Ich bin erleuchtet

  • Oder den der erleuchtet ist und krampfhaft versucht, Worte zu finden, wo doch nur „Ohne Worte, Ohne Schweigen“ ist. Ein Wichtigtuer, ohne Eitelkeiten, sagt immer Eitelkeiten.

  • Erleuchtung ist ein Scheissstock :party:

    Wen interessiert das? _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Jeden interessiert das! Auch wenn man sich bewusst ist, dass es ein Scheißstock ist, ist es eben DAS. Nur will man es nicht wahrhaben, vergisst es schnell, weil es alle Träume als Träume erkennen lässt. Wer will das schon?

  • Kann man eine Erleuchtung überhaupt rückgängig machen oder ist das wie bei einer christlichen Taufe?

  • Kann man einen durch eine unvorsichtige Handlung verlorenen Finger ungeschehen, rückgängig machen?

    Kann man die Erfahrung durch die Erleuchtung, wie man einen Finger verliert, rückgängig machen?

    Kann man eine Erkenntnis, die plötzlich erscheint und die Sicht auf das Leben vollkommen ändert, rückgängig machen?

    Erleuchtung als mystisches Ereignis sehen, macht vollkommen blind für Erlösung.

  • Was ist Erleuchtung? Ich meine immer erkennbar bei sich.


    Mich nervt der Spruch „Ohne Worte, Ohne Schweigen“ als Antwort an jemanden für das eigene Erleuchtungserlebnis, natürlich auch an mich nur in Gedanken.


    Was ist ohne Worte und auch ohne Schweigen?

    Instrumentalmusik, Glockentöne, Vogelzwitschern, Lachen, ein Schrei, Klatschen, eine Ohrfeige, ein Frosch verschwindet im Wasser, das „Platsch“.


    Ein Schüler beginnt damit, als Antwort auf einen Koan dem Meister mit Händeklatschen zu antworten. Der Meister erkennt das nicht als Antwort an, solange er nicht sicher ist.

    Er verlangt vom Schüler: Zeig mir das Klatschen der einen Hand.

    Ein winziger Augenblick des Schülers, dann klatscht er in die Hände und der Meister weiß, dass er sich selbst gegenübersteht.


    Zeig mir deine Erleuchtung: Hörst du die Glocke? Die Glocke tönt. Ein Pfund Flachs. Aufstampfen und weggehen.

  • Ach ja, Qualia, Monika , so denke ich auch. Erleuchtung ist ein scheiss Stock. Ob jemand erleuchtet ist oder nicht, Beides fuehrt ueber den Stock des Meisters. Und, je nach Wahrheitsgehalt der Aussage zuckt und kruemmt sich der Schueler, oder laechelt eben beim Verpruegeltwerden.


    Und ohne solchen Stock ist so eine Aussage wie mein Threadtitel 'wertlos'. Ich hatte gehofft, dass die Forenten jetzt auf mich einpruegeln. Pech gehabt fuer mich. Denn dann haetten sie gemerkt, dass ich nur einen "Spass/Hoax/Jux" machte.


    Und deshalb, moni, bite ich darum, diesen ganzen arroganten Thread wieder zu loeschen. Ich hatte es eh vor, wollte einfach nur mal frech in den Wald hinein rufen. Ich dachte ja eigentlich, so, wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurueck. Leider irrte ich micch da.


    Und, Zomp, ich denke: Ja, Erleuchtungi ist rueckgaengig zu machen! Da bleibt einem nichts anderes uebrig, als sein restliches Leben lang aufs haerteste zu meditieren!


    Monika , ich bitte dich, diesen ganzen Thread wieder zu loeschen. Danke Dir.


    PS:

    Also wenn zu MIR jemand sagen wuerde, "Ich bin erleuchtet", dann wuerde ich zu diesem sagen: "Du bist verloren! Jetzt bleibt dir nichts anderes uebrig, als aufs haerteste zu meditieren!"

    Edited once, last by nuk ().

  • Ich mochechte es noch mal klipp und klar sagen:


    Meiner Meinung nach kann jemand, der VON SICH SELBST behauptet, er waere erlechtet nicht erleuchtet sein. Denn ich denke, ein wirklich Erleuchteter wuerde das nicht and die Glocke haengen.


