann.


    Ich habe mich immer gefragt, wie es denn kommt, dass mein Körper es nicht vergisst - und es bei Er-Innerung fühlbar ist.


    Es liegt daran, dass es "normal" geworden ist, das Leben wurde auf eine höhere Ebene erhoben, obwohl sich scheinbar nichts verändert hat - ganz im Gegenteil. Ich habe mehr an Achtung gewonnen und bin bereit und offen für Kritik und Ablehnung. Ich bin unverletztlich. Nicht weil ich erhaben darüber bin, sondern weil ich mich nur für die Realität interessiere und andere Sichtweisen gelernt habe zu akzeptieren. Ich weiß, es ist wie es ist ...

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Betonen möchte ich noch nachträglich, dass es nicht "nur ein Gefühl" war, sondern tiefgreifende, befreiende EIN-SICHT, die alles in der Welt üblicherweise als Glück erlebbar in den Schatten stellt - und nicht vergänglich ist, obwohl es nicht aufrecht erhalten werden kann.

    Ja, das ist der zentrale Punkt!

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Betonen möchte ich noch nachträglich, dass es nicht "nur ein Gefühl" war, sondern tiefgreifende, befreiende EIN-SICHT, die alles in der Welt üblicherweise als Glück erlebbar in den Schatten stellt - und nicht vergänglich ist, obwohl es nicht aufrecht erhalten werden kann.

    Ja, das ist der zentrale Punkt!

    Bei mir eine nicht verstandene Befreiung von Angst. Nicht frei von Furcht vor real auftretenden Gefahren.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Das, was dann geschieht, ist eben wesentlich freier und schöner als alles andere, was die unbeständige Wirklichkeit und selbst die intensivsten Glücksgefühle wie ein Orgasmus oder ein Lottogewinn bieten mögen.

    (...)

    Um diese Last zumindest einmal loszuwerden

    (...)

    Wenn aber der Geschmack einmal geschmeckt wurde, lässt sich diese Erfahrung nicht mehr auslöschen, und das Mutmaßen und Diskutieren, was denn unter Befreiung zu verstehen sei, hat ein Ende. Damit ist der Weg klar, und der achtfache Pfad kann betreten werden.


    Nun ja. Ist das nun Ayya Khema-Sprech oder noch TNH?


    Jedenfalls wird sogar wörtlich von "einmaliger" Erfahrung gesprochen, die sich "nicht mehr auslöschen" ließe, weiter oben aber bestritten, dass das auch z.B. für den Orgasmus gelte - dabei ist das genau der Witz dabei, wer ihn mal hatte, will ihn "unauslöschlich" immer wieder haben. Und auch da besteht kein Zweifel mehr, dass es besser ist, als keinen zu haben - genau wie bei "Befreiung".


    Die Erfahrungen des Erwachens führen nicht automatisch zum achtfachen Pfad, zumal sie dort das Ziel sind - aber logischerweise der Sinn des Pfades nur NACH dem Erwachen erkennbar wäre, so ist es jedenfalls bei Shakyamuni gewesen. ER hat darin einen Sinn gepredigt. Andere sind erwacht und haben das anders gesehen. Das sind also nur religiöse Zirkelschlüsse.


    Ansonsten finde ich es interessant zu lesen, was hier die User so alles belastet hat. Ich kenne diese Probleme überwiegend gar nicht aus eigener Erfahrung: "unablässiges Getriebensein", "Bindungen und Gefängnisse", "Bestätigung", "Sicherheit" ... Ich habe mich in meinem ganzen Leben nicht groß gebunden, und das war sicher keine Folge des Achtfachen Pfades, mehrfach den finanziellen Offenbarungseid riskiert, trotzdem mich nie getrieben gefühlt (außer bei Steuererklärungen, aber daran kann ich nichts ändern, die geben die "Deadline" vor), keine Bestätigung gesucht (nicht mal durch einen "Zen-Meister") und war auch nie im Gefängnis. Ich frage mich, ob es wirklich eine Mehrheit von Menschen gibt, die sich in diesen Beschreibungen auch nur wiederfände, wenn denn das der Zugang zum Zen oder Buddhismus sein soll.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Ja Bebop, wir sind natürlich alle verschieden, oder?


    Wenn Dich nie etwas getrieben oder belastet hat, bist Du entweder total oberflächlich oder hattest einfach nicht so viele Lasten zu tragen ...


