Ich finde den Spurch "Zen is good for nothing" auch viel irreführender. Wenn das Zen in letzter Instanz gut für nichts ist, warum macht man es dann. Den Spruch hört man eig auch nur aus einer bestimmten Richtung.
Zen ist gut für nichts ist keine gute Praxisanweisung. Eher nicht greifen und nicht ablehnen. Im Antaiji sagt Eko ihrem Schüler der seine Töchter beim aufwachsen vermisst, darum gehe es nicht, man solle das alles loslassen.
In der weiteren Doku spricht ein Mönch dann weiter wie er es nicht schafft alles Anhaften loszulassen. Das misst er dann an seinen störenden Gedanken und Gefühlen.
Wenn man so praktiziert, ist Zen wirklich gut für nichts. Also man verwirklicht nicht greifen, aber ignoriert nicht ablehnen. Folglich verwirklicht sich so auch kein Bodhisattva-tun von selbst.
Man sollte sich nicht die Frage stellen ob Zen ein Marketingproblem hat, denn das hat es und es wird sich vermutlich auch nicht ändern. Das wichtigste ist das man selbst zu keinem wird. Indem man z.B. unterschiedliche Lehren miteinander vermischt und sich dann wundert, das Zen interessierte da keinen Zugang finden.
Der Weg nur für einen Selbst wird in den Mahayana Sutren schon verschmäht. Der Weg des Bodhisattvas ist der, den man gehen soll. Das ist aber nichts was sich letztendlich durch bewusstes tun etabliert, sondern eine natürliche Ausprägung durch die korrekte Praxis.
Zazen-gi:
„Erwecke zuerst deinen mitfühlenden Geist mit der tiefen Sehn-sucht, alle fühlenden Wesen zu retten. Du musst die samadhi-Medi-tation mit großer Sorgfalt praktizieren und versprechen, diese fühlenden Wesen ans andere Ufer zu bringen, und dich weigern, Zazen nur für deine eigene Emanzipation zu praktizieren."
Omori Sogen schreibt dazu:
"Solange man in seiner Disziplin nicht sehr weit fortgeschritten ist, wird das Große Mitgefühl (das Gelübde, alle fühlenden Wesen zu retten) nicht von selbst entstehen."
Bis dahin solle man nicht die nerven verlieren und den aufrichtigen Wunsch hegen, alle Lebewesen zu erreten.
Ein weiterer Grund mag auch sein, das die Menschen, wenn sie ihr Zazen-Zen praktizieren oder ihr einseitiges-nicht-anhaften-Zen, nie über ihre Praxis hinauswachsen. Folglich ist der Alltag auch nicht verändert. Shido Bunan:
„Wenn wir wissen, wie wir Zazen praktizieren können, ohne tatsächlich zu sitzen, welche Hindernisse sollte es da geben, die den Weg zur Buddhaschaft blockieren?"
Suzuki Shosan:
„Schaut! Dies ist die ausgeübte Kraft der Zen-Konzentration. Aber ein Schwertkämpfer übt seine Konzentrationskraft nur aus, wenn er mit seinem Schwert hantiert. Wenn er ohne sein Schwert ist, verliert er sie. Das ist nicht gut. Im Gegensatz dazu übt der Zen-Mann seine Konzentrationsfähigkeit ständig. Deshalb wird er nie besiegt, wenn er etwas tut. "
Es scheint auch kein Geheimnis zu sein, das viele Zen Kreise, gar nicht mehr viel mit dem Zen was oben beschrieben ist zu tun haben. Die Lehren des kleinen Fahrzeuges oder andere esotherische und psychologische Konzepte und Ideologien scheinen zu verlockend. Das sind dann andere Gründe die einem zum bleiben ermuntern.
Suzuki Shosan wird dann nochmal genauer:
"Du scheinst ein Zen der leeren Hülle zu praktizieren und glaubst, dass an nichts zu denken, Nicht-Denken',,Nicht-Geist' bedeutet. Du fängst sogar an, dich beim leeren Sitzen gut zu fühlen."
"Wahres, Kein Gedanke, ohne Geist'-Zazen kennt nur ein Ziel - einen unerschrockenen Geist zu haben. "
Das ist ein plausibeleres Ziel und schreckt auch niemanden ab oder zieht Nihilisten an. Letztens sagte einer, Dogen mache ihn depressiv. Das war wohl auch der Grund, warum viele in Dogens Sangha sich zum Rinzai wandten und seine Lehren nicht vollständig übernahmen.