    Ist, ausser Monika, Niemandem dieser Widerspruch bewusst?


    Und, Qualia , du schwafelt Muell. Ich verstehe deinen Semantiksalat nicht. Und dies ist ja schon ein eindeutiger Bewis.

  • Meiner Meinung nach kann jemand, der VON SICH SELBST behauptet, er waere erlechtet nicht erleuchtet sein.

    Ein Mensch kann eh nicht erleuchtet sein, aber Menschen können Erleuchtung (Erwachen) erfahren. Und wenn sie dann davon erzählen, wie z.B. der Buddha oder viele andere nach ihm und vor ihm, kann das sehr motivierend für andere sein, diesen Bereich des Seins auch auszukundschaften. Es bedeutet ja nichts anderes als: Ich habe es erlebt, die Geschichten, die darüber erzählt werden, sind wahr! Es ist wundervoll und es lohnt sich, diesen Weg weiterzuverfolgen!


    Dieses Bezeugen, dass die Lehre des Buddha auf wirklichen Gegebenheiten beruht, die nicht geglaubt werden müssen, ist eine wichtige Funktion innerhalb des Sangha, denke ich. Denn die für jeden Menschen nachvollziehbare und erreichbare Realität hinter der Lehre ist es ja gerade, was den Buddhismus von vielen Religionen unterscheidet.


    Etwas anderes ist es, wenn jemand Erleuchtung oder Erwachen behauptet und benutzt, um Macht über andere auszuüben, sich aufzublasen oder sich über andere zu stellen. In diesem Fall hat die Praxis diesen Menschen wahrscheinlich in die falsche Richtung geführt.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • :idea:


    Es gibt nicht die Erleuchtung, es gibt viele kleine Erleuchtungen. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Im Dunkeln & Stillen Kraft zu schöpfen ist besser, als im Licht der Öffentlichkeit zu glänzen. Serotonin bildet sich zwar bei Erleuchtung durch die Sonne 🌞 aus L-Tryptophan, aber erst wenn abends die Sonne untergeht und man auch das elektrische Kunstlicht auslässt, bildet sich aus diesem Serotonin Melatonin für den erholsamen Schlaf 💤. Es geht also um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Erleuchtung & Beschattung.


    :dao:

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Meiner Meinung nach kann jemand, der VON SICH SELBST behauptet, er waere erlechtet nicht erleuchtet sein.

    Ausser vielleicht der das behauptet ist Mullah Nasruddin und moechte mit dieser Behauptung die Zahl seiner Schüler auf ein komfortableres Maß reduzieren ...


    :cry:

  • Manche Übende zögern ihre Erleuchtungserfahrung (meist unbewusst) hinaus, weil sie eine tief sitzende Angst vor dem "Falco-Effekt" haben.

    Als der österreichische Pop-Sänger mit "Amadeus, Amadues ..." als erster deutschsprachiger Sänger Platz 1 in den US-Charts erreichte, verfiel er in eine tiefe Depression, denn er hatte den Gipfel erreicht und ab jetzt würde es seiner Meinung nach nur noch bergab gehen ...


    :?

  • Keiner kann Dauer-Erleuchtet sein, außer er ist tagtäglich auf einer Droge.

    Setzt er die Droge ab, erscheint meistens Sehnsucht nach Erleuchtung und er wird gierig oder wird zum Drogenfeind. Man muss ja einer Sucht folgen.

    Erleuchtung hat man nicht, man erlebt sie in einem Augenblick und diese erlebte Erleuchtung kann nicht wiederbelebt werden. Es gibt nur neue, meist noch überraschendere.


    Die Frage ist doch: Was bringt mir diese Erfahrung von Erleuchtungen?

    Frieden, Angstfreiheit, Mitgefühl, Geduld, Ausdauer in Gelassenheit mit MIR. Mein Spruch: „Ich bin eigentlich tot.“ Er erscheint vorwiegend, wenn mich eine Erleuchtung leer von jedem Nachdenken gemacht hat. Befreit davon.