    Dass Du keine Bestätigung brauchst, nehme ich Dir nicht ab, denn dann würdest Du hier gar nicht so viel diskutieren.


    Aber glaub das ruhig, es schadet ja nicht ???

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wenn Dich nie etwas getrieben oder belastet hat, bist Du entweder total oberflächlich oder hattest einfach nicht so viele Lasten zu tragen ...


    Dass Du keine Bestätigung brauchst, nehme ich Dir nicht ab, denn dann würdest Du hier gar nicht so viel diskutieren.

    Das geht in die gleiche Kerbe wie ...

    Wenn du dein eigenes Ego nicht siehst weiß zu groß ist…

    Oder diese Klischees von Leonie neulich. Das ist so eine irgendwie freikirchliche Art, den Buddhismus zu verstehen, also mit Optimierungsziel oder Sünden-/Vergehensvorstellung.


    - Du lässt nicht los. (Stimmt, ich lasse nur los, wenn's nötig ist.)

    - Du hast ein großes Ego. (Stimmt, das hat fast jeder, besonders der "Meister", aber wie will man diese "Größe" messen?).

    - Du brauchst Bestätigung, weil du viel diskutierst. (Wie sinnlos, da kommt doch keine ...)

    - Du hattest nicht "viele Lasten zu tragen" (Stimmt auch, aber es bleibt die Frage, wie man mit den wenigen individuell umgeht.)


    Also mit anderen Worten, die anderen Adepten hier wollen das alles loswerden, jegliches Anhaften, jegliches Ego, jeglichen Bestätigungswunsch, jegliche Last.


    Ich bin mir sicher, das wird scheitern. Ich bin mir sicher, das ist genau das, worin ich seit Jahrzehnten den Finger lege, irgendein Verständnis von Zielen im Buddhismus, die sich insgeheim mit der Heiligkeit eines Christenmenschen decken.


    Irgendwie könnt ihr euch einfach nicht mit eurer Fehlbarkeit und Schwäche arrangieren und es euch darin gemütlich einrichten, ist mein Eindruck. Die Frage ist nur, was es für einen Unterschied macht.


    Ich fühle mich befreit, ich habe schon Katzen durchgebracht (oder auch nicht), ich habe schon vegetarisch gelebt (oder auch nicht), ich habe schon vom Lügen Abstand genommen (oder auch nicht). Dieses "oder auch nicht" weghaben zu wollen - woher kommt eigentlich dieser Glaube, dass dies möglich oder nötig sei? Das müsste man doch eigentlich als DIE Illusion schlechthin durchschauen, gerade wenn man sich "versenkt" und seine Gedanken beobachtet. Genau dann müsste man doch erkennen, dass es sich um ein permanentes Wechselspiel handelt. Und dann sieht man auch deutlich, wo ALLE buddhistischen Lehrer scheitern, die einem so etwas verzählen. Und diese Lehrer heißen z.B Khema und TNH.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Und ich fühle mich befreit, weil ich alles aufgreifen und anwenden kann, ohne festzuhalten. Also mich nicht rechtfertigen oder verteidigen und nicht unterwürfig tun muss, sondern kann, wenn ich das möchte. Es ist so schön, ein Schwein zu sein. Als persönlicher Mensch ist das Leben voller Schweinereien, die mir nur Leiden machen. Dann ist es besser, meistzeitig nur ein fühlendes Wesen zu sein.

    Andererseits habe ich auch nur noch wenig zu sagen, außer dummen Sprüchen, und die sind wertlos. Heißt haben für mich keine Bedeutung, da aufgeschrieben schon wertlos für andere und mich.

    :) Frei sein gegenüber dem außen Leben macht Platz für meine Befreiungsarbeit des SkandhaSelbst vom IchSelbst. HerzGeist (SkandhaSelbstIch) entwickeln. :)

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Du vergisst, dass die wirklich sehr schönen Gefühle, die auftreten, wenn Planen und Wollen, Beurteilen und Werten, Ablehnen und Kategorisieren weniger werden, den Weg erst ebnen, um den buddhistischen Pfad zu betreten. ...Es ist im Gegenteil heilsam und es heilt. Das hat nichts mit Romantik zu tun.

    Das Glück, das aus dem buddhistischen Pfad kommt, hat weniger damit zu tun dass man sich in bestimmte Befindlichkeiten, Gefühlslagen und Vorstellungen hünensteigert, sondern im Gegenteil : Glücksgefühle entstehen dann, wenn man es geschafft hat etwas loszulassen. Dies kann man dann natürlich auch ausdrücken. Ein Beispiel dafür ist Hakuins Lobgesang des Zazens.