    Problematisch wird es erst, wenn ich mit Menschen intensiver in Kommunikationskontakt komme. Ich verstehe, was sie sagen wollen, kann aber nicht mehr in ihrem Denken antworten und sie verstehen meine Antworten nicht.


    Ich habe nichts mehr über die eine Lehre oder ihre Wirkungen zu sagen, das merke ich nicht nur hier, sondern auch in der realen Welt. Leider ist meine Eitelkeit als „Lehrer und Wissender“ aufzutreten noch nicht ganz vernichtet. Tut mir leid, aber ich bemühe mich um einen Wortstil, der nicht mehr auf eine Person hinweist, die das auch wirklich lebt, was da geschrieben steht. Im Gespräch gelingt das gut, da mache ich das wie der Buddha in seinen Gesprächen, sehr gute Technik. Schreiben wird auch viel besser. Nur gerade ist es unangemessen.

  • Es ist wundervoll und es lohnt sich, diesen Weg weiterzuverfolgen!

    Wenn die Erleuchtungserfahrung als wundervoll empfunden wird, ist Ego in ihr gefangen, dann führt sie dazu, dass Ego glaubt, etwas Besonderes zu sein und unbedingt lehren muss. Findet Ego keine „Schüler“, wird es depressiv oder aggressiv.

    Das zu leben ist einfach, sich als Meister darstellen und bei genug Anhänger Groß werden, weil die Anhänger seiner Lehren auch gegen besseres Wissen schützen. (Es gibt genug Sekten, bei denen das betrachtet werden kann.)


    Bei zunehmenden Erleuchtungs Erfahrungen und mit rechter Anstrengung durchdringen der einen Lehre des Buddha, kommt es zu beidem gleichzeitig:

    Dem erhebenden Gefühl, fast gleich danach zum Gefühl der Entleerung oder erst Entleerung und dann Erhebung.

    Das Erhebende kann nicht zum Lehren führen, denn Ego erkennt, dass das Geleerte keine Worte hat. Ego weiß, es hat keine Worte, weil es leer ist, es ist voll von Gefühl, aber das Gefühl ist Wohl und Unwohl gleichzeitig, nicht neutral, sondern indifferent. Es gibt keine Worte dafür. (Qualia ist nur die Geist-nicht die Gefühlsseite)


    Ego weiß, wenn es das offenlegt, teilen sich die Hörer in Verehrer und Ablehnende. Ego weiß auch, dass es sich keiner Partei anschließen oder überzeugen kann.

    Das ist der mittlere Weg, weder für die Verehrer noch für die Gegner sein können, nicht eine Partei festhalten. Das macht zu einem Weisen ohne Eitelkeiten. Den kann ein anderer noch erkennen, doch den in rechter Freiheit seienden nicht mehr. Dem ist es unwichtig, ob er Verehrer oder Anhänger hat. Diese glauben nur, dass er bei ihnen ist.


    Ego ist weder dies noch das und spiegelt das, was das Gegenüber erwartet, ohne selbst anzuhaften.

  • Kann man eine Erleuchtung überhaupt rückgängig machen oder ist das wie bei einer christlichen Taufe?

    Hi Zomp, kann man Wissen, z.B. die Erde ist rund, rückgängig machen? Und wozu? Wir werden ja nicht (mehr) auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Obwohl die "Gegner" auch manchmal heute noch so aufgebracht sein können wie damals.


    Ich denke, wir sollten uns über jeden erwachten Menschen freuen, denn "der tut uns nichts mehr" - im Gegenteil.

    Ein Mensch kann eh nicht erleuchtet sein, aber Menschen können Erleuchtung (Erwachen) erfahren. Und wenn sie dann davon erzählen, wie z.B. der Buddha oder viele andere nach ihm und vor ihm, kann das sehr motivierend für andere sein, diesen Bereich des Seins auch auszukundschaften. Es bedeutet ja nichts anderes als: Ich habe es erlebt, die Geschichten, die darüber erzählt werden, sind wahr! Es ist wundervoll und es lohnt sich, diesen Weg weiterzuverfolgen!