    Der Begriff "romantisch" kommt ja von "wie in einem Roman". Es hat also viel damit zu tun, wie man sich etwas ausmalt. Leute träumen von der perfekten Hochzeit, dem perfekten Date, dem perfekten Urlaub.


    Auch im Buddhismus gibt es ja Texte, die einen versuchen einen in eine bestimmte Geisteshaltung zu versetzten.

    Gerade im tibetischen Buddhismus gibt es im Lamrin Text die einen zu dem Gefühl für eigenen Sterblichkeit bringen sollen. Oder auch Texte die Freundlichkeit gegenüber allen Wesen zu wecken versuchen.


    Bei TNH würd so etwas eben auch gelehrt. Ein wichtiges Anliegen ist ihm ein Gefühl für die Verbundenheit und die Abhängigkeit aller Wesen zu wecken. So heißt es auf einer GAL Seite: "An zwei Tagen möchten wir unsere Achtsamkeitspraxis auf das Thema des Eins-Seins mit Mutter Erde und allen ihren Wesen ausrichten." Über bestimmte Vorstellungen versucht man zu bestimmten Gefühlslagen zu kommen.


    Dies ist für Zen eher ungewöhnlich. In machen Zen Klöstern gibt es vor dem Essen Essensprüche:


    "Gathas" die zu erwartenden nem bestimmten Geisteszustand hinleiten soll indem da Vorstellungen beschworen werden gibt es also auch im Sogenji - allerdings ist ihre Bedeutung da marginal. Während sie bei TNH viel weiter ins Zentrum rücken.


    Aber mittels Vorstellungen Geisteszustände zu evozieren ist eben sehr nahe bei dem evozieren von Geisteszustäden in Romanen und Gedichten. Oder bei Pujas im tibetischen Buddhismus. Es ist eine sehr andere Art von Text als Hakuins "Lobgesang des Zazens" wo Geisteszustände nicht erzeugt werden sondern lediglich ausgedrückt werden.

  • Bei TNH würd so etwas eben auch gelehrt.

    Im Wikipedia ist von „Sati Zen“ die Rede:


    Die buddhistische Schule von Thích Nhất Hạnh kann man mit dem Begriff des Schweizer Dharmalehrers Marcel Geisser als „Sati-Zen“ bezeichnen. Thích Nhất Hạnh hat Elemente des Frühbuddhismus (Theravada) integriert, insbesondere solche der Achtsamkeitspraxis (sati ist der Palibegriff für Achtsamkeit). Diese Grenzen sprengende, große Offenheit gegenüber verschiedensten buddhistischen Traditionen kennzeichnete das Denken von Thích Nhất Hạnh. Vor allem dieser Offenheit – auch westlichem Gedankengut gegenüber – ist es zu verdanken, dass der vietnamesische Mönch eine Darlegung und Praxis der Buddha-Lehre entwickeln konnte, die keine bloße Imitation asiatischer Riten und Traditionen ist, sondern eine auch dem westlichen Menschen angemessene Form spiritueller Praxis eröffnet. Orthodoxen buddhistischen Kreisen geht Thích Nhất Hạnhs Lehrauslegung mitunter zu weit – wobei schon der Buddha betonte, dass auch seine eigene Lehre (wie alle Dinge) dem Wandel unterliege und stets in der Darstellungsform der jeweiligen Zuhörerschaft und ihrem spezifischen historisch-sozialen Kontext angepasst werden müsse.

  • Orthodoxen buddhistischen Kreisen geht Thích Nhất Hạnhs Lehrauslegung mitunter zu weit

    Meint die AI. MIr - allerdings nicht-orthodox - geht sie nicht weit genug. Sie transzendiert nicht hinreichend die Gegensätze, wenn z.B. der Platz für Soldaten (Gewalt) und Fernsehen eng wird.

    Es ist eine sehr andere Art von Text als Hakuins "Lobgesang des Zazens" wo Geisteszustände nicht erzeugt werden sondern lediglich ausgedrückt werden.

    Vor allem führt sie zu einer gewissen unklaren Idealvorstellung. Weiter oben wurde ja zwischen den Zeilen gesagt, was man sich wünscht, aber gleichzeitig folgt man Lehrern oder zumindest ihren Lehren, die das ganz offensichtlich nicht verwirklicht haben. Wenn man wie TNH Millionen einsammelt, und sei es nur, um seinen eigenen Kult, also seine eigene auf Wachstum angelegte Gefolgschaft zu subventionieren, und wenn man meint, einem US-Präsidenten Ratschäge geben zu können, dann hat man ja ein "großes Ego". Da kann man dann labern, was man will, man konterkariert sich bestenfalls selbst. Das Gleiche kann man auch denen sagen, die sich vermehren wollen, auch sie können sich vom Ego-Trip nicht freisprechen, die Beweise existieren noch lange nach ihrem Tod. Und schließlich gilt es sogar schon für diejenigen, die sich einfach meinen zum Lehrer stilisieren und viele Bücher schreiben zu müssen. Sie alle leben einfach ihr großes Ego aus. (Aber ihre Anhänger haben natürlich Erklärungen parat, warum das nicht so sei ...)

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

    Edited once, last by Bebop ().

  • Wenn man wie TNH Millionen einsammelt, und sei es nur, um seinen eigenen Kult, also seine eigene auf Wachstum angelegte Gefolgschaft zu subventionieren,

    Danke für die klare Aussage. Das habe ich mir schon länger gedacht, dass es hier nicht um die Lehrinhalte von TNH und Zen geht, sondern um seinen (in Deinen Augen offensichtlich unverdienten) Erfolg.


    und wenn man meint, einem US-Präsidenten Ratschäge geben zu können, dann hat man ja ein "großes Ego".

    Warst Du nicht gerade noch stolz auf Dein großes Ego, und jetzt ist das angedichtete Ego bei jemanden anderen plötzlich ein zentrales Problem?


    Liebe Grüße,

    Aravnd.

  • Wie haben die Klöster zu Buddhas Zeiten und vor allem nach seinem Zerfallen das eigentlich gemacht? Die groß gewordene Sangha zu erhalten. :grinsen:

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Das Kloster als selbst-erhaltender Wirtschaftsbetrieb war ja eine Neuerung des chinesischen Buddhismus. In Indien wars mehr „ora“, in China gabs weniger Dana durch die breite Bevölkerung, insofern musste man dann auch „Labora“ praktizieren, und je nach politischer Großwetterlage auch die Gunst der Herrschenden nutzen um zu expandieren.

  • Das habe ich mir schon länger gedacht, dass es hier nicht um die Lehrinhalte von TNH und Zen geht

    Doch, aber die hatten wir schon abgehakt. Jemand, der so in Dualismus befangen ist wie TNH hat als Zen-Lehrer nichts zu melden, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Und wir waren hier ja schon so weit, ihn weitgehend im Theravada zu verorten (wobei ich wie gesagt glaube, dass er genauso im Kommunismus geschult war). Theravada ist natürlich dualistisch, wie man immer wieder an den ethischen Debatten hier sieht, da es im achtfachen Pfad ein "recht" postuliert, womit automatisch ein "unrecht" einhergeht, als Grundlage von dessen Ethik. Genau das hat man im frühen Chan in den Bereich der Geistestäuschungen verwiesen, indem man Konzepte wie Karma als Hirngespinst bezeichnete und damit auf die Notwendigkeit des Hinterfragens solcher konzeptueller Vorgaben verwies.


    Deshalb hier nochmal ein paar Beispiele.


    TNH:

    Quote
    My plate is now filled.
    I see clearly the presence
    Of the entire universe
    And its contribution to my existence.

    Da ist es wieder, das "ganze Universum". Kleiner geht's eben nicht.

    Und hier zum Krieg:

    Quote

    “We know very well that airplanes, guns and bombs cannot remove wrong perceptions. Only loving speech and compassionate listening can help people correct wrong perceptions. But our leaders are not trained in that discipline, and they only rely on the armed forces to remove terrorism.”

    "Wir wissen, dass ... Waffen und Bomben keine falschen Vorstellungen zerstören." (doch, denn sie töten, und damit sind die Illusionen der Getöteten weg - aber die Idee hinter dieser Rhetorik ist schon klar, denn ...)

    "Nur liebendes Sprechen und mitempfindendes Zuhören kann Menschen helfen, ihre falschen Ansichten zu korrigieren."

    Das ist falsch, es funktioniert nicht, etwa bei Leuten wie Putin.

    Und es funktionierte ja auch bei TNH nicht, mit dem sehr viele Menschen liebend gesprochen haben, da bin ich sicher, und der seine falschen Ansichten ja auch nie änderte. Genau hier versteckt sich sein Dualismus.