    Dieses Bezeugen, dass die Lehre des Buddha auf wirklichen Gegebenheiten beruht, die nicht geglaubt werden müssen, ist eine wichtige Funktion innerhalb des Sangha, denke ich. Denn die für jeden Menschen nachvollziehbare und erreichbare Realität hinter der Lehre ist es ja gerade, was den Buddhismus von vielen Religionen unterscheidet.


    Etwas anderes ist es, wenn jemand Erleuchtung oder Erwachen behauptet und benutzt, um Macht über andere auszuüben, sich aufzublasen oder sich über andere zu stellen. In diesem Fall hat die Praxis diesen Menschen wahrscheinlich in die falsche Richtung geführt.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Und, Qualia , du schwafelt Muell. Ich verstehe deinen Semantiksalat nicht. Und dies ist ja schon ein eindeutiger Bewis.

    Semantik ist ein Teilbereich der Linguistik, der sich mit der Bedeutung von Wörtern, Sätzen und anderen sprachlichen Ausdrücken beschäftigt.


    Es ist also kein Wunder, denn wir sind nicht zusammen aufgewachsen und verwenden nicht die gleiche Semantik. Manchmal hilft ein Bedeutungswörterbuch oder einfach sagen, was genau semantisch nicht verstanden wird.

  • Wenn die Erleuchtungserfahrung als wundervoll empfunden wird, ist Ego in ihr gefangen, dann führt sie dazu, dass Ego glaubt, etwas Besonderes zu sein und unbedingt lehren muss.

    Ach was. Das ist viel zu hirnlastig... Wenn Du im Palikanon liest, findest Du unzählige Stellen von Buddha, seinen Schülern und Mönchen/Nonnen, die davon berichten, wie schön, wundervoll, befreiend, etc. dieses Erleben ist. Das ist gut, natürlich und richtig so.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Zum Beispiel hier:

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Buddha lesen und toll finden. Aber nicht zeigen, wie man das auch im eigenen Leben macht, ist auch nur hirnlastig. Schreiben und Reden sind auch nur hirnlastig, keine Handarbeit.

  • Es gibt Anzeichen in Augen,

    die bis zum Meer hinunterblicken.

    Eines ist das Erstaunen.


    Jene am Ufer, die Schaum und Treibgut studieren,

    haben Vorsätze, die sie Dir lang und breit erklären werden.


    Jene, die bis zum Meer sehen, werden zum Meer und können darüber nicht sprechen.


    Am Strand hörst Du Sehnsuchtslieder und Wutgezeter,

    den raffinierten Wortetanz der Persönlichkeit.


    Doch in den Wellen und darunter

    gibt es weder Eigenwillen noch Scheinheiligkeit.


    Nur reine Liebe, die Formen bildet und sich entfaltet.


    - Rumi -

  • Buddha lesen und toll finden. Aber nicht zeigen, wie man das auch im eigenen Leben macht, ist auch nur Hirnlastig.

    Wie man was im eigenen Leben macht? Die Lehre des Buddha umsetzen?

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Wie man was im eigenen Leben macht? Die Lehre des Buddha umsetzen?

    Ich denke dasselbe. Was macht ein Unerleuchteter, der Erleuchtung anstrebt? Versuchen, achtsam durchs leben zu gehen. Und ein Erlechteter wird wohl ebenfalls versuchen, achtsam durchs Leben zu gehen.


    Und ich moechte da auf Leonie 's Hinwais hinweisen (noch mal danke, Leonie).


    ....

  • Ich finde es immer schwierig, wenn die Früchte des buddhistischen Pfades zu so einem Riesengeheimnis oder zu einer enormen Schwierigkeit gemacht werden, die nur wenigen Auserwählten vorbehalten ist, weil die ganze Lehre dadurch sehr unzugänglich wird. Natürlich ist es nicht leicht, die Geistesgifte völlig oder auch nur im Ansatz zu überwinden, aber auf dem Weg dahin passieren so viele positive Dinge, über die nicht zu sprechen unsinnig wäre. Die positiven Wirkungen der Lehre sind ja das, was motiviert, weiter zu praktizieren.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.