    "Doch unsere Führer ... verlassen sich nur auf die Streitkräfte ..."

    So, und nun schließen wir mal eine Wette ab, was mit der Ukraine passiert wäre, wenn sie überhaupt keine Streitkräfte gehabt hätte, sondern nur die perfekte Fähigkeit zu liebendem Sprechen und mitempfindendem Zuhören.


    Hier noch ein Beispiel, gleiche Quelle:

    Quote

    “Most of us experience a life full of wonderful moments and difficult moments. But for many of us, even when we are most joyful, there is fear behind our joy.”

    Joy, Freude, als positiv gesetzt. Doch dahinter lauere für viele von uns fear, Furcht. Wieder ein Gegensatzpaar. Die Reise soll natürlich hin zur Freude gehen, siehe Buchtitel von TNH wie "Einfach zufrieden", "Einfach entspannen", "Einfach lieben".

    Warst Du nicht gerade noch stolz auf Dein großes Ego, und jetzt ist das angedichtete Ego bei jemanden anderen plötzlich ein zentrales Problem?

    Für mich nicht, denn im Gegensatz zu TNH predige ich ja nichts anderes als das man sich mit seinem Ego und seinen Schattenseiten versöhnen sollte, statt nach Perfektionismus zu streben. Bei ihm ist da jedoch ein Widerspruch.

    Das Kloster als selbst-erhaltender Wirtschaftsbetrieb

    Ja, allerdings galt auch schon damals, wenn das Kloster sich um eine Figur scharte, von der alles abhing, das man dieser ein entsprechend großes Ego nachsagen durfte. Gilt zum Beispiel für Dogen.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

    Edited 3 times, last by Bebop ().

  • Wie haben die Klöster zu Buddhas Zeiten und vor allem nach seinem Zerfallen das eigentlich gemacht? Die groß gewordene Sangha zu erhalten.

    Das steht im Palikanon. Die Mönche sollten Hütten im Wald haben, ein paar Habseligkeiten. Die haben keine Heerscharen um sich versammelt und auch keine Reichtümer gescheffelt. Die waren nicht auf Expansion aus. Die unterhielten keine Wirtschaftsbetriebe mit Verlag und großen Anwesen. Das sind moderne Auswüchse, die man auch bei einigen Lehrern in Taiwan sah, wie bei Sheng Yen. Zur Entschuldigung wird dann gern angeführt, dass die Lehrer selbst ja nicht viel besaßen. Um aber so etwas wie Drum Mountain oder Plum Village überhaupt hinzukriegen, braucht es eine ganze Menge wirtschaftlicher Energie und materielles Streben, also das Gegenteil von dem, was die Chan-/Zen-Übung lehrte. Man würde das auch einem Manager nicht absprechen, nur weil er mit dem Rad zur Arbeit fährt und keinen Fernseher besitzt oder vlt. gar in einer Einzimmerwohnung lebt. Für all diese Großprojekte braucht es einen Geist, der sich von wesentlichen Eigenschaften des Zen-Geistes verabschiedet hat. Der hat doch schlicht gar keine Zeit und keinen Raum für so was. Der feiert sich nicht selbst, auch nicht in Form von "Buddha" oder "Tempel". Wie sollte dafür irgendein Spendengeld übrig sein, wenn noch Arme in Slums versorgt werden müssen etc.? Wie kann ein "Erwachter" zuerst daran denken, Millionprojekte zur Show oder zu weiterem Profit (EIAB) zu finanzieren, wenn nicht mal genug da ist, um denen, denen es richtig dreckig geht, unter die Arme zu greifen? Wie verträgt sich bodhicitta-Geist mit diesem angeblich "kleinen" Ego?


    Solange Geld für weltweite Anwesen und Tempel der eigenen Mischpoke, des eigenen Kultes da ist, während all dieses Elend nicht behoben ist, soll so einer nicht vom bodhicitta-Geist reden und keine Morallehren predigen.


    Hier in Thailand gab es auch so einen, von dem alle meinten, wie bescheiden und weise der sei. In Wirklichkeit lebte er natürlich hinter verschlossenen Türen wie ein König. Noch heute steht ein Ufo-artiger Tempel (Dhammakaya) im Land, er verschwand, weil man ihn rechtzeitig vor einer Razzia gewarnt hatte. Seine Anhänger reden genauso begeistert von ihm wie die von TNH von ihrem Lehrer oder die von Sheng Yen von dessen Bescheidenheit.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

    Edited 3 times, last by Bebop ().

  • Meister Yunmen hob seinen Stock und fragte: "Was ist das? Wenn ihr sagt, das sei ein Stock, so fahrt ihr zu Hölle. Doch wenn das kein Stock ist, was ist es dann?"


    Die Frage, wie man mehr Glück und weniger Leid im Leben erfährt, liegt im Zen darin begründet, das man durch die Praxis, eine mMn. z.B. objektivere Sicht auf die Dinge erfährt, allerdings heißt Gedanken auch da sein lassen zu können/loslassen nicht, das Gefühle und Gedanken einfach nicht mehr da sind. Da die Meister und Leute die sowas aber denken nie ihren eigenen Worten gerecht werden und dieses "alles Leid und Anhaftung ist mir egal, ich bin davon unbetroffen"-Spiel verliert man, hört man dann immer wieder Geschichten vom Drogenkonsum und anderen weltlichen Affären. Oder sie sind in ihrer Wohlfühlblase aus dem was sie Meditation und ihre Ideologie nennen, Vermeidungshaltungen um sich nicht mit negativem zu konfrontieren (kein Fernsehen zu schauen etc.) oder dem Gemeinschafts-und Sicherheitsgefühl ihrer Sangha.


    Meister Yunmen erzählte das folgende Begebnis: Als Yunyan gerade den Boden reinigte, sagte Daowu zu ihm: "Was soll denn diese Plackerei?"

    Yunyan entgegnete: "Du solltest doch wissen, dass da einer ist, der sich nicht abrackert!"

    Daowu sagte: "Der ist doch schon ein zweiter Mond!"

    Yunyan hielt seinen Besen hoch und fragte: "Und welcher Mond ist das?"

    Daowu ging mit fliegenden Ärmeln heraus.

    Meister Yunmen bemerkte dazu: "Trifft ein Sklave einen Leidensgenossen, so bemitleiden sie sich gegenseitig."


    Um solche Illusionen vorwegzunehmen sagte auch Linji,


    Ein Klarsichtiger auf dem Weg muss sowohl Buddha als auch [den Dämon] Mara bekämpfen; solange du das Heilige liebst und das Profane verabscheust, treibst und versinkst du in der See von Leben-und-Tod.


    Da das Sogenji erwähnt wurde


    these egoistic noises never go away, but we don't pay attention to them anymore... -Shodo Harada


    Bei TNH würde man von Sati Theravada sprechen, sein Sati kommt eben aus diesen Sutren. Wie ging das Zitat nochmal

    Quote

    „Wer dich dazu bringt, Absurditäten zu glauben, bringt dich auch dazu, Ungeheuerlichkeiten zu tun" - Voltaire

    Inspiriert von TNH der seine Bewunderung zu der Aufopferungsbereitschaft der Kommunisten zum "Heldentod" bekundet hatte :

    "I saw that the communists were really trying to do something, and they were ready to die for the sake of humanity.”.

    Das schrieb TNH zur ersten Verbrennung in einer öffentlichen Kundgebung:

    "To express will by burning oneself, therefore, is not to commit an act of destruction but to perform an act of construction, that is, to suffer and to die for the sake of one’s people. This is not suicide."

    “To burn oneself by fire is to prove that what one is saying is of the utmost importance.” — Thich Nhat Nanh, writing to Martin Luther King, Jr. in June 1965.

    Between 1963 and 1975 there were forty-nine reported self-immolations in Vietnam, acts that seem to blend invisibly into the war’s scorched tapestry of violence. Some argue that these burnings were skillful means to shorten the war in Vietnam. But I wonder, is this so? The full violence of war really flowered after 1963 and continued until the fall of Saigon in 1975. Within those twelve years, millions on all sides died.

    There is an almost inevitable “copycat” effect that follows a widely publicized act. People seem to have a strange proclivity to imitate the actions of others. (..) If this is violence, then the violence is repeated again and again, a poisonous gift to the world.

    The impact of these suicides hinges on images and words. Press coverage determines how widely the public knows about them and what the impact is. While the press can draw attention to real issues of repression or injustice, we tend to become inured to the images. We turn the page or change the channel. Soon the press itself loses interest and the action is forgotten beyond the circle of those who were present.

    Fernsehen ist nicht okay, brennende Menschen dann doch wieder. Ich schau lieber Netflix und zünd mich nicht an.